29.12.2013 Aufrufe

Ausgabe 03/2013 - BDF

Ausgabe 03/2013 - BDF

Ausgabe 03/2013 - BDF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WALDGEBIETDESJAHRES<br />

Höxter. Für Ihr Wohl ist mit einem Mittagsimbiss<br />

gesorgt. Im Anschluss<br />

können Sie an einer Exkursion teilnehmen,<br />

die auf den Spuren von Georg<br />

von Langens die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Sollingwälder zeigt.<br />

Bitte melden Sie sich zur Veranstaltung<br />

und zur Exkursion unter<br />

info@<strong>BDF</strong>-online.de an.<br />

Programm der Eröffnungsveranstaltung<br />

9:30–13:00 Uhr im Haus des<br />

Gastes in Holzminden-Neuhaus.<br />

Die Veranstaltung wird durch den<br />

Journalisten Jan Fragel moderiert.<br />

Musik (Sinfonisches Orchester<br />

Musikschule Höxter)<br />

Begrüßung: Hans Jacobs,<br />

<strong>BDF</strong>-Bundesvorsitzender<br />

Grußworte: im moderierten<br />

Gespräch<br />

1. Neue/-r Vorsitzende/-r des Agrarausschusses<br />

(angefragt)<br />

2. Angela Schürzeberg, Landrätin<br />

des Landkreises Holzminden<br />

3. Michael Wickmann, Landrat des<br />

Landkreises Northeim<br />

4. Jürgen Daul, Bürgermeister<br />

Holzminden<br />

Musik<br />

Festrede: Landwirtschaftsminister<br />

Christian Meyer (angefragt)<br />

Hörbeitrag: Über den Solling /<br />

die Arbeit der Forstleute / die<br />

Nachhaltigkeit<br />

Vorstellung der Partner: „Talkshow“<br />

mit dem Moderator<br />

Musik<br />

Übergabe der Auszeichnung<br />

zum Wald des Jahres <strong>2013</strong> an<br />

Dr. Klaus Merker durch Hans<br />

Jacobs<br />

Dank: Dr. Klaus Merker (Präsident<br />

Niedersächsische Landesforsten)<br />

Musik<br />

anschließend Imbiss und Exkursion<br />

LEBEN UND WERK DES HANS CARL VON CARLOWITZ – IN ZWEI TEILEN<br />

„Nachhaltende Nutzung“ – ein Geschenk an die Welt<br />

Teil 2<br />

Buchpremiere auf der<br />

Ostermesse zu Leipzig<br />

Unter diesen Eindrücken schrieb<br />

von Carlowitz sein Werk „Sylvicultura<br />

oeconomica“. Von Carlowitz widmete<br />

es dem Kurfürsten Friedrich August I.<br />

von Sachsen (August der Starke). Es<br />

erschien 1713. Genau gesagt, wurde<br />

es auf der Leipziger Ostermesse vorgestellt.<br />

Auf derselben Messe wurde<br />

übrigens auch das erste weiße, durchsichtige<br />

Böttger-Porzellan der Meißner<br />

Porzellanmanufaktur der Öffentlichkeit<br />

präsentiert – eine Innovation, an deren<br />

Entwicklung von Carlowitz als Oberbergrat<br />

indirekt beteiligt war.<br />

Von Carlowitz wurde 1709 Kammer-<br />

und Bergrat und zwei Jahre später<br />

Oberberghauptmann. Er lebte in<br />

Freiberg, das Sitz des Sächsischen<br />

Oberbergamts war und zur damaligen<br />

Zeit als „Innovationszentrum“ ersten<br />

Ranges für den Bergbau in ganz Europa<br />

galt. Dorthin zog die Familie<br />

1690, nachdem das geerbte Anwesen<br />

in Arnsdorf nach einem Blitzeinschlag<br />

abbrannte. In Freiberg starb er<br />

auch am 3. März 1714 und hinterließ<br />

seine Frau und Töchter.<br />

Nach 300 Jahren wird in Leipzig „Sylvicultura<br />

oeconomica“ neu herausgegeben<br />

und die Kampagne zur forstlichen<br />

Nachhaltigkeit offiziell eröffnet.<br />

Wirkung nach dem Tode<br />

Den großen Einfluss seines Buches<br />

auf die Forstwirtschaft seiner<br />

Zeit sollte er nur in Ansätzen miterleben.<br />

Erst 1732 erschien die zweite<br />

Auflage seines Grundlagenwerks, nahezu<br />

zwanzig Jahre nach seinem<br />

Tod. Von Carlowitz wurde im Familiengrab<br />

der Freiberger Petrikirche beigesetzt.<br />

Sylvicultura oeconomica:<br />

Werk und Rezeption<br />

Als Kenner sowohl des Bergbaus<br />

als auch der Forstwirtschaft arbeitete<br />

von Carlowitz an seinem Buch mit einem,<br />

wie man heute sagen würde,<br />

interdisziplinären Ansatz. Aber nicht<br />

nur seine eigenen weitreichenden Erfahrungen<br />

verarbeitete er darin, sondern<br />

er integrierte auch die Erkenntnisse<br />

der französischen Kameralisten,<br />

die dem Wirtschaftsminister Ludwigs<br />

des XIV., Jean Colbert, bei dessen<br />

Forstpolitik berieten. Aus dieser Synthese<br />

entstand „Sylvicultura oeconomica“,<br />

das nach Erscheinen im Laufe<br />

des 18. Jahrhunderts zur Pflichtlektüre<br />

für die Verwaltungen in den deutschen<br />

Staaten wurde. Zum ersten<br />

Mal wird in diesem Werk wissenschaftlich<br />

beschrieben und erklärt,<br />

dass die langfristige Nutzung der Natur<br />

durch den Menschen nur aufbauend<br />

auf den Gedanken des sparsamen<br />

und „klugen“ Umgangs mit allen<br />

natürlichen Ressourcen durchführbar<br />

ist. Der Anbau von Holz ist dabei auf<br />

Beständigkeit und Kontinuität auszurichten.<br />

Dabei sind die jeweiligen<br />

Standortqualitäten – Klima, Boden,<br />

Flächengröße, Holzmenge etc. – so<br />

zu beachten und zu nutzen, dass<br />

eine optimale, d. h. möglichst große<br />

und vor allem kontinuierliche, Leistung<br />

des Waldes gewährleistet ist.<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 3•<strong>2013</strong> 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!