Heft 4/2013 - DGE

Endokrinologie
Informationen
Mitteilungen der
Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie
Schriftleitung:
Christof Schöfl, Erlangen
37. Jahrgang
Heft 4/2013
Besuchen Sie die Homepage unter
http://www.endokrinologie.net
November 2013
Georg Thieme Verlag, Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart

Endokrinologie
Informationen
Mitteilungen der
Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie
37. Jahrgang, Heft 4/2013
Schriftleitung:
Christof Schöfl, Erlangen
Aus dem Vorstand und der Geschäftsstelle der DGE
59 Wahlen zum DGE-Vorstand 2014
59 Abgabetermine für Beiträge in den Endokrinologie Informationen
Aus den Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen
60 Ohne Synacthen® gibt es zurzeit keine ACTH-Tests…
Vorschläge für Alternativen von der Sektion Nebenniere der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
63 Jahresbericht des Deutschen Akromegalie-Registers 2012 – 2013
Notizen
66 Deutscher Internistentag 2013 Berlin – Podiumsdiskussion,
26. September 2013
Laborreform 2014 – Endokrinologie vor dem Aus?
67 ‚Einfach gelungen!‛ – ein Fazit der YARE- und EYES-Repräsentanten zur
ESE Bregenz Summer School on Endocrinology 2013
70 16. Treffen der Kraniopharyngeomgruppe – WIR SIND DIE GRUPPE
72 Judith-Esser-Mittag-Preis
Kongressankündigung
73 57. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, Dresden
74 Veranstaltungskalender
76 Pharma-Ecke

Gremien der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
Vorstand
Präsident
Prof. Dr. Jörg Gromoll, Münster
1. Vize-Präsident
Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel, Essen
2. Vize-Präsident
Prof. Dr. Felix Beuschlein, München
Sekretär und Schatzmeister
Dr. Johanna Pickel, München
Berufspolitische Fragen
Dr. Thomas Eversmann, München
Mediensprecher
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Schatz, Bochum
Schriftleitung Endokrinologie-Informationen
Prof. Dr. Christof Schöfl, Erlangen
Tagungspräsident 2014
Prof. Dr. Stefan Bornstein, Dresden
Tagungspräsident 2015
Dr. Sebastian M. Schmid, Lübeck
Tagungspräsident 2016
Prof. Dr. Günter K. Stalla, München
Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGE
Sprecher:
Prof. Dr. Martin Grußendorf, Stuttgart
Beirat:
Dr. Michael Droste, Oldenburg
Dr. Thomas Eversmann, München
PD Dr. Joachim Feldkamp, Bielefeld
Prof. Dr. Jörg Gromoll, Münster
Dr. Johanna Pickel, München
Prof. Dr. Christof Schöfl, Erlangen
Herr Martin Then, Altdorf b. Nürnberg
Sektion Angewandte Endokrinologie
Sprecher:
PD Dr. Beate Quadbeck, Düsseldorf
Beirat:
Dr. Julia K. Domberg, Oldenburg
PD Dr. Joachim Feldkamp, Bielefeld
PD Dr. Reinhardt Finke, Berlin
PD Dr. Onno E. Janßen, Hamburg
Dr. B. Schöfl-Siegert, Erlangen
Dr. Claudia Weber, Halberstadt
Sektion Diabetes und Stoffwechsel
Sprecher:
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Hamburg
Beirat:
Dr. Michael Faust, Köln
Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Tübingen
Prof. Dr. Harald Klein, Bochum
Prof. Dr. Thomas Linn, Gießen
Prof. Dr. Klaus Parhofer, München
Sektion Knochenstoffwechsel (CRHUKS)
Sprecher:
Prof. Dr. Walter Josef Faßbender, Kempen/Ndrh
Beirat:
Prof. Dr. Dr. Christian Kasperk, Heidelberg
Prof. Dr. Johannes Pfeilschifter, Essen
PD Dr. Stephan H. Scharla, Bad Reichenhall
Prof. Dr. Heide Siggelkow, Göttingen
Sektion Molekulare und Zelluläre Endokrinologie
Sprecher:
Prof. Dr. Andreas Schäffler, Regensburg
PD Dr. Sven Schinner, Düsseldorf
Beirat:
Prof. Dr. Charalampos Aslanidis, Regensburg
Prof. Dr. Elke Oetjen, Hamburg
Sektion Nebennieren, Hypertonie und Steroide
Sprecher:
PD Dr. Martin Fassnacht, Würzburg
Beirat:
PD Dr. Sven Diederich, Berlin
Dr. Monika Ehrhart-Bornstein, Dresden
Prof. Dr. Thomas Mussack, München
Prof. Dr. Marcus Quinkler, Berlin
PD Dr. Holger Willenberg, Düsseldorf
Sektion Neuroendokrinologie
Sprecher:
Prof. Dr. Günter K. Stalla, München
Beirat:
PD Dr. Rolf Buslei, Erlangen
Prof. Dr. Eberhard Fuchs, Göttingen
PD Dr. Jürgen Kreutzer, Nürnberg
PD Dr. med. Sebastian Schmid, Lübeck
Prof. Dr. Christof Schöfl, Erlangen
Prof. Dr. Klaus Wiedemann, Hamburg
Sektion Pädiatrische Endokrinologie
Sprecher:
Prof. Dr. Berthold P. Hauffa, Essen
Beirat:
Dr. Christoph Brack, Celle
PD Dr. Sabine Heger, Hannover
Prof. Dr. Joachim Wölfle, Bonn
Dr. Dirk Schnabel, Berlin
Dr. Simone von Sengbusch, Lübeck
Sektion Reproduktionsbiologie und -medizin
Sprecher:
Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Münster
Beirat:
Prof. Dr. Dr. Ralf Einspanier, Berlin
PD Dr. Martin Götte, Münster
Prof. Dr. Bernd Hoffmann, Gießen
Prof. Dr. Artur Mayerhofer, München
Prof. Dr. Ludwig Wildt, Innsbruck
Sektion Schilddrüse
Sprecher:
Prof. Dr. Markus Luster, Ulm
Beirat:
PD Dr. Joachim Feldkamp, Bielefeld
Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer, Essen
Prof. Dr. Heiko Krude, Berlin
Prof. Dr. Thomas Musholt, Mainz
Prof. Dr. Matthias Schott, Düsseldorf
Prof. Dr. Christine Spitzweg, München
Kommission Hormontoxikologie
Sprecher:
Prof. Dr. Gilbert Schönfelder, Berlin
Kommission Leitlinien
Sprecher:
Prof. Dr. Klaus Mann, Essen
Arbeitsgemeinschaft Hypophyse und
Hypophysentumore
Sprecher:
Prof. Dr. Stephan Petersenn, Hamburg
Beirat:
Prof. Dr. Jürgen Honegger, Tübingen
Prof. Dr. Günter K. Stalla, München
Prof. Dr. Christian J. Strasburger, Berlin
Arbeitsgemeinschaft Neuroendokrine
Gastrointestinale Tumore
Vorsitzender:
Prof. Dr. Bertram Wiedenmann, Berlin
Weitere Vorstände:
PD Dr. Martin Anlauf, Düsseldorf
PD Dr. Christoph Auernhammer, München
Prof. Dr. Peter Goretzki, Neuss
Dr. Anja Rinke, Marburg
PD Dr. Gabriele Pöpperl, Stuttgart
Sekretär:
Dr. Ulrich-Frank Pape, Berlin
Arbeitsgemeinschaft Young Active Research in
Endocrinology (YARE)
Maximilian Bielohuby, München
Christian Adams, Münster
Stephanie Fliedner, Lübeck
Tina Kienitz, Berlin
Katharina Lang, Würzburg
Elena Leinweber, Lübeck
Felix Machleidt, Lübeck
Frank Möller, Dresden
Torsten Schröder, Lübeck
Dominik Schulte, Kiel
Experimental and Clinical Endocrinology
& Diabetes
Herausgeber:
Prof. Dr. Thomas Gudermann, München
Prof. Dr. Peter Nawroth, Heidelberg
European Journal of Endocrinology
Prof. Dr. Hermann M. Behre, Halle
Vertreter in der European Society
of Endocrinology
Mitglied des Executive Committee:
Prof. Dr. Georg Brabant, Lübeck
Vertreter bei der European Union of Medical
Specialists (UEMS)
Prof. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt/Main
PD Dr. Reinhard Finke, Berlin
Vertreter in der International Society
of Endocrinology
Prof. Dr. Martin Grußendorf, Stuttgart
Prof. Dr. Thomas Gudermann, München
Prof. Dr. Eberhard Nieschlag, Münster
Endokrinologie Informationen
ISSN 0721-667-X
Impressum
Verantwortliche Schriftleitung
Prof. Dr. med. Christof Schöfl
Abteilung Endokrinologie – Diabetologie
Medizinische Klinik 1
Universitätsklinikum Erlangen
Ulmenweg 18, 91054 Erlangen
Tel.: 0 91 31/8 53 46 51, Fax: 0 91 31/8 53 40 05
E-mail: christof.schoefl@uk-erlangen.de
Manuskripte an die Schriftleitung bitte als
Ausdruck sowie an die angegebene
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Geschäftsstelle der DGE
EndoScience Service GmbH
Hopfengartenweg 19, 90518 Altdorf
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Erscheinungsweise
Die Endokrinologie Informationen erscheinen
4-mal jährlich. Der Bezug ist für Mitglieder der
DGE als Beilage der Zeitschrift Experimental and
Clinical Endocrinology and Diabetes kostenlos.
Einzelheftpreis € 8,20 zuzüglich Versandkosten.
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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich
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durch Fotokopie –, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
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Für Angaben über Dosierungsanweisungen und
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durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der
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Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die
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die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber
der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Jede Dosierung
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des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an
jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten
dem Verlag mitzuteilen.
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Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Aus dem Vorstand und der Geschäftsstelle der DGE | 59
Wahlen zum DGE-Vorstand 2014
Am 21. März 2014 findet in Dresden die jährliche Mitgliederversammlung
der DGE statt. Dort steht turnusgemäß
die Wahl folgender Vorstandsmitglieder an:
In geheimer Wahl:
– Präsident
– Vizepräsident
– Zweiter Vizepräsident
– Sprecher Berufspolitik
– Tagungspräsident 2017
Die Mitglieder sind herzlich dazu aufgefordert
Kandidatinnen und Kandidaten vorzuschlagen.
Laut Satzung der DGE müssen die Wahlvorschläge von
mindestens 10 Mitgliedern der Gesellschaft unterstützt
werden und bis spätestens 8 Wochen vor der Mitgliederversammlung
(dies ist der 24. Januar 2014) in schriftlicher
Form beim Sekretär vorliegen.
Die Kandidatinnen bzw. Kandidaten werden dann bis
zum 07.02.2014 allen Mitgliedern schriftlich mitgeteilt.
Für alle Wahlen besteht die Möglichkeit der Briefwahl.
Entsprechende Briefwahlunterlagen können bis zum
28.02.2014 bei der Geschäftsstelle angefordert werden.
Die Rücksendungen müssen bis zum 14.03.2014 (Poststempel)
in der Geschäftsstelle eingegangen sein.
Abgabetermine für Beiträge in den
Endokrinologie Informationen
Die Einreichdaten 2014 für Beiträge bei der Schriftleitung sind wie folgt (Erscheinungstermin in Klammer):
Heft 1/2014 Februar: Manuskriptabgabe 10.01.2014 (18.02.2014)
Heft 2/2014 Mai: Manuskriptabgabe 04.04.2014 (16.05.2014)
Heft 3/2014 September: Manuskriptabgabe 01.08.2014 (19.09.2014)
Heft 4/2014 November: Manuskriptabgabe 03.10.2014 (19.11.2014)
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

60 | Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen
Ohne Synacthen® gibt es zurzeit keine
ACTH-Tests…
Vorschläge für Alternativen von der
Sek tion Nebenniere der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Holger S. Willenberg (Düsseldorf), Marcus Quinkler (Berlin), Martin Fassnacht
(München) im Namen der Sektion Nebenniere, Steroide und Hypertonus der DGE
Seit Sommer erreichen uns immer mehr Anfragen, da
es Lieferengpässe von Synacthen® gibt. Synacthen wird
von vielen Endokrinologen, aber auch anderen Fachkollegen
in der Klinik und der Praxis als synthetisches
ACTH 1-24
zur Stimulation der Nebennieren im Rahmen
des sog. ACTH-Tests eingesetzt.
Den vorliegenden Text hat die Sektion Nebenniere der
DGE auf Wunsch zahlreicher betroffener Kollegen verfasst,
um Hintergrundinformationen und konkreten
Empfehlung für den klinischen Alltag zu geben.
Warum ist Synacthen® aktuell nicht lieferbar?
Am 11. Juni 2013 hat die Firma Questcor Pharma die
Lizenz für Synacthen in Deutschland und 40 weiteren
Ländern von der Firma Novartis erworben. Questcor hat
bereits in USA ein ACTH 1-24
-Depot-Produkt (Acthar®) auf
dem Markt, das als Depotpräparat für Autoimmunerkrankungen
eingesetzt wird. Ob es hier einen Zusammenhang
zwischen dem im Vergleich zu Synacthen-Depot deutlichen
teureren Acthar und den momentanen Lieferschwierigkeiten
gibt, bleibt aktuell noch Spekulation.
In Deutschland besitzt die Firma sigma-tau GmbH die
Lizenzen für den Vertrieb von ACTH 1-24
. Nach Aussagen
des Geschäftsführers (Stand: 14. Okt 2013) werden die
Lieferengpässe frühestens im Laufe des ersten Quartals
2014 behoben sein. Dies hätte mit dem Herstellerwechsel
und dem veränderten Verfahren der Erzeugung,
dessen Schritte teilweise neu zugelassen werden müssen,
zu tun.
Was kann man alternativ nehmen solange es kein intravenös
applizierbares ACTH 1-24
gibt?
Die folgenden Vorschläge hat der Beirat der Sektion Nebenniere
erarbeitet, um Hilfestellung in der klinischen
Situation zu geben, in denen bisher regelhaft ein ACTH-
Test eingesetzt wurde. Bei einem Teil der „Lösungsvorschläge“
handelt es sich um „Notlösungen“, da die genannten
Alternativtests weniger gut evaluiert sind.
Wesentlich für die Diagnosestellung ist eine genaue
Anamnese, die neben den typischen Symptomen der
Nebennierenrindeninsuffizienz auch nach einer Exposition
gegenüber Glukokortikoiden sowie weiteren
hypophysären Begleiterscheinungen fragt. Vor der Labordiagnostik
erfolgt dann, wie immer, die ausführliche
körperliche Untersuchung, auf die hier nicht im Detail
eingegangen werden kann. In diesen Zusammenhang
möchten wir auch auf das Kapitel »Nebennierenrindeninsuffizienz«
auf der Homepage unserer Fachgesellschaft
verweisen (www.endokrinologie.net >>> Patienteninformationen).
Ist lokal noch eine begrenzte Menge Synacthen vorhanden,
kann in Absprache mit der jeweiligen Apotheke
die Verdünnung und Aliquotierung erwogen werden,
um einen niedrig-dosierten ACTH-Test (1 μg oder 5 μg
ACTH anstelle von 250 μg ACTH) durchzuführen. Während
der 250 μg ACTH-Test nach 30 und 60 min ausgewertet
werden kann, sollte zumindest beim 1 μg-Test
die Blutentnahme nach 30 min erfolgen (Grenzwert >
18 μg/dl).
Im ambulanten Bereich (z.B. Praxis) kann überlegt werden,
eine Ampulle Synacthen nicht nur für einen Patienten
zu verwenden, sondern eine Ampulle Synacthen
auf mehrere Patienten aufzuteilen. Auf ein ausreichendes
Injektionsvolumen (Cave: komplette Injektion, Adhäsion
an der Ampullenwand etc.) ist zu achten.
Verdacht auf primäre Nebennierenrindeninsuffizienz
Bei dieser Fragestellung empfehlen wir im ersten Schritt
die basale Messung folgender hormoneller Parameter
vorzunehmen:
ACTH, Cortisol, Renin, Aldosteron, DHEAS vor 10 Uhr
Interpretation: Ein basaler Cortisol-Spiegel größer
11 μg/dL (300 nmol/l) macht eine Nebennierenrindeninsuffizienz
unwahrscheinlich, während ein Cortisol-Spiegel
< 3 μg/dl (80 nmol/l) diese wahrscheinlich
macht. Bei der primären Nebenniereninsuffizienz sind
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen | 61
ACTH und Renin eindeutig erhöht (i.d.R. mindestens auf
das 3-5 fache der oberen Normgrenze), während das
Cortisol und Aldosteron niedrig-normal oder erniedrigt
sind. Das DHEAS ist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
meist nicht mehr nachweisbar, reicht aber zur
alleinigen Diagnosestellung nicht aus.
Bestätigt sich der Verdacht wird man in den meisten
Fällen hiermit eine sichere Diagnose stellen können.
Problematisch sind partielle Nebenniereninsuffizienzen
oder Frühstadien der Erkrankung. In Grenzfällen
empfehlen wir einen Therapieversuch mit Hydrocortison
in einer täglichen Dosis von 10-15 mg für 3 Monate
(z.B. 7,5-2,5-0 oder 10-5-0, oder 5-5-5 mg) und anschließende
erneute Testung unter eventuell versuchter
Reduktion dieser Dosierung.
Diese Abbildung zeigt die verschiedenen Prinzipien von oben besprochenen Testverfahren.
Der ACTH-Test stimuliert direkt die Nebennierenrinde und hat deshalb Schwächen bei der Diagnostik der frühen
sekundären Nebennierenrindeninsuffzienz, da hier teilweise noch ausreichend ACTH-Rezeptoren in der Nebenniere
exprimiert werden. Beim CRH-Test kann der durch CRH induzierte ACTH-Piek durch das ansteigende Cortisol gehemmt
werden. Dies führt manchmal zu „falsch niedrigen“ Cortisolwerten, was seine Sensitivität einschränkt. Der Metopirontest
induziert einen Block der 11β-Hydroxylasen und induziert eine Nebennierenrindeninsuffzienz ähnlich wie beim AGS. Der
resultierende ACTH-Anstieg übersetzt sich in einer vermehrten Synthese von Cortisol-Vorstufen wie 11-Desoxycortisol
(und 17-Hydroxyprogesteron). Der Insulin-Hypoglykämie-Test (nicht dargestellt) führt über eine hypothalamische Stressreaktion,
die durch die Unterzuckerung provoziert wird, zu einem starken Anstieg von ACTH und Cortisol.
Infobox
V.a. primäre NN-Insuffizienz
– ACTH, Cortisol, Renin, Aldosteron, DHEAS
V.a. sekundäre NN-Insuffizienz
– Cortisol, ACTH, DHEA-S
– Freies T4+TSH, FSH (bei postmenopausalen Frauen),
IGF1 zur Abschätzung der anderen hypophysären
Achsen
– Insulin-Hypoglykämie
– Metyrapon-Test
– CRH-Test
V.a. Adrenogenitales Syndrom
– 24-h-Urin-Steroidprofil
– 21-Desoxycortisol
– Genetik
Verdacht auf sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz
Vermutet man eine hypophysäre Störung, kommt der
Untersuchung anderer Hypophysenachsen eine besondere
Bedeutung zu. Fallen diese normal aus, sind lediglich
eine Hypophysitis bzw. ein isolierter ACTH-Mangel
als extrem seltene Variante möglich. Diese Entitäten
müssten bei klinischem Verdacht weiter abgeklärt,
z.B. mittels Insulin-Hypoglykämie- oder Metyrapon
(Metopiron®)-Test. Für die klinische Praxis ist die Bestimmung
von freiem T4 zusammen mit TSH zur Bewertung
einer eingeschränkten TSH Sekretion in aller
Regel verfügbar. Bei postmenopausalen Frauen eignet
sich die Bestimmung des FSH-Wertes, um einen Eindruck
von der hypophysären Gonadotropinsekretion
zu bekommen. Ein erniedrigtes IGF1 weist auf einen
Wachstumshormon-Mangel hin. Liegt das DHEA-S im
Referenzbereich, ist eine sekundäre Nebennierenrinden-Insuffizienz
unwahrscheinlich.
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

62 | Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen
Bei einem dokumentierten Ausfall weiterer Hypophysenvorderlappenachsen
bzw. suggestiver äußerer Umstände
(z.B. Makroadenom, Z.n. operativer/radiochirurgischer
Intervention, etc.) sollte bei einem niedrigen
Cortisol mit inadäquat niedrigem ACTH in jedem Fall
eine Substitution begonnen werden.
Bei klinischem Verdacht auf eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz
und grenzwertiger Funktion anderer
Hypophysenachsen sollte großzügig die Indikation zum
Insulin-Hypoglykämie-Test gestellt werden. Alternativ
kann auch hier der Metyrapon (Metopiron)-Test eingesetzt
werden. In dieser Fragestellung sollte dieser als
Einzeldosis-Test über Nacht (ca. 30 mg/kg KG zwischen
23 und 24 Uhr mit einem Glas Milch oder etwas Fettreichem
einnehmen; Blutentnahme gegen 8 Uhr am Folgetag)
durchgeführt werden.
Liegt eine sekundäre Nebennierenrinden-Insuffizienz
infolge der Beseitigung eines endogenen bzw. nach exogenem
Glukokortikoid-Exzess vor, eignet sich neben
dem Metyrapontest auch der CRH-Test.
Achtung! Alle genannten Funktionstests gehören
in die Hand erfahrener Kliniker, die mit den jeweiligen
Tests Erfahrung haben, da es zu gravierenden Nebenwirkungen
kommen kann. Gerade bei bestehender
Nebenniereninsuffizienz ist die Wahrscheinlichkeit eines
Blutdruckabfalls bis hin zur Bewusstseinsstörung
deutlich erhöht. Zusätzlich sind die entsprechenden
Kontraindikationen zu beachten (z.B. beim Insulin-Hypoglykämietest
u.a. zerebrales Anfallsleiden, Zerebralsklerose,
Schwangerschaft). Metyrapon verstärkt eine
etwaige Nebennierenrindeninsuffizienz. Bei Patienten,
deren klinische Untersuchung eine hohe Prä-Test-
Wahrscheinlichkeit für eine Nebennierenrindeninsuffizienz
ergibt, sollte dieser Test stationär durchgeführt
werden. Metyrapon ist in Deutschland (noch) nicht
zugelassen, was bei der Patientenaufklärung beachtet
werden muss. Die Zulassung wird allerdings in der ersten
Hälfte 2014 erwartet.
Interpretation von basalen Werten und Testen:
– Basaler Cortisol-Spiegel
Ein Cortisol-Wert vor 10 Uhr am Morgen größer
11 μg/dl (300 nmol/l) macht eine komplette Nebennierenrindeninsuffizienz
unwahrscheinlich, während
ein Cortisol-Spiegel < 3,0 μg/dl (80 nmol/l)
diese wahrscheinlich macht.
– Insulin-Hypoglykämietest (0.1 -0.15 I.E./kg KG)
Dieser ist nur bei symptomatischer Unterzuckerung
und einem Blutzuckerspiegel < 40 mg/dl verwertbar.
Eine relevante Nebenniereninsuffizienz ist bei einem
Cortisol-Anstieg > 18 μg/dl (500 nmol/l) und
– weniger gut evaluiert – ACTH-Anstieg > 150 pg/
ml (33 pmol/l) unwahrscheinlich und bei einem
Cortisol-Anstieg > 20 μg/dl (550 nmmol/l) ausgeschlossen.
– Metyrapon-Test (30 mg/kg KG)
Die Compliance und der normale Metyrapon-
Metabolismus wird durch einen Cortisol-Spiegel <
8 μg/dl (220 nmol/l) angezeigt.
Eine Nebenniereninsuffizienz ist unwahrscheinlich,
wenn das 11-Desoxycortisol > 7 μg/dl (200 nmol/l)
und – weniger gut evaluiert – das ACTH > 100 pg/
ml (22 pmol/l) ansteigt.
– CRH-Test (100 μg i.v.)
Der Cortisolanstieg > 18 μg/dl (500 nmol/l) macht
eine Nebennierenrindeninsuffizienz unwahrscheinlich,
während ein Anstieg auf Spiegel < 14 μg/dl
(360 nmol/l) für eine solche spricht. Die Stärke liegt
im Ausschluss einer sekundären Nebennierenrindeninsuffizienz
z.B. nach vorausgegangener Glukokortikoidtherapie,
jedoch nicht im Nachweis eine Unterfunktion.
Verdacht auf relative Nebenniereninsuffizienz bei intensivpflichtigen
Patienten
Da unter diesen Umständen die Diagnosekriterien Nebenniereninsuffizienz
grundsätzlich nicht unumstritten
sind, wollen wir diesen Aspekt nur kurz abhandeln.
Die oben genannten Grenzwerte können allerdings
nicht zum Diagnoseausschluss herangezogen werden.
Generell ist die einfache Messung des Gesamtcortisols
bei intensivpflichtig kranken Patienten als problematisch
einzustufen. Dennoch erscheint eine relevante Unterfunktion
der Nebenniere bei einem basalen Cortisol
von > 35 μg/dl mit hoher Sicherheit ausgeschlossen und
bereits bei Werten von > 30 μg/dl unwahrscheinlich. Die
Messung des ACTH bzw. DHEA-S ist in dieser Situation
wahrscheinlich nicht hilfreich.
Verdacht auf Adrenogenitales Syndrom
Bei Patienten mit grenzwertig erhöhtem basalem
17-OH-Progesteron gibt es aus unserer Sicht aktuell
keine wirklich gut evaluierte Alternative zum ACTH-
Test. Sensitiver als das 17-Hydroxyprogesteron bezüglich
der Frage nach einem 21-Hydroxylasedefekt ist das
21-Desoxycortisol, dessen obere Normgrenze bei 15 ng/
dl liegt. Beide Steroidhormone diskrimieren die betroffenen
von den gesunden Frauen am besten jedoch nach
ACTH-Stimulation. Sinnvoll kann hier ein Urin-Steroidprofil
sein, was in einem Speziallabor mittels massenspektrometrischer
Methoden gemessen werden muss.
Falls ansonsten klinisch relevant, ist die Frage im Zweifelsfall
mittels genetischer Untersuchung zu klären.
Wir bedanken uns bei Herrn Prof. Wolfgang Oelkers
und Herrn Prof. Bruno Allolio für Ihre Beratung bei der
Festlegung der Empfehlungen.
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen | 63
Jahresbericht des Deutschen
Akromegalie-Registers 2012–2013
Der Vorsitzende 16. Oktober 2013
Univ.-Prof. Dr. med. C. Schöfl
Univ.-Prof. Dr. med. Christof Schöfl
Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie
Medizinische Klinik 1
Universitätsklinikum Erlangen
Ulmenweg 18
91054 Erlangen
Deutschland
DEUTSCHES
AKROMEGALIE
REGISTER
Vorstandstreffen
Der Vorstand des Registers tagte am:
– 04.02.2013, Berlin
– 01.07.2013, Berlin
– 30.10.2013, Berlin
Hauptschwerpunkte der Arbeit des Vorstands waren in
diesem Berichtszeitraum neben der laufenden Datenerfassung
die Begleitung der Erstellung und Testung der
webbasierter Datenbank. Ein weiterer Schwerpunkt bestand
in der Initiierung und Umsetzung von Initiativen
zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Awareness
in Bezug auf Patienten mit Akromegalie.
Die Publikation „Long-term outcome in patients with
acromegaly: analysis of 1344 patients from the German
Acromegaly Register“ für das European Journal of Endocrinology
wurde im ersten Quartal 2013 zum Abschluss
gebracht.
Stand der Erfassung (Oktober 2013)
Laut Beschluss der Vollversammlung des Deutschen
Akromegalie-Registers von 2012 werden nur noch aktive
Zentren im Register geführt und besucht.
Gesamt
Zentren: 57
– Universitätsklinika 29
– Praxen 18
– Krankenhäuser 10
Fallerfassung, gesamt 2009
– Universitätsklinika 1183
– Praxen 599
– Krankenhäuser 227
Erfassung Januar–September 2013
Besuchte Zentren (2013) 22
– Universitätsklinika 12
– Praxen 7
– Krankenhäuser 3
Neuerfassungen, gesamt (2013) 100
– Universitätsklinika 63
– Praxen 31
– Krankenhäuser 6
Follow-Up-Erfassungen, gesamt (2013) 479
– Universitätsklinika 285
– Praxen 170
– Krankenhäuser 24
Die webbasierte Datenbank
Ab 2014 sollen die Daten auf der Plattform einer webbasierten
Datenbank durch die Zentren selbst in das Register
eingebracht werden.
In Vorbereitung auf diese Umstellung wurden in den
beiden letzten zurückliegenden Berichtszeiträumen
im Rahmen von Vorstandssitzungen, Arbeitstreffen
und Telefonaten das Datenmodell sowie die zukünftige
Vorgehensweise der Datenerhebung diskutiert und
festgelegt. Die Lohmann & Birkner Health Care Consulting
GmbH wurde durch den Register-Vorstand am
13.10.2011 mit der Erstellung der webbasierten Datenbank
beauftragt. Am 27.09.2012 wurde durch den
Vorstand des Akromegalie-Registers der von Lohmann
& Birkner vorgelegten Anforderungsspezifikation zugestimmt.
Auf dieser Grundlage wurde die Software
erstellt. Eine Testphase im Frühjahr 2013 wurde erfolgreich
abgeschlossen. Der im Rahmen der Testphase
festgestellte Änderungsbedarf wurde mittlerweile in
die Datenbank eingearbeitet.
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

64 | Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen
Im Rahmen eines „Bug Fixings“ werden derzeit letzte
Prüfungen und Korrekturen an der Datenbank vorgenommen.
Zeitgleich wird das Konzept für die zukünftige
Bereitstellung von Online-Auswertungen im
Sinne einer BI-Lösung abschließend konzipiert und
softwareseitig vorbereitet. Nach entsprechender Abstimmung
im Register-Vorstand erfolgt die Programmierung
und Bereitstellung für die User.
Die datenschutzrechtlich für die Zulassung der neuen
Version der Datenbank erforderlichen Anträge und Dokumente
wurden im ersten und zweiten Quartal 2013
erstellt und bei dem zuständigen Datenschutzbeauftragten
in Nordrhein-Westfalen eingereicht. Dessen Zustimmung
liegt mittlerweile vor. Die empfohlenen Änderungen
kleinerer Details in den betreffenden Dokumenten
wurden durch den Register-Vorstand veranlasst.
Therapien
Die im zurückliegenden Berichtszeitraum erfolgte Erhebung
und Eingabe der neuen und der Follow-up-Fälle
erfolgte bereits unter Nutzung der neuen webbasierten
Datenbank.
Eine Auswertung der laufenden und neu angesetzten
Therapien, so wie sie in den zurückliegenden Jahresberichten
erfolgte, wird auf Grundlage der neuen
Datenbank erst Anfang 2014 möglich sein. Die entsprechenden
Zahlen werden dann umgehend den Register-Mitgliedern
zugesendet.
Website
Die Website des Deutschen Akromegalie-Registers
wurde regelmäßig überprüft und aktualisiert (Erfasste
Fälle, Veranstaltungen, Publikationen, usw.).
Unter „Behandlungszentren“ erscheinen jetzt ausschließlich
jene Zentren, die sich aktiv an der Registerarbeit
beteiligen und deren Patienten für die Langzeitbeobachtung
zur Verfügung stehen. Im internen
Bereich der Homepage erscheinen ebenfalls nur noch
diese Behandlungszenten. Die aufgeführten Patientenzahlen
beziehen sich ebenfalls nur auf jene Patienten,
die für die Langzeitbeobachtung zur Verfügung stehen.
Es wurde damit begonnen, die Homepage des Registers
– insbesondere für die Zielgruppe der Akromegalie-
Patienten sowie aller an der Krankheit interessierten
Laien – ansprechender zu gestalten.
Die eingestellten Texte wurden oder werden noch
aktualisiert. Die Startseite wurde leicht verändert.
Sämtliche Jahresberichte und Protokolle der Vollversammlungen
sowie die bislang genutzten Dokumentationsmaterialien
stehen auch weiterhin im internen
Bereich der Website zum Download bereit.
Das neue Logo des Akromegalie-Registers, das im Rahmen
der Vollversammlung 2012 bestätigt wurde, erscheint
mittlerweile durchgängig anstelle des alten
Logos. Dies gilt für die Website, für den Briefkopf der
Anschreiben und Dokumente sowie alle anderen Materialien
der Außendarstellung des Akromegalie-Registers.
Publikationen 2012-13
J. Schopohl, M. Grußendorf, J. Honegger, C. Jaursch-
Hanke, C. Schöfl
„Akromegalie – Erkennen, Therapieren, Optimieren“
Endokrinologie Informationen Sonderheft, 2013
Schöfl C, Franz H, Grussendorf M, Honegger J, Jaursch-
Hancke C, Mayr B, Schopohl J for the participants of the
German Acromegaly Register. “Long-term outcome in
patients with acromegaly: analysis of 1344 patients
from the German Acromegaly Register”
European Journal of Endocrinology 168: 39-47, 2013
Projekte 2012-13
Im Rahmen der Initiative zur Verbesserung der Versorgungsqualität
von Patienten mit Akromegalie wurden
allen Zentren des Registers ein extra für diese Intiative
erstellter Flyer, der den Hintergrund dieser Untersuchung
darstellt, sowie ein Sonderdruck der Publikation
„Long-term outcome in patients with acromegaly:
analysis of 1344 patients from the German Acromegaly
Register“ zugeschickt.
Jene 47 Zentren, in denen – ausgehend von den aktuell
vorliegenden Angaben im Register – nicht alle der
behandelten Patienten kontrolliert waren, erhielten
neben den genannten Informationsmaterialien spezielle
Fragebögen. Im Ergebnis dieser Initiative erhielt das
Register aus 33 Zentren (= 72,3 %) insgesamt 124 ausgefüllte
Fragebögen (69,6 %).
Eine erste Auswertung wird im Rahmen der Register-
Vollversammlung am 14.11.2013 in Göttingen präsentiert.
Eine weitere Initiative des Deutschen Akromegalie-
Registers ist die Awareness-Kampagne „Akromegalie
– Frühdiagnose erhöht die Heilungschancen“. Sie richtet
sich an Betroffene und deren Angehörige sowie an
behandelnde Ärzte. Auf den dazugehörigen Flyern und
Postern werden – unter Angabe wichtiger Kontaktdaten
– in kurzer und anschaulicher Form die typischen Symptome
und Begleiterkrankungen sowie die Therapiemöglichkeiten
dargestellt. Die Flyer und Poster wurden
an alle Zentren des Registers geschickt. Weitere Exemplare
können beim Akromegalie-Register über die Firma
Lohmann & Birkner Health Care Consulting GmbH
jederzeit nachbestellt werden.
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen | 65
Eine aktuell laufende Auswertung untersucht auf
Grundlage der Register-Daten das Out-come bei Akromegalie-Patienten
mit Radiotherapie. Verantwortlich
ist Herr PD Dr. med. Harald Jörn Schneider, Medizinische
Klinik und Poliklinik IV der Ludwig-Maximilians-
Universität Muenchen, Innenstadt.
Sponsoring
Die Entwicklung der webbasierten Datenbank und die
Projektarbeit des Deutschen Akromegalie Registers
wurde 2013 von den Firmen Novartis Pharma GmbH,
Ipsen Pharma GmbH und Pfizer Deutschland GmbH unterstützt.
Der Vorstand dankt den Sponsoren für ihre
großzügige und kontinuierliche Unterstützung der Arbeit
des Registers.
Erlangen, den 16. Oktober 2013
Univ.-Prof. Dr. Christof Schöfl
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

66 | Notizen
Deutscher Internistentag 2013 Berlin –
Podiumsdiskussion, 26. September 2013
08:00 Uhr bis 09:30 Uhr
Laborreform 2014 – Endokrinologie vor dem Aus?
Seit vielen Jahren wird berufspolitisch versucht die
Bundesärztekammer, die KBV und weitere Gremien
und Meinungsbildner auf die zunehmende existenzielle
Bedrohung von Fachärzten für Endokrinologie und
Diabetologie hinzuweisen. Zum 01. Januar 2014 sollte
nun eine neue Regelung in den Bundesmantelvertrag
aufgenommen werden (§ 25 Abs. 4a Satz 2-3 BMV-Ä
bzw. § 28 Abs. 4a Satz 2-3 EKV-Ä): „Bei laboratoriumsmedizinischen
Untersuchungen des Kapitels 32.3 BME
und entsprechenden laboratoriumsmedizinischen Leistungen
des Kapitels 1.7 des EBM dürfen Teil 3 und 4 der
Befunderhebung nur von Vertragsärzten erbracht und
abgerechnet werden, für die diese Leistungen zum Kern
ihres Fachgebietes gehören“. Weiterhin heißt es, dass
Laborleistungen auch nur noch an Fachärzte überwiesen
werden dürfen, bei denen diese Leistungen zum
Kern des Fachgebietes gehören.
Bei dem Begriff „Kern des Fachgebietes“ handelt es sich
um einen durch die Rechtsprechung geprägten unbestimmten
Rechtsbegriff. Damit war zu befürchten, und
das war wohl auch das Ziel dieser vorgesehenen neuen
Regelung, dass Endokrinologen und Diabetologen das
eigene Speziallabor nicht erbringen und auch nicht abrechnen
können.
Vor dem Hintergrund dieses Szenarios und angesichts
früherer frustraner berufspolitischer Bemühungen
wurde auf der Sektionssitzung Endokrinologie/Diabetologie
im April 2013 in Wiesbaden beschlossen, mit einer
Podiumsdiskussion an die Öffentlichkeit zu gehen.
Endokrinologische Experten, die Professoren Henri
Wallaschofski und Martin Faßnacht, Vertreter der Sektion
Endokrinologie und Diabetologie im BDI, Dres. Cornelia
Jaursch-Hancke und Reinhard Santen, diskutierten
mit dem Fachabteilungsleiter Labor der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung Dr. Dieter Auch, moderiert
wurde die Veranstaltung durch den Wissenschaftsjournalisten
Martin Winkelheide.
Der Einladung gefolgt sind Vertreter der Presse sowie
zahlreiche Endokrinologen aus Praxis und Klinik, die
sich rege und zum Teil emotional an der Diskussion beteiligten.
Es gelang nach Meinung der Teilnehmer allgemein
verständlich sowohl die Probleme der Vertragsärzte
als auch der Kollegen in Krankenhäusern und Universitätskliniken
darzustellen. Im Vordergrund stand
die Thematik der zunehmend schlechteren Vergütung
des endokrinologischen Speziallabors, dadurch zunehmend
geringere Anzahl von Endokrinologen, die ein
eigenes Speziallabor wirtschaftlich betreiben können.
Auch lassen sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte
im Schwerpunkt Endokrinologie/Diabetologie weiterbilden.
Die universitäre endokrinologische Ausbildung
gerät angesichts der überwiegend ambulanten Versorgung
der Patienten durch die ökonomischen Vorgaben
im Vergleich zu anderen Schwerpunkten der Inneren
Medizin ins Hintertreffen.
Die Diskussion war sehr gut vorbereitet durch Erstellung
einer Pressemappe mit Darstellung der aktuellen
Problematik, Hintergrundinformationen und vor allen
Dingen für Laien verständlichen Fallbeispielen. In diesen
Fallbeispielen aus dem Bereich Schilddrüse, Diabetes,
Osteoporose und Wachstumshormonmangel ging
klar hervor, dass die Patientenversorgung durch Nicht-
Endokrinologen für die Patienten nachteilig war und
zudem ökonomisch nicht effektiv.
Es gelang in der Podiumsdiskussion zu zeigen, dass die
endokrinologische Patientenversorgung in Deutschland
aktuell gefährdet ist und durch die anstehenden Laborreformen
sich noch weiter verschlechtern wird. Unterstrichen
wurde, dass die Validierung von Hormonbefunden
eine endokrinologische Erfahrung erfordert
und nur so die richtige Interpretation der gemessenen
Hormone möglich ist.
Die Resonanz in der Presse war für diese erste Veranstaltung
gut, Onlinemedien berichteten sowie die
Ärzte zeitung in einem Artikel (01.10.2013).
Diese Öffentlichkeitsarbeit muss fortgeführt werden
zusammen mit den berufspolitischen Aktivitäten. Unterstützt
wurde der BDI von der Industrie (IDS, Pfizer),
die ebenfalls ein Interesse an qualitativ hoch stehender
Diagnostik und Marktvielfalt haben und einer Verlagerung
der endokrinologischen Diagnostik in sogenannte
Laborfabriken kritisch gegenüber stehen.
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen Notizen | 67
Nach neuesten Informationen ist es gelungen, die zum
01. Januar 2014 einschränkende Regelung der Laborleistungen
zunächst auf 2015 oder vielleicht auch
länger hinauszuschieben. Dazu beigetragen hat ein gemeinsames
Gutachten des BDI und der Berufsverbände
Endokrinologie und Rheumatologie, was die Kanzlei
Dierks & Bohle Anfang des Jahres erstellt hat. Es wurde
erfolgreich argumentiert, dass dem „Fachgebietskern“
nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts
(BSG) jene Leistungen bzw. Leistungsbereiche zuzuordnen
sind, die für das jeweilige Fachgebiet wesentlich
und prägend sind bzw. ohne deren Angebot die fachgebietsbezogene
Tätigkeit nicht sinnvoll ausgeübt werden
kann.
Trotzdem bleibt offen, ob diese Sichtweise auch langfristig
unanfechtbar sein wird. Es ist deshalb wichtig,
dass die Weiterbildung im Schwerpunkt Endokrinologie
und Diabetologie auch unverändert das halbe Jahr
im Labor vorsieht. Herr Dr. Auch ließ keinen Zweifel
daran, dass Laborleistungen weiter zugunsten von Gesprächsleistungen
abgewertet werden sollen. Es wird
die Aufgabe aller Beteiligten sein, die Besonderheit des
Schwerpunktes Endokrinologie und Diabetologie herauszustellen,
wozu auch die entsprechende Vergütung
des endokrinologischen Speziallabors gehört. Alternativ
müssten endokrinologische Gesprächsleistungen
gesondert vergütet werden, was politisch nicht umsetzbar
sein dürfte.
Wer Interesse und Ideen hat für die zukünftige politische
Arbeit ist herzlich eingeladen sich zu beteiligen.
Weitere Informationen sind über Dr. Santen (reinhard.
santen@me.com) und Dr. Jaursch-Hancke (cornelia.
jaursch-hancke@dkd-wiesbaden.de) zu beziehen. Die
nächste Sektionssitzung findet im Rahmen des Internistenkongresses
im April 2014 in Wiesbaden statt.
Dr. med. C. Jaursch-Hancke
Sektionssprecherin Endokrimologie/Diabetologie BDI
‚Einfach gelungen!‛ – ein Fazit der YAREund
EYES-Repräsentanten zur ESE Bregenz
Summer School on Endocrinology 2013
Sonntag, 28. Juli – Donnerstag, 1. August 2013
In Bregenz, Österreich
Hauptthemen:
– Development of endocrine organs and tissues:
Adrenals, muscle and fat cells
– The art of trimming proteohormones: Biochemistry,
structure, function and diseases
– Activins, inhibins & follistatin: endocrine and
paracrine actions of the transforming growth
factor-β (TGF-β)
– DFG SPP ThyroidTransAct Session: Novel thyroid
hormone metabolites and non-classical mechanisms
of actions
– Metabolic interphases between nuclear receptors,
hormones and cancer
– Endocrine animal models
Traditionsgemäß fand die diesjährige Summer School
on Endocrinology im idyllischen Kloster Mehrerau in
Bregenz in Österreich statt. An diesem einzigartigen Ort
fanden sich Ende Juli 88 interessierte und hoch motivierte
Teilnehmer mit breit gefächertem akademischem
Hintergrund ein. Studenten, medizinische und naturwissenschaftliche
Doktoranden, Post-docs und Professoren
unterschiedlicher Disziplinen aus 15 verschiedenen
europäischen und nicht-europäischen Ländern
(z. B. Serbien, Finnland, Ungarn, Israel, USA) genossen
hochklassige, attraktive und informative Vorträge und
interaktive Seminare, sowie Posterpräsentationen und
soziale Aktivitäten.
Das wissenschaftlich anspruchsvolle und sehr interessante
Programm der Summer School wurde maßgeblich
durch Josef Köhrle (Charité, Berlin), Franz Jakob (Universität
Würzburg), Jochen Seufert (Universität Freiburg)
sowie Ilpo Huhtaniemi (Imperial College London) und
Manuel Tena-Sempere (Universität Cordoba) gestaltet.
Des Weiteren engagierten sich in der Organisation,
Programmplanung und -durchführung Annekathrin M.
Keiler (Dresden), Susann Ludwig (Wageningen), Mona
Mischke (Wageningen), Raffael Ott (Berlin) und Mette
Stoedter (Berlin), fünf Repräsentanten der European
Young Endocrine Scientists (EYES) bzw. Young Active
Research in Endocrinology (YARE) Vereinigungen.
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

68 | Notizen
Wie jedes Jahr, organisierten und leiteten die EYES-/YA-
RE-Repräsentaten die sogenannten Young Investigator’s
Sessions, welche am Montag die Summer School Vortragsreihen
eröffneten und am Donnerstag abschlossen.
Sinn dieser Elemente ist es Präsentationen junger nationaler
und internationaler Wissenschaftler über deren
kürzliche Projekte und Ausblicke für neue interessante
Forschungsthemen zu erleben. Sicherlich sind diese
Vorträge gerade für die junge Zuhörerschaft gedacht,
nichtsdestotrotz gibt es insgesamt auch immer eine
anschließende lebhafte Diskussion mit den Experten.
Angefangen hat diesmal Denise Zwanziger (Essen) mit
ihrem Vortrag über „aging and thyroid axis“, in dem sie
besonders die alters- abhängige Schilddrüsendysfunktion
und potentielle physiologische und molekulare
Mechanismen für dieses Problem erläuterte. Im Folgenden
sprach Laura Mikkonen aus Helsinki über „SUMO-1
function in regulation of adipogenesis“. In dieser sehr
ansprechenden Präsentation zeigte sie dem Publikum
die wichtige modulatorische Rolle von SUMO-1 auf
PPARy, dem Hauptregulator der Adipogenese, in dem
sie Sumo1 knock-out Mäuse untersuchte. Den letzten
Teil der ersten Young Investigator’s Session übernahm
der Kanadier Andrew Pospisilik (Freiburg). Sein Thema
„fat flies and WAT-BAT development“ bezog sich auf seine
jüngsten Forschungen über Hedgehog-Signalwege
und deren Einfluss auf den Fettzellmetabolismus. Auch
die zweite Young Investigator’s Session über neue Tiermodelle
in endokrinologischer Forschung konnte sich
sehen lassen. In dieser gab Robert Opitz (Brüssel) mit
vielen Fotos und Videos Einblicke in Welt des Zebrafisches
als ein ideales Modell um die Schilddrüsenentwicklung,
insbesondere mit bildgebenden Techniken,
zu erforschen. Letzte Sprecherin war Stephanie Fliedner
(Lübeck), die in ihrer Präsentation den Warburg-Effekt
in neuroendokrinen Tumoren fokussierte, mit Hinblick
auf ein Mausmodell.
Auf Grund des Feedbacks der Teilnehmer kann die
Summer School on Endocrinology 2013 als großer Erfolg
betrachtet werden. Nicht nur die niveauvollen wissenschaftlichen
Vorträge, interaktiven Seminare sowie
Diskussionen, sondern auch die Posterpräsentationen,
die Interaktionen mit anderen, meist erfahrenen, Forschern
in den Pausen, am Abend oder während der sozialen
Aktivitäten verbesserten sicherlich das Wissen und
das wissenschaftliche Denken aller Teilnehmer. Insbesondere
sollten hier zwei Punkte angemerkt werden,
um dieses großartige Programm der Summer School
zu unterstreichen. Für einen jungen (angehenden) Wissenschaftler
ist es immer wichtig einen international
renommierten und äußerst erfahrenen Forscher zu hören.
Dies wurde dieses Jahr durch Jan-Ake Gustafsson
(Houston) übernommen, welcher einen exzellenten
und lustigen Plenarvortrag über seine langzeitige Forschungsinteressen
über nukleäre Rezeptoren im Kontext
mit dem Metabolismus gab. Des Weiteren sollte
eine Summer School ihrem Namen gerecht werden
und mehr eine Schule (für junge Wissenschaftler) und
keine Expertenkonferenz sein, was für dieses Event zutrifft.
Die Jungwissenschaftler lernten zu interagieren,
sie bekamen hilfreiches Feedback von den Experten
und anderen Kollegen und hatten die Chance über ihre
laufende Forschung in einer kurzen Posterpräsentation
zu reden. Obwohl es dieses Jahr um die 40 Poster waren,
die vorgestellt wurden, gab es genug Zeit um jedes
Projekt zu erklären und, umso wichtiger, genug Zeit für
Fragen, Diskussionen und Feedback. Idealerweise sollte
dies in solch einem Rahmen der Fokus sein!
All dies wäre natürlich nicht möglich ohne ordentliche
finanzielle Unterstützung, weshalb auch wir an dieser
Stelle ganz besonders der European Society on Endocrinology
(ESE), der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG), der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE), der Deutschen Gesellschaft für Osteologie
(DGO), dem DFG-finanzierten Graduiertenkolleg 1208
und der DFG- finanzierten KFO 218 & SPP 1629 (Berlin)
und dem Bayrischen Sarkopenia Netzwerk FORMOsA
äußerst dankbar sind. Nur durch diese Vereinigungen
war es wieder einmal möglich ein wissenschaftlich anspruchsvolles
und sehr interessantes Summer School
Programm auf die Beine zu stellen.
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Sektionen/Kommissionen/Arbeitsgruppen Notizen | 69
Die YARE und EYES Repräsentanten.
Wie in den letzten Jahren folgt zu unserer Zusammenfassung
anschließend noch ein kurzer Kommentar eines
Summer School Neulings. Hierbei ist uns vor allem die
Stimme eines internationalen Teilnehmers wichtig. Daher
baten wir Archik Das aus England um seine Meinung.
“The ESE Summer School on Endocrinology is set in the
historic Monastery Mehrerau, Bregenz. It is not only
a fantastic way to express ones interest in the subject
of endocrinology, but a potentially life-changing and
memorable opportunity to make new friends with
students and professors alike, working together with
a common passion in the same subject field. Whether
you are a PhD student, a clinician, or an undergrad medical
or science student, from anywhere in Europe, it
is a great way to learn about the latest cutting edge research
trends in endocrine science. If you are involved
in a project yourself, I would highly recommend you to
register for the poster presentation ceremony, which
enables you to present your work to all other respective
attendees, who share useful advice and expertise.
However, perhaps the unique selling point of this summer
school is that the lecturers join the students during
the meal times and games activities so it is a great way
of getting to know people whom you may well collaborate
with in the future!
Undoubtedly the most valuable learning experience from
the summer school for students, the poster presentation
sessions offer everyone the chance to spend 3 minutes
presenting their research with the aid of their posters, after
which fellow attendants will have the opportunity to
ask questions and provide advice. Unlike in an academic
conference, where the depth of approach and interest
made towards your poster by colleagues is very much hit
and miss, the ESE summer school poster parties offer a
fair chance to everyone to discuss their work in front of
everyone else – a valuable opportunity to develop presentation
skills as well as obtain intriguing advice from
multi-disciplined experts. A real eye-opener, for which
the entire trip is worth making alone!”
The program consists of a series of themed lectures lasting
40-45 minutes, covering a range of both basic science
and clinically oriented topics in endocrine research.
They are delivered in the Aula Bernardi Hall by leading
scientists from across the world, all of whom are experts
in their respective fields. This year’s talks covered: Nuclear
Receptors, Novel Thyroid Metabolites, Adrenal Development
and Translational Research. The themes are
renewed on an annual basis. Afterwards you will have
opportunities to ask them your own questions.
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

70 | Notizen
16. Treffen der Kraniopharyngeomgruppe
– WIR SIND DIE GRUPPE
Das 16. Treffen der Kraniopharyngeom-Selbsthilfegruppe
(13. bis 15. September 2013) in Haus Düsse, Bad
Sassendorf, wurde von 180 Teilnehmern aus Deutschland,
Österreich, Schweiz und Frankreich besucht und
verlief ausgesprochen erfolgreich. Das Familientreffen
wurde von der Deutschen Kinderkrebsstiftung veranstaltet
und fachlich von Prof. Dr. Hermann Müller,
Studienzentrale KRANIOPHARYNGEOM 2000/2007,
Oldenburg, geleitet.
Neueste Ergebnisse und künftige Projekte der Studie
KRANIOPHARYNGEOM 2007 wurden von Prof. Dr. Hermann
Müller vorgestellt:
Zwischen 2007 und 2013 wurden 151 neue Patienten
in der multizentrischen Studie KRANIOPHARYNGEOM
2007 aufgenommen und prospektiv untersucht. Die
Prognose von Kindern und Jugendlichen mit Kraniopharyngeom
wird durch erkrankungs- und therapiebedingte
Spätfolgen beeinträchtigt. Die radikale chirurgische
Resektion galt über Jahrzehnte als Therapie der Wahl.
Allerdings drohen selbst bei Operation durch erfahrene
neurochirurgische Teams hypothalamische Läsionen. In
einer aktuellen Untersuchung wurden der Grad der präoperativen
hypothalamischen Beteiligung, die operative
Strategie, der Resektionsgrad und der Grad chirurgischer
hypothalamischer Läsionen zwischen Patienten, die in
KRANIOPHARYNGEOM 2000 (n=120; 2001-2007) und
KRANIOPHARYNGEOM 2007 (n=107; 2007-2012) prospektiv
erfasst wurden, verglichen
Es bestanden keine Unterschiede hinsichtlich der präoperativen
hypothalamischen Beteiligung zwischen
beiden Studienkollektiven. Die Intention zur radikalen
Resektion war höher (p=0.01) bei Patienten, die
2001-2007 rekrutiert wurden (38%), im Vergleich zum
Rekrutierungszeitraum 2007-2012 (18%). Bei Risikopatienten,
die präoperativ eine anteriorere/posteriore Beteiligung
des Hypothalamus aufwiesen, resultierte im
Rekrutierungszeitraum 2007-2012 eine schonendere
operative Vorgehensweise in einer höheren Rate von
Patienten ohne operative Läsionen (35%) im Vergleich
zum Rekrutierungszeitraum 2001-2007 (13%). Die ereignisfreie
Überlebensrate war in beiden Studien gleich.
Schlussfolgernd zeigt sich im Vergleich der Studien
kraniopharyngeom 2000/2007 in den letzten 13 Jahren
ein Trend hin zu weniger radikalen chirurgischen
Behandlungsstrategien mit Reduktion schwerer hypothalamischer
Läsionen. Das ereignisfreie Überleben war
dadurch nicht beeinträchtigt. Bei Kraniopharyngeomen
mit hypothalamischer Beteiligung erscheint die radikale
Resektion nicht empfehlenswert.
In einem Vortrag zum Thema „ Die Hypophyse fällt aus
- Folgen und Therapiemöglichkeiten“ gelang es Prof. Dr.
Jürgen Brämswig, Universitätskinderklinik Münster, in
interaktiver Form die Fragen der Betroffenen aufzugreifen
und seine verständlichen, praxisorientierten
Antworten zu einem fesselnden Überblick zusammenzufügen.
Herr Dr. Siegfried Sauter, Rehaklinik Tannheim, präsentierte
einen aktuellen Überblick über Möglichkeiten der
Rehabilitation und besondere Angebote seines Hauses.
Ein besonderer Themenschwerpunkt des Treffens bestand
in der Vorstellung moderner radioonkologischer
Therapieverfahren. Herr Dr. Fabian Pohl, Klinik für Radioonkologie,
Universität Regensburg schilderte das
praktische, strahlentherapeutische Vorgehen, wie es in
der Studien KRANIOPHARYNGEOM 2007 bundesweit
gehandhabt wird. Herr Prof. Dr. Rolf-Dieter Kortmann,
Klinik für Radioonkologie Universität Leipzig, fasste
die bisherigen Studienerfahrungen und die Daten aus
KRANIOPHARYNGEOM 2000 und den aktuellen Stand
in KRANIOPHARYNGEOM 2007 zusammen. Frau PD Dr.
Beate Timmermann, Westdeutsches Protonenzentrum
Essen, erläuterte neue therapeutische Perspektiven der
Protonentherapie.
Prof. Dr. Martin Schuhmann, Pädiatrische Neurochirurgie,
Universität Tübingen, erläuterte in einem fesselnden
Vortrag die Möglichkeiten und Grenzen moderner
neurochirurgischer Behandlungsmöglichkeiten bei
Kraniopharyngeom im Kindes- und Jugendalter.
Gerald Bös, Ergotherapeut aus (der Nähe von) Würzburg,
erklärte verschiedene „Stressqualitäten“ und physiotherapeutische
Möglichkeiten zur Bewältigung bzw.
Einflussnahme.
In parallelen Workshops und Gesprächsrunden konnten
die Teilnehmer sich zu verschiedenen Themen
informieren und austauschen. In der Expertenrunde
(Neurochirurgie: Prof. Schuhmann, Tübingen; Strahlentherapie:
Dr. Pohl, Regensburg, Prof. Dr. Kortmann,
Leipzig; Frau PD Dr. Timmermann, Essen; Endokrinologie:
Prof. Müller, Oldenburg; Prof. Dr. Brämswig, Münster;
Rehabilitation: Dr. Sauter, Tannheim, Psychosoziale
Fragen: Gerald Bös, Würzburg) wurden Fragen der Betroffenen
beantwortet.
Das 16.Treffen war wieder gekennzeichnet von einer
wunderbaren Atmosphäre des Austauschs unter Betroffenen
und zwischen behandelnden Ärzten und Patienten
& ihren Familien in der idealen Umgebung von
Haus Düsse in Bad Sassendorf.
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Notizen | 71
Das nächste, 17.Treffen der Kraniopharyngeom-Gruppe
wird vom 5. bis 7. September 2014 wieder in Haus Düsse,
Bad Sassendorf, stattfinden. Themenschwerpunkte
des Treffens 2014 werden der Erfahrungsaustausch
der Betroffenen und psychosoziale Fragestellungen
sein. Das vorläufige Programm der Veranstaltung und
die Anmeldungsunterlagen stehen ab März 2014 unter
www.kinderkrebsstiftung.de zur Verfügung.
Prof. Dr. med. Hermann Müller
Klinik für Allgemeine Kinderheilkunde, Hämatologie/
Onkologie
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum
Oldenburg
Rahel-Straus-Strasse 10, 26133 Oldenburg
Tel.: 0441-4032013; Fax: 0441-4032887
E-Mail: mueller.hermann@klinikum-oldenburg.de
Homepage: www.kraniopharyngeom.net
Gruppenfoto (Teilnehmer des 16. Treffens der Kraniopharyngeomgruppe vom 13. bis 15. September 2013, Haus Düsse,
Bad Sassendorf)
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

72 | Notizen
Judith-Esser-Mittag-Preis
Ausschreibung 2014 des „Judith-Esser-Mittag-Preises“ der Arbeitsgemeinschaft
Kinder- und Jugendgynäkologie e.V.
Ziel des Judith-Esser-Mittag-Preises ist die Auszeichnung
und Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten
auf dem gesamten Gebiet der Kinder- und Jugendgynäkologie.
Im Besonderen sollen Arbeiten mit einem
direkten Bezug zu aktuellen klinischen Problemstellungen
gefördert werden.
Die beiden besten wissenschaftlichen Arbeiten auf dem
Gebiet der Kinder- und Jugendgynäkologie werden von
der AG Kinder- und Jugendgynäkologie e. V. mit dem
Judith-Esser- Mittag-Preis ausgezeichnet.
Der 1. Preis ist mit € 4.000,00 und der 2. Preis mit
€ 2.500,00 dotiert.
Teilnahmeberechtigt ist jede/r in Deutschland, Österreich
oder der Schweiz tätige Ärztin/Arzt. Neben Arbeiten
von einzelnen Autoren sind auch solche von Arbeitsgruppen
zugelassen. Bei letzteren wird der Ausweis der
Einzelleistungen in den Schriften vorausgesetzt.
Bewerbungsarbeiten sollen in Form eines wissenschaftlichen
Manuskriptes in deutscher Sprache eingereicht
werden. Es werden alle Arbeiten von Bewerbern berücksichtigt,
die bis zum 15.07.2014 eingehen.
Die eingereichten Arbeiten sollten noch unveröffentlicht
bzw. nicht vor dem 01.09.2014 zur Publikation
angenommen worden sein. Eingereichte Arbeiten (bzw.
Teile daraus) dürfen noch nicht mit einem wissenschaftlichen
Preis ausgezeichnet worden sein.
Der Vorstand der AG bestellt die Mitglieder eines Gutachterkollegiums.
Dessen Entscheid ist unanfechtbar,
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Arbeiten können ab sofort eingereicht werden an die
Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendgynäkologie
e.V.
Postfach 10 13 03
40004 Düsseldorf
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4

Kongressankündigung Kongrassankündigung Notizen | 73
37 (2013) 4 Endokrinologie Informationen

74 | Veranstaltungskalender
28.11.2013–30.11.2013 – Berlin, Germany
2nd European Congress on Endometriosis (EEL) 2013
Nähere Informationen: www.eel-congress.de
29.11.2013–30.11.2013 – Düsseldorf
43. Jahrestagung der Sektion Schilddrüse der DGE
Rheinterrassen Düsseldorf, Thema der Tagung:
Auto immunität
Wiss. Leitung: Prof. Matthias Schott, Düsseldorf
Organisation: EndoScience Endokrinologie Service GmbH
Tel.: 09187 / 97 424 11, Fax: 09187 / 97 424 71
Nähere Informationen: http://www.endokrinologie.net/
veranstaltungen.php
01.12.2013–03.12.2013 – Tel-Aviv, Israel
3rd ENEA Workshop: „ Hypopituitarism“
E-Mail: enea@ortra.com
Nähere Informationen: http://www.endokrinologie.net/
veranstaltungen.php
04.12.2013–07.12.2013 – Münster
5. DVR-Kongress
Dachverband Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR)
e.V.
Nähere Informationen: http://www.dvr-kongress.de
24.01.2014–26.01.2014 - Würzburg
11. Deutsche Nebennierenkonferenz
Nähere Informationen: http://www.endokrinologie.net/
veranstaltungen.php
20.02.14–22.02.14 – Leipzig
6. Deutsche Kardiodiagnostik-Tage 2014
mit 7. Leipziger Symposium Nichtinvasive Kardiovaskuläre
Bildgebung
Nähere Informationen: www.kardiodiagnostik.de
24.04.2014–27.04.2014 – Bad Zwischenahn, Germany
3rd International multidisciplinary Postgraduate
Course on Childhood Craniopharyngioma,
Organisation: Prof. Dr. Hermann Müller
Klinik für Allgemeine Kinderheilkunde, Hämatologie/
Onkologie,
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum
Oldenburg
Rahel-Straus-Strasse 10, 26133 Oldenburg
Tel.: 0441-4032013; Fax: 0441-4032887
E-Mail: mueller.hermann@klinikum-oldenburg.de
06.09.2014–10.09.2014 – Santiago de Compostela, Spain
38th Annual Meeting of the European Thyroid
Association
Nähere Informationen folgen unter: http://www.endokrinologie.net/veranstaltungen.php
26.09.2014–27.09.2014 – Weimar
13. Tagung des Mitteldeutschen Endokrinologischen
Arbeitskreises (MEAK)
Organisation: EndoScience Endokrinologie Service GmbH
Tel.: 09187 / 97 424 14, Fax: 09187 / 97 424 74
E-Mail: johrendt@endoscience.net
Nähere Informationen: http://www.endokrinologie.net/
veranstaltungen.php
10.09.2014–13.09.2014 – Sofia, Bulgaria
16th ENEA Conference
E-Mail: enea2014@travelsolutions.bg
Veranstaltungen des ENDOKRINOLOGIKUM:
Der Veranstaltungskalender sowie das Programm steht
Ihnen unter http://www.endokrinologie.net/endokrinologie-deutschland.php
bzw. unter
www.endokrinologikum.com als pdf-Datei zum Download
zur Verfügung.
19.03.2014–22.03.2014 – Dresden
57. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
Tagungspräsident: Prof. Dr. Stefan R. Bornstein
Organisation: EndoScience Endokrinologie Service GmbH
Tel.: 09187 / 97 424 11, Fax: 09187 / 97 424 71
E-Mail: info@endoscience.de
Nähere Informationen: http://www.endokrinologie.net/
veranstaltungen.php
Endokrinologie Informationen 37 (2013) 4