die erde rund um - Floragard Vertriebs GmbH
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Rund <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Erde<br />
Die <strong>Floragard</strong> Profi-News<br />
Herbst 2013 Nr. 1 www.floragard.de<br />
Heide made<br />
in Mittelfranken<br />
Ein Callunen-Betrieb<br />
im Portrait<br />
Seite 2<br />
Wenn <strong>die</strong> Elbe<br />
nach der Existenz<br />
greift<br />
Der Blick nach Dresden<br />
Seite 4 & 5<br />
Die perfekte<br />
Struktur<br />
Bericht der Fachabteilung<br />
Gartenbau<br />
Seite 6<br />
Der deutsche Gartenbau auf<br />
dem Prüfstand<br />
Liebe Kunden,<br />
z<strong>um</strong> Jahreswechsel verspürte man<br />
Zuversicht, bei der IPM und bei den<br />
Ordermessen noch großen Optimismus.<br />
Turbulenzen bei Vermarktern und <strong>die</strong><br />
erneut entfachte Diskussion in Niedersachsen<br />
über den Moorschutz brachte<br />
<strong>die</strong> Branche etwas ins Grübeln. Dennoch<br />
freuten sich alle auf das Frühjahr,<br />
in der Hoffnung, es ginge bald los - ein<br />
Trugschluss! Graues Wetter verhinderte<br />
bis Ende März den Startschuss in den<br />
Frühling, <strong>die</strong> Schneedecke lag über<br />
dem Ostergeschäft. Hohe Ausfälle bei<br />
Produzenten, Handel und Gartencentern<br />
waren <strong>die</strong> Folge. Und, als würde<br />
das nicht genügen, <strong>die</strong> Flutkatastrophe.<br />
Dennoch ist Licht am Ende des Tunnels<br />
zu sehen, denn es herrscht unter den<br />
Gärtnern und in der Bevölkerung große<br />
Solidarität und Hilfsbereitschaft. Der<br />
ZVG und <strong>die</strong> Landesverbände unterstützen<br />
durch Hilfsaktionen, <strong>die</strong> Rentenbank<br />
verspricht Förderdarlehen zu<br />
Topkonditionen, „eine starke Gemeinschaft“.<br />
Wir wünschen unseren Kunden<br />
weiterhin Standhaftigkeit und Vertrauen<br />
in eine erfolgreiche Zukunft.<br />
„Die Grüne Branche lebt“<br />
(Dieter Reiss, <strong>Vertriebs</strong>leitung Substrate)<br />
NEWS!<br />
Stammplatz in Essen<br />
<strong>Floragard</strong> finden Sie im Januar 2014<br />
auf der IPM in Essen vom<br />
28. - 31. Januar wie gewohnt in<br />
Halle 2 Stand D37.<br />
Erfolgsgarant mit<br />
persönlicher Note<br />
Die Floradur ® Gärtner<strong>erde</strong> zählt bei<br />
<strong>Floragard</strong> 2013 zu den erfolgreichsten<br />
Produkten. Logoeindruck und eine<br />
starke Rezeptur konnten viele Profi-<br />
Kunden mit Endverkauf überzeugen.<br />
Profi-Grüße aus Moskau<br />
<strong>Floragard</strong> war vom 28. - 30. August 2013<br />
auf der IPM Moskau als Aussteller aktiv<br />
und baut dort <strong>die</strong> <strong>Vertriebs</strong>aktivitäten in<br />
Osteuropa aus.<br />
Die richtige Mischung macht’s<br />
Im Porträt: Viktor Schefer Mischmeister vom Erden- und Kompostwerk Heinrich Strenge<br />
Wie wird man Mischmeister eines Erdenwerkes,<br />
Herr Schefer?<br />
Eine klassische Ausbildung für den Beruf des Mischmeisters<br />
gibt es nicht. Mitte der 90er kam ich als<br />
Aussiedler aus Omsk in Sibirien nach Deutschland. Ich<br />
hatte dort in der Agrarbranche gearbeitet und absolvierte<br />
hier eine Umschulung z<strong>um</strong> Ba<strong>um</strong>aschinenführer.<br />
Teil <strong>die</strong>ser Umschulung war auch ein Praktik<strong>um</strong> im Erdenwerk<br />
Strenge in Ostrhauderfehn und so wurde ich<br />
letztendlich als Radladerfahrer übernommen. Da lernte<br />
ich <strong>die</strong> einzelnen Rohstoffe, deren Strukturen und<br />
<strong>die</strong> Zuschlagstoffe richtig kennen. In den Folgejahren<br />
kam man dann auf mich zu, ob ich dem Mischmeister<br />
als Aushilfe unter <strong>die</strong> Arme greifen könnte. Diese<br />
Tätigkeit begeisterte mich so sehr, dass ich später <strong>die</strong><br />
Nachfolge des alten Mischmeisters antrat.<br />
Hat der Mischmeister eine besondere<br />
Verantwortung?<br />
Ich bin verantwortlich für <strong>die</strong> korrekte Produktion von<br />
über 900 Standardartikeln zuzüglich der Sondermischungen.<br />
Weiterhin kaufe ich <strong>die</strong> über 100 Roh- und<br />
Zuschlagstoffe ein, <strong>die</strong> natürlich auch regelmäßig<br />
überprüft w<strong>erde</strong>n müssen. Denn: Torf, Kokosfaser &<br />
Co. sind Naturprodukte. Deswegen spreche ich auch<br />
immer gerne von meinem Torf. Als Mischmeister trägt<br />
man natürlich auch den Kunden gegenüber Verantwortung,<br />
denn ich weiß, dass der Preis des Substrats<br />
im Verhältnis zur Pflanze verschwindend gering ist<br />
und jeder kleinste Fehler große Folgen haben kann.<br />
Deswegen wird jedes von uns hergestellte Substrat<br />
noch einmal analysiert.<br />
Ist <strong>die</strong> Substratherstellung heutzutage von<br />
High-Tech geprägt?<br />
Zu meiner Praktik<strong>um</strong>szeit arbeiteten wir mit 6 Bunkern<br />
und 6 Düngerdosierern, heute kann ich auf eine<br />
computergesteuerte Produktion von 2 Mischanlagen,<br />
9 Abfüllstraßen, 14 Bunkern, 5 Silos und 12 Dosierern<br />
auf Wiegezellen zurückreifen. Die Bunker wurden unterirdisch<br />
angelegt, sodass auch bei tiefen Frosttemperaturen<br />
produziert w<strong>erde</strong>n kann. In den Dosierern<br />
haben wir neben einer elektronischen Absicherung<br />
auch eine Art Radar, das anschlägt, sobald ein für den<br />
Mischvorgang vorgesehener Dünger leerlaufen sollte.<br />
In dem Fall stoppt <strong>die</strong> Anlage innerhalb von Millisekunden<br />
und es kommt nicht zu Unregelmäßigkeiten<br />
im Produkt.<br />
Gibt es Produkte, <strong>die</strong> besonderes Feingefühl<br />
erfordern?<br />
Feingefühl erfordert in erster Linie <strong>die</strong> Struktur eines<br />
jeden Produkts. Es genügt nicht, Torf aus einem als<br />
„mittelgrob“ deklarierten Torfbunker zu nehmen.<br />
Weiter auf Seite 2
2 Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde Herbst 2013 Nr. 1 Herbst 2013 Nr. 1<br />
Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde 3<br />
Substrate für <strong>die</strong><br />
Eidgenossen<br />
Die Struktur setzt sich aus verschiedenen Anteilen<br />
unterschiedlichster Absiebungen zusammen.<br />
Zusätzlich muss ich darauf achten, wie weit das<br />
Substrat über <strong>die</strong> Laufbänder fährt und ob das<br />
Substrat statt direkter Abfüllung<br />
zunächst in Boxen<br />
produziert wird. Diese Dinge<br />
führen nämlich zu weiterem<br />
Strukturverlust, sodass<br />
man <strong>die</strong> Struktur im Vorfeld<br />
etwas gröber gestaltet<br />
muss. Ebenfalls achte ich<br />
auf den jeweiligen Feuchtigkeitsgrad<br />
der Rohstoffe,<br />
der je nach Lieferung und Art des Rohstoffs<br />
auch in Bezug auf <strong>die</strong> Jahreszeit unterschiedlich<br />
ausfallen kann.<br />
Darüber hinaus stellen mich besonders <strong>die</strong> torfreduzierten<br />
Substrate vor eine große Herausforderung.<br />
Kompost ist ein beliebtes Torfsubstitut,<br />
doch ist jede gütegesicherte Kompost-Lieferung<br />
in seinen Eigenschaften schwankend, was sich<br />
besonders auf den einzustellenden pH-Wert<br />
auswirkt. Zusätzlich verändern<br />
sich <strong>die</strong>se Eigenschaften<br />
während der Lagerung<br />
durch <strong>die</strong> fortschreitende<br />
Zersetzung noch weiter und<br />
im Gegensatz zu klassischen<br />
Substraten sind <strong>die</strong>se auch<br />
nur begrenzt haltbar. Deswegen<br />
sollten <strong>die</strong>se Substrate<br />
auch <strong>um</strong>gehend verbraucht<br />
w<strong>erde</strong>n, von einer längerfristigen Lagerung rate<br />
ich den Kunden dringend ab. Aufg<strong>rund</strong> all <strong>die</strong>ser<br />
Faktoren ist daher jeder einzelne Auftrag <strong>rund</strong><br />
<strong>um</strong> ein torfreduziertes Produkt eine höchst anspruchsvolle<br />
Aufgabe für mich.<br />
Schweizer Bundesrat legt Torfausstiegskonzept vor<br />
Die Zukunftsfrage wurde gestellt - auf<br />
Antrag der Züricher Ständerätin, Verena<br />
Lenz Diener, befasste sich das oberste leitende<br />
und vollziehende politische Organ der<br />
Schweiz, der Bundesrat, mit dem Thema, wie<br />
<strong>die</strong> Importentwicklung torfhaltiger Substrate<br />
mittelfristig weitergeführt w<strong>erde</strong>n kann. Im<br />
Bericht wird ein zweistufiges Ausstiegskonzept<br />
vorgeschlagen, dessen erste Stufe komplett<br />
auf Freiwilligkeit aller Akteure setzt. Erst wenn<br />
<strong>die</strong>se freiwilligen Maßnahmen nicht greifen<br />
sollten, erwägt der Staat Torfimportverbote<br />
oder –restriktionen zu verhängen. Die<br />
Vorgehensweise orientiert sich maßgeblich am<br />
Torfausstiegsprogramm Großbritanniens, das<br />
den Torfverzicht im Hobbybereich für 2020,<br />
im Profi-Gartenbau für 2030 forciert. Während<br />
im Hobby-Bereich <strong>die</strong>ser Qualitätsproblematik<br />
weniger Tragweite zugemessen wird, setzt<br />
der Bundesrat im Bereich des Zierpflanzen-,<br />
Gemüse- und Früchtebaus auf eine längere<br />
Übergangszeit. Dabei erwarte man aus Sicht des<br />
Bundesrates keine Erwerbsnachteile auf Seiten<br />
der Schweizer Betriebe, sofern <strong>die</strong>se sich neues<br />
Fachwissen und Produktionsabläufe aneigneten<br />
– und <strong>die</strong> Forschung gleichzeitig messbare<br />
Fortschritte im Bereich der Substitute vorweisen<br />
kann. Sollte es tatsächlich zu einer Umsetzung<br />
kommen, so erhofft sich <strong>die</strong> Schweiz in <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet eine Vorreiterrolle.<br />
Die Persönliche Note im Endverkauf<br />
Wechsel von der eigenen Substratabfüllung zur <strong>Floragard</strong> Floradur ® Gärtner<strong>erde</strong><br />
„Die Stammkundschaft wusste früher<br />
<strong>die</strong> Qualität unserer Bl<strong>um</strong>en<strong>erde</strong> zu<br />
schätzen und daran hat sich z<strong>um</strong> Glück<br />
nichts geändert“, berichtet Jörn Schmidt<br />
von der Gärtnerei Jenkel. Bis vor einem<br />
Jahr füllte der Betrieb das Substrat<br />
für <strong>die</strong> Endkunden in der eigenen<br />
Gärtnerei ab. In Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Floragard</strong>-Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiter,<br />
Benno Ostermann, entwickelte man<br />
eine abgewandelte Rezeptur nach<br />
Kundenwunsch und ließ <strong>die</strong> Verpackung<br />
im Werk mit dem Logo der Firma<br />
bedrucken. „Weniger Aufwand für uns<br />
und trotzdem den Anspruch an Qualität<br />
und Kundenbindung gewahrt“, so der<br />
zufriedene Gärtner aus dem Umland von<br />
Hamburg. Die Floradur ® Gärtner<strong>erde</strong> ist für<br />
jede anspruchsvolle Gärtnerei eine Option.<br />
www.gaertnerei-jenkel.de<br />
Auf der G<strong>rund</strong>lage<br />
Ihres Logos.<br />
Die Möglichkeit<br />
Ihres Namenseindrucks*<br />
auf der<br />
Verpackung –<br />
Kundenbindung<br />
von Anfang an.<br />
*Der Eindruck ist nur in<br />
Schwarz möglich<br />
FACTS!<br />
Erden- und Kompostwerk Heinrich Strenge<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
• Gründung im Jahre 1960<br />
• Mitarbeiterzahl: 40<br />
• Mit zwei computergesteuerten Mischanlagen<br />
und einem Ausstoß von 450.000 cbm pro<br />
Jahr eines der modernsten Erdenwerke<br />
Europas<br />
• Neun Abfülllinien für Verpackungsgrößen<br />
vom 2,5 Liter Sack bis hin z<strong>um</strong> 4000 Liter<br />
Mega-Bag<br />
• Träger des Gütesiegels für Substrate von der<br />
Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.<br />
• Zertifiziertes Qualitätsmanagement nach<br />
DIN-ISO 9001<br />
Mitmachen<br />
und gewinnen!<br />
Ihre Meinung ist uns<br />
wichtig!<br />
Gefallen Ihnen <strong>die</strong> Profi-News „Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Erde“? Schicken Sie uns Ihre Anregungen bis<br />
z<strong>um</strong> 30. November 2013 an:<br />
redaktion@floragard.de<br />
Wir verlosen unter allen Einsendungen<br />
5 x 2 Freikarten für <strong>die</strong> IPM 2014 in Essen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Heide made<br />
in Mittelfranken<br />
Für <strong>die</strong> gartenbauliche Entwicklung eines Azerca-Betriebes<br />
ist der Standort Ellingen eher<br />
unüblich. Die freien Flächen auf ca. 450 m Höhe<br />
an der Albtrauf im südlichen Frankenjura geben<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit zur Betriebsentwicklung. Für<br />
<strong>die</strong> Calluna-Kultur ist <strong>die</strong> hohe Einstrahlung des<br />
Standortes mit 1700 h im Jahr vorteilhaft. Bereits<br />
<strong>die</strong> Postanschrift des Gartenbaubetriebs – Windhof<br />
– weist auf <strong>die</strong> offene, windige Lage hin. Die<br />
Freilandkulturen trocknen meist im Lauf des Tages<br />
ab, ein Vorteil für <strong>die</strong> Wurzelgesundheit, vor allem<br />
in niederschlagsreichen<br />
Witterungsphasen<br />
mit<br />
der Gefahr einer<br />
Vernässung.<br />
Das Wassermanagement<br />
stellt für<br />
den Betriebsleiter<br />
allerdings eine<br />
Herausforderung<br />
dar. Die Frankenalb<br />
ist insgesamt<br />
ein recht trockener<br />
Standort mit ca. 650 mm Jahresniederschlägen.<br />
„Für <strong>die</strong> Gießwasserverfügbarkeit benötigen wir<br />
einen Brunnen mit 100 m Tiefe, der dauerhaft in<br />
ein Rückhaltebecken mit ca. 7000 m³ Fassungsvermögen<br />
einspeist“, so Bernhard Nill. Aufg<strong>rund</strong> der<br />
Geologie, der Betrieb steht sozusagen auf einem<br />
aus Kalk bestehenden Jurafelsen, ist auch <strong>die</strong><br />
Wasserhärte mit ca. 13° KH für Azerca-Kulturen<br />
ungeeignet. Jede Wassergabe besitzt eine Kalkfracht,<br />
<strong>die</strong> im Substrat verbleibt und den pH-Wert,<br />
den <strong>die</strong> Azerca-Kulturen im sauren Bereich benötigen,<br />
langsam erhöht. Dennoch hat sich Gartenbau<br />
Nill mit seinen guten Pflanzenqualitäten, <strong>die</strong> sich<br />
mit vitalen, gesunden Wurzeln zeigen, einen hervorragenden<br />
Ruf im grünen Markt in Süddeutschland<br />
und Österreich erarbeitet.<br />
Sind <strong>die</strong> Flächen mit gesamt 20 Gießwägen an<br />
einem sonnigen Sommertag mit wüchsigen Pflanzen<br />
belegt, benötigt es acht Stunden und über<br />
500 m³ Gießwasser bis alle Kulturen versorgt sind.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>Floragard</strong>-Außen<strong>die</strong>nst,<br />
Thomas Pellot, und der Fachabteilung Gartenbau<br />
wurde speziell für Bernhard Nill ein Callunasubstrat<br />
entwickelt, das <strong>die</strong> Nährlösung schnell<br />
und gleichmäßig in den Ballen verteilt, ohne <strong>die</strong><br />
empfindlichen Wurzeln zu vernässen. Im Vergleich<br />
zu den verwendeten Substraten am Niederrhein,<br />
der bedeutendsten Calluna-Anbauregion, besitzt<br />
<strong>die</strong> Nill-Sondermischung eine unübliche feine<br />
Struktur. Am Niederrhein w<strong>erde</strong>n ausgesprochen<br />
grob-strukturierte Substrate gewünscht, <strong>um</strong> eine<br />
Staunässe im Wurzelra<strong>um</strong> zu verhindern. Das Nill-<br />
Substrat besteht aus 100 % baltischem Weißtorf<br />
mit einer Absiebung von 0-7 mm. Der hochwertige<br />
Weißtorf besitzt, auch bei vollständiger Wassersättigung,<br />
eine hohe Luftkapazität, <strong>die</strong> gesunde,<br />
weiße Wurzeln sicherstellt. Die vitale Wurzel<br />
ist der Garant für Nährstoffaufnahme und Wachst<strong>um</strong><br />
der Calluna. Unterstützt wird <strong>die</strong>s durch den<br />
Aufbau der Kulturflächen, <strong>die</strong> alle über Sportplatzdrainagen<br />
entwässert w<strong>erde</strong>n. Alle Pflanzen w<strong>erde</strong>n<br />
in Kulturpaletten<br />
oder Gittertöpfen<br />
ausgestellt. Das individuelle<br />
Nill-Substrat<br />
gleicht zu starke<br />
Schwankungen im<br />
Wasserhaushalt aus<br />
und ist <strong>die</strong> Basis für<br />
ein gleichmäßiges<br />
Pflanzenwachst<strong>um</strong>.<br />
Deswegen arbeitet<br />
Gartenbau Nill, entgegen<br />
eines gewissen<br />
Trends, bei der<br />
Calluna-Kultur auch<br />
weiterhin ohne <strong>die</strong><br />
Gabe eines <strong>um</strong>hüllten<br />
Langzeitdüngers<br />
(z. B. Osmocote exact 5-6M High-End) bei der<br />
Pflanzenernährung. Die gleichmäßige Substratfeuchte<br />
führt ebenso zu geringeren Ausschlägen<br />
beim Salzgehalt und ermöglicht eine kontinuierliche<br />
und niedrig dosierte Nährstoffversorgung.<br />
Als noch Erica gracilis bis Ende der 90er Jahre,<br />
<strong>die</strong> Hauptkultur war, wurde das Substrat in einem<br />
Verhältnis von ca. 3:1 aus norddeutschem Weißtorf<br />
und süddeutschem Schwarztorf selbst lose<br />
zusammengemischt. Als der Arbeitsaufwand und<br />
<strong>die</strong> höhere Zahl an Unkräutern in den Rohstoffen<br />
kritischer gesehen wurden, stellte man auf ein<br />
Substrat aus 100 % norddeutschem gedämpften<br />
Weißtorf <strong>um</strong>. Allerdings war man weiterhin unzufrieden<br />
mit der Handhabung und Lagerung eines<br />
losen Substrates. So begann man 2004 mit einem<br />
als „Mega-Bag“ verpackten baltischen Weißtorfsubstrat<br />
zu arbeiten. Die Mega-Bags können<br />
verpackt auch über einen längeren Zeitra<strong>um</strong> gelagert<br />
und über einen Ballenzerkleinerer direkt der<br />
Topfmaschine oder einem Pikier-Roboter zugeführt<br />
w<strong>erde</strong>n.<br />
2001 war <strong>die</strong> Kultur<strong>um</strong>stellung von Erica auf Calluna<br />
abgeschlossen, bereits ab 2003 entwickelte<br />
sich das Freilandsortiment weiter. Heute w<strong>erde</strong>n<br />
Hebe, Calocephalus und Lavendel (inzwischen<br />
in 4 Topfgrößen) weitere Hauptkulturen, ergänzt<br />
durch Container-Stauden und Rosen angebaut.<br />
Hier war eine Umstellung in der Pflanzenernährung<br />
nötig. Die Topf- und Kulturzeiten passen<br />
nicht zu den etablierten Calluna-Kulturen. Als<br />
<strong>um</strong>hüllter Langzeitdünger wurde Osmocote mit<br />
unterschiedlichen Laufzeiten (5-6M bis 12-14M)<br />
eingemischt. Dieses norddeutsche Substrat kann<br />
in kleineren Partien ab 10 Paletten bestellt, schnell<br />
geliefert und zügig verbraucht w<strong>erde</strong>n. Mit <strong>die</strong>sen<br />
auf Topftermin und Kulturziel abgestimmten<br />
Depotdüngergaben bieten <strong>die</strong> neuen Sortimente,<br />
parallel zur weiterhin dominanten Calluna, konstante<br />
Produktqualität. Inzwischen ergänzt <strong>die</strong><br />
Kombination aus Heide- und weiteren Freiland-<br />
Zierpflanzen das Sortiment. Die neuen Kulturen<br />
w<strong>erde</strong>n jetzt direkt<br />
an der Topfmaschine<br />
mit einer<br />
Punktdüngung<br />
versorgt, wodurch<br />
<strong>die</strong> Laufzeit<br />
und Menge der<br />
Osmocote-Gabe<br />
individuell auf<br />
jeden Satz eingestellt<br />
w<strong>erde</strong>n. Das<br />
Substrat ist besser<br />
lagerfähig und<br />
kann in wirtschaftlicheren Größen bestellt w<strong>erde</strong>n.<br />
Über 15 Jahre besteht <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />
Gartenbau Nill und <strong>Floragard</strong> als Substrat-<br />
Lieferant, der alle Schritte der Betriebsentwicklung<br />
begleitete.<br />
Bernhard Nill blickt optimistisch in <strong>die</strong> Zukunft.<br />
Dezentrale, marktnah produzierte Qualitäten w<strong>erde</strong>n<br />
im süddeutschen und österreichischen Markt<br />
ständig bedeutsamer. Mögliche Betriebsinvestitionen<br />
sind durchgeplant und können gestartet<br />
w<strong>erde</strong>n, sobald der Markt <strong>die</strong>s erfordert.<br />
FACTS!<br />
Bernhard Nill Gartenbaubetrieb<br />
• Erwerbsgartenbau in der vierten Generation<br />
• Mitarbeiter: 11 Mitarbeiter ganzjährig<br />
• Kulturen: Calluna (Garden Girls), Azerca,<br />
Rosen, Lavendel, Hebe, Calocephalus<br />
• Größe: 10 ha Kulturfläche, davon 8500 m²<br />
Gewächshaus<br />
• Absatzmärkte in Deutschland und Österreich
4 Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde Herbst 2013 Nr. 1 Herbst 2013 Nr. 1<br />
Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde 5<br />
Thomas Rößler<br />
Dirk Jonathan<br />
Wenn <strong>die</strong> Elbe nach der<br />
Existenz greift<br />
Flutkatastrophe trifft sächsische Profi-Gärtner mit voller Härte<br />
Ein Chaos aus Schlamm, gestrandeten Töpfen<br />
und zerstörten Kulturen ist Thomas Rößler geblieben,<br />
nachdem <strong>die</strong> Elbe nach der Evakuierung<br />
am 3. Juni über den im Bau befindlichen Deich<br />
trat und sein Gewächshaus überflutete. Einen Tag<br />
hatte der Erwerbsgärtner aus Dresden Zeit, <strong>die</strong><br />
wichtigsten Dinge wie Topfmaschinen, Traktoren<br />
und Erdtopfpressen in Sicherheit zu bringen.<br />
Die Kulturen fielen komplett der Flut z<strong>um</strong> Opfer<br />
und das eine Woche vor Auslieferung seines<br />
Fruchtgemüses an <strong>die</strong> Kunden. Direkt am Deich<br />
gelegen wurde sein Betrieb nun z<strong>um</strong> zweiten Mal<br />
nach 2002 überflutet. Nachdem damals das Land<br />
eingesprungen war, legte er sich eine Gartenbauversicherung<br />
zu, <strong>die</strong> ihn gegen Überflutung<br />
versicherte. Der aktuelle Gesamtschaden wird<br />
noch ermittelt, doch allein an einem von seinen<br />
zwei Wohnhäusern auf dem Gelände wurde ein<br />
Schaden von 80.000 Euro, an den Kulturen von<br />
etwa 45.000 Euro ermittelt.<br />
Rund eine Woche wurde ihm der Zugang zu<br />
seinem Betrieb von der Polizei verweigert, <strong>die</strong><br />
Geschäftsprozesse hat er währenddessen vom<br />
Haus seiner Schwiegereltern weitergeführt. Dabei<br />
ging es hauptsächlich dar<strong>um</strong>, der Versicherung,<br />
den Lieferanten und Kunden <strong>die</strong> kritische Situation<br />
begreifbar zu machen. „Die totale Vernichtung<br />
unserer Kulturen können sich besonders <strong>die</strong> Kunden,<br />
<strong>die</strong> auf unsere Lieferungen angewiesen sind,<br />
nur schwer vorstellen. Bis auf wenige Ausnahmen<br />
sind wir aber auf viel Verständnis gestoßen“, so<br />
Thomas Rößler. Mit einer Sofortzahlung der Stadt<br />
Dresden für Unternehmen organisierte er nach<br />
der Rückkehr in den Betrieb <strong>die</strong> Aufrä<strong>um</strong>arbeiten.<br />
Neun Container Müll, Schlamm und Grünabfall kamen<br />
zusammen. Zahllose fortgespülte Töpfe entdeckte<br />
er auch zwei Wochen nach der Flut noch<br />
in der Nachbarschaft. In den Gewächshäusern<br />
sprießen aus verkrustetem Boden nun verschiedenste<br />
Gräser, <strong>die</strong> das Elbwasser mit sich brachte.<br />
Diesen Boden gilt es nun durch mechanisches Fräsen<br />
und <strong>die</strong> Zugabe von Kalk von den Unkräutern<br />
zu befreien, <strong>um</strong> in den kommenden Wochen mit<br />
Herbstviolen einen Neuanfang zu starten.<br />
FACTS!<br />
Rößler Gartenbau, Inh. Thomas Rößler<br />
• Erwerbsgartenbau mit Endverkauf und<br />
Floristik<br />
• Kulturen: Primula, Viola, Cyclamen, Beetund<br />
Balkon-Sortiment, Fruchtgemüse,<br />
Blattgemüse, Schnittbl<strong>um</strong>en<br />
• Größe: 5000 qm Gewächshaus<br />
Bei Null beginnen – erneut. Das muss auch Dirk<br />
Jonathan, Inhaber von Gartenbau Mehnert,<br />
ein paar Kilometer <strong>die</strong> Elbe weiter in Richtung<br />
Nordwesten. Als er im Fernsehen sah, wie Prags<br />
Altstadt unter Wasser stand, fingen er und seine<br />
Mitarbeiter an, alles zu retten, was sich bewegen<br />
ließ.<br />
Die verzögerte Informationspolitik der Behörden<br />
sei vielleicht mit der Angst vor Panik in der<br />
Bevölkerung zu begründen, so der Gartenbauer.<br />
Für ihn war es sogar <strong>die</strong> dritte Flut. 2006 stand<br />
das Wasser in seinem Betrieb kniehoch. Damals<br />
hatte er ebenfalls seine Maschinen in Sicherheit<br />
gebracht, <strong>die</strong> Kulturen z<strong>um</strong> großen Teil auf den<br />
Tischen weiter gepflegt. Diesmal dauerten <strong>die</strong><br />
Aufrä<strong>um</strong>arbeiten mehr als 14 Tage an und genau<br />
wie in vielen anderen Betrieben der Region<br />
mussten Elektronik, Telefonleitung und P<strong>um</strong>psystem<br />
wieder in Stand gesetzt w<strong>erde</strong>n. Ein erst<br />
kürzlich installiertes Rolltor hatte er vergeblich in<br />
der Umgebung gesucht. Dies hatte das Wasser<br />
beim Rückzug mit sich gerissen, genau wie seine<br />
vorrätigen Mega Bags auf dem Gelände. Auch er<br />
berichtet von der Kooperationsbereitschaft der<br />
Versicherungen und Gemeinden, der Lieferanten<br />
und Kunden. Nach einer Sofortzahlung der Stadt<br />
Dresden erfolgte auch bei ihm nach wenigen Tagen<br />
ein Vorschuss der Versicherung. Am Tag der<br />
Evakuierung bot ihm sogar ein Kunde aus Berlin<br />
an, noch nicht verkaufsfähige Kulturen zu übernehmen.<br />
Er wolle <strong>die</strong>se nach Möglichkeit zu Ende<br />
kultivieren und dann weiterverkaufen. Doch <strong>die</strong><br />
Zeit reichte bis z<strong>um</strong> Eintreffen der letzten Polizeistreife<br />
nicht mehr aus.<br />
Nun müssen auch seine Flächen von trockenem<br />
Schlick und verschiedensten Gräsern befreit<br />
w<strong>erde</strong>n. „Diese Katastrophe bedeutet für 2013<br />
nach einem extrem <strong>um</strong>satzschwachen Frühjahr<br />
<strong>die</strong> absolute negative Krönung – schlimmer geht<br />
es ka<strong>um</strong>“, so Jonathan. Den Wiedereinstieg ins<br />
laufende Geschäft nach der Instandsetzung seines<br />
Betriebes peilt auch er mit der Kultivierung von<br />
Herbstviolen an. Bei der Betrachtung <strong>die</strong>ser Bilder<br />
der Verwüstung bekommt man höchsten Respekt<br />
vor den beiden Familienbetrieben aus der Region<br />
Dresden, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> erneuten Mal alles von G<strong>rund</strong><br />
auf neu aufbauen müssen. „Welche Wahl habe ich<br />
denn? Es nützt nichts zu resignieren, es geht jetzt<br />
dar<strong>um</strong> aus dem Stillstand wieder in den Wettbewerb<br />
einzusteigen“, sagt Dirk Joathan und blickt<br />
mit einer Mischung aus Trotz und Zuversicht in <strong>die</strong><br />
Zukunft.<br />
FACTS!<br />
Gartenbau Mehnert, Inh. Dirk Jonathan<br />
• Erwerbsgartenbau mit Endverkauf<br />
• Kulturen: Primula, Viola, Cyclamen, Beetund<br />
Balkon-Sortiment, Freilandstauden,<br />
Chrysantemen, Cyclamen<br />
• Mitarbeiter: 4 feste Mitarbeiter plus<br />
Saisonarbeitskräfte<br />
• Größe: 9500 qm Gewächshaus; 5000 qm<br />
bewirtschaftetes Freiland
6 Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde Herbst 2013 Nr. 1 Herbst 2013 Nr. 1<br />
Rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde 7<br />
Die perfekte Struktur<br />
Ein Bericht von Winfried Temming, Leiter der Fachabteilung für Gartenbau<br />
Eine gewinnbringende Produktion setzt im<br />
Produktionsgartenbau entweder große einheitliche<br />
Stückzahlen oder eine starke Spezialisierung<br />
voraus. Beides stellt höchste Ansprüche an <strong>die</strong><br />
eingesetzten Produktionsfaktoren und damit auch<br />
an <strong>die</strong> Substratzusammensetzung. Wichtige Substrateigenschaften<br />
sind dabei nicht nur <strong>die</strong> chemischen<br />
Parameter wie pH-Wert, Salzgehalt oder<br />
Nährstoffgehalt, sondern auch <strong>die</strong> physikalischen<br />
Eigenschaften. Diese häufig unter dem Begriff der<br />
„Substratstruktur“ zusammengefassten Messgrößen<br />
sind in den letzten Jahren aufg<strong>rund</strong> moderner<br />
Produktionsverfahren beim Gärtner immer mehr in<br />
den Blickpunkt gerückt. Die Substratstruktur beeinflusst<br />
direkt den Luft-, Wasser- und Wärmehaushalt<br />
des Substrats und damit indirekt das Wurzelwachst<strong>um</strong>,<br />
<strong>die</strong> Nährstoff- und Wasseraufnahme und das<br />
Wachst<strong>um</strong> der oberirdischen Pflanzenteile.<br />
Physikalische Eigenschaften kennzeichnen das<br />
Substrat<br />
Der Luft- und Wasserhaushalt des Substrats wird<br />
dabei vor allem von der Porengrößenverteilung bestimmt.<br />
Grobporen > 10 µm sind nach Abzug von<br />
Sickerwasser mit Luft gefüllt und daher entscheidend<br />
für <strong>die</strong> Luftversorgung der Wurzel. Mittelporen<br />
mit 10 – 0.2 µm halten Haftwasser und sind nur<br />
bei Austrocknung mit Luft gefüllt, Feinporen von <<br />
0.2 µm dagegen sind nur bei starker Austrocknung<br />
mit Luft gefüllt und daher für <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />
entscheidend. Als Faustregel kann also gelten,<br />
dass kleine Poren während der Kultur z<strong>um</strong>eist<br />
mit Wasser gefüllt sind, grobe dagegen für <strong>die</strong><br />
Drainage und Luftführung im Substrat zuständig<br />
sind. Rund 15 % der Hohlrä<strong>um</strong>e sollten auch nach<br />
gründlichem Wässern noch mit Luft gefüllt sein,<br />
<strong>um</strong> leistungsfähige Wurzeln zu gewährleisten. Als<br />
Strukturcharakteristika w<strong>erde</strong>n häufig <strong>die</strong> beiden<br />
Bestandteile des Gesamtporenvol<strong>um</strong>ens Wasserkapazität<br />
und Luftkapazität genannt. Die Wasserkapazität<br />
beschreibt das Wasserspeichervermögen<br />
eines Substrats und <strong>um</strong>fasst den prozentualen<br />
Anteil an wasserführenden Fein- und Mittelporen.<br />
Die Luftkapazität gibt den prozentualen Anteil an<br />
luftführenden Grobporen bei Feldkapazität wieder.<br />
Die „Feldkapazität“ wird erreicht, wenn ein<br />
Substrat mit Wasser gesättigt ist und weiter<br />
zugeführtes Wasser der Schwerkraft folgend aus<br />
dem Substrat sickert.<br />
Eine zunehmende Bedeutung kommt auch der<br />
Kapillarität des Substrats zu. Insbesondere bei<br />
kapillaren Bewässerungssystemen wie Ebbe-Flut-,<br />
Fließrinnen- oder Fließmattenbewässerung ist eine<br />
schnelle und gleichmäßige Wasseraufnahme des<br />
Substrats unabdingbar. Diese wird durch einen<br />
hohen Anteil an wasserführenden Fein- und Mittelporen<br />
begünstigt. Sehr große luftgefüllte Grobporen<br />
unterbrechen dagegen den Wasserstrom und<br />
verhindern eine gleichmäßige Topfbefeuchtung.<br />
Für den Gärtner von größter Bedeutung ist neben<br />
der Substratstruktur zu Beginn der Kultur <strong>die</strong><br />
Strukturstabilität über <strong>die</strong> gesamte Kulturzeit. Ein<br />
Substrat bleibt stabil, wenn <strong>die</strong> Gesamtzahl der<br />
Poren und <strong>die</strong> Porengrößenverteilung während der<br />
Kultur erhalten bleiben. Eine verstärkte Sackung<br />
oder <strong>die</strong> Veränderung von Luft- und Wasserkapazität<br />
während der Kultur sind selbstverständlich nicht<br />
erwünscht.<br />
Substratstruktur auf <strong>die</strong> Anwendung<br />
abstimmen<br />
Für eine optimale Pflanzenproduktion muss <strong>die</strong><br />
Substratstruktur zwingend auf den Anwendungsbereich<br />
und <strong>die</strong> betriebsspezifischen Kultur- und Produktionsbedingungen<br />
abgestimmt w<strong>erde</strong>n. Neben<br />
den pflanzenbaulichen Ansprüchen (z. B. Pflanzenart,<br />
-sorte, -alter, Bewässerungsverfahren) ist<br />
hierbei auch <strong>die</strong> Verarbeitung des Substrats (Größe<br />
der Kulturgefäße, Art der Topf- und Befüllmaschinen)<br />
zu beachten. G<strong>rund</strong>sätzlich gilt, dass superfeine<br />
und feine Strukturen immer dort Anwendung<br />
finden, wo eine gute Rieselfähigkeit und eine gute<br />
Wasserversorgung entscheidend sind, also in der<br />
Anzucht, z. B. mit Floradur ® B Seed oder bei der<br />
Herstellung von Presstopf<strong>erde</strong>n, z. B. mit<br />
Floradur ® A Block. Gröbere Strukturen w<strong>erde</strong>n<br />
bei Topf- und Containersubstraten bevorzugt, wo<br />
Luftmangel im Wurzelbereich ein Problem darstellen<br />
kann, z. B. bei Kultur auf Anstaubewässerungssystemen<br />
oder bei der Gehölz- und Staudenkultur<br />
in größeren Töpfen oder Containern. Hier stehen<br />
bei <strong>Floragard</strong> mit den Strukturen „mittelgrob“,<br />
„grob“, „supergrob“, „grobfaserig“ und „Struktur<br />
Großcontainer“ verschiedene Grobstrukturen zur<br />
Feinabstimmung für <strong>die</strong> Topf- bzw. Containergröße<br />
und für <strong>die</strong> Verarbeitungstechnik im Betrieb zur<br />
Verfügung. Insbesondere bei Anstauverfahren muss<br />
<strong>die</strong> Nährlösung schnell aufgenommen und im Gefäß<br />
verteilt w<strong>erde</strong>n und <strong>die</strong>s bei gleichzeitig guter<br />
Belüftung der Wurzeln im Anstaura<strong>um</strong>.<br />
G<strong>rund</strong>lage <strong>die</strong>ser Substrate ist auch heute noch<br />
überwiegend Torf. Aufg<strong>rund</strong> seiner hervorragenden<br />
physikalischen und chemischen Eigenschaften<br />
ist er nach wie vor als G<strong>rund</strong>lage von Qualitätssubstraten<br />
unverzichtbar. Für grobstrukturierte<br />
Substrate verwenden <strong>die</strong> Produktionswerke von<br />
<strong>Floragard</strong> in erster Linie Sodenweißtorf. Dieser ist<br />
für grobe Substrate hervorragend geeignet, da er<br />
eine besonders feste Struktur mit einer<br />
langanhaltenden Strukturstabilität aufweist. Durch<br />
<strong>die</strong> Absiebung der eingesetzten Weißtorfe erhält<br />
man verschieden grobe Torffraktionen, aus denen<br />
<strong>die</strong> Substratstruktur maßgeschneidert eingestellt<br />
w<strong>erde</strong>n kann. Mittels Zusatz von Torffasern nach<br />
den Mischvorgängen entsteht sogar ein „extra faseriges“<br />
Substrat. Zunehmend w<strong>erde</strong>n heute auch<br />
weitere verschiedene organische oder mineralische<br />
Substratausgangstoffe eingesetzt. Die Zuschlagstoffe<br />
haben z<strong>um</strong> Teil stark vom Torf abweichende<br />
Eigenschaften, wie N-Immobilisierung, hohe Nährstoffgehalte,<br />
hohe pH-Werte, stärkere Sackung etc.<br />
Trotzdem sind einige gut in der Lage, in gezielter<br />
Beimischung <strong>die</strong> chemischen und physikalischen<br />
Substrateigenschaften zu verbessern. Dies gilt<br />
insbesondere für <strong>die</strong> Luftführung, wie z. B. durch<br />
Zusatz der organischen Ausgangsstoffe Flachsschäben<br />
oder Holzfaser oder der mineralischen Stoffe<br />
Perlite, gebrochenem Blähton oder Bims.<br />
Noch heute ist der Gärtner bei der Beurteilung der<br />
Struktur seines Substrats auf eine „Griffprobe“ angewiesen.<br />
In den Qualitätskontrollen von <strong>Floragard</strong><br />
wird <strong>die</strong> Struktur durch physikalische Messverfahren<br />
(Siebanalysen) „messbar“.<br />
Durch ausgesuchte qualitätsgeprüfte Ausgangsstoffe<br />
und moderne Produktionsanlagen sind <strong>die</strong><br />
Produktionswerke von <strong>Floragard</strong> in der Lage, für<br />
jede Kultur und jedes eingesetzte Kulturverfahren<br />
im Gartenbau eine maßgeschneiderte Substratstruktur<br />
herzustellen.<br />
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Jahren <strong>die</strong> Gärtnereien, Gartencenter und<br />
Kundenherzen weltweit erobert. Ob leuchtend<br />
blau, aufregend pink, lieblich rosa oder<br />
unschuldig weiß, <strong>die</strong> Pflanzen rücken schon<br />
im Markt sofort in den Fokus vieler weiblicher<br />
Gartenfans. Die Pflanzen blühen mehrfach<br />
über den Sommer verteilt und können sowohl<br />
im Topf als auch im Beet überzeugen. Jedoch<br />
berichten viele Hobby-Gärtner von einer<br />
langsam voranschreitenden Verfärbung der<br />
Blüte, der oft ein Prozess in der mitgelieferten<br />
Erde zug<strong>rund</strong>e liegt. Mit der Endless S<strong>um</strong>mer<br />
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ergänzt. Die Erde wird in zwei Ausführungen,<br />
sowohl für Hortensien mit blauen, als auch für<br />
Pflanzen mit rosa, pinken oder weißen Blüten<br />
angeboten. Z<strong>um</strong> Einen sorgen ausgewogen<br />
dosiertes Al<strong>um</strong>i<strong>um</strong>sulfat und ein niedriger<br />
pH-Wert für längerfristig blaue Blütenpracht,<br />
z<strong>um</strong> anderen ein höherer pH-Wert für das rosa,<br />
pinke oder weiße Blütenwachst<strong>um</strong>. Dank der<br />
Endless S<strong>um</strong>mer Erden gibt es beim Umtopfen<br />
oder Pflanzen im Beet keine Überraschungen<br />
mehr, sondern langfristig kräftige Farben – den<br />
ganzen Sommer lang.<br />
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<strong>Floragard</strong> <strong>Vertriebs</strong> <strong>GmbH</strong> für Gartenbau<br />
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Redaktion und Gestaltung:<br />
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