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Stadtteil Walporzheim - Stadtverwaltung Bad Neuenahr Ahrweiler

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<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong><br />

Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong><br />

Erläuterungsbericht<br />

zum Dorferneuerungskonzept<br />

Bearbeitet im Auftrag der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>


Seite 2,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

I. Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorbemerkungen...........................................................................................4<br />

2. Grundlagenermittlung/Überörtliche Bezüge und Entwicklungsstand .......................7<br />

2.1 Lage im Raum/Verkehrsanbindung ......................................................................... 7<br />

2.2 Überörtliche Planungsvorgaben ........................................................................... 10<br />

2.2.1 Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz - LEP IV (Stand: Oktober 2008)10<br />

2.2.2 Regionaler Raumordnungsplan „Mittelrhein-Westerwald“ (RROP) ................... 10<br />

2.3 Sozio-ökonomische Entwicklungstendenzen .......................................................... 14<br />

2.3.1 Bevölkerungsentwicklung ........................................................................ 14<br />

2.3.2 Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung .................................................... 14<br />

2.3.3 Altersaufbau der Bevölkerung................................................................... 15<br />

3. Bestandsanalyse in den einzelnen Funktionsbereichen ....................................... 16<br />

3.1 Siedlungsentwicklung/Ortsbild/Leerstand .............................................................. 16<br />

3.1.1 Siedlungsentwicklung ............................................................................. 16<br />

3.1.2 Ortsbild/Baustruktur ................................................................................ 18<br />

3.1.3 Leerstand und Baulücken ......................................................................... 19<br />

3.1.4 Ortstypische Gestaltelemente ................................................................... 21<br />

3.1.5 Kulturdenkmäler ..................................................................................... 23<br />

3.2 Nutzungsstruktur .............................................................................................. 25<br />

3.2.1 Infrastruktur/öffentliche Einrichtungen ....................................................... 25<br />

3.2.2 Dorf- und Vereinsleben ............................................................................ 26<br />

3.2.3 Land- und Weinwirtschaft/Arbeitsstätten und Gewerbestruktur ..................... 28<br />

3.2.4 Tourismus/Naherholung/Gastronomie ........................................................ 29<br />

3.3 Verkehr ........................................................................................................... 35<br />

3.3.1 Klassifizierte Straßen .............................................................................. 35<br />

3.3.2 Ortseingänge ......................................................................................... 36<br />

3.3.3 Ortsstraßen ........................................................................................... 37<br />

3.3.4 Ruhender Verkehr ................................................................................... 38<br />

3.3.5 Fußwegebeziehungen ............................................................................. 38<br />

3.3.6 ÖPNV/Bus und Bahn ............................................................................... 39<br />

3.4 Freiraum und Grün ............................................................................................ 40<br />

3.4.1 Innerörtliche Durchgrünung ...................................................................... 40<br />

3.4.2 Öffentliche Grün- und Freiflächen ............................................................. 42<br />

3.4.3 Gewässer/Bachläufe ............................................................................... 45<br />

4. Bürgermitwirkung........................................................................................ 47<br />

5. Zukunftsorientierte Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption ........................... 49<br />

5.1 Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur .............................................. 51<br />

5.2 Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und Platzgestaltung ........... 57<br />

5.4 Soziokulturelle Dorfentwicklung .......................................................................... 72<br />

5.5 Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild ....................................................... 73<br />

6. Maßnahmenübersicht .................................................................................. 77<br />

7. Ausblick - Realisierung des Dorferneuerungskonzeptes ...................................... 84


Seite 3,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Das vorliegende Dorferneuerungskonzept zeigt die notwendigen Schritte und Maßnahmen<br />

zur Erneuerung und Entwicklung des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>.<br />

Das Konzept besteht aus dem Erläuterungsbericht und Planunterlagen.<br />

Der Erläuterungsbericht gliedert sich in:<br />

• einen analytischen Teil, der die übergeordneten Planungsvorgaben aufzeigt und<br />

die bestehenden Mängel und Ansatzpunkte der Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong><br />

in den Bereichen Siedlungs- und Verkehrsstruktur, Baustruktur, Ortsbild und<br />

Grünordnung veranschaulicht,<br />

• einen konzeptionellen Teil, der im Zusammenhang mit der beiliegenden Entwicklungskonzeption<br />

die künftige Entwicklung beschreibt,<br />

• eine Übersicht über geplante Dorferneuerungsmaßnahmen mit detaillierten<br />

Aussagen zu den Maßnahmen, deren voraussichtlichen Kosten und der Realisierung.<br />

• Anhang A: Erläuterung zum Thema Gender Mainstreaming<br />

Die Planunterlagen:<br />

Plan-Nr. 1: Bestandsanalyse Ortsbild/Baustruktur/Nutzung/Verkehr, M. 1 : 1.000<br />

Plan-Nr. 2: Entwicklungskonzept/Maßnahmenübersicht, M. 1 : 1.000<br />

II. Anlagenverzeichnis<br />

Anlage 1<br />

Baukultur – Tipps und Anregungen für lokale Akteure und private Bauherren<br />

Anlage 2<br />

Protokolle der Bürgermitwirkung


Seite 4,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

1. Vorbemerkungen<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> beschloss im Jahr 2010, die bisherige Entwicklung<br />

des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> mit verstärkter Initiative anzugehen und erstmals ein qualifiziertes<br />

Dorferneuerungskonzept zu erstellen. Parallel zur Neuaufstellung des Konzepts<br />

wurde eine Bürgerbeteiligung (Bürgermitwirkung) im <strong>Stadtteil</strong> durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

dieser Moderation halfen maßgeblich bei der Erstellung des Konzepts. Die verstärkte<br />

Berücksichtigung der Belange der Kinder, Jugendlichen und Senioren ist ein<br />

Hauptanliegen des <strong>Stadtteil</strong>s. Dorferneuerung ist nur dann erfolgreich, wenn sich die<br />

Bürger selbst aktiv am Dorferneuerungsprozess beteiligen und auch durch Maßnahmen<br />

im privaten Bereich mitwirken.<br />

Auch in <strong>Walporzheim</strong>, einem von insgesamt 13 <strong>Stadtteil</strong>en der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />

<strong>Ahrweiler</strong>, stehen die Folgen des demographischen Wandels immer mehr im Fokus der<br />

Betrachtungen, denn auch der rund 670 Einwohner zählende <strong>Stadtteil</strong> ist vom soziokulturellen<br />

Wandel betroffen. Folgen des demographischen Wandels lassen sich bereits<br />

heute ablesen.<br />

Für Städte und Kommunen ergeben sich mittelfristig neue Aufgabenfelder. Der Bevölkerungsrückgang<br />

und die Überalterung der Bevölkerung haben in Ortsgemeinden des ländlichen<br />

Raums Auswirkungen auf:<br />

• Siedlungsstruktur: Leerstand, baulicher Verfall (im Ortskern, aber auch in älteren<br />

„Neubaugebieten“),<br />

• Wirtschaftsstruktur: Leerstände bei Gewerbe-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsflächen,<br />

Verschiebung zu altersgerechten Dienstleistungen und Produkten,<br />

• Soziale Infrastrukturen: (älter werdende Gesellschaft – neue Zielgruppen im Ort): z.B.<br />

untergenutzte Kinderangebote, fehlende Seniorenangebote,<br />

• Technische Infrastrukturen: Überdimensionierung der Ver- und Entsorgung (Wasser,<br />

Abwasser, Abfallentsorgung),<br />

• Verkehrsinfrastruktur: Auslastung des ÖPNV.<br />

Künftige Aufgabe für die Dorfentwicklung wird sein, die im Dorf vorhandenen Potenziale<br />

zu nutzen und auszubauen. Mit dem Instrumentarium der Dorferneuerung steht den<br />

Kommunen ein Instrument zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Problembereiche analysiert<br />

und strukturiert angegangen werden können. Lösungsstrategien des Dorferneuerungskonzepts<br />

werden beispielsweise für<br />

• die Verbesserung der Wohnqualität im Ortskern und eine Erhaltung und nachhaltige<br />

Nutzung der größtenteils historisch bedeutsamen Gebäude,<br />

• den Erhalt und die Pflege des Ortsbilds und der historischen Bausubstanz,<br />

• die Stärkung der Versorgungsfunktion, Verbesserung der (touristischen) Infrastruktureinrichtungen,<br />

• die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Ortskern,<br />

• die Stärkung des kulturellen Ansatzes und der Versorgung sowie die Berücksichtigung<br />

der Belange von Kindern, Jugendlichen und Senioren<br />

aufgezeigt.


Seite 5,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Bei dem Dorferneuerungskonzept des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> handelt es sich um eine<br />

informelle Rahmenplanung, welche die Richtschnur für die zukünftige Entwicklung des<br />

<strong>Stadtteil</strong>s vorgeben soll. Die dargestellten Maßnahmen sind konzeptionelle Vorschläge,<br />

überwiegend aus der Bürgermitwirkung im Jahre 2010 entwickelt. Technische und<br />

rechtliche Anforderungen wurden dabei nicht unbedingt berücksichtigt. Ebenfalls nicht<br />

berücksichtigt wurden die Haushaltssituation sowie die Notwendigkeit der<br />

abschließenden Zustimmung des Stadtrates.<br />

Luftaufnahme des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> (rote Abgrenzung), ohne Maßstab<br />

Planungsablauf<br />

Dezember 2010<br />

Februar 2011<br />

bis März 2011<br />

April 2011<br />

Mai bis Juli 2011<br />

September/Oktober<br />

Vergabe des Planungsauftrags zur Aufstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />

Durchführung der Bestandsaufnahme vor Ort<br />

Erstellung des Vorabzugs Analyse, 1. Abstimmung mit dem Ortsbeirat<br />

Beginn der Bürgermitwirkung: Auftaktveranstaltung mit Stärken- und<br />

Schwächen-Analyse<br />

Bürgermitwirkung - 5 Workshops<br />

Erarbeitung des Vorentwurfs zum Dorferneuerungskonzepts


Seite 6,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

2011<br />

November 2011 Sachstandsbericht im Planungsausschuss<br />

Dezember 2011 Runder Tisch mit Planern und Fachbereichen <strong>Stadtverwaltung</strong> zur<br />

Vorabstimmung des Entwicklungskonzept<br />

1. Halbjahr 2012 Einarbeitung der Ergebnisse Runder Tisch in den Vorentwurf;<br />

Vorgezogene Beteiligung der wichtigsten Träger öffentlicher Belange<br />

nebst Einarbeitung der Anregungen und Bedenken<br />

2. Halbjahr 2012 Abschluss der Bürgermitwirkung und Vorstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />

in der Bürgerschaft durch eine Abschlussveranstaltung;<br />

Beschluss im Ortsbeirat;<br />

Beschluss des Dorferneuerungskonzepts im Stadtrat nach Vorberatung<br />

in den städtischen Gremien<br />

anschließend<br />

Weiteres Verwaltungsverfahren nach VV-Dorf: Beteiligung der Träger<br />

öffentlicher Belange mit der Kreisverwaltung <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

Abstimmung mit der ADD in Trier etc.


Seite 7,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

2. Grundlagenermittlung/Überörtliche Bezüge und Entwicklungsstand<br />

2.1 Lage im Raum/Verkehrsanbindung<br />

Übersicht des Landkreises<br />

<strong>Ahrweiler</strong> mit der<br />

verbandsfreien Stadt<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

ohne Maßstab<br />

Übersicht Verkehrsanbindung, ohne Maßstab


Seite 8,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Kenndaten des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong><br />

Stadt<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, insgesamt 13 <strong>Stadtteil</strong>e<br />

Verbandsgemeinde -<br />

Kreis<br />

<strong>Ahrweiler</strong><br />

Einwohnerzahl am 668 Einwohner<br />

31.12.2010<br />

Lage<br />

ca. 110 m ü.NN.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Fließgewässer in der<br />

Ortslage<br />

Verkehrsanbindung<br />

(klassifizierte Straßen)<br />

Benachbarte Ortsgemeinden/<strong>Stadtteil</strong>e<br />

Weindorf an der Ahr in historischer Kulturlandschaft zwischen terrassenförmigen<br />

Weinbergen in Steillagen<br />

südlich der Ortslage verläuft die Ahr (Fließgewässer 2. Ordnung)<br />

• Bonn: 34 km, 27 min. Fahrzeit<br />

( B 267 → A 573 → A 61 → A 565)<br />

• Köln: 60 km, 46 min. Fahrzeit<br />

( B 267 → A 573 → A 61 → A 565 → A 555)<br />

• Koblenz: 63 km, 41 min. Fahrzeit<br />

(→ B 267 → A 573 → A 61 → A 48)<br />

• Nord-Osten: <strong>Ahrweiler</strong><br />

• Westen: <strong>Stadtteil</strong> Marienthal sowie die Ortsgemeinde Dernau


Seite 9,<br />

Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Auszug aus der topographischen Karte (rote Abgrenzung – <strong>Stadtteil</strong>), ohne Maßstab


Seite 10, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

2.2 Überörtliche Planungsvorgaben<br />

Folgende übergeordnete Planungen sind bei der Erstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />

für <strong>Walporzheim</strong> zu berücksichtigen:<br />

2.2.1 Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz - LEP IV (Stand: Oktober<br />

2008)<br />

Im LEP IV werden für die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> und damit für <strong>Walporzheim</strong><br />

folgende Vorgaben und Entwicklungsziele benannt:<br />

Raumstrukturgliederung<br />

Zentrale Orte/Verflechtungsbereiche<br />

Entwicklung<br />

Freiraumschutz<br />

Erholungs- und Erlebnisräume<br />

Landwirtschaft<br />

verdichteter Bereich mit konzentrierter Siedlungsstruktur im<br />

Kooperationsraum „Bonn/Rhein-Sieg/<strong>Ahrweiler</strong>“ (länderübergreifend).<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt im gleichnamigen Mittelzentrum<br />

mit den (freiwillig) kooperierenden Mittelzentren <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, Remagen und Sinzig sowie dem verpflichteten<br />

Mittelzentrum Adenau.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> wird als landesweit bedeutsamer<br />

Arbeitsmarktschwerpunkt ausgewiesen.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt in einem großräumig bedeutsamen<br />

Bereich für Freiraumschutz, dem Ahrtal, als „markant<br />

eingeschnittenes Tal mit Prägung durch Landwirtschaft,<br />

Weinbau, Burgen und historischen Ortsbildern.“<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt innerhalb eines landesweit<br />

bedeutsamen Raums für Erholung und Tourismus (Ahrtal).<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt innerhalb eines landesweit<br />

bedeutsamen Raums für Landwirtschaft (und Weinbau).<br />

2.2.2 Regionaler Raumordnungsplan „Mittelrhein-Westerwald“ (RROP)<br />

Nachfolgend werden ergänzend zum Landesentwicklungsprogramm IV die planerischen<br />

Vorgaben des Regionalen Raumordnungsplans „Mittelrhein-Westerwald“ von 2006<br />

dargestellt und mit dem Entwurf des RROP (neu) verglichen.<br />

Strukturraum<br />

Zentrale Orte und Versorgungsbereiche<br />

Besondere Funktionen<br />

„verdichteter Raum“<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt im gleichnamigen Mittelbereich<br />

mit den kooperierenden Mittelzentren <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />

<strong>Ahrweiler</strong>, Remagen, Sinzig und Adenau. Länderübergreifend<br />

übernimmt Bonn auch für den Nahbereich von <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> die Funktion des Oberzentrums.<br />

Der Regionale Raumordnungsplan weist der Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> die Funktionen „Erholungsgemeinde<br />

nach Kurorte-Gesetz“ sowie „Lage im Erholungsraum“<br />

Ahrtal zu.<br />

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Dorferneuerungskonzepts befand sich der Regionale<br />

Raumordnungsplan in der Neuaufstellung zur Anpassung an das Landesentwicklungsprogramm<br />

LEP IV.


Seite 11, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Mit Einleitung des Anhörungsverfahrens zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsplans<br />

Mittelrhein- Westerwald (Beschluss zur Anhörung und Auslegung der Regionalvertretung<br />

der Planungsgemeinschaft am 12.09.2011) zum Entwurf des Regionalen<br />

Raumordnungsplans Mittelrhein-Westerwald stellen die Ziele des RROP (neu) sonstige<br />

Erfordernisse im Sinne § 3 Nr. 4 Raumordnungsgesetz dar und sind somit nach §4(2)<br />

Raumordnungsgesetz bei allen Planungen zu berücksichtigen.<br />

Folgende begriffliche Änderungen sind im Entwurf der RROP 2011 in Bezug auf regionalplanerische<br />

Aussagen zu verzeichnen:<br />

RROP (neu) RROP 2006<br />

Siedlungsstruktur Freiwillig kooperierendes Mittelzentrum im Grundnetz<br />

Mittelzentrum<br />

Regionaler Entwicklungsschwerpunkt<br />

Eifel-Ahr (mit <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>- -<br />

des ländlichen <strong>Ahrweiler</strong>)<br />

Raums<br />

Die Inhalte des Dorferneuerungskonzepts stimmen mit den Zielen und Grundsätzen des<br />

LEP IV sowie des gültigen und künftigen RROP überein. Die Inhalte des Dorferneuerungskonzepts<br />

entsprechen damit insgesamt den Zielen der Raumordnung.<br />

Die vorgeschlagenen Maßnahmen in Kapitel 5.1 konkretisieren die Ziele des<br />

Landesentwicklungsprogramms.<br />

Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass das Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> nahezu<br />

vollständig in einem Raum mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild sowie<br />

einem Erholungsraum nach dem Regionalen Raumordnungsplan liegt. In den Erholungsräumen<br />

soll der hohe Erlebniswert der Landschaft erhalten bleiben und nachhaltig<br />

weiterentwickelt werden. Es soll dem Schutz des Landschaftsbildes bei raumbedeutsamen<br />

Entscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen werden.<br />

In den Räumen für den besonderen Schutz des Landschaftsbildes soll die Vielfalt, Eigenart<br />

und Schönheit der Natur und Landschaft nachhaltig geschützt und die Landschaft in<br />

ihrer Funktion als Raum für naturnahe landschaftsgebundene stille Erholung der Bevölkerung<br />

erhalten und entwickelt werden. In diesen Räumen soll dem Schutz des Landschaftsbildes<br />

bei raumbedeutsamen Entscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen<br />

werden. Die großen Flusstäler und insbesondere die Hangbereiche sind bei störenden<br />

Nutzungen und großen Einzelbauwerken freizuhalten. In den Tälern von Flüssen und<br />

Bächen sowie besonders in allen Uferbereichen stehender und fließender Gewässer ist<br />

künftig von einer flächenmäßigen Ausdehnung der Campingplatznutzung oder Neuanlage<br />

von Campingplätzen abzusehen.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass die Freiräume im Außenbereich im unmittelbaren<br />

Anschluss an die Siedlungsflächen der Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> im Regionalen Raumordnungsplan<br />

Mittelrhein-Westerwald umfassend als regionaler Grünzug dargestellt<br />

sind. Die regionalen Grünzüge dienen dem Schutz des Freiraums für Überbauung und der<br />

Sicherung für Freiraumfunktionen (siehe 5.1).


Seite 12, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Neue Siedlungsgebiete, flächenhafte Besiedlung und große Einzelbauvorhaben sind<br />

innerhalb der regionalen Grünzüge nicht zulässig, ausgenommen davon sind dem Tourismus<br />

dienende Einzelvorhaben.<br />

Der Verlauf der Ahr ist im gesamten Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> als Vorrang für die<br />

natürliche Fließgewässerentwicklung ausgewiesen. Die Auensysteme dieser Gewässer<br />

sind von jeglicher Bebauung freizuhalten (siehe 5.1).<br />

Außerdem sind die bestockten Weinbergsflächen umfassend als Vorrangfläche für die<br />

Landwirtschaft typisiert (siehe 5.1).<br />

Im südöstlichen Gebiet (Katzlay und Bunte Kuh) sind im Anschluss an die<br />

Weinbergsflächen Vorrangflächen für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Hier sind<br />

alle Nutzungen ausgeschlossen, die mit dem Ziel die heimische Tier- und Pflanzen<br />

nachhaltig zu sichern, nicht vereinbar sind.<br />

2.2.3 Bauleitplanung<br />

Der Flächennutzungsplan stellt für <strong>Walporzheim</strong> folgende Bereiche dar:<br />

Mischbauflächen<br />

Wohnbauflächen<br />

Gewerbeflächen<br />

entlang der <strong>Walporzheim</strong>er Straße, zwischen Gildenstraße<br />

und Bahnlinie sowie nördlich der Bahnlinie<br />

zwischen Ahruferstraße und Winzerstraße bzw. Gildenstraße<br />

am östlichen <strong>Stadtteil</strong>rand zwischen Gildenstraße und<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße


Seite 13, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Auszug aus dem Flächennutzungsplan Ortslage <strong>Walporzheim</strong>, ohne Maßstab<br />

In <strong>Walporzheim</strong> bestehen für folgende Bereiche Bebauungspläne:<br />

Name<br />

„Flur 29 und 30“<br />

zwischen Gildenstraße und<br />

Ahruferstraße<br />

Lage<br />

zwischen der Bahnlinie und der Gildenstraße, Ortserweiterung<br />

nach Osten; inklusive Gewerbeflächen („Auf der<br />

Streif“)<br />

Ortserweiterung nach Südosten


Seite 14, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

2.3 Sozio-ökonomische Entwicklungstendenzen<br />

2.3.1 Bevölkerungsentwicklung<br />

Die Bevölkerungsentwicklung<br />

des <strong>Stadtteil</strong>s<br />

<strong>Walporzheim</strong> ist seit den<br />

1970er Jahren tendenziell<br />

rückläufig. Zwischen<br />

1997 und 2002<br />

war ein bedeutender<br />

Anstieg der Bevölkerung<br />

zu verzeichnen. Seitdem<br />

nimmt die Einwohnerzahl<br />

erneut ab. Zum<br />

31.12.2010 waren 668<br />

Einwohner in <strong>Walporzheim</strong><br />

gemeldet.<br />

Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> sowie Statistisches Landesamt<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Der Vergleich mit der<br />

Gesamtstadt und dem<br />

Land Rheinland-Pfalz verdeutlicht<br />

ebenso die<br />

rückläufige Bevölkerungsentwicklung.<br />

Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong><br />

sowie<br />

Statistisches Landesamt<br />

Rheinland-Pfalz<br />

2.3.2 Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung<br />

Auch <strong>Walporzheim</strong> ist und wird zukünftig immer stärker vom demographischen Wandel<br />

betroffen. In Deutschland wie auch in zahlreichen anderen westlichen Ländern wird die<br />

Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten immer kleiner und dabei immer älter. Während<br />

die Geburtenrate abnimmt, steigt die Lebenserwartung dagegen stetig an. Folgen des<br />

demographischen Wandels lassen sich bereits heute ablesen. Auswirkungen auf das<br />

Wirtschafts- und Sozialsystem sowie gesellschaftliche und gesellschaftspolitische<br />

Veränderungen (Destabilisierung der Sozialsysteme) sind zu erwarten. Auch in<br />

<strong>Walporzheim</strong> steigt die Zahl der Kleinfamilien, Alleinerziehenden, Doppelverdienern mit<br />

Schlüsselkindern und der allein lebenden Senioren und Seniorinnen ohne familiäre<br />

Bindung innerhalb des Dorfes stetig an.


Seite 15, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Quelle: Statistisches<br />

Landesamt Rheinland-Pfalz,<br />

Band 07 "Statistische<br />

Analysen - Rheinland-Pfalz<br />

2050 - Zweite regionalisierte<br />

Bevölkerungsvorausberechnung<br />

(Basisjahr<br />

2006)"<br />

Quelle: Statistisches<br />

Landesamt Rheinland-Pfalz,<br />

Band 07 "Zweite kleinräumige<br />

Bevölkerungsvorausberechnung<br />

(Basisjahr<br />

2006)"<br />

Dies würde im Fall einer statistischen Übertragung der Angaben für die Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> auf <strong>Stadtteil</strong>-Ebene einen Verlust von 32 Einwohnern bis zum Jahr<br />

2020 in <strong>Walporzheim</strong> bedeuten.<br />

2.3.3 Altersaufbau der Bevölkerung<br />

Der Vergleich mit dem<br />

Land Rheinland-Pfalz<br />

verdeutlicht den vergleichsweise<br />

älteren<br />

Altersaufbau der Bevölkerung<br />

in <strong>Walporzheim</strong>.<br />

Die Anteile der Bevölkerungsgruppen<br />

über 50-<br />

Jährigen stellen sich<br />

deutlich höher dar,<br />

während der Anteil der<br />

unter 50-Jährigen niedriger<br />

liegt als im Landesdurchschnitt.<br />

Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> sowie Statistisches Landesamt<br />

Rheinland-Pfalz (Stand: 31.12.2010)


Seite 16, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

3. Bestandsanalyse in den einzelnen Funktionsbereichen<br />

3.1 Siedlungsentwicklung/Ortsbild/Leerstand<br />

3.1.1 Siedlungsentwicklung<br />

Der Name <strong>Walporzheim</strong> hat seinen Ursprung nach dem Adligen Walbrecht, der im 5. Jh.<br />

n.Chr. hier einen fränkischen Königshof, genannt Walbrechtshoven gründete. Aufgrund<br />

von Bodenfunden ist davon auszugehen, dass der Bereich <strong>Walporzheim</strong> bereits in<br />

römischer Zeit besiedelt war.<br />

Die historische belegbare Existenz <strong>Walporzheim</strong>s lässt sich am einfachsten durch die<br />

folgenden, vom Autor nummerierten, Auszüge der „Quellen zur Geschichte von <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>“ von Dr. Hans Frick nachvollziehen:<br />

<strong>Walporzheim</strong> wurde 893 erstmals im Prümer Güterverzeichnis schriftlich erwähnt. Hier<br />

heißt es u.a.: „Bei <strong>Ahrweiler</strong> liegt der Walprechtshof (Walpretdeshoven), ein guter Hof<br />

der Wingerte und sehr gute Äcker umfasst; ihn hat Graf von Hochstaden von der Abtei<br />

zur Lehn.“ (Frick Nr. 354) 1209 überträgt das Kloster dem Erzstift Köln u.a. das<br />

Eigengut Walpretishove, der Erzbischof wiederum gibt das Gut dem Graf Gerhard von<br />

Are zu Lehen. (Frick Nr. 311)<br />

1246 schenken die Grafen Are dem Domkapitel Köln das Eigengut Walprechshoven in<br />

der Pfarrei <strong>Ahrweiler</strong> mit allen Lehnsleuten, Wingerten, Äckern, Wiesen, Wäldern,<br />

Weiden, Gewässern und Zinsen. (Frick Nr. 434) Ab dem 13. Jahrhundert gehört<br />

<strong>Walporzheim</strong>, wie aus den <strong>Ahrweiler</strong> Ratsprotokollen (Frick Nr. 1338, 1701, 1730)<br />

ersichtlich, zusammen mit dem Ortsteil Bachem zu den Vororten der Stadt <strong>Ahrweiler</strong>.<br />

Das ehemalige Hofgut der Grafen von Are (Anwesen Weinhaus „St. Peter“), blieb weiter<br />

bis 1802 im Besitz des Domkapitels, seit 1805 befindet sich der „St. Peter“ in<br />

Privatbesitz.<br />

Bereits 1871 gründete sich die Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong>, die seit der Fusion<br />

im September 2009 mit der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr Weinmanufaktur<br />

<strong>Walporzheim</strong> heißt und selbstständig beworben wird. Hieran ist zu erkennen, dass das<br />

ehemalige Hofgut sich kontinuierlich bis hin zu einem eigenständigen Winzer- und<br />

Weindorf vergrößerte.<br />

<strong>Walporzheim</strong> stellt sich daher noch vor allem im historischen Ortskern und den älteren<br />

randlichen Bereichen als ein ländlich geprägter Ort dar. Als <strong>Stadtteil</strong> von <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />

<strong>Ahrweiler</strong> und durch die räumliche Nähe zum Kernstadtteil <strong>Ahrweiler</strong> jedoch zeigen sich<br />

in der Siedlungsstruktur mitunter auch (vor-)städtische Züge.<br />

Zum Einen prägen die Ahr und die sich an den Ufern anschließenden Weinberge und<br />

bewaldeten Hänge das Landschafts- und Ortsbild von <strong>Walporzheim</strong> in besonderem<br />

Maße, zum Anderen bestimmen sie die Siedlungsstruktur des Ortes und schränken die<br />

bauliche Erweiterung von <strong>Walporzheim</strong> ein.


Seite 17, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Am Schwarzplan ist die Siedlungsentwicklung des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> abzulesen.<br />

Der historische Ortskern erstreckt sich weitgehend rund um den Dorfplatz um das<br />

Weinhaus St. Peter und die St. Josef-Kapelle an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße. Von dort<br />

aus entwickelte sich <strong>Walporzheim</strong> in Richtung Ahr, vor allem entlang der Pützgasse<br />

sowie entlang der <strong>Walporzheim</strong>er Straße nach Osten.<br />

Schwarzplan der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> – rot markiert: der alte Ortskern, ohne Maßstab<br />

Die Ausdehnung nach Norden wurde durch den Bau der Eisenbahn Anfang des<br />

20. Jahrhunderts begrenzt. Ursprünglich befanden sich im Osten in Richtung <strong>Ahrweiler</strong><br />

ausgedehnte Weinbergsflächen, die heute größtenteils der Besiedlung zum Opfer gefallen<br />

sind.<br />

Ab den 1970er Jahren wurden die noch freien Flächen im Osten zwischen Ahr und<br />

Bahnlinie zur Siedlungserweiterung genutzt. Die jüngsten Siedlungserweiterungen<br />

entstanden in den vergangenen Jahrzehnten im Südwesten der Ortslage sowie im Osten<br />

als Arrondierung der früheren Bauflächen.<br />

Die großflächigen Neubaugebiete stehen im Kontrast zu den alten Ortskernen: Die<br />

Identität des historischen Dorfes wird durch die strukturelle Vielfalt, eine Kleinteiligkeit<br />

der Baukörper und Straßen, die differenzierte Teilung von öffentlichen, halböffentlichen<br />

und privaten Bereichen sowie einer spannenden Raumfolge von offenen und geschlosse-


Seite 18, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

nen Bereichen bestimmt. In den neuen Siedlungsteilen werden diese Grundsätze durchbrochen.<br />

Die groß bemessenen Neubaugebiete mit gradlinigen Straßenverläufen sowie<br />

austauschbaren Baukörpern fügen sich nur schwer in den Landschaftsraum und den<br />

historisch gewachsenen <strong>Stadtteil</strong> ein.<br />

3.1.2 Ortsbild/Baustruktur<br />

Das Erscheinungsbild des alten Ortskerns wird durch den<br />

großen Anteil an historischer Bausubstanz geprägt.<br />

Nachdem das historische Hofgut des Domkapitels zu Köln<br />

ca. 1805 (heute: Brogsitter‘s Weinhaus St. Peter GmbH)<br />

sein Alleinstellungsmerkmal eingebüßt hatte, waren der<br />

ursprüngliche Weinbau und Weinhandel Haupterwerbsquelle.<br />

Dementsprechend sind die historischen<br />

Gebäude im alten Ortskern meist landwirtschaftlich<br />

genutzte Hofanlagen und Weingüter.<br />

Beispiele für ortsbildprägende Gebäude<br />

Spätestens seit den 1970er Jahren begann sich die vormals dörfliche Grundstruktur<br />

mehr und mehr aufzulösen und führte zu einer großen Vielfalt von Bau- und Gestaltformen.<br />

Verschiedenste Bauelemente und Materialien sowie das Übertragen<br />

(vor-)städtischer Wohnformen auf das Dorf gefährden - in <strong>Walporzheim</strong>, wie allerorts –<br />

die regionale und dörfliche Identität. Dies betrifft sowohl die Modernisierung alter Bausubstanz<br />

als auch die Neubebauung außerhalb der Grenzen des historischen Dorfkerns.<br />

Die typischen Merkmale der regionalen, dörflichen Bauweise sind in <strong>Walporzheim</strong> nur<br />

noch schwach ausgeprägt.<br />

Die Mehrheit der (Wohn-)Gebäude ist stark durch Modernisierungen geprägt, die das<br />

Sortiment des überregionalen Baustoffmarktes widerspiegeln und keinen Bezug mehr zu<br />

regional vorkommenden Materialien oder Handwerkstechniken aufweisen. Aber auch<br />

moderne, zeitgemäße Architektur ist nur in Ansätzen vertreten. Die meisten der in<br />

neuerer Zeit entstandenen Gebäude bedienen sich aus einem vielfältigen, „pseudo-


Seite 19, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

historischen“ Gestaltungskanon, in dem sie historische Gestaltungsmuster mit modernen<br />

Materialien nachahmen.<br />

Ein hohes Potenzial bietet die Vielzahl der ortsbildprägenden<br />

Gebäude. Das Ortsbild stellt sich derzeit wie folgt dar:<br />

• ~ 255 Hauptgebäude insgesamt<br />

• ~ 64 ortsbildprägende Gebäude (Haupt- & Nebengebäude)<br />

• ~ 2 ortsbildstörende Gebäude<br />

• ~ 5 (Haupt- und Neben-) Gebäude mit baulichen Mängeln<br />

• ~ 48 (Haupt- und Neben-) Gebäude mit gestalterischen<br />

Mängeln<br />

3.1.3 Leerstand und Baulücken<br />

In einigen Gebäuden leben ältere, teilweise alleinstehende Menschen. Vereinzelt weisen<br />

leer stehende Hauptgebäude darauf hin, dass eine fortgesetzte Nutzung der Gebäude<br />

durch die Folgegenerationen nicht mehr ohne weiteres funktioniert. Weiterer Leerstand<br />

und baulicher Verfall durch Abwanderungen der Bewohner und die Überalterungstendenz<br />

im alten Ortskern sind eine reale Bedrohung. Anders als in früheren Jahrzehnten ist eine<br />

Kontinuität über die Generationen hinweg wegen stärkerer Wohnstandortmobilität nicht<br />

mehr gegeben. Im alten Ortskern häufen sich in den letzten Jahren zum Teil hartnäckige<br />

Leerstände.<br />

Die Situation stellte sich zur Zeit der Kartierung wie folgt dar:<br />

• ~ 255 Hauptgebäude insgesamt<br />

• ~ 2 leer stehende Hauptgebäude<br />

• ~ 8 untergenutzte Nebengebäude<br />

• ~ 25 drohende Leerstände (von alleinstehenden Personen<br />

älter als 65 Jahre bewohnte Gebäude)<br />

Die Mitglieder des im Rahmen der Bürgermitwirkung gegründeten entsprechenden<br />

Workshops waren sich allerdings einig, dass das Thema Leerstand in <strong>Walporzheim</strong><br />

aufgrund der nach wie vor bestehenden großen Nachfrage derzeit noch kein Problem<br />

darstellt. Bislang wurden die meisten zum Verkauf anstehenden Gebäude schnell wieder<br />

veräußert.<br />

Einige Gebäude im Ortskern haben zudem noch sichtbare bauliche Mängel und sind<br />

sanierungsbedürftig. Problematisch sind bzw. könnten in Zukunft auch die untergenutzten<br />

bzw. leerstehenden, ehemals landwirtschaftlich genutzten Ökonomiegebäude<br />

werden. Durch den Wandel der Zeit verloren viele Neben- und Wirtschaftsgebäude ihre<br />

eigentliche Funktion, wodurch der Leerstand und auch der bauliche Verfall begründet ist.<br />

Die Reaktivierung der untergenutzten Bausubstanz, sowohl für Wohnzwecke als auch<br />

gewerbliche Zwecke (Handwerk, Dienstleistung), ist ein wichtiger Schritt zur Wiederbelebung<br />

des gewachsenen Altortbereichs. An verschiedenen Stellen im historischen Ort<br />

wurden bereits ortsbildprägende Gebäude von jungen Familien aufgekauft und vorbildlich<br />

saniert. Diese dienen als gute Beispiele im Rahmen der Dorferneuerung.


Seite 20, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Beispiele für untergenutzte<br />

Nebengebäude und deren Verfall<br />

Beispiele für bereits umgenutzte<br />

Nebengebäude<br />

Innerhalb der Ortslage bestehen 14 Baulücken, welche sich grundsätzlich zur Bebauung<br />

eignen. Viele dieser Flächen waren ursprünglich Gärten oder Rebenflächen, die nun zum<br />

Teil nicht mehr bewirtschaftet werden oder zum Parken genutzt werden. Die Struktur<br />

der Parzellen ist mitunter sehr kleinteilig. Durch die Lage zwischen Ahr und Bahnlinie und<br />

den sich anschließenden Weinbergen ist <strong>Walporzheim</strong> in seiner Siedlungsentwicklung<br />

eingeschränkt. Vor der Ausweisung der einzig noch möglichen Neubaugebiete im<br />

Innenbereich sollte zunächst hier die Bebaubarkeit der Baulücken in Abstimmung mit den<br />

Eigentümern geprüft werden.<br />

Leerstandskataster, ohne<br />

Maßstab<br />

• leer stehende Wohngebäude<br />

(pink),<br />

• untergenutzte Nebengebäude<br />

(dunkelrot),<br />

• Gebäude mit Bewohnern<br />

über 65 Jahren (gelb)<br />

• Bauflächenpotenziale<br />

(grün)<br />

Stand: August 2011


Seite 21, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Bedingt durch den demographischen Wandel ist die Notwendigkeit zur Erschließung<br />

weiterer Baugebiete bisher nicht abzusehen. Grund und Boden ist ein nicht vermehrbares<br />

bzw. reproduzierbares Wirtschaftsgut. Vor diesem Hintergrund besteht für <strong>Walporzheim</strong><br />

ein Zwang zur Innenentwicklung bzw. zur qualitativen Entwicklung und zur Mobilisierung<br />

der vorhandenen Bauplätze vor der Ausweisung neuer Siedlungsflächen.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass die Flächenpotenziale aus dem Baulückenkataster der<br />

Stadt oder dem Instrument des Landes Raum+ Monitor abgeleitet oder aber in einem<br />

iterativen Prozess wieder in diese rückgespiegelt werden sollten. Die Erfassung der<br />

Leerstände, Baulücken und zu erwartenden Leerständen im Rahmen der Erstellung des<br />

Dorferneuerungskonzept stellen nur eine Momentaufnahme dar. In einem fortwährenden<br />

Prozess gilt es die in Kapitel 5.1.2 beschriebenen Maßnahmen durchzuführen, dazu<br />

gehört auch die Rückspiegelung in das Baulückenkataster der Stadt und dem Instrument<br />

des Landes Raum+ Monitor<br />

3.1.4 Ortstypische Gestaltelemente<br />

Gebäudestellung/Bauweise<br />

Die Straßenräume werden wesentlich durch<br />

die Gebäudestellung geprägt. Insbesondere<br />

im alten Ortskern beeinflusst sie den Raumeindruck<br />

und macht das unverkennbare<br />

„Gesicht“ von <strong>Walporzheim</strong> aus. Die Raumkanten<br />

haben eine Begrenzungs- und Leitfunktion<br />

für den Straßenraum. Der Wechsel<br />

der Gebäudestellungen, trauf- und giebelständig,<br />

offen oder winkelförmig zum<br />

Straßenraum findet sich im gesamten alten<br />

Siedlungskern.<br />

raumwirksame, den Straßenraum begrenzende<br />

Bebauung im alten Ortskern<br />

Dachlandschaft<br />

Die Dachlandschaft <strong>Walporzheim</strong>s ist hauptsächlich durch Satteldächer mit<br />

regionaltypischer Dacheindeckung aus Schiefer, bzw. in den neueren Siedlungsteilen<br />

Tonziegel, in dunklen Farben (grau bis schwarz) geprägt. Vereinzelt wird die traditionelle<br />

Dachlandschaft durch (Krüppel-) Walmdächer oder roten Farbtönen aufgebrochen.


Seite 22, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Materialien<br />

Die Verwendung der Materialien begründet sich auf die natürlichen Vorkommen in der<br />

Region. Deshalb finden sich in <strong>Walporzheim</strong> die typischen Materialien der Eifel und des<br />

Ahrtals, wie vorrangig Schiefer und Grauwacke. Die Wände der Hauptgebäude sind in<br />

der Regel verputzt. Vor allem in der Pützgasse befinden sich vermehrt Gebäude in<br />

Sichtfachwerk. Vereinzelt sind die Fassaden mit Schiefer verkleidet oder als<br />

Sichtmauerwerk aus Grauwacke oder Klinker ausgebildet.<br />

Türen und Tore<br />

Neben den genannten ortstypischen Materialien verdienen<br />

auch Elemente wie Türen und Scheunentore Beachtung.<br />

Die Haustüren, in <strong>Walporzheim</strong> traditionell in Holz gearbeitet,<br />

sind in der ursprünglichen Form nur noch sehr<br />

selten vorhanden. In der Regel wurden die historischen<br />

Holztüren und Tore durch einfache Aluminium- oder<br />

Blechkonstruktionen (Garagentore) ersetzt. Häufig finden<br />

sich auch Tore als Eingänge zu den Höfen.


Seite 23, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Fenster<br />

Auch historische oder nach<br />

altem Vorbild bereits erneuerte<br />

Holzsprossenfenster<br />

besitzen die ortsbildprägenden<br />

Gebäude in <strong>Walporzheim</strong><br />

kaum mehr.<br />

3.1.5 Kulturdenkmäler<br />

Die Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes ist bei denkmalgeschützten<br />

Gebäuden zu beachten. Gemäß Denkmalschutz- und Denkmalpflegegesetz sind „Eigentümer,<br />

sonstige Verfügungsberechtigte und Besitzer verpflichtet, die Kulturdenkmäler im<br />

Rahmen des Zumutbaren zu erhalten und zu pflegen“. Es wird darauf hingewiesen, dass<br />

Umgestaltungen, Veränderungen im Bestand, Beeinträchtigungen des Erscheinungsbildes<br />

oder sogar Abbrucharbeiten mit der Denkmalbehörde abzustimmen sind.


Seite 24, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Katholische Kapelle St. Josef,<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße; Saalbau,<br />

bez. 1770<br />

Domherrenstraße 4: ehemaliger<br />

Bahnhof, 1866; Empfangsgebäude<br />

Schweizer Stil;<br />

eingeschossiges Nebenhaus;<br />

Schieferbruchstein, Fachwerk<br />

und Backstein; Gesamtanlage<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße 125:<br />

Villa; spätklassizistischer<br />

Schieferbruchsteinbau, bez.<br />

1862<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße 134:<br />

Domherrenhof, Weinhaus St.<br />

Peter, Putzbau, Anfang 18.<br />

Jh., Petrusskulptur; Anbau,<br />

bez. 1716 und 1813; rückwärtig<br />

Küchenanbau, großes<br />

Gartenareal; Gesamtanlage<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße 163:<br />

Hakenhof; Fachwerkhaus, tlw.<br />

massiv, 18./19. Jh.<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße/Ecke<br />

Pfaffenbergstraße: Wegekreuz,<br />

18. Jh.<br />

außerdem: (an) Pützgasse 9:<br />

Hochwasserinschrift, bez.<br />

1804<br />

Darüber hinaus sind die Weinbergsterrassen<br />

nordwestlich von <strong>Walporzheim</strong><br />

als Denkmalschutzzone geschützt (stark<br />

terrassierte Weinbergslagen, Trockenmauern<br />

mit Treppenaufgängen und kleinteilige<br />

Terrassen).<br />

(Auszug aus dem Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis <strong>Ahrweiler</strong>, Generaldirektion Kulturelles<br />

Erbe, Stand: 01. Oktober 2010) (aktuelle Informationen bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe<br />

(www.gdke-rlp.de)


Seite 25, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

3.1.6 Flurbereinigungsverfahren <strong>Walporzheim</strong><br />

(Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald Osteifel)<br />

Ziel des Bodenordnungsverfahrens, durchgeführt durch das Dienstleistungszentrum<br />

Ländlicher Raum, ist - neben der reinen Bodenordnung und Verbesserung der<br />

Bewirtschaftungsmöglichkeiten für den Weinbau - im Bereich der Weinbergsterrassen<br />

von <strong>Walporzheim</strong> insbesondere der Erhalt der einzigartigen Terrassenlandschaft im<br />

Hinblick auf seine kulturlandschaftliche, kulturhistorische und touristische Bedeutung.<br />

Der Entwurf des umfangreichen Wege- und Gewässerplans wird zur Zeit durch das<br />

Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, Mayen aufgestellt. Dieser Entwurf beinhaltet<br />

vor allem Wegebaumaßnahmen und Mauersanierungen entlang der Wege sowie<br />

Maßnahmen der Außengebietsentwässerung.<br />

3.2 Nutzungsstruktur<br />

3.2.1 Infrastruktur/öffentliche Einrichtungen<br />

Die örtliche Grundversorgung ist in<br />

<strong>Walporzheim</strong> noch weitgehend vorhanden.<br />

Der tägliche Bedarf wird zurzeit durch das<br />

Lebensmittelgeschäft Knieps (Spar-Markt)<br />

in der <strong>Walporzheim</strong>er Straße/Ecke Winzerstraße<br />

gedeckt.<br />

Folgende öffentliche und private Einrichtungen sind in <strong>Walporzheim</strong> vorhanden:<br />

• Katholische Kapelle St. Josef<br />

• Alte Schule (Bürgerhaus)<br />

• Feuerwehrhaus und Backes<br />

• Sport- und Bolzplatz mit Sportplatzgebäude<br />

• altes Wasserwerk<br />

• Spielplatz Ahruferstraße Mehrzweckplatz<br />

Öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

Private<br />

Dienstleister<br />

• Lebensmittelgeschäft Knieps<br />

• Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong><br />

der Winzergenossenschaft<br />

Mayschoß-Altenahr e.G.<br />

• Caritas: betreute Wohngemeinschaft<br />

für Senioren


Seite 26, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Am Feuerwehrhaus und Backes in<br />

unmittelbarer Nähe zur Josefbrücke<br />

werden vor allem im Sommer eine<br />

Vielzahl von Veranstaltungen und<br />

Festen durchgeführt.<br />

Das Alte Wasserwerk mit der historischen<br />

Turbinenstation wurde in den<br />

vergangenen Jahren renoviert (Dach,<br />

Fassade). Heute nutzen die Vereine<br />

des Ortes das Wasserwerk als Lagerhalle<br />

und Unterstand für die verschiedenen<br />

Umzugswagen für Fastnachtsund<br />

Weinfeste.<br />

Die Alte Schule wurde vor einigen<br />

Jahren saniert und als Bürgerhaus<br />

barrierefrei ausgebaut. Seitdem dient<br />

das Gebäude als Vereinshaus für die<br />

verschiedenen Vereine des Ortes sowie<br />

als Wahllokal. Jeder Verein verfügt<br />

über seine eigenen Räumlichkeiten,<br />

i.d.R. ein Versammlungs- und ein<br />

Lagerraum. Dem Sportverein steht das<br />

größte Raumkontingent zur Verfügung,<br />

zu dem beispielsweise ein gesonderter<br />

Yoga-Raum gehört.<br />

In dem nahe gelegenem <strong>Stadtteil</strong> <strong>Ahrweiler</strong> bzw. in <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> sind alle Einrichtungen<br />

zur Deckung des täglichen und kurzfristigen Bedarfs vorhanden.<br />

Die nächstgelegenen Kindergärten und eine Grundschule befinden sich in <strong>Ahrweiler</strong>. Als<br />

weiterführende Schulen bestehen neben den privaten Schulen u.a. der Ursulinen am<br />

Calvarienberg (Realschule und Gymnasium) in <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> je zwei Real- und Sonderschulen<br />

und Gymnasien sowie eine Berufsbildende Schule.<br />

3.2.2 Dorf- und Vereinsleben<br />

<strong>Walporzheim</strong> profitiert von einem guten Vereinsleben. Dieses prägt in ganz besonderem<br />

Maße die dörfliche Gemeinschaft und „vereint“ Menschen unterschiedlichster Interessen<br />

und Fähigkeiten miteinander. Von dieser Vielfalt leben die Vereine, die ihrerseits das<br />

Dorfleben bereichern. Besonders positiv herauszustellen ist die aktive und intensive<br />

Jugendarbeit, die durch einige der Vereine betrieben wird. Der Einsatz der aktiven


Seite 27, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Mitglieder sowie deren Fähigkeit, immer wieder junge Menschen dazu zu begeistern,<br />

Aufgaben und Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen sowie sich sozial und<br />

zwischenmenschlich zu engagieren, hat eine sehr hohe Bedeutung für das Dorfleben.<br />

Darüber hinaus unterstreicht die lebendige Dorfgemeinschaft die Eigenständigkeit des<br />

<strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong>.<br />

Folgende Vereine bzw. vereinsähnliche Gruppierungen und durch diese organisierte<br />

Veranstaltungen existieren in <strong>Walporzheim</strong> (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit):<br />

Verein/Gruppe<br />

Karnevalsgesellschaft "Bunte Kuh" <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />

416 Mitglieder<br />

u.a. Walbeze Möhne<br />

Sportverein <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />

714 Mitglieder<br />

8 Fußballmannschaften sowie eine Senioren- und<br />

eine Alte Herren-Mannschaft, Spielgemeinschaft<br />

mit SV Bachem<br />

je 2 Pilates-, Aerobic- und Yoga-Gruppen sowie<br />

eine Mutter-Kind-, eine Herrenturn- und eine<br />

Schwerbehindertengruppe<br />

Männergesangverein "Lyra" <strong>Walporzheim</strong> 1896 e.V.<br />

51 Mitglieder, davon 28 aktiv<br />

Junggesellenverein St. Sebastianus <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />

18 Mitglieder ab 16 Jahren<br />

"Weindorf <strong>Walporzheim</strong>" e.V.<br />

zur Verschönerung des Ortes, Seniorenbetreuung<br />

Rentnertreff<br />

Dienstags, ähnlich „Senioren-Bauhof“<br />

Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. im<br />

Kreis <strong>Ahrweiler</strong><br />

Motorradfreunde Ahrtal<br />

Veranstaltung<br />

„Fastnachtswochenende“ mit<br />

Karnevalssitzung, Kinderkarneval<br />

in einem Zelt am<br />

Sportplatz sowie Umzug<br />

Kinder- und Sommerfest<br />

„Dreikönigsball“<br />

„<strong>Walporzheim</strong> bewegt sich“<br />

Maifest<br />

Familienwandertag<br />

Maiansingen<br />

Sommerfest<br />

Nikolauswanderung<br />

Maibaumaufstellen<br />

verschiedene Musikveranstaltungen<br />

Martinikirmes<br />

ländliches Weinfest im August<br />

Sebastianustag der Dorfgemeinschaft<br />

Seniorenfeier zur Dorfkirmes<br />

St. Sebastian im Januar<br />

Seniorenfahrt im Mai<br />

Kinderzeltlager<br />

Sommerfest<br />

St.-Martins-Fest<br />

Säuberungsaktionen in der<br />

Gemarkung: „Dreck-Weg-Tag“<br />

Sommerfest


Seite 28, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Die Vereine nutzen die Räumlichkeiten der Alten Schule als Übungs-, Treff-, Sitzungsund<br />

Lagerräume sowie das Alte Wasserwerk als Unterstellmöglichkeit. Die Räume des<br />

Junggesellenvereins fungieren außerdem als ein Art Jugendtreff ab 16 Jahren. Der<br />

Zugang für andere Jugendgruppierungen ist zurzeit erschwert.<br />

3.2.3 Land- und Weinwirtschaft/Arbeitsstätten und Gewerbestruktur<br />

Wie die meisten anderen <strong>Stadtteil</strong>e von <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> ist auch <strong>Walporzheim</strong><br />

durch den Weinbau geprägt. Aufgrund des spezifischen Klimas konnte sich <strong>Walporzheim</strong><br />

als gewachsenes Weindorf mit eigenen Weinbaubetrieben entwickeln. Die<br />

„Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong>“ wurde am 19. März 1871 von sechs<br />

<strong>Walporzheim</strong>ern gegründet und bewirtschaftete, bis zum Zusammenschluss mit der<br />

Winzergenossenschaft Mayschoß- Altenahr im Jahr 2009, mit ihren 105 Mitgliedern ca.<br />

19 Hektar Rebfläche in den besten Lagen. Heute wird sie immer noch selbständig als<br />

Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong> in eigenen Räumlichkeiten beworben. Die übrige Landwirtschaft<br />

spielt eine untergeordnete Rolle. Die landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe<br />

sind in der Regel dem Sektor Weinbau zuzuordnen. Weinbau und Weinhandel<br />

sind von je her das wirtschaftliche Standbein <strong>Walporzheim</strong>s. Dies begründet die<br />

Tatsache, dass <strong>Walporzheim</strong> als eigenständig beworbener, vom Stadtkern losgelöster,<br />

jedoch relativ kleiner Fremdenverkehrsort an der Ahr gilt.<br />

Von den insgesamt 70 Winzern sind zwei im Haupterwerb beschäftigt. Folgende<br />

Weingüter und Winzergenossenschaften bestehen u.a. in <strong>Walporzheim</strong>:<br />

• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong> eG<br />

• Brogsitter’s eigene Domherren-Privat-Sekt- und Weinkellerei<br />

• Weingut Sonnenschein<br />

• Weingut Bier<br />

Am östlichen Rand der Ortslage <strong>Walporzheim</strong> befinden sich Gewerbeflächen, die bis zu<br />

ihrem Standortwechsel vor etwa vier Jahren durch die Rheinische Kohlenfabrik genutzt<br />

wurden. Das Gelände soll weitestgehend durch Betriebe aus dem Stadtgebiet nachgenutzt<br />

werden.<br />

In <strong>Walporzheim</strong> bestanden im Februar 2010 ca. 50 gewerbliche Betriebe:<br />

• 12 Handwerkssektor<br />

• 32 Einzelhandels- und Dienstleistungssektor<br />

• 4 gastronomischer Sektor<br />

• Betrieb von zwei Photovoltaikanlagen<br />

Der räumliche Schwerpunkt der gewerblichen Ansiedlungen befindet sich in der<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße sowie im historischen Bereich des <strong>Stadtteil</strong>s. Größere gewerbliche<br />

Ansiedlungen mit mehr als 9 Arbeitnehmern sind neben Brogsitter’s Weinhaus St. Peter<br />

GmbH:


Seite 29, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Fensterbau Fuhs GmbH<br />

PETCYCLE E.A.G.<br />

GmbH & Co.KG<br />

Zum Domherrenhof Weingut<br />

und Sektkellerei Hans Joachim<br />

Brogsitter<br />

Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong><br />

der Winzergenossenschaft<br />

Mayschoß-Altenahr eG<br />

Es bestehen in <strong>Walporzheim</strong> 126 Arbeitsplätze, die nicht im landwirtschaftlichen Bereich<br />

liegen (31.12.2010). Bei der Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze liegt<br />

<strong>Walporzheim</strong> somit über dem Durchschnitt anderer Gemeinden gleicher Größenklasse<br />

(86).<br />

3.2.4 Tourismus/Naherholung/Gastronomie<br />

Durch die landschaftlich reizvolle Lage inmitten von<br />

Weinbergen, die Vielzahl von (historischen) Gasthäusern<br />

und Weingütern, die große Zahl an traditionellen<br />

Festen und der gelungenen Einbindung in das touristische<br />

Wegenetz der Region spielt der Tourismus in<br />

<strong>Walporzheim</strong> eine bedeutende Rolle. <strong>Walporzheim</strong> gilt<br />

als Eingangstor zum romantischen Ahrtal. Die Ahr kerbt<br />

sich bis zu 200 m tief in die Hochflächen ein und zeigt<br />

sich zwischen Marienthal und <strong>Walporzheim</strong> als naturnahe<br />

Flussauenlandschaft. Legendäre Felspartien wie<br />

„Bunte Kuh“ und „Kaiserstuhl“ versinnbildlichen die<br />

markante topographische Situation, die <strong>Walporzheim</strong><br />

umgibt.


Seite 30, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Die charakteristisch historische Kulturlandschaft mit terrassenförmigen Weinbergen in<br />

Steillagen ist durch etliche Kilometer Trockenmauern gegliedert und gestützt (Kulturdenkmal<br />

Weinbergsterrassen siehe 3.1.6). Das milde Klima ermöglichte die Etablierung<br />

des Weinbaus und kommt heute noch den Besuchern <strong>Walporzheim</strong>s zu Gute.<br />

<strong>Walporzheim</strong> liegt in der Ferien- und Erlebnisregion Ahr-Rhein-Eifel. Freizeitangebote in<br />

der Umgebung sind zum Beispiel:<br />

• mittelalterliche Altstadt mit Stadtmauerring<br />

<strong>Ahrweiler</strong><br />

• Römervilla <strong>Ahrweiler</strong><br />

• Dokumentationsstätte Regierungsbunker<br />

• Rotweinwanderweg<br />

• AhrSteig (in Planung)<br />

• Waldkletterpark <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />

<strong>Ahrweiler</strong><br />

• Spielbank <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />

• Ahr-Therme, Kur- und Fitnessanlagen<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />

• Golfplatz <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />

• Arp-Museum Rolandseck<br />

• Formel 1-Rennstrecke Nürburgring<br />

Insgesamt gesehen bietet der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> somit eine sehr gute Ausgangslage<br />

für den Tourismus und die Naherholung. Der Fremdenverkehr im Landkreis <strong>Ahrweiler</strong><br />

verfügt über das Potenzial, sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln.<br />

Gastronomische Einrichtungen/Übernachtungsangebote<br />

Im <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> bestehen eine Vielzahl an benutzergerechten Übernachtungsund<br />

Gastronomie-Angeboten.<br />

Eine Besonderheit stellt der „Sankt Peter“ (Brogsitter‘s<br />

Weinhaus Sankt Peter) im Ortskern von <strong>Walporzheim</strong> dar.<br />

Das älteste Weinhaus an der Ahr zählt heute mit Restaurant,<br />

Kaminstube und Weinkirche zu den überregional<br />

bekanntesten Gasthäusern an der Ahr. In räumlicher Nähe<br />

befindet sich mit dem Romantikhotel St. Peter (17 Zimmer)<br />

ein gehobenes Übernachtungsangebot.<br />

Darüber hinaus hat die zweitälteste Winzergenossenschaft<br />

an der Ahr ihren Sitz in <strong>Walporzheim</strong>. Die heutige<br />

„Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong>“ -im Verbund mit der<br />

Weingenossenschaft Mayschoß-Altenahr e.G.- bietet<br />

Gästen mit Ausschank, Gastronomie „Vinetum“ und<br />

Weinausstellung ein weites Spektrum rund um den Wein.


Seite 31, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Weinhaus „Zur Bunten Kuh"<br />

Weinstube „Am Alten Wasserwerk“<br />

Restaurant „Altenwegshof“<br />

Hotel „Zum Sänger“ Gaststätte und Ferienwohnung<br />

„Försters Weinterrassen“<br />

Gaststätte „Im Kreuzhof“<br />

„Cafeolé“ Marienthaler Straße<br />

19<br />

Gaststätte und Gästezimmer<br />

„Winzerschenke“<br />

Gaststätte „Im Kräuterberg“;<br />

zur Zeit nicht existent<br />

Hotel „Deutsches Haus“;<br />

zur Zeit nicht existent<br />

Daneben gibt es in <strong>Walporzheim</strong> noch weitere Ferienwohnungen<br />

und -häuser:<br />

• Gästehaus „Irene“<br />

• Ferienwohnung Knieps<br />

• Ferienwohnung Kelter<br />

• Gästezimmer Flohe


Seite 32, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Seit der Eröffnung des<br />

Romantikhotels St. Peter<br />

im Jahr 2005 stieg die<br />

Zahl der Übernachtungsgäste<br />

in <strong>Walporzheim</strong><br />

stetig an. Seit dem Jahr<br />

2006 sinkt jedoch gleichzeitig<br />

die Zahl der Übernachtungen.<br />

Das bedeutet,<br />

dass die Besucher für<br />

kürzere Zeit in <strong>Walporzheim</strong><br />

verweilen.<br />

(Quelle: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Bad</strong><br />

<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, Stand<br />

09/2010)<br />

Die große Zahl an Übernachtungsmöglichkeiten stellt in Verbindung mit dem gastronomischen<br />

Angebot einen guten Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs<br />

dar.<br />

Rad- und Wanderwege<br />

Durch die Gemarkung <strong>Walporzheim</strong>s verlaufen folgende örtliche und regionale Wanderund<br />

Radwanderwege:<br />

• Eifelverein:<br />

- Regionalwanderweg (RWW): Ahruferweg: Blankenheim - Sinzig<br />

- südlich der Gemarkung: Ost-West-Weg: Ahr-Venn-Weg: Sinzig - Monschau<br />

• Kurverwaltung <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>:<br />

- medizinische Kurwege rot (schwierig): MK IV: Kurpark - Ahruferweg -<br />

<strong>Ahrweiler</strong> - <strong>Walporzheim</strong> - Josefbrücke - Serpentinen Katzley (Aussichtspunkt)<br />

- Kloster Calvarienberg - Ahr-Holzbrücke - Ahruferweg - Kurpark<br />

- medizinische Kurwege rot (schwierig): MK III: Kurpark - Maria-Hilf-Brücke -<br />

<strong>Ahrweiler</strong> - <strong>Walporzheim</strong> - Teufenbachtal - Aussichtspunkt Bunte Kuh -<br />

Rotweinwanderweg - Hohenzollern - <strong>Ahrweiler</strong> - Ahruferweg - Kurpark<br />

- medizinische Kurwege gelb (leicht): MK II: Kurpark - Ahrpromenade - Ahrtor<br />

<strong>Ahrweiler</strong> - Ehrenwall’sche Klinik - <strong>Walporzheim</strong>er Wiesenweg - Josefbrücke -<br />

Kloster Calvarienberg - Ahr-Holzbrücke - Ahruferweg – Kurpark


Seite 33, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

• Rotweinwanderweg<br />

• AhrSteig<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> plant zusammen mit der Stadt Sinzig, den<br />

Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau sowie der Gemeinde Blankenheim in<br />

Nordrhein-Westfalen die Ausweisung des Qualitätswanderweges „AhrSteig“. Ziel<br />

ist eine durchgängige Streckenführung von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur<br />

Ahrmündung in Sinzig; mit dem AhrSteig soll auch eine Verbidnung zwischen dem<br />

EifelSteig und dem RheinSteig geschaffen werden und so auch das rheinlandpfälzische<br />

Wanderwegenetz insgesamt ausgebaut werden.<br />

Der AhrSteig führt dabei weitestgehend über bereits vorhandene Wander – und<br />

Wirtschaftswege.<br />

Nach dem Stand Februar 2012 stellt sich die Realsierung des AhrSteiges als<br />

Gesamtroute aber schwierig dar, insbesondere bezüglich des Teilstückes<br />

zwischen <strong>Walporzheim</strong> umd Altenahr-Kreuzberg. Daher wird aktuell zunächst eine<br />

Realsierung in zwei Teilstücken forciert, nämlich zwischen Blankenheim und<br />

Altenahr-Kreuzbeg und <strong>Walporzheim</strong> (Bahnhaltepunkt) und Sinzig. Beide<br />

Teilstücke sollen über die Ahrtalbahn und verschiedene Verbindungswege (u.a.<br />

den Rotweinwanderweg) miteinander verknüpft werden. Eine späterer<br />

Lückenschluss wird weiterhin angestrebt.


Seite 34, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

• Ahrtalradweg<br />

Altenahr - Mayschoß - Rech - Dernau - Marienthal - <strong>Walporzheim</strong> - <strong>Ahrweiler</strong> -<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> - Heppingen - Lohrsdorf - <strong>Bad</strong> Bodendorf<br />

• Fahrradfreizeit-Route Ahr-Rhein-Eifel<br />

Außerdem führen verschiedene lokale Rundwanderwege der benachbarten <strong>Stadtteil</strong>e<br />

durch <strong>Walporzheim</strong> und der Weinbaulehrpfad der Winzergenossenschaft informiert über<br />

Weinbau. Rund um <strong>Walporzheim</strong> gibt es eine Vielzahl von Aussichtspunkten. Die offene<br />

Schutzhütte am Aussichtspunkt „Bunte Kuh" mit Aussichtsturm und Grillplatz bietet<br />

Platz für bis zu 40 Personen.<br />

Insgesamt ist <strong>Walporzheim</strong> gut in das Wanderwegenetz der Region eingebunden.<br />

Verschiedene Wege können jedoch in ihrem Verlauf optimiert und durch <strong>Walporzheim</strong><br />

geführt werden. Die gute Ausgangssituation wird durch den geplanten AhrSteig noch<br />

gestärkt. Eine Verbindung des AhrSteiges von der Josefsbrücke durch den <strong>Stadtteil</strong><br />

<strong>Walporzheim</strong> zum Bahnhaltepunkt und von hier eine Verknüpfung zum<br />

Rotweinwanderweg ist geplant.<br />

Beschilderung und Ausweisung<br />

Die Präsentation <strong>Walporzheim</strong>s vor Ort findet auf sehr vielfältige Art und Weise statt.<br />

Die verschiedenen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe werben jeweils für sich und<br />

weisen den Weg zu ihrem Standort. Allgemeine Informationen zum Angebot befinden<br />

sich an mehreren Stellen im Ort. Hinzu kommen allgemeine Informationen über die<br />

Wanderwege sowie deren Ausweisung. An der Alten Schule und am Alten Wasserwerk<br />

befinden sich darüber hinaus Informationen über die Gebäude und an letzterem die<br />

Vereinsnachrichten. Erwähnenswert sind die einheitlichen, historisierenden Straßenschilder.<br />

Die verschiedenen Hinweis- und Informationstafeln befinden sich größtenteils in einem<br />

schlechten Zustand: sie sind von der Sonne verblichen, überklebt oder bekritzelt. Einen<br />

zentralen Informationspunkt, abgesehen von der Ortsmitte, gibt es nicht. Die Verbindung<br />

zwischen der Ortsmitte und dem Ahrufer, die ursprünglich durch die Brandpfade gewährleistet<br />

wurde, ist für Ortsfremde nur schwer zu finden. Hier fehlen entsprechende<br />

Wegweiser, die die Orientierung erleichtern.


Seite 35, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Handlungsbedarf besteht vor allem im Hinblick auf eine sinnvolle Beschilderung und<br />

Ausweisung der Wege sowie einer einheitlichen Präsentation von Informationen und<br />

<strong>Walporzheim</strong> nach außen.<br />

3.3 Verkehr<br />

3.3.1 Klassifizierte Straßen<br />

<strong>Walporzheim</strong> ist durch die Umgehungsstraße und den Autobahnzubringer zur Bundesautobahn<br />

A 61 sehr gut an die Region angebunden. Die Umgehungsstraße gewährleistet<br />

darüber hinaus, dass der Durchgangsverkehr nicht mehr durch die Ortslage<br />

(<strong>Walporzheim</strong>er Straße) geführt wird.


Seite 36, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Dennoch stellt sich die alte Ortsdurchfahrt<br />

noch immer unter rein verkehrlichen<br />

Aspekten und Ansprüchen dar:<br />

• starke Betonung der Verkehrsfunktion<br />

• die nah an den Straßenraum reichenden<br />

Gebäude haben eine Begrenzungsund<br />

Leitfunktion<br />

• Defizite in der Oberflächenqualität<br />

• breiter Fahrbahnquerschnitt und gradliniger<br />

Fahrbahnverlauf<br />

• reduzierte Gehwegbreiten<br />

Die Gestaltung der <strong>Walporzheim</strong>er Straße folgt vor allem funktionalen Aspekten. Gestalterische<br />

Aspekte, wie z.B. die Betonung besonderer städtebaulicher Situationen, Gebäude,<br />

etc. werden nicht oder nur kaum beachtet. Eine Verkehrsberuhigung erfolgt nur<br />

vereinzelt (mobile Pflanzkübel vor der Kirche, Aufpflasterung vor dem Denkmal). In der<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße herrscht das „Rechts-vor-Links-Gebot“, das durch die Gestaltung<br />

der Straße jedoch nicht unterstützt wird.<br />

Verkehrskonflikte bestehen in <strong>Walporzheim</strong> somit hauptsächlich zwischen motorisiertem<br />

und fußläufigem Verkehr, ausgelöst durch die schmalen Gehwege.<br />

3.3.2 Ortseingänge<br />

Die Situation der Ortseingänge stellt sich derzeit wie folgt dar:<br />

Name Kurzbeschreibung Foto<br />

Nord<br />

(<strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße)<br />

Die <strong>Walporzheim</strong>er Straße im <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong><br />

unterscheidet sich in ihrer Gestaltung nicht von der<br />

der Weiterführung in Richtung <strong>Ahrweiler</strong>. Grund<br />

hierfür ist ihre ehemalige Funktion als Bundesstraße,<br />

die die Hauptverbindung des Ahrtals mit dem<br />

Rheintal herstellte und durch den Bau der Umgehungsstraße<br />

(B 267) erst ihre Bedeutung verlor und<br />

abgestuft wurde (Umwidmung ca. 1990). Der<br />

eigentliche Ortseingang ist heute nur am Schild,<br />

nicht aber in der städtebaulichen Gestalt abzulesen.<br />

Süd<br />

im Bereich<br />

der<br />

Bahnunterführung<br />

(Marienthaler<br />

/<strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße)<br />

Es fehlt eine besondere Gestaltung.<br />

• hohe Geschwindigkeiten auf der Umgehungsstraße<br />

(B267)<br />

• sehr gut auszumachen, jedoch wenig gestaltet<br />

• die brachliegende Fläche, die zeitweise als Parkplatz<br />

genutzt wird, wirkt störend<br />

• Potenzial für eine einladende Gestaltung ist mit<br />

dem Wegekreuz und dem ortsbildprägenden Gebäude<br />

vorhanden


Seite 37, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

3.3.3 Ortsstraßen<br />

Die Ortsstraßen in <strong>Walporzheim</strong> befinden sich teilweise größtenteils in einem versbesserungswürdigen<br />

Zustand. Viele der Straßen wie z.B. die Winzerstraße, die Ahruferstraße<br />

oder der Christopherusweg sind noch nicht erstmalig hergestellt. Hier wurde bisher nur<br />

für den Fahrbahnbereich eine Tragschicht als Unterbau erstellt. Sie wirken daher wie<br />

vorläufige „Baustraßen“ zum Teil ohne Gehwegsbereiche. Sie wurden in den Jahren<br />

1970 bis 1980 hergestellt wurden um der damals hohen Baunachfrage schnellstmöglich<br />

gerecht zu werden. Diese weisen nunmehr Mängel in der Oberflächengestaltung<br />

aufgrund zahlreicher Risse und Schlaglöcher auf. Hier bietet sich später eine erstmalige<br />

Herstellung in einer einfachen, dorfgerechten Version als Mischverkehrsfläche (ohne<br />

explizite Trennung von Fahrbahn und Gehweg) an. Es ist jedoch darauf hinzuweisen,<br />

dass die erstmalige Herstellung und der Ausbau von Straßen im Sinne des Beitragsrechts<br />

nicht Fördergegenstand der Dorferneuerung sind. Andere, wie zum Beispiel die<br />

Pützgasse, verfügen über auf ein Minimum reduzierte Gehwege, die in dieser Form nicht<br />

genutzt werden können. Die Bordsteinführung dient hier vornehmlich dem Zweck der<br />

Oberflächenentwässerung und dem Schutz der Gebäude als sogenannter Schrammbord.<br />

Diese können noch durch eine „dörfliche“ Gestaltung aufgewertet werden.<br />

In den neueren Siedlungsteilen z.B. in der Gildenstraße wirken verschiedene<br />

Straßenabschnitte durch die überdimensionierten Fahrbahnflächen, fehlende Gebäude<br />

oder andere raumbildende Kanten undifferenziert und wenig dorfgerecht.<br />

Verbesserungswürdige Gestaltung der Ortsstraßen (Beispiele)<br />

Winzerstraße Pützgasse Gildenstraße<br />

Bahnhofsrondell Christopherusweg Ahruferstraße


Seite 38, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

3.3.4 Ruhender Verkehr<br />

Aufgrund des hohen Überbauungsgrads der Grundstücke herrscht im alten Ortskern von<br />

<strong>Walporzheim</strong> teilweise Stellplatzmangel. Ein kleinerer öffentlicher Parkplatz findet sich<br />

rund um die Alte Schule. Die Betriebe an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße haben Stellplätze für<br />

Kurzparker auf ihren privaten Hofflächen. Vor allem die Gastronomie- und<br />

Hotelleriebetriebe halten großflächige Parkplätze für ihre Gäste, größtenteils in den<br />

innenliegenden Baufeldern, vor.<br />

öffentlicher Parkplatz an der<br />

Alten Schule<br />

privater Parkplatz des Gasthauses<br />

St. Peter<br />

privater Parkplatz im<br />

Christopherusweg<br />

3.3.5 Fußwegebeziehungen<br />

Wichtige Fußwegeverbindungen zwischen dem Ahrufer und dem historischen Ortskern<br />

stellen die ehemaligen Brandpfade dar. Sie führen teilweise durch die innenliegenden<br />

Garten- und Rebflächen. An manchen Stellen wurde durch Bebauung nachverdichtet,<br />

sodass die schmalen Wege der Erschließung dienen.<br />

Christopherusweg Schulgässchen Weg zwischen der Ahruferstraße<br />

27 und 29<br />

Die ehemaligen Brandpfade sind charakteristisch für <strong>Walporzheim</strong>. Sie haben zum Einen<br />

eine große Bedeutung für die Bewohner als schnelle Verbindungswege, zum Anderen<br />

können sie gezielt dazu genutzt werden, Rad- und Wandertouristen von der Ahr in den<br />

historischen Ortskern zu führen.


Seite 39, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

3.3.6 ÖPNV/Bus und Bahn<br />

<strong>Walporzheim</strong> ist durch die Ahrtalbahn an das Schienennetz (Ahrbrück - Remagen)<br />

angebunden. Der Bahnhaltepunkt <strong>Walporzheim</strong> wird durch die Regionalbahn RB 30<br />

bedient:<br />

Remagen<br />

05:15 05:42 07:07<br />

08:05 09:05 10:05<br />

11:05 12:05 13:05<br />

14:05 15:05 16:05<br />

17:05 18:05 19:05<br />

21:25 22:25<br />

Bonn<br />

06:25 07:25 08:25<br />

09:25 10:25 11:25<br />

12:25 13:25 14:25<br />

15:25 16:25 17:25<br />

18:25 19:25 20:25<br />

Ahrbrück<br />

06:32 07:32 08:32<br />

09:32 10:32 11:32<br />

12:32 13:32 14:32<br />

15:32 16:32 17:32<br />

18:32 19:32 20:32<br />

21:32<br />

Dernau<br />

05:29 07:52 08:52<br />

09:52 10:52 11:52<br />

12:52 13:52 14:52<br />

15:52 16:52 17:52<br />

18:52<br />

bis Altenahr: 19:50<br />

22:32 23:32<br />

Somit stellt der Bahnhaltepunkt zum Einen für die Besucher<br />

<strong>Walporzheim</strong>s einen Eingangspunkt in den Ort dar<br />

und zum Anderen die Verbindung zur Schule für die<br />

Kinder her.<br />

Der Bahnhof an sich ist jedoch als problematisch anzusehen:<br />

Er ist ausschließlich über eine Treppenanlage<br />

erschlossen. Somit ist die Zugänglichkeit des Bahnhofs<br />

für bewegungseingeschränkte Personen, Radtouristen<br />

und Eltern mit Kinderwagen eingeschränkt bzw. erschwert.<br />

Außerdem wird das Bahnhofsumfeld bis zum<br />

Bahnhofsrondell an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße nicht einem<br />

repräsentativen Eingang vor allem für die Besucher des<br />

Ortes gerecht. Auch hier ist die Orientierung zwischen<br />

Bahnhof und historischem Ortskern und darüber hinaus<br />

zur Ahr durch fehlende Beschilderung unzulänglich.<br />

Darüber hinaus ist <strong>Walporzheim</strong> durch die Verkehrsgesellschaft Stadtwerke Bonn SWB<br />

an den Busverkehr angeschlossen. Die Buslinie 841 (Kreuzberg – Altenahr – <strong>Ahrweiler</strong> –<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> – Remagen) fährt die Haltestelle St. Peter in der Dorfmitte wochentags zu<br />

folgenden Zeiten an:


Seite 40, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Die Bustaktung ergänzt damit den Schienenverkehr, vor allem zur Mittagszeit. Insgesamt<br />

ist die Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr als ausreichend zu bezeichnen.<br />

Innerhalb der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> bestehen folgende Bushaltestellen:<br />

Haltestelle<br />

<strong>Walporzheim</strong><br />

St. Peter<br />

<strong>Walporzheim</strong><br />

Bahnhof/Abzweig<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die zentral gelegene Bushaltestelle<br />

bestimmt mit den Haltebuchten den<br />

Charakter des Dorfplatzes. Ausstattungselemente,<br />

wie z.B. eine<br />

Wartehalle oder Sitzgelegenheiten<br />

existieren nur in Ansätzen. Ebenso<br />

fehlt ein Buskantenstein, der das<br />

Einsteigen, vor allem für mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen, erleichtert.<br />

Die Haltestelle ist von weitem trotz<br />

des Schildes nur schwer zu erkennen.<br />

Das Wartehäuschen bietet<br />

Schutz vor Witterungseinflüssen.<br />

Insgesamt befindet sich die Haltestelle<br />

in keinem zeitgemäßen Zustand.<br />

3.4 Freiraum und Grün<br />

3.4.1 Innerörtliche Durchgrünung<br />

Kriterien zur Bewertung der Freiraum- und Grünsituation sind die landschaftliche<br />

Einbindung der Ortslage, die innerörtliche Durchgrünung, die Beschaffenheit der privaten<br />

Freiflächen sowie die Funktion und Gestaltung der öffentlichen Freiräume. Der <strong>Stadtteil</strong><br />

<strong>Walporzheim</strong> lässt sich bezüglich ihrer Freiraum- und Grünsituation wie folgt<br />

charakterisieren:<br />

Der alte Siedlungsbereich von <strong>Walporzheim</strong> ist durch einen ausgewogenen Anteil privater<br />

Grünflächen gekennzeichnet. In den jüngeren Baugebieten befindet sich die<br />

Durchgrünung teilweise noch im Anfangsstadium. Auch innerhalb der Ortslage<br />

<strong>Walporzheim</strong>s befinden sich zum Teil großflächige Rebflächen. Generell sind die<br />

bestehenden Grünstrukturen innerhalb des Siedlungskörpers <strong>Walporzheim</strong>s hinsichtlich<br />

Quantität und Qualität nicht gravierend mangelhaft, jedoch verbesserungsfähig. Einige<br />

Gartenflächen scheinen zudem brach zu liegen. Vor allem punktuelle Akzente beispielsweise<br />

durch Straßenbäume fehlen.<br />

Auch die bebaute Ortslage bietet wichtige Lebensräume für die Tierwelt. Für den Tierschutz<br />

wichtige Biotoptypen sind:


Seite 41, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

• Gehölzbestände auf öffentlichen und privaten Flächen,<br />

• Brachen, Ruderalfluren, ungenutzte Bereiche mit Pioniervegetation (z.B. Hofplätze,<br />

Mauerfüße, Schotterböden),<br />

• vegetationsfreie und wenig bewachsene Stellen,<br />

• Wiesen- und Rasenflächen,<br />

• staudenreiche, unbegiftete Gärten,<br />

• Dachböden, Mauerfugen und -höhlen, alte Brennholzhaufen, etc..<br />

Ortsrand<br />

Die randliche Eingrünung ist durch die<br />

Lage <strong>Walporzheim</strong>s zwischen Bahnlinie<br />

und Ahr insgesamt als gut zu bezeichnen.<br />

Besondere Bedeutung hat das Ahrufer und<br />

die Ahrauen. Die neueren Siedlungsteile<br />

lassen eine Begrünung der Randbereiche<br />

stellenweise vermissen.<br />

Nutzgärten, Bauerngärten<br />

Die traditionelle Kombination von Nutzund<br />

Ziergarten ist in <strong>Walporzheim</strong> nur noch<br />

selten zu finden. Es dominieren Rebflächen.<br />

Private Frei- und Hofflächen<br />

Die historischen Freiflächen wurden meist als Wirtschaftshof genutzt. Aufgrund dieser<br />

ehemals landwirtschaftlichen Nutzung und des heutigen Bedarfs an Kfz-Stellplätzen gibt<br />

es im alten Ortskern nur wenig begrünte Hofflächen. Viele Höfe sind durch hohe Mauern<br />

und Tore vom öffentlichen Straßenraum abgegrenzt. Teilweise lassen die privaten<br />

Hofbereiche innerorts eine Gliederung und Grüngestaltung vermissen. Insbesondere die<br />

„pflegeleichte“ Gestaltung (Materialwahl, Versiegelungsgrad), die harten Grenzen zwischen<br />

versiegelten und unversiegelten Bereichen und der vielfach fehlende Hofbaum<br />

seien an dieser Stelle genannt.


Seite 42, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Beispiele für private Hofflächen in <strong>Walporzheim</strong><br />

3.4.2 Öffentliche Grün- und Freiflächen<br />

In der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> bestehen abgesehen von den Flächen entlang der Ahr<br />

nur wenige öffentliche Freiflächen. Nachfolgend werden sie hinsichtlich ihrer Funktionalität<br />

und gestalterischen Qualität dargestellt.<br />

Dorfplatz/Dorfmitte<br />

Der Dorfplatz im historischen Ortskern <strong>Walporzheim</strong>s ist als solcher nur schwerlich zu<br />

erkennen. Als Aufweitung des Straßenraums ist er durch verkehrliche Aspekte bestimmt.<br />

Der Verkehr fließt ungebremst durch die Dorfmitte. Große Flächen werden für<br />

den Linienbusverkehr vorgehalten (Haltebuchten). Die Unterstellhütte mit einer Informationstafel<br />

wirkt durch die parkenden Autos an den Rand gedrängt. Eine Gestaltung der<br />

stark versiegelten Fläche ist nicht zu erkennen: Es fehlen Sitzmöglichkeiten und eine<br />

zentrale Informationsstelle, Aufenthaltsqualität ist nicht vorhanden.<br />

Panoramafoto Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>, Bestandssituation


Seite 43, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Analyseskizze, ohne Maßstab<br />

Insgesamt wird der Dorfplatz seiner Funktion als repräsentativer Treff- und Aufenthaltspunkt<br />

im historischen Ortskern nicht gerecht. Handlungsbedarf besteht vor allem im<br />

Hinblick auf die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und somit die Belebung des Platzes.<br />

Spiel- und Bolzplatz Ahruferstraße<br />

• Lage: südlich Ahruferstraße<br />

• Besonderheiten: gute Einbindung in die<br />

bzw. Vernetzung mit der Umgebung;<br />

Spielplatz: reduziertes, aber abwechslungsreiches<br />

Spielangebot;<br />

Bolzplatz: dient als Aufstellfläche für<br />

Veranstaltungszelte (ca. 3-5 Veranstaltungen<br />

pro Jahr) und wird tlws. hälftig<br />

als Parkplatz während der Trainingszeiten<br />

für den Sportplatz genutzt<br />

• Aufwertungsbedarf:<br />

Spielplatz: Erneuerung des Sandkastens;<br />

Erweiterung des Spielangebotes<br />

Bolzplatz: Tornetz; Parkplatznutzung<br />

unterbinden


Seite 44, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Mehrzweckplatz<br />

(durch den Verein „Weindorf <strong>Walporzheim</strong><br />

e.V.“ in den 70ger Jahren teilweise in Eigenleistung<br />

angelegte Platzfläche („Alter Dorfplatz<br />

am Ahrufer“)<br />

• Lage: Ahruferstraße in Zusammenhang<br />

mit dem Bolz- und dem Spielplatz<br />

• Besonderheiten: große Fläche; zahlreiche<br />

Sitzbänke; Lehrpfad zum Thema<br />

Weinbau; Eingrünung<br />

• Aufwertungsbedarf: Erhöhung der<br />

Aufenthaltsqualität; Ordnung der Stellplatzsituation<br />

Sportplatz<br />

• Lage: Ahruferstraße<br />

• Besonderheiten: Sportplatzgebäude mit<br />

Umkleiden<br />

Ehrenmal für die Kriegsopfer<br />

• Lage: <strong>Walporzheim</strong>er Straße/Domherrenstraße<br />

„Bahnhofsrondell“<br />

• Besonderheiten: Aufmerksamkeitsfeld<br />

im Straßenraum der <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße; ansprechende, immergrüne Bepflanzung<br />

• Aufwertungsbedarf: Gestaltung des<br />

gesamten „Bahnhofsrondells“ unter<br />

Einbeziehung des Denkmals mit Sitzgelegenheiten


Seite 45, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Wegekreuze<br />

Neben dem Wegekreuz in der Pfaffenbergstraße steht ein<br />

weiteres am westlichen Ortseingang im Bereich der<br />

Bahnunterführung. Ein Bezug der umgebenden Flächen<br />

auf die Wegekreuze ist in ihrer Gestaltung nicht oder nur<br />

in Ansätzen zu erkennen. Vor allem der Bereich in der<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße bietet sich für eine Gestaltung im<br />

Sinne eines einladenden Ortseingangs an.<br />

3.4.3 Gewässer/Bachläufe<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass sich der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> in der Zone III des<br />

abgegrenzten Wasserschutzgebietes „<strong>Walporzheim</strong>er Straße“ befindet und die<br />

entsprechenden Vorschriften zu beachten sind.<br />

Die Ahr, ein Fließgewässer 2. Ordnung, fließt in etwa 50 - 80 m Abstand entlang des<br />

südlichen Randes der Ortslage <strong>Walporzheim</strong>s.<br />

Gewässerstrukturgüte: im östlichen Bereich der Gemarkung deutlich verändert; im<br />

Westen (entlang der Bundesstraße) stark verändert<br />

Gewässergüte: gering belastet (Stand 2005)<br />

Ahr an der Josefbrücke<br />

Ahr entlang der Bundesstraße<br />

Der Mühlenteich, ein „Graben“ parallel zur Ahr beginnt westlich von <strong>Walporzheim</strong> und<br />

endet nahe der östlichen <strong>Stadtteil</strong>grenze. Er bediente das historische Wasserwerk, das<br />

zur Stromerzeugung diente und ist im Bereich des Sportplatzes verrohrt.<br />

Der Heckenbach mündet innerhalb der Gemarkung, jedoch außerhalb der Ortslage<br />

<strong>Walporzheim</strong>s in die Ahr, während der Geisbach wiederum in den Heckenbach mündet.<br />

Für diese Bäche liegen keine Aussagen zur Gewässer(struktur)güte vor. Auf der nördlichen<br />

Seite der Ahr fließen ihr zahlreiche kleinere Bäche zu, die jedoch im Großen und<br />

Ganzen verrohrt sind. Ihre Quellbereiche kann man mitunter als naturnah bezeichnen.<br />

(Quellen: www.geoportal-wasser.rlp.de; Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

2006)


Seite 46, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zu Umsetzung der verschiedener Maßnahmen des Kapitels 5 ist eine<br />

Ausnahmegenehmigung (Befreiung nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)) oder eine<br />

wasserrechtliche Genehmigung (nach § 76 Landeswassergesetz (LWG)) erforderlich. Die<br />

entsprechenden Hinweise sind in der Maßnahmenübersicht (Kapitel 6) in der Spalte<br />

„Wege zur Umsetzung/ notwendige Instrumente“ aufgeführt. Bereits im Vorfeld der<br />

Realisierung ist eine Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden unerlässlich.


Seite 47, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

4. Bürgermitwirkung<br />

Ein wesentliches Ziel war es, das Dorferneuerungskonzept<br />

in <strong>Walporzheim</strong> in<br />

unmittelbarer Zusammenarbeit mit den<br />

Bürgerinnen und Bürgern als Prozess zu<br />

organisieren, Ideen zu entwickeln und<br />

diese zu diskutieren. Die Bürgermitwirkung<br />

wurde mit Instrumenten durchgeführt, die<br />

auch bei so genannten Dorfmoderationen<br />

Anwendung finden.<br />

Neben der Auftakt- und Abschlussveranstaltung<br />

wurden insgesamt drei Workshops<br />

für Erwachsene (mit gemischten<br />

Altersgruppen) und je ein Treffen mit den<br />

Kindern und den Jugendlichen durchgeführt.<br />

Auf Grundlage der Ergebnisse der<br />

Stärken-Schwächen-Analyse aus der<br />

Auftaktveranstaltung wurden die benannten<br />

Themen in den Workshops vertieft.<br />

Die Veranstaltungen in <strong>Walporzheim</strong> waren<br />

durch eine sehr rege Beteiligung der<br />

Bevölkerung gekennzeichnet, wobei sich<br />

die einzelnen Treffen durch eine aktive<br />

Mitarbeit der Workshopteilnehmer auszeichneten.<br />

(Dokumentation der Veranstaltungen<br />

siehe II. Anlagen)<br />

Programmstruktur und Planungsablauf,<br />

Dorferneuerungskonzept und Bürgermitwirkung<br />

Ziel der Veranstaltungen war u.a. die<br />

Identifizierung von Problemen, das Sammeln<br />

von Lösungsansätzen sowie die<br />

Entwicklung von Projektideen.<br />

Erwachsenen-Workshop Treffen der Kinder Treffen der Jugendlichen<br />

Einen vorläufigen Abschluss fand die Bürgermitwirkung mit der Abschlussveranstaltung<br />

am 25.09.2012. Es ist wünschenswert, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

weiterhin zu bestimmten Themen der Dorfentwicklung treffen und diese diskutieren.<br />

Eine Fortführung der Bürgermitwirkung im Sinne einer Moderation zu einem späteren<br />

Zeitpunkt ist denkbar.


Seite 48, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

In <strong>Walporzheim</strong> erfolgte die Bürgermitwirkung der Erwachsenen in den folgenden<br />

Workshops:<br />

• Workshop „Verkehr/Ortseingang/Bahnhof“<br />

• Workshop „Ortsbild/Freiräume/Tourismus“<br />

• Workshop Ortsmitte - Planungswerkstatt zur Neugestaltung der Ortsmitte<br />

• Workshop mit den Kindern<br />

• Workshop mit den Jugendlichen<br />

Die detaillierten Ergebnisse der Workshops finden sich in den Protokollen der einzelnen<br />

Veranstaltungen wieder.<br />

Die Nennungen der Stärken-Schwächen-Analyse aus der Auftaktveranstaltung, die<br />

Diskussionen in den Workshops und die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge dienten als<br />

Grundlage zur Erstellung des Dorferneuerungskonzepts. Nicht alle Ideen und Wünsche<br />

aus den Workshops konnten nach technischer und rechtlicher Prüfung in das Konzept<br />

übernommen werden.<br />

Die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Veranstaltungen und Workshops finden sich in<br />

den Protokollen der einzelnen Veranstaltungen wieder (vgl. II. Anlagen).


Seite 49, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5. Zukunftsorientierte Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption<br />

Bei dem Dorferneuerungskonzept des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> handelt es sich um eine<br />

informelle Rahmenplanung, welche die Richtschnur für die zukünftige Entwicklung des<br />

<strong>Stadtteil</strong>s vorgeben soll. Die dargestellten Maßnahmen sind konzeptionelle Vorschläge,<br />

überwiegend aus der Bürgermitwirkung entwickelt. Technische und rechtliche<br />

Anforderungen konnten bei der Ideenfindung durch die Bürger nicht maßnahmenscharf<br />

berücksichtigt werden. Ein Vorabzug dieses Konzeptes wurde deshalb den wesentlichen<br />

Trägern öffentlicher Belange zur Prüfung übersandt, die vorgebrachten Anregungen und<br />

Bedenken wurden in diese Fassung eingearbeitet. Ebenfalls ist bei der Umsetzung der<br />

Ziele des Dorferneuerungskonzepts die Haushaltssituation der Stadt zwingend zu<br />

beachten. Die Maßnahmen bedürfen im Einzelfall der Notwendigkeit der abschließenden<br />

Zustimmung durch die städtischen Gremien bzw. den Stadtrat.<br />

Themenfelder/Handlungsansätze/Zielsetzung<br />

Neben der Lösung der funktionalen, gestalterischen und sozial-integrativen Probleme in<br />

<strong>Walporzheim</strong> besteht eine wesentliche Chance des <strong>Stadtteil</strong>s in der Nutzung der<br />

gegebenen Potenziale, wie beispielsweise die Lage in attraktiver Landschaft und Natur,<br />

die gute Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen insbesondere im touristischen<br />

Bereich sowie das aktive Dorfleben.<br />

Aufgrund der Ergebnisse der Analyse und der Bürgermitwirkung stehen vor allem<br />

folgende Themenfelder und Handlungsansätze im Vordergrund:<br />

• Reaktivierung leerstehender/untergenutzter Nebengebäude, Erneuerung/Umnutzung,<br />

teilweise auch Abbruch, ehemals landwirtschaftlicher Bausubstanzen,<br />

• Stärkung der Innenentwicklung,<br />

• Ergänzende Gestaltung öffentlicher Straßen- und Freiräume an markanten Punkten<br />

(Identifikationsräume),<br />

• Stärkung bzw. Erhalt der Versorgungsfunktionen (Arztstandort und vorhandenes<br />

Lebensmittelgeschäft),<br />

• Strategie der weiteren touristischen Entwicklung,<br />

• Verbesserung der Funktionen Tourismus, Naherholung, Ökologie,<br />

• Verbesserung und Ausbau des Wanderwegenetzes und des überörtlichen<br />

Radwegenetzes zur Stärkung der Identität der Einwohner von Ramersbach und zur<br />

Verbesserung des Naherholungspotenzials,<br />

• Stärkung der Familienfreundlichkeit,<br />

• Verankerung des Mehrgenerationenthemas „55+“ in den dörflichen Gesamtkontext,<br />

• Verbesserung der Lebenssituation für Kinder und Jugendliche, sowie Senioren,<br />

Aus den genannten Themenfeldern und Handlungsansätzen lassen sich konkrete Ziele<br />

ableiten. Die wichtigsten Ziele und die sich daraus ableitenden Maßnahmen für die weitere<br />

Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong> werden aufgezeigt. Sie sind im beiliegenden<br />

Entwicklungsplan und der Maßnahmenübersicht dargestellt.


Seite 50, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass die Freiräume im Außenbereich im unmittelbaren<br />

Anschluss an die Siedlungsflächen der Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> im Regionalen Raumordnungsplan<br />

Mittelrhein - Westerwald umfassend als regionaler Grünzug dargestellt<br />

sind. Die regionalen Grünzüge dienen dem Schutz des Freiraums für Überbauung und der<br />

Sicherung für Freiraumfunktionen.<br />

Als Freiraumfunktion die zu erhalten sind, sind insbesondere benannt<br />

• Landwirtschaftliche, weinbauliche und forstwirtschaftliche Nutzungen;<br />

• Flächen mit besonderer Bedeutung für die Klimaverbesserung und Lufthygiene<br />

(Kaltluftentstehungsbereiche und Kaltluftleitbahnen);<br />

• ökologisch wertvolle Bereiche;<br />

• wertvolle Bereiche für die Wasserversorgung;<br />

• siedlungsgliedernde Freiräume zur Verhinderung bandartiger ausufernder Siedlungsentwicklung;<br />

• landschaftgestaltende Bereiche sowie<br />

• für siedlungsbezogene Naherholung wichtige Bereiche.<br />

Neue Siedlungsgebiete, flächenhafte Besiedlung und große Einzelbauvorhaben sind<br />

innerhalb der regionalen Grünzüge nicht zulässig, ausgenommen davon sind dem Tourismus<br />

dienende Einzelvorhaben.<br />

Der Verlauf der Ahr ist im gesamten Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> als Vorrang für die<br />

natürliche Fließgewässerentwicklung ausgewiesen. Die Auensysteme dieser Gewässer<br />

sind von jeglicher Bebauung freizuhalten. Wesentlich ist die Erhaltung und die Entwicklung<br />

der Fließgewässer im Hinblick auf naturnahe, unverbaute Ufer, freie Gewässerentwicklung,<br />

angepasste Nutzung der Aue, Niederschlagsbewirtschaftung, Wasserrückhalt<br />

in der Fläche und Gewässergüte mit mindestens Güteklasse 2.<br />

Außerdem sind die bestockten Weinbergsflächen umfassend als Vorrangfläche für die<br />

Landwirtschaft typisiert. Diese dürfen nicht für andere Nutzungen und Funktionen in<br />

Anspruch genommen werden, die ihre landwirtschaftliche Nutzung auf Dauer und nicht<br />

nur vorrübergehend ausschließen oder erheblich beeinträchtigen.<br />

Im südöstlichen Gebiet (Katzlay und Bunte Kuh) sind im Anschluss an die<br />

Weinbergsflächen Vorrangflächen für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Hier sind<br />

alle Nutzungen ausgeschlossen, die dem Ziel die heimische Tier- und Pflanzen nachhaltig<br />

zu sichern, nicht vereinbar sind.<br />

Da sich der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> in der Zone III des abgegrenzten Wasserschutzgebietes<br />

„<strong>Walporzheim</strong>er Straße“ befindet sind die entsprechenden Vorschriften zu beachten.<br />

Des Weiteren ist für bauliche Maßnahmen im 40 m-Bereich der Ahr (Gewässer II. Ordnung)<br />

oder im 10 m-Bereich des Mühlgrabens oder anderer Bäche (Gewässer III. Ordnung)<br />

eine wasserrechtliche Genehmigung nach § 76 Landeswassergesetz (LWG)<br />

erforderlich.<br />

Der Ort <strong>Walporzheim</strong> liegt in einem äußerst reizvollen und ökologisch hochwertigen<br />

Landschaftsausschnitt. Dies spiegelt sich auch in einer besonderen Artenausstattung<br />

und in den Schutzgebieten der Landschaft wieder.


Seite 51, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zur Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> gehören folgende Schutzgebiete:<br />

• Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“;<br />

• FFH-Gebiet 5408-302 „Ahrtal“<br />

• VSG 5507-401 „Ahrgebirge“.<br />

Bei einigen Dorferneuerungsvorhaben (siehe auch 6. Maßnahmenprogramm) sind daher<br />

die genannten Schutzgebiete zu berücksichtigen und vor der erforderlichen Genehmigung<br />

Eingriffs – Ausgleichsplanungen, Nartura-2000-Verträglichkeitsprüfungen bzw.<br />

artenschutzrechtliche Untersuchungen vorzulegen, um die Zulässigkeit der Vorhaben<br />

nach den naturschutzrechtlichen Bestimmungen beurteilen zu können.<br />

Nachfolgend werden die wichtigsten Maßnahmenbereiche beschrieben. Die Illustrationen<br />

in Form von Beispielfotos zeigen, wie andernorts vergleichbare Aufgaben gelöst wurden.<br />

Sie und die beiliegenden Skizzen sollen Anregungen für die Umsetzung der Maßnahmen<br />

geben, ersetzen jedoch keinesfalls detaillierte Planungen im Einzelfall. Die Maßnahmen<br />

bedürfen vor einer Umsetzung selbstredend den zuvor erläuterten Abstimmungen mit<br />

den zuständigen Fachbehörden.<br />

5.1 Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur<br />

Das Ortsbild bedarf umfassender Pflege. Vereinzelt anzutreffende Maßstabsbrüche<br />

hinsichtlich der Bauformen und gestalterische Überformungen der Fassaden sollen „geheilt"<br />

und in Zukunft vermieden werden. Die Erhaltung und Entwicklung der ortsbildprägenden<br />

Bausubstanz, insbesondere im Ortskernbereich, sollten nicht dem Zufall<br />

überlassen werden. Durch gezielte Beratung und Förderung der Bauherren, bei Bedarf<br />

aber auch mit planungs- oder satzungsrechtlichen Mitteln (Gestaltungs-,<br />

Erhaltungssatzung) können Einbrüche in den historisch überlieferten Maßstab der<br />

„<strong>Walporzheim</strong>er Architektur“ verhindert werden. Man kann davon ausgehen, dass mit<br />

Beratungsgesprächen und durch ständige Informations- und Überzeugungsarbeit gute<br />

Ergebnisse der Ortsbildpflege erreicht werden.<br />

Durch die Umnutzung leerstehender/untergenutzter Nebengebäude zu Wohnraum, aber<br />

auch den Abbruch nicht mehr benötigter Bausubstanz sowie die bauliche Erhaltung<br />

intakter und Erneuerung sanierungsbedürftiger Bausubstanz, ist eine zusätzliche<br />

Aufwertung möglich.<br />

5.1.1 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender Bausubstanz (Maßnahmen<br />

1.1 und 1.2 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die Unterstützung von Initiativen zur Erhaltung und Gestaltung privater Bausubstanz<br />

wird als besonders wichtig erachtet. Einige ortsbildprägenden Gebäude wurden bereits<br />

vorbildlich erneuert.


Seite 52, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Beispiele vorbildlich erneuerter Gebäude<br />

Bei Neubau-, Umbau- und Renovierungsvorhaben ist die ortstypische Gestaltung in<br />

jedem Fall zu beachten. Dazu gehören die Verwendung regionstypischer Baumaterialien<br />

und die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Gestaltungsmerkmalen. Die<br />

Beachtung der ortstypischen Bauweise und die Bewahrung bzw. Weiterentwicklung des<br />

dörflichen Charakters sind auch von Bedeutung, um die Chancen von <strong>Walporzheim</strong> als<br />

attraktiven Wohnstandort und für den Fremdenverkehr zu verbessern.<br />

Zur Aufwertung des Ortsbildes und zur Behebung funktionaler Defizite können im Rahmen<br />

der Dorferneuerung mit Hilfe öffentlicher Fördermittel private Gebäude und Freiflächen<br />

saniert werden. Dabei stehen neben der Erhaltung des gebauten Erbes („Baukultur")<br />

die Umnutzung funktionslos gewordener Nebengebäude und die Anpassung der<br />

bestehenden Bausubstanz an heutige Wohnansprüche im Vordergrund.<br />

Zur Vermeidung von Fehlentwicklungen – insbesondere im privaten Bereich – sollten daher<br />

in Zukunft alle Maßnahmen mit der Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung<br />

bzw. mit der <strong>Stadtverwaltung</strong> abgestimmt werden. So kann eine fachliche<br />

Betreuung und Unterstützung privater Bauherren bei Vorhaben an ortsbildprägenden<br />

Gebäuden gewährleistet werden.<br />

Es geht dabei nicht darum, dem Einzelnen Vorschriften zu machen, sondern darum, sein<br />

Wissen und seine Sensibilität gegenüber dörflichen Bauweisen zu erweitern. In<br />

<strong>Walporzheim</strong> ist hierbei auch auf eine energetische Sanierung ein besonderer<br />

Schwerpunkt zu legen.<br />

Nach Rücksprache mit der Kreisverwaltung können die erforderlichen Antragsunterlagen<br />

zur Bezuschussung über die <strong>Stadtverwaltung</strong> an die Dorferneuerungsbeauftragte des<br />

Kreises eingereicht werden. Wichtig ist, dass mit der Maßnahme vorher nicht begonnen<br />

werden darf!


Seite 53, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zur Sensibilisierung der privaten Bauherren liegt eine<br />

Anlage bei, welche an interessierte Bauherren herausgegeben<br />

werden kann. „Baukultur – Tipps und Anregungen<br />

für lokale Akteure und private Bauherren“ behandelt<br />

Möglichkeiten zeitgemäßer (Um)-Nutzung und Sanierung<br />

historischer Bausubstanz, aber auch der Freibereiche.<br />

Hilfestellung in diesem<br />

Zusammenhang bieten auch<br />

die beiden Ratgeber „Renovieren“<br />

sowie „Neubauen<br />

und Sanieren“ der Reihe<br />

„Regionale Baukulturen“ im<br />

Kreis <strong>Ahrweiler</strong>.<br />

Um die Möglichkeiten der aktiven (fachlichen wie finanziellen) Unterstützung der Bürger<br />

durch Beratung und durch Zuwendungen aus der Dorferneuerung zu vermitteln und die<br />

Bürger weiter für den Wert gewachsener historischer Dorfstrukturen zu sensibilisieren,<br />

ist eine ständige Information erforderlich. Dazu sollten alle verfügbaren Medien genutzt<br />

werden, insbesondere die Stadtzeitung, der Internetauftritt der Kreisverwaltung und der<br />

<strong>Stadtverwaltung</strong>, örtliche Aushänge und Bürgerversammlungen.<br />

5.1.2 Mobilisierung innerörtlicher Bauflächen und Reaktivierung von Leerständen<br />

(Maßnahme 1.3 der Maßnahmenübersicht)<br />

Leerstand von Wohngebäuden stellt aufgrund der bestehenden Nachfrage in<br />

<strong>Walporzheim</strong>, so auch das Ergebnis der Bürgermitwirkung, derzeit noch kein gravierendes<br />

Problem dar. Zum Zeitpunkt der Bestandserhebung konnten 2 Gebäudeleerstände<br />

verzeichnet werden. In ca. 25 Gebäuden drohen Leerstände aufgrund der<br />

Bewohnerstruktur (ältere alleinstehende Personen, ohne geklärte Nachfolger). Hier<br />

stehen in den nächsten Jahren unter Umständen Eigentümerwechsel bevor. Darüber<br />

hinaus bestehen ca. 14 erschlossene private Baulücken, die sich grundsätzlich für eine<br />

Bebauung eignen.


Seite 54, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Leerstandskataster, ohne<br />

Maßstab<br />

• leer stehende Wohngebäude<br />

(pink),<br />

• untergenutzte Nebengebäude<br />

(dunkelrot),<br />

• Gebäude mit Bewohnern<br />

über 65 Jahren (gelb)<br />

• Bauflächenpotenziale<br />

(grün)<br />

Stand: August 2011<br />

Zielsetzung:<br />

Im Hinblick auf den allgemeinen demographischen Wandel und der Lage <strong>Walporzheim</strong>s<br />

zwischen Ahr und B 267 sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen baulichen Siedlungsentwicklung<br />

auf der ortsbildverträglichen Innenentwicklung liegen. Ziel ist es,<br />

bestehende Gebäudeleerstände zu nutzen und vorhandene Baulücken zu schließen.<br />

Oberste Priorität muss es folglich sein, vorhandene Flächen- und Gebäudepotenziale zu<br />

mobilisieren und auszuschöpfen. Grundsätzliche Ziele sind hierbei:<br />

• ortsbildverträgliche Innenentwicklung statt Neuversiegelung: Wiedernutzung von<br />

Gebäudeleerstand und Schließen von Baulücken,<br />

• behutsame Beseitigung/Rückbau von störenden Gebäudeleerständen zur Verbesserung<br />

des Ortsbildes und zur Steigerung der Wohnqualität für die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner <strong>Walporzheim</strong>s.<br />

Maßnahmen:<br />

• Beobachtung der Situation vor Ort (Monitoring); Eruierung der Ankaufs-/Verkaufs-/<br />

Investitionsbereitschaft; Etablieren eines Bauflächen-/Leerstandsmanagements;<br />

Eigentümer-Befragungen regelmäßig wiederholen, Rückspiegelung in das Baulückenkataster<br />

der Stadt oder dem Instrument des Landes Raum+ Monitor,<br />

• Information und Aufklärung der Eigentümer zu den Folgen von Leerstand etc. auf das<br />

Ortsbild; Sensibilisierung der Eigentümer zu den Möglichkeiten eines Verkaufs und<br />

eines möglichen Falls von Grundstückspreisen,<br />

• Bauinteressenten auf die Möglichkeiten im Ort hinweisen (Baulücken), Förder- und<br />

Beratungsmöglichkeiten aufzeigen,<br />

• Schaffung eines Marktplatzes, beispielweise in Form einer Gebäude- und<br />

Grundstücksbörse (im Rahmen der Homepage oder auf Stadt- und <strong>Stadtteil</strong>ebene)<br />

und/oder eines Schwarzen Brettes im Dorfladen und an entsprechender Stelle der<br />

Gesamtstadt,<br />

• Hilfestellung bei der Vermarktung von Immobilien,


Seite 55, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

• Vermietung/Verkauf von Wohngebäuden, Umnutzung von Wirtschafts- und Nebengebäuden,<br />

z.B. zu Wohnzwecken,<br />

• Aufkauf von leerstehenden Immobilien an wichtigen Stellen für die Dorfentwicklung<br />

(Abbruch- und Rückbaumaßnahmen als Chance für Neuentwicklungen z.B. ehemaliges<br />

Sparkassengebäude).<br />

Beispielhaft ist die Gebäudebörse<br />

für leerstehende Bausubstanz<br />

im Landkreis Vulkaneifel,<br />

die für Privateigentümer<br />

ein Angebot bereitstellt, ihre<br />

Immobilien zu präsentieren.<br />

Homepage der Gebäudebörse des<br />

Landkreises Vulkaneifel<br />

(www.gebaeudebörse-daun.de<br />

Zugriff 12.01.2012)<br />

Die Gebäudebörse des Landes<br />

vermittelt den Kontakt zwischen<br />

Anbieter und Interessent und<br />

ermöglicht den Austausch der<br />

Daten. Sie versteht sich als<br />

neutrales, öffentliches und für<br />

jedermann offenes Internetangebot<br />

mit dem Ziel der Kontaktanbahnung<br />

zwischen Anbieter<br />

und Interessent.<br />

Homepage der Gebäudebörse des<br />

Landes,<br />

(www.isim.rlp.de/gebaeudeboerse<br />

Zugriff 12.01.2012)


Seite 56, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.1.3 Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern durch Weinreben<br />

(Maßnahme 1.4 der Maßnahmenübersicht)<br />

Im ansonsten gut durchgrünten <strong>Walporzheim</strong> ist insbesondere im Ortskern rund um die<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße straßenbegleitendes Grün äußerst selten. Die im Rahmen der<br />

Bürgermitwirkung entwickelte Maßnahme setzt stark auf die Eigeninitiative der Hauseigentümer<br />

und der Bewohner.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

Begrünung umstehender Gebäude im Ortskern (<strong>Walporzheim</strong>er Straße) mit Weinreben.<br />

Mit einer Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern u.a. durch Weinreben an<br />

Spalieren soll insbesondere auch die Bedeutung <strong>Walporzheim</strong>s als Weindorf hervorgehoben<br />

werden. Positive Maßnahmenbeispiele hierzu auch in der Dorferneuerungsgemeinde<br />

Bachem. Der Ortsbeirat will die entsprechenden Hauseigentümer ansprechen und für die<br />

Maßnahme werben. Es ist ggf. möglich, dass die Stadt das notwendige Spalier- und<br />

Pflanzmaterial zur Verfügung stellt.<br />

Das Erscheinungsbild der <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße, derzeit ohne jegliche Grünausstattung,<br />

sollte, so auch das Ergebnis der<br />

Bürgermitwirkung, durch eine Begrünungsaktion<br />

an den Gebäuden u.a. mit<br />

Weinreben verbessert werden.<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />

Die Pflanzen heben den gestalterischen<br />

Wert des Hauses und somit auch des<br />

Straßenraums.<br />

Beispielhafte Fassadenbegrünung, Assoziationsfoto


Seite 57, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.2 Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und<br />

Platzgestaltung<br />

5.2.1 Neugestaltung des Kernraums der Ortsmitte (Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße - Maßnahme 2.1 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der vollständig versiegelte Dorfplatz wird von einer Aufweitung des Straßenraums für<br />

den motorisierten Verkehr sowie zwei Bushaltebuchten dominiert. Auch nach Fertigstellung<br />

der Umgehungsstraße (B 267) ermöglicht die Verkehrsführung im Ort noch<br />

immer vergleichsweise hohe Fahrtgeschwindigkeiten, was zu Konflikten mit Fußgängern<br />

führt. Mitunter wird die <strong>Walporzheim</strong>er Straße auch durch Schleichverkehre genutzt.<br />

Der Dorfplatz als „Wohnzimmer“ von <strong>Walporzheim</strong> bündelt eine Reihe von Potenzialen,<br />

die sich neben den gastronomischen und Versorgungseinrichtungen (Laden, Seniorenheim)<br />

unter anderem aus Aktivitäten der Vereine ergeben (z.B. Karneval, Aufstellen des<br />

Maibaums, Dorfkirmes, Weinfest, Weihnachten mit Tannenbaumschmücken), die im<br />

Jahresverlauf den Platz immer wieder zum Mittelpunkt des dörflichen Lebens machen.<br />

Der Bereich bietet große Chancen für die touristische Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong>. Als<br />

Stichworte seien der Ahr-Radweg, der geplante AhrSteig, die Wein-Manufaktur und der<br />

Gastronomie-/Hotelbetrieb St. Peter genannt.<br />

Andererseits werde der Straßen- und Platzraum in seiner bisherigen Situation den funktionalen<br />

und gestalterischen Anforderungen einer attraktiven Ortsmitte nicht gerecht.<br />

Genannt seien beispielsweise die Probleme des Parkens, Andienens der Betriebe und der<br />

Flächeninanspruchnahme durch die Bushaltestellen. Straße und Platz bilden keine Einheit<br />

im Sinne eines attraktiven Dorfplatzes.<br />

Abgrenzung des Dorfplatzes (Planungsraum)<br />

die Ortsmitte mit ihrem Kernraum und den Übergangszonen


Seite 58, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Der Planungsraum reicht von der Bahnunterführung bis zur Kapelle. Es gilt, die Schnittstellen<br />

zu den angrenzenden Straßenräumen und funktionalen Verknüpfungen (Anliegerverkehre<br />

und Parken von Betrieben und Bewohnern) zu beachten. Der Kernraum des<br />

Platzes wurde mit einer Fläche von 1.000 m², die Übergangszonen mit rund weiteren<br />

1.000 m² ermittelt.<br />

Defizite, Potenziale sowie Gestaltungkriterien für den Kernraum der Ortsmitte/Dorfplatz<br />

wurden im Rahmen der Bürgermitwirkung (Planungswerkstatt Ortsmitte) erarbeitet, auf<br />

dessen Grundlage ein erster Gestaltungsvorschlag im Sinne einer Ideenskizze erarbeitet<br />

wurde.<br />

Zielsetzung:<br />

• einheitliche, barrierefreie Gestaltung des Straßen- und Kernplatzraumes<br />

• Fahrgeschwindigkeitsverringernde Maßnahmen<br />

• Schaffung von Parkraum oder Parkersatzraum<br />

• Integration von Bushaltestellen<br />

• Einbindung in ein dorfweites Info- und Wegeleitsystem<br />

Planung/Maßnahmen:<br />

• einheitliche Gestaltung von Straße und Platz mit Pflaster in unterschiedlicher Verlegeart<br />

als offener Platzraum (Stichwort: Gleichwertigkeit der Verkehrsteilnehmer) oder<br />

als Kombination von Pflaster und Asphalt<br />

• barrierefreie Gestaltung<br />

• verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />

• Schaffung von Parkersatzraum<br />

• Errichtung einer begrünten Pergola als Aufenthalts- und Informationsbereich mit<br />

Sitzmöglichkeiten<br />

• Integration der Bushaltestelle<br />

• Begrünung des Platzes mit einigen Bäumen (Standortauswahl abhängig vom Verlauf<br />

der Versorgungsleitungen und Ein- und Ausfahrten der Gebäude)<br />

• Einbindung in Wegeleitsystem<br />

• Ver- und Entsorgungsanschlüsse für die Festplatznutzung


Seite 59, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Funktionsskizze, ohne Maßstab<br />

Straße und Platzraum sollen ganzheitlich gestaltet und als Einheit wahrgenommen werden;<br />

insbesondere die Anforderungen von Fußgängern und Radfahrern sind besonders zu<br />

beachten. Die bisherige Dominanz des motorisierten Verkehrs ist zu vermeiden. Mobilitätseingeschränkte<br />

Personen sollen sich auf dem Platz sicher bewegen können<br />

(Barrierefreiheit).<br />

Ansicht Südwest: Ideenskizze 1<br />

Pflaster auf dem gesamten Platz (Gleichwertigkeit<br />

der Verkehrsteilnehmer)<br />

Ansicht Südwest: Ideenskizze 2<br />

Gestaltungselemente Pflaster und Asphalt


Seite 60, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Ideenskizze 1: der Platz soll als offener Platzraum erlebbar werden. Der Fahrzeugverkehr<br />

erhält keine Leit- und Orientierungslinien; Parken ist im gesamten Kernraum nicht gestattet.<br />

Ideenskizze 2: der Verkehr wird durch gestalterische Elemente, aber auch Abgrenzung<br />

von Aufenthalts- und Fußgängerräumen, zurückgedrängt.<br />

Insbesondere sind Schleichverkehre durch Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />

zu reduzieren. Die Bushaltestellen sind als Fahrbahnhaltestellen (ohne eigene<br />

Busbuchten) auszubilden, um Flächen für wertvollere Nutzungen zu gewinnen. Für den<br />

Dorfplatz sollen geeignete Parkersatzräume geschaffen werden.<br />

Informationen zur Geschichte des Ortes <strong>Walporzheim</strong>, seiner Weinbautradition, seinen<br />

Bezügen zu den Schutzpatronen und den Weinbergslagen (Kultur und Religion) sollen mit<br />

entsprechenden Ausstattungs- und Identifikationselementen herausgearbeitet werden<br />

(Natursteinmauern z.B. als typische Gauwacketrockenmauer der Weinberge mit<br />

Informationen, z.B. über die Weinbergslagen). Zielsetzung ist es, mittels gut<br />

aufbereiteter und gestalteter Informationen die Identifikations- und Informationsmöglichkeiten<br />

für Einheimische und Touristen zu einer Akzeptanz des Freiraums beizutragen.<br />

Dabei sind die Sichtbeziehungen zu den Terrassenweinlagen der Ahr genauso zu<br />

beachten wie Kulturlandschaftselemente (Stichworte: Bunte Kuh, <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Himmelchen, Pfaffenberg, etc.) oder der Bezug zur Ahr („Tor zur Ahr“, Rad-,<br />

Wanderwege).<br />

Leitmaterialen bei der Gestaltung sollen die regionsbezogenen Materialien Grauwacke<br />

(Schiefer) und Basalt sein. Diese sollen bei der Gestaltung von Oberflächen und Mauern<br />

vorrangig verwendet werden.<br />

Die Neugestaltung und Ordnung des Kernraums der Ortsmitte/Dorfplatz ist in<br />

<strong>Walporzheim</strong> das wichtigste Projekt und steht auf der Prioritätenliste ganz oben.<br />

5.2.2 Verbesserung diverser Fußwegebeziehungen, u.a. Brandpfade (Maßnahme<br />

2.2 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die sogenannten ehemaligen Brandpfade<br />

verbinden den Ortskern mit dem Ahrufer<br />

und dienen heute vor allem der Erschließung<br />

einzelner Gebäude (Nachverdichtung)<br />

und der innenliegenden Reb- und Gartenflächen.<br />

Stellenweise sind die Wege<br />

durch die angrenzenden Gebäude oder<br />

Grundstückseinfassungen sehr schmal und<br />

wirken daher sehr dunkel.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan


Seite 61, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Einbezug der Brandpfade in das örtliche Informations-, Orientierungs- und Leitsystem:<br />

Ausweisung und Beschilderung der Wege als Verbindung, unabhängig der<br />

Straßen zwischen Ortskern und Ahr<br />

• Erhalt und Attraktivierung der Brandpfade bspw. durch Fassaden- und Zaunbegrünung,<br />

Rankgerüste<br />

• ggf. Rückbau abweisender Grundstückseinfriedungen<br />

5.2.3 Neugestaltung des Backesumfeldes (Maßnahme 2.3 der Maßnahmenübersicht)<br />

Bereits jetzt dient das alte Backhaus als Veranstaltungsort zur Ausrichtung verschiedenster<br />

Feste im Ort. Die angebotenen Sitzgelegenheiten werden außerdem von<br />

Wanderern und Radfahrern als Pausenstätte gut angenommen. Dagegen bietet die<br />

Umgebung des Backes noch wenig Interessantes. Auf dem nebenliegenden heutigen<br />

Mehrzweckplatz mit wassergebundener Decke („Alter Dorfplatz am Ahrufer“) hat sich<br />

eine Parkplatznutzung etabliert. Der Zugang zum angrenzenden Mühlenteich ist durch<br />

eine Treppe in wenig attraktiver Form gegeben. Eine touristisch relevante<br />

Ausschilderung besteht nicht.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Attraktivierung des Backesumfeldes als Kommunikations- und Treffpunkt, sowohl für<br />

Bewohnerinnen und Bewohner als auch für Touristen, insbesondere für Radfahrer<br />

• Einbindung in ein Wegeleit-/Informationssystem<br />

• Einbindung in Planung der umgebenden Bereiche<br />

• Schaffung weiterer Rastmöglichkeiten im nördlichen Bereich des Backes<br />

• Einrichtung einer Kneippanlage am Fuße der Treppe zum Mühlenteich; Abstimmung<br />

im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde und<br />

der Unteren Naturschutzbehörde; Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung)<br />

nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG); 10m Bereich Gewässer III. Ordnung (Mühlenteich)<br />

• Errichtung eines Informationsportals (Informations- und Hinweisschild) mit Hinweisen<br />

zum Rad- und Wanderwegenetz und den Besonderheiten von <strong>Walporzheim</strong> (Stichwort:<br />

„neugierig machen auf den Ortskern“)<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der<br />

Bügermitwirkung


Seite 62, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.2.4 Neugestaltung der Ahrwiese (Maßnahme 2.4 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die Ahrwiese stellt sich derzeit als eine größere, ungestaltete Wiesenfläche angrenzend<br />

an Bolzplatz, Mehrzweckplatz und Backes dar. Eine kleine Holzbrücke als einziger<br />

direkter Zugang zur Ahrwiese im Bereich des Mehrzweckplatzes ist in Teilen<br />

sanierungsbedürftig.<br />

Spielfeld<br />

mobile<br />

Liegen<br />

Holzsteg<br />

Plattform<br />

mit<br />

Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der Bügermitwirkung<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Erneuerung des Brückengeländers; Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung)<br />

nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG); 10m Bereich Gewässer III. Ordnung (Mühlenteich)<br />

• Attraktivere Gestaltung als Liegewiese durch das Aufstellen mobiler Holzliegen<br />

• Bau eines Holzsteges mit Plattform sowie Abböschen des Uferbereichs, um den<br />

Zugang zum Wasser attraktiver zu gestalten<br />

• Anlegen eines Spielfeldes (z.B. Beachvolleyball)<br />

• Einbindung in Planung der umgebenden Bereiche<br />

• Abstimmung im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde<br />

und der Unteren Naturschutzbehörde; Antrag auf Ausnahmegenehmigung<br />

bei der Oberen Wasserbehörde (Befreiung) nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />

• Raum für die naturnahe landschaftsgebundene stille Erholung der Bevölkerung<br />

(Erholungsraum nach dem regionalen Raumordnungsplan)<br />

• Schutz der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur (Raum von besonderer Bedeutung<br />

für das Landschaftsbild)


Seite 63, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.2.5 Neugestaltung der Mehrzweckfläche an der Ahruferstraße (Maßnahme 2.5<br />

der Maßnahmenübersicht)<br />

Zwischen Backes und Spielplatz erstreckt sich entlang der Ahruferstraße der<br />

Mehrzweckplatz („Alter Dorfplatz am Ahrufer“) als eingegrünte größere Fläche mit<br />

wassergebundener Decke. Einige Sitzbänke stehen an den Seiten, sind jedoch wenig bis<br />

gar nicht genutzt. Zwischen Platz und Straße befindet sich ein kurzer Lehrpfad zum<br />

Thema Weinbau. Die Hauptnutzung des Mehrzweckplatzes besteht derzeit als Parkplatz<br />

für Anwohner der näheren Umgebung.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der<br />

Bügermitwirkung<br />

Zielsetzung/Maßnahmen<br />

• Neugestaltung im Zusammenhang mit den umgebenden Bereichen durch die Schaffung<br />

von direkten und besser einsehbaren Zugängen von der Ahruferstraße aus und<br />

zur Ahrwiese<br />

• Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Neuordnung des Ruhenden Verkehrs und<br />

Schaffung eines geschützten Sitzbereichs,<br />

• Schaffung von Sichtbeziehungen zu den umgebenden Bereichen, vor allem zum<br />

Backes<br />

• Abstimmung im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde;<br />

Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung) bei der Oberen Wasserbehörde<br />

nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />

5.2.6 Aufwertung und Rückbau des Straßenraums der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />

(Maßnahme 2.6 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die Gestaltung der <strong>Walporzheim</strong>er Straße folgt vor allem funktionalen Aspekten, was<br />

sich in einer breiten gradlinigen Fahrbahn und teils schmalen Gehwegen äußert. Gestalterische<br />

Aspekte, wie z.B. die Betonung besonderer städtebaulicher Situationen, Gebäude,<br />

etc. werden nicht oder nur kaum beachtet. Eine Verkehrsberuhigung erfolgt nur<br />

vereinzelt (mobile Pflanzkübel vor der Kirche, Aufpflasterung vor dem Denkmal). In der<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße herrscht das „Rechts-vor-Links-Gebot“, das durch die Gestaltung<br />

der Straße jedoch nicht unterstützt wird.


Seite 64, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zielsetzung/Maßnahmen<br />

• langfristig Gesamtausbau der <strong>Walporzheim</strong>er Straße einschließlich der Übergangszonen<br />

zum Kernraum (Dorfplatz) im Sinne einer adäquaten angepassten Dorfstraße.<br />

Beispiele für den ortsgerechten Ausbau einer Straße<br />

Hinweis: Der Ausbau der <strong>Walporzheim</strong>er Straße muss mit dem Kommunalabgabengesetz<br />

(KAG) und der dazugehörigen Rechtsprechung verträglich sein. Die <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße erstreckt sich von der Bahnunterführung bis zum Kreisel an der Straße Am<br />

Silberberg.<br />

5.2.7 Attraktivere Gestaltung der Ortseingänge (Maßnahme 2.7 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der nördliche Ortseingang <strong>Walporzheim</strong>s ist maßgeblich durch die ehemalige Funktion<br />

der gesamten <strong>Walporzheim</strong>er Straße als Hauptverbindung des Ahrtals mit dem Rheintal<br />

geprägt. (B 268 alt) und bedarf daher der baulichen Aufwertung.<br />

Im Südwesten zweigt die <strong>Walporzheim</strong>er Straße unter den Bahngleisen hindurch von der<br />

Umgehungsstraße (B 267) ab, der Ortseingang ist damit grundsätzlich zu erkennen. Eine<br />

Gestaltung im Sinne eines adäquaten Ortseingangs fehlt jedoch. Dank des<br />

ortsbildprägenden Gebäudes direkt am Eingang ist das Gestaltungspotenzial insgesamt<br />

als groß zu beurteilen.


Seite 65, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan,<br />

Ortseingänge<br />

Zielsetzung/Maßnahmen<br />

• attraktive und freundliche Gestaltung beispielsweise durch eine farbliche und oder<br />

grüngestalterische Aufwertung des Unterführungsbauwerks des westlichen<br />

Ortseinganges mit Genehmigung der Bahn als Baulastträger für das Brückenbauwerk<br />

• Gestaltung und Markierung des nördlichen Ortseingangs bspw. mittels eines<br />

Baumtores oder mit Hilfe eines straßenüberspannenden Rankgerüstes<br />

• Aufstellen gestalteter Ortsschilder (Weindorf)<br />

südwestlicher Ortseingang im Bereich der Bahnunterführung, Gestaltungsidee (Fotomontage)


Seite 66, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

beispielhafte Markierung eines Ortseingangs<br />

durch ein Rankgerüst<br />

5.2.8 Neugestaltung und Neuordnung des Parkplatzes an der Weinmanufaktur,<br />

Prümer Straße (Maßnahme 2.8 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der Parkplatz stellt sich als eine Mischung<br />

aus Schotter- und Asphaltfläche dar und<br />

befindet sich im Eigentum der Winzergenossenschaft<br />

und Weinkellerei<br />

<strong>Walporzheim</strong> E.G.. Da insbesondere auf<br />

der Schotterfläche kein erkennbares<br />

Parkkonzept besteht, wird nach Gutdünken<br />

geparkt.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• effizientere Gestaltung durch klare Ordnung und Gliederung der Stellplätze sowohl<br />

für PKW als auch für Busse, um ein platzsparenderes Parken zu ermöglichen<br />

• Gliederung und optische Aufwertung durch Baumpflanzungen<br />

5.2.9 Parkraumkonzept (Maßnahme 2.9 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die Stellplatzsituation in <strong>Walporzheim</strong> stellt sich insbesondere im Ortskern ungeordnet<br />

dar. Neben einem generellen Mangel an öffentlichen Stellplätzen (so die Diskussion im<br />

Rahmen der Bürgermitwirkung) stellt sich auch die funktionale und gestalterische Ordnung<br />

im Hinblick auf den Ruhenden Verkehr verbesserungswürdig dar. Im Rahmen der<br />

Bürgermitwirkung wurde angeregt, ein einfach verständliches Parkleitsystem zu installieren.<br />

Ein wichtiger Punkt wäre es auch, eindeutige Parksituationen durch eine klare<br />

Markierung von Parkplätzen, insbesondere in den Straßenräumen, herzustellen.<br />

Im Hinblick auf die touristische Entwicklung wurde angeregt, das Thema Wohnmobilstellplätze<br />

in einer Größenordnung von 6-8 Stellplätzen im Rahmen der Dorferneuerung<br />

weiter zu verfolgen, wobei Ausstattungsdetails und Standortauswahl im Zuge der<br />

Konkretisierung der Maßnahmen näher zu bestimmen wären.


Seite 67, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Entwicklung einer einfachen Parkleitbeschilderung<br />

• Schaffung von ausgeschilderten Parkersatzräumen<br />

• Schaffung eindeutiger Stellplätze durch entsprechende Markierungen, Überwachung<br />

des Ruhenden Verkehr<br />

• Standortsuche zur Errichtung von 6-8 einfach ausgestatteten Wohnmobilstellplätzen<br />

(auch als Zusatzangebot von privaten Weinbaubetrieben und/oder der Winzergenossenschaft,<br />

wenn möglich ausgestattet zumindest mit einem Stromanschluss, vermarktet<br />

durch die Ahrtaltourismus e.V.)<br />

• Genehmigungspflichtig durch Untere Naturschutzbehörde; Hinweis: Bei Standorten in<br />

der freien Landschaft; in Tälern von Flüssen und Bächen sowie besonders in allen<br />

Uferbereichen stehender und fließender Gewässer ist künftig von einer flächenmäßigen<br />

Ausdehnung der Campingplatznutzung oder der Neuanlage von Campingplätzen<br />

abzusehen.<br />

einfach ausgestatteter Wohnmobilstellplatz<br />

(Beispielfoto)<br />

beispielhafte Markierung in der Josefstraße<br />

5.2.10 Entwicklung eines Verkehrskonzepts in der engeren Ortslage im Umfeld<br />

der alten Schule (Maßnahme 2.10 der Maßnahmenübersicht)<br />

Im beengten Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses (Alte Schule) gilt es, langfristig ein<br />

ortsangepasstes Verkehrs- und Erschließungskonzept zur Verbesserung der allgemeinen<br />

Verkehrsabläufe (Zufahrt, Parkraumsituation, Feuerwehrbewegungsraum) zu entwickeln.<br />

In diesem Zusammenhang sind langfristig Flächen im Umfeld des Bereichs für die Neukonzeptionierung<br />

zu sichern.


Seite 68, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

beengte Verkehrssituation im Umfeld der alten<br />

Schule<br />

Zielsetzung/Maßnahmen<br />

• Verbesserung der Verkehrsabläufe (Durchlässigkeit der Straßen und Wege, Berücksichtigung<br />

der Feuerwehrbewegungszonen)<br />

• Schaffung von Parkersatzraum (angepasste Parkraummarkierung)


Seite 69, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.3 Funktionsverbesserung von Gemeindebedarfs- und Infrastruktureinrichtungen<br />

5.3.1 Aufwertung des Spielplatzes an der Ahruferstraße (Maßnahme 3.1 der<br />

Maßnahmenübersicht)<br />

Der Spielplatz besteht aus einer großen Sandfläche mit einigen modernen Spielgeräten<br />

(Wippe, Kletterparcours, Schaukel…) sowie drei gestuften Sandkästen auf der Westseite.<br />

Die umgebenden, teils standortfremden Gehölze sorgen aufgrund ihrer Größe für<br />

eine starke Verschattung und eine reduzierte Einsehbarkeit des Platzes.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

Spielplatz am Ahrufer, Bestandssituation<br />

Ideenskizze Spielplatz aus dem Workshop<br />

Beispielfoto: Kletterfels<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Aufwertung des Spielplatzes unter Mitwirkung der Kinder<br />

• Erhöhung des Spielerlebnisses durch Gestaltung einzelner Spielzonen (ruhig, aktiv)<br />

• Einrichtung weiterer attraktiver Spielbereiche, z.B. eines Wasserspielbereichs und<br />

eines erweiterten Kletterparks<br />

• Rückschnitt umgebender Gehölze und Entfernung der standortfremden Gehölze (ggf.<br />

Ersatz durch Laubbäume)<br />

• Einbeziehung der Zielgruppen in die Planung, Aufwertung als Forderung aus dem<br />

Workshop<br />

• Erneuerung des Sandkastens<br />

• Schaffung von Sichtbeziehungen zu den benachbarten Bereichen<br />

• Hinweis: evtl. wasserrechtliche Genehmigung 10m - Bereich Mühlenteich


Seite 70, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.3.2 Aufwertung des Bolzplatzes an der Ahr (Maßnahme 3.2 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der Bolzplatz liegt zwischen Sportplatz, Spielplatz und Ahrwiese am Ufer der Ahr. Ein<br />

hoher Ballfangzaun trennt ihn dabei vom Sportplatz, ein Stabmattenzaun schließt ihn zur<br />

Ahr hin ab und an drei Seiten ist er von Bäumen umgeben. Neben der Nutzung als<br />

Fußballplatz (mit zwei Toren) dient der Bereich auch als Aufstellplatz für Festzelte. Im<br />

Rahmen der Bürgermitwirkung wurde von Jugendlichen angemerkt, dass der Bolzplatz<br />

oftmals als Parkplatz genutzt wird und somit den Jugendlichen dann nicht zur Verfügung<br />

steht. Außerdem empfinden sie die Tore als zu groß zum Bolzen.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

Bolzplatz<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Gewährleistung der Nutzung für Kinder und Jugendliche, z.B. Aufgabe der Fehlnutzung<br />

als Parkplatz<br />

• Ergänzung mit Bolzplatztoren<br />

• Hinweis: evtl. wasserrechtliche Genehmigung 10m - Bereich Mühlenteich und<br />

40m – Bereich Ahr<br />

5.3.3 Umfeldgestaltung Bahnhof (Maßnahme 3.3 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der Bahnhof liegt am Kreuzungspunkt der „Domherrenstraße“ und der Straße „Im<br />

Plänzert“. In seinem Umfeld befinden sich neben Wohnhäusern auch das restaurierte<br />

Gebäude des ehemaligen Bahnhofs und an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße das<br />

Kriegerdenkmal. Weniger positiv fallen die Gebäude einer Schreinerei und insbesondere<br />

der in Beton gehaltene Bau eines Fitnessstudios auf. Der Zugang zum Bahnhofsgebäude<br />

ist nur über einen Treppenaufgang möglich. Bewegungseingeschränkte Personen,<br />

Menschen mit Kinderwagen und Radtouristen haben somit nur bedingten bzw. erschwerten<br />

Zugang. Eine Beschilderung mit Verweis auf den historischen Ortskern,<br />

Wandermöglichkeiten oder die Ahr fehlen.


Seite 71, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

Bahnhof<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Schaffung einer barrierefreien Zugangsmöglichkeit zum Bahnhof<br />

• Einbindung in ein örtliches Informations- , Wegeleit- und Orientierungssystem<br />

• touristisch werbewirksame Darstellung des Bahnhofsgebäudes aus dem Blickwinkel<br />

der Umgehungsstraße (für Autofahrer sichtbar gestalten)<br />

5.3.4 Stärkung des Dorfladens (Maßnahme 3.4 der Maßnahmenübersicht)<br />

<strong>Walporzheim</strong> verfügt mit dem Dorfladen in<br />

der <strong>Walporzheim</strong>er Straße 146 neben der<br />

Sebastianusklause über ein Kleinod, das<br />

durch die gewährleistete Grundversorgung<br />

und als erste Anlaufstelle sowie als<br />

Informations- und Kommunikationspunkt<br />

wesentlich zur Lebens- und Wohnqualität<br />

beiträgt.<br />

Dorfladen in der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />

Dieses Potenzial hebt <strong>Walporzheim</strong> von vielen anderen ländlichen Gemeinden ab, in<br />

denen die Grundversorgung höchstens durch fahrende Händler gesichert ist. Das<br />

langfristige Bestehen des Dorfladens hängt neben den angebotenen Waren und<br />

Leistungen vor allem auch von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Nur wenn die<br />

Bewohner <strong>Walporzheim</strong>s den Dorfladen annehmen und hier einkaufen, ist ein<br />

Fortbestehen des Angebots zu erwarten.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• langfristiger Erhalt und Stärkung des Dorfladens als Grundversorgung und<br />

Kommunikationszentrum in <strong>Walporzheim</strong><br />

• Sensibilisierung der Bewohnerschaft nach dem Motto „Hier leb‘ ich, hier kauf‘ ich“<br />

• Funktionserweiterung optional: Stehcafé, Schwarzes Brett mit Informations-, Tauschund<br />

Immobilienbörse etc.<br />

• Beratung des Betreibers ggfs. durch die <strong>Stadtverwaltung</strong> und/oder externe Berater


Seite 72, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.4 Soziokulturelle Dorfentwicklung<br />

5.4.1 Unterstützung der Kinder und Jugendlichen (Maßnahme 4.1 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die gute Beteiligung im Rahmen der Bürgermitwirkung, in Zusammenarbeit mit dem<br />

Haus der Jugend, bei den Kindern und Jugendlichen lässt auf einen guten Gemeinsinn<br />

innerhalb der Dorfgemeinschaft schließen. Das wichtigste Projekt der Kinder ist eine<br />

Aufwertung des Spielplatzes durch spannendere Spielgeräte. Der größte Wunsch der<br />

Jugendlichen liegt in einem Treffpunkt, beispielweise auf der Ahrwiese, mit<br />

multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten (Grillen, Bolzen, Beachvolleyball etc.). Diese<br />

Ideen fließen in den Gestaltungsvorschlag für die Ahrwiese mit ein (siehe Maßnahme<br />

2.4). Auch das Thema Jugendraum steht bei den Jugendlichen ganz oben auf der Liste.<br />

Kinder und Jugendliche haben sich aktiv in den Dorferneuerungsprozess eingebracht<br />

Zielsetzung/ Maßnahmen:<br />

• Schaffung eines Treffpunktes für die Jugendlichen z.B. auf der Ahrwiese<br />

• Einrichten und Unterhalten eines multifunktionalen Jugendraumes<br />

• Integration des Themas „Klettern“ bei Spielplatz- und Freiraumplanungen<br />

• Aufwertung des Kinderspielplatzes<br />

• Gewährleistung der Nutzbarkeit des Bolzplatzes<br />

• Einbeziehung der Zielgruppen in alle Planungsschritte und die Umsetzung<br />

5.4.2 Informations- und Kommunikationsplattform <strong>Walporzheim</strong> (Maßnahme 4.2<br />

der Maßnahmenübersicht)<br />

Sowohl zur Verbesserung der Außendarstellung im Hinblick auf die touristischen Potenziale<br />

als auch zur Stärkung der Identität bedarf es, so auch das Ergebnis der Bürgermitwirkung,<br />

einer Verbesserung der bestehenden Informations- und Kommunikationsmedien.<br />

Eine attraktive Internetseite des <strong>Stadtteil</strong>s muss erst noch gestaltet und mit der<br />

Seite der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> verlinkt werden. Diese gilt es ständig zu aktualisieren<br />

und bzgl. aktueller Geschehnisse und Informationen aufzubereiten. So sollten<br />

bspw. sämtliche Informationen zum Thema Dorfentwicklung hinterlegt werden. Darüber<br />

hinaus wäre es denkbar, durch weitere Medien, wie z.B. einen Infoflyer oder eine Broschüre<br />

Informationen zu den Themengebieten Gewerbe, Gastronomie, Übernachten,


Seite 73, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Wandern, etc. zu vermitteln. Diese können auf die Homepage als Grundlage zurückgreifen.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Entwicklung eines Konzepts einer attraktiv gestalteten und einheitlichen Informations-<br />

und Kommunikationsplattform. Erarbeitung verschiedener Medien mit adäquat<br />

aufbereiteten umfassenden Informationen zu <strong>Walporzheim</strong>:<br />

• Gewerbe<br />

• Gastronomie<br />

• Unterkunftsmöglichkeiten<br />

• Wandermöglichkeiten<br />

• Besonderheiten in <strong>Walporzheim</strong><br />

• Alltag und Leben in <strong>Walporzheim</strong><br />

• Ergänzung der Homepage um die Rubriken „Forum“, „Gebäudebörse“, „Festivitäten“<br />

etc.<br />

5.5 Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild<br />

5.5.1 Neuordnung und Gliederung des Wanderparkplatzes Ahrufer (Josefbrücke -<br />

Maßnahme 5.1 der Maßnahmenübersicht)<br />

Der Parkplatz liegt jenseits der Josefbrücke auf der südlichen Seite der Ahr. Als Tor zum<br />

Einstieg in den geplanten AhrSteig soll er entsprechend erweitert und umgestaltet<br />

werden. Die Beschilderung der momentanen Wanderpfade, die hier beginnen ist unzureichend.<br />

Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />

Wanderparkplatz (Josefbrücke)<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• Erweiterung und Einbindung in das Wanderwegenetz einschließlich des geplanten<br />

AhrSteigs und der Wege auf den nördlich des Ortes gelegenen Weinbergen<br />

(Rotweinwanderweg etc.)<br />

• Einbindung in ein lokales (jedoch stadteinheitliches) Informations- und<br />

Wegeleitsystem<br />

• Hervorhebung der Bedeutung als Schnittstelle zwischen Ort und Landschaft<br />

• Möglicher Standort für 3-5 kleinere Wohnmobile<br />

• Voraussetzung wasserrechtliche Genehmigung gem. § 76 Landeswassergesetz<br />

(LWG); gegenüber der Stadt wurde seitens der Unteren Wasserbehörde bereits deut-


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<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

lich gemacht, dass eine Befestigung der Fläche innerhalb des 10 m-Bereichs von der<br />

Böschungskante nicht genehmigt werden kann. Daher ist eine Abstimmung im Vorfeld<br />

der Konkretisierung der Maßnahme unbedingt erforderlich<br />

• Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde<br />

5.5.2 Schaffung eines adäquat gestalteten Informations- und Wegeleitsystems<br />

(Maßnahme 5.2 der Maßnahmenübersicht)<br />

Die derzeitige Beschilderung in <strong>Walporzheim</strong> stellt sich uneinheitlich, unübersichtlich und<br />

in Teilen unvollständig dar. Weniger offensichtliche Wege, wie die Brandpfade im<br />

Westteil des Dorfes sind ebenso wenig ausgeschildert, wie umliegende touristisch<br />

interessante Punkte. Generell werden im öffentlichen Raum nur wenige Informationen<br />

zum Weindorf <strong>Walporzheim</strong>, vor allem für Touristen, vermittelt.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen<br />

• Im Rahmen der Bürgermitwirkung wurde angeregt, an mindestens 6 markanten<br />

Punkten (Ortsmitte, Bahnhof, Ahruferstraße, Wanderparkplätze „Altwegshof“ und<br />

Prümer Straße) umfassende adäquat gestaltete Dorfinformationstafeln mit Übersichtskarte,<br />

Informationen zur Geschichte, den <strong>Walporzheim</strong>er Besonderheiten<br />

und Hinweisen zu den touristischen Betrieben zu installieren. Die Gestaltung der<br />

Tafeln soll in Abstimmung mit der Beschilderung des städtischen Gesamtwanderwege-Leitsystems<br />

erfolgen.<br />

Inhalte:<br />

• Übersichtskarte<br />

• Informationen<br />

zur Geschichte<br />

• <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Besonderheiten<br />

• interessierte<br />

touristische Betriebe<br />

Vorschlag für die<br />

Gestaltung der<br />

Dorfinformationstafeln<br />

(im Rahmen der<br />

Bürgermitwirkung<br />

entwickelt)<br />

• Entwicklung und Aufstellung von Dorfinformationstafeln mit den o.g.<br />

Informationskategorien<br />

• Einheitliche Beschilderung der fußläufigen Verbindungen innerhalb des Ortes und<br />

in die Landschaft


Seite 75, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

5.5.3 Ausbau und Beschilderung markanter Aussichtspunkte und Wanderziele<br />

rund um <strong>Walporzheim</strong> (Maßnahme 5.3.1 der Maßnahmenübersicht)<br />

Eine Beschilderung von markanten Aussichtspunkten und Wanderzielen rund um<br />

<strong>Walporzheim</strong> existiert derzeit nicht. Im Rahmen der Bürgermitwirkung wurde angeregt,<br />

dieses Projekt mit Hilfe der in <strong>Walporzheim</strong> aktiven Rentnergruppe zu realisieren. Diese<br />

könnte ein entsprechendes Wegweisungskonzept erarbeiten und ggf. Wegweiser herstellen<br />

und installieren. Es gilt, die Wanderziele entsprechend den Angaben von Entfernung<br />

und Zeit auszuschildern. (Wege-Leitbeschilderung wie Gesamtstadt nach den<br />

Richtlinien des Deutschen Wanderverbandes). Informationen zur Zeitangabe müssen<br />

noch ergänzt werden.<br />

Hinweis: Naturschutzrechtliche Genehmigung (Untere Naturschutzbehörde) für neue<br />

Wege in der freien Feldflur<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

Ausschilderung der folgenden Aussichtspunkte<br />

und Orte:<br />

• „Bunte Kuh Hütte“ mit Aussichtsturm<br />

• „Katzlay“ mit Aussichtsturm<br />

• „Fischlay“ mit Aussichtsturm<br />

• „Kreisstadtblick“ mit Aussichtspunkt<br />

• „Krausberg Hütte“ mit Aussichtspunkt<br />

• „Steintalskopf“ Hütte<br />

• „Zum Steiner Berg Haus“<br />

• „Alfred Dahm Turm“ Aussichtspunkt<br />

• „<strong>Neuenahr</strong>erberg“ Aussichtsturm<br />

• „Antoniuskapellchen“ (<strong>Ahrweiler</strong>tal)<br />

Beispielhafte Wegebeschilderung<br />

5.5.4 Kulturweg „Roter Wein und Bunte Kuh“ – Verbindung verschiedener<br />

Bereiche und Anlagen (Maßnahme 5.3.2 der Maßnahmenübersicht)<br />

Im Vorfeld bzw. parallel zur Erstellung des Dorferneuerungskonzepts <strong>Walporzheim</strong> wurde<br />

im Auftrag der Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens <strong>Walporzheim</strong><br />

und des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel ein touristisches<br />

Konzept für das Kulturlandschaftsprojekt <strong>Walporzheim</strong>/Ahr mit dem Arbeitstitel<br />

„Roter Wein und Bunte Kuh – ein Kulturweg in <strong>Walporzheim</strong>“ erarbeitet. Das Konzept<br />

wurde mit der Unteren Naturschutzbehörde noch nicht abgestimmt.<br />

Die nachfolgend aufgeführte Maßnahme Realisierung des Kulturwegs „Roter Wein und<br />

Bunte Kuh“ wurde daher nur nachrichtlich dargestellt und in das Dorferneuerungskonzept<br />

übernommen.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

„Um die hohen landschaftlichen, natürlichen und kulturellen Potenziale vermitteln zu<br />

können, wird der Kulturweg „Roter Wein und Bunte Kuh“ (Arbeitstitel) vorgeschlagen,<br />

der als Rundweg durch die Weinberge führt und folgende Bereiche und Anlagen miteinander<br />

verbindet:


Seite 76, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong><br />

• Aussichtspunkt „Bunte Kuh“ im Südwesten<br />

• Weingut Försters Weinterrassen und Weingut Altenwegshof<br />

• Parkplatz am Waldstück/Altenweg oberhalb Domberg mit Weinverkaufsstand<br />

• Hotel Restaurant Hohenzollern<br />

• Bauwerke des Regierungsbunkers im Norden<br />

Dieser Rundweg hat eine Länge von ca. 7,5 km.“<br />

(Quelle: Kulturlandschaftsprojekt <strong>Walporzheim</strong>/Ahr, „Roter Wein und bunte Kuh – ein Kulturweg<br />

in <strong>Walporzheim</strong>“)<br />

5.5.5 Innere Durchgrünung (Maßnahme 5.4 der Maßnahmenübersicht)<br />

Im ansonsten gut durchgrünten <strong>Walporzheim</strong> ist insbesondere im Ortskern rund um die<br />

<strong>Walporzheim</strong>er Straße straßenbegleitendes Grün äußerst selten. Ergänzend zur Maßnahme<br />

1.4 (Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern) wird eine generell grüngestalterische<br />

Aufwertung des Ortsbildes durch Maßnahmen im privaten und öffentlichen<br />

(Straßen-)Raum zur Verbesserung der inneren Durchgrünung angestrebt.<br />

Zielsetzung/Maßnahmen:<br />

• punktuelle Aufwertung innerhalb des Ortskerns (u.a. Straßenräume) durch<br />

sogenannte „Grünspots“<br />

Beispiele für den nachträglichen Einbau von Pflanzscheiben bzw. Aufwertung des Straßenraums<br />

durch Bepflanzung


Seite 77, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

6. Maßnahmenübersicht<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die in Kapitel 5 „Zukunftsorientierte<br />

Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption“ detailliert dargestellten Maßnahmen, die in<br />

den nächsten Jahren im Rahmen der Dorferneuerung (zum Teil darüber hinaus)<br />

umgesetzt werden können bzw. sollten.<br />

Es ist anzumerken, dass im Verlauf der Jahre eine Veränderung hinsichtlich der Priorität<br />

und konkreten Ausgestaltung der Maßnahmen erfolgen kann. Bei den angegebenen<br />

Kosten handelt es sich um grobe Schätzkosten inkl. Baunebenkosten und<br />

Mehrwertsteuer für die jeweilige Gesamtmaßnahme. Mögliche Eigenleistungen sowie die<br />

Höhe der möglichen Zuschüsse können bislang noch nicht berücksichtigt werden. Die<br />

Umsetzung bzw. Finanzierung kann im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes nicht<br />

abschließend geklärt werden, die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />

<strong>Ahrweiler</strong> bleibt unberührt. Zur Realisierung der einzelnen Maßnahmen ist<br />

Voraussetzung, dass zum Einen die notwendigen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen<br />

und zum Anderen die Abstimmung mit den Fachbehörden erfolgt ist. Die öffentlichen<br />

Vorhaben bedürfen noch der rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Prüfung im<br />

Einzelfall. Die Beschlüsse zu den öffentlichen Einzelmaßnahmen erfolgt durch die<br />

städtischen Gremien.<br />

Die Priorität (hoch - mittel - niedrig) und Zeithorizont (kurzfristig (1-2 Jahre) –<br />

mittelfristig (3-5 Jahre) - langfristig (6-10 Jahre) - kontinuierlich) der einzelnen<br />

Maßnahmen ist durch den Ortsbeirat im weiteren Verlauf festzulegen.<br />

Im Rahmen der Bürgermitwirkung entwickelte/erörterte Maßnahmen.<br />

Abkürzungen:<br />

VV-Dorf (2.1.3) = Verwaltungsvorschrift Dorf (Förderziffer)<br />

KAG<br />

= Kommunalabgabengesetz des Landes Rheinland-Pfalz<br />

BauBG = Baugesetzbuch<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

1. Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

1.1 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender<br />

Bausubstanz: Beratung von Bauherren<br />

je nach<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

Kreis/Stadt<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.3)<br />

Private<br />

Initiative der<br />

Interessenten<br />

Beratung der Bauherren durch den Dorfplaner<br />

oder den Dorferneuerungsbeauftragten<br />

der Kreisverwaltung bei<br />

Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen<br />

privater Gebäude und Freiflächen und der<br />

Beantragung von Fördermitteln.<br />

Ständige Information über Fördermöglichkeiten<br />

im Amtsblatt und in Bürgerversammlungen.


Seite 78, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

1.2 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender<br />

Bausubstanz<br />

Maßnahmen an privaten und öffentlichen<br />

Gebäuden und Freiflächen zum Erhalt der<br />

charakteristischen Bausubstanz und des<br />

Ortsbildes.<br />

1.3 Mobilisierung innerörtlicher Bauflächen<br />

und Reaktivierung von Leerständen<br />

• Flächen- und Leerstandsmanagementund<br />

Monitoring-System: Leerstandskataster,<br />

Gebäudebörse<br />

• Sensibilisierung der Eigentümer<br />

1.4 Begrünungsaktion an den Gebäuden im<br />

Ortskern durch Weinreben<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

je nach<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Strategie<br />

und Anzahl<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

mittel/<br />

kontinuierlich<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

Stadt/privat<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.4, 2.1.5,<br />

2.1.6, 2.1.7,<br />

2.1.8, 2.1.9,<br />

2.1.13,<br />

2.1.14)<br />

alle Akteure<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.18)<br />

<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/<br />

Eigentümer<br />

2. Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und Platzgestaltung/<br />

Optimierung des fließenden und Ruhenden Verkehrs sowie des ÖPNV<br />

2.1 Neugestaltung des Kernraums der<br />

Ortsmitte (Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße)<br />

• einheitliche Gestaltung des Straßenund<br />

Platzraums<br />

• barrierefreie Gestaltung<br />

• geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen<br />

• Schaffung von Parkersatzraum<br />

• Integration der Bushaltestellen<br />

• Installation eines Info- und Wegeleitsystems<br />

2.2 Verbesserung diverser Fußwegebeziehungen<br />

u.a. Brandpfade<br />

• Stärkung der Fußwegebeziehungen<br />

zwischen Ahr und Ortsmitte (u.a.<br />

Beleuchtung, Beschilderung)<br />

• Verknüpfung des Wanderwegenetzes<br />

südlich der Ahr mit dem Rotweinwanderweg<br />

nördlich der Ahr<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

mittel/<br />

mittelfristig<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong><br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13)<br />

LVFGKom<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

Planung,<br />

Förderantrag,<br />

Ausführung,<br />

ggf. Beratervertrag,<br />

Grunderwerb,<br />

Eigenleistung<br />

u.a. Mobilisierung<br />

der<br />

Eigentümer<br />

durch Initiative<br />

des Ortsbeirats<br />

besondere<br />

Organisationsmaßnahmen<br />

Ausführung<br />

tlws. in<br />

Eigenleistung<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

Planung,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung


Seite 79, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

2.3 Neugestaltung des Backesumfelds<br />

• Schaffung von Verweil- und Sitzgelegenheiten<br />

im nördlichen Bereich,<br />

insbesondere für Radfahrer und Wanderer<br />

• Installation eines Info- und Wegeleitsystems<br />

2.4 Neugestaltung der Ahrwiese<br />

• Schaffung einer Liegewiese<br />

• Schaffung eines Zugangs zum Wasser<br />

• Schaffung eines Spielfeldes (Beachvolleyball,<br />

etc,)<br />

2.5 Neugestaltung der Mehrzweckfläche an<br />

der Ahruferstraße<br />

• Verbesserung der Sichtbeziehungen<br />

und Verbindungen von und zum Backes<br />

• Ordnung des Ruhenden Verkehrs<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13,<br />

2.1.19)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Verkehrsbehörde<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

KAG<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien, Zuschussantrag,<br />

Ausführung,<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung;<br />

ggfs. wasserrechtliche<br />

Genehmigung<br />

nach § 78<br />

WHG<br />

Planung,<br />

Wasser- und<br />

naturschutzrechtliche<br />

Genehmigung<br />

(Ausnahmegenehmigung<br />

nach § 78<br />

WHG)<br />

städtische<br />

Gremien, Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung<br />

Planung,<br />

Wasser- und<br />

naturschutzrechtliche<br />

Genehmigung<br />

(Ausnahmegenehmigung<br />

nach § 78<br />

WHG),<br />

städtische<br />

Gremien, Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung<br />

2.6 Aufwertung und Rückbau des Straßenraums<br />

der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />

• Gesamtausbau der <strong>Walporzheim</strong>er<br />

Straße einschl. der Übergangszonen<br />

zum Dorfplatz/Dorfmitte im Sinne<br />

einer adäquaten angepassten Dorfstraße<br />

in zeitnah aufeinanderfolgenden<br />

Bauabschnitten<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

mittel/<br />

mittelfristig<br />

Stadt/alle<br />

Anlieger<br />

(BauGB, KAG,<br />

LVFGKom)<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung,<br />

Ausbaubeiträge


Seite 80, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

2.7 Attraktivierung der Ortseingänge<br />

• Verdeutlichung des nördlichen<br />

Ortseingangs von <strong>Ahrweiler</strong> nach<br />

<strong>Walporzheim</strong> z.B. durch Baumpflanzung<br />

(Baumtor) oder Rankgerüst<br />

• attraktivere bzw. freundlichere<br />

Gestaltung des südwestlichen Ortseingangs<br />

im Bereich der der Bahnunterführung<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

mittel/<br />

mittelfristig<br />

mittel/<br />

mittelfristig<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

DB Netz AG<br />

(Deutsche<br />

Bahn),<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung,<br />

teilw.<br />

Eigenleistung<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung,<br />

teilw.<br />

Eigenleistung<br />

2.8 Neugestaltung und Neuordnung des<br />

Parkplatzes an der Weinmanufaktur,<br />

Prümer Straße<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

Eigentümer<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13)<br />

Planung, Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

2.9 Parkraumkonzept<br />

• Schaffung eines kleinen Wohnmobilstellplatzes<br />

(6-8 Stellplätze)<br />

• Installation einer einfachen Parkleitbeschilderung<br />

• Schaffung eindeutiger Parkraumsituationen<br />

durch entsprechende Markierung<br />

2.10 Entwicklung eines Verkehrskonzepts in<br />

der engeren Ortslage im Umfeld der Alten<br />

Schule:<br />

• Verbesserung der Verkehrsabläufe<br />

(Durchlässigkeit der Straßen und<br />

Wege, Berücksichtigung der Feuerwehrbewegungszonen)<br />

• Schaffung von Parkersatzraum<br />

(angepasste Parkraummarkierung)<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

mittel/<br />

kontinuierlich<br />

<strong>Stadtteil</strong>,<br />

Stadt, Eigentümer<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.17)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Verkehrsbehörde<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13)<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Ausführung,<br />

ggfs. Genehmigung<br />

Untere<br />

Naturschutzbehörde<br />

und<br />

Untere Wasserbehörde<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Ausführung


Seite 81, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

3. Funktionsverbesserung Gemeinbedarfs- und Infrastruktureinrichtungen<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

3.1 Aufwertung des Spielplatzes am Ahruferweg<br />

• Attraktivierung des Spielplatzes durch<br />

individuelle Gestaltung einzelner<br />

Spielzonen<br />

• Rückschnitt vereinzelter Gehölze zur<br />

Verbesserung der Belichtung und<br />

Besonnung<br />

• Einbezug der Zielgruppen in die<br />

Planungen<br />

3.2 Aufwertung des Bolzplatzes an der Ahr<br />

• Gewährleistung der Nutzung für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

• Ergänzen/Aufstellen adäquater<br />

Fußballtore<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/Haus<br />

der Jugend<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/Haus<br />

der Jugend<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.19)<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung<br />

3.3 Umfeldgestaltung Bahnhof<br />

• Verbesserung der Zugänglichkeit<br />

• barrierefreie Erschließung<br />

• Info- und Wegeleitsystem<br />

• Bahnhofsgebäude touristisch werbewirksam<br />

von der Umgehungsstraße<br />

aus sichtbar für <strong>Walporzheim</strong> einsetzen<br />

3.4 Stärkung des Dorfladens<br />

• langfristiger Erhalt und Stärkung des<br />

Dorfladens u.a. als Kommunikationszentrum<br />

• ggf. Funktionserweiterung<br />

• Sensibilisierung der Dorfgemeinschaft<br />

• Beratung des Betreibers<br />

4. Sozio-kulturelle Dorfentwicklung<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

mittel/<br />

kontinuierlich<br />

Stadt/Land/DB<br />

Netz AG<br />

LVFGKom<br />

mittel/<br />

kontinuierlich<br />

Betreiber/Dorfgemeinschaft/<br />

<strong>Stadtteil</strong>/Stadt<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.14,<br />

2.1.15,<br />

2.1.19)<br />

Planung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

Beratung<br />

4.1 Unterstützung der Jugend<br />

• Schaffung und Unterhaltung eines<br />

Jugendraums<br />

• Verbesserung der Ausstattung des<br />

Bolzplatzes (Gewährleistung der Nutzungsmöglichkeit)<br />

4.2 Informations- und Kommunikationsplattform<br />

<strong>Walporzheim</strong><br />

Entwicklung verschiedener Medien mit<br />

Informationen über Gewerbe, Gastronomie,<br />

Beherbergungsmöglichkeiten, Wandermöglichkeiten,<br />

Besonderheiten in und<br />

um <strong>Walporzheim</strong><br />

je nach<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/Haus<br />

der Jugend<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/Eigentümer/Vereine/<br />

Ahrtal Tourismus<br />

e.V.<br />

Beratung,<br />

Eigenleistung<br />

Jugendliche<br />

Bildung eines<br />

Arbeitskreises,<br />

Zusammenarbeit<br />

mit der<br />

Ahrtal Tourismus<br />

e.V.


Seite 82, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Nr.<br />

Maßnahme<br />

Kosten in<br />

EUR<br />

(brutto)<br />

5. Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild<br />

Priorität/<br />

Zeit-<br />

Horizont<br />

Trägerschaft<br />

(Förderung/<br />

Finanzierung)<br />

Wege zur<br />

Umsetzung/<br />

notwendige<br />

Instrumente<br />

5.1 Neuordnung und Gliederung des Wanderparkplatzes<br />

Ahrufer (Josefbrücke)<br />

• Einbindung in das Wanderwegenetz<br />

• Info- und Wegeleitsystem<br />

5.2 Schaffung eines adäquat gestalteten Infound<br />

Wegeleitsystem<br />

• Dorfinformationstafeln mit Übersichtskarte,<br />

Informationen zur Geschichte,<br />

den <strong>Walporzheim</strong>er Besonderheiten<br />

und Hinweise zu den touristischen<br />

Betrieben an neuralgischen Punkten<br />

(Ortsmitte, Bahnhof, Ahruferstraße,<br />

Wanderparkplätze “Altwegshof“ und<br />

Prümer Straße)<br />

5.3 5.3.1 Ausbau und Beschilderung markanter<br />

Aussichtspunkte und Wanderziele<br />

rund um <strong>Walporzheim</strong><br />

• „Bunte Kuh Hütte“ mit Aussichtsturm<br />

• „Katzlay „mit Aussichturm<br />

• „Fischlay“ mit Aussichtsturm<br />

• „Kreisstadtblick“ Aussichtspunkt<br />

• „Krausberg Hütte“ mit Aussichtspunkt<br />

• „Steintalskopf“ Hütte<br />

• „Zum Steiner Berg Haus“<br />

• „Alfred Dahm Turm“ Aussichtspunkt<br />

• „<strong>Neuenahr</strong>erberg“ Aussichtsturm<br />

• „Antoniuskappelchen“ (<strong>Ahrweiler</strong>tal)<br />

5.3.2 Kulturweg „Roter Wein und Bunte<br />

Kuh“ - Verbindung verschiedener<br />

Bereiche und Anlagen<br />

• Aussichtspunkt „Bunte Kuh“ im<br />

Südwesten<br />

• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong><br />

• Hotel-Restaurant Hohenzollern<br />

• Parkplatz am Waldstück/Altenweg<br />

oberhalb Domberg mit Weinverkaufsstand<br />

• Bauwerke des Regierungsbunkers im<br />

Norden<br />

• Weingut Försters Weinterrassen und<br />

Weingut Altenwegshof<br />

5.4 Innere Durchgrünung<br />

• punktuelle Aufwertung innerhalb des<br />

Ortskerns (Straßenräume) durch sogenannte<br />

„Grünspots“.<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

hoch/<br />

kurzfristig<br />

Stadt<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13<br />

2.1.17)<br />

hoch/<br />

mittelfristig<br />

Ahrtal-<br />

Tourismus e.V.<br />

<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/<br />

privat/Vereine /<br />

Stadt/<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.17)<br />

Ahrtal<br />

Toursmus<br />

e.V./Eifelvereine/<strong>Stadtteil</strong>/Dorfgemeinschaft/<br />

Vereine/DLR<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.17)<br />

Planung,<br />

Wasser- und<br />

naturschutzrechtliche<br />

Genehmigung,<br />

städtische<br />

Gremien,<br />

Zuschussantrag<br />

Bildung eines<br />

Arbeitskreises,<br />

Zusammenarbeit<br />

mit der<br />

Ahrtal Tourismus<br />

e.V.<br />

Planung, ggf.<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

Bildung eines<br />

Arbeitskreises,<br />

Zusammenarbeit<br />

mit der<br />

Ahrtal Tourismus<br />

e.V.<br />

Planung, ggf.<br />

Zuschussantrag,<br />

Ausführung<br />

in teilw.<br />

Eigenleistung<br />

(nachrichtliche Darstellung der Maßnahmen des touristischen<br />

Konzepts für das Kulturlandschaftsprojekt<br />

<strong>Walporzheim</strong>/Ahr, DLR Westerwald-Osteifel)<br />

Trägerschaft: Ahrtal-Tourismus <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> e.V.<br />

je nach<br />

Konzept und<br />

Umfang<br />

mittel/<br />

kontinuierlich<br />

Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />

Dorfgemeinschaft/<br />

Anlieger<br />

(VV-Dorf<br />

2.1.13)<br />

Planung,<br />

Ausführung<br />

teilw. in<br />

Eigenleistung


Seite 83, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Die öffentlichen Vorhaben bedürfen noch der rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen<br />

Prüfung im Einzelfall. Die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> bleibt<br />

unberührt. Die Beschlüsse zu den öffentlichen Einzelmaßnahmen erfolgen in Abhängigkeit von der<br />

Haushaltslage durch die städtischen Gremien.


Seite 84, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

7. Ausblick - Realisierung des Dorferneuerungskonzeptes<br />

Mit der erstmaligen Aufstellung des Dorferneuerungskonzeptes haben Bürger, Ortsbeirat,<br />

Stadtrat und Verwaltung ein Instrument an der Hand, die derzeitige Situation in<br />

<strong>Walporzheim</strong> weiter zu verbessern.<br />

Mit dem Dorferneuerungskonzept - und dies beinhaltet gemäß VV-Dorf 1993 auch<br />

umfassende Aussagen zur Dorfentwicklung - wurde ein Instrumentarium entwickelt, das<br />

die Gesamtheit aller öffentlichen und möglichen privaten Maßnahmen für die nächsten<br />

Jahre oder Jahrzehnte aufzeigt und damit die Investitionsentscheidung der Kommune<br />

und auch der einzelnen Bürger steuert und beeinflusst. Die Beschlüsse zu den<br />

öffentlichen Maßnahmen erfolgen im Einzelfall durch die städtischen Gremien, dabei<br />

bleibt die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> unberührt. Die<br />

öffentlichen Vorhaben der Maßnahmenübersicht bedürfen ebenfalls im Einzelfall der<br />

genauen rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Prüfung.<br />

Wichtig ist, dass durch eine Anerkennung als Dorferneuerungsgemeinde vor allem erstmalig<br />

eine Fördermöglichkeiten aus der Dorferneuerung auch für private Hauseigentümer<br />

besteht.<br />

Der Schwerpunkte der Dorferneuerung in den nächsten Jahren liegt sicherlich in der<br />

Neugestaltung der Ortsmitte. Dieses Projekt hat ein großes Potenzial zur Initialzündung<br />

für weitere Maßnahmen vor allem auch im privaten Bereich.<br />

Desweiteren wird die soziale Komponente der Dorferneuerung einen höheren Stellenwert<br />

einnehmen. Wichtig ist auch, dass die von den Kindern und Jugendlichen mit erarbeiteten<br />

Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden.<br />

Zur Schärfung des touristischen Profils dienen sicherlich die angedachten Maßnahmen<br />

im Hinblick auf Information und Kommunikation und vor allem die Entwicklung eines<br />

einheitlich ansprechend gestalteten Wegeleit- und Informationssystems.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Dorferneuerung in den nächsten Jahren liegt nach wie vor<br />

in der Erneuerung des einmaligen, ländlich geprägten Ortskerns durch Erhaltung und Umnutzung<br />

der Altbausubstanz. Die Beachtung der ortstypischen Bauweise und die Bewahrung<br />

bzw. Weiterentwicklung der weitgehend naturnahen Landschaft tragen nicht nur<br />

zur Steigerung des touristischen Profils bei sondern verbessern nachhaltig das Wohnumfeld<br />

und die Lebensqualität für die Bewohner.<br />

Erarbeitet: Stadt-Land-plus<br />

Büro für Städtebau und Umweltplanung<br />

i.A. Cathrin Minor<br />

M.A. Stadtplanung<br />

Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitektur<br />

i.A. Gerald Pfaff<br />

Dipl.-Ing. Raumplanung<br />

Boppard-Buchholz, September 2012


Seite 85, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />

Anhang A zum Dorferneuerungskonzept <strong>Walporzheim</strong>: Erläuterung zum Thema<br />

Gender Mainstreaming<br />

- erarbeitet durch die Kreisverwaltung <strong>Ahrweiler</strong> -


Seite 86, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />

<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,

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