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Dem Bruchkorn keine Chance! - FH Bingen

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top Technik<br />

sprechend je nach Trommeldurchmesser<br />

(45 bis 60 cm) einer Drehzahl von 980<br />

bzw. 730 U/min bis 1060 bzw. 800 U/min.<br />

Diese Dreschwerke werden häufig ausgehend<br />

vom Standard-Dreschwerk zu<br />

scharf eingestellt.<br />

Für Axial-Dreschwerke empfehlen die<br />

Hersteller Grundeinstellungen zwischen<br />

30 und 37 m/s. Das entspricht bei Rotordurchmessern<br />

von 43 bis 80 cm einer<br />

Drehzahl von 1 300 bzw. 750 U/min bis<br />

1 650 bis 900 U/min. Die Rotoren erreichen<br />

maximale Umfangsgeschwindigkeiten<br />

bis 44 m/s, bei denen das Korn im<br />

konventionellen Mähdrescher längst zerstört<br />

würde.<br />

Wie kann man <strong>Bruchkorn</strong><br />

verhindern?<br />

Gute Fahrer kontrollieren ihr Druschergebnis.<br />

Zugegeben, wenn das Stroh gehäckselt<br />

wird, ist das nicht einfach. Doch<br />

hier besteht noch immer die Möglichkeit,<br />

nach einem Schnellstopp bei stehender<br />

Maschine eine Strohprobe durch die Einstiegsluke<br />

zu den Schüttlern zu entnehmen.<br />

Oder das Stroh wird kurz ins<br />

Schwad gelegt und nach der Kontrolle<br />

und Mähdreschereinstellung wieder aufgenommen<br />

und gehäckselt. Der hierfür<br />

notwendige Aufwand lohnt sich meistens.<br />

Ein weiterer Hinweis für einen hohen<br />

Anteil an <strong>Bruchkorn</strong>: Die Farbe des<br />

Druschgutes im Bunker wird durch die<br />

angeschlagenen Mehlkörper weißer.<br />

Der Fahrer hat jetzt eine Reihe von<br />

Möglichkeiten darauf zu reagieren.<br />

Generell gilt: Er muss sich an das Optimum<br />

herantasten – welche Maßnahme<br />

er zuerst ergreift, muss er wissen – da-<br />

Axial-Mähdrescher erreichen <strong>Bruchkorn</strong>anteile von weniger als 1 %, selbst wenn agressiv<br />

geerntet wird.<br />

Fotos: Rademacher, Heil, Höner<br />

bei hilft ihm kein Sensor:<br />

■ Schneller fahren, wenn der Mähdrescher<br />

nicht an der Verlustgrenze arbeitet.<br />

Auf den ersten Blick ist das eher ungewöhnlich.<br />

Aber bei höherem Durchsatz<br />

ist mehr Stroh im Dreschspalt und der<br />

<strong>Bruchkorn</strong>anteil wird sinken.<br />

Doch oft gelingt es nur in Grenzen,<br />

Leistung und Qualität gleichzeitig zu steigern.<br />

Meistens bleibt je nach Erntebedingungen<br />

nur das sanftere Dreschen: Trommeldrehzahl<br />

reduzieren und Korb weiter<br />

öffnen.<br />

■ Trommeldrehzahl senken, wenn die<br />

Haltekräfte zwischen Korn und Ähre<br />

noch groß sind. Den Dreschspalt eng lassen,<br />

um Ausdruschverluste zu vermeiden.<br />

■ Dreschspaltweite vergrößern, wenn<br />

das Getreide weiter abgereift ist.<br />

■ Entgranner möglichst ausschalten.<br />

Es kommt immer wieder vor, dass Fahrer<br />

nach der Wintergerstenernte vergessen,<br />

den Entgranner auszuschalten. Er reduziert<br />

die Korbfläche und damit die Kornabscheidung<br />

und erhöht den <strong>Bruchkorn</strong>anteil<br />

durch mehr Reibung.<br />

Aber Achtung: Es kann auch bei Weizen<br />

und Triticale durchaus sinnvoll sein,<br />

mit dem Entgranner zu arbeiten. Lassen<br />

sich z. B. fest anhaftende Weizenkörner<br />

schwierig und nur mit anhaftenden<br />

Spelzen ausdreschen oder ist der Anteil<br />

abgebrochener Triticale-Ährenstücke in<br />

Überkehr und Verlusten zu groß, kann<br />

mit zugeschaltetem Entgranner die<br />

Arbeitsqualität bei zumindest gleichem<br />

<strong>Bruchkorn</strong>anteil verbessert werden.<br />

Dazu muss der Fahrer aber in den meisten<br />

Fällen den Dreschspalt größer einstellen.<br />

■ Reibleisten ausbauen: Viele Mähdrescher<br />

sind werksmäßig mit zusätzlichen<br />

Reibleisten für extreme Erntebedingungen<br />

ausgerüstet.<br />

Das ist für mittlere Erntebedingungen<br />

in Getreide und Raps oft „zu viel des Guten“,<br />

so dass diese Leisten demontiert<br />

werden müssen. An diese Grundeinstellungen<br />

sollte jeder Fahrer vor dem Ersteinsatz<br />

denken.<br />

80 top agrar 7/2008

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