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Gundlach Nachbarn | Heft 21 | Sommer 2010 Ohne Mieterhöhung geht es nicht Bundesweit erhalten jährlich 1 bis 1,5 Millionen Mieter von ihrem Vermieter eine Mieterhöhung. Von denen allerdings sind laut Deutschem Mieterbund etwa 30 Prozent fehlerhaft oder unberechtigt. Auch Gundlach spricht Mieterhöhungen aus, allerdings streng nach den rechtlichen Vorgaben. Was sind die Gründe für Mietsteigerungen? 4 MIETERHÖHUNG – erscheint die eine fair und begründet, lässt die andere bei Mietern alle Ampeln auf Rot springen. In den vergangenen Jahren kam es zum Teil zu schlimmen Auswüchsen im deutschen Wohnungsmarkt. Internationale Im mobilien-, Hedgeund Ren tenfonds kauften tau sende Mietwohnungen auf. Das Geschäftsgebaren einiger dieser Investoren bestand darin, die Mieten drastisch zu erhöhen, die Kosten für Betreuung und Instandhaltung zu minimieren und damit eine maximale Rendite für die Anleger zu erzeugen. Inzwischen werden einige der Bestände bereits wieder weiterverkauft. Aber es geht auch anders. Der Grundsatz »Eigentum verpflichtet« wird von vielen Wohnungsunternehmen und Privateigentümern noch ernst genommen. Gundlach Geschäftsführer Frank Eretge: »Rendite und Gewinn müssen sein, um den Bestand dauerhaft zu sichern. Wir handeln strikt auf der Basis eines langfristigen und nachhalti gen Bewirtschaftungskonzepts. Unsere Mieter haben Anspruch auf technische Qualität und Wohnkomfort. Gesellschaftliche Verantwortung bedeutet für uns unter anderem, langfristig sicheren und bezahlbaren Wohnraum für viele Bevölkerungsschichten bereit- »Auf Dauer solide und verantwortungsvoll. Vor dem Hintergrund seiner über zustellen. Gemeinsam mit den Gesellschaftern haben wir für das Unternehmen Grundsätze aufgestellt, die sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientieren.« Gundlach: Auf Dauer solide und verantwortungsvoll hundertzwanzigjährigen Firmentradition verfolgt Gundlach als oberstes Ziel »Jährlich werden drei Prozent aller unserer Wohnungen modernisiert – und bis zum Jahr 2020 wollen wir 80 Prozent unseres Bestandes energetisch aufgerüstet haben und damit den Verbrauch wertvoller Energie deutlich einschränken«, erklärt Gundlachs Ökologie beauftragter Franz- Josef Gerbens. die langfristige Sicherung des Bestands und die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens. Erträge der Gesellschaft werden im Wesentlichen zur Sicherung und Weiterentwicklung des Unternehmens verwendet. Bei der Gewinnerzielung wird soziale, ökologische und baukulturelle Verantwortung gegenüber den im Unternehmen tätigen Menschen, den KapitalgeberInnen und KundInnen sowie der Öffentlichkeit beachtet.« (Aus: Gundlach | Unternehmensziele)
Gundlach Nachbarn | Heft 21 | Sommer 2010 Einige Fakten: Von jedem Euro Miete fließt etwa die Hälfte in Instandhaltung, Modernisierung und Sanierung. In- bis an die »Kappungsgrenze« gegangen. Nach den gesetzlichen Regelungen darf die Kaltmiete innerhalb von drei Mieter-Tipp Bei frei finanzierten Wohnungen regeln die Paragrafen 557 bis 561 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) Möglichkeit, Art und Höhe einer Mieterhöhung. vestitionen garantieren den Jahren um bis zu 20 Prozent verlässlichen technischen und erhöht werden«, so Gund- kaufmännischen Service, der von gut ausgebildeten Mitarbeitern erledigt wird. Die Gundlach-Notfalldienste sind lachs kaufmännische Leiterin Nadine Otto. Übrigens: Im Bundesdurch- Die Mieterhöhung ■ Eine beabsichtigte Mieterhöhung muss durch den Ver- 5 durchgängig zu erreichen, schnitt empfinden 22 Prozent mieter schriftlich zugestellt werden. der Vermietungs-Service ist der Mieter (siehe Grafik unten) häufig auch am Wochenende ihre Miete als zu hoch. Unter ■ Der Vermieter darf frühestens ein Jahr nach Einzug unterwegs. den Gundlach-Mietern sind oder der letzten Mieterhöhung eine neue Mieterhöhungs- es nur knapp 10 Prozent. Dies absicht ankündigen (Jahressperrfrist). »Obwohl die Gesetzgebung geht aus der Mieterbefragung höhere Steigerungen zulässt, hervor, die im Jahr 2009 vom ■ Mieter haben eine Überlegungsfrist. Sie läuft ab dem sind wir bei nur einem Pro- unabhängigen imug-Institut Moment, in welchem sie über die Miet erhöhungsabsicht zent der Mieterhöhungen durchgeführt wurde. | informiert werden und geht bis zu dem Termin, ab dem die Erhöhung gelten soll. Im Bundesdurchschnitt halten Mieter ihre Miete für: ■ Innerhalb von drei Jahren darf die Miete um höchstens 20 Prozent, aber nie über die ortsübliche Vergleichsmiete steigen (Kappungsgrenze). Viel zu hoch Etwas zu hoch ■ Eine Mieterhöhung bis auf die Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete muss mit dem Mietspiegel oder drei vergleichbaren Wohnungen oder einem Gutachten begründet sein. Angemessen Günstig Sehr günstig 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Bundesweite Befragung | statista | 2010 ■ Mieterhöhungen nach Modernisierungsmaßnahmen sind von diesen Regelungen ausgenommen. Hier bestimmt die Investition die Höhe der neuen Miete, denn Teile davon können als Erhöhungsbetrag geltend gemacht werden. ■ Betriebskostenvorauszahlungen können immer erhöht werden, wenn diese die anfallenden Kosten nicht decken. Die Anpassung erfolgt im Rahmen der jährlichen Betriebskostenabrechnung.
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