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ISSN 1561-5251<br />

Jahrgang 13<br />

April 2008<br />

JATROS<br />

P.<br />

b.b. Verlagspostamt 1072 Wien<br />

GZ 02Z032962M<br />

D i e ö s t e r r e i c h i s c h e I m p f z e i t u n g<br />

<strong>Vaccines</strong><br />

ABSTRACTS<br />

17. Österreichischer<br />

Impftag<br />

Salzburg, 5. April 2008<br />

Verlags- und Service GmbH • Markgraf-Rüdiger-Str. 8 • 1150 Wien • www.universimed.com


Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis<br />

E i n f a c h 4 - f a c h<br />

Ab 25 Jahren<br />

beginnt das<br />

Impfleben neu!<br />

Fachinformation siehe Seite 5<br />

Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis und Pertussis sind auch im Erwachsenenalter<br />

eine Gefahr. Ab 25 Jahren ist deshalb laut Österreichischem Impfplan eine Auffrischungsimpfung<br />

im 10-Jahresrhythmus empfohlen. Dafür gibt es REPEVAX ® , den<br />

4-fach-Impfstoff, der den Schutz vor 4 Krankheiten gleichzeitig auffrischt.


JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008 |<br />

| abstracts<br />

Die Erfolgsgeschichte der<br />

FSME-Impfung in Österreich<br />

Franz X. Heinz, Wien<br />

Mit einer Durchimpfungsrate von 88 Prozent der Gesamtbevölkerung<br />

und einem dadurch bewirkten dramatischen Rückgang<br />

der jährlichen Erkrankungszahlen hat die FSME-Impfung<br />

in Österreich eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Dieser<br />

beispielhafte Erfolg und der 80. Geburtstag von Prof. Christian<br />

Kunz, dem Vater des FSME-Impfstoffes, sind der Anlass, seine<br />

Verdienste und die Voraussetzungen für den nun erreichten<br />

Erfolg Revue passieren zu lassen. Obwohl Christian Kunz in<br />

seinem Berufsleben als Ordinarius für Virologie im gesamten<br />

Bereich der medizinischen Virologie eine Vorreiterrolle in Österreich<br />

innehatte, ist sein Name doch in ganz besonderem<br />

Maße mit der Entwicklung des FSME-Impfstoffes verbunden.<br />

Wie wir heute wissen, hätte das Ergebnis seiner Pionierarbeit<br />

nicht viel erfolgreicher ausfallen können. Mit nur etwa 70<br />

FSME-Fällen im Durchschnitt der letzten 7 Jahre sind die Erkrankungszahlen<br />

in Österreich auf kaum mehr als 10 Prozent<br />

im Vergleich zu jenen in der Vorimpfära zurückgegangen,<br />

während sie in anderen europäischen Ländern – mit deutlich<br />

niedrigeren Durchimpfungsraten – im Zunehmen begriffen<br />

sind. Österreich hat somit bei der Immunprophylaxe der FSME<br />

eine Vorreiterrolle in Europa übernommen, und die epidemiologischen<br />

Daten zeigen, dass durch den Einsatz dieser Impfung<br />

allein in Österreich mehrere tausend FSME-Fälle – viele davon<br />

mit neurologischen Langzeitfolgen und etwa ein Prozent mit<br />

tödlichem Ausgang – verhindert worden sind.<br />

Prof. Dr. Franz X. Heinz<br />

Direktor des Klinischen Instituts für Virologie<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1095 Wien<br />

E-Mail: franz.x.heinz@meduniwien.ac.at<br />

Influenza-Impfung<br />

im europäischen Vergleich<br />

Ursula Kunze, Wien<br />

Dass sich ein Großteil der Österreicher nicht gegen Influenza<br />

schützt, wurde in einer internationalen Studie neuerlich bestätigt.<br />

In der im Vorjahr durchgeführten Studie wurden in elf<br />

europäischen Ländern Daten zur Influenza-Impfung erhoben<br />

(Österreich, Tschechien, Finnland, Frankreich, Deutschland,<br />

Irland, Italien, Polen, Portugal, Spanien und Großbritannien).<br />

Die Durchimpfungsraten der Saison 2006/07 wurden durch<br />

eine Befragung von über 22.000 Menschen über 15 Jahre<br />

evaluiert. Österreich gehörte mit einer Durchimpfungsrate in<br />

der Gesamtbevölkerung von nur 18% zu den Schlusslichtern<br />

in Europa (mit Tschechien und Finnland). Die höchsten<br />

Durchimpfungsraten zeigten Großbritannien und Spanien.<br />

Bei den über 65-Jährigen waren nur 37% immunisiert, was<br />

dem drittletzten Platz entspricht und weit unter den Empfehlungen<br />

der WHO liegt (50% bis 2006, 75% bis 2010).<br />

Hohe Durchimpfungsraten in dieser Altergruppe fanden sich<br />

in fast allen teilnehmenden Ländern, z.B. in Spanien (71%),<br />

Groß britannien (70%), Frankreich (68%) oder Italien (66%).<br />

Zudem wurde die Impfmoral des medizinischen Personals<br />

erhoben, mit erschreckendem Ergebnis für Österreich: Mit nur<br />

17% lassen sich in dieser Gruppe noch weniger Menschen<br />

impfen als in der Gesamtbevölkerung. Somit liegt Öster -<br />

reich auch in dieser Kategorie an drittletzter Stelle des europäischen<br />

Vergleichs.<br />

Diese Ergebnisse zeigen mit aller Deutlichkeit den großen<br />

Nachholbedarf Österreichs in allen Bereichen der Influenza-<br />

Schutzimpfung. Auch im Hinblick auf eine drohende Influenza-Pandemie<br />

müssen weiterhin alle Anstrengungen verstärkt<br />

werden, das Bewusstsein der Menschen und vor allem des<br />

medizinischen Personals (Vorbildwirkung und moralische<br />

Verpflichtung, Patienten vor der Ansteckung zu schützen!)<br />

zu erhöhen.<br />

Prof. Dr. Ursula Kunze<br />

Institut für Sozialmedizin<br />

Zenrum für Public Health<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Rooseveltplatz 3, A-1090 Wien<br />

E-Mail: ursula.kunze@meduniwien.ac.at<br />

universimed.com<br />

3 I


JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008<br />

Neue Adjuvantien in Impfstoffen<br />

zur Verbesserung der Immunantwort<br />

Ursula Wiedermann-Schmidt, Wien<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde die Qualität der Impfstoffe<br />

in vielerlei Hinsicht verbessert, mit dem Ziel, sowohl die Immunogenität<br />

und Wirksamkeit von Impfstoffen wie auch deren<br />

Nebenwirkungspotenzial zu verbessern. Eine Optimierung von<br />

Impfstoffen kann durch verbesserte Herstellungsverfahren von<br />

Impfstoffantigenen und/oder durch die Zugabe von bestimmten<br />

Adjuvantien, die die Immunantwort verstärken können, erreicht<br />

werden. Hinsichtlich der Antigenproduktion ist es seit der<br />

Herstellung rekombinanter Impfstoffantigene gelungen, viel geringere<br />

Antigenmengen zu verwenden und unnötige Verunreinigungen<br />

aus der Produktion wie auch die Zugabe von weiteren<br />

Hilfsstoffen wie Konservierungsmittel, Antibiotika etc.<br />

zu minimieren. Auch durch die Verwendung von bestimmten<br />

Gewebekulturzellen (z.B. Verozellen, MDCK-Zellen etc.) lässt<br />

sich eine saubere und höchst effiziente Produktion bestimmter<br />

Impfstoffantigene garantieren.<br />

Adjuvantien, i.e. Hilfsstoffe zur Verbesserung der Immunantwort,<br />

sind schon seit geraumer Zeit in Impfstoffen in Verwendung.<br />

1929 zeigte der Biologe Gaston Ramon am Institut Pasteur,<br />

dass der Zusatz von Aluminiumsalzen zu Tetanus- und<br />

Diphtherieimpfstoffen die Antikörperantworten deutlich steigern<br />

kann. Seither werden Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiumverbindungen<br />

in die meisten Totimpfstoffen und Immuntherapien<br />

gegen Allergien beigemengt. Da aber Aluminiumsalze<br />

eine eher Th2-lastige Immunantwort induzieren, die nicht für<br />

alle Antigene eine optimale Immunstimulation darstellt, und<br />

darüber hinaus gerne zu lokalen Nebenwirkungen wie Schmerzen,<br />

Schwellungen oder lokalen Granulomen führen können,<br />

hat man nach Alternativen gesucht.<br />

Die neue Generation von Adjuvantien sind entweder gleichzeitig<br />

Darreichungssysteme für Impfantigene oder stellen Immunmodulatoren<br />

dar, die besonders das natürliche Immunsystem<br />

anregen und die Antigenpräsentation verbessern können.<br />

Vier dieser neuen Adjuvantien, drei davon in zugelassenen Impfstoffen<br />

in Verwendung, sollen näher vorgestellt werden:<br />

Mithilfe der Virosomentechnologie hat man virusähnliche<br />

Partikel hergestellt, die aus Liposomen bestehen und deren<br />

Membranen Hüllproteine von Influenzaviren (Hämagglutinin<br />

und Neuraminidase) enthalten. Zusätzlich können an die<br />

Membranen auch andere Proteine oder Peptide gekoppelt<br />

werden. Diese Virosomen werden vom Immunsystem sehr<br />

effizient erkannt und führen zu einer hohen Immunogenität<br />

bei gleichzeitig guter Verträglichkeit des Impfstoffes, nicht<br />

zuletzt, weil keine anderen Hilfsstoffe (Konservierungs mittel<br />

etc.) beigemengt sind. Auf diesem Konzept basieren der -<br />

zeit ein Influenzaimpfstoff (Inflexal V®) und ein Hepatitis-A-<br />

Impfstoff (Epaxal®). Neue Impfstoffentwicklungen gegen Malaria,<br />

RSV oder Brustkrebs bedienen sich dieser Technologie.<br />

Ein anderes Adjuvans, MF59, besteht aus Squalen, einem<br />

Zwischenprodukt aus der Cholesterinsynthese, und den Emulgatoren<br />

Polysorbat und Sorbitan, an das die Influenzaantigene<br />

Hämagglutinin und Neuraminidase adsorbiert sind. Es konnte<br />

gezeigt werden, dass MF59 zu einer höheren Antikörpermenge<br />

bzw. längeren Antikörperpräsenz sowie einer verbesserten<br />

Boosterfähigkeit führt. Daher wird dieser Influenzaimpfstoff,<br />

i.e. Fluad®, besonders für ältere Personen bzw. Personen mit<br />

geschwächtem Immunsystem empfohlen.<br />

Die neueste Generation von Adjuvantien macht sich die Interaktion<br />

mit dem natürlichen Immunsystem zunutze. An der<br />

Oberfläche bzw. im Inneren von Antigen-präsentierenden<br />

Zellen (APZ) befinden sich bestimmte Erkennungsrezeptoren,<br />

so genannte Toll-like-Rezeptoren (TLR), für Strukturen oder<br />

DNA-Teile von Bakterien, Viren oder anderen Pathogenen.<br />

Durch Bindung dieser pathogenen Strukturen an die Zellen<br />

werden „Danger-Signale“ induziert, die verstärkte Immunreaktionen<br />

und Abwehrvorgänge zur Folge haben. Das Adjuvanssystem<br />

AS04 besteht aus detoxifiziertem Lipopolysaccharid von<br />

Salmonella minnesota (MPL= Monophospharyl-Lipid A), das<br />

an den TLR 4 von APZ bindet und so eine verstärkte T- und<br />

B-Zellantwort sowie eine verbesserte Boosterfähigkeit auslöst.<br />

Dieses Adjuvanssystem ist in einem neuen Impfstoff gegen<br />

Gebärmutterhalskrebs (Cervarix®) enthalten sowie in einem<br />

Hepatitis-B-Impfstoff, der besonders bei Dialysepatienten mit<br />

geschwächtem Immunsystem zum Einsatz kommt (Fendrix® –<br />

in Österreich allerdings derzeit nicht am Markt).<br />

Nach sehr ähnlichem Prinzip fungiert das Adjuvans IC31, das<br />

ein Oligonukleotid aus bakterieller DNA, gebunden an ein antimikrobielles<br />

Peptid, enthält. Dadurch werden APZ über Bindung<br />

an den intrazellulär gelegenen TLR 9 aktiviert, wodurch<br />

bestimmte Zytokine gebildet werden, die zu einer verstärkten<br />

zellulären und daraus resultierenden humoralen Immunantwort<br />

führen. Dieses Adjuvans ist noch in keinem zugelassenen Impfstoff<br />

enthalten, wird aber Bestandteil kommender Impfstoffe<br />

sein, bei denen vor allem die zelluläre Immunantwort einen<br />

wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Abwehr von Erregern,<br />

wie z.B. Influenza, Hepatitis C oder Tuberkulose, leistet.<br />

Mithilfe dieser neuen Technologien wird es möglich sein,<br />

künftig Impfstoffe zu entwickeln, die nicht nur im klassischen<br />

Sinne gegen bestimmte Infektionskrankheiten gerichtet sind,<br />

sondern auch gegen schwierige und komplexe Erkrankungen,<br />

wie Malaria, chronische Erkrankungen (CMV, HSV, EBV),<br />

Allergien oder Krebserkrankungen.<br />

Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt<br />

Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15, 1090 Wien<br />

E-Mail: ursula.wiedermann@meduniwien.ac.at<br />

I 4<br />

universimed.com


| abstracts<br />

Maternale Antikörper –<br />

die Problematik des Nestschutzes<br />

Wolfgang Maurer, Wien<br />

Unter Nestschutz wird der Schutz des Neugeborenen vor Infektionen<br />

durch maternale Antikörper verstanden. Mütterliche<br />

Antikörper werden in den Wochen vor der Termingeburt via<br />

Plazenta durch aktiven Transport auf das Kind übertragen.<br />

Auch Abwehrstoffe der Muttermilch (besonders IgA und Makrophagen)<br />

geben einen relativen Infektionsschutz vor allem<br />

gegen gastrointestinale Infektionen, zählen aber nicht zum<br />

Nestschutz. Der plazentäre Transfer maternaler Antikörper beginnt<br />

in der 17. Gestationswoche und verstärkt sich weiter. In<br />

der 40. Gestationswoche ist die fetale IgG-Konzentration höher<br />

als die der Mutter.<br />

Der Abbau der mütterlichen Antikörper unterliegt vielen<br />

Faktoren. Die biologische Halbwertszeit z.B. bei Abbau von<br />

Masern-IgG wird mit 33 Tagen angegeben. Durch das Wachsen<br />

des Kindes tritt zusätzlich ein Verdünnungseffekt ein. Durch<br />

die Metabolisierung mütterlicher Antikörper ergibt sich ein<br />

Minimum der kindlichen Antikörperkonzentration im 4. Lebensmonat.<br />

Der Schutzeffekt maternaler Antikörper wurde<br />

erstmals 1846 bei einer Masernepidemie auf den Färöern<br />

gesehen – Schwangere mit Masern brachten Kinder zur<br />

Welt, die vor Masernsymptomen geschützt waren. Besonders<br />

in Entwicklungs ländern wurden mit der Tetanus-Impfung<br />

Schwangerer Neu geborene via plazentäre Antikörper passiv gegen<br />

Tetanus neo natorum und die Mütter gegen puerperalen Tetanus<br />

geschützt. Allein dadurch konnte die neonatale Sterblichkeit<br />

um bis zu einem Drittel gesenkt werden.<br />

Seit 1997 wird in den USA die Influenza-Impfung Schwangerer<br />

empfohlen und ist während der gesamten Schwangerschaft<br />

möglich. Schwangere im 3. Trimester haben das höchste Risiko.<br />

Andere Impfstoffe wie HIB-Vakzine sind in der Schwangerschaft<br />

geprüft worden und dienen als Modell für zukünftige<br />

maternale Impfung gegen RSV-, S.-pneumoniae-, B-Streptokokken-,<br />

B.-pertussis-Infektionen.<br />

Der normale nicht „impfverstärkte“ Nestschutz ist aber relativ.<br />

Zumindest bei Masern verhindern die Antikörper (auch bei<br />

Passivimmunisierung) zwar Symptome oder bewirken einen<br />

symptomarmen Verlauf, die Patienten sind dennoch voll infektiös<br />

ob sie dabei das im ersten Lebensjahr besonders hohe<br />

SSPE-Risiko haben, ist unklar.<br />

Bei Pertussis gibt es üblicherweise keinen Nestschutz, die<br />

ungeimpften Säuglinge haben jedoch das größte Risiko an<br />

Pertussis schwer zu erkranken. 5% aller Fälle von plötzlichem<br />

Kindstod sind nicht diagnostizierte Pertussisfälle, da Säuglinge<br />

untypisch erkranken und an der Apnoe versterben. Die Pertussis-Impfung<br />

während der Schwangerschaft mit einem dT-PEA-<br />

Impfstoff ist möglich (Red Book). 85% der Todesfälle an Pertussis<br />

betreffen Kinder unter 3 Monaten. Säuglinge, die zu jung<br />

sind, um schon kompletten Impfschutz zu haben, werden zu<br />

80% von Haushaltsmitgliedern angesteckt. Es ist daher wichtig,<br />

dafür zu sorgen, dass bei allen Haushaltsmitgliedern der<br />

Keuchhusten-Impfschutz komplettiert wird.<br />

Ist ein älteres Geschwisterkind da, welches noch keine Varizellen<br />

gehabt hat, sollte dieses unbedingt geimpft werden, da der<br />

Nestschutz nicht zuverlässig ist und Varizelleninfektionen im<br />

ersten Lebensjahr schwerer verlaufen, die Sterblichkeitsrate bei<br />

Säuglingen ist im Vergleich zu älteren Kindern um das 2,6- bis<br />

8,6-Fache erhöht. Zudem besteht im Windelbereich das Risiko<br />

einer bakteriellen Superinfektion – und der Zweiterkrankte im<br />

Haushalt erkrankt schwerer, offenbar eine Frage des Ausmaßes<br />

der Virusexposition.<br />

DDr. Wolfgang Maurer<br />

Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />

E-Mail: wolfgang.maurer@meduniwien.ac.at<br />

IMPRESSUM: Herausgeber: Mag. W. Chlud. Mit freundlicher Unter stüt zung von Sanofi Pasteur MSD G.m.b.H. und Universimed Verlags- und Service<br />

GmbH. Verlag: Universimed Verlags- und Service GmbH, Markgraf-Rüdiger-Straße 8, 1150 Wien. Telefon: 01/876 79 56; Fax: DW 20. E-Mail-Adresse:<br />

friederike.hoerandl@universimed.com. Geschäftsführung: Mag. Wolfgang Chlud. Redaktion: Dr. Friederike Hörandl. Produktion: Renée Boyer, Grafik:<br />

Albert Ressi. Korrektorat: Daphne Mark. Bankverbindungen: Bank Austria Creditanstalt AG, BLZ: 12 000; Konto-Nr. 636110603. Gerichtsstand:<br />

Wien. Druck: Bernsteiner Druckservice, 1220 Wien. Foto: iStockPhoto<br />

Fachkurzinformation zu Seite 2<br />

REPEVAXFertigspritze. Diphtherie-, Tetanus-, azelluläre Pertussis- und inaktivierter Poliomyelitis- Impfstoff, mit Adjuvans. Injektionssuspension in einer Fertigspritze. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine Impfdosis (0,5 ml) enthält:<br />

Arzneilich wirksame Bestandteile: gereinigtes Tetanus-Toxoid, mind. 20 I.E*. (5 Lf), gereinigtes Diphtherie-Toxoid, mind. 2 I.E*. (2 Lf), gereingte Pertussis- Antigenkomponenten: 2,5µg gereinigtes Pertussis-Toxoid (PT); 5 µg gereinigtes filamentöses<br />

Haemagglutinin (FHA); 5 µg gereinigte Fimbrien-Agglutinogene 2 und 3 (FIM); 3 µg gereinigtes Pertactin (PRN). inaktivierte Poliomyelitis- Viren: 40 D-Antigen-Einheiten inaktivierte Poliomyelitis-Viren Typ 1; 8 D-Antigen-Einheiten inaktivierte Poliomyelitis-Viren<br />

Typ 2; 32 D-Antigen-Einheiten inaktivierte Poliomyelitis-Viren Typ 3. Aluminiumphosphat als Adjuvans: 0,33 mg (als Aluminium angegeben). * Internationale Einheiten, untere Vertrauensgrenze (p= 0,95) der nach der Methode der<br />

Europäischen Pharmakopoe ermittelten Wirksamkeit. Verwendete Nährmedien: Inaktivierte Poliomyelitis-Viren: auf Vero-Zellen kultiviert und mit Formaldehyd inaktiviert, Tetanus-Toxoid: Thioglycollate Medium, Diphtherie-Toxoid: Loeffler Medium, Pertussis-Komponente:<br />

Bordet Gengou Agar. Anwendungsgebiete: REPEVAX ist indiziert zur aktiven Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis ab dem vollendeten 3. Lebensjahr als Auffrischimpfung nach erfolgter Grundimmunisierung.<br />

REPEVAX soll nicht zur Grundimmunisierung verwendet werden. Die Anwendung von REPEVAX soll auf der Basis öffentlicher Empfehlungen (www.gesundheitsministerium.at) erfolgen. Gegenanzeigen: REPEVAX soll nicht angewendet<br />

werden bei Personen, die nach früherer Impfung mit Diphtherie- oder Tetanus - Toxoiden, Poliomyelitisviren oder Pertussis – Antigenen (sowohl azellulär als auch Ganzkeim) eine Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben. REPEVAX soll nicht<br />

angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Impfstoffbestandteile oder gegen sonstige Rückstände aus der Herstellung (wie Formaldehyd, Streptomycin, Neomycin oder Polymyxin B). Die Impfung soll bei Personen mit akuten<br />

Erkrankungen, einschließlich fieberhafter Erkrankungen, verschoben werden. Personen, die an banalen Infekten mit subfebrilen Temperaturen wie beispielsweise leichten Infektionen der oberen Atemwege leiden, können jedoch geimpft werden.<br />

REPEVAX soll nicht angewendet werden, falls innerhalb von 7 Tagen nach einer vorangegangenen Impfung mit einem Pertussis-Antigen-haltigem Impfstoff eine Enzephalopathie unbekannten Ursprungs oder anderen neurologischen Komplikationen<br />

nach einer Impfung mit in REPEVAX enthaltenen Antigenen aufgetreten sind. Sonstige Bestandteile: 2-Phenoxyethanol als Konservierungsmittel, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Rückstände aus dem Herstellungsprozess (Formaldehyd,<br />

Streptomycin, Neomycin oder Polymyxin B) in Spuren. Inhaber der Zulassung: Sanofi Pasteur MSD S.N.C., 8, Rue Jonas Salk, F- 69007 Lyon, Frankreich. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen betreffend<br />

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

universimed.com<br />

5 I


JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008<br />

Reisemedizinisches Update<br />

Herwig Kollaritsch, Wien<br />

Impfungen in der Reisemedizin haben einen festen Platz und<br />

große Bedeutung. Im Rahmen des Updates am Impftag sollen<br />

daher die wichtigsten Neuerungen zu diesem Thema vorgestellt<br />

werden:<br />

• Bewertung der Nebenwirkungsmeldungen für die Gelb fieber-<br />

Impfung<br />

• Stand der Entwicklung der neuen Japan-Enzephalitis-Vakzine<br />

• Bedeutung der Tollwut-Impfung für Reisende<br />

• Poliomyelitis-Impfung als Reiseimpfung<br />

• Bedeutung der Influenza-Impfung für Reisende<br />

• Die neuen International Health Regulations<br />

Darüber hinaus soll auch die Bedeutung der beiden 2007<br />

wichtigsten „emerging infections“ in der Reisemedizin, die<br />

nicht impfpräventabel sind, nämlich Dengue-Fieber und<br />

Chikun gunya, kurz in Erinnerung gebracht werden.<br />

Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch<br />

Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1090 Wien<br />

E-Mail: herwig.kollaritsch@meduniwien.ac.at<br />

Tetanus-Schnelltest:<br />

Anwendung in der Praxis<br />

Maria Paulke-Korinek, Wien<br />

Ob eine Tetanus-Auffrischungsimpfung verabreicht werden soll<br />

oder nicht, muss bei Verletzten, aber auch Last-Minute-Reisenden<br />

ad hoc entschieden werden. Viele Personen führen keinen<br />

Impfpass mit sich. Untersuchungen haben außerdem gezeigt,<br />

dass die Befragung von Patienten oder Reisenden hinsichtlich<br />

Impfanamnese sehr ineffektiv ist und in keinem Maße die tatsächliche<br />

Immunitätslage widerspiegelt.<br />

Der „Tetanos Quick Stick“(TQS)-Test, ist ein immunochromatographischer<br />

Bedside-Schnelltest, der geschaffen wurde, um<br />

innerhalb von 10 Minuten eine Aussage treffen zu können, ob<br />

ausreichend Antikörper zum Schutz vor einer Tetanus-Erkrankung<br />

vorhanden sind. Liegen in Vollblut, Serum oder Plasma<br />

Antikörperkonzentrationen von 0,1IU/ml oder höher vor, so<br />

besteht laut WHO-Definition Schutz gegen die Erkrankung.<br />

Der binäre TQS-Schnelltest weist laut Angaben des Herstellers<br />

ein positives Ergebnis auf, wenn protektive Antikörperspiegel<br />

von mindestens 0,1IU/ml im Serum vorliegen.<br />

Um die Praktikabilität und Zuverlässigkeit des TQS-Tests zu<br />

evaluieren, wurden die Ergebnisse von 100 TQS-Tests verglichen<br />

mit Antikörperspiegeln aus dem ELISA-Test, der als<br />

Goldstandard gilt. Kriterium für die Empfehlung zur Boosterung<br />

war das Fehlen einer distinkten Ergebnislinie im TQS-<br />

Test. Alle Sera, die eine entsprechende positive Ergebnislinie<br />

zeigten, hatten eine Antikörperkonzentration von >0,5IU/ml<br />

im ELISA und waren somit deutlich über dem Grenzwert von<br />

0,1IU/ml für einen zuverlässigen Schutz. Rechnerisch lässt sich<br />

ermitteln, dass alle im TQS positiv getesteten Patienten noch<br />

mindestens einen Schutz für 3–5 Jahre gegen Tetanus hatten.<br />

Der TQS-Schnelltest ist somit ein effektives, sicheres Hilfsmittel,<br />

um ad hoc eine Aussage über den Immunstatus eines Patienten<br />

hinsichtlich Tetanus zu treffen. Der Test kann fehlerfrei<br />

jene Personen identifizieren, deren IgG-Antikörperspiegel oberhalb<br />

von 0,5IU/ml liegt und bei denen daher eine Boosterung<br />

sicher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nötig ist. Im Gegenzug<br />

werden Personen mit nur mehr niedrigen oder fehlenden<br />

Antikörperspiegeln zuverlässig identifiziert und jedenfalls zeitgerecht<br />

einer Boosterung zugeführt.<br />

Dr. Maria Paulke-Korinek, MD, MSc<br />

Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1090 Wien<br />

E-Mail: maria.paulke-korinek@meduniwien.ac.at<br />

I 6<br />

universimed.com


| abstracts<br />

Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs –<br />

neue Daten<br />

Elmar A. Joura, Wien<br />

Gegen humane Papilloma-Viren befinden sich zwei Impfungen<br />

am Markt. Seit Oktober 2007 steht neben dem quadrivalenten<br />

Impfstoff Gardasil® (Sanofi Pasteur MSD) auch die bivalente<br />

Vakzine Cervarix® (GSK) zur Verfügung. Beide Impfstoffe<br />

schützen vor den häufigsten krebserregenden Papilloma-Virus-<br />

Stämmen HPV 16 und 18: Diese lösen drei Viertel aller Fälle<br />

an Gebärmutterhalskrebs, aber auch andere Karzinome im<br />

Genitalbereich und im Rachentrakt aus. Der quadrivalente<br />

Impfstoff schützt auch vor HPV 6 und 11, diese Stämme lösen<br />

90% der Genitalwarzen (Kondylome) aus. Das Lebensrisiko für<br />

diese häufige Erkrankung liegt bei 10%. Im Mai und Juni 2007<br />

wurden die Ergebnisse der großen Phase-III-Studien veröffentlicht<br />

(New England Journal of Medicine, Lancet). Die Effektivität<br />

von beiden Impfstoffen gegen Oberflächenkarzinome<br />

des Gebärmutterhalses liegen bei 90–100%, vom quadrivalenten<br />

Impfstoff wurden Daten über eine 100%ige prophylaktische<br />

Wirkung gegen Warzen und Oberflächenkarzinome<br />

von Vulva und Scheide veröffentlicht, die durch die relevanten<br />

vier HPV-Stämme ausgelöst werden. Erste klinische Daten zur<br />

Kreuzprotektion zeigen, dass Erkrankungen, die durch 10 weitere<br />

krebserregende HPV-Stämme verursacht werden, mit einer<br />

Effektivität von 38% verhindert werden. Erste Daten liegen<br />

auch vom quadrivalenten Impfstoff für Frauen bis 45 Jahre vor,<br />

hier liegt die Effektivität in der Prophylaxe bei 92%. Vom bivalenten<br />

Impfstoff gibt es immunologische Daten für Frauen bis<br />

45 Jahre. Für Männer werden im Verlauf dieses Jahres Studien<br />

zum Abschluss kommen. Bei Kindern wurden 2 Studien mit<br />

über 2000 Teilnehmern publiziert. Hier hat sich gezeigt, dass<br />

die Impfstoffe auch im Kindesalter sehr sicher sind und die<br />

Antikörperbildung noch besser ist als im jugendlichen oder erwachsenen<br />

Alter. Das Sicherheitsprofil von beiden Impfstoffen<br />

ist hervorragend, die EMEA gibt ein sehr günstiges Nutzen-<br />

Risiko-Verhältnis an.<br />

Univ.-Prof. Dr. Elmar A. Joura<br />

Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien<br />

Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />

E-Mail: elmar.joura@meduniwien.ac.at<br />

Gesundheitsökonomische Überlegungen<br />

zur HPV-Impfung<br />

Michael Kundi, Wien<br />

Es gibt derzeit in Österreich zwei zugelassene Impfstoffe gegen<br />

HPV: Gardasil® (Sanofi Pasteur MSD) und Cervarix® (Glaxo<br />

SmithKline). Gardasil® ist ein tetravalenter Impfstoff (HPV-<br />

Typen 6, 11, 16, 18), Cervarix® ist bivalent (HPV-Typen 16<br />

und 18). Es ist die erste Impfung, die primär der Krebsprävention<br />

dient, obwohl Gardasil® auch gegen Typen gerichtet ist,<br />

die Genitalwarzen verursachen, und letztlich auch die HBV-<br />

Impfung der Prävention des primären Leberkrebses dient. Die<br />

Bevölkerung hat die HPV-Impfung sehr positiv aufgenommen,<br />

und das mediale Interesse war hoch, da die „Impfung gegen<br />

Krebs“ eine neue Dimension in der Vakzinologie eröffnete.<br />

Es gab von vielen Seiten die Forderung, der Staat oder die<br />

Krankenversicherer mögen die Kosten der Impfung übernehmen.<br />

In diesem Kontext wurden auch Überlegungen zu Kosten<br />

und Nutzen bzw. Effektivität der HPV-Impfung in die Debatte<br />

eingebracht. Obwohl eine Kosten-Nutzen/Effektivitäts-Analyse<br />

allein für eine Bewertung der Sinnhaftigkeit und Angemessenheit<br />

einer gesundheitspolitischen Maßnahme nicht ausreicht,<br />

müssen angesichts begrenzter Ressourcen solche Erwägungen<br />

angestellt werden.<br />

In Österreich werden jährlich etwa 500 Fälle von Karzinomen<br />

der Cervix uteri diagnostiziert und etwa 170 Frauen sterben<br />

an diesem Karzinom. Das bedeutet eine Inzidenz des Gebärmutterhalskrebses<br />

von ca. 12 pro 100.000 und eine Mortalität<br />

von ca. 4 pro 100.000 Frauen. Das Lebenszeitrisiko, an Gebärmutterhalskrebs<br />

zu erkranken, beträgt ca. 180 Fälle in einer<br />

Kohorte von 100.000 Frauen. Von allen Karzinomen ist der<br />

Gebärmutterhalskrebs jener mit dem durchschnittlich frühesten<br />

Alter zum Todeszeitpunkt (unter 65 Jahren), was einen<br />

Verlust an künftiger Lebenserwartung von etwa 20 Jahren bedeutet.<br />

Da praktisch alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs durch<br />

Infektion mit HPV hervorgerufen werden und etwa 70% der<br />

universimed.com<br />

7 I


JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008<br />

Karzinome mit den Hochrisikotypen 16 und 18 assoziiert sind,<br />

können im Prinzip bis zu drei Viertel der Erkrankungen durch<br />

die Impfung verhütet werden. Daraus ergibt sich, dass allein<br />

die durch die Impfung erzielbare Reduktion der Kosten der<br />

Behandlung von Zervixkarzinomen bei einer Kohorte von<br />

100.000 Frauen über den Lebenszeitraum mehr als 2 Mio.<br />

Euro beträgt. Gleichzeitig werden etwa 1.220 Lebensjahre<br />

gewonnen. Das bedeutet einen Einsatz von ca. 37.000 Euro<br />

pro gewonnenem Lebensjahr, wenn man die Impfkosten mit<br />

450 Euro pro Person veranschlagt. Dabei wurde angenommen,<br />

dass der Impfschutz nach drei Dosen lebenslang anhält, was<br />

bei einem Totimpfstoff unwahrscheinlich ist. Die Impfung hat<br />

aber auch erhebliche Auswirkungen auf die Inzidenz von Krebsvorstufen<br />

(Cervical Intraepithelial Neoplasia, CIN), die zu bedeutenden<br />

Kostenreduktionen für die diagnostischen und therapeutischen<br />

Maßnahmen bei fortgeschrittenem CIN führen.<br />

Je nach Impfstoff und Annahmen über das Management von<br />

Patientinnen mit CIN ergibt sich eine Kostenreduktion zwischen<br />

25 und 35%. Dadurch werden die effektiven Kosten pro<br />

gewonnenem Lebensjahr deutlich reduziert, weil 60 bis 65%<br />

der Impfkosten durch diese Einsparungen abgedeckt werden<br />

können. Damit sind die effektiven Kosten pro gewonnenem<br />

Lebensjahr etwa 13.000 bis 15.000 Euro. Die Basis für diese<br />

Berechnungen ist ein Kohortenansatz mit einem Markov-Modell<br />

der Übergänge zwischen den einzelnen Krankheitsstadien<br />

und Annahmen über die Durchführung von diagnostischen<br />

und therapeutischen Maßnahmen und deren Kosten. Man<br />

muss jedoch realistischerweise davon ausgehen, dass eine Beeinflussung<br />

des Immunstatus eines Bevölkerungssegments auch<br />

Auswirkungen auf das Infektionsrisiko der Bevölkerung insgesamt<br />

hat. Modelle, die derartige Zusammenhänge berücksichtigen,<br />

werden dynamisch genannt. Berechnungen mittels<br />

solcher Modelle ergeben ein noch größeres Einsparungspotenzial,<br />

sodass sich die Balance noch deutlicher in Richtung<br />

akzeptabler Kosten verschiebt.<br />

Prof. Dr. Michael Kundi<br />

Zentrum für Public Health<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1095 Wien<br />

E-Mail: michael.kundi@meduniwien.ac.at<br />

Protektion gegen Meningokokkenerkrankungen<br />

Fortschritte der universellen Impfung zum<br />

Schutz gegen Meningokokken B und ACWY<br />

Astrid Borkowski, Marburg<br />

Neisseria meningitidis ist eine wesentliche Ursache von endemischer<br />

und epidemischer bakterieller Meningitis und Sepsis<br />

weltweit. Von den 13 bekannten Serogruppen sind A, B, C,<br />

W-135 und Y klinisch bedeutsam. Die Entwicklung von Impfstoffen<br />

gegen diese Serogruppen hat in den letzten Jahren<br />

wesentliche Fortschritte gemacht. Konjugatimpfstoffe zum<br />

Schutz gegen Meningokokken C wurden mit großem Erfolg<br />

in Immunisierungskampagnen und als Standardimpfung eingeführt.<br />

Die Weiterentwicklung zu Meningokokken-ACWY-<br />

Kombinations-Konjugatimpfstoffen für Kleinkinder ist noch<br />

nicht abgeschlossen, und die Abwesenheit eines zugelasse -<br />

nen Impfstoffes stellt eine Lücke dar. Gleichzeitig ist gegen<br />

Meningokokken B derzeit kein universell wirksamer Impf -<br />

stoff verfügbar.<br />

Meningokokkenerkrankungen und deren Komplikationen treten<br />

insbesondere bei Kindern unter 4 Jahren auf, mit einem<br />

zweiten Altersgipfel im Jugendalter. Um Kinder und Jugendliche<br />

vor allen Meningokokkenerkrankungen universell zu<br />

schützen, arbeitet Novartis <strong>Vaccines</strong> intensiv an der Entwicklung<br />

eines konjugierten ACWY-Impfstoffes und auch an einem<br />

Impfstoff, der gegen Serogruppe B wirksam ist.<br />

Ende 2007 wurden erstmals Daten für den von Novartis konjugierten<br />

Meningokokken-ACWY-Impfstoff bei Kleinkindern<br />

präsentiert, die zusammen mit den umfangreichen klinischen<br />

Ergebnissen der Phase II zeigen, das dieser Impfstoff gut verträglich<br />

und immunogen gegen die vier genannten Serogruppen<br />

ist – vom Säuglingsalter zum Erwachsenenalter.<br />

Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Meningokokken der<br />

Serogruppe B wurde durch die schwache Immunogenität der<br />

Oberflächenpolysaccharide behindert, die höchstwahrscheinlich<br />

durch die Ähnlichkeit des Kapselpolysaccharides zu humanen<br />

Nervengewebszellantigenen verursacht wird. Impfstoffe basierend<br />

auf „outer membrane vesicles“ eines Meningokokken-B-<br />

Stammes – verantwortlich für lokale Epidemien (z.B. Norwegen,<br />

Neuseeland) – wurden erfolgreich verwendet und zeigen,<br />

dass prinzipiell eine Kontrolle der Erkrankung durch Impfung<br />

möglich ist. Unglücklicherweise sind in den meisten Ländern<br />

verschiedenste Meningokokken-B-Stämme Ursache der Erkrankung,<br />

so dass neue Impfstoff-Kandidaten auf der Basis von konservierten<br />

Oberflächenstrukturen entwickelt werden mussten.<br />

Novartis hat auf der Basis der Analyse des Meningokokken-<br />

Genoms („reverse vaccinology“) einen Meningokokken-B-<br />

I 8<br />

universimed.com


| abstracts<br />

Impfstoff entwickelt. Die Kombination von 5 verschiedenen<br />

rekombinanten Oberflächenantigenen hat sich in ersten Studien<br />

als sicher und immunogen bei Erwachsenen erwiesen,<br />

auch erste Studien bei Säuglingen verliefen erfolgreich.<br />

Das Ziel eines universellen Schutzes gegen alle relevanten<br />

Meningokokkenerkrankungen ist mit diesen neuesten Ergebnissen<br />

in greifbare Nähe gerückt.<br />

Dr. Astrid Borkowski<br />

Chief Medical Officer Northern/Western Europe<br />

Novartis <strong>Vaccines</strong> and<br />

Diagnostics GmbH&CoKG<br />

Emil-von-Behring-Str. 76<br />

35041 Marburg<br />

E-Mail: astrid.borkowski@novartis.com<br />

Österreichweite Impfaktion<br />

gegen Hepatitis A und B<br />

Christiane Körner, Wien<br />

Da nur die Impfung zuverlässigen Schutz vor Hepatitis A und<br />

B bietet, starten auch heuer wieder das Bundesministerium<br />

für Gesundheit, Familie und Jugend, die Österreichische<br />

Apothekerkammer, die Österreichische Ärztekammer, das Österreichische<br />

Impfkomitee und das Institut für Sozialmedizin<br />

eine österreichweite Hepatitis-Impfaktion vom 1. April bis<br />

31. Mai 2008. Mit rund 46% ist die Durchimpfungs rate<br />

gegen Hepatitis nach wie vor viel zu gering. Umso wich -<br />

tiger sind Impfaktionen, um bei der Bevölkerung mehr Bewusstsein<br />

für Krankheiten, die Hepatitis A und B auslösen<br />

können, zu erzeugen.<br />

Ziel der Hepatitis-Impfaktion und der Aufklärungskampagne<br />

ist es, allen Österreicherinnen und Österreichern bewusst zu<br />

machen, dass es auf die Hepatitis-Gefahr nur eine Antwort<br />

gibt: NUR IMPFEN SCHÜTZT.<br />

Gutscheine für verbilligten Impfstoff<br />

in ganz Österreich erhältlich<br />

Von 1. April bis 31. Mai 2008 liegen in allen öffentlichen Apotheken<br />

und bei Allgemeinmedizinern, Pädiatern und Gynäkologen<br />

Gutscheine auf, die in Informationsbroschüren integriert<br />

sind. Mit diesen Gutscheinen kann man die Impfstoffe gegen<br />

Hepatitis A oder Hepatitis A und B zu vergünstigten Preisen<br />

(Preisreduktion etwa 25%) beziehen. Die Gutscheine können<br />

in allen österreichischen Apotheken eingelöst werden. Anlässlich<br />

der Impfaktion verzichten die österreichischen Apotheken<br />

auf einen Teil ihrer Spanne.<br />

Aufklärungskampagne in Medien<br />

unterstützt Impfaktion<br />

Unterstützt wird die Hepatitis-Impfaktion von einer breit angelegten<br />

Aufklärungskampagne. Eine Radiokampagne, Inserate<br />

und Artikel in Fach- und Publikumsmedien, Broschüren und<br />

Poster informieren über das Ansteckungsrisiko, den zum Teil<br />

lebensgefährlichen Krankheitsverlauf und die Gefahr einer<br />

chronischen Erkrankung.<br />

Dr. Christiane Körner<br />

Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer<br />

Österreichische Apothekerkammer<br />

Spitalgasse 31, 1091 Wien<br />

E-Mail: christiane.koerner@apotheker.or.at<br />

Neue virale Bedrohungen –<br />

ist eine schnelle Entwicklung von<br />

wirksamen Impfstoffen möglich?<br />

Otfried Kistner, Wien<br />

universimed.com<br />

9 I


JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008<br />

Herpes zoster – Infektion und Prophylaxe<br />

Rainer Kunstfeld, Wien<br />

Herpes zoster ist eine neurokutane Erkrankung, die durch das<br />

Varicella-zoster-Virus (VZV) hervorgerufen wird. Nach einer<br />

Varizellen-Infektion wird das VZV durch das körpereigene Immunsystem<br />

in den sensiblen Ganglien in einem Latenzstadium<br />

gehalten. Durch alters-, krankheits- oder therapiebedingte Abnahme<br />

der zellulären Immunität kommt es zur plötzlichen Virusaktivierung,<br />

die sich als schmerzhafter Herpes zoster manifestiert.<br />

Das Spektrum der Komplikationen des Herpes zoster<br />

reicht je nach Lokalisation von bakteriellen Superinfektionen<br />

der Haut über Episkleritis, Uveitis und Netzhautnekrosen bis<br />

zur Meningoenzephalitis, Lähmungen und postherpetischen<br />

Neuralgien. Neben den derzeit verfügbaren antiviralen Substanzen<br />

zur Behandlung eines bereits ausgebrochenen Herpes<br />

zoster wurde im Jahr 2006 von EMEA und FDA ein attenuierter<br />

Lebendimpfstoff zur Prävention des Herpes zoster zugelassen,<br />

der als Zostavax® im Handel ist. In einer klinischen, placebokontrollierten,<br />

doppelblinden Phase-III-Studie mit 38.546<br />

Patienten führte die Impfung im Vergleich zur Placebogruppe<br />

zu einer signifikanten Reduktion der Zahl der Zoster-Erkrankungen<br />

insgesamt (51%), der Schwere der Erkrankung (73%)<br />

und der postherpetischen Neuralgien (67%). Insgesamt wurde<br />

der „Burden of Illness“, ein Kombinationsmaß aus der Schwere,<br />

der Dauer und der Häufigkeit der Erkrankung, um 61% verringert.<br />

(Oxman MN et al, N Engl J Med 2005; 352(22):<br />

2271-84). Die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffes<br />

wurden in einer klinischen Studie an mehr als 20.000 Patienten<br />

untersucht. Einige impfstoffbezogene lokale und systemische<br />

Nebenwirkungen wurden in der Impfstoffgruppe signifikant<br />

häufiger beobachtet als in der Placebogruppe: Erythem,<br />

Schmerz/Druckempfindlichkeit an der Injektionsstelle (>10%),<br />

Kopfschmerzen (1–10%), Hämatom, Pruritus, Überwärmung<br />

an der Injektionsstelle (1–10%). Aufgrund dieser Daten scheint<br />

die Herpes-zoster-Impfung eine gut verträgliche, effektive neue<br />

Möglichkeit zur Prävention des Herpes zoster und der damit<br />

verbundenen Komplikationen zu sein.<br />

ao. Univ.-Prof. Dr. Rainer Kunstfeld<br />

Univ.-Klinik für Dermatologie, Abt. für allgemeine Dermatologie<br />

der medizinischen Universität Wien<br />

Währinger Gürtel 18–20<br />

1090 Wien<br />

E-Mail: rainer.kunstfeld@meduniwien.ac.at<br />

Impfung gegen Brustkrebs –<br />

von der Entwicklung bis zur klinischen Testung<br />

Ursula Wiedermann-Schmidt, Wien<br />

Brustkrebs stellt die häufigste Krebsart bei Frauen dar. In Europa<br />

treten jährlich etwa 350.000 neue Fälle von Brustkrebs<br />

auf, von denen etwa 130.000 tödlich verlaufen. Etwa 20–30%<br />

aller Brustkrebsarten exprimieren das Tumorantigen Her-2/neu.<br />

Dieses Tumorantigen gehört zur Familie der Rezeptoren von<br />

Wachtumsfaktoren und ist somit an den Teilungsvorgängen<br />

von Zellen beteiligt. Im gesunden Gewebe ist dieses Antigen<br />

nur in geringem Maße exprimiert, an bestimmten Tumoren,<br />

wie Brustkrebs, aber auch Ovarialkarzinomen, Pankreas- oder<br />

Magenkarzinomen kann es zu einer Überexpression kommen.<br />

Diese Überexpression findet an Primärtumoren wie auch Metastasen<br />

statt und ist mit einer sehr schlechten Prognose assoziiert,<br />

da es zu einer sehr raschen Tumorprogression kommt.<br />

Dieses Onkogen stellt daher ein wichtiges Ziel für Immuntherapien<br />

dar; dementsprechend wurde in den vergangenen Jahren<br />

ein monoklonaler Antikörper gegen Her-2/neu entwickelt.<br />

Trastuzumab oder Herceptin® wird zur passiven Immuntherapie<br />

gegen Her-2/neu überexprimierende Tumore (Histo +++)<br />

entweder als Monotherapie oder als Kombination mit Chemotherapie<br />

erfolgreich eingesetzt. Die Behandlung ist jedoch aufwendig<br />

und sehr teuer. Daher ist es von Interesse, eine aktive<br />

Immunisierung gegen dieses Tumorantigen durchzuführen, die<br />

das Immunsystem zur eignen Antikörperantwort anregen kann.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass Her-2/neu ein körpereigenes Antigen<br />

darstellt, wird es aber vom Immunsystem als Selbstantigen<br />

toleriert und es wird keine Immunantwort dagegen aufgebaut.<br />

Für die Entwicklung einer erfolgreichen Vakzine gegen Her-2/<br />

neu ist es daher von entscheidender Wichtigkeit, eine Strategie<br />

zur Umgehung dieser immunologischen Toleranz zu finden.<br />

Eine Möglichkeit ist, dass man nicht das gesamte Protein zu<br />

Vakzinierung verwendet, sondern nur Peptide von bestimmten<br />

Regionen innerhalb des Moleküls. Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren 7 Peptide aus der Extrazellulärdomäne von Her-<br />

2/neu auf ihre Immunogenität getestet und konnten 3 Peptide<br />

identifizieren, die zu einer potenten Immunantwort auf Her-2<br />

neu führen. In präklinischen Studien konnten wir zeigen, dass<br />

I 10<br />

universimed.com


| abstracts<br />

die durch diese Multipeptidvakzine induzierten Antikörper<br />

eine starke tumorinhibierende Wirkung aufweisen, die sowohl<br />

das Tumorwachstum wie auch die Tumorprogression stark einschränken<br />

können. Um diese Vakzine für die humane Anwendung<br />

zu optimieren, wurden als Adjuvantsystem immunstimulatorische<br />

Influenzavirosomen gewählt, wobei die Her-2/<br />

neu-Peptide an die Oberfläche von Influenzaantigen-tragenden<br />

Liposomen (siehe Abstrakt Adjuvantien) gekoppelt wurden.<br />

Nach erneuter präklinischer Testung und toxikologischer Studien<br />

mit der GMP-produzierten Multipeptidvakzine wurde<br />

Ende 2006 eine Phase I/II-Studie an der onkologischen Abteilung<br />

der I. Inneren Med. Klinik des Wiener AKH initiiert,<br />

mit dem Ziel, die Verträglichkeit und Immunogenität dieser<br />

Vakzine zu testen. Die ersten Daten liefern Erfolg versprechende<br />

Resultate, sodass die Weiterführung der klinischen Testung<br />

in Planung ist. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis<br />

wir diese Vakzine tatsächlich zur klinischen Anwendung zur<br />

Verfügung haben werden. Der Einsatz dieser Brustkrebsvakzine<br />

ist vorerst bei Frauen mit Primärtumoren zur Verhinderung<br />

von Metastasen und Rezidiven geplant.<br />

Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt<br />

Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15, 1090 Wien<br />

E-Mail: ursula.wiedermann@meduniwien.ac.at<br />

Neuerungen im Impfplan 2008<br />

Ingomar Mutz, St. Marein i.M.<br />

Die Impfempfehlungen für Personal im Gesundheitswesen werden<br />

präzisiert und betont: Das Personal in Krankenhäusern<br />

und anderen Gesundheitseinrichtungen, welches Kontakt mit<br />

Patienten oder mit infektiösem Material hat, sollte zum eigenen<br />

1. Routinemäßiger Schutz<br />

wie allgemein empfohlen<br />

gegen:<br />

2. Wichtiger Schutz für<br />

jegliches Gesundheits<br />

personal:<br />

3. Zusätzlicher Schutz für<br />

besondere Exposition an<br />

Versorgungseinrichtun gen<br />

für Pädiatrie und/oder<br />

Infektionskrankheiten<br />

und für Laborpersonal:<br />

Diphtherie, Keuchhusten,<br />

Kinderlähmung,<br />

Wundstarrkrampf<br />

Masern, Mumps, Röteln<br />

Varizellen<br />

Hepatitis A, Hepatitis B,<br />

jährliche<br />

Influenza-Impfung<br />

Meningokokken<br />

(monovalent konjugiert<br />

MenC und sequenziell<br />

4-fach-Polysaccharid-<br />

Impfstoff)<br />

Schutz und zum Schutz der betreuten Personen nachweislich<br />

und ausreichend vor den durch Impfung vermeidbaren Erkrankungen<br />

geschützt sein:<br />

• Die jährliche Impfung gegen Influenza wird in ihrer Wichtigkeit<br />

für ältere Personen schon ab dem Alter von 50 Jahren<br />

besonders empfohlen und für diese Altersgruppe als allgemeine<br />

Impfung in der Tabelle angeführt.<br />

• Die Impfung gegen Herpes zoster wird entsprechend der<br />

Fachinformation ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.<br />

• Die Empfehlungen der EMEA betreffend eine eventuelle<br />

Atemüberwachung sehr kleiner Frühgeborener (>28 SSW mit<br />

Atemunreife; in den ersten drei Lebensmonaten) nach Impfungen<br />

wird im Text angeführt.<br />

• Die Impfung gegen Hepatitis A wird besonders auch für alle<br />

in Lebensmittelbetrieben und in der Gastronomie tätigen<br />

Personen empfohlen.<br />

Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz<br />

Schaldorferstraße 2,<br />

8641 St. Marein i.M.<br />

E-Mail: mutz.ingomar@speed.at<br />

25 Jahre 35 Jahre 45 Jahre 50 Jahre 55 Jahre 60 Jahre 65 Jahre 70 Jahre<br />

75 Jahre<br />

usw.<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

dip<br />

TET<br />

PEA<br />

IPV<br />

FLU (Influenza) jährlich<br />

VZV (Herpes zoster) 1x<br />

* bei entsprechendem Risiko (Grundkrankheiten, bisherige Erkrankungen, besondere Exposition etc.)<br />

PNE PNE * PNE * PNE *<br />

universimed.com<br />

11 I


CVC 4800/2007<br />

Humaner Papillomvirus-Impfstoff<br />

Typen 6, 11, 16, 18<br />

rekombinant, adsorbiert<br />

Der Impfstoff gegen<br />

Gebärmutterhalskrebs mit<br />

4 Papillomvirustypen<br />

zur umfangreichen<br />

Krankheitsprävention *<br />

und für frühzeitigen Benefit<br />

* Zervixkarzinom, hochgradige zervikale intraepitheliale Neoplasie, hochgradige vulväre intraepitheliale Neoplasie und<br />

Genitalwarzen, verursacht durch HPV 6, 11, 16, 18.<br />

Fachkurzinformation:<br />

Gardasil, Injektionssuspension in einer Fertigspritze, Humaner Papillomvirus-Impfstoff [Typen 6, 11, 16, 18] (rekombinant, adsorbiert) Qualitative und quantitative Zusammensetzung:1 Dosis<br />

(0,5 ml) enthält ca.: Humanes Papillomvirus 1) -Typ 6 L1-Protein 2,3) 20 Mikrogramm, Humanes Papillomvirus 1) -Typ 11 L1-Protein 2,3) 40 Mikrogramm, Humanes Papillomvirus 1) -Typ 16 L1-Protein 2,3)<br />

40 Mikrogramm, Humanes Papillomvirus 1) -Typ 18 L1-Protein 2,3) 20 Mikrogramm. Anwendungsgebiete: Gardasil ist ein Impfstoff zur Prävention von hochgradigen Dysplasien der Zervix (CIN 4) 2/3),<br />

Zervixkarzinomen, hochgradigen dysplastischen Läsionen der Vulva (VIN 5)<br />

2/3) sowie von äußeren Genitalwarzen (Condylomata acuminata), die durch die Typen 6, 11, 16 und 18 des humanen<br />

Papillomvirus (HPV) verursacht werden. Die Indikation beruht auf dem Nachweis der Wirksamkeit von Gardasil bei erwachsenen Frauen von 16 bis 26 Jahren und dem Nachweis der Immunogenität von<br />

Gardasil bei Kindern und Jugendlichen von 9 bis 15 Jahren. Die protektive Wirksamkeit bei Männern wurde nicht untersucht. Gardasil sollte ggf. entsprechend offiziellen Impfempfehlungen angewendet<br />

werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder gegen einen der sonstigen Bestandteile. Personen, die nach der Gabe einer Dosis Gardasil Symptome entwickeln, die auf eine<br />

Überempfindlichkeit hinweisen, sollten keine weitere Dosis Gardasil erhalten. Die Verabreichung von Gardasil sollte verschoben werden, wenn die zu impfende Person an einer akuten, schweren, fieber-<br />

haften Erkrankung leidet. Eine leichte Infektion, zum Beispiel der oberen Atemwege, oder eine leichte Temperaturerhöhung ist jedoch keine Kontraindikation für eine Impfung. Sonstige Bestandteile:<br />

Natriumchlorid, L-Histidin, Polysorbat 80, Natriumborat, Wasser für Injektionszwecke. Inhaber der Zulassung: Sanofi Pasteur MSD SNC, 8 rue Jonas Salk, F-69007 Lyon, Frankreich. Abgabe: Rezept- und<br />

apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen betreffend Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln,<br />

Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

1) Humanes Papillomvirus = HPV, 2) L1-Protein in Form von virusähnlichen Partikeln, hergestellt in Hefezellen (Saccharomyces cerevisiae CANADE 3C-5 (Stamm 1895)) mittels rekombinanter DNA-<br />

Technologie, 3) adsorbiert an amorphes Aluminiumhydroxyphosphatsulfat-Adjuvans (225 Mikrogramm Al). 4) CIN: cervical intraepithelial neoplasia, 5) VIN: vulvar intraepithelial neoplasia.<br />

Sanofi Pasteur MSD GmbH, 2345 Brunn am Gebirge, Campus 21, Europaring F11/402. Stand: 09/2006.

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