Die Mahagoni-Mafia - Greenpeace
Die Mahagoni-Mafia - Greenpeace
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Vorwort<br />
<strong>Die</strong> Vernichtung der letzten Urwälder schreitet rasant voran. <strong>Greenpeace</strong> kämpft für den<br />
Erhalt der verbliebenen großen Urwaldregionen sowohl auf der Nord- als auch der<br />
Südhalbkugel. Mittlerweile gibt es nur noch sieben große, zusammen hängende<br />
Urwaldgebiete: die letzten Urwälder Nordamerikas und Europas, die Schneewälder<br />
Sibiriens, die Bergwälder in Chile und die Regenwälder Zentralafrikas, Südostasiens und am<br />
Amazonas. Der Regenwald am Amazonas ist der größte tropische Urwald der Erde – ein<br />
grünes Universum entlang der Ufer des gewaltigsten Flusssystems der Erde. Doch längst<br />
sind auch hier Raubbau und Faustrecht an der Tagesordnung.<br />
Unbeeindruckt von Morddrohungen und körperlichen Strapazen haben <strong>Greenpeace</strong>-<br />
Urwaldschützer in den letzten Monaten im Amazonas Daten und Beweise gesammelt,<br />
Schuldige der Urwaldzerstörung benannt und Zusammenhänge aufgezeigt. <strong>Die</strong>ser Report<br />
macht am Beispiel des Bundesstaates Pará im Nordosten Brasiliens deutlich, wie<br />
vielschichtig und verzweigt das Zusammenspiel von Korruption und Raubbau, von krimineller<br />
Energie und Zerstörung ist. <strong>Die</strong> <strong>Greenpeace</strong>-Akteure recherchierten in der Hafenstadt<br />
Santarém. Sie folgten der Spur des „grünen Goldes", des Edelholzes <strong>Mahagoni</strong> und spürten<br />
illegale <strong>Mahagoni</strong>-Abholzungen im so genannten Mittelland auf, einer Urwaldregion im<br />
Herzen von Pará, umgeben von Indianer-Gebieten, die eigentlich gesetzlich vor Ausbeutung<br />
geschützt sind.<br />
<strong>Die</strong> brasilianische Regierung hat angekündigt, Abholzung, Transport und Handel von<br />
<strong>Mahagoni</strong> so lange zu stoppen, bis die Untersuchung der illegalen Abholzungen<br />
abgeschlossen sind. Eine erster Schritt. Doch um den Urwald am Amazonas langfristig zu<br />
retten, müssen Schutzgebiete eingerichtet und ökologische Waldbewirtschaftung gefördert<br />
werden.<br />
Sollen die letzten sieben großen Urwälder mit ihren unzähligen Tier- und Pflanzenarten<br />
erhalten bleiben, so müssen die Regierungen der ganzen Welt sich auf dem internationalen<br />
Urwaldgipfel im April 2002 in Den Haag für den Schutz der Urwälder stark machen - bevor es<br />
zu spät ist.<br />
Michaela Braun<br />
<strong>Greenpeace</strong> Waldkampagne<br />
Oktober 2001