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Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Oktober 2011 - Der Fels

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sungen. Sie wurde von Ephraim und<br />

Josette Croissant und e<strong>in</strong>em anderen<br />

jungen Ehepaar zunächst unter dem<br />

Namen „Geme<strong>in</strong>schaft der Löwe von<br />

Juda und das Geopferte Lamm“ gegründet.<br />

Seit 1987 wurden Häuser<br />

mit dem Namen „Seligpreisungen“<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen und gegründet.<br />

1991 beschloss man, sich nunmehr<br />

offiziell „Geme<strong>in</strong>schaft der Seligpreisungen“<br />

zu nennen.<br />

Zur gleichen <strong>Zeit</strong> entstand auch<br />

<strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>schaft Emmanuel. 1972<br />

machten <strong>in</strong> Paris der Filmkritiker<br />

Pierre Goursat (1914-1991) und<br />

<strong>die</strong> junge Ärzt<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>e Lafitte-<br />

Catta (damals noch Mediz<strong>in</strong>student<strong>in</strong>)<br />

<strong>die</strong> Erfahrung des Anrufs Gottes,<br />

sie spüren <strong>die</strong> Ausgießung des<br />

Heiligen Geistes und beg<strong>in</strong>nen damit,<br />

e<strong>in</strong>e Gebetsgruppe zu leiten,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es <strong>Jahr</strong>es auf 500<br />

Personen anwächst. In den folgenden<br />

zwei <strong>Jahr</strong>en entstehen <strong>die</strong> ersten<br />

zusammenwohnenden Hausgeme<strong>in</strong>schaften.<br />

Sie übernehmen <strong>die</strong><br />

tägliche Nachtanbetung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kloster. 1975 f<strong>in</strong>den erste offene<br />

Treffen <strong>in</strong> Paray-le-Monial statt,<br />

<strong>die</strong> folgenden zwei <strong>Jahr</strong>e werden<br />

erste Geme<strong>in</strong>schaftswochenenden<br />

gehalten. 1982 werden <strong>die</strong> Statuten<br />

der Geme<strong>in</strong>schaft von Kard<strong>in</strong>al<br />

Lustiger anerkannt, und <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

breitet sich auch <strong>in</strong> andere<br />

Länder aus. 1984 f<strong>in</strong>det das<br />

erste Geme<strong>in</strong>schaftswochenende <strong>in</strong><br />

Deutschland <strong>in</strong> Trier statt. 1988 erkennt<br />

Kard<strong>in</strong>al Wetter <strong>die</strong> Statuten<br />

der Geme<strong>in</strong>schaft für <strong>die</strong> Erzdiözese<br />

München-Freis<strong>in</strong>g an. 1991 zählt<br />

man weltweit 4000 Mitglieder; neben<br />

dem Ursprungsland Frankreich<br />

auch <strong>in</strong> Belgien, den Niederlanden,<br />

Deutschland, Italien, Spanien, Portugal,<br />

Österreich, Großbritannien,<br />

der Tschechei, der Slowakei, Ungarn,<br />

Rumänien, Polen, Slowenien,<br />

Kanada, Peru und e<strong>in</strong>igen Ländern<br />

Afrikas und Asiens. 1993 gib es alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland 350 Mitglieder<br />

mit Schwerpunkten <strong>in</strong> München,<br />

Würzburg und Frankfurt. Nachdem<br />

der Päpstliche Rat für Laien 1992<br />

<strong>die</strong> Bewegung vorläufig anerkannte,<br />

erhielt sie 1998 <strong>die</strong> „def<strong>in</strong>itive Approbation<br />

als Internationale, Private<br />

Vere<strong>in</strong>igung von Gläubigen päpstlichen<br />

Rechts.“<br />

In <strong>die</strong>sen und anderen Bewegungen<br />

ist das Geme<strong>in</strong>schaftserlebnis<br />

durch S<strong>in</strong>gen und andächtige Liturgie<br />

wirkmächtig. Sie legen besonderen<br />

Wert auf e<strong>in</strong>e gute Vorbereitung<br />

für <strong>die</strong> christliche Ehe, ähnlich der<br />

Schönstatt-Bewegung, und auf e<strong>in</strong>e<br />

geistliche Begleitung und Fortbildung,<br />

um im (zunehmend anti-christlichen)<br />

Alltag bestehen zu<br />

können. Sie haben ihr eigenes Charisma,<br />

man kann sie aber als Antwort<br />

des Heiligen Geistes auf <strong>die</strong><br />

zunehmende Entchristlichung oder<br />

auch Kirchenfe<strong>in</strong>dlichkeit sehen.<br />

Diese Antwort, ermöglicht durch<br />

<strong>die</strong> geistige und geistliche Polarisierung<br />

<strong>in</strong> Frankreich, enthält auch e<strong>in</strong>e<br />

hoffnungsvolle Botschaft für <strong>die</strong><br />

Nachbarländer. Überall da, wo <strong>die</strong>se<br />

Polarisierung zu spüren ist, muss<br />

es nicht gleich zu Gründungen von<br />

Bewegungen kommen, aber doch<br />

zu e<strong>in</strong>em Bewusstse<strong>in</strong>swandel. <strong>Der</strong><br />

dürfte verstärkt werden durch den<br />

wachsenden Druck des Islam <strong>in</strong> der<br />

Öffentlichkeit. Den Menschen, <strong>die</strong><br />

nachdenken, stellen sich heute alte<br />

Fragen neu: Es s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Fragen<br />

nach der Identität, nach dem Selbstverständnis,<br />

nach der Zukunft, nach<br />

dem S<strong>in</strong>n des Lebens. Das kann auch<br />

<strong>in</strong> Deutschland geschehen. Wichtig<br />

wäre, dass man jenseits der Strukturfragen<br />

sich stärker der Familienpastoral<br />

widmet. Denn, so schrieb<br />

der selige Johannes Paul II. und das<br />

zeigen <strong>die</strong> Beispiele <strong>in</strong> Frankreich,<br />

„<strong>die</strong> Familie ist der Weg der Kirche“.<br />

<br />

q<br />

Aus <strong>die</strong>sem Geist nährten sich<br />

manche Revolutionäre und Laizisten,<br />

<strong>die</strong> Anfang des 20. <strong>Jahr</strong>hunderts<br />

<strong>die</strong> strikte Trennung<br />

von Kirche und Staat durchsetzen<br />

und auf <strong>die</strong>sen Relativismus<br />

berufen sich auch heute noch<br />

<strong>die</strong> meisten Freimaurer-Logen.<br />

Er hat maßgeblich zur geistigen<br />

Polarisierung zwischen Gläubigen<br />

und Kirchenfe<strong>in</strong>den beigetragen.<br />

Das zeigt auch e<strong>in</strong>e<br />

jüngere Nummer der Wochenzeitschrift<br />

Valeurs Actuelles<br />

vom August <strong>die</strong>ses<br />

<strong>Jahr</strong>es (siehe Foto). Die<br />

Pr<strong>in</strong>zipien der Freimaurer,<br />

schrieb Kard<strong>in</strong>al Ratz<strong>in</strong>ger<br />

1983, „s<strong>in</strong>d nach<br />

wie vor unvere<strong>in</strong>bar mit<br />

der Lehre der Kirche“<br />

und <strong>die</strong> Gläubigen, <strong>die</strong><br />

e<strong>in</strong>er Loge angehören,<br />

bef<strong>in</strong>den sich „im Stand<br />

der Todsünde“. Daran hat<br />

sich nichts geändert.<br />

DER FELS 10/<strong>2011</strong> 291

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