Ausgabe 03/2013 - BDF
Ausgabe 03/2013 - BDF
Ausgabe 03/2013 - BDF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TITELTHEMA<br />
The Social Network<br />
Dieser Beitrag ist keine Filmkritik<br />
des gleichnamigen US-amerikanischen<br />
Filmdramas aus dem Jahr 2010 von<br />
Regisseur David Fincher, das die Entstehungsgeschichte<br />
des sozialen Netzwerks<br />
Facebook thematisiert. Aber er<br />
hat natürlich mit Facebook & Co zu tun.<br />
Wir Forstleute sind tendenziell wenig<br />
affin, was die Nutzung moderner<br />
Medien und IT-Systeme angeht. Klar,<br />
jeder Beschäftigte im Forstdienst hat<br />
einen PC auf seinem Schreibtisch stehen.<br />
Eine Datenverarbeitung ohne dieses<br />
Hilfsmittel ist kaum noch vorstellbar.<br />
Die Nutzung von E-Mail als<br />
Kommunikationsmittel, von Mobiltelefonen,<br />
GPS-Geräten und mobilen Datenerfassungsgeräten<br />
findet selbstverständlich<br />
statt. Viel lieber, als sich mit<br />
solchen Dingen zu beschäftigen, halten<br />
wir Forstleute uns jedoch im Wald auf<br />
und gehen dem praktischen Forstdienst<br />
nach. Die Zeit dafür wird leider<br />
immer weniger und das, obwohl die<br />
moderne Technik uns eigentlich lästige<br />
Verwaltungsarbeit abnehmen soll, um<br />
wieder mehr Zeit für das eigentliche<br />
Objekt, den Wald, zu haben. Aber die<br />
Erfahrung zeigt: Mit der Weiterentwicklung<br />
der Informationstechnologie wird<br />
auch der Hunger nach Daten immer<br />
größer. Der Wald soll immer stärker betriebswirtschaftlich<br />
durchleuchtet werden.<br />
Oft steht man vor der Frage, wie<br />
man bestimmte komplexe Informationen<br />
aus der Lebensgemeinschaft Wald<br />
denn nun schon wieder in das binäre<br />
System von 0 und 1 der digitalen Welt<br />
pressen soll. Hier gibt es natürliche<br />
Grenzen und Grenzen des Aufwandes<br />
ab einer bestimmten Informationsdichte.<br />
Nicht jeder Datensatz ist steuerungsrelevant.<br />
Weniger kann auch<br />
manchmal mehr sein!<br />
Soziale Netzwerke<br />
Die digitale Welt außerhalb des<br />
Forstbereichs ist bunt und vielfältig.<br />
Fast alle forstlichen Verbände und Institutionen<br />
betreiben mittlerweile Internetseiten.<br />
Diese sind allerdings relativ<br />
statisch. Ein sehr stark gewachsener<br />
Bereich sind die sozialen Netzwerke.<br />
Ein soziales Netzwerk bzw. Social Network<br />
(deutsch: gemeinschaftliches<br />
Netzwerk) im Internet ist eine lose Verbindung<br />
von Menschen in einer Netzgemeinschaft.<br />
Handelt es sich um<br />
Netzwerke, bei denen die Benutzer<br />
gemeinsam eigene Inhalte erstellen,<br />
bezeichnet man diese auch als soziale<br />
Medien. Das weltweit größte soziale<br />
Netzwerk mit über einer Milliarde Mitgliedern<br />
ist Facebook. Die Webportale<br />
bieten ihren Nutzern üblicherweise folgende<br />
Funktionen an: Persönliches<br />
Profil mit diversen Einstellungen zur<br />
Sichtbarkeit für Mitglieder der Netzgemeinschaft<br />
oder generell der Öffentlichkeit<br />
des Netzes, Kontaktliste oder<br />
Adressbuch samt Funktionen, mit denen<br />
die Verbindungen zu den hier verzeichneten<br />
Mitgliedern der Netzgemeinschaft<br />
(etwa Freunde, Bekannte,<br />
Kollegen usw.) verwaltet werden können<br />
(etwa Datenimport aus dem E-<br />
Mail-Konto oder anderen Portalen),<br />
Empfang und Versand von Nachrichten<br />
an andere Mitglieder (einzeln, an<br />
alle usw.), Empfang und Versand von<br />
Benachrichtigungen über diverse Ereignisse<br />
(Profiländerungen, eingestellte<br />
Bilder, Videos, Kritiken, Anklopfen<br />
usw.), Blogs oder Mikroblogging-<br />
Funktionen bzw. das Veröffentlichen<br />
von einzelnen Statusaktualisierungen.<br />
Die bekanntesten Dienste in Deutschland<br />
sind Facebook, wer-kennt-wen,<br />
Jappy, Twitter, XING, Google+ und<br />
schülerVZ/studiVZ/meinVZ.<br />
Über 1 Milliarde Mitglieder<br />
hat Facebook als weltweit<br />
größtes soziales Netzwerk.<br />
Risiken für die Nutzer<br />
Die bunte Welt der sozialen Medien<br />
Kritik an den Diensten richtet sich<br />
in erster Linie auf die Veröffentlichung<br />
privater Informationen im Internet, die<br />
zu persönlichen Nachteilen führen<br />
kann – sei es durch eigene Unvorsichtigkeit<br />
oder Sicherheitslücken beim<br />
Dienst oder Nutzer. Im Extremfall können<br />
die Daten für sogenanntes Cybermobbing<br />
verwendet werden. Außerdem<br />
wird die Nutzung des sozialen<br />
Graphen und anderer persönlicher<br />
Daten seitens der Dienstbetreiber für<br />
kommerzielle Zwecke kritisch gesehen.<br />
Das Erstellen von Kunden- und<br />
Bewegungsprofilen kann jedoch ebenfalls<br />
durch den weitverbreiteten bargeldlosen<br />
Geldverkehr mittels Kreditund<br />
EC-Karten erfolgen.<br />
Ende 2011 waren in Deutschland 22,1<br />
Millionen Mitglieder bei Facebook.<br />
Das ist Rang 10 in der Weltrangliste.<br />
Es gibt viele Skeptiker, was die<br />
Nutzung sozialer Netzwerke angeht.<br />
Gut möglich, dass es nur eine vorübergehende<br />
Zeiterscheinung ist, wie so<br />
vieles. Andere setzen die modernen<br />
Möglichkeiten des Internets mit dem<br />
Buchdruck gleich, der durch Wissenstransfer<br />
in bis dahin ausgegrenzte Teile<br />
der Gesellschaft wesentlich für eine<br />
bessere und breitere Bildung gesorgt<br />
hat. Dies hat die starken gesellschaftlichen<br />
Veränderungen der vergangenen<br />
zwei bis drei Jahrhunderte erst ermöglicht.<br />
Aktuelle politische Veränderungsprozesse<br />
in einigen arabischen Staaten<br />
zeigen, welche Macht vernetzte<br />
Informationen über moderne Medien in<br />
vergleichsweise kurzer Zeit entwickeln<br />
können.<br />
Chancen für den Wald<br />
Die Reichweite der sozialen Netzwerke<br />
ist beeindruckend. In Deutschland<br />
ist die Gruppe der Nutzer allein<br />
vom Anbieter Facebook von 3,5 Mio.<br />
im Jahr 2009 auf 22 Mio. im Jahr<br />
2011 gewachsen. Die demografische<br />
Struktur dieser Nutzer bei Facebook<br />
teilt sich wie folgt auf: 17 Prozent sind<br />
zwischen 13 und 17 Jahre, 27 Prozent<br />
zwischen 18 und 24 Jahre und<br />
27 Prozent zwischen 25 und 34 Jahre<br />
alt. Im Marketing würde man von<br />
werberelevanten Zielgruppen sprechen.<br />
Diese ist durchschnittlich relativ<br />
jung. Im Vergleich zu den Beschäftig-<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 3•<strong>2013</strong> 3