die erde rund um - Floragard Vertriebs GmbH
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2 Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde Herbst 2013 Nr. 1 Herbst 2013 Nr. 1<br />
Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde 3<br />
Substrate für <strong>die</strong><br />
Eidgenossen<br />
Die Struktur setzt sich aus verschiedenen Anteilen<br />
unterschiedlichster Absiebungen zusammen.<br />
Zusätzlich muss ich darauf achten, wie weit das<br />
Substrat über <strong>die</strong> Laufbänder fährt und ob das<br />
Substrat statt direkter Abfüllung<br />
zunächst in Boxen<br />
produziert wird. Diese Dinge<br />
führen nämlich zu weiterem<br />
Strukturverlust, sodass<br />
man <strong>die</strong> Struktur im Vorfeld<br />
etwas gröber gestaltet<br />
muss. Ebenfalls achte ich<br />
auf den jeweiligen Feuchtigkeitsgrad<br />
der Rohstoffe,<br />
der je nach Lieferung und Art des Rohstoffs<br />
auch in Bezug auf <strong>die</strong> Jahreszeit unterschiedlich<br />
ausfallen kann.<br />
Darüber hinaus stellen mich besonders <strong>die</strong> torfreduzierten<br />
Substrate vor eine große Herausforderung.<br />
Kompost ist ein beliebtes Torfsubstitut,<br />
doch ist jede gütegesicherte Kompost-Lieferung<br />
in seinen Eigenschaften schwankend, was sich<br />
besonders auf den einzustellenden pH-Wert<br />
auswirkt. Zusätzlich verändern<br />
sich <strong>die</strong>se Eigenschaften<br />
während der Lagerung<br />
durch <strong>die</strong> fortschreitende<br />
Zersetzung noch weiter und<br />
im Gegensatz zu klassischen<br />
Substraten sind <strong>die</strong>se auch<br />
nur begrenzt haltbar. Deswegen<br />
sollten <strong>die</strong>se Substrate<br />
auch <strong>um</strong>gehend verbraucht<br />
w<strong>erde</strong>n, von einer längerfristigen Lagerung rate<br />
ich den Kunden dringend ab. Aufg<strong>rund</strong> all <strong>die</strong>ser<br />
Faktoren ist daher jeder einzelne Auftrag <strong>rund</strong><br />
<strong>um</strong> ein torfreduziertes Produkt eine höchst anspruchsvolle<br />
Aufgabe für mich.<br />
Schweizer Bundesrat legt Torfausstiegskonzept vor<br />
Die Zukunftsfrage wurde gestellt - auf<br />
Antrag der Züricher Ständerätin, Verena<br />
Lenz Diener, befasste sich das oberste leitende<br />
und vollziehende politische Organ der<br />
Schweiz, der Bundesrat, mit dem Thema, wie<br />
<strong>die</strong> Importentwicklung torfhaltiger Substrate<br />
mittelfristig weitergeführt w<strong>erde</strong>n kann. Im<br />
Bericht wird ein zweistufiges Ausstiegskonzept<br />
vorgeschlagen, dessen erste Stufe komplett<br />
auf Freiwilligkeit aller Akteure setzt. Erst wenn<br />
<strong>die</strong>se freiwilligen Maßnahmen nicht greifen<br />
sollten, erwägt der Staat Torfimportverbote<br />
oder –restriktionen zu verhängen. Die<br />
Vorgehensweise orientiert sich maßgeblich am<br />
Torfausstiegsprogramm Großbritanniens, das<br />
den Torfverzicht im Hobbybereich für 2020,<br />
im Profi-Gartenbau für 2030 forciert. Während<br />
im Hobby-Bereich <strong>die</strong>ser Qualitätsproblematik<br />
weniger Tragweite zugemessen wird, setzt<br />
der Bundesrat im Bereich des Zierpflanzen-,<br />
Gemüse- und Früchtebaus auf eine längere<br />
Übergangszeit. Dabei erwarte man aus Sicht des<br />
Bundesrates keine Erwerbsnachteile auf Seiten<br />
der Schweizer Betriebe, sofern <strong>die</strong>se sich neues<br />
Fachwissen und Produktionsabläufe aneigneten<br />
– und <strong>die</strong> Forschung gleichzeitig messbare<br />
Fortschritte im Bereich der Substitute vorweisen<br />
kann. Sollte es tatsächlich zu einer Umsetzung<br />
kommen, so erhofft sich <strong>die</strong> Schweiz in <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet eine Vorreiterrolle.<br />
Die Persönliche Note im Endverkauf<br />
Wechsel von der eigenen Substratabfüllung zur <strong>Floragard</strong> Floradur ® Gärtner<strong>erde</strong><br />
„Die Stammkundschaft wusste früher<br />
<strong>die</strong> Qualität unserer Bl<strong>um</strong>en<strong>erde</strong> zu<br />
schätzen und daran hat sich z<strong>um</strong> Glück<br />
nichts geändert“, berichtet Jörn Schmidt<br />
von der Gärtnerei Jenkel. Bis vor einem<br />
Jahr füllte der Betrieb das Substrat<br />
für <strong>die</strong> Endkunden in der eigenen<br />
Gärtnerei ab. In Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Floragard</strong>-Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiter,<br />
Benno Ostermann, entwickelte man<br />
eine abgewandelte Rezeptur nach<br />
Kundenwunsch und ließ <strong>die</strong> Verpackung<br />
im Werk mit dem Logo der Firma<br />
bedrucken. „Weniger Aufwand für uns<br />
und trotzdem den Anspruch an Qualität<br />
und Kundenbindung gewahrt“, so der<br />
zufriedene Gärtner aus dem Umland von<br />
Hamburg. Die Floradur ® Gärtner<strong>erde</strong> ist für<br />
jede anspruchsvolle Gärtnerei eine Option.<br />
www.gaertnerei-jenkel.de<br />
Auf der G<strong>rund</strong>lage<br />
Ihres Logos.<br />
Die Möglichkeit<br />
Ihres Namenseindrucks*<br />
auf der<br />
Verpackung –<br />
Kundenbindung<br />
von Anfang an.<br />
*Der Eindruck ist nur in<br />
Schwarz möglich<br />
FACTS!<br />
Erden- und Kompostwerk Heinrich Strenge<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
• Gründung im Jahre 1960<br />
• Mitarbeiterzahl: 40<br />
• Mit zwei computergesteuerten Mischanlagen<br />
und einem Ausstoß von 450.000 cbm pro<br />
Jahr eines der modernsten Erdenwerke<br />
Europas<br />
• Neun Abfülllinien für Verpackungsgrößen<br />
vom 2,5 Liter Sack bis hin z<strong>um</strong> 4000 Liter<br />
Mega-Bag<br />
• Träger des Gütesiegels für Substrate von der<br />
Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.<br />
• Zertifiziertes Qualitätsmanagement nach<br />
DIN-ISO 9001<br />
Mitmachen<br />
und gewinnen!<br />
Ihre Meinung ist uns<br />
wichtig!<br />
Gefallen Ihnen <strong>die</strong> Profi-News „Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Erde“? Schicken Sie uns Ihre Anregungen bis<br />
z<strong>um</strong> 30. November 2013 an:<br />
redaktion@floragard.de<br />
Wir verlosen unter allen Einsendungen<br />
5 x 2 Freikarten für <strong>die</strong> IPM 2014 in Essen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Heide made<br />
in Mittelfranken<br />
Für <strong>die</strong> gartenbauliche Entwicklung eines Azerca-Betriebes<br />
ist der Standort Ellingen eher<br />
unüblich. Die freien Flächen auf ca. 450 m Höhe<br />
an der Albtrauf im südlichen Frankenjura geben<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit zur Betriebsentwicklung. Für<br />
<strong>die</strong> Calluna-Kultur ist <strong>die</strong> hohe Einstrahlung des<br />
Standortes mit 1700 h im Jahr vorteilhaft. Bereits<br />
<strong>die</strong> Postanschrift des Gartenbaubetriebs – Windhof<br />
– weist auf <strong>die</strong> offene, windige Lage hin. Die<br />
Freilandkulturen trocknen meist im Lauf des Tages<br />
ab, ein Vorteil für <strong>die</strong> Wurzelgesundheit, vor allem<br />
in niederschlagsreichen<br />
Witterungsphasen<br />
mit<br />
der Gefahr einer<br />
Vernässung.<br />
Das Wassermanagement<br />
stellt für<br />
den Betriebsleiter<br />
allerdings eine<br />
Herausforderung<br />
dar. Die Frankenalb<br />
ist insgesamt<br />
ein recht trockener<br />
Standort mit ca. 650 mm Jahresniederschlägen.<br />
„Für <strong>die</strong> Gießwasserverfügbarkeit benötigen wir<br />
einen Brunnen mit 100 m Tiefe, der dauerhaft in<br />
ein Rückhaltebecken mit ca. 7000 m³ Fassungsvermögen<br />
einspeist“, so Bernhard Nill. Aufg<strong>rund</strong> der<br />
Geologie, der Betrieb steht sozusagen auf einem<br />
aus Kalk bestehenden Jurafelsen, ist auch <strong>die</strong><br />
Wasserhärte mit ca. 13° KH für Azerca-Kulturen<br />
ungeeignet. Jede Wassergabe besitzt eine Kalkfracht,<br />
<strong>die</strong> im Substrat verbleibt und den pH-Wert,<br />
den <strong>die</strong> Azerca-Kulturen im sauren Bereich benötigen,<br />
langsam erhöht. Dennoch hat sich Gartenbau<br />
Nill mit seinen guten Pflanzenqualitäten, <strong>die</strong> sich<br />
mit vitalen, gesunden Wurzeln zeigen, einen hervorragenden<br />
Ruf im grünen Markt in Süddeutschland<br />
und Österreich erarbeitet.<br />
Sind <strong>die</strong> Flächen mit gesamt 20 Gießwägen an<br />
einem sonnigen Sommertag mit wüchsigen Pflanzen<br />
belegt, benötigt es acht Stunden und über<br />
500 m³ Gießwasser bis alle Kulturen versorgt sind.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>Floragard</strong>-Außen<strong>die</strong>nst,<br />
Thomas Pellot, und der Fachabteilung Gartenbau<br />
wurde speziell für Bernhard Nill ein Callunasubstrat<br />
entwickelt, das <strong>die</strong> Nährlösung schnell<br />
und gleichmäßig in den Ballen verteilt, ohne <strong>die</strong><br />
empfindlichen Wurzeln zu vernässen. Im Vergleich<br />
zu den verwendeten Substraten am Niederrhein,<br />
der bedeutendsten Calluna-Anbauregion, besitzt<br />
<strong>die</strong> Nill-Sondermischung eine unübliche feine<br />
Struktur. Am Niederrhein w<strong>erde</strong>n ausgesprochen<br />
grob-strukturierte Substrate gewünscht, <strong>um</strong> eine<br />
Staunässe im Wurzelra<strong>um</strong> zu verhindern. Das Nill-<br />
Substrat besteht aus 100 % baltischem Weißtorf<br />
mit einer Absiebung von 0-7 mm. Der hochwertige<br />
Weißtorf besitzt, auch bei vollständiger Wassersättigung,<br />
eine hohe Luftkapazität, <strong>die</strong> gesunde,<br />
weiße Wurzeln sicherstellt. Die vitale Wurzel<br />
ist der Garant für Nährstoffaufnahme und Wachst<strong>um</strong><br />
der Calluna. Unterstützt wird <strong>die</strong>s durch den<br />
Aufbau der Kulturflächen, <strong>die</strong> alle über Sportplatzdrainagen<br />
entwässert w<strong>erde</strong>n. Alle Pflanzen w<strong>erde</strong>n<br />
in Kulturpaletten<br />
oder Gittertöpfen<br />
ausgestellt. Das individuelle<br />
Nill-Substrat<br />
gleicht zu starke<br />
Schwankungen im<br />
Wasserhaushalt aus<br />
und ist <strong>die</strong> Basis für<br />
ein gleichmäßiges<br />
Pflanzenwachst<strong>um</strong>.<br />
Deswegen arbeitet<br />
Gartenbau Nill, entgegen<br />
eines gewissen<br />
Trends, bei der<br />
Calluna-Kultur auch<br />
weiterhin ohne <strong>die</strong><br />
Gabe eines <strong>um</strong>hüllten<br />
Langzeitdüngers<br />
(z. B. Osmocote exact 5-6M High-End) bei der<br />
Pflanzenernährung. Die gleichmäßige Substratfeuchte<br />
führt ebenso zu geringeren Ausschlägen<br />
beim Salzgehalt und ermöglicht eine kontinuierliche<br />
und niedrig dosierte Nährstoffversorgung.<br />
Als noch Erica gracilis bis Ende der 90er Jahre,<br />
<strong>die</strong> Hauptkultur war, wurde das Substrat in einem<br />
Verhältnis von ca. 3:1 aus norddeutschem Weißtorf<br />
und süddeutschem Schwarztorf selbst lose<br />
zusammengemischt. Als der Arbeitsaufwand und<br />
<strong>die</strong> höhere Zahl an Unkräutern in den Rohstoffen<br />
kritischer gesehen wurden, stellte man auf ein<br />
Substrat aus 100 % norddeutschem gedämpften<br />
Weißtorf <strong>um</strong>. Allerdings war man weiterhin unzufrieden<br />
mit der Handhabung und Lagerung eines<br />
losen Substrates. So begann man 2004 mit einem<br />
als „Mega-Bag“ verpackten baltischen Weißtorfsubstrat<br />
zu arbeiten. Die Mega-Bags können<br />
verpackt auch über einen längeren Zeitra<strong>um</strong> gelagert<br />
und über einen Ballenzerkleinerer direkt der<br />
Topfmaschine oder einem Pikier-Roboter zugeführt<br />
w<strong>erde</strong>n.<br />
2001 war <strong>die</strong> Kultur<strong>um</strong>stellung von Erica auf Calluna<br />
abgeschlossen, bereits ab 2003 entwickelte<br />
sich das Freilandsortiment weiter. Heute w<strong>erde</strong>n<br />
Hebe, Calocephalus und Lavendel (inzwischen<br />
in 4 Topfgrößen) weitere Hauptkulturen, ergänzt<br />
durch Container-Stauden und Rosen angebaut.<br />
Hier war eine Umstellung in der Pflanzenernährung<br />
nötig. Die Topf- und Kulturzeiten passen<br />
nicht zu den etablierten Calluna-Kulturen. Als<br />
<strong>um</strong>hüllter Langzeitdünger wurde Osmocote mit<br />
unterschiedlichen Laufzeiten (5-6M bis 12-14M)<br />
eingemischt. Dieses norddeutsche Substrat kann<br />
in kleineren Partien ab 10 Paletten bestellt, schnell<br />
geliefert und zügig verbraucht w<strong>erde</strong>n. Mit <strong>die</strong>sen<br />
auf Topftermin und Kulturziel abgestimmten<br />
Depotdüngergaben bieten <strong>die</strong> neuen Sortimente,<br />
parallel zur weiterhin dominanten Calluna, konstante<br />
Produktqualität. Inzwischen ergänzt <strong>die</strong><br />
Kombination aus Heide- und weiteren Freiland-<br />
Zierpflanzen das Sortiment. Die neuen Kulturen<br />
w<strong>erde</strong>n jetzt direkt<br />
an der Topfmaschine<br />
mit einer<br />
Punktdüngung<br />
versorgt, wodurch<br />
<strong>die</strong> Laufzeit<br />
und Menge der<br />
Osmocote-Gabe<br />
individuell auf<br />
jeden Satz eingestellt<br />
w<strong>erde</strong>n. Das<br />
Substrat ist besser<br />
lagerfähig und<br />
kann in wirtschaftlicheren Größen bestellt w<strong>erde</strong>n.<br />
Über 15 Jahre besteht <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />
Gartenbau Nill und <strong>Floragard</strong> als Substrat-<br />
Lieferant, der alle Schritte der Betriebsentwicklung<br />
begleitete.<br />
Bernhard Nill blickt optimistisch in <strong>die</strong> Zukunft.<br />
Dezentrale, marktnah produzierte Qualitäten w<strong>erde</strong>n<br />
im süddeutschen und österreichischen Markt<br />
ständig bedeutsamer. Mögliche Betriebsinvestitionen<br />
sind durchgeplant und können gestartet<br />
w<strong>erde</strong>n, sobald der Markt <strong>die</strong>s erfordert.<br />
FACTS!<br />
Bernhard Nill Gartenbaubetrieb<br />
• Erwerbsgartenbau in der vierten Generation<br />
• Mitarbeiter: 11 Mitarbeiter ganzjährig<br />
• Kulturen: Calluna (Garden Girls), Azerca,<br />
Rosen, Lavendel, Hebe, Calocephalus<br />
• Größe: 10 ha Kulturfläche, davon 8500 m²<br />
Gewächshaus<br />
• Absatzmärkte in Deutschland und Österreich