03.01.2014 Aufrufe

Umweltbericht 2010 - der Stadt Grünberg

Umweltbericht 2010 - der Stadt Grünberg

Umweltbericht 2010 - der Stadt Grünberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong><br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Seit dem Jahr 1995 berichtet die <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> regelmäßig über ihre<br />

Aktivitäten und Arbeitsergebnisse aus den verschiedensten Bereichen des<br />

Umwelt- und Naturschutzes. Der <strong>Umweltbericht</strong> ist inzwischen fester<br />

Bestandteil <strong>der</strong> städtischen Homepage.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong><br />

- Umweltbeauftragte -<br />

Rabegasse 1<br />

35305 <strong>Grünberg</strong> Dezember <strong>2010</strong><br />

1


Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Projekt „Auf dem Kaiser“<br />

Die Flächen werden mit Rin<strong>der</strong>n beweidet. Der erste Schnitt auf den<br />

mahdfähigen Flächen erfolgt in diesem Jahr durch die Firma Ben<strong>der</strong> aus<br />

Rabenau, die aus dem Grasschnitt dieser hochwertigen Fläche Saatgut<br />

gewinnt. Das Entfernen des wie<strong>der</strong> aufkommenden Gehölzausschlages<br />

für den Winter wurde bereits vergeben und wird vom NABU <strong>Grünberg</strong><br />

durchgeführt. In diesem Jahr wird die <strong>Stadt</strong> diese Maßnahme mit eigenen<br />

Gel<strong>der</strong>n finanzieren.<br />

Projekt „<strong>Grünberg</strong>er Köppel“ Lehnheim<br />

Die Rin<strong>der</strong>beweidung brachte in <strong>der</strong> vergangenen Weidesaison eine<br />

bessere Leistung als im Vorjahr, ist aber bei weitem nicht so gut, wie zuvor.<br />

Das liegt darin begründet, dass <strong>der</strong> Auftrieb erst sehr spät erfolgte und<br />

mehr umgetreten als gefressen wurde.<br />

Die Nacharbeiten, wie das entfernen von Gehölzaustrieben, erfolgt in diesem<br />

Jahr wie<strong>der</strong> durch den Obst- und Gartenbauverein Lehnheim. Hinzu<br />

kommt das Setzen von drei neuen Obstbäumen in die Lücken des Altbestandes.<br />

In diesem Winter wird nach <strong>der</strong>zeitigem Stand keine neue Fläche<br />

entbuscht, da <strong>der</strong> Obst- und Gartenbauverein als einziger örtlicher Aktivist,<br />

keine Kapazitäten hat.<br />

Projekt „Klöschesrod“ Queckborn<br />

(Ökokonto)<br />

Die Beweidung unter den Altbäumen erfolgte wie<strong>der</strong> durch einen Schäfer,<br />

<strong>der</strong> auf seinem Zugweg zwischen Allendorf und Villingen diese Fläche als<br />

Zwischenstation nutzt. Die restliche Fläche wird durch einen Pächter<br />

gemäht.<br />

In diesem Jahr war dringend ein Obstbaumschnitt an den jüngeren<br />

Bäumen notwendig. Das Anbringen und Erneuern des Baumschutzes sowie<br />

<strong>der</strong> Nachpflanzung von Obstbäumen erfolgten durch den Vogel- und<br />

Naturschutzverein Harbach.<br />

2


An einigen jungen Bäumen traten Fraßschäden auf, die nach längerer<br />

Recherche auf einen Schafbock zurückzuführen sind, den <strong>der</strong> Schäfer mit<br />

sich führt. Die Bäume sind teilweise abgestorben und werden zu Lasten<br />

des Schäfers neu gepflanzt.<br />

Projekt „Reitzenberg“ Göbelnrod<br />

Die Beweidung ist hier unzureichend. Die Obstbäume in einem schlechten<br />

Zustand. Abgestorbene Äste und Bäume liegen auf <strong>der</strong> Fläche. Die<br />

Gehölzausschläge wurden trotz vertraglicher Vereinbarung (Vertrag<br />

zwischen Land Hessen und Pächter) nicht entfernt.<br />

Projekt „Sandberg“ Harbach<br />

Nachdem im vergangen Winter durch den Obst- und Gartenbauverein<br />

Harbach und dem Naturschutzbund die gesamte Fläche von aufkommenden<br />

Gehölzausschlägen und abgebrochenen Ästen geräumt wurde, stellt<br />

sich <strong>der</strong> „Sandberg“ in einem guten Zustand dar. Problematisch ist hingegen<br />

nach wie vor die Schnittgutablagerung <strong>der</strong> Jagdausübungsberechtigten,<br />

die dringend von den Verursachern entfernt werden müssten.<br />

Ökokonto<br />

Die Ökokontoregelung wird in <strong>Grünberg</strong> seit 1998 umgesetzt. Sie erlaubt<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, Maßnahmen durchzuführen, um sie später für einen Ausgleichspflichteneingriff<br />

in Natur und Landschaft „anrechnen“ zu lassen.<br />

Diese Regelung ist vorteilhaft, sowohl für die Kommune, als auch für den<br />

Naturschutz. Dies bietet die Möglichkeit, anstelle vieler verstreut liegen<strong>der</strong><br />

kleiner Ausgleichsflächen größere, zusammenhängende Lebensbereiche<br />

für Tiere und Pflanzen zu schaffen.<br />

Biotopwertpunkte sind noch vorhanden<br />

• aus <strong>der</strong> Lumda-Renaturierung<br />

• und Projekt „Brunnental“<br />

11.397 Biotopwertpunkte<br />

178.300 Biotopwertpunkte<br />

3


Projekt „Brunnental“<br />

Nach den seit Jahren laufenden<br />

Sanierungsarbeiten präsentiert<br />

sich das Brunnental optisch sehr<br />

ansprechend und entwickelt sich<br />

mehr und mehr zum Kleinod aus<br />

Naturschutz- und Naherholungsaspekten.<br />

Selbst ehemals stark belastete Flächen auf denen zusammengefallene<br />

Gebäude standen und Müll in großen Mengen gelagert wurde, entwickeln<br />

sich sehr positiv.<br />

Mit dem Jahr <strong>2010</strong> musste die Finanzierung des Brunnentals neu geregelt<br />

werden. Grund dafür war, dass die Ausgleichsabgabe, aus <strong>der</strong> bisher die<br />

Flächen finanziert wurden, ausgelaufen war.<br />

Die <strong>Stadt</strong> ist aber nach Ende dieser Finanzierung dauerhaft zum Erhalt <strong>der</strong><br />

aus diesen Mitteln finanzierten Flächen verpflichtet.<br />

Im Frühjahr sind einige Bäume im<br />

Brunnental dem Sturm zum Opfer<br />

gefallen. Einige <strong>der</strong> sturmgeschädigten<br />

Bäume hingen noch<br />

im Bestand, waren aber eine<br />

Gefahr für Spaziergänger. Aus<br />

Verkehrssicherheitsgründen wurden<br />

diese Bäume durch Fachfirmen<br />

gefällt und aufgearbeitet.<br />

Alle weiteren Sturmschäden wurden<br />

durch die Landschaftspflegevereinigung<br />

aufgearbeitet.<br />

4


Rechtzeitig im Frühjahr startete<br />

die Beweidung mit Schafen und<br />

Rin<strong>der</strong>n. Der erste Aufwuchs war<br />

auf Grund <strong>der</strong> Trockenheit sehr<br />

gering, jedoch mit dem verstärkt<br />

auftretenden Regen im Sommer<br />

stieg die Aufwuchsmenge sehr<br />

stark an, so dass die Tiere kaum<br />

noch mit <strong>der</strong> Beweidung nachkamen.<br />

Die Fläche, auf denen die<br />

Beweidung abgeschlossen ist,<br />

sehen sehr gut aus.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren waren sämtliche Brennnesselaufkommen<br />

von dem Schäfer, parallel zur Beweidung, von Hand gemäht<br />

worden, damit diese im angewelkten Zustand von den Schafen gefressen<br />

wurden und nicht entsorgt werden mussten. Nur so ist eine deutliche<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Nährstoffsituation im Boden erreichbar. Sehr erfreulich<br />

ist, dass auf den Flächen, die ehemals nahezu reine Brennnesselfluren<br />

waren, mittlerweile Wiesen entstehen und die Vegetation sich sehr gut<br />

positiv verän<strong>der</strong>t hat.<br />

Die Mahd <strong>der</strong> Wiese hinter <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>mühle ist weiterhin durch zunehmende<br />

Vernässung <strong>der</strong> Fläche und dem aufgegebenen Brunnen „Keile<br />

Wiese“ erschwert.<br />

Die Vernässung ist naturschutzfachlich zu begrüßen, bedeutet aber für die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Mahd erhebliche Schwierigkeiten. Gerade in diesem Jahr, als<br />

es um den Mahdtermin stark geregnet hat, musste <strong>der</strong> Landwirt <strong>der</strong> Mahd<br />

sehr sorgfältig prüfen.<br />

Aktuell sind folgende Vereine mit Arbeiten im Brunnental betraut:<br />

Freiwillige Feuerwehr Lumda,<br />

Obst- und Gartenbauverein <strong>Grünberg</strong>,<br />

Hegegemeinschaft <strong>Grünberg</strong>,<br />

Angelsportverein Seenbachtal,<br />

Angelsportverein Saibling.<br />

Die bisherigen Arbeiten <strong>der</strong> Vereine wurden ordnungsgemäß ausgeführt.<br />

Die Feuerwehren, ehemals Hauptakteure im Brunnental, haben sich etwas<br />

zurückgezogen, stehen auf Anfrage jedoch meist wie<strong>der</strong> zur Verfügung.<br />

Auch in diesem Jahr hielt sich <strong>der</strong> Vandalismus in Grenzen. Ebenso hat<br />

sich <strong>der</strong> Eintrag von Abfällen geringfügig verbessert.<br />

5


Die Problempflanze Riesenbärenklau tritt nur noch vereinzelt blühend auf.<br />

Sobald Blüten auftreten, sorgt die Landschaftspflegevereinigung für ein sofortiges<br />

Abschneiden, um Samenflug zuverlässig zu vermeiden.<br />

Riesen-Bärenklau<br />

Die Herkules-Staude ist unter dem Namen „Riesen-Bärenklau“ bekannt.<br />

Sie ist die größte wild wachsende Staude Deutschlands und erreicht eine<br />

Höhe bis zu 4 m. Daher wurde sie auch nach dem griechischen Helden<br />

Herakles (Herkules) benannt.<br />

Die Herkules-Staude zählt bei uns zu den invasiven Neophyten, also zu<br />

den nicht einheimischen Pflanzenarten, die durch den Menschen absichtlich<br />

o<strong>der</strong> unabsichtlich eingeführt wurden.<br />

Die Herkules-Staude besiedelt vor allem Straßen-, Weg- und Waldrän<strong>der</strong>.<br />

Hat die Pflanze einmal Fuß gefasst, dann verdrängt sie an ihrem jeweiligen<br />

Wuchsort, auf Grund ihrer großen beschattenden Blätter und<br />

Unmengen von Samen, rasch die dort beheimateten Pflanzen.<br />

Noch problematischer ist <strong>der</strong> Riesen-Bärenklau aber wegen des Pflanzensaftes.<br />

Wenn <strong>der</strong> Saft auf die Haut gelangt, in Verbindung mit dem<br />

Sonnenlicht, führt das zu schweren verbrennungsähnlichen Beschwerden.<br />

Ein großflächiger Bestand, <strong>der</strong> sich in diesem Jahr neu aufgetan hat, ist in<br />

Göbelnrod hinter <strong>der</strong> Wochenendsiedlung im Waldbereich.<br />

Neben <strong>der</strong> Herkules-Staude breitet sich auch das Indische Springkraut,<br />

vor allem an Gewässern, aus. Wenn die Bekämpfung <strong>der</strong> Herkules-Staude<br />

noch gelingt, ist <strong>der</strong> Kampf gegen das Springkraut verloren. Jede Pflanze<br />

produziert bis zu 2000 Samen. Die Pflanze selbst ist nur einjährig. Die<br />

Samen bleiben jedoch über 4 – 5 Jahre keimfähig. Das Indische Springkraut<br />

stellt keine beson<strong>der</strong>en Ansprüche an den Standort.<br />

Bekannte Standorte in <strong>Grünberg</strong>:<br />

• ein Standort in Queckborn<br />

• drei Standorte in Göbelnrod<br />

• ein Standort in <strong>Grünberg</strong><br />

• ein Standort in Harbach<br />

6


Fällung <strong>der</strong> Pappeln am Sportplatz Lehnheim<br />

Da Pappeln nach massiven Rückschnitten, die alternativ zur Diskussion<br />

standen, zu Regenerationstrieben neigen, die statisch instabil sind und im<br />

Anbindungsbereich einfaulen können, ergibt sich in den Folgejahren ein<br />

erhöhter Pflege- und Kontrollaufwand. Bei Pappeln kann man äußerlich<br />

keine Schäden erkennen. Trotzdem brechen sie plötzlich ab und sind unberechenbar.<br />

An den Hybridpappeln, von denen<br />

immer wie<strong>der</strong> dicke Äste abbrechen,<br />

geht offensichtlich eine<br />

erhebliche Gefahr aus.<br />

Da es bereits in <strong>der</strong> vergangenen Zeit vorgekommen ist, dass von den<br />

Pappeln Äste abfallen, wurden aus Gründen <strong>der</strong> Verkehrssicherungspflicht<br />

die Bäume gefällt.<br />

Sturmschäden in Lumda<br />

Beim dem Sturm im August <strong>2010</strong> wurde <strong>der</strong> <strong>Grünberg</strong>er <strong>Stadt</strong>teil Lumda<br />

beson<strong>der</strong>s schwer getroffen. Durch den Tornado sind auch erhebliche<br />

Schäden an Bäumen entstanden. Viele Eichen und Linden wurden<br />

beschädigt. Auch die mächtige Friedhofseiche, die vor Jahren bereits mit<br />

Stahlseilen verankert war, musste gefällt werden. Drehwinde mit<br />

ungeheurer Gewalt verursachten einen rund 4 m langen Riss von <strong>der</strong><br />

Stammkrone bis einen halben Meter über dem Boden.<br />

Anlässlich <strong>der</strong> Sturmschäden wurde den Bürgern durch Bereitstellung von<br />

Containern eine Möglichkeit zur Entsorgung <strong>der</strong> Baum- und Astabfälle<br />

gegeben. Diese unbürokratische Hilfe wurde durch die <strong>Stadt</strong>werke Gießen<br />

in die Wege geleitet. Hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.<br />

7


Gewässer<br />

Sanierung <strong>der</strong> Mack’schen Teiche<br />

Die Teiche waren vor schätzungsweise über 50 Jahre zur Fischzucht<br />

angelegt worden. In vergangenen Zeiten bot das Gewässer unterhalb des<br />

«Hetzbergs» und unweit <strong>der</strong> Theo-Koch-Schule wertvollen Lebensraum für<br />

seltene Tiere und Pflanzenarten, darunter Laubfrosch und Haubentaucher<br />

sowie Riesenschachtelhalm.<br />

Mit <strong>der</strong> zunehmenden Vererdung kam den Lebewesen mehr und mehr <strong>der</strong><br />

notwendige Sauerstoff abhanden. Irgendwann wäre gar kein Wasser mehr<br />

drin gewesen, da vom Hang oberhalb immer mehr Sediment in die Teiche<br />

geführt wurde, wenn keine Pflege erfolgte. Einer <strong>der</strong> ehemals drei Teiche<br />

war längst verlandet.<br />

Die Amphibien dürfen nun auf Besserung hoffen, denn über zwei Jahre<br />

verteilt, hat die <strong>Stadt</strong> ihr Laichgewässer naturschutzfachlich sanieren<br />

lassen.<br />

Die Teiche wurden von zu viel<br />

Bewuchs bzw. Beschattung<br />

befreit, vor allem aber vom<br />

Schlamm, <strong>der</strong> zusehends das<br />

Wasser verdrängte. Als erstes<br />

wurde im Herbst 2009 das<br />

Wasser abgelassen. Nachdem<br />

<strong>der</strong> Schlamm abgetrocknet war,<br />

rückte <strong>der</strong> Bagger an. Insgesamt<br />

wurden 2000 Kubikmeter<br />

Schlamm rausgeholt. Der ausgebaggerte<br />

Schlamm wurde als<br />

Dung auf die umliegenden Fel<strong>der</strong><br />

aufgebracht.<br />

In Absprache mit <strong>der</strong> staatlichen Forstverwaltung wurden die Fichten am<br />

Waldsaum gefällt, das heißt mehr Licht und Sohne. Die in <strong>der</strong> Waldrandlage<br />

geradezu idealen Lebensbedingungen z.B. für Laubfrösche und<br />

Kamm-Molche werden wie<strong>der</strong> hergestellt. Beim Ausbaggern wurden<br />

Röhrich-Inseln stehen gelassen, in denen noch unzählige Larven von<br />

Libellen und ähnlichem Getier verblieben sind, so dass die Rückkehr <strong>der</strong><br />

Insekten alsbald erfolgen wird.<br />

Erstmals wurde auch ein Mönch gebaut, ein geregelter Auslauf und mithin<br />

eine bessere Pflege ist somit möglich.<br />

8


Verbessernde Maßnahmen am Appenbörner Bach<br />

Der Abwasserverband Ohm-Seenbach beantragte den Bau einer Abwasserdruckleitung<br />

inklusive Pumpstation für die Kläranlage Weitershain.<br />

Die stoffliche Belastung aus <strong>der</strong> Einleitung des Kläranlageablaufs und <strong>der</strong><br />

vorhandenen Regenentlastungsanlagen in das empfindliche Gewässer<br />

„Appenbörner Bach“ entsprach nicht mehr den For<strong>der</strong>ungen des Hessischen<br />

Leitfadens für das Erkennen kritischer Gewässerbelastungen durch<br />

Abwassereinleitungen. Mit <strong>der</strong> vorgesehenen Maßnahmen wird angestrebt,<br />

die Abwasserinhaltsstoffe, vor allem die Gewässer belastenden<br />

Nährstoffe, zu senken. Dadurch wird die Gewässergüte und Strukturgüte<br />

des Appenbörner Baches verbessert, zugleich wird auch den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Wasserrahmenrichtlinie Rechnung getragen.<br />

Das Regenüberlaufbecken in Weitershain mit <strong>der</strong> Pumpstation wird über<br />

eine Fernwirktechnik an das vorhandene System <strong>der</strong> Kläranlage Nie<strong>der</strong>-<br />

Ohmen angeschlossen. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen bietet <strong>der</strong><br />

Anschluss an die Verbandskläranlage Nie<strong>der</strong>-Ohmen durch den Wegfall<br />

eines aufwendigen Betriebspunktes (Kläranlage) weitere Vorteile für die<br />

Betriebsführung und Verwaltung.<br />

Strukturverbessernde Maßnahmen an einem namenlosen<br />

Graben in Reinhardshain<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> hat gemäß §§ 2 und 7 des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

die Erlaubnis zur Einleitung teilbehandelten Mischwassers aus <strong>der</strong> Regenentlastungsanlage<br />

in <strong>Grünberg</strong>-Reinhardshain beantragt.<br />

Für die strukturverbessernde Maßnahme wurde im März <strong>2010</strong> eine<br />

Genehmigung seitens des Landkreises ausgesprochen. Nach erfolgter<br />

Abstimmung mit <strong>der</strong> Unteren Naturschutzbehörde wird die Maßnahme<br />

nach <strong>der</strong> Kompensationsverordnung verrechnet und dem Ökokonto gutgeschrieben.<br />

Mit <strong>der</strong> Herstellung von zwei Drosselbauwerken und einer Sohlgleite am<br />

losen Graben sowie eine Teilverlegung des Grabens und die Anlage einer<br />

Retentionsmulde wird im Frühjahr 2011 begonnen.<br />

9


Renaturierungsmaßnahmen am Seenbach<br />

Die vorgelegte Entwurfsplanung für die Renaturierung des Seenbachs<br />

unterhalb von Freienseen bis zur Ortslage Flensungen wurde ergänzt und<br />

überarbeitet. Dies war erfor<strong>der</strong>lich, auf Grund <strong>der</strong> zwischenzeitlich geän<strong>der</strong>ten<br />

Konzeption für Maßnahmen des Hochwasserschutzes im Seenbachtal,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aber durch den bei Stichproben erfolgten Fund<br />

zweier Bachmuscheln (Unio crassus). Daher ergab sich für die Renaturierung<br />

am Seenbach ein beson<strong>der</strong>es Erfor<strong>der</strong>nis, die einzelnen Maßnahmen<br />

auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bachmuschel auszurichten. Während die im Planentwurf<br />

vorgesehene punktuelle Aufweitung des Gewässers mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> Schaffung einer möglichst vielfältigen Ufer- und Sohlstruktur auch<br />

unter den geän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen sinnvoll bleibt, musste die<br />

Planung dahingehend optimiert werden, dass<br />

• Gewässerabschnitte, die bereits eine positive Eigenentwicklung erkennen<br />

lassen und Habitateignung für die Bachmuschel aufweisen<br />

von Baumaßnahmen, insbeson<strong>der</strong>e im Sohlbereich ausgenommen,<br />

• Einträge in das Gewässer vor allem durch die angeschlossenen<br />

Überlaufbauwerke Kanalisation durch geeignete Maßnahmen gedämpft<br />

und<br />

• Gefährdungen durch Sedimenteinträge in <strong>der</strong> Bauphase möglichst<br />

vermieden werden.<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Seenbach noch immer weitestgehend in seiner natürlichen<br />

Tallinie verläuft, entspricht das heute in Teilen schnurgerade nach Norden<br />

führende Gewässer nicht mehr seinem ursprünglichen Zustand. Vor allem<br />

im Bereich <strong>der</strong> Hochhalde südwestlich Lardenbach sind im Auengrünland<br />

Reste früherer Mäan<strong>der</strong> zu erkennen, die für die Vergangenheit einen<br />

ähnlich geschwungenen Verlauf vermuten lassen, wie er oberhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>grenze <strong>Grünberg</strong>/Laubach noch erhalten und auch historischen<br />

Karten zu entnehmen ist. Diesen Zustand künstlich wie<strong>der</strong>herzustellen erscheint<br />

aber nicht sinnvoll, da er mit massiven Eingriffen verbunden wäre,<br />

ohne gegenüber einer schonenden För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenentwicklung<br />

wirklich Vorteile zu bieten.<br />

10


Im Interesse <strong>der</strong> Bachmuschelvorkommen wird auf eine aktive Sohlanhebung<br />

im Seenbach verzichtet. Um den dennoch <strong>der</strong> Sohlerosion zumindest<br />

tendenziell entgegenwirken zu können, sollen neben dem Einbau<br />

von Sedimentfängen (Totholz) auch Sedimentvorräte („steriles“, humusfreies<br />

Vorbruchmaterial mit Grobanteilen) in das Gewässer eingebracht<br />

werden , die sich bei Hochwasser allmählich verteilen und die Sohle stabilisieren.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> Individuen werden bestimmte beson<strong>der</strong>s sensible<br />

Abschnitte bei Baumaßnahmen, vor allem im Bereich <strong>der</strong> Gewässersohle,<br />

ausgespart und im Rahmen <strong>der</strong> Arbeiten sollen Sedimenteinträge möglichst<br />

vermieden werden.<br />

Renaturierungsmaßnahmen am Äschersbach in Lehnheim<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> plant, einen rd. 400 m langen Abschnitt des<br />

Äschersbachs nordöstlich von <strong>Grünberg</strong> durch den Einbau von Totholz<br />

naturnah zu gestalten und gleichzeitig den Hochwasserabfluss zu<br />

dämpfen. Die zeitnahe Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahme bietet sich an, weil eine<br />

entlang des Baches stehende Reih alter Hybridpappeln zunehmend<br />

abgängig ist und im kommenden Jahr aus Gründen <strong>der</strong> Verkehrssicherheit<br />

beseitigt werden soll. Das Material kann somit zumindest teilweise vor Ort<br />

eingebaut werden.<br />

Der Äschersbach fließt im betreffenden Abschnitt in einem fast 2 m tief<br />

eingeschnittenen Profil, das nordwestlich in eine ebenfalls 2-3 m hohe<br />

Böschung übergeht. Da sich südöstlich des angrenzenden Weges<br />

Grünland erstreckt, eignet sich <strong>der</strong> Abschnitt gut, um den<br />

Hochwasserabfluss durch den Einbau von Querriegeln zu dämpfen.<br />

Vorgesehen ist, mit Hilfe von Totholz, verdichtetem Reisig und an<strong>der</strong>en<br />

schwer verrottbaren Pflanzenresten mehrere Querriegel zu errichten, die<br />

einen sohlgleichen Abfluss ermöglichen, bei Hochwasser aber einen<br />

Rückstau bewirken. Durch die zweite Vernässung <strong>der</strong> Sohl- und<br />

Uferbereiche können auch die ökologischen Standortverhältnisse<br />

verbessert werden, ggf. ist sogar mit dem Verbleib von dauerhaften<br />

Restwasserbereichen zu rechnen.<br />

11


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tag <strong>der</strong> Umwelt<br />

Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

Thermische Solaranlagen und Geothermische Anlagen<br />

Die Ausstellung lieferte umfassende Informationen über die Nutzungsmöglichkeiten<br />

in Hessen und mit welchen technischen Anlagen die Erdwärme<br />

in ein Haus gelangt.<br />

Die Ausstellungswand führte den interessierten Bürger durch die verschiedenen<br />

Aspekte <strong>der</strong> Geothermie. Zuerst wurden dem Betrachter die<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Geothermie näher gebracht.<br />

Eine weitere Ausstellungswand war ganz dem Themenkomplet „Oberflächennahe<br />

Geothermie“ gewidmet. Die geothermische Nutzung des<br />

oberflächennahen Untergrundes bietet dem einzelnen Bauherrn die Möglichkeit,<br />

Erdwärme zu nutzen und dadurch bis zu 75 % seiner Heizenergie<br />

einzusparen. Mit Hilfe verschiedener Verfahren wie Erdwärmesonden-,<br />

Flächenkollektoren- o<strong>der</strong> Grundwasserbrunnenanlagen lassen sich unter<br />

Verwendung von Wärmepumpen schon relativ geringe Temperaturen im<br />

Untergrund zum Heizen von Gebäuden nutzen. Darüber hinaus kann in<br />

den warmen Monaten die Anlage zum kostengünstigen Kühlen des Gebäudes<br />

verwendet werden.<br />

Anhand <strong>der</strong> Ausstellung konnte sich <strong>der</strong> Betrachter über die verschiedenen<br />

Anlagearten, die Funktionsweise von Wärmepumpen, den Einfluss<br />

<strong>der</strong> Geologie, die korrekte Bauausführung sowie das Genehmigungsverfahren<br />

informieren.<br />

12


Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

Bionik<br />

Im August <strong>2010</strong> fand im Foyer des Rathauses<br />

eine Bionik-Ausstellung für Schulklassen<br />

aber auch für die interessierte<br />

Öffentlichkeit statt.<br />

Die Exponate und Informationstafeln <strong>der</strong><br />

Ausstellung wurden vom Umweltzentrum in<br />

Hanau und dem Biotechnikzentrum <strong>der</strong> TU<br />

Darmstadt konzipiert.<br />

Der erste Bioniker war Leonardo da Vinci,<br />

<strong>der</strong> den Vogelflug untersuchte, um Geheimnis<br />

des Fliegens auf die Spur zu kommen.<br />

Aber Bionik ist noch mehr. Es ist die systematische<br />

Beobachtung und Untersuchung<br />

<strong>der</strong> Problemlösung in <strong>der</strong> Natur.<br />

Die Ausstellung soll Kin<strong>der</strong> und Jugendliche für das Thema sensibilisieren.<br />

Mit den Themen Fliegen, Strömung und Licht zeigt die Ausstellung auf die<br />

ersten technischen Umsetzungen hin und for<strong>der</strong>t zum Ausprobieren,<br />

Experimentieren und Anschauen auf. Beispiele aus <strong>der</strong> Erfahrungswelt <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> Klettverschluss, <strong>der</strong> nach dem Prinzip <strong>der</strong> Klette entwickelt<br />

wurde, Wäscheklammer, die <strong>der</strong> Muschelschale abgeschaut wurde o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Gleitschirm, <strong>der</strong> Pusteblume.<br />

Grünpatenschaften<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat die Umweltberatung ein neues Faltblatt für die<br />

Übernahme von Grünpatenschaften in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> und ihren<br />

<strong>Stadt</strong>teilen herausgegeben.<br />

Aufgrund dieser Veröffentlichung haben sich weitere Bürger für eine<br />

Patenschaft bereiterklärt.<br />

13


Abfallentsorgung<br />

Altlasten<br />

Ehemalige Schuttladen und Altdeponien werden im Volksmund als belastete<br />

o<strong>der</strong> kontaminierte Flächen bezeichnet. Das Bundesbodenschutzgesetz<br />

definiert <strong>der</strong>artige Flächen als Altlastenverdachtsflächen o<strong>der</strong> Altlasten.<br />

Mit Bescheid vom Juli 2009 bewilligte die Genehmigungsbehörde eine<br />

Landeszuwendung nach den Altlastenfinanzierungsrichtlinien für die orientierende<br />

Untersuchung.<br />

An <strong>der</strong> Altablagerung „Eisenkaute“ in <strong>Grünberg</strong>-Weickartshain und „Saustecken“<br />

in <strong>Grünberg</strong>-Queckborn. Die orientierende Untersuchung dient<br />

<strong>der</strong> Feststellung, ob konkrete Anhaltspunkte für den hinreichenden Verdacht<br />

einer schädlichen Bodenverän<strong>der</strong>ung vorliegen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> orientierenden Untersuchung wurden in <strong>2010</strong> Grundwassermessstellen<br />

in <strong>der</strong> nahen Umgebung <strong>der</strong> Altablagerung eingerichtet.<br />

Nach Durchführung <strong>der</strong> orientierenden Untersuchungen wurde das<br />

Gutachten dem Regierungspräsidium Gießen vorgelegt. Aus dieser<br />

Untersuchung des Bodens und <strong>der</strong> Bodenluft geht nun hervor, dass von<br />

den betreffenden Altablagerungen keine umweltrelevanten Verunreinigungen<br />

ausgehen. Der Altlastenverdacht wurde daher mit dem Bescheid<br />

aufgehoben. Damit besteht für die beiden Flächen aus altlastenfachlicher<br />

Sicht kein weiterer Handlungsbedarf.<br />

Illegale Abfallablagerungen<br />

Obwohl im Landkreis Gießen für<br />

jede Abfallart geordnete Entsorgungsmöglichkeiten<br />

bestehen,<br />

kommt es gelegentlich zu illegalen<br />

Abfallablagerungen.<br />

Vermutlich aus Bequemlichkeit<br />

werden Abfälle unterschiedlichster<br />

Arten in <strong>der</strong> freien Landschaft abgelegt.<br />

Sie verschandeln nicht nur<br />

die Landschaft, son<strong>der</strong>n verursachen<br />

auch zusätzliche Kosten<br />

für die Kommune.<br />

14


Errichtung eines Wertstoffhofes<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Einführung kommunaler Wertstoffhöfe ist beabsichtigt,<br />

einen gemeinsamen Wertstoffhof für die Städte Laubach und <strong>Grünberg</strong> in<br />

Laubach einzurichten. Hierzu wird es einen Vertrag zwischen dem Landkreis<br />

und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Laubach geben, dem sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> anschließt.<br />

Der Landkreis leistet entsprechende Zahlungen zum Betrieb des<br />

Wertstoffhofes.<br />

Die Menge <strong>der</strong> angelieferten Wertstoffe darf haushaltsübliche Mengen<br />

nicht überschreiten.<br />

Der Wertstoffhof Laubach – <strong>Grünberg</strong> ist einer von vier Modellprojekten im<br />

Landkreis Gießen.<br />

Energie<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Das erneuerbare Energien Gesetz<br />

regelt die Vergütung von<br />

Einspeisungen von Strom aus<br />

umweltfreundlichen Quellen. Wer<br />

im Jahr 2009 eine Solaranlage in<br />

Betrieb genommen hat, erhält pro<br />

kWh eine Einspeisevergütung von<br />

43 Cent. Diese Vergütung wird<br />

für die nächsten 20 Jahre<br />

konstant bezahlt und sorgt dafür,<br />

dass sich die Investitions- und<br />

Wartungskosten <strong>der</strong> Anlage<br />

amortisieren.<br />

Der Ertrag <strong>der</strong> Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach <strong>der</strong> Gallushalle<br />

beläuft sich auf 33.139 kWh. Das<br />

ergibt ein Betrag von 19.193,00 €<br />

in <strong>2010</strong>.<br />

15


Pelletsheizung<br />

und Photovoltaikanlage in Queckborn<br />

Mit <strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> Pelletsheizung<br />

für die städtischen<br />

Liegenschaften Mehrzweckhalle,<br />

Kin<strong>der</strong>garten und Feuerwehr in<br />

Queckborn wurde ein wärmetechnischer<br />

Verbund geschaffen.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Umbauarbeiten des<br />

Feuerwehrgerätehauses wurde<br />

auf dem Dach eine Photovoltaikanlage<br />

installiert und in 2009 in<br />

Betrieb genommen.<br />

Der Ertrag beläuft sich auf<br />

14.863 kWh, das sind ca.<br />

7.513,00 € pro Jahr.<br />

Als Standort wurde <strong>der</strong><br />

Schlauchturm und zum Teil <strong>der</strong><br />

Anbau an den Schlauchturm gewählt.<br />

Am 10. Dezember 2009<br />

nahm die Pelletsanlage ihren Betrieb<br />

auf.<br />

€<br />

16


Trinkwasserversorgung<br />

Wasserbrunnen in <strong>Grünberg</strong>, erbaut 1950, saniert 2007<br />

Für die Trinkwasserbeschaffung sind in <strong>Grünberg</strong> die <strong>Stadt</strong>werke, ein<br />

Eigenbetrieb <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, zuständig.<br />

Der Wasserbedarf in <strong>Grünberg</strong>, Göbelnrod, Weitershain, Weickartshain,<br />

Klein-Eichen und Lardenbach wird durch Eigenför<strong>der</strong>ung des kommunalen<br />

Eigenbetriebs aus dem örtlichen Grundwasservorkommen gedeckt. Die<br />

<strong>Stadt</strong>werke betreiben nachfolgende Wassergewinnungsanlagen:<br />

• Brunnen „Wilde Grube“ in <strong>Grünberg</strong><br />

• Brunnen in Lardenbach<br />

• Brunnen in Weickartshain<br />

• Brunnen in Weitershain<br />

• Quelle in Wohnfeld<br />

•<br />

Weitere Wasserversorger:<br />

Dieberggruppe:<br />

<strong>Stadt</strong>werke Gießen:<br />

Gemeinde Mücke:<br />

Beltershain, Lehnheim, Lumda, Reinhardshain<br />

und Stangenrod<br />

Queckborn, Harbach<br />

Stockhausen<br />

Die Einspeisung in das Versorgungsnetz <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke erfolgt in <strong>Grünberg</strong><br />

(Kernstadt) und Göbelnrod durch den Brunnen „Wilde Grube“ und<br />

dem Brunnen in Queckborn (<strong>Stadt</strong>werke Gießen).<br />

Zur Sicherung <strong>der</strong> Trinkwasserqualität sind in <strong>der</strong> Trinkwasserverordnung<br />

„Bestimmungen über die Beschaffenheit des Trinkwassers“ Grenzwerte für<br />

gesundheitsschädliche Stoffe und die Art <strong>der</strong> Häufigkeit von Trinkwasseruntersuchungen<br />

festgelegt.<br />

Die Beschaffenheit des Trinkwassers wird regelmäßig vom unabhängigen<br />

Umweltlabor und vom zuständigen Gesundheitsamt überwacht.<br />

17


Die Analyse des <strong>Grünberg</strong> Trinkwassers im Versorgungsbereich.<br />

Trinkwasseranalyse<br />

Parameter<br />

<strong>Grünberg</strong><br />

Göbelnrod<br />

Lardenbach<br />

Klein-Eichen<br />

Weickartshain<br />

Weitershain<br />

Natrium (Na) mg/l 4,58 2,39 4,40 4,04<br />

Kalium (K) mg/l 1,09 1,02 1,40 0,94<br />

Magnesium (Mg) mg/l 14,20 9,70 13,70 14,00<br />

Calcium (Ca) mg/l 35,20 16,60 27,90 29,70<br />

Chlorid (Cl) mg/l 17,80 4,08 13,20 7,66<br />

Nitrat (NO3) mg/l 18,10 28,80 17,00 17,10<br />

pH-Wert mg/l 7,78 7,67 7,13 7,45<br />

Gesammthärte (mmol/l) 1,45 0,81 1,48 1,30<br />

Gesammthärte in deutsche<br />

Härte(°dh)<br />

8,10 4,55 8,28 7,30<br />

Austausch von alten Bleileitungen<br />

Die Trinkwasserverordnung schreibt genau vor, wie hoch die Konzentration<br />

von Blei je Liter Trinkwasser sein darf. Derzeit sind das 25<br />

Mikrogramm. Dieser Grenzwert gilt bis 2013.<br />

Obwohl das Trinkwasser praktisch bleifrei ins Wasserversorgungsnetz<br />

eingespeist wird, kann in einigen Haushalten dennoch bleihaltiges Wasser<br />

aus dem Wasserhahn kommen. Verursacht wird dies durch bleihaltige<br />

Wasserhausanschlussleitungen.<br />

Deshalb werden Wasserhausanschlussleitungen aus Blei im Wasserversorgungsgebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>werke <strong>Grünberg</strong> bei Rohrbrüchen o<strong>der</strong> im<br />

Zuge von Erneuerungsmaßnahmen im Straßenbereich grundsätzlich ausgetauscht.<br />

Die hierdurch entstehenden Kosten werden gemäß <strong>der</strong><br />

Wasserversorgungssatzung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Grünberg</strong> dem jeweiligen Grundstückseigentümer<br />

in Rechnung gestellt.<br />

Auch wenn an alle <strong>Grünberg</strong>er Haushalte ein gutes Trinkwasser geliefert wird, gibt es<br />

noch folgendes zu bedenken. Der Wasserversorger ist nur bis zum Hausanschluss<br />

zuständig. Aber auch hinter dem Wasserzähler muss die Hausinstallation stimmen.<br />

Veraltete Leitungen, min<strong>der</strong>wertige Materialien o<strong>der</strong> unsachgemäße Einbauten können<br />

die Trinkwasserqualität erheblich beeinträchtigen. Auch lange Verweilzeiten des<br />

Wassers in <strong>der</strong> Leitung geben Mikroorganismen Zeit zum Wachsen.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!