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Heiligenkreuz und die geplante Müllverbrennungsanlage

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<strong>Heiligenkreuz</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>geplante</strong> <strong>Müllverbrennungsanlage</strong><br />

<strong>Heiligenkreuz</strong> im Lafnitztal - eine kleine Marktgemeinde mit r<strong>und</strong> 850 Einwohnern <strong>und</strong><br />

Einwohnerinnen im Südburgenland. Bekannt für <strong>die</strong> Thermenregion mit den Flüssen<br />

Raab <strong>und</strong> Lafnitz <strong>und</strong> dem 3-Länder-Natupark Raab-Örség-Goricko. Durch seine Lage<br />

im Dreiländereck Burgenland-Ungarn-Slowenien ist <strong>Heiligenkreuz</strong> ein internationaler<br />

Grenzübergang. Doch nicht nur deswegen ist <strong>Heiligenkreuz</strong> bekannt.<br />

Seit einiger Zeit denkt man bei <strong>die</strong>sem Namen nicht nur mehr an <strong>die</strong> schöne hügelige<br />

Landschaft mit ihren Flüssen, sondern auch an <strong>die</strong> <strong>geplante</strong> <strong>Müllverbrennungsanlage</strong>,<br />

<strong>die</strong> für heftige Unruhen in <strong>und</strong> um <strong>die</strong> Gemeinde sorgt.<br />

Die BEGAS (Burgenländische Erdgasversorgungs–AG) plant eine<br />

<strong>Müllverbrennungsanlage</strong> mit einer Kapazität zwischen 250.000 <strong>und</strong> 325.000 Tonnen<br />

Müll pro Jahr (je nach Abfallarten) – unterstützt von der burgenländischen<br />

Landesregierung. Tatsächlich fallen im Burgenland jedoch insgesamt nur 33.000<br />

Tonnen verbrennbarer Müll jährlich an. Somit ergibt <strong>die</strong> einfache Rechnung, dass eine<br />

unglaubliche Menge von bis zu 300.000 Tonnen Müll importiert werden müsste. Diese<br />

Menge müsste vermutlich auch per LKW in <strong>die</strong> Region gebracht werden, wobei bis<br />

zum heutigen Datum unklar ist, von wo genau man <strong>die</strong> fehlenden Tonnen holen<br />

könnte. Sicher ist nur, dass der Müll nicht aus Neapel kommen soll. Weitere Auskünfte<br />

bezüglich der Herkunft des Mülls erhält man nicht. Die BEGAS begründet den Bau der<br />

Anlage mit kostengünstiger Erzeugung von Strom <strong>und</strong> Wärme für Produktionsfirmen in<br />

der Region, allen voran soll der Anlagenbau der Lenzing Fiber GmbH <strong>die</strong>nen.<br />

Die Argumente gegen den Bau der <strong>Müllverbrennungsanlage</strong>:<br />

Umweltpolitische <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Aspekte:<br />

• Österreich würde zu einem Müll-Importland werden, da bis zu 300.000 Tonnen<br />

Müll jährlich importiert werden müssten.<br />

• Mülltransport führt zu einer LKW-Lawine.<br />

• Anstieg der Treibhausgase im Burgenland durch <strong>die</strong> Emissionen der Anlage<br />

<strong>und</strong> den zusätzlichen Mülltransport<br />

• Lärm <strong>und</strong> zusätzliche Luftschadstoffe 1<br />

• Die <strong>geplante</strong> Anlage würde in einem Feinstaubsanierungsgebiet stehen – dort<br />

darf es jedoch zu keinen Zusatzbelastungen kommen.<br />

• Es besteht <strong>die</strong> große Gefahr, dass Langzeitwerte einiger Luftschadstoffe<br />

überschritten werden, ebenso wie Grenzwertüberschreitungen bei der<br />

Bodenkontamination.<br />

• Die Lebensqualität in der Region wird gefährdet.<br />

1 aus: Gegengutachten der Grünen, Burgenland


Ökonomische Aspekte:<br />

• Imageschaden für das Thermenland <strong>und</strong> den angrenzenden 3-Länder<br />

Naturpark Raab-Örség-Goricko<br />

• Zahlreiche Arbeitsplätze im sanften Tourismus werden durch den<br />

Imageschaden bedroht, ebenso wird <strong>die</strong> Region einen wirtschaftlichen<br />

Schaden erleiden.<br />

• Nur 25 neue Arbeitsplätze entstehen durch den Bau der Anlage, im Gegensatz<br />

dazu gehen vermutlich h<strong>und</strong>erte Arbeitsplätze im Tourismus verloren.<br />

Gegner <strong>und</strong> Befürworter:<br />

Die Gegner<br />

Die Mehrheit der Nachbarn <strong>und</strong> Nachbarinnen der <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> ist strikt<br />

gegen den Bau – <strong>die</strong> Anrainer <strong>und</strong> Anrainerinnen wissen, was der Bau für ihre Zukunft<br />

bedeuten würde. Abgesehen von der Absurdität, dass man sich für den Betrieb der<br />

Anlage bis zu 300.000 Tonnen Müll vom Ausland holen müsste, reichen allein <strong>die</strong> oben<br />

genannten Argumente, um sich gegen den <strong>geplante</strong>n Bau der <strong>Müllverbrennungsanlage</strong><br />

auszusprechen.<br />

Die Unnötigkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> zusätzliche Anlage entstehende <strong>Müllverbrennungsanlage</strong>n-Überkapazität<br />

in Österreich gelten als Hauptkritikpunkte. Im<br />

Burgenland wird nur ungefähr ein Zehntel der Müllmenge produziert, <strong>die</strong> in der<br />

<strong>geplante</strong>n Anlage verbrannt werden soll. Die bereits vorhandenen bzw. in Bau<br />

befindlichen Anlagen in Österreich können <strong>die</strong> jährlich anfallende Müllmenge leicht<br />

verarbeiten. Jede weitere Anlage führt somit zu weiteren Müllimporten.<br />

Greenpeace setzt sich gegen den Bau der <strong>geplante</strong>n <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> ein <strong>und</strong><br />

warnt vor Müllimporten insbesondere aus Italien oder Osteuropa. Im Antrag der<br />

BEGAS stehen keine Angaben über <strong>die</strong> Herkunft des Mülls. Doch woher, wenn nicht<br />

aus dem Ausland, soll der Müll kommen?<br />

Gegen das Projekt sind auch <strong>die</strong> Grünen, <strong>die</strong> Bürgerinitiativen BIGAS <strong>und</strong> Pronas,<br />

Thermeneigentümer in der Region, sowie Tibor Viniczay, Bürgermeister von<br />

Szentgotthard. Auch Prominente zeigen, dass sie gegen den Bau der Anlage sind. In<br />

der burgenländischen Gemeinde Mogersdorf gab es im September 2008 ein<br />

Solidaritätskonzert „Solidaritäts-OpenAir5 vor 12“, wo unter anderem Harri Stojka,<br />

Jazz-Gitti, Istvan Grencso <strong>und</strong> Nacked Vibration auftraten.<br />

Vor Ort setzen sich, wie erwähnt, <strong>die</strong> Bürgerinitiative BIGAS (Bürgerinitiative gegen<br />

Abfallschweinerei) <strong>und</strong> auf ungarischer Seite <strong>die</strong> Pronas (Pro Natura Szentgotthard)<br />

gegen das Projekt ein. Ein Gutachten der BIGAS beweist, dass <strong>die</strong> <strong>geplante</strong> Anlage<br />

nicht genehmigt werden darf, da sie in einem Feinstaubsanierungsgebiet stehen würde


<strong>und</strong> es dort zu keinen Zusatzbelastungen mehr kommen darf. Laut den<br />

Bürgerinitiativen kommt es auch zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.<br />

Nachdem der Tourismus in <strong>die</strong>ser Region hauptsächlich auf <strong>die</strong> Landschaft <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Thermen baut, ist <strong>die</strong> Gefahr groß, dass <strong>die</strong> Gäste ausbleiben, wenn sie in Zukunft<br />

einen fast 100 Meter hohen Schornstein zu Gesicht bekommen.<br />

Der Thermeneigentümer der Therme Blumau, Robert Rogner, befürchtet, dass <strong>die</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wellnessregion einen enormen Imageschaden sowie einen großen<br />

wirtschaftlichen Schaden erleiden wird. Der Geschäftsführer der Therme Waltersdorf,<br />

Gernot Deutsch, <strong>und</strong> andere Thermenbetreiber in der Region sind sich einig, dass eine<br />

<strong>Müllverbrennungsanlage</strong> immer den Charakter hat, Schadstoffe auszustoßen <strong>und</strong> dass<br />

deshalb weniger Gäste kommen werden. Wer kann sich schon erholen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

werden, wenn nebenan Müll verbrannt wird?<br />

Auf ungarischer Seite will man auf keinen Fall, dass <strong>die</strong> <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> im<br />

Wirtschaftspark <strong>Heiligenkreuz</strong> gebaut wird. So hat <strong>die</strong> ungarische Regierung bereits<br />

<strong>die</strong> österreichische Seite um <strong>die</strong> Verlegung des Standortes der<br />

<strong>Müllverbrennungsanlage</strong> ersucht. Ein wichtiger Gr<strong>und</strong> dafür ist <strong>die</strong> neu eröffnete<br />

Therme in Szentgotthard, <strong>die</strong> wohl kaum Überlebenschancen neben einer<br />

<strong>Müllverbrennungsanlage</strong> hat. Außerdem sei eine solche Anlage der falsche Weg, um<br />

<strong>die</strong> Region um den Dreiländernaturpark zu fördern. Weiters wurde <strong>die</strong> ungarische Seite<br />

laut Tibor Viniczay offiziell nicht rechtzeitig über <strong>die</strong> <strong>geplante</strong> <strong>Müllverbrennungsanlage</strong><br />

informiert.<br />

Die Grünen im Burgenland <strong>und</strong> in der Steiermark setzen sich auch gegen den Bau ein.<br />

Kritikpunkte sind zum Beispiel, dass sich das Burgenland das Ziel gesetzt hat, bis<br />

2013 energieautark zu sein. Wie <strong>die</strong>ses Ziel mit der somit erzeugten Abhängigkeit von<br />

Müllimporten erreicht werden soll, ist wahrscheinlich allen bis auf <strong>die</strong> Befürworter<br />

schleierhaft.<br />

Laut den Grünen dürfen <strong>die</strong> Lebensqualität in der Region sowie <strong>die</strong> Arbeitsplätze im<br />

sanften Tourismus nicht gefährdet werden.<br />

Die Befürworter<br />

Die Firma<br />

Die BEGAS AG ist ein burgenländisches Energie<strong>die</strong>nstleistungsunternehmen, das sich<br />

neben Erdgas auch auf Biomasse konzentriert. Die Eigentümer der BEGAS AG sind zu<br />

51 Prozent <strong>die</strong> BEGAS-Gemeindeanteilsverwaltung AG <strong>und</strong> zu 49 Prozent <strong>die</strong><br />

Burgenland Holding AG. Die Burgenland Holding AG setzt sich zusammen aus der<br />

EVN AG (mit 72,27 Prozent am Gr<strong>und</strong>kapital der Burgenland Holding AG beteiligt), der<br />

Wiener Stadtwerke Holding AG <strong>und</strong> der BEWAG, <strong>die</strong> beide jeweils einen Anteil<br />

zwischen fünf <strong>und</strong> zehn Prozent halten. Die Verb<strong>und</strong> Austrian Hydro Power AG hält<br />

einen Anteil über zehn Prozent. Weitere Aktionäre der Burgenland Holding AG liegen<br />

unter fünf Prozent.


Auf der Homepage der BEGAS AG wird Werbung für <strong>die</strong> „thermische<br />

Reststoffverwertung“ (= Müllverbrennung) gemacht, indem sie kostengünstig <strong>und</strong><br />

nachhaltig <strong>die</strong> regionalen Produktionsbetriebe mit Strom <strong>und</strong> Wärme versorgen. Die<br />

Aussage <strong>die</strong>ser Werbung versucht jedoch darüber hinweg zu täuschen, dass bis zu<br />

300 LKWs täglich für den Mülltransport nötig sind. Auch <strong>die</strong> zusätzlich entstehenden<br />

Treibhausgase im Burgenland machen den Bau der Anlage ebenso zu einem Problem<br />

wie <strong>die</strong> Verbrennung von problematischen Abfällen. So weigert sich <strong>die</strong> BEGAS, im<br />

Gegensatz zu Betreibern anderer <strong>Müllverbrennungsanlage</strong>n, den Müll auf radioaktive<br />

Verseuchung untersuchen zu lassen! Müll unter solchen Bedingungen zu verbrennen<br />

<strong>und</strong> höchst relevante Themen zum Umweltschutz <strong>und</strong> zur Lebensqualität der Bürger<br />

<strong>und</strong> Bürgerinnen außer Acht zu lassen, ist rücksichtslos.<br />

Die Lenzing Fibers GmbH ist Teil der Lenzing Gruppe, <strong>die</strong> sich in <strong>Heiligenkreuz</strong> auf <strong>die</strong><br />

Herstellung von Naturfasern konzentriert. Im Jahr 2000 hat <strong>die</strong> Lenzing Fibers GmbH<br />

den europäischen Umweltpreis erhalten. Ein weiteres Ziel, dass sich <strong>die</strong> Lenzing<br />

gesetzt hat, ist weg von der Gasabhängigkeit zu kommen. Somit klingt das Angebot<br />

der BEGAS, <strong>die</strong> Lenzing mit Dampf zu versorgen, sehr verlockend.<br />

Politik<br />

Auch der Landeshauptmann von Burgenland, Hans Niessl, setzt sich für den Bau der<br />

Anlage ein, er bemüht sich auch, <strong>die</strong> protestierenden Bürger <strong>und</strong> Bürgerinnen zu<br />

beruhigen.<br />

Während <strong>die</strong> österreichische Politik auf Seiten der Projektwerberin steht, sind der<br />

ungarischen Seite <strong>die</strong> Unsinnigkeit, <strong>die</strong> Folgen der <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Gefahren für <strong>die</strong> Anrainer <strong>und</strong> Anrainerinnen, <strong>die</strong> Region <strong>und</strong> <strong>die</strong> Umwelt sehr wohl<br />

bekannt.<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)<br />

Die <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> ist laut Gutachten zur Umweltverträglichkeit am<br />

30.07.2008 als umweltverträglich eingestuft worden. Dies lässt zwar laut den oben<br />

genannten Gründen vielleicht auf Verw<strong>und</strong>erung stoßen, doch liest man über <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass der UVP-Koordinator von der BEGAS AG bezahlt wird, so leuchtet<br />

einem das positive Gutachten vermutlich ein.<br />

Im September 2008 fand <strong>die</strong> zweieinhalb-tägige UVP-Verhandlung in Oberwart statt,<br />

<strong>die</strong> von Greenpeace bezüglich Ort <strong>und</strong> Zeit stark kritisiert wurde. Obwohl <strong>die</strong><br />

Verhandlungen an zwei vollen Arbeitstagen stattfanden <strong>und</strong> der Ort ca. eine<br />

Autost<strong>und</strong>e vom <strong>geplante</strong>n Bau entfernt lag, trafen 150 TeilnehmerInnen zusammen.<br />

Insgesamt sollten 21 Gutachten erörtert werden. Erwähnenswert ist, dass ganze 5.610<br />

Einwendungen zur UVP beim Amt der burgenländischen B<strong>und</strong>esregierung eingelangt<br />

waren.<br />

Auf den Seiten der Projektgegner waren neben Greenpeace unter anderem <strong>die</strong> Grünen<br />

sowie <strong>die</strong> Bürgerinitiativen BIGAS <strong>und</strong> Pronas vertreten.


Nach fast genau fünf Monaten gibt <strong>die</strong> Burgenländische Regierung den Bescheid. Den<br />

positiven Bescheid.<br />

Greenpeace wird dagegen beim Umweltsenat in Wien berufen.<br />

Greenpeace ist seit März 2008 ins UVP-Verfahren involviert <strong>und</strong> hat volle Parteistellung<br />

im Verfahren.<br />

Die Begründungen in der Greenpeace-Stellungnahme zur UVP waren unter anderem:<br />

• dass <strong>die</strong> BEGAS keine Auskunft über <strong>die</strong> Herkunft des Mülls geben will,<br />

• dass der <strong>geplante</strong> Standort in einem Feinstaubsanierungsgebiet liegt,<br />

• dass keine Alternativenprüfung hinsichtlich des Standortes stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

• dass <strong>die</strong> Projektwerberin um Genehmigung für <strong>die</strong> Verbrennung von Abfällen<br />

angesucht hat, <strong>die</strong> aus Umweltsicht höchst problematisch sind (z.B. für das<br />

Umweltgift PVC, bei dessen Verbrennung Dioxine entstehen),<br />

• dass keine Angaben über <strong>die</strong> Herkunft des Abfalls gemacht werden,<br />

• dass keine verbindlichen Angaben zu den Transportwegen gemacht werden.<br />

Es wird lediglich beabsichtigt, möglichst viel mit der Bahn zu liefern.<br />

Weiters kritisiert Greenpeace,<br />

• dass <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen nicht umfassend berücksichtigt werden (<strong>und</strong> laut<br />

UVP-Gesetz nicht umfassend berücksichtigt werden müssen), <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

burgenländischen Emissionen ansteigen würden <strong>und</strong> somit der Erreichung des<br />

Kyoto-Reduktionszieles entgegenwirken,<br />

• dass <strong>die</strong> erwarteten PM-10 Emissionen (Feinstaub) durch ev. mögliche<br />

Straßenbauten ebenso wie <strong>die</strong> PM-2,5 Emissionen (Feinststaub) nicht<br />

berücksichtigt werden.<br />

Für Greenpeace stellen zwei große Lücken im derzeit gültigen UVP-Gesetz ein großes<br />

Problem dar:<br />

• Es ist gesetzlich nicht vorgesehen, dass Klimaschutzargumente bei der<br />

Entscheidung der Behörden berücksichtigt werden.<br />

• Es ist keine Bedarfsdeckung erforderlich. Das bedeutet, dass nicht geprüft<br />

werden muss, ob überhaupt Bedarf nach einer Anlage/einem Bau besteht. Im<br />

konkreten Fall muss also von den Behörden nicht überprüft werden, ob es in<br />

Österreich überhaupt Bedarf nach einer weiteren <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> gibt.


Wie geht’s weiter?<br />

Greenpeace wird sich auch weiterhin gegen den <strong>geplante</strong>n Bau einsetzen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Bürgerinitiativen unterstützen.<br />

Innerhalb vier Wochen kann Berufung gegen den positiven Genehmigungsbescheid<br />

eingebracht werden – Greenpeace wird dagegen berufen <strong>und</strong> macht weiterhin auf <strong>die</strong><br />

unakzeptablen Auswirkungen der Anlage aufmerksam <strong>und</strong> kritisiert <strong>die</strong> Politik in<br />

Burgenland, dass <strong>die</strong> Proteste der Anrainer <strong>und</strong> AnrainerInnen ignoriert werden.<br />

Greenpeace fordert:<br />

• von BEGAS ein Zurückziehen des Projektes<br />

• Keine <strong>Müllverbrennungsanlage</strong> in einem Feinstaubsanierungsgebiet <strong>und</strong> einer<br />

Tourismusregion<br />

• Keinen Mülltourismus <strong>und</strong> keine Transportwege über h<strong>und</strong>erte Kilometer<br />

• Kein Verbrennen von Umweltgiften wie PVC, weil es dabei zur Bildung von<br />

giftigen Dioxinen kommt<br />

• Förderung der regionalen Abfallwirtschaft basierend auf Vermeidung &<br />

Recycling anstatt Förderung des Mülltourismus<br />

• Vom Umweltsenat eine Ablehnung des positiven Bescheides<br />

März 2009

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