04.01.2014 Aufrufe

Lernzettel für die 1. Chemiearbeit – Galvanische Zellen- - guennet.de

Lernzettel für die 1. Chemiearbeit – Galvanische Zellen- - guennet.de

Lernzettel für die 1. Chemiearbeit – Galvanische Zellen- - guennet.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CHEM<br />

1) Enthalpien<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

Molare Standardbildungsenthalpie<br />

- Enthalpie be<strong>de</strong>utet soviel wie Wärme<br />

- Die Bildungsenthalpie ist dabei also <strong>die</strong> Wärme <strong>die</strong> frei, o<strong>de</strong>r benötigt wird, wenn ein Stoff<br />

gebil<strong>de</strong>t wird.<br />

- Ein Stoff hat keine feste Enthalpie, daher kann <strong>die</strong>se auch nicht direkt gemessen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Es wird <strong>die</strong> Energiedifferenz gemessen, <strong>die</strong> zwischen <strong>de</strong>m Edukt und <strong>de</strong>m Produkt liegt<br />

- Allgemein wird <strong>die</strong> Standardbildungsenthalpie wie folgt aufgeschrieben : △ B H m<br />

∘<br />

( )<br />

Das Dreieck be<strong>de</strong>utet Delta und bezeichnet <strong>die</strong> Differenz, <strong>die</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Zustän<strong>de</strong>n liegt<br />

Das B steht <strong>für</strong> Bildungs-<br />

Das H steht <strong>für</strong> Enthalpie<br />

Der Kreis steht <strong>für</strong> Standard und be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Energiewert nur dann gilt, wenn<br />

<strong>die</strong> äußeren Standard-Bedingungen (STP) erfüllt sind (298°K, 1013hPa)<br />

Das m steht <strong>für</strong> 1 Mol undbe<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Energiewert nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stoffmenge 1<br />

Mol gilt<br />

In <strong>de</strong>n Klammern steht jeweils <strong>de</strong>r zu bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stoff<br />

Reaktionsenthalpie<br />

- Die Reaktionsenthalpie beschreibt <strong>die</strong> Energie, bzw. Wärme, <strong>die</strong> bei einer Reaktion frei wird,<br />

bzw. gebraucht wird.<br />

- Sie unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong>de</strong>r Standardbildungsenthalpie davon, dass sie unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

mehrere Bildungsenthalpien vereint. Es wird also <strong>die</strong> gesamte Energie berechnet, <strong>die</strong><br />

während einer Reaktion gebraucht, bzw. frei wird und nicht berechnet, wieviel dabei je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Element abgibt o<strong>de</strong>r aufnimmt.<br />

- Geschrieben wird <strong>die</strong> Reaktionsenthalpie wie folgt: △ r H m<br />

∘<br />

Das r steht dabei <strong>für</strong> Reaktions- . Sonst gelten <strong>die</strong> selben Bezeichnungen, wie bei <strong>de</strong>r<br />

Bildungsenthalpie<br />

- Erweiterter Aufbau.: △ r H m<br />

∘<br />

= ∑ △ B H m<br />

∘<br />

(Produkte)− ∑ △ B H m<br />

∘<br />

(Edukte)<br />

- Die Reaktionsenthalpie ist <strong>die</strong> Energiesumme aller Bildungsenthalpien <strong>de</strong>r Produkte minus<br />

<strong>die</strong> Energiesumme aller Bildungsenthalpien <strong>de</strong>r Edukte, also <strong>de</strong>r Ausgangsstoffe.<br />

- Bsp.: △ r H m<br />

∘<br />

= △ B H m<br />

∘<br />

(2M gO)− ( △ B H m<br />

∘<br />

(2M g)+ △ B H m<br />

∘<br />

(O 2 ) )<br />

∘<br />

- △ r H m = − 1202 kJ<br />

m ol<br />

− 0 kJ<br />

m ol 0 kJ<br />

m ol<br />

∘<br />

- △ r H m = − 1202 kJ<br />

m ol<br />

- Es wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Reaktion von 2 Mol Magnesium und einem Mol Sauerstoff − 1202 kJ frei.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

1


<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

CHEM<br />

Detailrechnung (Born-Haber-Kreisprozess)<br />

2 Mg 2+ (g) 2 O 2- (g)<br />

2 ∗ 2200<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Ionisierungsenergie)<br />

2 ∗ 733<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Elektronenaffinität)<br />

2 ∗− 3929<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Gitterenergie)<br />

2 Mg (g)<br />

2 O (g)<br />

2 ∗ 146<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Sublimierungsenergie)<br />

498<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Dissoziationsenergie)<br />

2 Mg (s)<br />

O 2MgO<br />

+<br />

2 (g)<br />

− 1202<br />

kJ<br />

m ol<br />

(Reaktionsenergie)<br />

Lokalelement (lokale Reaktion)<br />

- Bei <strong>die</strong>ser Reaktion liegen <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Stoffe, <strong>die</strong> miteinan<strong>de</strong>r reagieren direkt nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

vor.<br />

- Dies können sowohl zwei feste Stoffe sein, (Bsp.: ein Stück Kupfer liegt auf einem Stück<br />

Eisen).<br />

- Meistens han<strong>de</strong>lt es sich jedoch um einen festen und einen flüssigen Stoff (Bsp.: ein<br />

Kupferstab in eine Bromlösung getaucht).<br />

- Die Elektronen können bei <strong>de</strong>r Reaktion direkt vom einen Stoff in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren übergehen<br />

und wer<strong>de</strong>n nicht , wie bei <strong>de</strong>r galvanischen Zelle über einen Elektronenleiter miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbun<strong>de</strong>n.<br />

- In einem Lokalelement kann sich keine Spannung aufbauen, da <strong>die</strong> Reaktion sofort<br />

stattfin<strong>de</strong>t und erst gestoppt wird, wenn eines <strong>de</strong>r Elemente aufgebraucht ist.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

2


CHEM<br />

Was ist eine <strong>Galvanische</strong> Zelle?<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

- Eine <strong>Galvanische</strong> Zelle ist ein Gerät, das aus chemischer Energie elektrische Energie formen<br />

kann.<br />

- In <strong>de</strong>r Zelle fin<strong>de</strong>t eine spontane Reaktion statt, <strong>die</strong> einen Elektronenaustausch mit sich zieht.<br />

Wie ist eine <strong>Galvanische</strong> Zelle aufgebaut?<br />

Diaphragma<br />

- Es muss unbedingt beachtet wer<strong>de</strong>n, dass <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektronen in einer Elektrolyt-Lösung<br />

stehen.<br />

Welche Reaktion läuft in einer <strong>Galvanische</strong>n Zelle ab?<br />

- Allgemein lässt sich sagen, dass <strong>die</strong> <strong>Galvanische</strong> Zelle auf einer Redox-Reaktion beruht. Eine<br />

Redox-Reaktion ist eine Reaktion bei <strong>de</strong>r sowohl oxi<strong>die</strong>rt, wie auch reduziert wird.<br />

- Oxi<strong>die</strong>ren heißt Elektronenabgabe und fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> statt<br />

- Reduzieren heißt Elektronenaufnahme und fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> statt.<br />

- Oxidationsmittel: Die Substanz, <strong>die</strong> Elektronen aufnimmt und <strong>de</strong>r Ausgangsstoff somit<br />

reduziert wird.<br />

- Reduktionsmittel: Eine Substanz, daß das Potential hat, eine an<strong>de</strong>re Substanz zu reduzieren.<br />

- Bestimmung <strong>de</strong>r reduzierten und oxi<strong>die</strong>rten Elemente mit Hilfe <strong>de</strong>r Oxidationszahlen.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zuerst Oxidationszahlen erklärt; Anschließend das Prinzip und<br />

Stöchiometrie von einer Redox-Reaktion und dann <strong>die</strong> I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Redoxreaktion auf das Prinzip<br />

<strong>de</strong>r <strong>Galvanische</strong>n Zelle übertragen.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

3


CHEM<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

Was sind Oxidationszahlen und wer<strong>de</strong>n sie vergeben?<br />

- Eine Oxidationszahl gibt <strong>die</strong> Anzahl von Elektronen an, <strong>die</strong> zu einem Element hinzugegeben<br />

o<strong>de</strong>r entfernt wer<strong>de</strong>n müssen, um das Element in <strong>die</strong> elementare, also neutrale Form zu<br />

bringen.<br />

- Regeln:<br />

The Oxidationszahl (im Folgen<strong>de</strong>n OZ genannt) von je<strong>de</strong>m freien, unkombinierten<br />

Element ist 0.<br />

Die OZ von je<strong>de</strong>m monoatomaren Ion ist gleich <strong>de</strong>r Ladung <strong>die</strong>ses Ions.<br />

Die OZ von Fluor ist immer -1, weil es das elektronegativste Element ist<br />

In einer Verbindung haben Elemente <strong>de</strong>r 1, 2 und 3 Hauptgruppe eine OZ von +1,+2,<br />

respektive +3<br />

Die OZ von Wasserstoff in einer Verbindung ist +1; Es sei <strong>de</strong>nn es ist mit einem<br />

Metall-Atom verbun<strong>de</strong>n, dann ist es -1<br />

Die OZ <strong>für</strong> Sauerstoff ist -2; Es sei <strong>de</strong>nn es ist kombiniert mit Fluor, dann ist es +2. In<br />

Peroxi<strong>de</strong>n hat es eine OZ von -1<br />

Die Summe aller OZ (evtl. multipliziert mit <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Atome in einem<br />

Molekül) muss 0 ergeben.<br />

Die Summe aller OZ in einem polyatomaren Ion (evtl. multipliziert mit <strong>de</strong>r Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Atome in einem Molekül) muss <strong>de</strong>r Ladung <strong>de</strong>s Ions entsprechen.<br />

- Bsp.: Die OZ <strong>für</strong> S 2 O 7<br />

2−<br />

− II<br />

Für Sauerstoff gilt: -2. Also: 2− <strong>die</strong>ses ergibt eine negative Ladung von -2*7=-14.<br />

S2 O 7<br />

Da wir eine Gesamtladung von -2 erreichen wollen fehlen uns nun noch 12 positive<br />

Ladungen. Da wir aber 2 Schwefel-Atome haben, müssen wir nur 6 positive Ladungen<br />

hinzufügen. Dieses entspricht <strong>de</strong>r Oxidationszahl <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Schwefel : +VI − II<br />

Stöchiometrie in einer Redoxreaktion<br />

- Für eine <strong>Galvanische</strong> Zelle ist es wichtig zu wissen, was eine Redoxreaktion ist und wie sie<br />

ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

- Bsp: Gleichen Sie folgen<strong>de</strong> Reaktionsgleichung aus.<br />

H 3 O + + M nO − 4 + Fe 2+ → M n 2+ + Fe 3+<br />

Bei Befolgung <strong>de</strong>r Oxidationszahlregeln muss man zuerst <strong>die</strong> OZ verteilen um auf <strong>die</strong><br />

Reduzierten, bzw. Oxi<strong>die</strong>rten Elemente zu schließen:<br />

+I − II<br />

H 3 O +<br />

+II<br />

+VII − II<br />

−<br />

+ M nO 4 + Fe 2+<br />

REDUKTION Mn<br />

+II<br />

→ M n 2+ <br />

OXIDATION Fe<br />

+III<br />

+ Fe 3+<br />

S 2<br />

O 7<br />

2−<br />

Das Mangan wird reduziert, weil es Elektronen aufnimmt, was man an <strong>de</strong>r<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Oxidationszahl sehen kann<br />

Das Eisen wur<strong>de</strong> oxi<strong>die</strong>rt, weil es Elektronen abgibt und somit eine kleinere OZ erhält.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

4


CHEM<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

- Nun schreibt man <strong>die</strong> Reduktionsgleichung und Oxidationsgleichung in s.g. Halbreaktionen<br />

ab:<br />

Oxidation: Fe 2+ → Fe 3+<br />

Reduktion: M nO − 4 → M n 2+<br />

- Wie man feststellt, sind <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen nicht ausgeglichen. Allgemein kann man<br />

folgen<strong>de</strong> Regeln verwen<strong>de</strong>n:<br />

Die Elemente auf bei<strong>de</strong>n Seiten ausgleichen (abgesehen von O und H), wenn nötig mit<br />

Koeffizienten<br />

Je<strong>de</strong>s O mit einem H 2 O auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ausgleichen<br />

Nun <strong>die</strong> Zahl vor <strong>de</strong>m H 2 O mit 2 multiplizieren, und <strong>de</strong>mentsprechend Hydronium-<br />

Ionen (H 3 O + ) auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite hinzufügen.<br />

Die Zahl, <strong>die</strong> nun vor <strong>de</strong>n Hydronium-Ionen stehen, ad<strong>die</strong>rt man nun noch zu <strong>de</strong>n<br />

Wasser-Molekülen<br />

Nun nur noch <strong>die</strong> Elektronen ausgleichen<br />

- Somit ergibt sich:<br />

Oxidation: Fe 2+ → Fe 3+ + e −<br />

Reduktion: M nO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → M n 2+ + 12H 2 O<br />

- Nun muss man nur nuch <strong>die</strong> Elektronen in bei<strong>de</strong>n Gleichungen gleichstellen, in<strong>de</strong>m man <strong>die</strong><br />

obere Gleichung mit 5 multipliziert. Man erhält:<br />

Oxidation: 5Fe 2+ → 5Fe 3+ + 5e −<br />

Reduktion: M nO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → M n 2+ + 12H 2 O<br />

- Nun kann man <strong>die</strong> Reaktionen in einer Redox-Reaktion aufschreiben und erhält:<br />

5Fe 2+ +: M nO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → 5Fe 3+ + 5e − + M n 2+ + 12H 2 O<br />

Die 5 Elektronen auf bei<strong>de</strong>n Seiten lassen sich wegkürzen und man erhält als<br />

En<strong>de</strong>rgebnis:<br />

5Fe 2+ +: M nO − 4 + 8H 3 O + → 5Fe 3+ + M n 2+ + 12H 2 O<br />

Was ist eine elektrochemische Doppelschicht<br />

- Eine Ladungsschicht, <strong>die</strong> sich zwischen Elektro<strong>de</strong> und Elektrolyt bil<strong>de</strong>t.<br />

- An <strong>de</strong>r äußeren Schicht <strong>de</strong>s Metalls befin<strong>de</strong>n sich Elektronen, <strong>die</strong> frei wer<strong>de</strong>n, wenn sich<br />

positive Metall-Ionen ablösen<br />

- Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong>se positiven Ionen und <strong>die</strong> an<strong>de</strong>ren positiven Teilchen <strong>de</strong>r Elektrolyt-<br />

Lösung wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Elektronen angezogen, sodass sie sich an <strong>de</strong>r Grenze zum Metall<br />

anlagern<br />

- Ist <strong>die</strong> elektrochemische Doppelschicht dick genug, können sich keine Metall-Ionen mer<br />

lösen und <strong>die</strong> Reaktion stoppt<br />

- Dies kann beispielsweise dazu führen, dass <strong>die</strong> Funktion einer galvanischen Zelle nachlässt.<br />

Wie hängen Redoxreaktionen mit <strong>Galvanische</strong>n <strong>Zellen</strong> zusammen?<br />

- In einer <strong>Galvanische</strong>n Zelle fin<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n auch Reduktion und Oxidation statt.<br />

- An <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> wird Oxi<strong>die</strong>rt, also Elektronen abgegeben. Deshalb wird <strong>die</strong>se Elektro<strong>de</strong> auch<br />

häufig als Minuspol bezeichnet. Bei <strong>die</strong>sem Prozess wollen <strong>die</strong> Atome <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> Ionen<br />

bil<strong>de</strong>n und lösen sich somit in <strong>de</strong>r Elektrolyt-Lösung und geben ihre Elektro<strong>de</strong>n durch <strong>die</strong><br />

Ano<strong>de</strong> ab.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

5


CHEM<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

- Dieses passiert auch nur, weil <strong>die</strong> Ionen in <strong>de</strong>r Elektrolyt-Lösung auf <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong>n-Seite sich<br />

gerne zu ihrem elementaren Zustand begeben wollen und somit Elektronen benötigen um<br />

<strong>die</strong>s zu erreichen. Diese Elektronen bekommen sie von <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong>. Aus <strong>die</strong>sem Grun<strong>de</strong><br />

fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> Reduktion statt, also Elektronenaufnahme!<br />

- Da <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n durch z.B. ein Kabel verbun<strong>de</strong>n sind, kann man ein Messgerät<br />

einbin<strong>de</strong>n. Beim Einbau eines Spannungsmessgerätes kann man das Potential <strong>die</strong>ser Zelle<br />

messen.<br />

- Als Potential versteht man zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Halbzellen einer <strong>Galvanische</strong><br />

Zelle <strong>die</strong> Potentialdifferenz, also eine messbare Spannung. [Es drückt also vereinfacht nichts<br />

an<strong>de</strong>res aus, als das Verlangen eines Stoffes <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Stoff gegenüber Elektronen<br />

abzugeben o<strong>de</strong>r aufzunehmen)<br />

Wie wer<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>npotentiale gemessen?<br />

- Um <strong>die</strong> Standar<strong>de</strong>lektro<strong>de</strong>npotentiale eines Stoffes zu messen, muss man einen international<br />

anerkannten Vergleichswert haben. Man hat sich dazu entschlossen <strong>die</strong> Standard Hydrogen<br />

Elektro<strong>de</strong> (SHE) auch Wasserstoffelektro<strong>de</strong> als 0-Zelle anzuerkennen. Die Wasserstoff-Platin-<br />

Zelle hat <strong>die</strong> kleinste messbare Spannung und man hat <strong>de</strong>shalb <strong>die</strong>se Elektro<strong>de</strong> als<br />

Standardvergleichselektro<strong>de</strong> benützt. (siehe unten)<br />

- Man hat <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>npotentiale als Tabelle in einer s.g. Spannungsreihe aufgeführt. Je<br />

negativer das Element ist, <strong>de</strong>sto lieber will das Element seine Elektronen abgeben (Bsp:<br />

Lithium mit -3.04 V ist ein sehr gutes Reduktionsmittel, weil es gerne <strong>die</strong> Elektronen abgibt<br />

und somit selbst Oxi<strong>die</strong>rt wird.)<br />

- Je größer <strong>de</strong>r Wert ist, <strong>de</strong>sto lieber will ein Stoff Elektronen aufnehmen und <strong>die</strong>nt somit als<br />

Oxidationsmittel<br />

- Aus <strong>die</strong>sem „Verlangen“ zw eier Stoffe,Elektronen abzugeben und aufzunehm en lässt sich<br />

das Elektro<strong>de</strong>npotential bestimmen.<br />

- Beispiel zur Errechnung <strong>de</strong>r Redoxpotentiale:<br />

Zink-Lithium-Halbzelle.<br />

<strong>1.</strong> Aufschreiben und feststellen <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>npotentiale:<br />

Zink: Zn 2+ + 2e − ↔ Zn | − 0,76V<br />

Lithium: Li + + e − ↔ Li | − 3,04V<br />

Lithium ist <strong>de</strong>r Donator; Zink <strong>de</strong>r Akzeptor<br />

2. Aufschreiben <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Stoffe in Donator // Akzeptor Schreibweise<br />

Li /Li + <br />

//Zn 2+ /Zn<br />

3. Aufschreiben <strong>de</strong>r daraus zu schließen<strong>de</strong>n Reaktionen:<br />

Oxidaion: Li↔ Li + + e − | − 3,04V<br />

Reduktion: Zn 2+ + 2e − ↔ Zn | − 0,76V<br />

Redox: : 2Li+Zn 2+ ↔ 2Li + + Zn<br />

4. Berechnung <strong>de</strong>s Redoxpotentials mit:<br />

∆E° = E°(AKZEPTOR)− E°(DON ATOR)<br />

∆E° = E°(Zink)− E°(Litium )<br />

∆E° = (− 0,76V)− (− 3,04V)<br />

∆E° = 2,28 V<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

6


CHEM<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

Aufbau und Funktion <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-Halbzelle<br />

- Das Potential einer Wasserstoff-Halbzelle ist <strong>de</strong>finitionsgemäß 0.<br />

- Ein Platinblech taucht man in eine saure Lösung mit einer Hydronium-Ionen von 1 mol*l -1 Das<br />

Blech wird nun unter STP mit Wasserstoff umspült . Die Platin-Elektro<strong>de</strong> hat <strong>die</strong> Eigenschaft,<br />

Wasserstoff an ihrer Oberfläche zu adsorbieren, was sie auch tut. Die Platinelektro<strong>de</strong> wird<br />

nun versuchen, ein elektrochemisches Equilibrium (Gleichgewicht) zwischen adsorbierten<br />

Wasserstoff-Molekülen und hydratisierten Wasserstoff-Ionen herzustellen.<br />

- Der Elektronenaustausch fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Elektronenoberfläche statt, wodurch <strong>die</strong> Platin-<br />

Elektro<strong>de</strong> ein bestimmtes Potential erhält<br />

- Somit gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Bestimmung von Standard-Elektronenpotentialen <strong>die</strong> Redox-<br />

Schreibweise:<br />

Me /Me z+ <br />

(c = 1 Mol L<br />

)//H+ (c = 1 Mol L<br />

)/H 2<br />

- Somit ist <strong>die</strong> Wasserstoff-Halbzelle <strong>die</strong> Akzeptorzelle.<br />

Die Nernst-Gleichung<br />

- Mit Hilfe <strong>de</strong>r Nernst-Gleichung kann man das Standard-Potential eines Daniell-Elements<br />

aurechnen, wobei bei bei<strong>de</strong>n Halbzellen das gleiche Elektro<strong>de</strong>nmaterial und <strong>die</strong> gleiche<br />

Metallsalzlösung benützt; mit <strong>de</strong>m Unterschied, dass eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Salzlösungen weniger<br />

konzentriert ist.<br />

- Die Nernst-Gleichung lautet:<br />

U = E <br />

Stöchiometrie <strong>–</strong>c,V,m,M<br />

M e 0,059V<br />

M ez+ +<br />

z<br />

Als Kurzform : 0,059V<br />

z<br />

∗ log c(M ez+ )<br />

, wobei z <strong>die</strong> Anzahl <strong>de</strong>r Ionenladung darstellt.<br />

<br />

1 M ol L<br />

∗log c(Akzeptor )<br />

c(Donator )<br />

- Die allgemeine Formel zur Berechnung von entwe<strong>de</strong>r c (Konzentration), V (Volumen), m<br />

(Masse), M (Molare Masse) lautet: m = c∗V ∗M<br />

- Nun muss man nur noch <strong>die</strong> gegebenen Werte einsetzen und nach <strong>de</strong>m Gesuchten auflösen.<br />

Bsp: Es soll eine 0,1 molare lösung von einem Stoff erstellt wer<strong>de</strong>n. Gegeben sind folgen<strong>de</strong><br />

Werte: M = 249,69 g <br />

m ol<br />

, c = 0,1 m ol <br />

L<br />

, V = 0,025L. Wie viel gramm <strong>de</strong>s Stoffes wer<strong>de</strong>n<br />

benötigt, um genau <strong>die</strong>se Lösung zu erstellen?<br />

- m = 249,69 g <br />

m ol<br />

∗ 0,1 m ol L<br />

∗0,025L<br />

- m = 0,624g<br />

Zink-Brom-Element<br />

- Die eine Halbzelle besteht aus einer Kohlenstoffelektro<strong>de</strong>, <strong>die</strong> von Bromwasser umgeben ist.<br />

- Die an<strong>de</strong>re Halbzelle besteht aus eine Zinkelektro<strong>de</strong>, <strong>die</strong> von Wasser umgeben ist.<br />

- Wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Halbzellen nun potentiell miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n, beispielsweise über<br />

ein Voltmeter, so ist eine Spannung messbar.<br />

- In <strong>de</strong>r Brom-Halbzelle wollen Brom-Moleküle zu Bromid-Ionen reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

- In <strong>de</strong>r Zink-Halbzelle will Zink zu Zink-Ionen oxi<strong>die</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

7


CHEM<br />

<strong>Lernzettel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>1.</strong> <strong>Chemiearbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Galvanische</strong> <strong>Zellen</strong>-<br />

- Bei <strong>de</strong>r Oxidation wer<strong>de</strong>n Elektronen frei, <strong>die</strong> über <strong>de</strong>n Draht in <strong>die</strong> Brom-Halbzelle fließen<br />

wollen, wer<strong>de</strong>n jedoch durch das Voltmeter daran gehin<strong>de</strong>rt.<br />

- In <strong>de</strong>r Brom-Halbzelle haben <strong>die</strong> Brom-Moleküle dann das Potential, <strong>die</strong>se Elektronen wie<strong>de</strong>r<br />

aufzunehmen<br />

Daniel-Element<br />

- Die eine Halbzelle besteht aus einer Kupferelektro<strong>de</strong>, <strong>die</strong> von Kupfersulfat-Lösung umgeben<br />

ist.<br />

- Die an<strong>de</strong>re Halbzelle besteht aus eine Zinkelektro<strong>de</strong>, <strong>die</strong> von Zinksulfat-Lösung umgeben ist.<br />

- Wie<strong>de</strong>rum ist einer Spannung messbar.<br />

- An <strong>de</strong>r Kupferelektro<strong>de</strong> haben <strong>die</strong> Kupfer-Ionen das Potential, elementares Kupfer zu bil<strong>de</strong>n<br />

und dabei Elektronen aufzunehmen, also wer<strong>de</strong>n Kupfer-Ionen zu elementarem Kupfer<br />

reduziert<br />

- An <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> hingegen wer<strong>de</strong>n potentiell Zink-Ionen aus <strong>de</strong>m Zinkstab oxi<strong>die</strong>rt,<br />

sodass sie Elektronen abgeben, <strong>die</strong> dann zum Kupfer fließen wollen, jedoch durch das<br />

Voltmeter daran gehin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!