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blickKontakt - CBM

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www.cbmswiss.ch<br />

Flussblindheit –<br />

eine Geissel der Menschheit zerbricht<br />

Sie lauert, wo das Leben gedeiht – an klaren, sauberen Flüssen. Die Onchozerkose oder Flussblindheit gehört zu den<br />

heimtückischsten Krankheiten. Von der Plage befreit eine jährliche Dosis des Medikamentes Mectizan ® .<br />

Rumbek, Süd-Sudan. Das Mectizan ®<br />

zu spät erhalten hat Awal. Bereits<br />

vier Jahre zuvor hatte ihr der Wurmparasit<br />

«Onchocerciasis» den Sehnerv<br />

zerstört. Doch immerhin ist die 60-<br />

jährige nun den peinigenden Juckreiz<br />

los, den abgestorbene Parasitenlarven<br />

verursachen (siehe Kasten).<br />

Kinder und ihren Mann. Dann raubte<br />

ihr die Flussblindheit das Augenlicht.<br />

Nun wird sie von ihrer Enkelin geführt.<br />

«Meine Schwiegertochter<br />

kümmert sich um mich. Sie und meine<br />

Grosskinder sind meine einzige<br />

Stärke. In mir steckt keine Kraft<br />

mehr.»<br />

Kampflärm hörte und die Soldaten<br />

kamen, rannte ich und versteckte<br />

mich.» Den Schrecken lediglich andeutend,<br />

hält er inne – einige Söhne<br />

kamen in den Gefechten um, und<br />

viele kostbare Tiere gingen verloren.<br />

«Ohne meine Augen fühlte ich mich<br />

hilflos. Meine Kinder schauten allerdings<br />

bestens zu mir, so dass mich<br />

niemand falsch behandelte.» Aber<br />

wieder sehen zu können hatte er<br />

aufgegeben, gestikuliert Manyar erregt.<br />

«Ich wusste nicht, dass ich je<br />

wieder sehen könnte.» Umso grösser<br />

war seine Freude über die in den<br />

Südsudan fliegenden Operationsteams<br />

der <strong>CBM</strong>. In den acht Jahren<br />

nach 1998 hatten diese mehr als<br />

11 000 Menschen die Sehkraft zurückgegeben!<br />

Wunderbar geholfen<br />

«Ich war sehr glücklich, und jetzt<br />

sehe ich ausgezeichnet. Heute kommen<br />

Erblindete zu mir, und ich erzähle<br />

ihnen von der Hilfe. All jenen,<br />

die mir diese Operationen geschenkt<br />

haben, danke ich innig – Ihr habt mir<br />

wunderbar geholfen!»<br />

«Die Seele wie ausgelöscht» – die erblindete Awal Achiguach.<br />

«Es juckte mich die ganze Zeit, überall<br />

am Körper», beschreibt Awal.<br />

«Unablässig musste ich mich kratzen.<br />

In meinen Augen spürte ich, wie sich<br />

winzige Dinger bewegten. Meine<br />

Seele war wie ausgelöscht.»<br />

Flussblindheit entzieht Kraft<br />

Ausgebombt und längst von Unkraut<br />

überwuchert sind die einst sorgfältig<br />

angeordneten Steinhäuser von Rumbek.<br />

Aus Armut und aus Furcht vor<br />

aufflammendem Krieg errichteten<br />

sich die Menschen den Tukul, das<br />

Stroh gedeckte traditionelle Rundhaus<br />

aus Lehm. Draussen meckern<br />

angepflockte Ziegen, oft der einzig<br />

verbliebene Besitz. Um Rumbek wütete<br />

der zwanzigjährige Krieg des<br />

Nordens gegen den Süden besonders<br />

schwer. Hilflos Krankheiten ausgesetzt,<br />

verlor Awal vier ihrer sieben<br />

Doppelt beschenkt<br />

Überall flirrt unbarmherzig die Hitze,<br />

und zwischen zwei Rundhütten hindurch<br />

holpern den <strong>CBM</strong>-Mitarbeitenden<br />

zwei Personen auf einem Zweirad<br />

entgegen. Schwitzend in die Pedalen<br />

tritt ein junger Mann und lächelt.<br />

Auf dem Gepäckträger balanciert<br />

elegant Grossvater Manyar.<br />

Beide erhalten Mectizan ® gegen<br />

Flussblindheit. Manyar verkörpert geradezu<br />

die augenmedizinische Nothilfe:<br />

Vor zehn Jahren, inmitten des<br />

wütenden Krieges, gab ein eingeflogenes<br />

<strong>CBM</strong>-Team dem am Grauen<br />

Star Erblindeten das Augenlicht zurück.<br />

Das zweite Auge wurde im Jahr<br />

2004 operiert.<br />

Staroperationen im Kriegsgebiet<br />

Manyar berichtet: «Ich erblindete<br />

während des Krieges. Als ich den<br />

«Ist ein Mann blind, so verarmt er und<br />

stirbt» bemerkt Chol Bol ernst. Seit drei<br />

Jahren schon peinigt ihn die Flussblindheit.<br />

Seine Sehkraft wird zunehmend<br />

schwächer. «Könnte ich sehen, würde ich<br />

anpflanzen. Nun muss ich betteln.»<br />

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