Stadtteil Walporzheim - Stadtverwaltung Bad Neuenahr Ahrweiler
Stadtteil Walporzheim - Stadtverwaltung Bad Neuenahr Ahrweiler
Stadtteil Walporzheim - Stadtverwaltung Bad Neuenahr Ahrweiler
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<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong><br />
Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong><br />
Erläuterungsbericht<br />
zum Dorferneuerungskonzept<br />
Bearbeitet im Auftrag der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>
Seite 2,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
I. Inhaltsverzeichnis<br />
1. Vorbemerkungen...........................................................................................4<br />
2. Grundlagenermittlung/Überörtliche Bezüge und Entwicklungsstand .......................7<br />
2.1 Lage im Raum/Verkehrsanbindung ......................................................................... 7<br />
2.2 Überörtliche Planungsvorgaben ........................................................................... 10<br />
2.2.1 Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz - LEP IV (Stand: Oktober 2008)10<br />
2.2.2 Regionaler Raumordnungsplan „Mittelrhein-Westerwald“ (RROP) ................... 10<br />
2.3 Sozio-ökonomische Entwicklungstendenzen .......................................................... 14<br />
2.3.1 Bevölkerungsentwicklung ........................................................................ 14<br />
2.3.2 Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung .................................................... 14<br />
2.3.3 Altersaufbau der Bevölkerung................................................................... 15<br />
3. Bestandsanalyse in den einzelnen Funktionsbereichen ....................................... 16<br />
3.1 Siedlungsentwicklung/Ortsbild/Leerstand .............................................................. 16<br />
3.1.1 Siedlungsentwicklung ............................................................................. 16<br />
3.1.2 Ortsbild/Baustruktur ................................................................................ 18<br />
3.1.3 Leerstand und Baulücken ......................................................................... 19<br />
3.1.4 Ortstypische Gestaltelemente ................................................................... 21<br />
3.1.5 Kulturdenkmäler ..................................................................................... 23<br />
3.2 Nutzungsstruktur .............................................................................................. 25<br />
3.2.1 Infrastruktur/öffentliche Einrichtungen ....................................................... 25<br />
3.2.2 Dorf- und Vereinsleben ............................................................................ 26<br />
3.2.3 Land- und Weinwirtschaft/Arbeitsstätten und Gewerbestruktur ..................... 28<br />
3.2.4 Tourismus/Naherholung/Gastronomie ........................................................ 29<br />
3.3 Verkehr ........................................................................................................... 35<br />
3.3.1 Klassifizierte Straßen .............................................................................. 35<br />
3.3.2 Ortseingänge ......................................................................................... 36<br />
3.3.3 Ortsstraßen ........................................................................................... 37<br />
3.3.4 Ruhender Verkehr ................................................................................... 38<br />
3.3.5 Fußwegebeziehungen ............................................................................. 38<br />
3.3.6 ÖPNV/Bus und Bahn ............................................................................... 39<br />
3.4 Freiraum und Grün ............................................................................................ 40<br />
3.4.1 Innerörtliche Durchgrünung ...................................................................... 40<br />
3.4.2 Öffentliche Grün- und Freiflächen ............................................................. 42<br />
3.4.3 Gewässer/Bachläufe ............................................................................... 45<br />
4. Bürgermitwirkung........................................................................................ 47<br />
5. Zukunftsorientierte Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption ........................... 49<br />
5.1 Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur .............................................. 51<br />
5.2 Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und Platzgestaltung ........... 57<br />
5.4 Soziokulturelle Dorfentwicklung .......................................................................... 72<br />
5.5 Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild ....................................................... 73<br />
6. Maßnahmenübersicht .................................................................................. 77<br />
7. Ausblick - Realisierung des Dorferneuerungskonzeptes ...................................... 84
Seite 3,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Das vorliegende Dorferneuerungskonzept zeigt die notwendigen Schritte und Maßnahmen<br />
zur Erneuerung und Entwicklung des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>.<br />
Das Konzept besteht aus dem Erläuterungsbericht und Planunterlagen.<br />
Der Erläuterungsbericht gliedert sich in:<br />
• einen analytischen Teil, der die übergeordneten Planungsvorgaben aufzeigt und<br />
die bestehenden Mängel und Ansatzpunkte der Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong><br />
in den Bereichen Siedlungs- und Verkehrsstruktur, Baustruktur, Ortsbild und<br />
Grünordnung veranschaulicht,<br />
• einen konzeptionellen Teil, der im Zusammenhang mit der beiliegenden Entwicklungskonzeption<br />
die künftige Entwicklung beschreibt,<br />
• eine Übersicht über geplante Dorferneuerungsmaßnahmen mit detaillierten<br />
Aussagen zu den Maßnahmen, deren voraussichtlichen Kosten und der Realisierung.<br />
• Anhang A: Erläuterung zum Thema Gender Mainstreaming<br />
Die Planunterlagen:<br />
Plan-Nr. 1: Bestandsanalyse Ortsbild/Baustruktur/Nutzung/Verkehr, M. 1 : 1.000<br />
Plan-Nr. 2: Entwicklungskonzept/Maßnahmenübersicht, M. 1 : 1.000<br />
II. Anlagenverzeichnis<br />
Anlage 1<br />
Baukultur – Tipps und Anregungen für lokale Akteure und private Bauherren<br />
Anlage 2<br />
Protokolle der Bürgermitwirkung
Seite 4,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
1. Vorbemerkungen<br />
Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> beschloss im Jahr 2010, die bisherige Entwicklung<br />
des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> mit verstärkter Initiative anzugehen und erstmals ein qualifiziertes<br />
Dorferneuerungskonzept zu erstellen. Parallel zur Neuaufstellung des Konzepts<br />
wurde eine Bürgerbeteiligung (Bürgermitwirkung) im <strong>Stadtteil</strong> durchgeführt. Die Ergebnisse<br />
dieser Moderation halfen maßgeblich bei der Erstellung des Konzepts. Die verstärkte<br />
Berücksichtigung der Belange der Kinder, Jugendlichen und Senioren ist ein<br />
Hauptanliegen des <strong>Stadtteil</strong>s. Dorferneuerung ist nur dann erfolgreich, wenn sich die<br />
Bürger selbst aktiv am Dorferneuerungsprozess beteiligen und auch durch Maßnahmen<br />
im privaten Bereich mitwirken.<br />
Auch in <strong>Walporzheim</strong>, einem von insgesamt 13 <strong>Stadtteil</strong>en der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />
<strong>Ahrweiler</strong>, stehen die Folgen des demographischen Wandels immer mehr im Fokus der<br />
Betrachtungen, denn auch der rund 670 Einwohner zählende <strong>Stadtteil</strong> ist vom soziokulturellen<br />
Wandel betroffen. Folgen des demographischen Wandels lassen sich bereits<br />
heute ablesen.<br />
Für Städte und Kommunen ergeben sich mittelfristig neue Aufgabenfelder. Der Bevölkerungsrückgang<br />
und die Überalterung der Bevölkerung haben in Ortsgemeinden des ländlichen<br />
Raums Auswirkungen auf:<br />
• Siedlungsstruktur: Leerstand, baulicher Verfall (im Ortskern, aber auch in älteren<br />
„Neubaugebieten“),<br />
• Wirtschaftsstruktur: Leerstände bei Gewerbe-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsflächen,<br />
Verschiebung zu altersgerechten Dienstleistungen und Produkten,<br />
• Soziale Infrastrukturen: (älter werdende Gesellschaft – neue Zielgruppen im Ort): z.B.<br />
untergenutzte Kinderangebote, fehlende Seniorenangebote,<br />
• Technische Infrastrukturen: Überdimensionierung der Ver- und Entsorgung (Wasser,<br />
Abwasser, Abfallentsorgung),<br />
• Verkehrsinfrastruktur: Auslastung des ÖPNV.<br />
Künftige Aufgabe für die Dorfentwicklung wird sein, die im Dorf vorhandenen Potenziale<br />
zu nutzen und auszubauen. Mit dem Instrumentarium der Dorferneuerung steht den<br />
Kommunen ein Instrument zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Problembereiche analysiert<br />
und strukturiert angegangen werden können. Lösungsstrategien des Dorferneuerungskonzepts<br />
werden beispielsweise für<br />
• die Verbesserung der Wohnqualität im Ortskern und eine Erhaltung und nachhaltige<br />
Nutzung der größtenteils historisch bedeutsamen Gebäude,<br />
• den Erhalt und die Pflege des Ortsbilds und der historischen Bausubstanz,<br />
• die Stärkung der Versorgungsfunktion, Verbesserung der (touristischen) Infrastruktureinrichtungen,<br />
• die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Ortskern,<br />
• die Stärkung des kulturellen Ansatzes und der Versorgung sowie die Berücksichtigung<br />
der Belange von Kindern, Jugendlichen und Senioren<br />
aufgezeigt.
Seite 5,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Bei dem Dorferneuerungskonzept des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> handelt es sich um eine<br />
informelle Rahmenplanung, welche die Richtschnur für die zukünftige Entwicklung des<br />
<strong>Stadtteil</strong>s vorgeben soll. Die dargestellten Maßnahmen sind konzeptionelle Vorschläge,<br />
überwiegend aus der Bürgermitwirkung im Jahre 2010 entwickelt. Technische und<br />
rechtliche Anforderungen wurden dabei nicht unbedingt berücksichtigt. Ebenfalls nicht<br />
berücksichtigt wurden die Haushaltssituation sowie die Notwendigkeit der<br />
abschließenden Zustimmung des Stadtrates.<br />
Luftaufnahme des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> (rote Abgrenzung), ohne Maßstab<br />
Planungsablauf<br />
Dezember 2010<br />
Februar 2011<br />
bis März 2011<br />
April 2011<br />
Mai bis Juli 2011<br />
September/Oktober<br />
Vergabe des Planungsauftrags zur Aufstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />
Durchführung der Bestandsaufnahme vor Ort<br />
Erstellung des Vorabzugs Analyse, 1. Abstimmung mit dem Ortsbeirat<br />
Beginn der Bürgermitwirkung: Auftaktveranstaltung mit Stärken- und<br />
Schwächen-Analyse<br />
Bürgermitwirkung - 5 Workshops<br />
Erarbeitung des Vorentwurfs zum Dorferneuerungskonzepts
Seite 6,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
2011<br />
November 2011 Sachstandsbericht im Planungsausschuss<br />
Dezember 2011 Runder Tisch mit Planern und Fachbereichen <strong>Stadtverwaltung</strong> zur<br />
Vorabstimmung des Entwicklungskonzept<br />
1. Halbjahr 2012 Einarbeitung der Ergebnisse Runder Tisch in den Vorentwurf;<br />
Vorgezogene Beteiligung der wichtigsten Träger öffentlicher Belange<br />
nebst Einarbeitung der Anregungen und Bedenken<br />
2. Halbjahr 2012 Abschluss der Bürgermitwirkung und Vorstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />
in der Bürgerschaft durch eine Abschlussveranstaltung;<br />
Beschluss im Ortsbeirat;<br />
Beschluss des Dorferneuerungskonzepts im Stadtrat nach Vorberatung<br />
in den städtischen Gremien<br />
anschließend<br />
Weiteres Verwaltungsverfahren nach VV-Dorf: Beteiligung der Träger<br />
öffentlicher Belange mit der Kreisverwaltung <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
Abstimmung mit der ADD in Trier etc.
Seite 7,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
2. Grundlagenermittlung/Überörtliche Bezüge und Entwicklungsstand<br />
2.1 Lage im Raum/Verkehrsanbindung<br />
Übersicht des Landkreises<br />
<strong>Ahrweiler</strong> mit der<br />
verbandsfreien Stadt<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
ohne Maßstab<br />
Übersicht Verkehrsanbindung, ohne Maßstab
Seite 8,<br />
Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Kenndaten des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong><br />
Stadt<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, insgesamt 13 <strong>Stadtteil</strong>e<br />
Verbandsgemeinde -<br />
Kreis<br />
<strong>Ahrweiler</strong><br />
Einwohnerzahl am 668 Einwohner<br />
31.12.2010<br />
Lage<br />
ca. 110 m ü.NN.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Fließgewässer in der<br />
Ortslage<br />
Verkehrsanbindung<br />
(klassifizierte Straßen)<br />
Benachbarte Ortsgemeinden/<strong>Stadtteil</strong>e<br />
Weindorf an der Ahr in historischer Kulturlandschaft zwischen terrassenförmigen<br />
Weinbergen in Steillagen<br />
südlich der Ortslage verläuft die Ahr (Fließgewässer 2. Ordnung)<br />
• Bonn: 34 km, 27 min. Fahrzeit<br />
( B 267 → A 573 → A 61 → A 565)<br />
• Köln: 60 km, 46 min. Fahrzeit<br />
( B 267 → A 573 → A 61 → A 565 → A 555)<br />
• Koblenz: 63 km, 41 min. Fahrzeit<br />
(→ B 267 → A 573 → A 61 → A 48)<br />
• Nord-Osten: <strong>Ahrweiler</strong><br />
• Westen: <strong>Stadtteil</strong> Marienthal sowie die Ortsgemeinde Dernau
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Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Auszug aus der topographischen Karte (rote Abgrenzung – <strong>Stadtteil</strong>), ohne Maßstab
Seite 10, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
2.2 Überörtliche Planungsvorgaben<br />
Folgende übergeordnete Planungen sind bei der Erstellung des Dorferneuerungskonzepts<br />
für <strong>Walporzheim</strong> zu berücksichtigen:<br />
2.2.1 Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz - LEP IV (Stand: Oktober<br />
2008)<br />
Im LEP IV werden für die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> und damit für <strong>Walporzheim</strong><br />
folgende Vorgaben und Entwicklungsziele benannt:<br />
Raumstrukturgliederung<br />
Zentrale Orte/Verflechtungsbereiche<br />
Entwicklung<br />
Freiraumschutz<br />
Erholungs- und Erlebnisräume<br />
Landwirtschaft<br />
verdichteter Bereich mit konzentrierter Siedlungsstruktur im<br />
Kooperationsraum „Bonn/Rhein-Sieg/<strong>Ahrweiler</strong>“ (länderübergreifend).<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt im gleichnamigen Mittelzentrum<br />
mit den (freiwillig) kooperierenden Mittelzentren <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, Remagen und Sinzig sowie dem verpflichteten<br />
Mittelzentrum Adenau.<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> wird als landesweit bedeutsamer<br />
Arbeitsmarktschwerpunkt ausgewiesen.<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt in einem großräumig bedeutsamen<br />
Bereich für Freiraumschutz, dem Ahrtal, als „markant<br />
eingeschnittenes Tal mit Prägung durch Landwirtschaft,<br />
Weinbau, Burgen und historischen Ortsbildern.“<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt innerhalb eines landesweit<br />
bedeutsamen Raums für Erholung und Tourismus (Ahrtal).<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt innerhalb eines landesweit<br />
bedeutsamen Raums für Landwirtschaft (und Weinbau).<br />
2.2.2 Regionaler Raumordnungsplan „Mittelrhein-Westerwald“ (RROP)<br />
Nachfolgend werden ergänzend zum Landesentwicklungsprogramm IV die planerischen<br />
Vorgaben des Regionalen Raumordnungsplans „Mittelrhein-Westerwald“ von 2006<br />
dargestellt und mit dem Entwurf des RROP (neu) verglichen.<br />
Strukturraum<br />
Zentrale Orte und Versorgungsbereiche<br />
Besondere Funktionen<br />
„verdichteter Raum“<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> liegt im gleichnamigen Mittelbereich<br />
mit den kooperierenden Mittelzentren <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />
<strong>Ahrweiler</strong>, Remagen, Sinzig und Adenau. Länderübergreifend<br />
übernimmt Bonn auch für den Nahbereich von <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> die Funktion des Oberzentrums.<br />
Der Regionale Raumordnungsplan weist der Stadt <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> die Funktionen „Erholungsgemeinde<br />
nach Kurorte-Gesetz“ sowie „Lage im Erholungsraum“<br />
Ahrtal zu.<br />
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Dorferneuerungskonzepts befand sich der Regionale<br />
Raumordnungsplan in der Neuaufstellung zur Anpassung an das Landesentwicklungsprogramm<br />
LEP IV.
Seite 11, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Mit Einleitung des Anhörungsverfahrens zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsplans<br />
Mittelrhein- Westerwald (Beschluss zur Anhörung und Auslegung der Regionalvertretung<br />
der Planungsgemeinschaft am 12.09.2011) zum Entwurf des Regionalen<br />
Raumordnungsplans Mittelrhein-Westerwald stellen die Ziele des RROP (neu) sonstige<br />
Erfordernisse im Sinne § 3 Nr. 4 Raumordnungsgesetz dar und sind somit nach §4(2)<br />
Raumordnungsgesetz bei allen Planungen zu berücksichtigen.<br />
Folgende begriffliche Änderungen sind im Entwurf der RROP 2011 in Bezug auf regionalplanerische<br />
Aussagen zu verzeichnen:<br />
RROP (neu) RROP 2006<br />
Siedlungsstruktur Freiwillig kooperierendes Mittelzentrum im Grundnetz<br />
Mittelzentrum<br />
Regionaler Entwicklungsschwerpunkt<br />
Eifel-Ahr (mit <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>- -<br />
des ländlichen <strong>Ahrweiler</strong>)<br />
Raums<br />
Die Inhalte des Dorferneuerungskonzepts stimmen mit den Zielen und Grundsätzen des<br />
LEP IV sowie des gültigen und künftigen RROP überein. Die Inhalte des Dorferneuerungskonzepts<br />
entsprechen damit insgesamt den Zielen der Raumordnung.<br />
Die vorgeschlagenen Maßnahmen in Kapitel 5.1 konkretisieren die Ziele des<br />
Landesentwicklungsprogramms.<br />
Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass das Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> nahezu<br />
vollständig in einem Raum mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild sowie<br />
einem Erholungsraum nach dem Regionalen Raumordnungsplan liegt. In den Erholungsräumen<br />
soll der hohe Erlebniswert der Landschaft erhalten bleiben und nachhaltig<br />
weiterentwickelt werden. Es soll dem Schutz des Landschaftsbildes bei raumbedeutsamen<br />
Entscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen werden.<br />
In den Räumen für den besonderen Schutz des Landschaftsbildes soll die Vielfalt, Eigenart<br />
und Schönheit der Natur und Landschaft nachhaltig geschützt und die Landschaft in<br />
ihrer Funktion als Raum für naturnahe landschaftsgebundene stille Erholung der Bevölkerung<br />
erhalten und entwickelt werden. In diesen Räumen soll dem Schutz des Landschaftsbildes<br />
bei raumbedeutsamen Entscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen<br />
werden. Die großen Flusstäler und insbesondere die Hangbereiche sind bei störenden<br />
Nutzungen und großen Einzelbauwerken freizuhalten. In den Tälern von Flüssen und<br />
Bächen sowie besonders in allen Uferbereichen stehender und fließender Gewässer ist<br />
künftig von einer flächenmäßigen Ausdehnung der Campingplatznutzung oder Neuanlage<br />
von Campingplätzen abzusehen.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass die Freiräume im Außenbereich im unmittelbaren<br />
Anschluss an die Siedlungsflächen der Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> im Regionalen Raumordnungsplan<br />
Mittelrhein-Westerwald umfassend als regionaler Grünzug dargestellt<br />
sind. Die regionalen Grünzüge dienen dem Schutz des Freiraums für Überbauung und der<br />
Sicherung für Freiraumfunktionen (siehe 5.1).
Seite 12, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Neue Siedlungsgebiete, flächenhafte Besiedlung und große Einzelbauvorhaben sind<br />
innerhalb der regionalen Grünzüge nicht zulässig, ausgenommen davon sind dem Tourismus<br />
dienende Einzelvorhaben.<br />
Der Verlauf der Ahr ist im gesamten Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> als Vorrang für die<br />
natürliche Fließgewässerentwicklung ausgewiesen. Die Auensysteme dieser Gewässer<br />
sind von jeglicher Bebauung freizuhalten (siehe 5.1).<br />
Außerdem sind die bestockten Weinbergsflächen umfassend als Vorrangfläche für die<br />
Landwirtschaft typisiert (siehe 5.1).<br />
Im südöstlichen Gebiet (Katzlay und Bunte Kuh) sind im Anschluss an die<br />
Weinbergsflächen Vorrangflächen für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Hier sind<br />
alle Nutzungen ausgeschlossen, die mit dem Ziel die heimische Tier- und Pflanzen<br />
nachhaltig zu sichern, nicht vereinbar sind.<br />
2.2.3 Bauleitplanung<br />
Der Flächennutzungsplan stellt für <strong>Walporzheim</strong> folgende Bereiche dar:<br />
Mischbauflächen<br />
Wohnbauflächen<br />
Gewerbeflächen<br />
entlang der <strong>Walporzheim</strong>er Straße, zwischen Gildenstraße<br />
und Bahnlinie sowie nördlich der Bahnlinie<br />
zwischen Ahruferstraße und Winzerstraße bzw. Gildenstraße<br />
am östlichen <strong>Stadtteil</strong>rand zwischen Gildenstraße und<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße
Seite 13, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Auszug aus dem Flächennutzungsplan Ortslage <strong>Walporzheim</strong>, ohne Maßstab<br />
In <strong>Walporzheim</strong> bestehen für folgende Bereiche Bebauungspläne:<br />
Name<br />
„Flur 29 und 30“<br />
zwischen Gildenstraße und<br />
Ahruferstraße<br />
Lage<br />
zwischen der Bahnlinie und der Gildenstraße, Ortserweiterung<br />
nach Osten; inklusive Gewerbeflächen („Auf der<br />
Streif“)<br />
Ortserweiterung nach Südosten
Seite 14, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
2.3 Sozio-ökonomische Entwicklungstendenzen<br />
2.3.1 Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Bevölkerungsentwicklung<br />
des <strong>Stadtteil</strong>s<br />
<strong>Walporzheim</strong> ist seit den<br />
1970er Jahren tendenziell<br />
rückläufig. Zwischen<br />
1997 und 2002<br />
war ein bedeutender<br />
Anstieg der Bevölkerung<br />
zu verzeichnen. Seitdem<br />
nimmt die Einwohnerzahl<br />
erneut ab. Zum<br />
31.12.2010 waren 668<br />
Einwohner in <strong>Walporzheim</strong><br />
gemeldet.<br />
Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> sowie Statistisches Landesamt<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Der Vergleich mit der<br />
Gesamtstadt und dem<br />
Land Rheinland-Pfalz verdeutlicht<br />
ebenso die<br />
rückläufige Bevölkerungsentwicklung.<br />
Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong><br />
sowie<br />
Statistisches Landesamt<br />
Rheinland-Pfalz<br />
2.3.2 Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung<br />
Auch <strong>Walporzheim</strong> ist und wird zukünftig immer stärker vom demographischen Wandel<br />
betroffen. In Deutschland wie auch in zahlreichen anderen westlichen Ländern wird die<br />
Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten immer kleiner und dabei immer älter. Während<br />
die Geburtenrate abnimmt, steigt die Lebenserwartung dagegen stetig an. Folgen des<br />
demographischen Wandels lassen sich bereits heute ablesen. Auswirkungen auf das<br />
Wirtschafts- und Sozialsystem sowie gesellschaftliche und gesellschaftspolitische<br />
Veränderungen (Destabilisierung der Sozialsysteme) sind zu erwarten. Auch in<br />
<strong>Walporzheim</strong> steigt die Zahl der Kleinfamilien, Alleinerziehenden, Doppelverdienern mit<br />
Schlüsselkindern und der allein lebenden Senioren und Seniorinnen ohne familiäre<br />
Bindung innerhalb des Dorfes stetig an.
Seite 15, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Quelle: Statistisches<br />
Landesamt Rheinland-Pfalz,<br />
Band 07 "Statistische<br />
Analysen - Rheinland-Pfalz<br />
2050 - Zweite regionalisierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
(Basisjahr<br />
2006)"<br />
Quelle: Statistisches<br />
Landesamt Rheinland-Pfalz,<br />
Band 07 "Zweite kleinräumige<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
(Basisjahr<br />
2006)"<br />
Dies würde im Fall einer statistischen Übertragung der Angaben für die Stadt <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> auf <strong>Stadtteil</strong>-Ebene einen Verlust von 32 Einwohnern bis zum Jahr<br />
2020 in <strong>Walporzheim</strong> bedeuten.<br />
2.3.3 Altersaufbau der Bevölkerung<br />
Der Vergleich mit dem<br />
Land Rheinland-Pfalz<br />
verdeutlicht den vergleichsweise<br />
älteren<br />
Altersaufbau der Bevölkerung<br />
in <strong>Walporzheim</strong>.<br />
Die Anteile der Bevölkerungsgruppen<br />
über 50-<br />
Jährigen stellen sich<br />
deutlich höher dar,<br />
während der Anteil der<br />
unter 50-Jährigen niedriger<br />
liegt als im Landesdurchschnitt.<br />
Quelle: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> sowie Statistisches Landesamt<br />
Rheinland-Pfalz (Stand: 31.12.2010)
Seite 16, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
3. Bestandsanalyse in den einzelnen Funktionsbereichen<br />
3.1 Siedlungsentwicklung/Ortsbild/Leerstand<br />
3.1.1 Siedlungsentwicklung<br />
Der Name <strong>Walporzheim</strong> hat seinen Ursprung nach dem Adligen Walbrecht, der im 5. Jh.<br />
n.Chr. hier einen fränkischen Königshof, genannt Walbrechtshoven gründete. Aufgrund<br />
von Bodenfunden ist davon auszugehen, dass der Bereich <strong>Walporzheim</strong> bereits in<br />
römischer Zeit besiedelt war.<br />
Die historische belegbare Existenz <strong>Walporzheim</strong>s lässt sich am einfachsten durch die<br />
folgenden, vom Autor nummerierten, Auszüge der „Quellen zur Geschichte von <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>“ von Dr. Hans Frick nachvollziehen:<br />
<strong>Walporzheim</strong> wurde 893 erstmals im Prümer Güterverzeichnis schriftlich erwähnt. Hier<br />
heißt es u.a.: „Bei <strong>Ahrweiler</strong> liegt der Walprechtshof (Walpretdeshoven), ein guter Hof<br />
der Wingerte und sehr gute Äcker umfasst; ihn hat Graf von Hochstaden von der Abtei<br />
zur Lehn.“ (Frick Nr. 354) 1209 überträgt das Kloster dem Erzstift Köln u.a. das<br />
Eigengut Walpretishove, der Erzbischof wiederum gibt das Gut dem Graf Gerhard von<br />
Are zu Lehen. (Frick Nr. 311)<br />
1246 schenken die Grafen Are dem Domkapitel Köln das Eigengut Walprechshoven in<br />
der Pfarrei <strong>Ahrweiler</strong> mit allen Lehnsleuten, Wingerten, Äckern, Wiesen, Wäldern,<br />
Weiden, Gewässern und Zinsen. (Frick Nr. 434) Ab dem 13. Jahrhundert gehört<br />
<strong>Walporzheim</strong>, wie aus den <strong>Ahrweiler</strong> Ratsprotokollen (Frick Nr. 1338, 1701, 1730)<br />
ersichtlich, zusammen mit dem Ortsteil Bachem zu den Vororten der Stadt <strong>Ahrweiler</strong>.<br />
Das ehemalige Hofgut der Grafen von Are (Anwesen Weinhaus „St. Peter“), blieb weiter<br />
bis 1802 im Besitz des Domkapitels, seit 1805 befindet sich der „St. Peter“ in<br />
Privatbesitz.<br />
Bereits 1871 gründete sich die Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong>, die seit der Fusion<br />
im September 2009 mit der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr Weinmanufaktur<br />
<strong>Walporzheim</strong> heißt und selbstständig beworben wird. Hieran ist zu erkennen, dass das<br />
ehemalige Hofgut sich kontinuierlich bis hin zu einem eigenständigen Winzer- und<br />
Weindorf vergrößerte.<br />
<strong>Walporzheim</strong> stellt sich daher noch vor allem im historischen Ortskern und den älteren<br />
randlichen Bereichen als ein ländlich geprägter Ort dar. Als <strong>Stadtteil</strong> von <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />
<strong>Ahrweiler</strong> und durch die räumliche Nähe zum Kernstadtteil <strong>Ahrweiler</strong> jedoch zeigen sich<br />
in der Siedlungsstruktur mitunter auch (vor-)städtische Züge.<br />
Zum Einen prägen die Ahr und die sich an den Ufern anschließenden Weinberge und<br />
bewaldeten Hänge das Landschafts- und Ortsbild von <strong>Walporzheim</strong> in besonderem<br />
Maße, zum Anderen bestimmen sie die Siedlungsstruktur des Ortes und schränken die<br />
bauliche Erweiterung von <strong>Walporzheim</strong> ein.
Seite 17, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Am Schwarzplan ist die Siedlungsentwicklung des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> abzulesen.<br />
Der historische Ortskern erstreckt sich weitgehend rund um den Dorfplatz um das<br />
Weinhaus St. Peter und die St. Josef-Kapelle an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße. Von dort<br />
aus entwickelte sich <strong>Walporzheim</strong> in Richtung Ahr, vor allem entlang der Pützgasse<br />
sowie entlang der <strong>Walporzheim</strong>er Straße nach Osten.<br />
Schwarzplan der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> – rot markiert: der alte Ortskern, ohne Maßstab<br />
Die Ausdehnung nach Norden wurde durch den Bau der Eisenbahn Anfang des<br />
20. Jahrhunderts begrenzt. Ursprünglich befanden sich im Osten in Richtung <strong>Ahrweiler</strong><br />
ausgedehnte Weinbergsflächen, die heute größtenteils der Besiedlung zum Opfer gefallen<br />
sind.<br />
Ab den 1970er Jahren wurden die noch freien Flächen im Osten zwischen Ahr und<br />
Bahnlinie zur Siedlungserweiterung genutzt. Die jüngsten Siedlungserweiterungen<br />
entstanden in den vergangenen Jahrzehnten im Südwesten der Ortslage sowie im Osten<br />
als Arrondierung der früheren Bauflächen.<br />
Die großflächigen Neubaugebiete stehen im Kontrast zu den alten Ortskernen: Die<br />
Identität des historischen Dorfes wird durch die strukturelle Vielfalt, eine Kleinteiligkeit<br />
der Baukörper und Straßen, die differenzierte Teilung von öffentlichen, halböffentlichen<br />
und privaten Bereichen sowie einer spannenden Raumfolge von offenen und geschlosse-
Seite 18, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
nen Bereichen bestimmt. In den neuen Siedlungsteilen werden diese Grundsätze durchbrochen.<br />
Die groß bemessenen Neubaugebiete mit gradlinigen Straßenverläufen sowie<br />
austauschbaren Baukörpern fügen sich nur schwer in den Landschaftsraum und den<br />
historisch gewachsenen <strong>Stadtteil</strong> ein.<br />
3.1.2 Ortsbild/Baustruktur<br />
Das Erscheinungsbild des alten Ortskerns wird durch den<br />
großen Anteil an historischer Bausubstanz geprägt.<br />
Nachdem das historische Hofgut des Domkapitels zu Köln<br />
ca. 1805 (heute: Brogsitter‘s Weinhaus St. Peter GmbH)<br />
sein Alleinstellungsmerkmal eingebüßt hatte, waren der<br />
ursprüngliche Weinbau und Weinhandel Haupterwerbsquelle.<br />
Dementsprechend sind die historischen<br />
Gebäude im alten Ortskern meist landwirtschaftlich<br />
genutzte Hofanlagen und Weingüter.<br />
Beispiele für ortsbildprägende Gebäude<br />
Spätestens seit den 1970er Jahren begann sich die vormals dörfliche Grundstruktur<br />
mehr und mehr aufzulösen und führte zu einer großen Vielfalt von Bau- und Gestaltformen.<br />
Verschiedenste Bauelemente und Materialien sowie das Übertragen<br />
(vor-)städtischer Wohnformen auf das Dorf gefährden - in <strong>Walporzheim</strong>, wie allerorts –<br />
die regionale und dörfliche Identität. Dies betrifft sowohl die Modernisierung alter Bausubstanz<br />
als auch die Neubebauung außerhalb der Grenzen des historischen Dorfkerns.<br />
Die typischen Merkmale der regionalen, dörflichen Bauweise sind in <strong>Walporzheim</strong> nur<br />
noch schwach ausgeprägt.<br />
Die Mehrheit der (Wohn-)Gebäude ist stark durch Modernisierungen geprägt, die das<br />
Sortiment des überregionalen Baustoffmarktes widerspiegeln und keinen Bezug mehr zu<br />
regional vorkommenden Materialien oder Handwerkstechniken aufweisen. Aber auch<br />
moderne, zeitgemäße Architektur ist nur in Ansätzen vertreten. Die meisten der in<br />
neuerer Zeit entstandenen Gebäude bedienen sich aus einem vielfältigen, „pseudo-
Seite 19, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
historischen“ Gestaltungskanon, in dem sie historische Gestaltungsmuster mit modernen<br />
Materialien nachahmen.<br />
Ein hohes Potenzial bietet die Vielzahl der ortsbildprägenden<br />
Gebäude. Das Ortsbild stellt sich derzeit wie folgt dar:<br />
• ~ 255 Hauptgebäude insgesamt<br />
• ~ 64 ortsbildprägende Gebäude (Haupt- & Nebengebäude)<br />
• ~ 2 ortsbildstörende Gebäude<br />
• ~ 5 (Haupt- und Neben-) Gebäude mit baulichen Mängeln<br />
• ~ 48 (Haupt- und Neben-) Gebäude mit gestalterischen<br />
Mängeln<br />
3.1.3 Leerstand und Baulücken<br />
In einigen Gebäuden leben ältere, teilweise alleinstehende Menschen. Vereinzelt weisen<br />
leer stehende Hauptgebäude darauf hin, dass eine fortgesetzte Nutzung der Gebäude<br />
durch die Folgegenerationen nicht mehr ohne weiteres funktioniert. Weiterer Leerstand<br />
und baulicher Verfall durch Abwanderungen der Bewohner und die Überalterungstendenz<br />
im alten Ortskern sind eine reale Bedrohung. Anders als in früheren Jahrzehnten ist eine<br />
Kontinuität über die Generationen hinweg wegen stärkerer Wohnstandortmobilität nicht<br />
mehr gegeben. Im alten Ortskern häufen sich in den letzten Jahren zum Teil hartnäckige<br />
Leerstände.<br />
Die Situation stellte sich zur Zeit der Kartierung wie folgt dar:<br />
• ~ 255 Hauptgebäude insgesamt<br />
• ~ 2 leer stehende Hauptgebäude<br />
• ~ 8 untergenutzte Nebengebäude<br />
• ~ 25 drohende Leerstände (von alleinstehenden Personen<br />
älter als 65 Jahre bewohnte Gebäude)<br />
Die Mitglieder des im Rahmen der Bürgermitwirkung gegründeten entsprechenden<br />
Workshops waren sich allerdings einig, dass das Thema Leerstand in <strong>Walporzheim</strong><br />
aufgrund der nach wie vor bestehenden großen Nachfrage derzeit noch kein Problem<br />
darstellt. Bislang wurden die meisten zum Verkauf anstehenden Gebäude schnell wieder<br />
veräußert.<br />
Einige Gebäude im Ortskern haben zudem noch sichtbare bauliche Mängel und sind<br />
sanierungsbedürftig. Problematisch sind bzw. könnten in Zukunft auch die untergenutzten<br />
bzw. leerstehenden, ehemals landwirtschaftlich genutzten Ökonomiegebäude<br />
werden. Durch den Wandel der Zeit verloren viele Neben- und Wirtschaftsgebäude ihre<br />
eigentliche Funktion, wodurch der Leerstand und auch der bauliche Verfall begründet ist.<br />
Die Reaktivierung der untergenutzten Bausubstanz, sowohl für Wohnzwecke als auch<br />
gewerbliche Zwecke (Handwerk, Dienstleistung), ist ein wichtiger Schritt zur Wiederbelebung<br />
des gewachsenen Altortbereichs. An verschiedenen Stellen im historischen Ort<br />
wurden bereits ortsbildprägende Gebäude von jungen Familien aufgekauft und vorbildlich<br />
saniert. Diese dienen als gute Beispiele im Rahmen der Dorferneuerung.
Seite 20, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Beispiele für untergenutzte<br />
Nebengebäude und deren Verfall<br />
Beispiele für bereits umgenutzte<br />
Nebengebäude<br />
Innerhalb der Ortslage bestehen 14 Baulücken, welche sich grundsätzlich zur Bebauung<br />
eignen. Viele dieser Flächen waren ursprünglich Gärten oder Rebenflächen, die nun zum<br />
Teil nicht mehr bewirtschaftet werden oder zum Parken genutzt werden. Die Struktur<br />
der Parzellen ist mitunter sehr kleinteilig. Durch die Lage zwischen Ahr und Bahnlinie und<br />
den sich anschließenden Weinbergen ist <strong>Walporzheim</strong> in seiner Siedlungsentwicklung<br />
eingeschränkt. Vor der Ausweisung der einzig noch möglichen Neubaugebiete im<br />
Innenbereich sollte zunächst hier die Bebaubarkeit der Baulücken in Abstimmung mit den<br />
Eigentümern geprüft werden.<br />
Leerstandskataster, ohne<br />
Maßstab<br />
• leer stehende Wohngebäude<br />
(pink),<br />
• untergenutzte Nebengebäude<br />
(dunkelrot),<br />
• Gebäude mit Bewohnern<br />
über 65 Jahren (gelb)<br />
• Bauflächenpotenziale<br />
(grün)<br />
Stand: August 2011
Seite 21, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Bedingt durch den demographischen Wandel ist die Notwendigkeit zur Erschließung<br />
weiterer Baugebiete bisher nicht abzusehen. Grund und Boden ist ein nicht vermehrbares<br />
bzw. reproduzierbares Wirtschaftsgut. Vor diesem Hintergrund besteht für <strong>Walporzheim</strong><br />
ein Zwang zur Innenentwicklung bzw. zur qualitativen Entwicklung und zur Mobilisierung<br />
der vorhandenen Bauplätze vor der Ausweisung neuer Siedlungsflächen.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass die Flächenpotenziale aus dem Baulückenkataster der<br />
Stadt oder dem Instrument des Landes Raum+ Monitor abgeleitet oder aber in einem<br />
iterativen Prozess wieder in diese rückgespiegelt werden sollten. Die Erfassung der<br />
Leerstände, Baulücken und zu erwartenden Leerständen im Rahmen der Erstellung des<br />
Dorferneuerungskonzept stellen nur eine Momentaufnahme dar. In einem fortwährenden<br />
Prozess gilt es die in Kapitel 5.1.2 beschriebenen Maßnahmen durchzuführen, dazu<br />
gehört auch die Rückspiegelung in das Baulückenkataster der Stadt und dem Instrument<br />
des Landes Raum+ Monitor<br />
3.1.4 Ortstypische Gestaltelemente<br />
Gebäudestellung/Bauweise<br />
Die Straßenräume werden wesentlich durch<br />
die Gebäudestellung geprägt. Insbesondere<br />
im alten Ortskern beeinflusst sie den Raumeindruck<br />
und macht das unverkennbare<br />
„Gesicht“ von <strong>Walporzheim</strong> aus. Die Raumkanten<br />
haben eine Begrenzungs- und Leitfunktion<br />
für den Straßenraum. Der Wechsel<br />
der Gebäudestellungen, trauf- und giebelständig,<br />
offen oder winkelförmig zum<br />
Straßenraum findet sich im gesamten alten<br />
Siedlungskern.<br />
raumwirksame, den Straßenraum begrenzende<br />
Bebauung im alten Ortskern<br />
Dachlandschaft<br />
Die Dachlandschaft <strong>Walporzheim</strong>s ist hauptsächlich durch Satteldächer mit<br />
regionaltypischer Dacheindeckung aus Schiefer, bzw. in den neueren Siedlungsteilen<br />
Tonziegel, in dunklen Farben (grau bis schwarz) geprägt. Vereinzelt wird die traditionelle<br />
Dachlandschaft durch (Krüppel-) Walmdächer oder roten Farbtönen aufgebrochen.
Seite 22, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Materialien<br />
Die Verwendung der Materialien begründet sich auf die natürlichen Vorkommen in der<br />
Region. Deshalb finden sich in <strong>Walporzheim</strong> die typischen Materialien der Eifel und des<br />
Ahrtals, wie vorrangig Schiefer und Grauwacke. Die Wände der Hauptgebäude sind in<br />
der Regel verputzt. Vor allem in der Pützgasse befinden sich vermehrt Gebäude in<br />
Sichtfachwerk. Vereinzelt sind die Fassaden mit Schiefer verkleidet oder als<br />
Sichtmauerwerk aus Grauwacke oder Klinker ausgebildet.<br />
Türen und Tore<br />
Neben den genannten ortstypischen Materialien verdienen<br />
auch Elemente wie Türen und Scheunentore Beachtung.<br />
Die Haustüren, in <strong>Walporzheim</strong> traditionell in Holz gearbeitet,<br />
sind in der ursprünglichen Form nur noch sehr<br />
selten vorhanden. In der Regel wurden die historischen<br />
Holztüren und Tore durch einfache Aluminium- oder<br />
Blechkonstruktionen (Garagentore) ersetzt. Häufig finden<br />
sich auch Tore als Eingänge zu den Höfen.
Seite 23, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Fenster<br />
Auch historische oder nach<br />
altem Vorbild bereits erneuerte<br />
Holzsprossenfenster<br />
besitzen die ortsbildprägenden<br />
Gebäude in <strong>Walporzheim</strong><br />
kaum mehr.<br />
3.1.5 Kulturdenkmäler<br />
Die Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes ist bei denkmalgeschützten<br />
Gebäuden zu beachten. Gemäß Denkmalschutz- und Denkmalpflegegesetz sind „Eigentümer,<br />
sonstige Verfügungsberechtigte und Besitzer verpflichtet, die Kulturdenkmäler im<br />
Rahmen des Zumutbaren zu erhalten und zu pflegen“. Es wird darauf hingewiesen, dass<br />
Umgestaltungen, Veränderungen im Bestand, Beeinträchtigungen des Erscheinungsbildes<br />
oder sogar Abbrucharbeiten mit der Denkmalbehörde abzustimmen sind.
Seite 24, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Katholische Kapelle St. Josef,<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße; Saalbau,<br />
bez. 1770<br />
Domherrenstraße 4: ehemaliger<br />
Bahnhof, 1866; Empfangsgebäude<br />
Schweizer Stil;<br />
eingeschossiges Nebenhaus;<br />
Schieferbruchstein, Fachwerk<br />
und Backstein; Gesamtanlage<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße 125:<br />
Villa; spätklassizistischer<br />
Schieferbruchsteinbau, bez.<br />
1862<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße 134:<br />
Domherrenhof, Weinhaus St.<br />
Peter, Putzbau, Anfang 18.<br />
Jh., Petrusskulptur; Anbau,<br />
bez. 1716 und 1813; rückwärtig<br />
Küchenanbau, großes<br />
Gartenareal; Gesamtanlage<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße 163:<br />
Hakenhof; Fachwerkhaus, tlw.<br />
massiv, 18./19. Jh.<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße/Ecke<br />
Pfaffenbergstraße: Wegekreuz,<br />
18. Jh.<br />
außerdem: (an) Pützgasse 9:<br />
Hochwasserinschrift, bez.<br />
1804<br />
Darüber hinaus sind die Weinbergsterrassen<br />
nordwestlich von <strong>Walporzheim</strong><br />
als Denkmalschutzzone geschützt (stark<br />
terrassierte Weinbergslagen, Trockenmauern<br />
mit Treppenaufgängen und kleinteilige<br />
Terrassen).<br />
(Auszug aus dem Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis <strong>Ahrweiler</strong>, Generaldirektion Kulturelles<br />
Erbe, Stand: 01. Oktober 2010) (aktuelle Informationen bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe<br />
(www.gdke-rlp.de)
Seite 25, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
3.1.6 Flurbereinigungsverfahren <strong>Walporzheim</strong><br />
(Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald Osteifel)<br />
Ziel des Bodenordnungsverfahrens, durchgeführt durch das Dienstleistungszentrum<br />
Ländlicher Raum, ist - neben der reinen Bodenordnung und Verbesserung der<br />
Bewirtschaftungsmöglichkeiten für den Weinbau - im Bereich der Weinbergsterrassen<br />
von <strong>Walporzheim</strong> insbesondere der Erhalt der einzigartigen Terrassenlandschaft im<br />
Hinblick auf seine kulturlandschaftliche, kulturhistorische und touristische Bedeutung.<br />
Der Entwurf des umfangreichen Wege- und Gewässerplans wird zur Zeit durch das<br />
Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, Mayen aufgestellt. Dieser Entwurf beinhaltet<br />
vor allem Wegebaumaßnahmen und Mauersanierungen entlang der Wege sowie<br />
Maßnahmen der Außengebietsentwässerung.<br />
3.2 Nutzungsstruktur<br />
3.2.1 Infrastruktur/öffentliche Einrichtungen<br />
Die örtliche Grundversorgung ist in<br />
<strong>Walporzheim</strong> noch weitgehend vorhanden.<br />
Der tägliche Bedarf wird zurzeit durch das<br />
Lebensmittelgeschäft Knieps (Spar-Markt)<br />
in der <strong>Walporzheim</strong>er Straße/Ecke Winzerstraße<br />
gedeckt.<br />
Folgende öffentliche und private Einrichtungen sind in <strong>Walporzheim</strong> vorhanden:<br />
• Katholische Kapelle St. Josef<br />
• Alte Schule (Bürgerhaus)<br />
• Feuerwehrhaus und Backes<br />
• Sport- und Bolzplatz mit Sportplatzgebäude<br />
• altes Wasserwerk<br />
• Spielplatz Ahruferstraße Mehrzweckplatz<br />
Öffentliche<br />
Einrichtungen<br />
Private<br />
Dienstleister<br />
• Lebensmittelgeschäft Knieps<br />
• Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong><br />
der Winzergenossenschaft<br />
Mayschoß-Altenahr e.G.<br />
• Caritas: betreute Wohngemeinschaft<br />
für Senioren
Seite 26, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Am Feuerwehrhaus und Backes in<br />
unmittelbarer Nähe zur Josefbrücke<br />
werden vor allem im Sommer eine<br />
Vielzahl von Veranstaltungen und<br />
Festen durchgeführt.<br />
Das Alte Wasserwerk mit der historischen<br />
Turbinenstation wurde in den<br />
vergangenen Jahren renoviert (Dach,<br />
Fassade). Heute nutzen die Vereine<br />
des Ortes das Wasserwerk als Lagerhalle<br />
und Unterstand für die verschiedenen<br />
Umzugswagen für Fastnachtsund<br />
Weinfeste.<br />
Die Alte Schule wurde vor einigen<br />
Jahren saniert und als Bürgerhaus<br />
barrierefrei ausgebaut. Seitdem dient<br />
das Gebäude als Vereinshaus für die<br />
verschiedenen Vereine des Ortes sowie<br />
als Wahllokal. Jeder Verein verfügt<br />
über seine eigenen Räumlichkeiten,<br />
i.d.R. ein Versammlungs- und ein<br />
Lagerraum. Dem Sportverein steht das<br />
größte Raumkontingent zur Verfügung,<br />
zu dem beispielsweise ein gesonderter<br />
Yoga-Raum gehört.<br />
In dem nahe gelegenem <strong>Stadtteil</strong> <strong>Ahrweiler</strong> bzw. in <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> sind alle Einrichtungen<br />
zur Deckung des täglichen und kurzfristigen Bedarfs vorhanden.<br />
Die nächstgelegenen Kindergärten und eine Grundschule befinden sich in <strong>Ahrweiler</strong>. Als<br />
weiterführende Schulen bestehen neben den privaten Schulen u.a. der Ursulinen am<br />
Calvarienberg (Realschule und Gymnasium) in <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> je zwei Real- und Sonderschulen<br />
und Gymnasien sowie eine Berufsbildende Schule.<br />
3.2.2 Dorf- und Vereinsleben<br />
<strong>Walporzheim</strong> profitiert von einem guten Vereinsleben. Dieses prägt in ganz besonderem<br />
Maße die dörfliche Gemeinschaft und „vereint“ Menschen unterschiedlichster Interessen<br />
und Fähigkeiten miteinander. Von dieser Vielfalt leben die Vereine, die ihrerseits das<br />
Dorfleben bereichern. Besonders positiv herauszustellen ist die aktive und intensive<br />
Jugendarbeit, die durch einige der Vereine betrieben wird. Der Einsatz der aktiven
Seite 27, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Mitglieder sowie deren Fähigkeit, immer wieder junge Menschen dazu zu begeistern,<br />
Aufgaben und Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen sowie sich sozial und<br />
zwischenmenschlich zu engagieren, hat eine sehr hohe Bedeutung für das Dorfleben.<br />
Darüber hinaus unterstreicht die lebendige Dorfgemeinschaft die Eigenständigkeit des<br />
<strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong>.<br />
Folgende Vereine bzw. vereinsähnliche Gruppierungen und durch diese organisierte<br />
Veranstaltungen existieren in <strong>Walporzheim</strong> (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit):<br />
Verein/Gruppe<br />
Karnevalsgesellschaft "Bunte Kuh" <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />
416 Mitglieder<br />
u.a. Walbeze Möhne<br />
Sportverein <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />
714 Mitglieder<br />
8 Fußballmannschaften sowie eine Senioren- und<br />
eine Alte Herren-Mannschaft, Spielgemeinschaft<br />
mit SV Bachem<br />
je 2 Pilates-, Aerobic- und Yoga-Gruppen sowie<br />
eine Mutter-Kind-, eine Herrenturn- und eine<br />
Schwerbehindertengruppe<br />
Männergesangverein "Lyra" <strong>Walporzheim</strong> 1896 e.V.<br />
51 Mitglieder, davon 28 aktiv<br />
Junggesellenverein St. Sebastianus <strong>Walporzheim</strong> e.V.<br />
18 Mitglieder ab 16 Jahren<br />
"Weindorf <strong>Walporzheim</strong>" e.V.<br />
zur Verschönerung des Ortes, Seniorenbetreuung<br />
Rentnertreff<br />
Dienstags, ähnlich „Senioren-Bauhof“<br />
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. im<br />
Kreis <strong>Ahrweiler</strong><br />
Motorradfreunde Ahrtal<br />
Veranstaltung<br />
„Fastnachtswochenende“ mit<br />
Karnevalssitzung, Kinderkarneval<br />
in einem Zelt am<br />
Sportplatz sowie Umzug<br />
Kinder- und Sommerfest<br />
„Dreikönigsball“<br />
„<strong>Walporzheim</strong> bewegt sich“<br />
Maifest<br />
Familienwandertag<br />
Maiansingen<br />
Sommerfest<br />
Nikolauswanderung<br />
Maibaumaufstellen<br />
verschiedene Musikveranstaltungen<br />
Martinikirmes<br />
ländliches Weinfest im August<br />
Sebastianustag der Dorfgemeinschaft<br />
Seniorenfeier zur Dorfkirmes<br />
St. Sebastian im Januar<br />
Seniorenfahrt im Mai<br />
Kinderzeltlager<br />
Sommerfest<br />
St.-Martins-Fest<br />
Säuberungsaktionen in der<br />
Gemarkung: „Dreck-Weg-Tag“<br />
Sommerfest
Seite 28, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Die Vereine nutzen die Räumlichkeiten der Alten Schule als Übungs-, Treff-, Sitzungsund<br />
Lagerräume sowie das Alte Wasserwerk als Unterstellmöglichkeit. Die Räume des<br />
Junggesellenvereins fungieren außerdem als ein Art Jugendtreff ab 16 Jahren. Der<br />
Zugang für andere Jugendgruppierungen ist zurzeit erschwert.<br />
3.2.3 Land- und Weinwirtschaft/Arbeitsstätten und Gewerbestruktur<br />
Wie die meisten anderen <strong>Stadtteil</strong>e von <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> ist auch <strong>Walporzheim</strong><br />
durch den Weinbau geprägt. Aufgrund des spezifischen Klimas konnte sich <strong>Walporzheim</strong><br />
als gewachsenes Weindorf mit eigenen Weinbaubetrieben entwickeln. Die<br />
„Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong>“ wurde am 19. März 1871 von sechs<br />
<strong>Walporzheim</strong>ern gegründet und bewirtschaftete, bis zum Zusammenschluss mit der<br />
Winzergenossenschaft Mayschoß- Altenahr im Jahr 2009, mit ihren 105 Mitgliedern ca.<br />
19 Hektar Rebfläche in den besten Lagen. Heute wird sie immer noch selbständig als<br />
Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong> in eigenen Räumlichkeiten beworben. Die übrige Landwirtschaft<br />
spielt eine untergeordnete Rolle. Die landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe<br />
sind in der Regel dem Sektor Weinbau zuzuordnen. Weinbau und Weinhandel<br />
sind von je her das wirtschaftliche Standbein <strong>Walporzheim</strong>s. Dies begründet die<br />
Tatsache, dass <strong>Walporzheim</strong> als eigenständig beworbener, vom Stadtkern losgelöster,<br />
jedoch relativ kleiner Fremdenverkehrsort an der Ahr gilt.<br />
Von den insgesamt 70 Winzern sind zwei im Haupterwerb beschäftigt. Folgende<br />
Weingüter und Winzergenossenschaften bestehen u.a. in <strong>Walporzheim</strong>:<br />
• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong> eG<br />
• Brogsitter’s eigene Domherren-Privat-Sekt- und Weinkellerei<br />
• Weingut Sonnenschein<br />
• Weingut Bier<br />
Am östlichen Rand der Ortslage <strong>Walporzheim</strong> befinden sich Gewerbeflächen, die bis zu<br />
ihrem Standortwechsel vor etwa vier Jahren durch die Rheinische Kohlenfabrik genutzt<br />
wurden. Das Gelände soll weitestgehend durch Betriebe aus dem Stadtgebiet nachgenutzt<br />
werden.<br />
In <strong>Walporzheim</strong> bestanden im Februar 2010 ca. 50 gewerbliche Betriebe:<br />
• 12 Handwerkssektor<br />
• 32 Einzelhandels- und Dienstleistungssektor<br />
• 4 gastronomischer Sektor<br />
• Betrieb von zwei Photovoltaikanlagen<br />
Der räumliche Schwerpunkt der gewerblichen Ansiedlungen befindet sich in der<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße sowie im historischen Bereich des <strong>Stadtteil</strong>s. Größere gewerbliche<br />
Ansiedlungen mit mehr als 9 Arbeitnehmern sind neben Brogsitter’s Weinhaus St. Peter<br />
GmbH:
Seite 29, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Fensterbau Fuhs GmbH<br />
PETCYCLE E.A.G.<br />
GmbH & Co.KG<br />
Zum Domherrenhof Weingut<br />
und Sektkellerei Hans Joachim<br />
Brogsitter<br />
Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong><br />
der Winzergenossenschaft<br />
Mayschoß-Altenahr eG<br />
Es bestehen in <strong>Walporzheim</strong> 126 Arbeitsplätze, die nicht im landwirtschaftlichen Bereich<br />
liegen (31.12.2010). Bei der Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze liegt<br />
<strong>Walporzheim</strong> somit über dem Durchschnitt anderer Gemeinden gleicher Größenklasse<br />
(86).<br />
3.2.4 Tourismus/Naherholung/Gastronomie<br />
Durch die landschaftlich reizvolle Lage inmitten von<br />
Weinbergen, die Vielzahl von (historischen) Gasthäusern<br />
und Weingütern, die große Zahl an traditionellen<br />
Festen und der gelungenen Einbindung in das touristische<br />
Wegenetz der Region spielt der Tourismus in<br />
<strong>Walporzheim</strong> eine bedeutende Rolle. <strong>Walporzheim</strong> gilt<br />
als Eingangstor zum romantischen Ahrtal. Die Ahr kerbt<br />
sich bis zu 200 m tief in die Hochflächen ein und zeigt<br />
sich zwischen Marienthal und <strong>Walporzheim</strong> als naturnahe<br />
Flussauenlandschaft. Legendäre Felspartien wie<br />
„Bunte Kuh“ und „Kaiserstuhl“ versinnbildlichen die<br />
markante topographische Situation, die <strong>Walporzheim</strong><br />
umgibt.
Seite 30, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Die charakteristisch historische Kulturlandschaft mit terrassenförmigen Weinbergen in<br />
Steillagen ist durch etliche Kilometer Trockenmauern gegliedert und gestützt (Kulturdenkmal<br />
Weinbergsterrassen siehe 3.1.6). Das milde Klima ermöglichte die Etablierung<br />
des Weinbaus und kommt heute noch den Besuchern <strong>Walporzheim</strong>s zu Gute.<br />
<strong>Walporzheim</strong> liegt in der Ferien- und Erlebnisregion Ahr-Rhein-Eifel. Freizeitangebote in<br />
der Umgebung sind zum Beispiel:<br />
• mittelalterliche Altstadt mit Stadtmauerring<br />
<strong>Ahrweiler</strong><br />
• Römervilla <strong>Ahrweiler</strong><br />
• Dokumentationsstätte Regierungsbunker<br />
• Rotweinwanderweg<br />
• AhrSteig (in Planung)<br />
• Waldkletterpark <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />
<strong>Ahrweiler</strong><br />
• Spielbank <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />
• Ahr-Therme, Kur- und Fitnessanlagen<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />
• Golfplatz <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong><br />
• Arp-Museum Rolandseck<br />
• Formel 1-Rennstrecke Nürburgring<br />
Insgesamt gesehen bietet der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> somit eine sehr gute Ausgangslage<br />
für den Tourismus und die Naherholung. Der Fremdenverkehr im Landkreis <strong>Ahrweiler</strong><br />
verfügt über das Potenzial, sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln.<br />
Gastronomische Einrichtungen/Übernachtungsangebote<br />
Im <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> bestehen eine Vielzahl an benutzergerechten Übernachtungsund<br />
Gastronomie-Angeboten.<br />
Eine Besonderheit stellt der „Sankt Peter“ (Brogsitter‘s<br />
Weinhaus Sankt Peter) im Ortskern von <strong>Walporzheim</strong> dar.<br />
Das älteste Weinhaus an der Ahr zählt heute mit Restaurant,<br />
Kaminstube und Weinkirche zu den überregional<br />
bekanntesten Gasthäusern an der Ahr. In räumlicher Nähe<br />
befindet sich mit dem Romantikhotel St. Peter (17 Zimmer)<br />
ein gehobenes Übernachtungsangebot.<br />
Darüber hinaus hat die zweitälteste Winzergenossenschaft<br />
an der Ahr ihren Sitz in <strong>Walporzheim</strong>. Die heutige<br />
„Weinmanufaktur <strong>Walporzheim</strong>“ -im Verbund mit der<br />
Weingenossenschaft Mayschoß-Altenahr e.G.- bietet<br />
Gästen mit Ausschank, Gastronomie „Vinetum“ und<br />
Weinausstellung ein weites Spektrum rund um den Wein.
Seite 31, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Weinhaus „Zur Bunten Kuh"<br />
Weinstube „Am Alten Wasserwerk“<br />
Restaurant „Altenwegshof“<br />
Hotel „Zum Sänger“ Gaststätte und Ferienwohnung<br />
„Försters Weinterrassen“<br />
Gaststätte „Im Kreuzhof“<br />
„Cafeolé“ Marienthaler Straße<br />
19<br />
Gaststätte und Gästezimmer<br />
„Winzerschenke“<br />
Gaststätte „Im Kräuterberg“;<br />
zur Zeit nicht existent<br />
Hotel „Deutsches Haus“;<br />
zur Zeit nicht existent<br />
Daneben gibt es in <strong>Walporzheim</strong> noch weitere Ferienwohnungen<br />
und -häuser:<br />
• Gästehaus „Irene“<br />
• Ferienwohnung Knieps<br />
• Ferienwohnung Kelter<br />
• Gästezimmer Flohe
Seite 32, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Seit der Eröffnung des<br />
Romantikhotels St. Peter<br />
im Jahr 2005 stieg die<br />
Zahl der Übernachtungsgäste<br />
in <strong>Walporzheim</strong><br />
stetig an. Seit dem Jahr<br />
2006 sinkt jedoch gleichzeitig<br />
die Zahl der Übernachtungen.<br />
Das bedeutet,<br />
dass die Besucher für<br />
kürzere Zeit in <strong>Walporzheim</strong><br />
verweilen.<br />
(Quelle: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Bad</strong><br />
<strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>, Stand<br />
09/2010)<br />
Die große Zahl an Übernachtungsmöglichkeiten stellt in Verbindung mit dem gastronomischen<br />
Angebot einen guten Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs<br />
dar.<br />
Rad- und Wanderwege<br />
Durch die Gemarkung <strong>Walporzheim</strong>s verlaufen folgende örtliche und regionale Wanderund<br />
Radwanderwege:<br />
• Eifelverein:<br />
- Regionalwanderweg (RWW): Ahruferweg: Blankenheim - Sinzig<br />
- südlich der Gemarkung: Ost-West-Weg: Ahr-Venn-Weg: Sinzig - Monschau<br />
• Kurverwaltung <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>:<br />
- medizinische Kurwege rot (schwierig): MK IV: Kurpark - Ahruferweg -<br />
<strong>Ahrweiler</strong> - <strong>Walporzheim</strong> - Josefbrücke - Serpentinen Katzley (Aussichtspunkt)<br />
- Kloster Calvarienberg - Ahr-Holzbrücke - Ahruferweg - Kurpark<br />
- medizinische Kurwege rot (schwierig): MK III: Kurpark - Maria-Hilf-Brücke -<br />
<strong>Ahrweiler</strong> - <strong>Walporzheim</strong> - Teufenbachtal - Aussichtspunkt Bunte Kuh -<br />
Rotweinwanderweg - Hohenzollern - <strong>Ahrweiler</strong> - Ahruferweg - Kurpark<br />
- medizinische Kurwege gelb (leicht): MK II: Kurpark - Ahrpromenade - Ahrtor<br />
<strong>Ahrweiler</strong> - Ehrenwall’sche Klinik - <strong>Walporzheim</strong>er Wiesenweg - Josefbrücke -<br />
Kloster Calvarienberg - Ahr-Holzbrücke - Ahruferweg – Kurpark
Seite 33, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
• Rotweinwanderweg<br />
• AhrSteig<br />
Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> plant zusammen mit der Stadt Sinzig, den<br />
Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau sowie der Gemeinde Blankenheim in<br />
Nordrhein-Westfalen die Ausweisung des Qualitätswanderweges „AhrSteig“. Ziel<br />
ist eine durchgängige Streckenführung von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur<br />
Ahrmündung in Sinzig; mit dem AhrSteig soll auch eine Verbidnung zwischen dem<br />
EifelSteig und dem RheinSteig geschaffen werden und so auch das rheinlandpfälzische<br />
Wanderwegenetz insgesamt ausgebaut werden.<br />
Der AhrSteig führt dabei weitestgehend über bereits vorhandene Wander – und<br />
Wirtschaftswege.<br />
Nach dem Stand Februar 2012 stellt sich die Realsierung des AhrSteiges als<br />
Gesamtroute aber schwierig dar, insbesondere bezüglich des Teilstückes<br />
zwischen <strong>Walporzheim</strong> umd Altenahr-Kreuzberg. Daher wird aktuell zunächst eine<br />
Realsierung in zwei Teilstücken forciert, nämlich zwischen Blankenheim und<br />
Altenahr-Kreuzbeg und <strong>Walporzheim</strong> (Bahnhaltepunkt) und Sinzig. Beide<br />
Teilstücke sollen über die Ahrtalbahn und verschiedene Verbindungswege (u.a.<br />
den Rotweinwanderweg) miteinander verknüpft werden. Eine späterer<br />
Lückenschluss wird weiterhin angestrebt.
Seite 34, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
• Ahrtalradweg<br />
Altenahr - Mayschoß - Rech - Dernau - Marienthal - <strong>Walporzheim</strong> - <strong>Ahrweiler</strong> -<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> - Heppingen - Lohrsdorf - <strong>Bad</strong> Bodendorf<br />
• Fahrradfreizeit-Route Ahr-Rhein-Eifel<br />
Außerdem führen verschiedene lokale Rundwanderwege der benachbarten <strong>Stadtteil</strong>e<br />
durch <strong>Walporzheim</strong> und der Weinbaulehrpfad der Winzergenossenschaft informiert über<br />
Weinbau. Rund um <strong>Walporzheim</strong> gibt es eine Vielzahl von Aussichtspunkten. Die offene<br />
Schutzhütte am Aussichtspunkt „Bunte Kuh" mit Aussichtsturm und Grillplatz bietet<br />
Platz für bis zu 40 Personen.<br />
Insgesamt ist <strong>Walporzheim</strong> gut in das Wanderwegenetz der Region eingebunden.<br />
Verschiedene Wege können jedoch in ihrem Verlauf optimiert und durch <strong>Walporzheim</strong><br />
geführt werden. Die gute Ausgangssituation wird durch den geplanten AhrSteig noch<br />
gestärkt. Eine Verbindung des AhrSteiges von der Josefsbrücke durch den <strong>Stadtteil</strong><br />
<strong>Walporzheim</strong> zum Bahnhaltepunkt und von hier eine Verknüpfung zum<br />
Rotweinwanderweg ist geplant.<br />
Beschilderung und Ausweisung<br />
Die Präsentation <strong>Walporzheim</strong>s vor Ort findet auf sehr vielfältige Art und Weise statt.<br />
Die verschiedenen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe werben jeweils für sich und<br />
weisen den Weg zu ihrem Standort. Allgemeine Informationen zum Angebot befinden<br />
sich an mehreren Stellen im Ort. Hinzu kommen allgemeine Informationen über die<br />
Wanderwege sowie deren Ausweisung. An der Alten Schule und am Alten Wasserwerk<br />
befinden sich darüber hinaus Informationen über die Gebäude und an letzterem die<br />
Vereinsnachrichten. Erwähnenswert sind die einheitlichen, historisierenden Straßenschilder.<br />
Die verschiedenen Hinweis- und Informationstafeln befinden sich größtenteils in einem<br />
schlechten Zustand: sie sind von der Sonne verblichen, überklebt oder bekritzelt. Einen<br />
zentralen Informationspunkt, abgesehen von der Ortsmitte, gibt es nicht. Die Verbindung<br />
zwischen der Ortsmitte und dem Ahrufer, die ursprünglich durch die Brandpfade gewährleistet<br />
wurde, ist für Ortsfremde nur schwer zu finden. Hier fehlen entsprechende<br />
Wegweiser, die die Orientierung erleichtern.
Seite 35, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Handlungsbedarf besteht vor allem im Hinblick auf eine sinnvolle Beschilderung und<br />
Ausweisung der Wege sowie einer einheitlichen Präsentation von Informationen und<br />
<strong>Walporzheim</strong> nach außen.<br />
3.3 Verkehr<br />
3.3.1 Klassifizierte Straßen<br />
<strong>Walporzheim</strong> ist durch die Umgehungsstraße und den Autobahnzubringer zur Bundesautobahn<br />
A 61 sehr gut an die Region angebunden. Die Umgehungsstraße gewährleistet<br />
darüber hinaus, dass der Durchgangsverkehr nicht mehr durch die Ortslage<br />
(<strong>Walporzheim</strong>er Straße) geführt wird.
Seite 36, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Dennoch stellt sich die alte Ortsdurchfahrt<br />
noch immer unter rein verkehrlichen<br />
Aspekten und Ansprüchen dar:<br />
• starke Betonung der Verkehrsfunktion<br />
• die nah an den Straßenraum reichenden<br />
Gebäude haben eine Begrenzungsund<br />
Leitfunktion<br />
• Defizite in der Oberflächenqualität<br />
• breiter Fahrbahnquerschnitt und gradliniger<br />
Fahrbahnverlauf<br />
• reduzierte Gehwegbreiten<br />
Die Gestaltung der <strong>Walporzheim</strong>er Straße folgt vor allem funktionalen Aspekten. Gestalterische<br />
Aspekte, wie z.B. die Betonung besonderer städtebaulicher Situationen, Gebäude,<br />
etc. werden nicht oder nur kaum beachtet. Eine Verkehrsberuhigung erfolgt nur<br />
vereinzelt (mobile Pflanzkübel vor der Kirche, Aufpflasterung vor dem Denkmal). In der<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße herrscht das „Rechts-vor-Links-Gebot“, das durch die Gestaltung<br />
der Straße jedoch nicht unterstützt wird.<br />
Verkehrskonflikte bestehen in <strong>Walporzheim</strong> somit hauptsächlich zwischen motorisiertem<br />
und fußläufigem Verkehr, ausgelöst durch die schmalen Gehwege.<br />
3.3.2 Ortseingänge<br />
Die Situation der Ortseingänge stellt sich derzeit wie folgt dar:<br />
Name Kurzbeschreibung Foto<br />
Nord<br />
(<strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße)<br />
Die <strong>Walporzheim</strong>er Straße im <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong><br />
unterscheidet sich in ihrer Gestaltung nicht von der<br />
der Weiterführung in Richtung <strong>Ahrweiler</strong>. Grund<br />
hierfür ist ihre ehemalige Funktion als Bundesstraße,<br />
die die Hauptverbindung des Ahrtals mit dem<br />
Rheintal herstellte und durch den Bau der Umgehungsstraße<br />
(B 267) erst ihre Bedeutung verlor und<br />
abgestuft wurde (Umwidmung ca. 1990). Der<br />
eigentliche Ortseingang ist heute nur am Schild,<br />
nicht aber in der städtebaulichen Gestalt abzulesen.<br />
Süd<br />
im Bereich<br />
der<br />
Bahnunterführung<br />
(Marienthaler<br />
/<strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße)<br />
Es fehlt eine besondere Gestaltung.<br />
• hohe Geschwindigkeiten auf der Umgehungsstraße<br />
(B267)<br />
• sehr gut auszumachen, jedoch wenig gestaltet<br />
• die brachliegende Fläche, die zeitweise als Parkplatz<br />
genutzt wird, wirkt störend<br />
• Potenzial für eine einladende Gestaltung ist mit<br />
dem Wegekreuz und dem ortsbildprägenden Gebäude<br />
vorhanden
Seite 37, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
3.3.3 Ortsstraßen<br />
Die Ortsstraßen in <strong>Walporzheim</strong> befinden sich teilweise größtenteils in einem versbesserungswürdigen<br />
Zustand. Viele der Straßen wie z.B. die Winzerstraße, die Ahruferstraße<br />
oder der Christopherusweg sind noch nicht erstmalig hergestellt. Hier wurde bisher nur<br />
für den Fahrbahnbereich eine Tragschicht als Unterbau erstellt. Sie wirken daher wie<br />
vorläufige „Baustraßen“ zum Teil ohne Gehwegsbereiche. Sie wurden in den Jahren<br />
1970 bis 1980 hergestellt wurden um der damals hohen Baunachfrage schnellstmöglich<br />
gerecht zu werden. Diese weisen nunmehr Mängel in der Oberflächengestaltung<br />
aufgrund zahlreicher Risse und Schlaglöcher auf. Hier bietet sich später eine erstmalige<br />
Herstellung in einer einfachen, dorfgerechten Version als Mischverkehrsfläche (ohne<br />
explizite Trennung von Fahrbahn und Gehweg) an. Es ist jedoch darauf hinzuweisen,<br />
dass die erstmalige Herstellung und der Ausbau von Straßen im Sinne des Beitragsrechts<br />
nicht Fördergegenstand der Dorferneuerung sind. Andere, wie zum Beispiel die<br />
Pützgasse, verfügen über auf ein Minimum reduzierte Gehwege, die in dieser Form nicht<br />
genutzt werden können. Die Bordsteinführung dient hier vornehmlich dem Zweck der<br />
Oberflächenentwässerung und dem Schutz der Gebäude als sogenannter Schrammbord.<br />
Diese können noch durch eine „dörfliche“ Gestaltung aufgewertet werden.<br />
In den neueren Siedlungsteilen z.B. in der Gildenstraße wirken verschiedene<br />
Straßenabschnitte durch die überdimensionierten Fahrbahnflächen, fehlende Gebäude<br />
oder andere raumbildende Kanten undifferenziert und wenig dorfgerecht.<br />
Verbesserungswürdige Gestaltung der Ortsstraßen (Beispiele)<br />
Winzerstraße Pützgasse Gildenstraße<br />
Bahnhofsrondell Christopherusweg Ahruferstraße
Seite 38, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
3.3.4 Ruhender Verkehr<br />
Aufgrund des hohen Überbauungsgrads der Grundstücke herrscht im alten Ortskern von<br />
<strong>Walporzheim</strong> teilweise Stellplatzmangel. Ein kleinerer öffentlicher Parkplatz findet sich<br />
rund um die Alte Schule. Die Betriebe an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße haben Stellplätze für<br />
Kurzparker auf ihren privaten Hofflächen. Vor allem die Gastronomie- und<br />
Hotelleriebetriebe halten großflächige Parkplätze für ihre Gäste, größtenteils in den<br />
innenliegenden Baufeldern, vor.<br />
öffentlicher Parkplatz an der<br />
Alten Schule<br />
privater Parkplatz des Gasthauses<br />
St. Peter<br />
privater Parkplatz im<br />
Christopherusweg<br />
3.3.5 Fußwegebeziehungen<br />
Wichtige Fußwegeverbindungen zwischen dem Ahrufer und dem historischen Ortskern<br />
stellen die ehemaligen Brandpfade dar. Sie führen teilweise durch die innenliegenden<br />
Garten- und Rebflächen. An manchen Stellen wurde durch Bebauung nachverdichtet,<br />
sodass die schmalen Wege der Erschließung dienen.<br />
Christopherusweg Schulgässchen Weg zwischen der Ahruferstraße<br />
27 und 29<br />
Die ehemaligen Brandpfade sind charakteristisch für <strong>Walporzheim</strong>. Sie haben zum Einen<br />
eine große Bedeutung für die Bewohner als schnelle Verbindungswege, zum Anderen<br />
können sie gezielt dazu genutzt werden, Rad- und Wandertouristen von der Ahr in den<br />
historischen Ortskern zu führen.
Seite 39, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
3.3.6 ÖPNV/Bus und Bahn<br />
<strong>Walporzheim</strong> ist durch die Ahrtalbahn an das Schienennetz (Ahrbrück - Remagen)<br />
angebunden. Der Bahnhaltepunkt <strong>Walporzheim</strong> wird durch die Regionalbahn RB 30<br />
bedient:<br />
Remagen<br />
05:15 05:42 07:07<br />
08:05 09:05 10:05<br />
11:05 12:05 13:05<br />
14:05 15:05 16:05<br />
17:05 18:05 19:05<br />
21:25 22:25<br />
Bonn<br />
06:25 07:25 08:25<br />
09:25 10:25 11:25<br />
12:25 13:25 14:25<br />
15:25 16:25 17:25<br />
18:25 19:25 20:25<br />
Ahrbrück<br />
06:32 07:32 08:32<br />
09:32 10:32 11:32<br />
12:32 13:32 14:32<br />
15:32 16:32 17:32<br />
18:32 19:32 20:32<br />
21:32<br />
Dernau<br />
05:29 07:52 08:52<br />
09:52 10:52 11:52<br />
12:52 13:52 14:52<br />
15:52 16:52 17:52<br />
18:52<br />
bis Altenahr: 19:50<br />
22:32 23:32<br />
Somit stellt der Bahnhaltepunkt zum Einen für die Besucher<br />
<strong>Walporzheim</strong>s einen Eingangspunkt in den Ort dar<br />
und zum Anderen die Verbindung zur Schule für die<br />
Kinder her.<br />
Der Bahnhof an sich ist jedoch als problematisch anzusehen:<br />
Er ist ausschließlich über eine Treppenanlage<br />
erschlossen. Somit ist die Zugänglichkeit des Bahnhofs<br />
für bewegungseingeschränkte Personen, Radtouristen<br />
und Eltern mit Kinderwagen eingeschränkt bzw. erschwert.<br />
Außerdem wird das Bahnhofsumfeld bis zum<br />
Bahnhofsrondell an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße nicht einem<br />
repräsentativen Eingang vor allem für die Besucher des<br />
Ortes gerecht. Auch hier ist die Orientierung zwischen<br />
Bahnhof und historischem Ortskern und darüber hinaus<br />
zur Ahr durch fehlende Beschilderung unzulänglich.<br />
Darüber hinaus ist <strong>Walporzheim</strong> durch die Verkehrsgesellschaft Stadtwerke Bonn SWB<br />
an den Busverkehr angeschlossen. Die Buslinie 841 (Kreuzberg – Altenahr – <strong>Ahrweiler</strong> –<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> – Remagen) fährt die Haltestelle St. Peter in der Dorfmitte wochentags zu<br />
folgenden Zeiten an:
Seite 40, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Die Bustaktung ergänzt damit den Schienenverkehr, vor allem zur Mittagszeit. Insgesamt<br />
ist die Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr als ausreichend zu bezeichnen.<br />
Innerhalb der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> bestehen folgende Bushaltestellen:<br />
Haltestelle<br />
<strong>Walporzheim</strong><br />
St. Peter<br />
<strong>Walporzheim</strong><br />
Bahnhof/Abzweig<br />
Kurzbeschreibung<br />
Die zentral gelegene Bushaltestelle<br />
bestimmt mit den Haltebuchten den<br />
Charakter des Dorfplatzes. Ausstattungselemente,<br />
wie z.B. eine<br />
Wartehalle oder Sitzgelegenheiten<br />
existieren nur in Ansätzen. Ebenso<br />
fehlt ein Buskantenstein, der das<br />
Einsteigen, vor allem für mobilitätseingeschränkte<br />
Menschen, erleichtert.<br />
Die Haltestelle ist von weitem trotz<br />
des Schildes nur schwer zu erkennen.<br />
Das Wartehäuschen bietet<br />
Schutz vor Witterungseinflüssen.<br />
Insgesamt befindet sich die Haltestelle<br />
in keinem zeitgemäßen Zustand.<br />
3.4 Freiraum und Grün<br />
3.4.1 Innerörtliche Durchgrünung<br />
Kriterien zur Bewertung der Freiraum- und Grünsituation sind die landschaftliche<br />
Einbindung der Ortslage, die innerörtliche Durchgrünung, die Beschaffenheit der privaten<br />
Freiflächen sowie die Funktion und Gestaltung der öffentlichen Freiräume. Der <strong>Stadtteil</strong><br />
<strong>Walporzheim</strong> lässt sich bezüglich ihrer Freiraum- und Grünsituation wie folgt<br />
charakterisieren:<br />
Der alte Siedlungsbereich von <strong>Walporzheim</strong> ist durch einen ausgewogenen Anteil privater<br />
Grünflächen gekennzeichnet. In den jüngeren Baugebieten befindet sich die<br />
Durchgrünung teilweise noch im Anfangsstadium. Auch innerhalb der Ortslage<br />
<strong>Walporzheim</strong>s befinden sich zum Teil großflächige Rebflächen. Generell sind die<br />
bestehenden Grünstrukturen innerhalb des Siedlungskörpers <strong>Walporzheim</strong>s hinsichtlich<br />
Quantität und Qualität nicht gravierend mangelhaft, jedoch verbesserungsfähig. Einige<br />
Gartenflächen scheinen zudem brach zu liegen. Vor allem punktuelle Akzente beispielsweise<br />
durch Straßenbäume fehlen.<br />
Auch die bebaute Ortslage bietet wichtige Lebensräume für die Tierwelt. Für den Tierschutz<br />
wichtige Biotoptypen sind:
Seite 41, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
• Gehölzbestände auf öffentlichen und privaten Flächen,<br />
• Brachen, Ruderalfluren, ungenutzte Bereiche mit Pioniervegetation (z.B. Hofplätze,<br />
Mauerfüße, Schotterböden),<br />
• vegetationsfreie und wenig bewachsene Stellen,<br />
• Wiesen- und Rasenflächen,<br />
• staudenreiche, unbegiftete Gärten,<br />
• Dachböden, Mauerfugen und -höhlen, alte Brennholzhaufen, etc..<br />
Ortsrand<br />
Die randliche Eingrünung ist durch die<br />
Lage <strong>Walporzheim</strong>s zwischen Bahnlinie<br />
und Ahr insgesamt als gut zu bezeichnen.<br />
Besondere Bedeutung hat das Ahrufer und<br />
die Ahrauen. Die neueren Siedlungsteile<br />
lassen eine Begrünung der Randbereiche<br />
stellenweise vermissen.<br />
Nutzgärten, Bauerngärten<br />
Die traditionelle Kombination von Nutzund<br />
Ziergarten ist in <strong>Walporzheim</strong> nur noch<br />
selten zu finden. Es dominieren Rebflächen.<br />
Private Frei- und Hofflächen<br />
Die historischen Freiflächen wurden meist als Wirtschaftshof genutzt. Aufgrund dieser<br />
ehemals landwirtschaftlichen Nutzung und des heutigen Bedarfs an Kfz-Stellplätzen gibt<br />
es im alten Ortskern nur wenig begrünte Hofflächen. Viele Höfe sind durch hohe Mauern<br />
und Tore vom öffentlichen Straßenraum abgegrenzt. Teilweise lassen die privaten<br />
Hofbereiche innerorts eine Gliederung und Grüngestaltung vermissen. Insbesondere die<br />
„pflegeleichte“ Gestaltung (Materialwahl, Versiegelungsgrad), die harten Grenzen zwischen<br />
versiegelten und unversiegelten Bereichen und der vielfach fehlende Hofbaum<br />
seien an dieser Stelle genannt.
Seite 42, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Beispiele für private Hofflächen in <strong>Walporzheim</strong><br />
3.4.2 Öffentliche Grün- und Freiflächen<br />
In der Ortslage von <strong>Walporzheim</strong> bestehen abgesehen von den Flächen entlang der Ahr<br />
nur wenige öffentliche Freiflächen. Nachfolgend werden sie hinsichtlich ihrer Funktionalität<br />
und gestalterischen Qualität dargestellt.<br />
Dorfplatz/Dorfmitte<br />
Der Dorfplatz im historischen Ortskern <strong>Walporzheim</strong>s ist als solcher nur schwerlich zu<br />
erkennen. Als Aufweitung des Straßenraums ist er durch verkehrliche Aspekte bestimmt.<br />
Der Verkehr fließt ungebremst durch die Dorfmitte. Große Flächen werden für<br />
den Linienbusverkehr vorgehalten (Haltebuchten). Die Unterstellhütte mit einer Informationstafel<br />
wirkt durch die parkenden Autos an den Rand gedrängt. Eine Gestaltung der<br />
stark versiegelten Fläche ist nicht zu erkennen: Es fehlen Sitzmöglichkeiten und eine<br />
zentrale Informationsstelle, Aufenthaltsqualität ist nicht vorhanden.<br />
Panoramafoto Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>, Bestandssituation
Seite 43, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Analyseskizze, ohne Maßstab<br />
Insgesamt wird der Dorfplatz seiner Funktion als repräsentativer Treff- und Aufenthaltspunkt<br />
im historischen Ortskern nicht gerecht. Handlungsbedarf besteht vor allem im<br />
Hinblick auf die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und somit die Belebung des Platzes.<br />
Spiel- und Bolzplatz Ahruferstraße<br />
• Lage: südlich Ahruferstraße<br />
• Besonderheiten: gute Einbindung in die<br />
bzw. Vernetzung mit der Umgebung;<br />
Spielplatz: reduziertes, aber abwechslungsreiches<br />
Spielangebot;<br />
Bolzplatz: dient als Aufstellfläche für<br />
Veranstaltungszelte (ca. 3-5 Veranstaltungen<br />
pro Jahr) und wird tlws. hälftig<br />
als Parkplatz während der Trainingszeiten<br />
für den Sportplatz genutzt<br />
• Aufwertungsbedarf:<br />
Spielplatz: Erneuerung des Sandkastens;<br />
Erweiterung des Spielangebotes<br />
Bolzplatz: Tornetz; Parkplatznutzung<br />
unterbinden
Seite 44, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Mehrzweckplatz<br />
(durch den Verein „Weindorf <strong>Walporzheim</strong><br />
e.V.“ in den 70ger Jahren teilweise in Eigenleistung<br />
angelegte Platzfläche („Alter Dorfplatz<br />
am Ahrufer“)<br />
• Lage: Ahruferstraße in Zusammenhang<br />
mit dem Bolz- und dem Spielplatz<br />
• Besonderheiten: große Fläche; zahlreiche<br />
Sitzbänke; Lehrpfad zum Thema<br />
Weinbau; Eingrünung<br />
• Aufwertungsbedarf: Erhöhung der<br />
Aufenthaltsqualität; Ordnung der Stellplatzsituation<br />
Sportplatz<br />
• Lage: Ahruferstraße<br />
• Besonderheiten: Sportplatzgebäude mit<br />
Umkleiden<br />
Ehrenmal für die Kriegsopfer<br />
• Lage: <strong>Walporzheim</strong>er Straße/Domherrenstraße<br />
„Bahnhofsrondell“<br />
• Besonderheiten: Aufmerksamkeitsfeld<br />
im Straßenraum der <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße; ansprechende, immergrüne Bepflanzung<br />
• Aufwertungsbedarf: Gestaltung des<br />
gesamten „Bahnhofsrondells“ unter<br />
Einbeziehung des Denkmals mit Sitzgelegenheiten
Seite 45, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Wegekreuze<br />
Neben dem Wegekreuz in der Pfaffenbergstraße steht ein<br />
weiteres am westlichen Ortseingang im Bereich der<br />
Bahnunterführung. Ein Bezug der umgebenden Flächen<br />
auf die Wegekreuze ist in ihrer Gestaltung nicht oder nur<br />
in Ansätzen zu erkennen. Vor allem der Bereich in der<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße bietet sich für eine Gestaltung im<br />
Sinne eines einladenden Ortseingangs an.<br />
3.4.3 Gewässer/Bachläufe<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass sich der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> in der Zone III des<br />
abgegrenzten Wasserschutzgebietes „<strong>Walporzheim</strong>er Straße“ befindet und die<br />
entsprechenden Vorschriften zu beachten sind.<br />
Die Ahr, ein Fließgewässer 2. Ordnung, fließt in etwa 50 - 80 m Abstand entlang des<br />
südlichen Randes der Ortslage <strong>Walporzheim</strong>s.<br />
Gewässerstrukturgüte: im östlichen Bereich der Gemarkung deutlich verändert; im<br />
Westen (entlang der Bundesstraße) stark verändert<br />
Gewässergüte: gering belastet (Stand 2005)<br />
Ahr an der Josefbrücke<br />
Ahr entlang der Bundesstraße<br />
Der Mühlenteich, ein „Graben“ parallel zur Ahr beginnt westlich von <strong>Walporzheim</strong> und<br />
endet nahe der östlichen <strong>Stadtteil</strong>grenze. Er bediente das historische Wasserwerk, das<br />
zur Stromerzeugung diente und ist im Bereich des Sportplatzes verrohrt.<br />
Der Heckenbach mündet innerhalb der Gemarkung, jedoch außerhalb der Ortslage<br />
<strong>Walporzheim</strong>s in die Ahr, während der Geisbach wiederum in den Heckenbach mündet.<br />
Für diese Bäche liegen keine Aussagen zur Gewässer(struktur)güte vor. Auf der nördlichen<br />
Seite der Ahr fließen ihr zahlreiche kleinere Bäche zu, die jedoch im Großen und<br />
Ganzen verrohrt sind. Ihre Quellbereiche kann man mitunter als naturnah bezeichnen.<br />
(Quellen: www.geoportal-wasser.rlp.de; Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
2006)
Seite 46, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zu Umsetzung der verschiedener Maßnahmen des Kapitels 5 ist eine<br />
Ausnahmegenehmigung (Befreiung nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)) oder eine<br />
wasserrechtliche Genehmigung (nach § 76 Landeswassergesetz (LWG)) erforderlich. Die<br />
entsprechenden Hinweise sind in der Maßnahmenübersicht (Kapitel 6) in der Spalte<br />
„Wege zur Umsetzung/ notwendige Instrumente“ aufgeführt. Bereits im Vorfeld der<br />
Realisierung ist eine Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden unerlässlich.
Seite 47, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
4. Bürgermitwirkung<br />
Ein wesentliches Ziel war es, das Dorferneuerungskonzept<br />
in <strong>Walporzheim</strong> in<br />
unmittelbarer Zusammenarbeit mit den<br />
Bürgerinnen und Bürgern als Prozess zu<br />
organisieren, Ideen zu entwickeln und<br />
diese zu diskutieren. Die Bürgermitwirkung<br />
wurde mit Instrumenten durchgeführt, die<br />
auch bei so genannten Dorfmoderationen<br />
Anwendung finden.<br />
Neben der Auftakt- und Abschlussveranstaltung<br />
wurden insgesamt drei Workshops<br />
für Erwachsene (mit gemischten<br />
Altersgruppen) und je ein Treffen mit den<br />
Kindern und den Jugendlichen durchgeführt.<br />
Auf Grundlage der Ergebnisse der<br />
Stärken-Schwächen-Analyse aus der<br />
Auftaktveranstaltung wurden die benannten<br />
Themen in den Workshops vertieft.<br />
Die Veranstaltungen in <strong>Walporzheim</strong> waren<br />
durch eine sehr rege Beteiligung der<br />
Bevölkerung gekennzeichnet, wobei sich<br />
die einzelnen Treffen durch eine aktive<br />
Mitarbeit der Workshopteilnehmer auszeichneten.<br />
(Dokumentation der Veranstaltungen<br />
siehe II. Anlagen)<br />
Programmstruktur und Planungsablauf,<br />
Dorferneuerungskonzept und Bürgermitwirkung<br />
Ziel der Veranstaltungen war u.a. die<br />
Identifizierung von Problemen, das Sammeln<br />
von Lösungsansätzen sowie die<br />
Entwicklung von Projektideen.<br />
Erwachsenen-Workshop Treffen der Kinder Treffen der Jugendlichen<br />
Einen vorläufigen Abschluss fand die Bürgermitwirkung mit der Abschlussveranstaltung<br />
am 25.09.2012. Es ist wünschenswert, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
weiterhin zu bestimmten Themen der Dorfentwicklung treffen und diese diskutieren.<br />
Eine Fortführung der Bürgermitwirkung im Sinne einer Moderation zu einem späteren<br />
Zeitpunkt ist denkbar.
Seite 48, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
In <strong>Walporzheim</strong> erfolgte die Bürgermitwirkung der Erwachsenen in den folgenden<br />
Workshops:<br />
• Workshop „Verkehr/Ortseingang/Bahnhof“<br />
• Workshop „Ortsbild/Freiräume/Tourismus“<br />
• Workshop Ortsmitte - Planungswerkstatt zur Neugestaltung der Ortsmitte<br />
• Workshop mit den Kindern<br />
• Workshop mit den Jugendlichen<br />
Die detaillierten Ergebnisse der Workshops finden sich in den Protokollen der einzelnen<br />
Veranstaltungen wieder.<br />
Die Nennungen der Stärken-Schwächen-Analyse aus der Auftaktveranstaltung, die<br />
Diskussionen in den Workshops und die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge dienten als<br />
Grundlage zur Erstellung des Dorferneuerungskonzepts. Nicht alle Ideen und Wünsche<br />
aus den Workshops konnten nach technischer und rechtlicher Prüfung in das Konzept<br />
übernommen werden.<br />
Die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Veranstaltungen und Workshops finden sich in<br />
den Protokollen der einzelnen Veranstaltungen wieder (vgl. II. Anlagen).
Seite 49, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5. Zukunftsorientierte Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption<br />
Bei dem Dorferneuerungskonzept des <strong>Stadtteil</strong>s <strong>Walporzheim</strong> handelt es sich um eine<br />
informelle Rahmenplanung, welche die Richtschnur für die zukünftige Entwicklung des<br />
<strong>Stadtteil</strong>s vorgeben soll. Die dargestellten Maßnahmen sind konzeptionelle Vorschläge,<br />
überwiegend aus der Bürgermitwirkung entwickelt. Technische und rechtliche<br />
Anforderungen konnten bei der Ideenfindung durch die Bürger nicht maßnahmenscharf<br />
berücksichtigt werden. Ein Vorabzug dieses Konzeptes wurde deshalb den wesentlichen<br />
Trägern öffentlicher Belange zur Prüfung übersandt, die vorgebrachten Anregungen und<br />
Bedenken wurden in diese Fassung eingearbeitet. Ebenfalls ist bei der Umsetzung der<br />
Ziele des Dorferneuerungskonzepts die Haushaltssituation der Stadt zwingend zu<br />
beachten. Die Maßnahmen bedürfen im Einzelfall der Notwendigkeit der abschließenden<br />
Zustimmung durch die städtischen Gremien bzw. den Stadtrat.<br />
Themenfelder/Handlungsansätze/Zielsetzung<br />
Neben der Lösung der funktionalen, gestalterischen und sozial-integrativen Probleme in<br />
<strong>Walporzheim</strong> besteht eine wesentliche Chance des <strong>Stadtteil</strong>s in der Nutzung der<br />
gegebenen Potenziale, wie beispielsweise die Lage in attraktiver Landschaft und Natur,<br />
die gute Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen insbesondere im touristischen<br />
Bereich sowie das aktive Dorfleben.<br />
Aufgrund der Ergebnisse der Analyse und der Bürgermitwirkung stehen vor allem<br />
folgende Themenfelder und Handlungsansätze im Vordergrund:<br />
• Reaktivierung leerstehender/untergenutzter Nebengebäude, Erneuerung/Umnutzung,<br />
teilweise auch Abbruch, ehemals landwirtschaftlicher Bausubstanzen,<br />
• Stärkung der Innenentwicklung,<br />
• Ergänzende Gestaltung öffentlicher Straßen- und Freiräume an markanten Punkten<br />
(Identifikationsräume),<br />
• Stärkung bzw. Erhalt der Versorgungsfunktionen (Arztstandort und vorhandenes<br />
Lebensmittelgeschäft),<br />
• Strategie der weiteren touristischen Entwicklung,<br />
• Verbesserung der Funktionen Tourismus, Naherholung, Ökologie,<br />
• Verbesserung und Ausbau des Wanderwegenetzes und des überörtlichen<br />
Radwegenetzes zur Stärkung der Identität der Einwohner von Ramersbach und zur<br />
Verbesserung des Naherholungspotenzials,<br />
• Stärkung der Familienfreundlichkeit,<br />
• Verankerung des Mehrgenerationenthemas „55+“ in den dörflichen Gesamtkontext,<br />
• Verbesserung der Lebenssituation für Kinder und Jugendliche, sowie Senioren,<br />
Aus den genannten Themenfeldern und Handlungsansätzen lassen sich konkrete Ziele<br />
ableiten. Die wichtigsten Ziele und die sich daraus ableitenden Maßnahmen für die weitere<br />
Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong> werden aufgezeigt. Sie sind im beiliegenden<br />
Entwicklungsplan und der Maßnahmenübersicht dargestellt.
Seite 50, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass die Freiräume im Außenbereich im unmittelbaren<br />
Anschluss an die Siedlungsflächen der Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> im Regionalen Raumordnungsplan<br />
Mittelrhein - Westerwald umfassend als regionaler Grünzug dargestellt<br />
sind. Die regionalen Grünzüge dienen dem Schutz des Freiraums für Überbauung und der<br />
Sicherung für Freiraumfunktionen.<br />
Als Freiraumfunktion die zu erhalten sind, sind insbesondere benannt<br />
• Landwirtschaftliche, weinbauliche und forstwirtschaftliche Nutzungen;<br />
• Flächen mit besonderer Bedeutung für die Klimaverbesserung und Lufthygiene<br />
(Kaltluftentstehungsbereiche und Kaltluftleitbahnen);<br />
• ökologisch wertvolle Bereiche;<br />
• wertvolle Bereiche für die Wasserversorgung;<br />
• siedlungsgliedernde Freiräume zur Verhinderung bandartiger ausufernder Siedlungsentwicklung;<br />
• landschaftgestaltende Bereiche sowie<br />
• für siedlungsbezogene Naherholung wichtige Bereiche.<br />
Neue Siedlungsgebiete, flächenhafte Besiedlung und große Einzelbauvorhaben sind<br />
innerhalb der regionalen Grünzüge nicht zulässig, ausgenommen davon sind dem Tourismus<br />
dienende Einzelvorhaben.<br />
Der Verlauf der Ahr ist im gesamten Gemarkungsgebiet <strong>Walporzheim</strong> als Vorrang für die<br />
natürliche Fließgewässerentwicklung ausgewiesen. Die Auensysteme dieser Gewässer<br />
sind von jeglicher Bebauung freizuhalten. Wesentlich ist die Erhaltung und die Entwicklung<br />
der Fließgewässer im Hinblick auf naturnahe, unverbaute Ufer, freie Gewässerentwicklung,<br />
angepasste Nutzung der Aue, Niederschlagsbewirtschaftung, Wasserrückhalt<br />
in der Fläche und Gewässergüte mit mindestens Güteklasse 2.<br />
Außerdem sind die bestockten Weinbergsflächen umfassend als Vorrangfläche für die<br />
Landwirtschaft typisiert. Diese dürfen nicht für andere Nutzungen und Funktionen in<br />
Anspruch genommen werden, die ihre landwirtschaftliche Nutzung auf Dauer und nicht<br />
nur vorrübergehend ausschließen oder erheblich beeinträchtigen.<br />
Im südöstlichen Gebiet (Katzlay und Bunte Kuh) sind im Anschluss an die<br />
Weinbergsflächen Vorrangflächen für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Hier sind<br />
alle Nutzungen ausgeschlossen, die dem Ziel die heimische Tier- und Pflanzen nachhaltig<br />
zu sichern, nicht vereinbar sind.<br />
Da sich der <strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong> in der Zone III des abgegrenzten Wasserschutzgebietes<br />
„<strong>Walporzheim</strong>er Straße“ befindet sind die entsprechenden Vorschriften zu beachten.<br />
Des Weiteren ist für bauliche Maßnahmen im 40 m-Bereich der Ahr (Gewässer II. Ordnung)<br />
oder im 10 m-Bereich des Mühlgrabens oder anderer Bäche (Gewässer III. Ordnung)<br />
eine wasserrechtliche Genehmigung nach § 76 Landeswassergesetz (LWG)<br />
erforderlich.<br />
Der Ort <strong>Walporzheim</strong> liegt in einem äußerst reizvollen und ökologisch hochwertigen<br />
Landschaftsausschnitt. Dies spiegelt sich auch in einer besonderen Artenausstattung<br />
und in den Schutzgebieten der Landschaft wieder.
Seite 51, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zur Gemarkung <strong>Walporzheim</strong> gehören folgende Schutzgebiete:<br />
• Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“;<br />
• FFH-Gebiet 5408-302 „Ahrtal“<br />
• VSG 5507-401 „Ahrgebirge“.<br />
Bei einigen Dorferneuerungsvorhaben (siehe auch 6. Maßnahmenprogramm) sind daher<br />
die genannten Schutzgebiete zu berücksichtigen und vor der erforderlichen Genehmigung<br />
Eingriffs – Ausgleichsplanungen, Nartura-2000-Verträglichkeitsprüfungen bzw.<br />
artenschutzrechtliche Untersuchungen vorzulegen, um die Zulässigkeit der Vorhaben<br />
nach den naturschutzrechtlichen Bestimmungen beurteilen zu können.<br />
Nachfolgend werden die wichtigsten Maßnahmenbereiche beschrieben. Die Illustrationen<br />
in Form von Beispielfotos zeigen, wie andernorts vergleichbare Aufgaben gelöst wurden.<br />
Sie und die beiliegenden Skizzen sollen Anregungen für die Umsetzung der Maßnahmen<br />
geben, ersetzen jedoch keinesfalls detaillierte Planungen im Einzelfall. Die Maßnahmen<br />
bedürfen vor einer Umsetzung selbstredend den zuvor erläuterten Abstimmungen mit<br />
den zuständigen Fachbehörden.<br />
5.1 Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur<br />
Das Ortsbild bedarf umfassender Pflege. Vereinzelt anzutreffende Maßstabsbrüche<br />
hinsichtlich der Bauformen und gestalterische Überformungen der Fassaden sollen „geheilt"<br />
und in Zukunft vermieden werden. Die Erhaltung und Entwicklung der ortsbildprägenden<br />
Bausubstanz, insbesondere im Ortskernbereich, sollten nicht dem Zufall<br />
überlassen werden. Durch gezielte Beratung und Förderung der Bauherren, bei Bedarf<br />
aber auch mit planungs- oder satzungsrechtlichen Mitteln (Gestaltungs-,<br />
Erhaltungssatzung) können Einbrüche in den historisch überlieferten Maßstab der<br />
„<strong>Walporzheim</strong>er Architektur“ verhindert werden. Man kann davon ausgehen, dass mit<br />
Beratungsgesprächen und durch ständige Informations- und Überzeugungsarbeit gute<br />
Ergebnisse der Ortsbildpflege erreicht werden.<br />
Durch die Umnutzung leerstehender/untergenutzter Nebengebäude zu Wohnraum, aber<br />
auch den Abbruch nicht mehr benötigter Bausubstanz sowie die bauliche Erhaltung<br />
intakter und Erneuerung sanierungsbedürftiger Bausubstanz, ist eine zusätzliche<br />
Aufwertung möglich.<br />
5.1.1 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender Bausubstanz (Maßnahmen<br />
1.1 und 1.2 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die Unterstützung von Initiativen zur Erhaltung und Gestaltung privater Bausubstanz<br />
wird als besonders wichtig erachtet. Einige ortsbildprägenden Gebäude wurden bereits<br />
vorbildlich erneuert.
Seite 52, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Beispiele vorbildlich erneuerter Gebäude<br />
Bei Neubau-, Umbau- und Renovierungsvorhaben ist die ortstypische Gestaltung in<br />
jedem Fall zu beachten. Dazu gehören die Verwendung regionstypischer Baumaterialien<br />
und die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Gestaltungsmerkmalen. Die<br />
Beachtung der ortstypischen Bauweise und die Bewahrung bzw. Weiterentwicklung des<br />
dörflichen Charakters sind auch von Bedeutung, um die Chancen von <strong>Walporzheim</strong> als<br />
attraktiven Wohnstandort und für den Fremdenverkehr zu verbessern.<br />
Zur Aufwertung des Ortsbildes und zur Behebung funktionaler Defizite können im Rahmen<br />
der Dorferneuerung mit Hilfe öffentlicher Fördermittel private Gebäude und Freiflächen<br />
saniert werden. Dabei stehen neben der Erhaltung des gebauten Erbes („Baukultur")<br />
die Umnutzung funktionslos gewordener Nebengebäude und die Anpassung der<br />
bestehenden Bausubstanz an heutige Wohnansprüche im Vordergrund.<br />
Zur Vermeidung von Fehlentwicklungen – insbesondere im privaten Bereich – sollten daher<br />
in Zukunft alle Maßnahmen mit der Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung<br />
bzw. mit der <strong>Stadtverwaltung</strong> abgestimmt werden. So kann eine fachliche<br />
Betreuung und Unterstützung privater Bauherren bei Vorhaben an ortsbildprägenden<br />
Gebäuden gewährleistet werden.<br />
Es geht dabei nicht darum, dem Einzelnen Vorschriften zu machen, sondern darum, sein<br />
Wissen und seine Sensibilität gegenüber dörflichen Bauweisen zu erweitern. In<br />
<strong>Walporzheim</strong> ist hierbei auch auf eine energetische Sanierung ein besonderer<br />
Schwerpunkt zu legen.<br />
Nach Rücksprache mit der Kreisverwaltung können die erforderlichen Antragsunterlagen<br />
zur Bezuschussung über die <strong>Stadtverwaltung</strong> an die Dorferneuerungsbeauftragte des<br />
Kreises eingereicht werden. Wichtig ist, dass mit der Maßnahme vorher nicht begonnen<br />
werden darf!
Seite 53, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zur Sensibilisierung der privaten Bauherren liegt eine<br />
Anlage bei, welche an interessierte Bauherren herausgegeben<br />
werden kann. „Baukultur – Tipps und Anregungen<br />
für lokale Akteure und private Bauherren“ behandelt<br />
Möglichkeiten zeitgemäßer (Um)-Nutzung und Sanierung<br />
historischer Bausubstanz, aber auch der Freibereiche.<br />
Hilfestellung in diesem<br />
Zusammenhang bieten auch<br />
die beiden Ratgeber „Renovieren“<br />
sowie „Neubauen<br />
und Sanieren“ der Reihe<br />
„Regionale Baukulturen“ im<br />
Kreis <strong>Ahrweiler</strong>.<br />
Um die Möglichkeiten der aktiven (fachlichen wie finanziellen) Unterstützung der Bürger<br />
durch Beratung und durch Zuwendungen aus der Dorferneuerung zu vermitteln und die<br />
Bürger weiter für den Wert gewachsener historischer Dorfstrukturen zu sensibilisieren,<br />
ist eine ständige Information erforderlich. Dazu sollten alle verfügbaren Medien genutzt<br />
werden, insbesondere die Stadtzeitung, der Internetauftritt der Kreisverwaltung und der<br />
<strong>Stadtverwaltung</strong>, örtliche Aushänge und Bürgerversammlungen.<br />
5.1.2 Mobilisierung innerörtlicher Bauflächen und Reaktivierung von Leerständen<br />
(Maßnahme 1.3 der Maßnahmenübersicht)<br />
Leerstand von Wohngebäuden stellt aufgrund der bestehenden Nachfrage in<br />
<strong>Walporzheim</strong>, so auch das Ergebnis der Bürgermitwirkung, derzeit noch kein gravierendes<br />
Problem dar. Zum Zeitpunkt der Bestandserhebung konnten 2 Gebäudeleerstände<br />
verzeichnet werden. In ca. 25 Gebäuden drohen Leerstände aufgrund der<br />
Bewohnerstruktur (ältere alleinstehende Personen, ohne geklärte Nachfolger). Hier<br />
stehen in den nächsten Jahren unter Umständen Eigentümerwechsel bevor. Darüber<br />
hinaus bestehen ca. 14 erschlossene private Baulücken, die sich grundsätzlich für eine<br />
Bebauung eignen.
Seite 54, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Leerstandskataster, ohne<br />
Maßstab<br />
• leer stehende Wohngebäude<br />
(pink),<br />
• untergenutzte Nebengebäude<br />
(dunkelrot),<br />
• Gebäude mit Bewohnern<br />
über 65 Jahren (gelb)<br />
• Bauflächenpotenziale<br />
(grün)<br />
Stand: August 2011<br />
Zielsetzung:<br />
Im Hinblick auf den allgemeinen demographischen Wandel und der Lage <strong>Walporzheim</strong>s<br />
zwischen Ahr und B 267 sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen baulichen Siedlungsentwicklung<br />
auf der ortsbildverträglichen Innenentwicklung liegen. Ziel ist es,<br />
bestehende Gebäudeleerstände zu nutzen und vorhandene Baulücken zu schließen.<br />
Oberste Priorität muss es folglich sein, vorhandene Flächen- und Gebäudepotenziale zu<br />
mobilisieren und auszuschöpfen. Grundsätzliche Ziele sind hierbei:<br />
• ortsbildverträgliche Innenentwicklung statt Neuversiegelung: Wiedernutzung von<br />
Gebäudeleerstand und Schließen von Baulücken,<br />
• behutsame Beseitigung/Rückbau von störenden Gebäudeleerständen zur Verbesserung<br />
des Ortsbildes und zur Steigerung der Wohnqualität für die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner <strong>Walporzheim</strong>s.<br />
Maßnahmen:<br />
• Beobachtung der Situation vor Ort (Monitoring); Eruierung der Ankaufs-/Verkaufs-/<br />
Investitionsbereitschaft; Etablieren eines Bauflächen-/Leerstandsmanagements;<br />
Eigentümer-Befragungen regelmäßig wiederholen, Rückspiegelung in das Baulückenkataster<br />
der Stadt oder dem Instrument des Landes Raum+ Monitor,<br />
• Information und Aufklärung der Eigentümer zu den Folgen von Leerstand etc. auf das<br />
Ortsbild; Sensibilisierung der Eigentümer zu den Möglichkeiten eines Verkaufs und<br />
eines möglichen Falls von Grundstückspreisen,<br />
• Bauinteressenten auf die Möglichkeiten im Ort hinweisen (Baulücken), Förder- und<br />
Beratungsmöglichkeiten aufzeigen,<br />
• Schaffung eines Marktplatzes, beispielweise in Form einer Gebäude- und<br />
Grundstücksbörse (im Rahmen der Homepage oder auf Stadt- und <strong>Stadtteil</strong>ebene)<br />
und/oder eines Schwarzen Brettes im Dorfladen und an entsprechender Stelle der<br />
Gesamtstadt,<br />
• Hilfestellung bei der Vermarktung von Immobilien,
Seite 55, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
• Vermietung/Verkauf von Wohngebäuden, Umnutzung von Wirtschafts- und Nebengebäuden,<br />
z.B. zu Wohnzwecken,<br />
• Aufkauf von leerstehenden Immobilien an wichtigen Stellen für die Dorfentwicklung<br />
(Abbruch- und Rückbaumaßnahmen als Chance für Neuentwicklungen z.B. ehemaliges<br />
Sparkassengebäude).<br />
Beispielhaft ist die Gebäudebörse<br />
für leerstehende Bausubstanz<br />
im Landkreis Vulkaneifel,<br />
die für Privateigentümer<br />
ein Angebot bereitstellt, ihre<br />
Immobilien zu präsentieren.<br />
Homepage der Gebäudebörse des<br />
Landkreises Vulkaneifel<br />
(www.gebaeudebörse-daun.de<br />
Zugriff 12.01.2012)<br />
Die Gebäudebörse des Landes<br />
vermittelt den Kontakt zwischen<br />
Anbieter und Interessent und<br />
ermöglicht den Austausch der<br />
Daten. Sie versteht sich als<br />
neutrales, öffentliches und für<br />
jedermann offenes Internetangebot<br />
mit dem Ziel der Kontaktanbahnung<br />
zwischen Anbieter<br />
und Interessent.<br />
Homepage der Gebäudebörse des<br />
Landes,<br />
(www.isim.rlp.de/gebaeudeboerse<br />
Zugriff 12.01.2012)
Seite 56, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.1.3 Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern durch Weinreben<br />
(Maßnahme 1.4 der Maßnahmenübersicht)<br />
Im ansonsten gut durchgrünten <strong>Walporzheim</strong> ist insbesondere im Ortskern rund um die<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße straßenbegleitendes Grün äußerst selten. Die im Rahmen der<br />
Bürgermitwirkung entwickelte Maßnahme setzt stark auf die Eigeninitiative der Hauseigentümer<br />
und der Bewohner.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
Begrünung umstehender Gebäude im Ortskern (<strong>Walporzheim</strong>er Straße) mit Weinreben.<br />
Mit einer Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern u.a. durch Weinreben an<br />
Spalieren soll insbesondere auch die Bedeutung <strong>Walporzheim</strong>s als Weindorf hervorgehoben<br />
werden. Positive Maßnahmenbeispiele hierzu auch in der Dorferneuerungsgemeinde<br />
Bachem. Der Ortsbeirat will die entsprechenden Hauseigentümer ansprechen und für die<br />
Maßnahme werben. Es ist ggf. möglich, dass die Stadt das notwendige Spalier- und<br />
Pflanzmaterial zur Verfügung stellt.<br />
Das Erscheinungsbild der <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße, derzeit ohne jegliche Grünausstattung,<br />
sollte, so auch das Ergebnis der<br />
Bürgermitwirkung, durch eine Begrünungsaktion<br />
an den Gebäuden u.a. mit<br />
Weinreben verbessert werden.<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />
Die Pflanzen heben den gestalterischen<br />
Wert des Hauses und somit auch des<br />
Straßenraums.<br />
Beispielhafte Fassadenbegrünung, Assoziationsfoto
Seite 57, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.2 Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und<br />
Platzgestaltung<br />
5.2.1 Neugestaltung des Kernraums der Ortsmitte (Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße - Maßnahme 2.1 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der vollständig versiegelte Dorfplatz wird von einer Aufweitung des Straßenraums für<br />
den motorisierten Verkehr sowie zwei Bushaltebuchten dominiert. Auch nach Fertigstellung<br />
der Umgehungsstraße (B 267) ermöglicht die Verkehrsführung im Ort noch<br />
immer vergleichsweise hohe Fahrtgeschwindigkeiten, was zu Konflikten mit Fußgängern<br />
führt. Mitunter wird die <strong>Walporzheim</strong>er Straße auch durch Schleichverkehre genutzt.<br />
Der Dorfplatz als „Wohnzimmer“ von <strong>Walporzheim</strong> bündelt eine Reihe von Potenzialen,<br />
die sich neben den gastronomischen und Versorgungseinrichtungen (Laden, Seniorenheim)<br />
unter anderem aus Aktivitäten der Vereine ergeben (z.B. Karneval, Aufstellen des<br />
Maibaums, Dorfkirmes, Weinfest, Weihnachten mit Tannenbaumschmücken), die im<br />
Jahresverlauf den Platz immer wieder zum Mittelpunkt des dörflichen Lebens machen.<br />
Der Bereich bietet große Chancen für die touristische Entwicklung von <strong>Walporzheim</strong>. Als<br />
Stichworte seien der Ahr-Radweg, der geplante AhrSteig, die Wein-Manufaktur und der<br />
Gastronomie-/Hotelbetrieb St. Peter genannt.<br />
Andererseits werde der Straßen- und Platzraum in seiner bisherigen Situation den funktionalen<br />
und gestalterischen Anforderungen einer attraktiven Ortsmitte nicht gerecht.<br />
Genannt seien beispielsweise die Probleme des Parkens, Andienens der Betriebe und der<br />
Flächeninanspruchnahme durch die Bushaltestellen. Straße und Platz bilden keine Einheit<br />
im Sinne eines attraktiven Dorfplatzes.<br />
Abgrenzung des Dorfplatzes (Planungsraum)<br />
die Ortsmitte mit ihrem Kernraum und den Übergangszonen
Seite 58, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Der Planungsraum reicht von der Bahnunterführung bis zur Kapelle. Es gilt, die Schnittstellen<br />
zu den angrenzenden Straßenräumen und funktionalen Verknüpfungen (Anliegerverkehre<br />
und Parken von Betrieben und Bewohnern) zu beachten. Der Kernraum des<br />
Platzes wurde mit einer Fläche von 1.000 m², die Übergangszonen mit rund weiteren<br />
1.000 m² ermittelt.<br />
Defizite, Potenziale sowie Gestaltungkriterien für den Kernraum der Ortsmitte/Dorfplatz<br />
wurden im Rahmen der Bürgermitwirkung (Planungswerkstatt Ortsmitte) erarbeitet, auf<br />
dessen Grundlage ein erster Gestaltungsvorschlag im Sinne einer Ideenskizze erarbeitet<br />
wurde.<br />
Zielsetzung:<br />
• einheitliche, barrierefreie Gestaltung des Straßen- und Kernplatzraumes<br />
• Fahrgeschwindigkeitsverringernde Maßnahmen<br />
• Schaffung von Parkraum oder Parkersatzraum<br />
• Integration von Bushaltestellen<br />
• Einbindung in ein dorfweites Info- und Wegeleitsystem<br />
Planung/Maßnahmen:<br />
• einheitliche Gestaltung von Straße und Platz mit Pflaster in unterschiedlicher Verlegeart<br />
als offener Platzraum (Stichwort: Gleichwertigkeit der Verkehrsteilnehmer) oder<br />
als Kombination von Pflaster und Asphalt<br />
• barrierefreie Gestaltung<br />
• verkehrsberuhigende Maßnahmen<br />
• Schaffung von Parkersatzraum<br />
• Errichtung einer begrünten Pergola als Aufenthalts- und Informationsbereich mit<br />
Sitzmöglichkeiten<br />
• Integration der Bushaltestelle<br />
• Begrünung des Platzes mit einigen Bäumen (Standortauswahl abhängig vom Verlauf<br />
der Versorgungsleitungen und Ein- und Ausfahrten der Gebäude)<br />
• Einbindung in Wegeleitsystem<br />
• Ver- und Entsorgungsanschlüsse für die Festplatznutzung
Seite 59, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Funktionsskizze, ohne Maßstab<br />
Straße und Platzraum sollen ganzheitlich gestaltet und als Einheit wahrgenommen werden;<br />
insbesondere die Anforderungen von Fußgängern und Radfahrern sind besonders zu<br />
beachten. Die bisherige Dominanz des motorisierten Verkehrs ist zu vermeiden. Mobilitätseingeschränkte<br />
Personen sollen sich auf dem Platz sicher bewegen können<br />
(Barrierefreiheit).<br />
Ansicht Südwest: Ideenskizze 1<br />
Pflaster auf dem gesamten Platz (Gleichwertigkeit<br />
der Verkehrsteilnehmer)<br />
Ansicht Südwest: Ideenskizze 2<br />
Gestaltungselemente Pflaster und Asphalt
Seite 60, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Ideenskizze 1: der Platz soll als offener Platzraum erlebbar werden. Der Fahrzeugverkehr<br />
erhält keine Leit- und Orientierungslinien; Parken ist im gesamten Kernraum nicht gestattet.<br />
Ideenskizze 2: der Verkehr wird durch gestalterische Elemente, aber auch Abgrenzung<br />
von Aufenthalts- und Fußgängerräumen, zurückgedrängt.<br />
Insbesondere sind Schleichverkehre durch Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung<br />
zu reduzieren. Die Bushaltestellen sind als Fahrbahnhaltestellen (ohne eigene<br />
Busbuchten) auszubilden, um Flächen für wertvollere Nutzungen zu gewinnen. Für den<br />
Dorfplatz sollen geeignete Parkersatzräume geschaffen werden.<br />
Informationen zur Geschichte des Ortes <strong>Walporzheim</strong>, seiner Weinbautradition, seinen<br />
Bezügen zu den Schutzpatronen und den Weinbergslagen (Kultur und Religion) sollen mit<br />
entsprechenden Ausstattungs- und Identifikationselementen herausgearbeitet werden<br />
(Natursteinmauern z.B. als typische Gauwacketrockenmauer der Weinberge mit<br />
Informationen, z.B. über die Weinbergslagen). Zielsetzung ist es, mittels gut<br />
aufbereiteter und gestalteter Informationen die Identifikations- und Informationsmöglichkeiten<br />
für Einheimische und Touristen zu einer Akzeptanz des Freiraums beizutragen.<br />
Dabei sind die Sichtbeziehungen zu den Terrassenweinlagen der Ahr genauso zu<br />
beachten wie Kulturlandschaftselemente (Stichworte: Bunte Kuh, <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Himmelchen, Pfaffenberg, etc.) oder der Bezug zur Ahr („Tor zur Ahr“, Rad-,<br />
Wanderwege).<br />
Leitmaterialen bei der Gestaltung sollen die regionsbezogenen Materialien Grauwacke<br />
(Schiefer) und Basalt sein. Diese sollen bei der Gestaltung von Oberflächen und Mauern<br />
vorrangig verwendet werden.<br />
Die Neugestaltung und Ordnung des Kernraums der Ortsmitte/Dorfplatz ist in<br />
<strong>Walporzheim</strong> das wichtigste Projekt und steht auf der Prioritätenliste ganz oben.<br />
5.2.2 Verbesserung diverser Fußwegebeziehungen, u.a. Brandpfade (Maßnahme<br />
2.2 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die sogenannten ehemaligen Brandpfade<br />
verbinden den Ortskern mit dem Ahrufer<br />
und dienen heute vor allem der Erschließung<br />
einzelner Gebäude (Nachverdichtung)<br />
und der innenliegenden Reb- und Gartenflächen.<br />
Stellenweise sind die Wege<br />
durch die angrenzenden Gebäude oder<br />
Grundstückseinfassungen sehr schmal und<br />
wirken daher sehr dunkel.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan
Seite 61, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Einbezug der Brandpfade in das örtliche Informations-, Orientierungs- und Leitsystem:<br />
Ausweisung und Beschilderung der Wege als Verbindung, unabhängig der<br />
Straßen zwischen Ortskern und Ahr<br />
• Erhalt und Attraktivierung der Brandpfade bspw. durch Fassaden- und Zaunbegrünung,<br />
Rankgerüste<br />
• ggf. Rückbau abweisender Grundstückseinfriedungen<br />
5.2.3 Neugestaltung des Backesumfeldes (Maßnahme 2.3 der Maßnahmenübersicht)<br />
Bereits jetzt dient das alte Backhaus als Veranstaltungsort zur Ausrichtung verschiedenster<br />
Feste im Ort. Die angebotenen Sitzgelegenheiten werden außerdem von<br />
Wanderern und Radfahrern als Pausenstätte gut angenommen. Dagegen bietet die<br />
Umgebung des Backes noch wenig Interessantes. Auf dem nebenliegenden heutigen<br />
Mehrzweckplatz mit wassergebundener Decke („Alter Dorfplatz am Ahrufer“) hat sich<br />
eine Parkplatznutzung etabliert. Der Zugang zum angrenzenden Mühlenteich ist durch<br />
eine Treppe in wenig attraktiver Form gegeben. Eine touristisch relevante<br />
Ausschilderung besteht nicht.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Attraktivierung des Backesumfeldes als Kommunikations- und Treffpunkt, sowohl für<br />
Bewohnerinnen und Bewohner als auch für Touristen, insbesondere für Radfahrer<br />
• Einbindung in ein Wegeleit-/Informationssystem<br />
• Einbindung in Planung der umgebenden Bereiche<br />
• Schaffung weiterer Rastmöglichkeiten im nördlichen Bereich des Backes<br />
• Einrichtung einer Kneippanlage am Fuße der Treppe zum Mühlenteich; Abstimmung<br />
im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde und<br />
der Unteren Naturschutzbehörde; Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung)<br />
nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG); 10m Bereich Gewässer III. Ordnung (Mühlenteich)<br />
• Errichtung eines Informationsportals (Informations- und Hinweisschild) mit Hinweisen<br />
zum Rad- und Wanderwegenetz und den Besonderheiten von <strong>Walporzheim</strong> (Stichwort:<br />
„neugierig machen auf den Ortskern“)<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der<br />
Bügermitwirkung
Seite 62, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.2.4 Neugestaltung der Ahrwiese (Maßnahme 2.4 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die Ahrwiese stellt sich derzeit als eine größere, ungestaltete Wiesenfläche angrenzend<br />
an Bolzplatz, Mehrzweckplatz und Backes dar. Eine kleine Holzbrücke als einziger<br />
direkter Zugang zur Ahrwiese im Bereich des Mehrzweckplatzes ist in Teilen<br />
sanierungsbedürftig.<br />
Spielfeld<br />
mobile<br />
Liegen<br />
Holzsteg<br />
Plattform<br />
mit<br />
Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der Bügermitwirkung<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Erneuerung des Brückengeländers; Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung)<br />
nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG); 10m Bereich Gewässer III. Ordnung (Mühlenteich)<br />
• Attraktivere Gestaltung als Liegewiese durch das Aufstellen mobiler Holzliegen<br />
• Bau eines Holzsteges mit Plattform sowie Abböschen des Uferbereichs, um den<br />
Zugang zum Wasser attraktiver zu gestalten<br />
• Anlegen eines Spielfeldes (z.B. Beachvolleyball)<br />
• Einbindung in Planung der umgebenden Bereiche<br />
• Abstimmung im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde<br />
und der Unteren Naturschutzbehörde; Antrag auf Ausnahmegenehmigung<br />
bei der Oberen Wasserbehörde (Befreiung) nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />
• Raum für die naturnahe landschaftsgebundene stille Erholung der Bevölkerung<br />
(Erholungsraum nach dem regionalen Raumordnungsplan)<br />
• Schutz der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur (Raum von besonderer Bedeutung<br />
für das Landschaftsbild)
Seite 63, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.2.5 Neugestaltung der Mehrzweckfläche an der Ahruferstraße (Maßnahme 2.5<br />
der Maßnahmenübersicht)<br />
Zwischen Backes und Spielplatz erstreckt sich entlang der Ahruferstraße der<br />
Mehrzweckplatz („Alter Dorfplatz am Ahrufer“) als eingegrünte größere Fläche mit<br />
wassergebundener Decke. Einige Sitzbänke stehen an den Seiten, sind jedoch wenig bis<br />
gar nicht genutzt. Zwischen Platz und Straße befindet sich ein kurzer Lehrpfad zum<br />
Thema Weinbau. Die Hauptnutzung des Mehrzweckplatzes besteht derzeit als Parkplatz<br />
für Anwohner der näheren Umgebung.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan Ideenskizze, erarbeitet im Rahmen der<br />
Bügermitwirkung<br />
Zielsetzung/Maßnahmen<br />
• Neugestaltung im Zusammenhang mit den umgebenden Bereichen durch die Schaffung<br />
von direkten und besser einsehbaren Zugängen von der Ahruferstraße aus und<br />
zur Ahrwiese<br />
• Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Neuordnung des Ruhenden Verkehrs und<br />
Schaffung eines geschützten Sitzbereichs,<br />
• Schaffung von Sichtbeziehungen zu den umgebenden Bereichen, vor allem zum<br />
Backes<br />
• Abstimmung im Vorfeld der Konkretisierung der Maßnahmen mit der Unteren Wasserbehörde;<br />
Antrag auf Ausnahmegenehmigung (Befreiung) bei der Oberen Wasserbehörde<br />
nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />
5.2.6 Aufwertung und Rückbau des Straßenraums der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />
(Maßnahme 2.6 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die Gestaltung der <strong>Walporzheim</strong>er Straße folgt vor allem funktionalen Aspekten, was<br />
sich in einer breiten gradlinigen Fahrbahn und teils schmalen Gehwegen äußert. Gestalterische<br />
Aspekte, wie z.B. die Betonung besonderer städtebaulicher Situationen, Gebäude,<br />
etc. werden nicht oder nur kaum beachtet. Eine Verkehrsberuhigung erfolgt nur<br />
vereinzelt (mobile Pflanzkübel vor der Kirche, Aufpflasterung vor dem Denkmal). In der<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße herrscht das „Rechts-vor-Links-Gebot“, das durch die Gestaltung<br />
der Straße jedoch nicht unterstützt wird.
Seite 64, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zielsetzung/Maßnahmen<br />
• langfristig Gesamtausbau der <strong>Walporzheim</strong>er Straße einschließlich der Übergangszonen<br />
zum Kernraum (Dorfplatz) im Sinne einer adäquaten angepassten Dorfstraße.<br />
Beispiele für den ortsgerechten Ausbau einer Straße<br />
Hinweis: Der Ausbau der <strong>Walporzheim</strong>er Straße muss mit dem Kommunalabgabengesetz<br />
(KAG) und der dazugehörigen Rechtsprechung verträglich sein. Die <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße erstreckt sich von der Bahnunterführung bis zum Kreisel an der Straße Am<br />
Silberberg.<br />
5.2.7 Attraktivere Gestaltung der Ortseingänge (Maßnahme 2.7 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der nördliche Ortseingang <strong>Walporzheim</strong>s ist maßgeblich durch die ehemalige Funktion<br />
der gesamten <strong>Walporzheim</strong>er Straße als Hauptverbindung des Ahrtals mit dem Rheintal<br />
geprägt. (B 268 alt) und bedarf daher der baulichen Aufwertung.<br />
Im Südwesten zweigt die <strong>Walporzheim</strong>er Straße unter den Bahngleisen hindurch von der<br />
Umgehungsstraße (B 267) ab, der Ortseingang ist damit grundsätzlich zu erkennen. Eine<br />
Gestaltung im Sinne eines adäquaten Ortseingangs fehlt jedoch. Dank des<br />
ortsbildprägenden Gebäudes direkt am Eingang ist das Gestaltungspotenzial insgesamt<br />
als groß zu beurteilen.
Seite 65, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan,<br />
Ortseingänge<br />
Zielsetzung/Maßnahmen<br />
• attraktive und freundliche Gestaltung beispielsweise durch eine farbliche und oder<br />
grüngestalterische Aufwertung des Unterführungsbauwerks des westlichen<br />
Ortseinganges mit Genehmigung der Bahn als Baulastträger für das Brückenbauwerk<br />
• Gestaltung und Markierung des nördlichen Ortseingangs bspw. mittels eines<br />
Baumtores oder mit Hilfe eines straßenüberspannenden Rankgerüstes<br />
• Aufstellen gestalteter Ortsschilder (Weindorf)<br />
südwestlicher Ortseingang im Bereich der Bahnunterführung, Gestaltungsidee (Fotomontage)
Seite 66, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
beispielhafte Markierung eines Ortseingangs<br />
durch ein Rankgerüst<br />
5.2.8 Neugestaltung und Neuordnung des Parkplatzes an der Weinmanufaktur,<br />
Prümer Straße (Maßnahme 2.8 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der Parkplatz stellt sich als eine Mischung<br />
aus Schotter- und Asphaltfläche dar und<br />
befindet sich im Eigentum der Winzergenossenschaft<br />
und Weinkellerei<br />
<strong>Walporzheim</strong> E.G.. Da insbesondere auf<br />
der Schotterfläche kein erkennbares<br />
Parkkonzept besteht, wird nach Gutdünken<br />
geparkt.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• effizientere Gestaltung durch klare Ordnung und Gliederung der Stellplätze sowohl<br />
für PKW als auch für Busse, um ein platzsparenderes Parken zu ermöglichen<br />
• Gliederung und optische Aufwertung durch Baumpflanzungen<br />
5.2.9 Parkraumkonzept (Maßnahme 2.9 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die Stellplatzsituation in <strong>Walporzheim</strong> stellt sich insbesondere im Ortskern ungeordnet<br />
dar. Neben einem generellen Mangel an öffentlichen Stellplätzen (so die Diskussion im<br />
Rahmen der Bürgermitwirkung) stellt sich auch die funktionale und gestalterische Ordnung<br />
im Hinblick auf den Ruhenden Verkehr verbesserungswürdig dar. Im Rahmen der<br />
Bürgermitwirkung wurde angeregt, ein einfach verständliches Parkleitsystem zu installieren.<br />
Ein wichtiger Punkt wäre es auch, eindeutige Parksituationen durch eine klare<br />
Markierung von Parkplätzen, insbesondere in den Straßenräumen, herzustellen.<br />
Im Hinblick auf die touristische Entwicklung wurde angeregt, das Thema Wohnmobilstellplätze<br />
in einer Größenordnung von 6-8 Stellplätzen im Rahmen der Dorferneuerung<br />
weiter zu verfolgen, wobei Ausstattungsdetails und Standortauswahl im Zuge der<br />
Konkretisierung der Maßnahmen näher zu bestimmen wären.
Seite 67, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Entwicklung einer einfachen Parkleitbeschilderung<br />
• Schaffung von ausgeschilderten Parkersatzräumen<br />
• Schaffung eindeutiger Stellplätze durch entsprechende Markierungen, Überwachung<br />
des Ruhenden Verkehr<br />
• Standortsuche zur Errichtung von 6-8 einfach ausgestatteten Wohnmobilstellplätzen<br />
(auch als Zusatzangebot von privaten Weinbaubetrieben und/oder der Winzergenossenschaft,<br />
wenn möglich ausgestattet zumindest mit einem Stromanschluss, vermarktet<br />
durch die Ahrtaltourismus e.V.)<br />
• Genehmigungspflichtig durch Untere Naturschutzbehörde; Hinweis: Bei Standorten in<br />
der freien Landschaft; in Tälern von Flüssen und Bächen sowie besonders in allen<br />
Uferbereichen stehender und fließender Gewässer ist künftig von einer flächenmäßigen<br />
Ausdehnung der Campingplatznutzung oder der Neuanlage von Campingplätzen<br />
abzusehen.<br />
einfach ausgestatteter Wohnmobilstellplatz<br />
(Beispielfoto)<br />
beispielhafte Markierung in der Josefstraße<br />
5.2.10 Entwicklung eines Verkehrskonzepts in der engeren Ortslage im Umfeld<br />
der alten Schule (Maßnahme 2.10 der Maßnahmenübersicht)<br />
Im beengten Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses (Alte Schule) gilt es, langfristig ein<br />
ortsangepasstes Verkehrs- und Erschließungskonzept zur Verbesserung der allgemeinen<br />
Verkehrsabläufe (Zufahrt, Parkraumsituation, Feuerwehrbewegungsraum) zu entwickeln.<br />
In diesem Zusammenhang sind langfristig Flächen im Umfeld des Bereichs für die Neukonzeptionierung<br />
zu sichern.
Seite 68, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
beengte Verkehrssituation im Umfeld der alten<br />
Schule<br />
Zielsetzung/Maßnahmen<br />
• Verbesserung der Verkehrsabläufe (Durchlässigkeit der Straßen und Wege, Berücksichtigung<br />
der Feuerwehrbewegungszonen)<br />
• Schaffung von Parkersatzraum (angepasste Parkraummarkierung)
Seite 69, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.3 Funktionsverbesserung von Gemeindebedarfs- und Infrastruktureinrichtungen<br />
5.3.1 Aufwertung des Spielplatzes an der Ahruferstraße (Maßnahme 3.1 der<br />
Maßnahmenübersicht)<br />
Der Spielplatz besteht aus einer großen Sandfläche mit einigen modernen Spielgeräten<br />
(Wippe, Kletterparcours, Schaukel…) sowie drei gestuften Sandkästen auf der Westseite.<br />
Die umgebenden, teils standortfremden Gehölze sorgen aufgrund ihrer Größe für<br />
eine starke Verschattung und eine reduzierte Einsehbarkeit des Platzes.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
Spielplatz am Ahrufer, Bestandssituation<br />
Ideenskizze Spielplatz aus dem Workshop<br />
Beispielfoto: Kletterfels<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Aufwertung des Spielplatzes unter Mitwirkung der Kinder<br />
• Erhöhung des Spielerlebnisses durch Gestaltung einzelner Spielzonen (ruhig, aktiv)<br />
• Einrichtung weiterer attraktiver Spielbereiche, z.B. eines Wasserspielbereichs und<br />
eines erweiterten Kletterparks<br />
• Rückschnitt umgebender Gehölze und Entfernung der standortfremden Gehölze (ggf.<br />
Ersatz durch Laubbäume)<br />
• Einbeziehung der Zielgruppen in die Planung, Aufwertung als Forderung aus dem<br />
Workshop<br />
• Erneuerung des Sandkastens<br />
• Schaffung von Sichtbeziehungen zu den benachbarten Bereichen<br />
• Hinweis: evtl. wasserrechtliche Genehmigung 10m - Bereich Mühlenteich
Seite 70, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.3.2 Aufwertung des Bolzplatzes an der Ahr (Maßnahme 3.2 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der Bolzplatz liegt zwischen Sportplatz, Spielplatz und Ahrwiese am Ufer der Ahr. Ein<br />
hoher Ballfangzaun trennt ihn dabei vom Sportplatz, ein Stabmattenzaun schließt ihn zur<br />
Ahr hin ab und an drei Seiten ist er von Bäumen umgeben. Neben der Nutzung als<br />
Fußballplatz (mit zwei Toren) dient der Bereich auch als Aufstellplatz für Festzelte. Im<br />
Rahmen der Bürgermitwirkung wurde von Jugendlichen angemerkt, dass der Bolzplatz<br />
oftmals als Parkplatz genutzt wird und somit den Jugendlichen dann nicht zur Verfügung<br />
steht. Außerdem empfinden sie die Tore als zu groß zum Bolzen.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
Bolzplatz<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Gewährleistung der Nutzung für Kinder und Jugendliche, z.B. Aufgabe der Fehlnutzung<br />
als Parkplatz<br />
• Ergänzung mit Bolzplatztoren<br />
• Hinweis: evtl. wasserrechtliche Genehmigung 10m - Bereich Mühlenteich und<br />
40m – Bereich Ahr<br />
5.3.3 Umfeldgestaltung Bahnhof (Maßnahme 3.3 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der Bahnhof liegt am Kreuzungspunkt der „Domherrenstraße“ und der Straße „Im<br />
Plänzert“. In seinem Umfeld befinden sich neben Wohnhäusern auch das restaurierte<br />
Gebäude des ehemaligen Bahnhofs und an der <strong>Walporzheim</strong>er Straße das<br />
Kriegerdenkmal. Weniger positiv fallen die Gebäude einer Schreinerei und insbesondere<br />
der in Beton gehaltene Bau eines Fitnessstudios auf. Der Zugang zum Bahnhofsgebäude<br />
ist nur über einen Treppenaufgang möglich. Bewegungseingeschränkte Personen,<br />
Menschen mit Kinderwagen und Radtouristen haben somit nur bedingten bzw. erschwerten<br />
Zugang. Eine Beschilderung mit Verweis auf den historischen Ortskern,<br />
Wandermöglichkeiten oder die Ahr fehlen.
Seite 71, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
Bahnhof<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Schaffung einer barrierefreien Zugangsmöglichkeit zum Bahnhof<br />
• Einbindung in ein örtliches Informations- , Wegeleit- und Orientierungssystem<br />
• touristisch werbewirksame Darstellung des Bahnhofsgebäudes aus dem Blickwinkel<br />
der Umgehungsstraße (für Autofahrer sichtbar gestalten)<br />
5.3.4 Stärkung des Dorfladens (Maßnahme 3.4 der Maßnahmenübersicht)<br />
<strong>Walporzheim</strong> verfügt mit dem Dorfladen in<br />
der <strong>Walporzheim</strong>er Straße 146 neben der<br />
Sebastianusklause über ein Kleinod, das<br />
durch die gewährleistete Grundversorgung<br />
und als erste Anlaufstelle sowie als<br />
Informations- und Kommunikationspunkt<br />
wesentlich zur Lebens- und Wohnqualität<br />
beiträgt.<br />
Dorfladen in der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />
Dieses Potenzial hebt <strong>Walporzheim</strong> von vielen anderen ländlichen Gemeinden ab, in<br />
denen die Grundversorgung höchstens durch fahrende Händler gesichert ist. Das<br />
langfristige Bestehen des Dorfladens hängt neben den angebotenen Waren und<br />
Leistungen vor allem auch von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Nur wenn die<br />
Bewohner <strong>Walporzheim</strong>s den Dorfladen annehmen und hier einkaufen, ist ein<br />
Fortbestehen des Angebots zu erwarten.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• langfristiger Erhalt und Stärkung des Dorfladens als Grundversorgung und<br />
Kommunikationszentrum in <strong>Walporzheim</strong><br />
• Sensibilisierung der Bewohnerschaft nach dem Motto „Hier leb‘ ich, hier kauf‘ ich“<br />
• Funktionserweiterung optional: Stehcafé, Schwarzes Brett mit Informations-, Tauschund<br />
Immobilienbörse etc.<br />
• Beratung des Betreibers ggfs. durch die <strong>Stadtverwaltung</strong> und/oder externe Berater
Seite 72, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.4 Soziokulturelle Dorfentwicklung<br />
5.4.1 Unterstützung der Kinder und Jugendlichen (Maßnahme 4.1 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die gute Beteiligung im Rahmen der Bürgermitwirkung, in Zusammenarbeit mit dem<br />
Haus der Jugend, bei den Kindern und Jugendlichen lässt auf einen guten Gemeinsinn<br />
innerhalb der Dorfgemeinschaft schließen. Das wichtigste Projekt der Kinder ist eine<br />
Aufwertung des Spielplatzes durch spannendere Spielgeräte. Der größte Wunsch der<br />
Jugendlichen liegt in einem Treffpunkt, beispielweise auf der Ahrwiese, mit<br />
multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten (Grillen, Bolzen, Beachvolleyball etc.). Diese<br />
Ideen fließen in den Gestaltungsvorschlag für die Ahrwiese mit ein (siehe Maßnahme<br />
2.4). Auch das Thema Jugendraum steht bei den Jugendlichen ganz oben auf der Liste.<br />
Kinder und Jugendliche haben sich aktiv in den Dorferneuerungsprozess eingebracht<br />
Zielsetzung/ Maßnahmen:<br />
• Schaffung eines Treffpunktes für die Jugendlichen z.B. auf der Ahrwiese<br />
• Einrichten und Unterhalten eines multifunktionalen Jugendraumes<br />
• Integration des Themas „Klettern“ bei Spielplatz- und Freiraumplanungen<br />
• Aufwertung des Kinderspielplatzes<br />
• Gewährleistung der Nutzbarkeit des Bolzplatzes<br />
• Einbeziehung der Zielgruppen in alle Planungsschritte und die Umsetzung<br />
5.4.2 Informations- und Kommunikationsplattform <strong>Walporzheim</strong> (Maßnahme 4.2<br />
der Maßnahmenübersicht)<br />
Sowohl zur Verbesserung der Außendarstellung im Hinblick auf die touristischen Potenziale<br />
als auch zur Stärkung der Identität bedarf es, so auch das Ergebnis der Bürgermitwirkung,<br />
einer Verbesserung der bestehenden Informations- und Kommunikationsmedien.<br />
Eine attraktive Internetseite des <strong>Stadtteil</strong>s muss erst noch gestaltet und mit der<br />
Seite der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> verlinkt werden. Diese gilt es ständig zu aktualisieren<br />
und bzgl. aktueller Geschehnisse und Informationen aufzubereiten. So sollten<br />
bspw. sämtliche Informationen zum Thema Dorfentwicklung hinterlegt werden. Darüber<br />
hinaus wäre es denkbar, durch weitere Medien, wie z.B. einen Infoflyer oder eine Broschüre<br />
Informationen zu den Themengebieten Gewerbe, Gastronomie, Übernachten,
Seite 73, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Wandern, etc. zu vermitteln. Diese können auf die Homepage als Grundlage zurückgreifen.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Entwicklung eines Konzepts einer attraktiv gestalteten und einheitlichen Informations-<br />
und Kommunikationsplattform. Erarbeitung verschiedener Medien mit adäquat<br />
aufbereiteten umfassenden Informationen zu <strong>Walporzheim</strong>:<br />
• Gewerbe<br />
• Gastronomie<br />
• Unterkunftsmöglichkeiten<br />
• Wandermöglichkeiten<br />
• Besonderheiten in <strong>Walporzheim</strong><br />
• Alltag und Leben in <strong>Walporzheim</strong><br />
• Ergänzung der Homepage um die Rubriken „Forum“, „Gebäudebörse“, „Festivitäten“<br />
etc.<br />
5.5 Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild<br />
5.5.1 Neuordnung und Gliederung des Wanderparkplatzes Ahrufer (Josefbrücke -<br />
Maßnahme 5.1 der Maßnahmenübersicht)<br />
Der Parkplatz liegt jenseits der Josefbrücke auf der südlichen Seite der Ahr. Als Tor zum<br />
Einstieg in den geplanten AhrSteig soll er entsprechend erweitert und umgestaltet<br />
werden. Die Beschilderung der momentanen Wanderpfade, die hier beginnen ist unzureichend.<br />
Auszug aus dem Maßnahmenplan<br />
Wanderparkplatz (Josefbrücke)<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• Erweiterung und Einbindung in das Wanderwegenetz einschließlich des geplanten<br />
AhrSteigs und der Wege auf den nördlich des Ortes gelegenen Weinbergen<br />
(Rotweinwanderweg etc.)<br />
• Einbindung in ein lokales (jedoch stadteinheitliches) Informations- und<br />
Wegeleitsystem<br />
• Hervorhebung der Bedeutung als Schnittstelle zwischen Ort und Landschaft<br />
• Möglicher Standort für 3-5 kleinere Wohnmobile<br />
• Voraussetzung wasserrechtliche Genehmigung gem. § 76 Landeswassergesetz<br />
(LWG); gegenüber der Stadt wurde seitens der Unteren Wasserbehörde bereits deut-
Seite 74, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
lich gemacht, dass eine Befestigung der Fläche innerhalb des 10 m-Bereichs von der<br />
Böschungskante nicht genehmigt werden kann. Daher ist eine Abstimmung im Vorfeld<br />
der Konkretisierung der Maßnahme unbedingt erforderlich<br />
• Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde<br />
5.5.2 Schaffung eines adäquat gestalteten Informations- und Wegeleitsystems<br />
(Maßnahme 5.2 der Maßnahmenübersicht)<br />
Die derzeitige Beschilderung in <strong>Walporzheim</strong> stellt sich uneinheitlich, unübersichtlich und<br />
in Teilen unvollständig dar. Weniger offensichtliche Wege, wie die Brandpfade im<br />
Westteil des Dorfes sind ebenso wenig ausgeschildert, wie umliegende touristisch<br />
interessante Punkte. Generell werden im öffentlichen Raum nur wenige Informationen<br />
zum Weindorf <strong>Walporzheim</strong>, vor allem für Touristen, vermittelt.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen<br />
• Im Rahmen der Bürgermitwirkung wurde angeregt, an mindestens 6 markanten<br />
Punkten (Ortsmitte, Bahnhof, Ahruferstraße, Wanderparkplätze „Altwegshof“ und<br />
Prümer Straße) umfassende adäquat gestaltete Dorfinformationstafeln mit Übersichtskarte,<br />
Informationen zur Geschichte, den <strong>Walporzheim</strong>er Besonderheiten<br />
und Hinweisen zu den touristischen Betrieben zu installieren. Die Gestaltung der<br />
Tafeln soll in Abstimmung mit der Beschilderung des städtischen Gesamtwanderwege-Leitsystems<br />
erfolgen.<br />
Inhalte:<br />
• Übersichtskarte<br />
• Informationen<br />
zur Geschichte<br />
• <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Besonderheiten<br />
• interessierte<br />
touristische Betriebe<br />
Vorschlag für die<br />
Gestaltung der<br />
Dorfinformationstafeln<br />
(im Rahmen der<br />
Bürgermitwirkung<br />
entwickelt)<br />
• Entwicklung und Aufstellung von Dorfinformationstafeln mit den o.g.<br />
Informationskategorien<br />
• Einheitliche Beschilderung der fußläufigen Verbindungen innerhalb des Ortes und<br />
in die Landschaft
Seite 75, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
5.5.3 Ausbau und Beschilderung markanter Aussichtspunkte und Wanderziele<br />
rund um <strong>Walporzheim</strong> (Maßnahme 5.3.1 der Maßnahmenübersicht)<br />
Eine Beschilderung von markanten Aussichtspunkten und Wanderzielen rund um<br />
<strong>Walporzheim</strong> existiert derzeit nicht. Im Rahmen der Bürgermitwirkung wurde angeregt,<br />
dieses Projekt mit Hilfe der in <strong>Walporzheim</strong> aktiven Rentnergruppe zu realisieren. Diese<br />
könnte ein entsprechendes Wegweisungskonzept erarbeiten und ggf. Wegweiser herstellen<br />
und installieren. Es gilt, die Wanderziele entsprechend den Angaben von Entfernung<br />
und Zeit auszuschildern. (Wege-Leitbeschilderung wie Gesamtstadt nach den<br />
Richtlinien des Deutschen Wanderverbandes). Informationen zur Zeitangabe müssen<br />
noch ergänzt werden.<br />
Hinweis: Naturschutzrechtliche Genehmigung (Untere Naturschutzbehörde) für neue<br />
Wege in der freien Feldflur<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
Ausschilderung der folgenden Aussichtspunkte<br />
und Orte:<br />
• „Bunte Kuh Hütte“ mit Aussichtsturm<br />
• „Katzlay“ mit Aussichtsturm<br />
• „Fischlay“ mit Aussichtsturm<br />
• „Kreisstadtblick“ mit Aussichtspunkt<br />
• „Krausberg Hütte“ mit Aussichtspunkt<br />
• „Steintalskopf“ Hütte<br />
• „Zum Steiner Berg Haus“<br />
• „Alfred Dahm Turm“ Aussichtspunkt<br />
• „<strong>Neuenahr</strong>erberg“ Aussichtsturm<br />
• „Antoniuskapellchen“ (<strong>Ahrweiler</strong>tal)<br />
Beispielhafte Wegebeschilderung<br />
5.5.4 Kulturweg „Roter Wein und Bunte Kuh“ – Verbindung verschiedener<br />
Bereiche und Anlagen (Maßnahme 5.3.2 der Maßnahmenübersicht)<br />
Im Vorfeld bzw. parallel zur Erstellung des Dorferneuerungskonzepts <strong>Walporzheim</strong> wurde<br />
im Auftrag der Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens <strong>Walporzheim</strong><br />
und des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel ein touristisches<br />
Konzept für das Kulturlandschaftsprojekt <strong>Walporzheim</strong>/Ahr mit dem Arbeitstitel<br />
„Roter Wein und Bunte Kuh – ein Kulturweg in <strong>Walporzheim</strong>“ erarbeitet. Das Konzept<br />
wurde mit der Unteren Naturschutzbehörde noch nicht abgestimmt.<br />
Die nachfolgend aufgeführte Maßnahme Realisierung des Kulturwegs „Roter Wein und<br />
Bunte Kuh“ wurde daher nur nachrichtlich dargestellt und in das Dorferneuerungskonzept<br />
übernommen.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
„Um die hohen landschaftlichen, natürlichen und kulturellen Potenziale vermitteln zu<br />
können, wird der Kulturweg „Roter Wein und Bunte Kuh“ (Arbeitstitel) vorgeschlagen,<br />
der als Rundweg durch die Weinberge führt und folgende Bereiche und Anlagen miteinander<br />
verbindet:
Seite 76, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong><br />
• Aussichtspunkt „Bunte Kuh“ im Südwesten<br />
• Weingut Försters Weinterrassen und Weingut Altenwegshof<br />
• Parkplatz am Waldstück/Altenweg oberhalb Domberg mit Weinverkaufsstand<br />
• Hotel Restaurant Hohenzollern<br />
• Bauwerke des Regierungsbunkers im Norden<br />
Dieser Rundweg hat eine Länge von ca. 7,5 km.“<br />
(Quelle: Kulturlandschaftsprojekt <strong>Walporzheim</strong>/Ahr, „Roter Wein und bunte Kuh – ein Kulturweg<br />
in <strong>Walporzheim</strong>“)<br />
5.5.5 Innere Durchgrünung (Maßnahme 5.4 der Maßnahmenübersicht)<br />
Im ansonsten gut durchgrünten <strong>Walporzheim</strong> ist insbesondere im Ortskern rund um die<br />
<strong>Walporzheim</strong>er Straße straßenbegleitendes Grün äußerst selten. Ergänzend zur Maßnahme<br />
1.4 (Begrünungsaktion an den Gebäuden im Ortskern) wird eine generell grüngestalterische<br />
Aufwertung des Ortsbildes durch Maßnahmen im privaten und öffentlichen<br />
(Straßen-)Raum zur Verbesserung der inneren Durchgrünung angestrebt.<br />
Zielsetzung/Maßnahmen:<br />
• punktuelle Aufwertung innerhalb des Ortskerns (u.a. Straßenräume) durch<br />
sogenannte „Grünspots“<br />
Beispiele für den nachträglichen Einbau von Pflanzscheiben bzw. Aufwertung des Straßenraums<br />
durch Bepflanzung
Seite 77, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
6. Maßnahmenübersicht<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die in Kapitel 5 „Zukunftsorientierte<br />
Erneuerungs- und Entwicklungskonzeption“ detailliert dargestellten Maßnahmen, die in<br />
den nächsten Jahren im Rahmen der Dorferneuerung (zum Teil darüber hinaus)<br />
umgesetzt werden können bzw. sollten.<br />
Es ist anzumerken, dass im Verlauf der Jahre eine Veränderung hinsichtlich der Priorität<br />
und konkreten Ausgestaltung der Maßnahmen erfolgen kann. Bei den angegebenen<br />
Kosten handelt es sich um grobe Schätzkosten inkl. Baunebenkosten und<br />
Mehrwertsteuer für die jeweilige Gesamtmaßnahme. Mögliche Eigenleistungen sowie die<br />
Höhe der möglichen Zuschüsse können bislang noch nicht berücksichtigt werden. Die<br />
Umsetzung bzw. Finanzierung kann im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes nicht<br />
abschließend geklärt werden, die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<br />
<strong>Ahrweiler</strong> bleibt unberührt. Zur Realisierung der einzelnen Maßnahmen ist<br />
Voraussetzung, dass zum Einen die notwendigen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen<br />
und zum Anderen die Abstimmung mit den Fachbehörden erfolgt ist. Die öffentlichen<br />
Vorhaben bedürfen noch der rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Prüfung im<br />
Einzelfall. Die Beschlüsse zu den öffentlichen Einzelmaßnahmen erfolgt durch die<br />
städtischen Gremien.<br />
Die Priorität (hoch - mittel - niedrig) und Zeithorizont (kurzfristig (1-2 Jahre) –<br />
mittelfristig (3-5 Jahre) - langfristig (6-10 Jahre) - kontinuierlich) der einzelnen<br />
Maßnahmen ist durch den Ortsbeirat im weiteren Verlauf festzulegen.<br />
Im Rahmen der Bürgermitwirkung entwickelte/erörterte Maßnahmen.<br />
Abkürzungen:<br />
VV-Dorf (2.1.3) = Verwaltungsvorschrift Dorf (Förderziffer)<br />
KAG<br />
= Kommunalabgabengesetz des Landes Rheinland-Pfalz<br />
BauBG = Baugesetzbuch<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
1. Innenentwicklung/Stärkung der dörflichen Baukultur<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
1.1 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender<br />
Bausubstanz: Beratung von Bauherren<br />
je nach<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
Kreis/Stadt<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.3)<br />
Private<br />
Initiative der<br />
Interessenten<br />
Beratung der Bauherren durch den Dorfplaner<br />
oder den Dorferneuerungsbeauftragten<br />
der Kreisverwaltung bei<br />
Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen<br />
privater Gebäude und Freiflächen und der<br />
Beantragung von Fördermitteln.<br />
Ständige Information über Fördermöglichkeiten<br />
im Amtsblatt und in Bürgerversammlungen.
Seite 78, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
1.2 Erhaltung und Modernisierung ortsbildprägender<br />
Bausubstanz<br />
Maßnahmen an privaten und öffentlichen<br />
Gebäuden und Freiflächen zum Erhalt der<br />
charakteristischen Bausubstanz und des<br />
Ortsbildes.<br />
1.3 Mobilisierung innerörtlicher Bauflächen<br />
und Reaktivierung von Leerständen<br />
• Flächen- und Leerstandsmanagementund<br />
Monitoring-System: Leerstandskataster,<br />
Gebäudebörse<br />
• Sensibilisierung der Eigentümer<br />
1.4 Begrünungsaktion an den Gebäuden im<br />
Ortskern durch Weinreben<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
je nach<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Strategie<br />
und Anzahl<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
mittel/<br />
kontinuierlich<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
Stadt/privat<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.4, 2.1.5,<br />
2.1.6, 2.1.7,<br />
2.1.8, 2.1.9,<br />
2.1.13,<br />
2.1.14)<br />
alle Akteure<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.18)<br />
<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/<br />
Eigentümer<br />
2. Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen/Straßenraum- und Platzgestaltung/<br />
Optimierung des fließenden und Ruhenden Verkehrs sowie des ÖPNV<br />
2.1 Neugestaltung des Kernraums der<br />
Ortsmitte (Dorfplatz <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße)<br />
• einheitliche Gestaltung des Straßenund<br />
Platzraums<br />
• barrierefreie Gestaltung<br />
• geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen<br />
• Schaffung von Parkersatzraum<br />
• Integration der Bushaltestellen<br />
• Installation eines Info- und Wegeleitsystems<br />
2.2 Verbesserung diverser Fußwegebeziehungen<br />
u.a. Brandpfade<br />
• Stärkung der Fußwegebeziehungen<br />
zwischen Ahr und Ortsmitte (u.a.<br />
Beleuchtung, Beschilderung)<br />
• Verknüpfung des Wanderwegenetzes<br />
südlich der Ahr mit dem Rotweinwanderweg<br />
nördlich der Ahr<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
mittel/<br />
mittelfristig<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong><br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13)<br />
LVFGKom<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
Planung,<br />
Förderantrag,<br />
Ausführung,<br />
ggf. Beratervertrag,<br />
Grunderwerb,<br />
Eigenleistung<br />
u.a. Mobilisierung<br />
der<br />
Eigentümer<br />
durch Initiative<br />
des Ortsbeirats<br />
besondere<br />
Organisationsmaßnahmen<br />
Ausführung<br />
tlws. in<br />
Eigenleistung<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
Planung,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung
Seite 79, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
2.3 Neugestaltung des Backesumfelds<br />
• Schaffung von Verweil- und Sitzgelegenheiten<br />
im nördlichen Bereich,<br />
insbesondere für Radfahrer und Wanderer<br />
• Installation eines Info- und Wegeleitsystems<br />
2.4 Neugestaltung der Ahrwiese<br />
• Schaffung einer Liegewiese<br />
• Schaffung eines Zugangs zum Wasser<br />
• Schaffung eines Spielfeldes (Beachvolleyball,<br />
etc,)<br />
2.5 Neugestaltung der Mehrzweckfläche an<br />
der Ahruferstraße<br />
• Verbesserung der Sichtbeziehungen<br />
und Verbindungen von und zum Backes<br />
• Ordnung des Ruhenden Verkehrs<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13,<br />
2.1.19)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Verkehrsbehörde<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
KAG<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien, Zuschussantrag,<br />
Ausführung,<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung;<br />
ggfs. wasserrechtliche<br />
Genehmigung<br />
nach § 78<br />
WHG<br />
Planung,<br />
Wasser- und<br />
naturschutzrechtliche<br />
Genehmigung<br />
(Ausnahmegenehmigung<br />
nach § 78<br />
WHG)<br />
städtische<br />
Gremien, Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung<br />
Planung,<br />
Wasser- und<br />
naturschutzrechtliche<br />
Genehmigung<br />
(Ausnahmegenehmigung<br />
nach § 78<br />
WHG),<br />
städtische<br />
Gremien, Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung<br />
2.6 Aufwertung und Rückbau des Straßenraums<br />
der <strong>Walporzheim</strong>er Straße<br />
• Gesamtausbau der <strong>Walporzheim</strong>er<br />
Straße einschl. der Übergangszonen<br />
zum Dorfplatz/Dorfmitte im Sinne<br />
einer adäquaten angepassten Dorfstraße<br />
in zeitnah aufeinanderfolgenden<br />
Bauabschnitten<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
mittel/<br />
mittelfristig<br />
Stadt/alle<br />
Anlieger<br />
(BauGB, KAG,<br />
LVFGKom)<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung,<br />
Ausbaubeiträge
Seite 80, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
2.7 Attraktivierung der Ortseingänge<br />
• Verdeutlichung des nördlichen<br />
Ortseingangs von <strong>Ahrweiler</strong> nach<br />
<strong>Walporzheim</strong> z.B. durch Baumpflanzung<br />
(Baumtor) oder Rankgerüst<br />
• attraktivere bzw. freundlichere<br />
Gestaltung des südwestlichen Ortseingangs<br />
im Bereich der der Bahnunterführung<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
mittel/<br />
mittelfristig<br />
mittel/<br />
mittelfristig<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
DB Netz AG<br />
(Deutsche<br />
Bahn),<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung,<br />
teilw.<br />
Eigenleistung<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung,<br />
teilw.<br />
Eigenleistung<br />
2.8 Neugestaltung und Neuordnung des<br />
Parkplatzes an der Weinmanufaktur,<br />
Prümer Straße<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
Eigentümer<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13)<br />
Planung, Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
2.9 Parkraumkonzept<br />
• Schaffung eines kleinen Wohnmobilstellplatzes<br />
(6-8 Stellplätze)<br />
• Installation einer einfachen Parkleitbeschilderung<br />
• Schaffung eindeutiger Parkraumsituationen<br />
durch entsprechende Markierung<br />
2.10 Entwicklung eines Verkehrskonzepts in<br />
der engeren Ortslage im Umfeld der Alten<br />
Schule:<br />
• Verbesserung der Verkehrsabläufe<br />
(Durchlässigkeit der Straßen und<br />
Wege, Berücksichtigung der Feuerwehrbewegungszonen)<br />
• Schaffung von Parkersatzraum<br />
(angepasste Parkraummarkierung)<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
mittel/<br />
kontinuierlich<br />
<strong>Stadtteil</strong>,<br />
Stadt, Eigentümer<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.17)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Verkehrsbehörde<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13)<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Ausführung,<br />
ggfs. Genehmigung<br />
Untere<br />
Naturschutzbehörde<br />
und<br />
Untere Wasserbehörde<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Ausführung
Seite 81, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
3. Funktionsverbesserung Gemeinbedarfs- und Infrastruktureinrichtungen<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
3.1 Aufwertung des Spielplatzes am Ahruferweg<br />
• Attraktivierung des Spielplatzes durch<br />
individuelle Gestaltung einzelner<br />
Spielzonen<br />
• Rückschnitt vereinzelter Gehölze zur<br />
Verbesserung der Belichtung und<br />
Besonnung<br />
• Einbezug der Zielgruppen in die<br />
Planungen<br />
3.2 Aufwertung des Bolzplatzes an der Ahr<br />
• Gewährleistung der Nutzung für<br />
Kinder und Jugendliche<br />
• Ergänzen/Aufstellen adäquater<br />
Fußballtore<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/Haus<br />
der Jugend<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/Haus<br />
der Jugend<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.19)<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung<br />
3.3 Umfeldgestaltung Bahnhof<br />
• Verbesserung der Zugänglichkeit<br />
• barrierefreie Erschließung<br />
• Info- und Wegeleitsystem<br />
• Bahnhofsgebäude touristisch werbewirksam<br />
von der Umgehungsstraße<br />
aus sichtbar für <strong>Walporzheim</strong> einsetzen<br />
3.4 Stärkung des Dorfladens<br />
• langfristiger Erhalt und Stärkung des<br />
Dorfladens u.a. als Kommunikationszentrum<br />
• ggf. Funktionserweiterung<br />
• Sensibilisierung der Dorfgemeinschaft<br />
• Beratung des Betreibers<br />
4. Sozio-kulturelle Dorfentwicklung<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
mittel/<br />
kontinuierlich<br />
Stadt/Land/DB<br />
Netz AG<br />
LVFGKom<br />
mittel/<br />
kontinuierlich<br />
Betreiber/Dorfgemeinschaft/<br />
<strong>Stadtteil</strong>/Stadt<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.14,<br />
2.1.15,<br />
2.1.19)<br />
Planung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
Beratung<br />
4.1 Unterstützung der Jugend<br />
• Schaffung und Unterhaltung eines<br />
Jugendraums<br />
• Verbesserung der Ausstattung des<br />
Bolzplatzes (Gewährleistung der Nutzungsmöglichkeit)<br />
4.2 Informations- und Kommunikationsplattform<br />
<strong>Walporzheim</strong><br />
Entwicklung verschiedener Medien mit<br />
Informationen über Gewerbe, Gastronomie,<br />
Beherbergungsmöglichkeiten, Wandermöglichkeiten,<br />
Besonderheiten in und<br />
um <strong>Walporzheim</strong><br />
je nach<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/Haus<br />
der Jugend<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/Eigentümer/Vereine/<br />
Ahrtal Tourismus<br />
e.V.<br />
Beratung,<br />
Eigenleistung<br />
Jugendliche<br />
Bildung eines<br />
Arbeitskreises,<br />
Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Ahrtal Tourismus<br />
e.V.
Seite 82, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Nr.<br />
Maßnahme<br />
Kosten in<br />
EUR<br />
(brutto)<br />
5. Fremdenverkehr/Naherholung/Landschaftsbild<br />
Priorität/<br />
Zeit-<br />
Horizont<br />
Trägerschaft<br />
(Förderung/<br />
Finanzierung)<br />
Wege zur<br />
Umsetzung/<br />
notwendige<br />
Instrumente<br />
5.1 Neuordnung und Gliederung des Wanderparkplatzes<br />
Ahrufer (Josefbrücke)<br />
• Einbindung in das Wanderwegenetz<br />
• Info- und Wegeleitsystem<br />
5.2 Schaffung eines adäquat gestalteten Infound<br />
Wegeleitsystem<br />
• Dorfinformationstafeln mit Übersichtskarte,<br />
Informationen zur Geschichte,<br />
den <strong>Walporzheim</strong>er Besonderheiten<br />
und Hinweise zu den touristischen<br />
Betrieben an neuralgischen Punkten<br />
(Ortsmitte, Bahnhof, Ahruferstraße,<br />
Wanderparkplätze “Altwegshof“ und<br />
Prümer Straße)<br />
5.3 5.3.1 Ausbau und Beschilderung markanter<br />
Aussichtspunkte und Wanderziele<br />
rund um <strong>Walporzheim</strong><br />
• „Bunte Kuh Hütte“ mit Aussichtsturm<br />
• „Katzlay „mit Aussichturm<br />
• „Fischlay“ mit Aussichtsturm<br />
• „Kreisstadtblick“ Aussichtspunkt<br />
• „Krausberg Hütte“ mit Aussichtspunkt<br />
• „Steintalskopf“ Hütte<br />
• „Zum Steiner Berg Haus“<br />
• „Alfred Dahm Turm“ Aussichtspunkt<br />
• „<strong>Neuenahr</strong>erberg“ Aussichtsturm<br />
• „Antoniuskappelchen“ (<strong>Ahrweiler</strong>tal)<br />
5.3.2 Kulturweg „Roter Wein und Bunte<br />
Kuh“ - Verbindung verschiedener<br />
Bereiche und Anlagen<br />
• Aussichtspunkt „Bunte Kuh“ im<br />
Südwesten<br />
• Winzergenossenschaft <strong>Walporzheim</strong><br />
• Hotel-Restaurant Hohenzollern<br />
• Parkplatz am Waldstück/Altenweg<br />
oberhalb Domberg mit Weinverkaufsstand<br />
• Bauwerke des Regierungsbunkers im<br />
Norden<br />
• Weingut Försters Weinterrassen und<br />
Weingut Altenwegshof<br />
5.4 Innere Durchgrünung<br />
• punktuelle Aufwertung innerhalb des<br />
Ortskerns (Straßenräume) durch sogenannte<br />
„Grünspots“.<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
hoch/<br />
kurzfristig<br />
Stadt<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13<br />
2.1.17)<br />
hoch/<br />
mittelfristig<br />
Ahrtal-<br />
Tourismus e.V.<br />
<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/<br />
privat/Vereine /<br />
Stadt/<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.17)<br />
Ahrtal<br />
Toursmus<br />
e.V./Eifelvereine/<strong>Stadtteil</strong>/Dorfgemeinschaft/<br />
Vereine/DLR<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.17)<br />
Planung,<br />
Wasser- und<br />
naturschutzrechtliche<br />
Genehmigung,<br />
städtische<br />
Gremien,<br />
Zuschussantrag<br />
Bildung eines<br />
Arbeitskreises,<br />
Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Ahrtal Tourismus<br />
e.V.<br />
Planung, ggf.<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
Bildung eines<br />
Arbeitskreises,<br />
Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Ahrtal Tourismus<br />
e.V.<br />
Planung, ggf.<br />
Zuschussantrag,<br />
Ausführung<br />
in teilw.<br />
Eigenleistung<br />
(nachrichtliche Darstellung der Maßnahmen des touristischen<br />
Konzepts für das Kulturlandschaftsprojekt<br />
<strong>Walporzheim</strong>/Ahr, DLR Westerwald-Osteifel)<br />
Trägerschaft: Ahrtal-Tourismus <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong> e.V.<br />
je nach<br />
Konzept und<br />
Umfang<br />
mittel/<br />
kontinuierlich<br />
Stadt/<strong>Stadtteil</strong>/<br />
Dorfgemeinschaft/<br />
Anlieger<br />
(VV-Dorf<br />
2.1.13)<br />
Planung,<br />
Ausführung<br />
teilw. in<br />
Eigenleistung
Seite 83, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Die öffentlichen Vorhaben bedürfen noch der rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen<br />
Prüfung im Einzelfall. Die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> bleibt<br />
unberührt. Die Beschlüsse zu den öffentlichen Einzelmaßnahmen erfolgen in Abhängigkeit von der<br />
Haushaltslage durch die städtischen Gremien.
Seite 84, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
7. Ausblick - Realisierung des Dorferneuerungskonzeptes<br />
Mit der erstmaligen Aufstellung des Dorferneuerungskonzeptes haben Bürger, Ortsbeirat,<br />
Stadtrat und Verwaltung ein Instrument an der Hand, die derzeitige Situation in<br />
<strong>Walporzheim</strong> weiter zu verbessern.<br />
Mit dem Dorferneuerungskonzept - und dies beinhaltet gemäß VV-Dorf 1993 auch<br />
umfassende Aussagen zur Dorfentwicklung - wurde ein Instrumentarium entwickelt, das<br />
die Gesamtheit aller öffentlichen und möglichen privaten Maßnahmen für die nächsten<br />
Jahre oder Jahrzehnte aufzeigt und damit die Investitionsentscheidung der Kommune<br />
und auch der einzelnen Bürger steuert und beeinflusst. Die Beschlüsse zu den<br />
öffentlichen Maßnahmen erfolgen im Einzelfall durch die städtischen Gremien, dabei<br />
bleibt die Planungs- und Finanzhoheit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong> unberührt. Die<br />
öffentlichen Vorhaben der Maßnahmenübersicht bedürfen ebenfalls im Einzelfall der<br />
genauen rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Prüfung.<br />
Wichtig ist, dass durch eine Anerkennung als Dorferneuerungsgemeinde vor allem erstmalig<br />
eine Fördermöglichkeiten aus der Dorferneuerung auch für private Hauseigentümer<br />
besteht.<br />
Der Schwerpunkte der Dorferneuerung in den nächsten Jahren liegt sicherlich in der<br />
Neugestaltung der Ortsmitte. Dieses Projekt hat ein großes Potenzial zur Initialzündung<br />
für weitere Maßnahmen vor allem auch im privaten Bereich.<br />
Desweiteren wird die soziale Komponente der Dorferneuerung einen höheren Stellenwert<br />
einnehmen. Wichtig ist auch, dass die von den Kindern und Jugendlichen mit erarbeiteten<br />
Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden.<br />
Zur Schärfung des touristischen Profils dienen sicherlich die angedachten Maßnahmen<br />
im Hinblick auf Information und Kommunikation und vor allem die Entwicklung eines<br />
einheitlich ansprechend gestalteten Wegeleit- und Informationssystems.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Dorferneuerung in den nächsten Jahren liegt nach wie vor<br />
in der Erneuerung des einmaligen, ländlich geprägten Ortskerns durch Erhaltung und Umnutzung<br />
der Altbausubstanz. Die Beachtung der ortstypischen Bauweise und die Bewahrung<br />
bzw. Weiterentwicklung der weitgehend naturnahen Landschaft tragen nicht nur<br />
zur Steigerung des touristischen Profils bei sondern verbessern nachhaltig das Wohnumfeld<br />
und die Lebensqualität für die Bewohner.<br />
Erarbeitet: Stadt-Land-plus<br />
Büro für Städtebau und Umweltplanung<br />
i.A. Cathrin Minor<br />
M.A. Stadtplanung<br />
Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitektur<br />
i.A. Gerald Pfaff<br />
Dipl.-Ing. Raumplanung<br />
Boppard-Buchholz, September 2012
Seite 85, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,<br />
Anhang A zum Dorferneuerungskonzept <strong>Walporzheim</strong>: Erläuterung zum Thema<br />
Gender Mainstreaming<br />
- erarbeitet durch die Kreisverwaltung <strong>Ahrweiler</strong> -
Seite 86, Erläuterungen zum Dorferneuerungskonzept, Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Neuenahr</strong>-<strong>Ahrweiler</strong>,<br />
<strong>Stadtteil</strong> <strong>Walporzheim</strong>,