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musik - DIABOLO / Mox

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2 MAGAZIN <strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 35/13<br />

Mania wer?<br />

Filmfest 2013: Die Ehrung der Exil-Iranerin Mania Akbari soll ein Zeichen<br />

für künstlerische Unabhängigkeit sein<br />

Foto wurde vom Filmfest Oldenburg überlassen<br />

TEXT | HORST E. WEGENER<br />

Wenn einem der Name Mania Akbari etwas<br />

sagt, dann dürfte man definitiv dem Lager<br />

der umtriebigsten Festivalgänger zugerechnet<br />

werden. Und dann hat man sich<br />

möglicherweise im Juli nach London aufgemacht,<br />

wo eine umfassende Retrospektive<br />

mit sämtlichen Filmen und Videoinstallationen<br />

der Exil-Iranerin zu sehen war.<br />

Wem der Weg zur Londoner BFI-Werkschau<br />

zu weit war, dem bietet sich nunmehr in<br />

Oldenburg die Chance, die Arbeiten der<br />

umtriebigen Künstlerin erstmals in<br />

Deutschland komplett begutachten zu können.<br />

Immerhin hat die gebürtige Iranerin in<br />

jenen gut zehn Jahren, in denen sie sich<br />

filmisch ausdrückt, sechs Doku- und<br />

Spielfilme in Szene setzen können. Ihre<br />

Lowbudgetarbeiten wurden von weit<br />

mehr als vierzig Filmfestivals gezeigt;<br />

Akbaris Spielfilmregiedebüt „20 Fingers“<br />

war dem Filmfestival von Venedig 2004<br />

eine Auszeichnung als Bester Film in der<br />

Reihe Digitales Kinoschaffen wert. Die<br />

Dokumentarfilme der 1974 in Teheran<br />

geborenen Filmerin eckten bei der Staatsmacht<br />

im Lande fortwährend an, schon<br />

allein weil sie die Zustände im Iran minutiös<br />

schilderten. Die Kopfbedeckung mal<br />

beiseite lassend, könnten Akbaris portraitierte<br />

Frauen glatt als mutige, eigensinnige<br />

Sozialarbeiterinnen irgendwo in der<br />

englischen Provinz oder als dickköpfige<br />

Friseurinnen in den Arbeiterbezirken von<br />

London durchgehen, deren familiäre und<br />

Mann-Frau-Probleme und Gesprächsthemen<br />

durchaus ähnlich sind, mutmaßte<br />

ein Kritiker des Guardian. Weithin<br />

bekannt wurde Mania Akbari 2002, als<br />

die iranische Regiegröße Abbas Kiarostami<br />

ihr die weibliche Hauptrolle in seinem<br />

Spielfilm „Ten“ überantwortete.<br />

Zuvor hatte die Teheranerin gemalt, fotografiert,<br />

Videos gedreht. Als man ihr 2007<br />

die Diagnose Brustkrebs offenbarte, verarbeitete<br />

Akbari ihre seelischen Gratwanderungen<br />

zwischen Überleben und Tod<br />

Sicherer Spaß<br />

Planungen für ein friedliches Stadtfest abgeschlossen<br />

TEXT | KATHARINA NEGRO<br />

Von Donnerstag an zieht das Stadtfest je<br />

nach Wetterlage wohl wieder ein paar hunderttausend<br />

Feiernde in die Oldenburger<br />

Innenstadt. Ein solches Megaevent will<br />

gut geplant, denn die Sicherheit der Gäste<br />

muss stets gewährleistet sein.<br />

Die beteiligten Akteure wie Feuerwehr,<br />

Polizei, Bürger- und Ordnungsamt und<br />

der Veranstalter haben ein umfangreiches<br />

Sicherheitskonzept erarbeitet. Die Polizeiinspektion<br />

Oldenburg-Stadt wird<br />

zusätzliche Beamte im Einsatz haben, die<br />

unter anderem auch Jugendschutzkontrollen<br />

durchführen. Sollten große Besuchermassen<br />

evakuiert werden müssen, so<br />

ist auch dies geplant und können zum<br />

Beispiel Straßenabsperrungen auf dem<br />

Wallring errichtet werden. Des Weiteren<br />

sind wichtige Zufahrtswege für Feuerwehr-<br />

und Rettungsfahrzeuge entsprechend<br />

gekennzeichnet und ist es verboten,<br />

diese Wege mit Fahrrädern zu blokkieren.<br />

Behindernde Räder werden demnach<br />

kostenpflichtig entfernt werden.<br />

Wie jedes Jahr wird auch 2013 an alle<br />

Besucher appelliert, keine Gläser und<br />

Glasflaschen mitzubringen. Bei Glasbruch<br />

LIEBE LESERIN,<br />

LIEBER LESER!<br />

Sogenannte Runde Tische sind seit<br />

geraumer Zeit sehr beliebt, besonders<br />

in krisenhaften Zeiten. An und für sich<br />

sind runde Tische etwas Feines, laden<br />

geradezu durch ihre Form zur Kommunikation<br />

ein. So gesehen könnten<br />

runde Tische vermehrt werden. Wenn<br />

aber diese Runden Tische nicht für<br />

Klartext sondern für Vernebelung, gar<br />

einer heuchlerischen Attitüde Platz<br />

machen, verfehlen sie ihre positiven<br />

Wirkungsmöglichkeiten. Meistens<br />

kommen sie allerdings zu spät.<br />

Sowohl in Papenburg als auch im<br />

sogenannten Schweinegürtel<br />

Deutschlands diskutiert man seit<br />

geraumer Zeit über den „Missbrauch<br />

von Werkverträgen“. Man gibt sich<br />

erschrocken, erbost, empört, je nachdem,<br />

welchem ‘Lager’ man angehört.<br />

Dabei machen ja wohl einige Profiteure<br />

‘eine gute Schnitte’. Die Fleischindustrie,<br />

die entsprechenden Vermittlungsagenturen<br />

und die entsprechenden<br />

Wohnungsvermittler und -besitzer.<br />

Nach dem Motto, ‘die können ja<br />

froh sein, dass sie überhaupt Arbeit<br />

kriegen’, haben die Nachbarn, Kollegen,<br />

alle Akteure, die für Wohn- und<br />

Arbeitsbedingungen zuständig sind,<br />

die mittlerweile ausführlich beschriebenen<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

der ArbeiterInnen für ‘normal’<br />

gehalten. Es geht eben nicht um den<br />

Missbrauch von Werkverträgen! Es<br />

geht schlicht und einfach um moderne<br />

Sklaverei. Und es wird allerhöchste<br />

Zeit, dass die Heucheleien der Vergangenheit<br />

aufhören und die ArbeiterInnen,<br />

egal woher sie kommen, die<br />

ihnen zustehenden Löhne und Bedingungen<br />

erhalten.<br />

Die Redaktion<br />

in einer Art Nachschlag auf Kiarostamis<br />

Kultfilm, den sie „10+4“ nannte. „Krebs<br />

ist weit mehr als eine Krankheit“, äußerte<br />

sich die Filmemacherin nach Fertigstellung<br />

dieser Arbeit, „die schiere Diagnose<br />

verändert bei einem die Einstellung<br />

zum Leben, schärft die Sichtweise<br />

aufs Umfeld, auf die Welt“.<br />

Inspiriert fühlt Mania Akbari sich nicht<br />

nur von Filmemachern wie Michael<br />

Haneke, dessen „Liebe“ ihr überaus gut<br />

gefiel („ein Tanz zwischen Liebe und<br />

Tod“), sondern auch durch Henry Moores<br />

Plastiken, den Gemälden von Henri<br />

Matisse oder Pablo Picassos Kunst. „Kino<br />

kann Bewusstsein schaffen und deswegen<br />

ist es so bedrohlich für Regierungen, die<br />

genau das verhindern wollen“, zitiert das<br />

Oldenburger Filmfestival in einer Presseinfo<br />

die Exil-Iranerin. Dass man deren<br />

Arbeiten im Jubiläumsjahrgang mit einer<br />

Werkschau ehrt, will Festivalleiter Torsten<br />

Neumann als ausdrückliche Ermutigung<br />

sehen, ein Zeichen für künstlerische<br />

Unabhängigkeit zu setzen. Die Werkschau<br />

zeigt neben dem schauspielerischen<br />

Debüt der Teheranerin „Ten“ von 2002<br />

ihren Doku-Regieerstling „Crystal“ von<br />

2003, das Spielfilmregiedebüt „20 Fingers“<br />

von 2004 sowie sämtliche Arbeiten<br />

inklusive des aktuellen „From Teheran to<br />

London“ von 2012, der Mania Akbari<br />

ins Exil übersiedeln ließ.<br />

drohen Bußgelder in Höhe von mindestens<br />

100 Euro. Mit Bußgeldern in gleicher<br />

Höhe ist zu rechnen, wenn Personen<br />

erwischt werden, die ihre Notdurft an<br />

Stellen verrichten, die hierfür nicht vorgesehen<br />

sind. Toilettenwagen sind in ausreichender<br />

Anzahl vorhanden, versichern<br />

die Veranstalter und wünschen ein sicheres<br />

und friedliches Stadtfest.<br />

Stadtfest OL: 29.-31.8.

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