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JATROS <strong>Vaccines</strong> 2008<br />

Reisemedizinisches Update<br />

Herwig Kollaritsch, Wien<br />

Impfungen in der Reisemedizin haben einen festen Platz und<br />

große Bedeutung. Im Rahmen des Updates am Impftag sollen<br />

daher die wichtigsten Neuerungen zu diesem Thema vorgestellt<br />

werden:<br />

• Bewertung der Nebenwirkungsmeldungen für die Gelb fieber-<br />

Impfung<br />

• Stand der Entwicklung der neuen Japan-Enzephalitis-Vakzine<br />

• Bedeutung der Tollwut-Impfung für Reisende<br />

• Poliomyelitis-Impfung als Reiseimpfung<br />

• Bedeutung der Influenza-Impfung für Reisende<br />

• Die neuen International Health Regulations<br />

Darüber hinaus soll auch die Bedeutung der beiden 2007<br />

wichtigsten „emerging infections“ in der Reisemedizin, die<br />

nicht impfpräventabel sind, nämlich Dengue-Fieber und<br />

Chikun gunya, kurz in Erinnerung gebracht werden.<br />

Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch<br />

Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1090 Wien<br />

E-Mail: herwig.kollaritsch@meduniwien.ac.at<br />

Tetanus-Schnelltest:<br />

Anwendung in der Praxis<br />

Maria Paulke-Korinek, Wien<br />

Ob eine Tetanus-Auffrischungsimpfung verabreicht werden soll<br />

oder nicht, muss bei Verletzten, aber auch Last-Minute-Reisenden<br />

ad hoc entschieden werden. Viele Personen führen keinen<br />

Impfpass mit sich. Untersuchungen haben außerdem gezeigt,<br />

dass die Befragung von Patienten oder Reisenden hinsichtlich<br />

Impfanamnese sehr ineffektiv ist und in keinem Maße die tatsächliche<br />

Immunitätslage widerspiegelt.<br />

Der „Tetanos Quick Stick“(TQS)-Test, ist ein immunochromatographischer<br />

Bedside-Schnelltest, der geschaffen wurde, um<br />

innerhalb von 10 Minuten eine Aussage treffen zu können, ob<br />

ausreichend Antikörper zum Schutz vor einer Tetanus-Erkrankung<br />

vorhanden sind. Liegen in Vollblut, Serum oder Plasma<br />

Antikörperkonzentrationen von 0,1IU/ml oder höher vor, so<br />

besteht laut WHO-Definition Schutz gegen die Erkrankung.<br />

Der binäre TQS-Schnelltest weist laut Angaben des Herstellers<br />

ein positives Ergebnis auf, wenn protektive Antikörperspiegel<br />

von mindestens 0,1IU/ml im Serum vorliegen.<br />

Um die Praktikabilität und Zuverlässigkeit des TQS-Tests zu<br />

evaluieren, wurden die Ergebnisse von 100 TQS-Tests verglichen<br />

mit Antikörperspiegeln aus dem ELISA-Test, der als<br />

Goldstandard gilt. Kriterium für die Empfehlung zur Boosterung<br />

war das Fehlen einer distinkten Ergebnislinie im TQS-<br />

Test. Alle Sera, die eine entsprechende positive Ergebnislinie<br />

zeigten, hatten eine Antikörperkonzentration von >0,5IU/ml<br />

im ELISA und waren somit deutlich über dem Grenzwert von<br />

0,1IU/ml für einen zuverlässigen Schutz. Rechnerisch lässt sich<br />

ermitteln, dass alle im TQS positiv getesteten Patienten noch<br />

mindestens einen Schutz für 3–5 Jahre gegen Tetanus hatten.<br />

Der TQS-Schnelltest ist somit ein effektives, sicheres Hilfsmittel,<br />

um ad hoc eine Aussage über den Immunstatus eines Patienten<br />

hinsichtlich Tetanus zu treffen. Der Test kann fehlerfrei<br />

jene Personen identifizieren, deren IgG-Antikörperspiegel oberhalb<br />

von 0,5IU/ml liegt und bei denen daher eine Boosterung<br />

sicher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nötig ist. Im Gegenzug<br />

werden Personen mit nur mehr niedrigen oder fehlenden<br />

Antikörperspiegeln zuverlässig identifiziert und jedenfalls zeitgerecht<br />

einer Boosterung zugeführt.<br />

Dr. Maria Paulke-Korinek, MD, MSc<br />

Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin<br />

der Medizinischen Universität Wien<br />

Kinderspitalgasse 15<br />

1090 Wien<br />

E-Mail: maria.paulke-korinek@meduniwien.ac.at<br />

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