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Zeitreise von und mit Gerald Fuchs<br />

Serie: Aus dem <strong>Dekanat</strong> stammende Priester (18)<br />

Serie<br />

Straßennamen<br />

Gerald Fuchs<br />

Vor 60 Jahren sprach Pater<br />

JOHANNES LEPPICH SJ in<br />

<strong>Voitsberg</strong><br />

Am 6. Juni 1953 war ein großer Tag für<br />

<strong>Voitsberg</strong>, denn der deutsche Jesuitenpater<br />

Johannes Leppich hielt eine ergreifende<br />

Ansprache im Schlosspark Greißenegg.<br />

Zur Person des Pater Leppich: Geboren<br />

am 16.04.1915 zu Ratibor, gestorben am<br />

17.12.1992 in Münster. Er war ein bekannter<br />

Straßenprediger, verbrachte seine<br />

Kindheit und Jugend in Oberschlesien im<br />

Arbeitermilieu. Ab 1948 begann er religiöse<br />

Kundgebungen auf Straßen, Plätzen<br />

und Messehallen in Deutschland und Österreich<br />

abzuhalten. Millionen Menschen,<br />

besonders auch „Randsiedler der Kirche“,<br />

wurden angesprochen. Nach einem Gottesdienst<br />

für die Jugend und einer kurzen<br />

Predigt in der Stadtpfarrkirche St. Josef<br />

hielt er am Vormittag im großen Volksheimsaal<br />

einen Sondervortrag zu den<br />

Lehrern, Ärzten, Beamten und allen verantwortlichen<br />

Männern und Frauen des<br />

öffentlichen Lebens über das Thema „Zwischen<br />

Humanismus und Satanismus“. Am<br />

Nachmittag besuchte er die Häftlinge der<br />

Frauenstrafanstalt in Maria Lankowitz<br />

und die Patienten des LKH <strong>Voitsberg</strong>. Der<br />

Höhepunkt war Abends die Großkundgebung<br />

im Schlosspark Greißenegg; an dieser<br />

nahmen ca. 5000 Menschen teil. Aus<br />

der ganzen Steiermark kamen sie hierher.<br />

Leppich kritisierte das vielfach unrichtige<br />

Verhalten vom Generaldirektor bis herunter<br />

zum letzten Arbeiter. Seine Rede hielt<br />

er auf seinem Lautsprecherwagen stehend.<br />

Die Rede P. Leppichs in <strong>Voitsberg</strong> war damals<br />

ein Großereignis für die gesamte Umgebung<br />

und wird sicherlich für viele ältere<br />

<strong>Voitsberg</strong>er noch gut in Erinnerung geblieben<br />

sein. 1967 hielt Leppich nochmals eine<br />

Ansprache im Bezirk, nämlich in Köflach.<br />

GR Josef KOLLEGGER<br />

Am 30.08.1901<br />

wurde er in Raßberg<br />

37 (Pfarre<br />

Stallhofen) als Sohn<br />

des Johann Kollegger<br />

vlg. Kohlbrenner<br />

und der Anna<br />

geb. Langmann geboren.<br />

Die Priesterweihe<br />

spendete ihm<br />

am 05.07.1925 in Graz Fürstbischof Dr.<br />

Leopold Schuster. Am 12.07. feierte er in<br />

Stallhofen sein erstes Hl. Messopfer. Die<br />

Primizpredigt hielt Kaplan Franz Passath<br />

(ehemaliger Kaplan und Katechet in Stallhofen).<br />

Kaplansdienst versah Josef darauf<br />

in Söchau, Schäffern, Kirchbach, Paldau,<br />

St. Josef/Weststeiermark, St. Lorenzen in<br />

der Untersteiermark und in Hartmannsdorf.<br />

1946-70 wirkte er dann als Pfarrer<br />

in St. Peter/Freienstein. In letztgenanntem<br />

Jahr ging er in den Ruhestand und wohnte<br />

fortan in Graz-Andritz (Ziegelstraße 15c).<br />

1975 beging er sein goldenes Priesterjubiläum<br />

in der Kirche der Karmelitinnen in<br />

der Grabenstraße. Er selbst komopnierte<br />

zu seinem Ehrentag eine Messe „Zu Ehren<br />

unserer Lieben Frau von Freienstein“<br />

für soli, Chor, Orchester und Orgel, welche<br />

dort vom Kirchenchor St. Veit ob Graz und<br />

dem Chor der Karmelitinnen aufgeführt<br />

wurde. Am 09.09.1980 starb Kollegger<br />

nach langer, schwerer, mit geistlicher Geduld<br />

ertragener Krankheit. Er wurde auf<br />

dem Friedhof St. Veit ob Graz beigesetzt.<br />

Msgr. Peter STOCKER<br />

ROSEGGERGASSE<br />

Peter Rosegger<br />

Geboren wurde<br />

dieser Erzähler,<br />

Lyriker, Publizist,<br />

Volksschriftsteller<br />

und wohl größte<br />

steirische Dichter<br />

am 31.07.1843<br />

in Alpl (Gemeinde<br />

Krieglach). Er<br />

entstammte einer<br />

Bergbauernfamilie;<br />

wegen seiner zarten Gesundheit begann er<br />

dann eine Lehre bei einem Landschneider.<br />

1865-69 besuchte er schließlich die Akademie<br />

für Handel und Industrie in Graz. Stipendien<br />

ermöglichten die ersten Versuche<br />

als Schriftsteller. 1870 erschien „Zither und<br />

Hackbrett“ (Mundartgedichte). Mit den darauf<br />

folgenden Dorfgeschichten und ethnographischen<br />

Skizzen (v. a. Waldheimat)<br />

erlangte er große Popularität. Auf seine<br />

Initiative gehen auch der Bau der evangelischen<br />

Kirche in Mürzzuschlag (1905), und<br />

des Waldschulhauses (1902) und der kath.<br />

Kirche von St. Kathrein (1902) zurück.<br />

Am 26.06.1918 starb Rosegger in Krieglach.<br />

Dort wurde er auch beigesetzt. Sein<br />

Geburts-, Wohn- und Sterbehaus sowie die<br />

Waldschule sind heute Museen. 1982 wurde<br />

sein Leben als Bergbauernbub am Alpl<br />

auch verfilmt.<br />

In Neudorf 8, in der<br />

Pfarre St. Johann ob<br />

Hohenburg, wurde<br />

am 03.08.1916 Peter<br />

Stocker geboren.<br />

Seine Eltern waren<br />

Bauer Petrus Stocker<br />

vlg. Berner und<br />

Anna geb. Weiß.<br />

Am 16.07.1939<br />

empfing er die Priesterweihe. Am 30.07.<br />

feierte er in seiner Heimatpfarre St. Johann<br />

die Primiz. Prediger war Pfarrer Ferdinand<br />

Neumann (ehemaliger Kaplan in St. Johann).<br />

Eine erste Anstellung in der Seelsorge<br />

erhielt er als Kaplan in Mürzzuschlag.<br />

1940 wurde er zu deutschen Wehrmacht<br />

einberufen. An der Front stand er dann seinen<br />

Kameraden auch als Priester bei. Nach<br />

Kriegsende war er wieder als Kaplan tätig,<br />

und zwar in Kapfenberg und Wundschuh.<br />

1955-1962 versah er Dienst als Pfarrer in<br />

St. Katharein an der Laming. 1962 wurde<br />

er schließlich zum Stadtpfarrer von Mürzzuschlag<br />

bestellt. Hier wirkte Stocker, der<br />

große Freude an der Natur hatte, 27 Jahre<br />

segensreich. Er pflegte intensive Kontakte<br />

zur Pfarrbevölkerung und besonders zu<br />

Arbeiterfamilien. Die Stadt Mürzzuschlag<br />

verlieh ihm den goldenen Ehrenring als<br />

Zeichen des Dankes für sein Wirken. Seit<br />

1989 emeritiert, schloss er sich der Priestergemeinschaft<br />

der Franziskaner in Maria<br />

Lankowitz an. Doch eine längere Zeit war<br />

ihm hier nicht beschieden, denn er starb<br />

bereits am 27.01.1990. Am 01.02. wurde er<br />

im Ordensgrab der Franziskaner in Lankowitz<br />

beerdigt. 87 Priester gaben ihm das<br />

letzte Geleit.<br />

<strong>Voitsberg</strong>er Pfarrblatt Nr. 110 | Seite 10

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