3. Die Energie-[R]evolution
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Globale <strong>Energie</strong>-[R]<strong>evolution</strong><br />
Ein nachhaltiger Weltenergieausblick<br />
Einleitung<br />
Zuerst die guten Nachrichten: Durch erneuerbare <strong>Energie</strong>n und den intelligenten Einsatz von <strong>Energie</strong><br />
lässt sich die Hälfte des globalen <strong>Energie</strong>bedarfs bis zum Jahr 2050 decken. <strong>Die</strong>ser neue Bericht<br />
„<strong>Energie</strong>-[R]Evolution – ein nachhaltiger Weltenergieausblick„ zeigt, dass es ökonomisch machbar ist,<br />
in den nächsten 43 Jahren die weltweiten CO2-Emissionen um fast 50% zu senken. Er kommt auch zu<br />
dem Schluss, dass eine massive Zunahme erneuerbarer <strong>Energie</strong>quellen technisch möglich ist – alles<br />
was fehlt, ist die nötige politische Unterstützung.<br />
<strong>Die</strong> schlechten Nachrichten: Uns läuft die Zeit davon. <strong>Die</strong> überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler<br />
ist sich darin einig, dass ein Klimawandel stattfindet, dass er zum großen Teil durch menschliches<br />
Handeln verursacht wird (wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe), und dass er katastrophale Auswirkungen<br />
haben wird, falls er nicht eingedämmt wird. Zudem gibt es fundierte wissenschaftliche Beweise<br />
dafür, dass wir jetzt reagieren müssen. <strong>Die</strong>s spiegelt sich auch in den Schlussfolgerungen des Zwischenstaatlichen<br />
Ausschusses für Klimaänderungen IPCC wieder, einer UN-Institution mit über 1.000<br />
Wissenschaftlern, die als Berater für Entscheidungsträger tätig sind. Sein nächster Bericht, der 2007<br />
veröffentlicht werden soll, wird wahrscheinlich keine erfreuliche Lektüre.<br />
Als Antwort auf diese Bedrohung hat das Kyoto-Protokoll seine Unterzeichner dazu verpflichtet, ihre<br />
Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 5,2% bis zur Zielphase 2008-2012 zu reduzieren.<br />
<strong>Die</strong>s wiederum hat zur Festlegung einer ganzen Reihe regionaler und nationaler Reduzierungsziele<br />
geführt. In der Europäischen Union hat man sich beispielsweise zu einer Gesamtreduzierung von 8%<br />
verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EU sich bereit erklärt, ihren Anteil an erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n von 6% auf 12% bis zum Jahr 2010 zu erhöhen.<br />
<strong>Die</strong> Kyoto-Teilnehmer verhandeln derzeit über die zweite Phase der Vereinbarung, die die Zeit von<br />
2013 bis 2017 abdeckt. Innerhalb dieses Zeitrahmens müssen die Industriestaaten ihre CO2-<br />
Emissionen gegenüber 1990 um 18% senken, und zwischen 2018 und 2022 um 30%. Nur mit diesen<br />
Reduzierungen haben wir eine realistische Chance, den durchschnittlichen Anstieg der globalen Temperaturen<br />
auf unter 2° C zu halten. Ein Überschreiten dieses Wertes würde zu katastrophalen Auswirkungen<br />
des Klimawandels führen.<br />
Neben der globalen Erwärmung gibt es noch andere dringende Herausforderungen. Der weltweite<br />
<strong>Energie</strong>bedarf wächst in Schwindel erregendem Maße. Eine übermäßige Abhängigkeit von <strong>Energie</strong>importen<br />
aus wenigen, oft politisch instabilen Staaten sowie unberechenbare Öl- und Gaspreise haben<br />
zum einen dazu geführt, dass die Sicherheit der <strong>Energie</strong>versorgung nun an der Spitze der politischen<br />
Agenda steht, und bedrohen zum anderen die weltweite Wirtschaft. Doch während es einerseits einen<br />
breiten Konsens darin gibt, dass wir an der Art unserer <strong>Energie</strong>gewinnung und unseres <strong>Energie</strong>konsums<br />
etwas ändern müssen, gibt es andererseits noch immer Unstimmigkeit darüber, wie dies zu tun<br />
sei.<br />
Das globale <strong>Energie</strong>-Szenario<br />
Der European Renewable Energy Council (EREC) und Greenpeace International haben dieses globale<br />
<strong>Energie</strong>-Szenario als einen praktischen Entwurf erarbeitet, wie dringende CO2-Reduzierungsziele<br />
schnell erreicht und eine erschwingliche <strong>Energie</strong>versorgung auf der Basis einer stetigen Entwicklung<br />
der Weltwirtschaft sichergestellt werden können. <strong>Die</strong> dringende Notwendigkeit eines Wandels auf dem<br />
<strong>Energie</strong>sektor bedeutet, dass das Szenario ausschließlich auf bewährten und nachhaltigen Technologien<br />
basiert, wie erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen und eine effiziente dezentralisierte Strom und Wärmeerzeugung.<br />
Es schließt daher „CO2-freie Kohlekraftwerke„ und Atomenergie aus.<br />
In Auftrag gegeben von Greenpeace und EREC, durchgeführt von der Abteilung Systemanalyse und<br />
Technologiebewertung (Institut für Technische Thermodynamik) beim Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) zeigt dieser Bericht einen Weg zu einer nachhaltigen globalen <strong>Energie</strong>versorgung bis<br />
zum Jahr 2050. Das zukünftige Potenzial regenerativer <strong>Energie</strong>quellen ist aufgrund von Daten aller Bereiche<br />
der weltweiten Industrie für erneuerbare <strong>Energie</strong>n bewertet worden und bildet die Grundlage für<br />
das Szenario der <strong>Energie</strong>-[R]<strong>evolution</strong>.<br />
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