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VEREIN ZUR FÖRDERUNG UND ENTWICKLUNG DER BEFESTIGUNGS-,<br />

BEWEHRUNGS- UND FASSADENTECHNIK E.V.<br />

BEMESSUNG VON ANKERSCHIENEN<br />

www.vbbf.de


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 ALLGEMEINES<br />

1<br />

2 SICHERHEITSKONZEPT<br />

2<br />

2.1 UNGERISSENER UND GERISSENER BETON<br />

6<br />

3 EINWIRKUNGEN<br />

7<br />

3.1<br />

3.2<br />

3.4<br />

3.5<br />

ZUGLASTEN AN DER ANKERSCHIENE<br />

QUERLASTEN AN DER ANKERSCHIENE<br />

BIEGEBEANSPRUCHUNG AN DER ANKERSCHIENE<br />

RÜCKHÄNGEBEWEHRUNG<br />

7<br />

9<br />

9<br />

10<br />

4 CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE 11<br />

4.1<br />

4.2<br />

4.3<br />

ZUGBEANSPRUCHUNG<br />

QUERBEANSPRUCHUNG<br />

KOMBINIERTE ZUG- UND QUERBEANSPRUCHUNG<br />

11<br />

24<br />

38<br />

5 BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

42<br />

5.1<br />

ZUSAMMENSTELLUNG DER CHARAKTERISTISCHEN<br />

KENNWERTE NACH ZULASSUNG<br />

42<br />

5.2 BEISPIEL 1<br />

48<br />

5.3 BEISPIEL 2<br />

55<br />

6 LITERATUR<br />

65<br />

IMPRESSUM<br />

7 67


ALLGEMEINES<br />

1 ALLGEMEINES<br />

Die Bemessung von Ankerschienen erfolgt bisher auf der Grundlage von<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen <strong>des</strong> DIBt [1], [2]. In diesen Zulassungen sind die<br />

zulässigen Lasten in einer Tabelle angegeben (vergl. [1], [2]). Sie wurden aus den<br />

Ergebnissen von Versuchen im ungerissenen Beton unter Ansatz eines globalen<br />

Sicherheitsbeiwertes abgeleitet. Die zulässigen Lasten dürfen nach den Zulassungen<br />

auch im gerissenen Beton verwendet werden. Die Zulassungen berücksichtigen Effekte<br />

aus der Rissbildung <strong>des</strong> Betons nur ungenau, da die Betonbruchlast durch Risse im<br />

Beton reduziert wird (siehe [13]). Es wird empfohlen, bei hohen Zuglasten eine<br />

Bewehrung zur Rückhängung von Zuglasten einzulegen und bei randnaher Befestigung<br />

die Bauteilränder durch gerade Stäbe und Steckbügel zur Aufnahme der Querlasten<br />

einzufassen.<br />

In Zukunft soll die Bemessung nach einer CEN Technical Specification (Vornorm) ([5],<br />

[6]) in Verbindung mit einer Europäischen Technischen Zulassung (ETA, [11], [12])<br />

erfolgen. Die CEN-TS ([5], [6]) ist mittlerweile erschienen und auch in Deutschland<br />

veröffentlicht. Die Bemessung erfolgt auf der Grundlage <strong>des</strong> Sicherheitskonzepts mit<br />

Teilsicherheitsbeiwerten. Die charakteristischen Widerstände werden in der Regel mit<br />

Bemessungsgleichungen berechnet. Bei bestimmten Versagensarten (z.B. Versagen der<br />

Verbindung zwischen Anker und Schiene oder Aufbiegen der Schienenschenkel), bei<br />

denen die Versagenslast nicht mit ausreichender Genauigkeit berechnet werden kann,<br />

werden Versuche durchgeführt [3]. Die aus den Versuchsergebnissen abgeleiteten<br />

charakteristischen Widerstände und die minimalen Rand- und Achsabstände sowie die<br />

minimalen Bauteildicken werden in einer Europäischen Technischen Zulassung (ETA)<br />

angegeben ([11], [12]).<br />

Bei der Bemessung wird nach Beanspruchungsrichtungen und Versagensarten<br />

unterschieden. Folgende Anwendungsfälle werden in [6] nicht behandelt:<br />

• Beanspruchung in Richtung der Längsachse der Schiene<br />

• Ermüdungsbeanspruchungen<br />

• Seismische Beanspruchungen<br />

Das im Folgenden dargestellte Bemessungsmodell gilt ausschließlich für<br />

Ankerschienen, die eine gültige Europäisch Technische Zulassung ETA ([11], [12])<br />

besitzen und damit die erforderlichen Prüfungen und Anforderungen nach CUAP [3]<br />

erfüllen.<br />

1


SICHERHEITSKONZEPT<br />

2 SICHERHEITSKONZEPT<br />

Beim Nachweis der Tragfähigkeit darf der Bemessungswert der Einwirkung den<br />

Bemessungswert <strong>des</strong> Widerstan<strong>des</strong> nicht überschreiten (Gleichung (2.1)).<br />

E<br />

d<br />

≤ R<br />

(2.1)<br />

d<br />

mit E d = Bemessungswert der Einwirkung<br />

R d = Bemessungswert <strong>des</strong> Widerstan<strong>des</strong><br />

Der Bemessungswert der Einwirkungen entspricht der einwirkenden Last multipliziert mit<br />

dem Teilsicherheitsbeiwert für die Last (Gleichung (2.2)). Es gelten die<br />

Teilsicherheitsbeiwerte nach EN 1990, [4].<br />

∑<br />

∑<br />

E = γ ⋅ G + γ ⋅ Q + γ ⋅ ψ ⋅ Q (2.2)<br />

d G k Q ,1 k ,1 Q ,i 0,i k ,i<br />

i><br />

1<br />

γ G = Teilsicherheitsbeiwert für ständige Einwirkungen (γ G =1,35)<br />

γ Q = Teilsicherheitsbeiwert für veränderliche Einwirkungen (γ Q =1,50)<br />

G k = charakteristischer Wert der ständigen Einwirkungen<br />

Q k,1 = charakteristischer Wert der größten veränderlichen Einwirkung<br />

Q k,i = charakteristischer Wert für weitere veränderliche Einwirkungen<br />

ψ 0 = Kombinationsbeiwert für seltene Einwirkungen<br />

Gleichung (2.2) gilt für eine ständige Last und mehrere veränderliche Einwirkungen in die<br />

gleiche Richtung wie die ständige Last. Für andere Lastkombinationen siehe [4].<br />

Schnittkräfte aus der Behinderung von Verformungen <strong>des</strong> befestigten Bauteils durch die<br />

Ankerschiene sind zu berücksichtigen. Als zugehöriger Teilsicherheitsbeiwert wird in [5]<br />

γ ind = 1,2 für Betonversagen bzw. γ ind = 1,0 für andere Versagensarten empfohlen.<br />

Der Bemessungswert <strong>des</strong> Widerstan<strong>des</strong> errechnet sich aus den charakteristischen<br />

Widerständen unter Zug- bzw. Querbeanspruchung dividiert durch den<br />

Materialteilsicherheitsbeiwert (Gleichung (2.3)). Dieser hängt von der Versagensart ab.<br />

2


SICHERHEITSKONZEPT<br />

R<br />

d<br />

R<br />

=<br />

γ<br />

k<br />

M<br />

(2.3)<br />

mit R k = charakteristischer Widerstand<br />

γ M = Materialteilsicherheitsbeiwert<br />

Die in [5] empfohlenen Teilsicherheitsbeiwerte für die einzelnen Versagensarten sind in<br />

Tabelle 2.1 (Zugbeanspruchung) und Tabelle 2.2 (Querbeanspruchung) zusammengestellt.<br />

Die Gebrauchstauglichkeit ist nachgewiesen, wenn der Bemessungswert der Einwirkung<br />

den Nennwert einer Bauteileigenschaft (Gleichung (2.4)) nicht überschreitet.<br />

E<br />

d<br />

≤ C<br />

(2.4)<br />

d<br />

mit E d = Bemessungswert der Einwirkung (z.B. Bemessungswert der<br />

Ankerverschiebung)<br />

C d = Nennwert (z.B. Begrenzung der Verschiebung)<br />

Der Bemessungswert der Ankerverschiebung E d ist für eine bestimmte Last am Anker N Ek<br />

in der der jeweiligen ETA angegeben. Die an der Schiene angreifende Last ist nach<br />

Gleichung (2.2) mit γ G = γ Q = 1,0 und dem Kombinationsbeiwert ψ 1 für häufige<br />

Einwirkungen zu berechnen. Die Ankerlasten sind nach Abschnitt 3.1 bzw. 3.2 zu ermitteln.<br />

Es darf von einem linearen Zusammenhang zwischen den Verschiebungen E d und der<br />

Ankerlast ausgegangen werden. Bei kombinierter Zug- und Querbeanspruchung sind die<br />

Zug- und Queranteile der Verschiebungen vektoriell zu überlagern. Der Nennwert der<br />

Verschiebung C d ist vom Planer festzulegen, wobei die jeweiligen Nutzungsbedingungen zu<br />

berücksichtigen sind. Als Materialsicherheitsbeiwert wird in [5] γ M = 1 empfohlen.<br />

3


SICHERHEITSKONZEPT<br />

Nr. Versagensart Teilsicherheitsbeiwert Gleichung<br />

1<br />

Anker,<br />

fuk<br />

γ<br />

Ms<br />

= 1,2 ⋅ ≥ 1,4<br />

Schraube<br />

fyk<br />

(2.5)<br />

2 Verbindung γ Ms,c = 1,8<br />

zwischen Anker<br />

und Schiene<br />

3<br />

Stahlversagen<br />

Aufbiegen der γ Ms,l = 1,8<br />

Schienenschenkel<br />

4 Haken- bzw.<br />

fuk<br />

γ<br />

Ms<br />

= 1,2 ⋅ ≥ 1,4<br />

Hammerkopfschraube<br />

fyk<br />

(2.5)<br />

5 Biegung der<br />

Schiene<br />

γ Ms,flex = 1,15<br />

6 Herausziehen γ Mp = γ Mc<br />

7<br />

Betonausbruch<br />

γ Mc = γ c ⋅ γ inst<br />

mit<br />

γ c = 1,5<br />

γ inst = 1,0 (Systeme mit hoher Montagesicherheit)<br />

(2.6)<br />

8 Spalten γ Msp = γ Mc<br />

9 Lokaler Betonausbruch γ Mcb = γ Mc<br />

10 Stahlversagen der<br />

γ Ms,re = 1,15<br />

Rückhängebewehrung<br />

11 Herausziehen der<br />

Rückhängebewehrung<br />

γ M,a = γ c<br />

Tabelle 2.1<br />

Teilsicherheitsbeiwerte für Ankerschienen unter Zugbeanspruchung, nach<br />

[5]<br />

4


SICHERHEITSKONZEPT<br />

Versagensart Teilsicherheitsbeiwert Gleichung<br />

1<br />

für f uk ≤ 800 N/mm² und f yk /f uk ≤ 0,8:<br />

fuk<br />

γ<br />

Ms<br />

= 1,0 ⋅ ≥ 1,25<br />

Haken- bzw. Hammerkopfschraube<br />

fyk<br />

(2.7)<br />

ohne<br />

Hebelarm<br />

und Anker für f uk > 800 N/mm² oder f yk /f uk > 0,8:<br />

γ Ms = 1,5<br />

(2.8)<br />

2 Stahlversagen<br />

Aufbiegen der<br />

γ Ms,h = 1,8<br />

Schienenschenkel<br />

3<br />

für f uk ≤ 800 N/mm² und f yk /f uk ≤ 0,8:<br />

fuk<br />

γ<br />

Ms<br />

= 1,0 ⋅ ≥ 1,25<br />

mit Haken- bzw.<br />

fyk<br />

(2.7)<br />

Hebelarm Hammerkopfschraube für f uk > 800 N/mm² oder f yk /f uk > 0,8:<br />

γ Ms = 1,5<br />

(2.8)<br />

4 Betonausbruch auf der lastabgewandten Seite γ Mcp = γ c<br />

5 Betonkantenbruch γ M = γ c<br />

6 Stahlversagen der Rückhängebewehrung γ Ms,re = 1,15<br />

7 Versagen der Rückhängebewehrung im γ M,a = γ c<br />

Ausbruchkegel<br />

Tabelle 2.2<br />

Teilsicherheitsbeiwerte für Ankerschienen unter Querbeanspruchung, nach<br />

[5]<br />

Für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit gilt γ M = 1,0. Bei Ankerschienen darf ein<br />

Montagesicherheitsbeiwert γ inst = 1,0 angesetzt werden, wenn die folgenden<br />

Bedingungen eingehalten werden. Diese sind in einer detaillierten Montageanweisung<br />

<strong>des</strong> Herstellers anzugeben.<br />

1. Ankerschienen sind in der Regel an der Schalung so zu befestigen, dass sie sich<br />

während <strong>des</strong> Einbaus der Bewehrung oder <strong>des</strong> Einbringens und Verdichtens <strong>des</strong><br />

Betons nicht bewegen.<br />

2. Der Beton ist sachgerecht zu verdichten, insbesondere unter dem Kopf der Anker.<br />

3. Ankerschienen dürfen nicht durch Eindrücken in den Beton eingebaut werden.<br />

Sie dürfen jedoch bei Einhaltung der nachfolgenden Bedingungen in den frischen<br />

Beton (direkt nach dem Einbringen) eingerüttelt werden.<br />

• Die Länge der Ankerschiene darf 1 m nicht überschreiten, um zu<br />

gewährleisten, dass die Schiene über die gesamte Länge etwa<br />

gleichmäßig in den Beton einsinkt.<br />

5


SICHERHEITSKONZEPT<br />

• Der Beton ist im Bereich der Ankerschiene und der Ankerköpfe besonders<br />

sorgfältig zu verdichten, um Hohlräume unter der Schiene infolge <strong>des</strong><br />

Einsinkens der Ankerschiene zu vermeiden.<br />

• Die Ankerschiene darf nach dem Einbau und Verdichten <strong>des</strong> Betons nicht<br />

mehr bewegt werden.<br />

4. Der korrekte Einbau der Ankerschienen muss durch qualifiziertes Personal<br />

erfolgen, insbesondere wenn Ankerschienen eingerüttelt werden. Weiterhin ist<br />

der Einbau zu überwachen.<br />

Die in Tabelle 2.1 und Tabelle 2.2 aufgeführten Teilsicherheitsbeiwerte werden in der<br />

Zulassung angegeben.<br />

2.1 Ungerissener und gerissener Beton<br />

Ankerschienen dürfen sowohl im gerissenen als auch im ungerissenen Beton verwendet<br />

werden. Im Regelfall ist von gerissenem Beton auszugehen. Bei der Beurteilung ob<br />

gerissener oder ungerissener Beton vorliegt, müssen alle Lastfälle berücksichtigt werden,<br />

insbesondere auch Zwangsspannungen aus Temperatur, Schwinden, Stützensenkungen,<br />

etc.<br />

Es darf für die Bemessung in Sonderfällen von ungerissenem Beton ausgegangen<br />

werden, wenn im Gebrauchszustand die Ankerschiene mit der gesamten<br />

Verankerungstiefe im ungerissenen Beton liegt. Dieser Nachweis gilt als erfüllt, wenn<br />

Gleichung (2.9) an jeder Befestigungsstelle über die gesamte Verankerungstiefe<br />

eingehalten ist.<br />

σL + σR ≤ σ<br />

adm<br />

(2.9)<br />

mit:<br />

σ L = Spannungen im Beton, die durch äußere Lasten einschließlich der Lasten<br />

aus der Befestigung hervorgerufen werden<br />

σ R = Spannungen im Beton, die durch innere Zwangsverformungen (z.B.<br />

Schwinden <strong>des</strong> Betons) oder durch von außen wirkende<br />

Zwangsverformungen (z.B. infolge von Auflagerverschiebungen oder<br />

Temperaturschwankungen) hervorgerufen werden. Wird kein genauer<br />

Nachweis geführt, ist σ R = 3 N/mm 2 anzunehmen.<br />

σ adm = zulässige Zugspannung<br />

6


EINWIRKUNGEN<br />

Die Berechnung der Spannungen σ L und σ R erfolgt für ungerissenen Beton. Bei<br />

Bauteilen mit zweiachsiger Lastabtragung (z.B. Platten, Wände, Schalen) ist Gleichung<br />

(2.9) für beide Richtungen zu erfüllen. Der Wert für σ adm ist in den nationalen Anhängen<br />

zur CEN angegeben. Der empfohlene Wert ist σ adm = 0.<br />

Bei der Berechnung der Spannungen σ L und σ R ist von ungerissenem Beton<br />

auszugehen. Greifen an der Ankerschiene im Gebrauchszustand örtlich Zug- oder<br />

Querlasten > 60 kN an, ist immer von gerissenem Beton auszugehen.<br />

3 EINWIRKUNGEN<br />

Aus den Bemessungswerten der an der Ankerschiene angreifenden Einwirkungen nach<br />

Gleichung (2.2) werden die Kräfte in den Ankern, die Biegemomente der Schiene und<br />

die Zugkräfte in einer eventuell vorhandenen Rückhängebewehrung wie nachfolgend<br />

beschrieben berechnet.<br />

3.1<br />

Zuglasten an der Ankerschiene<br />

Bei Ankerschienen mit zwei Ankern dürfen die Ankerzugkräfte näherungsweise an einem<br />

gelenkig gelagertem Balken auf zwei Stützen ermittelt; d.h. die teilweise Endeinspannung<br />

kann vernachlässigt werden. Bei Ankerschienen mit mehr als zwei Ankern erfolgt die<br />

a<br />

Ermittlung <strong>des</strong> Bemessungswertes der Ankerlasten N<br />

Ed,i<br />

nach Gleichung (3.1). Die<br />

Auswertungen entsprechender Versuche mit Schienen der Firmen DKG und <strong>Halfen</strong> in [9]<br />

und [10] zeigen, dass für die Schienen dieser beiden Hersteller auch bei Ankerschienen<br />

mit 2 Ankern das Lastverteilungsmodell nach Gleichung (3.1) verwendet werden kann.<br />

N = k ⋅ A ⋅ N<br />

(3.1)<br />

a<br />

'<br />

Ed,i j Ed<br />

mit<br />

a<br />

N<br />

Ed,i<br />

= Bemessungswert der Ankerzuglast von Anker i<br />

1<br />

k =<br />

∑<br />

'<br />

A<br />

(3.1a)<br />

j<br />

7


EINWIRKUNGEN<br />

A i = Ordinate <strong>des</strong> Dreiecks mit der Höhe 1 an der Stelle der Last N Ed und der<br />

Basislänge 2 l i bei Anker i. Die Einflusslänge l i ist nach Gleichung (3.2) zu<br />

berechnen.<br />

N Ed = Bemessungswert der an der Ankerschiene angreifenden Zuglast nach<br />

Gleichung (2.2)<br />

0,05<br />

l = 13 ⋅I ⋅ s0,5<br />

≥ s [mm] (3.2)<br />

i<br />

y<br />

n = Anzahl der Anker an der Schiene innerhalb der Einflusslänge l i zu<br />

beiden Seiten der einwirkenden Last, siehe Bild 3.1<br />

l y = Trägheitsmoment der Schiene [mm 4 ]<br />

s = Ankerabstand<br />

' l −1,25s 1<br />

A2<br />

= =<br />

l 6<br />

' l − 0,25s 5<br />

A3<br />

= =<br />

l 6<br />

' l − 0,75s 1<br />

A4<br />

= =<br />

l 2<br />

N = N = 0<br />

a<br />

Ed,1<br />

a<br />

Ed,5<br />

a 1 2 1<br />

NEd,2<br />

= ⋅ ⋅ N = N<br />

6 3 9<br />

a 5 2 5<br />

NEd,3<br />

= ⋅ ⋅ N = N<br />

6 3 9<br />

Ed<br />

Ed<br />

1 2<br />

a 1 2 1<br />

k = =<br />

N<br />

' ' '<br />

Ed,4<br />

= ⋅ ⋅ N = NEd<br />

A2 + A3 + A4<br />

3<br />

2 3 3<br />

Bild 3.1: Beispiel für die Berechnung der Ankerzugkräfte nach der Einflusslängenmethode<br />

für eine Ankerschiene mit 5 Ankern. Die angenommene<br />

Einflusslänge beträgt l i = 1,5 s<br />

8


EINWIRKUNGEN<br />

Das Trägheitsmoment ist der jeweiligen Europäisch Technischen Zulassung (ETA) zu<br />

entnehmen. Bei mehreren an der Ankerschiene angreifenden Zuglasten sind die Werte<br />

a<br />

N<br />

Ed,i<br />

zu addieren (lineare Superposition).<br />

Ist die exakte Lage der angreifenden Lasten nicht bekannt, so ist für jede Versagensart<br />

die ungünstigste Lage anzunehmen (z.B. Lastangriff über einem Anker bei Stahlversagen<br />

der Anker oder Herausziehen und Lastangriff zwischen den Ankern bei Biegeversagen<br />

der Schiene).<br />

3.2 Querlasten an der Ankerschiene<br />

Es gilt Abschnitt 3.1. Es ist jedoch in Gleichung (3.1) N Ed durch V Ed zu ersetzen.<br />

Es darf angenommen werden, dass eine Querlast ohne Hebelarm an der Ankerschiene<br />

angreift, wenn das Anbauteil direkt gegen die Ankerschiene bzw. den Beton gespannt<br />

wird bzw. die Dicke einer evtl. vorhandenen Mörtelschicht ≤ 0,5 d beträgt sowie der<br />

Durchmesser d f <strong>des</strong> Durchgangslochs im Anbauteil die Werte nach [5] nicht<br />

überschreitet.<br />

Sind die angegebenen Bedingungen nicht eingehalten, ist anzunehmen, dass die<br />

Querlast in einem Abstand von der Ankerschiene angreift. Das Biegemoment in der<br />

Schraube hängt davon ab, ob sich das Anbauteil verdrehen kann oder nicht (Bild 4.9).<br />

3.3 Biegebeanspruchung der Ankerschiene<br />

Das Biegemoment in der Schiene darf unabhängig von der Zahl der Anker an einem<br />

gelenkig gelagerten Balken auf zwei Stützen mit einer Stützweite entsprechend dem<br />

Ankerabstand berechnet werden. Diese Regelung stimmt mit dem wirklichen Tragverhalten<br />

nicht überein, weil die teilweise Einspannung an den Schienenenden und die Seilwirkung<br />

bei Ankerschienen mit mehr als zwei Ankern die Durchlaufwirkung nach dem Fließen der<br />

Schiene vernachlässigt. <strong>Zum</strong> Ausgleich werden die in der ETA angegebenen<br />

rechnerischen Biegewiderstände angepasst. Sie sind höher als das plastische<br />

Widerstandsmoment. Der Ansatz wurde gewählt, um das Biegemoment einfach<br />

berechnen zu können.<br />

9


EINWIRKUNGEN<br />

3.4 Rückhängebewehrung<br />

3.4.1 Zuglasten an der Ankerschiene<br />

Der Bemessungswert der Zugkraft N Ed,re der Rückhängebewehrung <strong>des</strong> Ankers i<br />

entspricht dem Wert<br />

a<br />

N<br />

Ed,i<br />

<strong>des</strong> betroffenen Ankers.<br />

3.4.2 Querlasten an der Ankerschiene<br />

Die Zugkraft in der Rückhängebewehrung N Rd,re <strong>des</strong> Ankers i ergibt sich nach Gleichung<br />

(3.3). Ist die Rückhängebewehrung nicht in Richtung der angreifenden Querkraft<br />

ausgerichtet, ist dies bei der Ermittlung der Zugkraft in der Bewehrung zu<br />

berücksichtigen.<br />

⎛ e<br />

⎜<br />

⎝ z<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

s<br />

NEd,re<br />

= VEd<br />

+ 1<br />

(3.3)<br />

mit<br />

e s = Abstand zwischen Querlast und Rückhängebewehrung<br />

z = innerer Hebelarm<br />

≈ 0,85 · h‘<br />

≈ 0,85 · (h – h ch – 0,5 d s )<br />

'<br />

⎧2hef<br />

h ≤ min⎨ ⎩2c<br />

1<br />

Werden die Anker mit unterschiedlichen Querlasten belastet, ist Gleichung (3.3) unter<br />

Ansatz der Querlast <strong>des</strong> höchstbelasteten Ankers Vh Ed zu berechnen. Dies führt zu N<br />

h<br />

Ed,re .<br />

10


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4 CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.1 Zugbeanspruchung<br />

4.1.1 Allgemeines<br />

Die unter Zugbeanspruchung auftretenden Versagensarten sind in Bild 4.1 gezeigt. Die<br />

erforderlichen Nachweise für alle Versagensarten sind in Tabelle 4.1 zusammengestellt.<br />

Bei Anwendungen ohne Rückhängebewehrung sind die Nachweise nach Tabelle 4.1,<br />

Zeilen 1 bis 9 zu führen. Bei Anwendungen mit Rückhängebewehrung ist die<br />

Tragfähigkeit nach Tabelle 4.1, Zeilen 1 bis 6 sowie Zeile 8 bis 11 nachzuweisen. Es<br />

wird also der Nachweis bei Betonausbruch durch den Nachweis bei Versagen der<br />

Rückhängebewehrung ersetzt. Dabei wird angenommen, dass die Ankerlast nur von der<br />

Rückhängebewehrung aufgenommen wird.<br />

11


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.1:<br />

Versagensarten für Ankerschienen unter Zugbeanspruchung<br />

12


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

Stahlversagen<br />

Herausziehen<br />

Betonausbruch<br />

Spalten<br />

Versagensarten Schiene Ungünstigster Anker bzw.<br />

Schraube<br />

Anker<br />

a<br />

NRk,s,a<br />

b)<br />

NEd<br />

≤ NRd,s,a<br />

=<br />

γ<br />

Verbindung zwischen<br />

Anker und Schiene<br />

Aufbiegen der<br />

Schienenschenkel<br />

Lokaler Betonausbruch a)<br />

Stahlversagen der<br />

Rückhängebewehrung<br />

Haken- bzw.<br />

Hammerkopfschraube<br />

Biegung der Schiene<br />

N<br />

M<br />

Ed<br />

Ed<br />

≤ N<br />

≤ M<br />

Rd,s, <br />

Rd,s,flex<br />

N<br />

=<br />

γ<br />

Rk,s, <br />

Ms, <br />

M<br />

= γ<br />

Rk,s,flex<br />

Ms,flex<br />

Versagen der Rückhängebewehrung<br />

im Ausbruchkegel<br />

nicht erforderlich bei Ankern mit einem Randabstand c > 0,5h ef<br />

höchstbelasteter Anker oder Spezialschraube<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

a<br />

Ed<br />

≤ N<br />

Rd,s,c<br />

N<br />

=<br />

γ<br />

N<br />

Ms,a<br />

Rk,s,c<br />

Ms,c<br />

Rk,s,s b)<br />

Ed<br />

≤ NRd,s,s<br />

=<br />

γMs<br />

a<br />

Ed<br />

a<br />

Ed<br />

a<br />

Ed<br />

a<br />

Ed<br />

a<br />

Ed<br />

a<br />

Ed<br />

NRk,p<br />

b)<br />

≤ N = γ<br />

Rd,p<br />

Rd,c<br />

Mc<br />

NRk,c<br />

c)<br />

≤ N = γ<br />

Rd,sp<br />

Mc<br />

NRk,sp<br />

c)<br />

≤ N = γ<br />

Rd,cb<br />

Mc<br />

Mc<br />

b)<br />

N<br />

≤ N = Rk,cb c)<br />

γ<br />

NRk,re<br />

≤ NRd,re<br />

=<br />

γMs,re<br />

NRk,a<br />

b)<br />

≤ N = γ<br />

es kann auch ein geringer belasteter Anker maßgebend sein, wenn der Widerstand aufgrund<br />

von Rand- und Ankerabständen niedrig ist<br />

Rd,a<br />

Mc<br />

b)<br />

Tabelle 4.1<br />

Erforderliche Nachweise für Ankerschienen unter Zugbelastung<br />

13


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.1.2 Anordnung einer Rückhängebewehrung<br />

a<br />

Ist die an einem Anker angreifende Einwirkung N<br />

Ed,i<br />

größer als der Bemessungswert <strong>des</strong><br />

Widerstan<strong>des</strong> für Betonausbruch N Rd,c kann die Ankerzugkraft durch eine<br />

Rückhängebewehrung aufgenommen werden. Eine Rückhängebewehrung darf nur als<br />

wirksam angesehen werden, wenn folgende Anforderungen erfüllt sind (vgl. Bild 4.2):<br />

a) Die Rückhängebewehrung aller Anker muss aus Bügeln oder Schlaufen<br />

bestehen, den gleichen Durchmesser aufweisen, aus geripptem Bewehrungsstahl<br />

(f yk ≤ 500 N/mm 2 ) mit einem Durchmesser d s ≤ 16 mm hergestellt<br />

werden und den Biegerollendurchmesser nach [7] (EN 1992-1-1) einhalten.<br />

b) Die Rückhängebewehrung ist möglichst nahe zum Anker anzuordnen. Sie<br />

sollte möglichst die Oberflächenbewehrung umschließen. Nur Bewehrungsstäbe<br />

mit einem Abstand ≤ 0,75 h ef vom Anker dürfen als wirksam<br />

angesehen werden.<br />

c) Die minimale Verankerungslänge im angenommenen Ausbruchkegel ist<br />

min l 1 = 4 d s (bei Haken oder Winkelhaken) oder min l 1 = 10 d s (gerade<br />

Stäbe oder ohne angeschweißte Querstäbe).<br />

d) Die Verankerung der Rückhängebewehrung außerhalb <strong>des</strong> Betonausbruchkegels<br />

muss mit einer Verankerungslänge l bd nach [7] erfolgen.<br />

e) Die Spaltkräfte aus der Fachwerkwirkung müssen durch eine<br />

Oberflächenbewehrung aufgenommen werden, die die Rissbreiten auf den<br />

zulässigen Wert (w k ≈ 0,3 mm) begrenzt.<br />

Bild 4.2:<br />

Ankerschienen mit Rückhängebewehrung aus Bügeln am Bauteilrand<br />

14


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bei Ankerschienen parallel zum Bauteilrand oder in einem schmalen Bauteil sind die<br />

Rückhängebügel senkrecht zur Längsachse der Schienen anzuordnen (vgl. Bild 4.2).<br />

4.1.3 Stahlversagen von Anker, Ankerschiene oder Haken- bzw. Hammerkopfschraube<br />

Die charakteristischen Widerstände N Rk,s,a , (Bruch <strong>des</strong> Ankers), N Rk;s,c , (Versagen der<br />

Verbindung zwischen Schiene und Anker), N Rk,s,l , (Aufbiegen der Schienenschenkel),<br />

N Rk,s,s (Versagen der Schraube) und M Rk,s,flex (Versagen durch Biegebruch der Schiene)<br />

werden in der ETA angegeben.<br />

4.1.4 Herausziehen<br />

Der charakteristische Widerstand für Herausziehen wird in der jeweiligen ETA<br />

angegeben. Er wird begrenzt durch die Betonpressung unter dem Ankerkopf.<br />

NRk,p = 6⋅ Ah ⋅ fck,cube ⋅ ψ<br />

ucr,N<br />

(4.1)<br />

mit<br />

A h = Lasteinleitungsfläche <strong>des</strong> Ankerkopfes<br />

=<br />

π<br />

( d<br />

2 2<br />

h<br />

− d ) für runde Ankerköpfe<br />

4<br />

f ck,cube = Nennwert der Betondruckfestigkeit (Würfel mit einer Kantenlänge von 150<br />

mm)<br />

ψ ucr,N = 1,0 gerissener Beton<br />

= 1,4 ungerissener Beton<br />

4.1.5 Betonausbruch<br />

Der charakteristische Widerstand eines Ankers im gerissenen Beton bei Betonausbruch<br />

ergibt sich nach Gleichung (4.2). Bei Befestigungen im ungerissenen Beton darf der<br />

charakteristische Widerstand mit dem Beiwert ψ ucr,N = 1,4 multipliziert werden.<br />

0<br />

N Rk,c = NRk,c ⋅ α<br />

s,N<br />

⋅ αe,N ⋅ αc,N ⋅ ψre,N ⋅ ψ<br />

ucr,N<br />

[N] (4.2)<br />

mit<br />

0<br />

N<br />

Rk,c<br />

= 8,5<br />

⋅ α ⋅ f<br />

1,5<br />

⋅ h [N] (4.3)<br />

ch<br />

ck,cube<br />

ef<br />

15


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

f ck,cube = Nennwert der Betondruckfestigkeit (Würfel mit einer Kantenlänge von 150<br />

mm) [N/mm 2 ]<br />

α ch = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses der Schiene auf die<br />

Betonausbruchlast<br />

h ef<br />

0,15<br />

⎛ ⎞<br />

= ⎜ ≤ 1,0<br />

180 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

α s,N = Einfluss benachbarter Anker auf die Betonausbruchlast<br />

1<br />

=<br />

1,5<br />

n ⎡⎛<br />

si<br />

⎞ N ⎤<br />

i<br />

1+ ∑ ⎢⎜1− ⎥<br />

i=<br />

1 s ⎟ ⋅<br />

⎢ cr,N N 0<br />

⎣⎝<br />

⎠ ⎥⎦<br />

(4.4)<br />

(4.5)<br />

mit<br />

s i = Abstand vom betrachteten Anker zu den benachbarten Anker<br />

≤ s cr,N<br />

s cr,N =<br />

⎛ hef<br />

⎞<br />

2⋅⎜2,8 −1,3 ⋅ ⋅hef<br />

≥ 3 ⋅hef<br />

180 ⎟<br />

⎝ ⎠ (4.6)<br />

N Sd,i = Bemessungswert der Zugkraft <strong>des</strong> Ankers i<br />

N Sd,0 = Bemessungswert der Zugkraft <strong>des</strong> betrachteten Ankers<br />

n = Anzahl der Anker innerhalb eines Abstan<strong>des</strong> s cr,N , die den Betonausbruch<br />

von Anker 0 beeinflussen<br />

Bild 4.3:<br />

Beispiele für eine Ankerschiene mit unterschiedlichen Zuglasten an den<br />

einzelnen Ankern<br />

16


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

α e,N = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses eines Bauteilran<strong>des</strong> (c 1 < c cr,N )<br />

0,5<br />

=<br />

⎛ c1<br />

⎞<br />

⎜ c ⎟<br />

⎝ cr,N ⎠<br />

≤ 1<br />

c 1 = Randabstand <strong>des</strong> Ankers 1 (siehe Bild 4.4)<br />

c cr,N = charakteristischer Randabstand<br />

=<br />

⎛ hef<br />

⎞<br />

0,5 ⋅ scr,N = ⎜2,8 −1,3 ⋅ ⋅hef ≥ 1,5 ⋅hef<br />

180 ⎟<br />

⎝<br />

⎠<br />

(4.7)<br />

(4.8)<br />

Bild 4.4:<br />

Ankerschiene an einem Bauteilrand (a)) oder in einem schmalen Bauteil<br />

(b))<br />

α c,N = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses einer Bauteilecke (c 2 < c cr,N )<br />

0,5<br />

⎛ c2<br />

⎞<br />

= ⎜ ≤ 1<br />

c ⎟<br />

⎝ cr,N ⎠<br />

c 2 = Eckabstand <strong>des</strong> betrachteten Ankers (siehe Bild 4.5)<br />

(4.9)<br />

17


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.5:<br />

Ankerschiene in der Bauteilecke<br />

a) Anker 1 wird berechnet b) Anker 2 wird berechnet<br />

c) Anker 2 wird berechnet d) Anker 1 wird berechnet<br />

Der Faktor ψ re,N berücksichtigt den Einfluss einer dichten Bewehrung für<br />

Verankerungstiefen h ef < 100 mm:<br />

h<br />

200<br />

ef<br />

ψ re,N = 0,5 + ≤ 1<br />

(4.10)<br />

mit h ef in mm.<br />

Der Faktor ψ re,N darf in den folgenden Fällen zu ψ re,N = 1,0 angesetzt werden:<br />

• die Bewehrung (unabhängig vom Durchmesser) ist mit einem Achsabstand<br />

≥ 150 mm angeordnet; oder<br />

• die Bewehrung mit einem Durchmesser d s ≤ 10 mm ist mit einem Achsabstand<br />

≥ 100 mm angeordnet.<br />

ψ ucr,N =<br />

Faktor zur Berücksichtigung der Lage der Ankerschiene in gerissenem oder<br />

ungerissenem Beton<br />

18


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

ψ ucr,N = 1,0 bei Lage der Ankerschiene im gerissenen Beton (4.11)<br />

= 1,4 bei Lage der Ankerschiene im ungerissenen Beton<br />

Wenn ein Anker durch zwei Eckabstände (c 2,i < c cr,N ) beeinflusst wird, muss der Faktor<br />

α c,N für die beiden Eckabstände berechnet werden und das Produkt ist in Gleichung<br />

(4.2) einzusetzen.<br />

Bei Anwendungen mit Ankerschienen mit einer Verankerungstiefe h ef ≥ 180 mm mit<br />

einem Einfluss durch einen Bauteilrand (c 1 < c cr,N ) und zwei Bauteilecken (c 2 < c cr,N ) für<br />

den betrachteten Anker (Beispiel siehe c) mit einem Randabstand c < c cr,N führt die<br />

Bemessung nach Gleichung (4.2) zu Ergebnissen, die auf der sicheren Seite liegen.<br />

Genauere Ergebnisse werden erzielt, wenn für die Verankerungstiefe h ef der Wert<br />

nach Gleichung (4.12) in Gleichung (4.2a) sowie in die Gleichungen zur Ermittlung von<br />

α s,N , α e,N und α c,N eingesetzt wird.<br />

'<br />

h ef<br />

⎛ c<br />

'<br />

max smax<br />

⎞<br />

hef = max⋅ ⎜ ⋅h ef ; ⋅hef<br />

ccr,N<br />

s<br />

⎟<br />

⎝<br />

cr,N ⎠<br />

≥ 180 mm (4.12)<br />

mit<br />

c max = maximaler Randabstand der Ankerschiene zu einem Bauteilrand oder zu einer<br />

Bauteilecke<br />

≤ c cr,N = 0,5 s cr,N nach Gleichung (4.6)<br />

s max = größter Achsabstand der Anker, gemessen von Ankermitte<br />

≤ s cr,N nach Gleichung (4.6)<br />

Dieser Nachweis kann bei den hier behandelten Schienen der Firmen DKG und <strong>Halfen</strong><br />

entfallen, da derzeit nur Schienen mit h ef ≤ 179 mm angeboten werden.<br />

4.1.6 Spalten <strong>des</strong> Betons<br />

4.1.6.1 SPALTEN DES BETONS BEI DER MONTAGE<br />

Spaltversagen während der Montage der Haken- bzw. Hammerkopfschrauben wird<br />

durch Einhaltung der Min<strong>des</strong>trand- und -achsabstände sowie der Min<strong>des</strong>tbauteildicken<br />

einschließlich der Anforderungen an die Randbewehrung vermieden. Die<br />

Min<strong>des</strong>tabmessungen und die Anforderungen an die Randbewehrung sind in den<br />

jeweiligen Europäisch Technischen Zulassungen (ETA) angegeben (vergl. [11], [12]).<br />

19


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.1.6.2 SPALTEN DES BETONS INFOLGE LASTEINWIRKUNG<br />

Der Nachweis für Spaltversagen ist nicht erforderlich, wenn dieser in der jeweiligen<br />

Europäisch Technischen Zulassung nicht gefordert wird (vergl. [11], [12]) oder wenn<br />

zumin<strong>des</strong>t eine der nachfolgenden Bedingungen eingehalten ist:<br />

a) Der Randabstand in alle Richtungen beträgt bei Ankerschienen mit einem<br />

Befestigungsmittel c ≥ 1,2c cr,sp und bei Ankerschienen mit ≥ 2 Ankern c ≥<br />

1,2 c cr,sp . Der charakteristische Randabstand c cr,sp gilt für die Min<strong>des</strong>tbauteildicke.<br />

Er ist in der jeweiligen Zulassung angegeben.<br />

b) Der charakteristische Widerstand für Betonausbruch, lokalen Betonausbruch und<br />

Herausziehen wird unter Annahme von gerissenem Beton ermittelt und es ist eine<br />

Bewehrung vorhanden, die die Spaltkräfte aufnimmt und die Rissbreite auf<br />

w k ≤ 0,3 mm begrenzt.<br />

Ist ein Nachweis für Spaltversagen erforderlich und sind beide o.g. Bedingungen a) und<br />

b) nicht erfüllt, so ist der charakteristische Widerstand eines Ankers der Ankerschiene<br />

nach Gleichung (4.13) zu ermitteln.<br />

N<br />

= N ⋅ α ⋅ α ⋅ α ⋅ ψ ⋅ ψ ⋅ ψ [N] (4.13)<br />

0<br />

Rk,sp Rk,c s,N e,N c,N re,N ucr,N h,sp<br />

mit<br />

N<br />

⎧⎪ N<br />

0<br />

Rk,p<br />

Rk,c<br />

min<br />

N<br />

0<br />

Rk,c<br />

= ⎨<br />

⎪ ⎩<br />

N Rk,p nach Gleichung (4.1)<br />

N<br />

0<br />

Rk,c<br />

, α s,N , α e,N , α c,N , ψ re,N und ψ ucr,N nach Abschnitt 4.1.5. Allerdings sind die Werte c cr,N<br />

und s cr,N durch die Werte c cr,sp und s cr,sp zu ersetzen. Diese Werte gelten für eine<br />

Bauteildicke h min und sind in der jeweiligen Zulassung angegeben. Der Faktor ψ h,sp<br />

berücksichtigt den Einfluss der tatsächlich vorhandenen Bauteildicke h auf den<br />

Widerstand gegenüber der Versagensart Spalten.<br />

20


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

ψ h,sp = Faktor zur Berücksichtigung der vorhandenen Bauteildicke auf die<br />

Spaltbruchlast<br />

2/3 2/3<br />

⎛ h ⎞ ⎛ 2h ⎞<br />

ef<br />

= ⎜ ⎟ ≤ ⎜ ⎟<br />

h h<br />

⎝ min ⎠ ⎝ min ⎠<br />

[-] (4.14)<br />

mit<br />

h min = Min<strong>des</strong>tbauteildicke nach Zulassung<br />

Für Ankerschienen mit mehreren Abständen zu Bauteilrändern (z.B. in der Bauteilecke<br />

oder in schmalen Bauteilen) ist der kleinste Wert <strong>des</strong> Randabstan<strong>des</strong> c in Gleichung<br />

(4.14) einzusetzen. Ist der Randabstand zwischen Ankerschiene und Bauteilrand kleiner<br />

als der Wert c cr,sp , so sollte entlang <strong>des</strong> Bauteilran<strong>des</strong> eine Längsbewehrung vorgesehen<br />

werden.<br />

4.1.7 Lokaler Betonausbruch<br />

Ein Nachweis gegenüber Versagen durch lokalen Betonausbruch ist nur zu führen, wenn<br />

der Randabstand zwischen Ankerschiene und Bauteilrand c ≤ 0,5h ef ist. Bei den<br />

Ankerschienen der Firmen DKG und Hafen wurden die minimalen Randabstände so<br />

gewählt, dass der Nachweis <strong>des</strong> lokalen Betonausbruches nicht erforderlich wird (vergl.<br />

[11], [12]).<br />

Ist lokaler Betonausbruch nachzuweisen, wird der charakteristische Widerstand eines<br />

Ankers in gerissenem Beton nach Gleichung (4.15) ermittelt. Bei Ankerschienen, die<br />

senkrecht zum Bauteilrand angeordnet sind und gleichmäßig belastet werden, ist ein<br />

Nachweis nur für den unmittelbar am Rand eingebauten Anker erforderlich.<br />

N<br />

= N ⋅ α ⋅ ψ ⋅ α ⋅ α ⋅ ψ [N] (4.15)<br />

0<br />

Rk,cb Rk,cb s,Nb g,Nb c,Nb h,Nb ucr,N<br />

mit<br />

0<br />

N<br />

Rk,cb<br />

= charakteristischer Widerstand eines Einzelankers am Bauteilrand mit<br />

großem Abstand zu benachbarten Anker in gerissenem Beton<br />

8 ⋅ c ⋅ A ⋅<br />

[N] (4.16)<br />

=<br />

1 h<br />

fck,<br />

cube<br />

21


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

A h = Lasteinleitungsfläche <strong>des</strong> Ankers [mm²]<br />

=<br />

π 2 2<br />

⋅ ( d h<br />

− d )<br />

4<br />

für kreisförmige Lasteinleitungsflächen [mm²] (4.17)<br />

c 1 = Randabstand der Ankerschiene [mm]<br />

α s,Nb = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses benachbarter Anker. Er wird<br />

nach Gleichung (4.5) ermittelt, allerdings ist für den charakteristischen<br />

Achsabstand der Wert s cr,Nb statt s cr,N einzusetzen.<br />

s cr,Nb = charakteristischer Achsabstand bei lokalem Betonausbruch<br />

= 4 c 1 (4.18)<br />

α c,Nb = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses einer Bauteilecke<br />

0,5<br />

⎛ c ⎞<br />

= ⎜<br />

2<br />

⎟<br />

≤ 1<br />

c<br />

[-] (4.19)<br />

⎝ cr,Nb ⎠<br />

c 2 = Eckabstand <strong>des</strong> betrachteten Ankers (siehe Bild 4.5)<br />

c cr,Nb = 0,5 · s cr,Nb (4.20)<br />

Wird ein Anker durch 2 Bauteilecken (c 2 < c cr,N ) beeinflusst, ist der Faktor α c,Nb für beide<br />

Randabstände c 2,1 und c 2,2 zu ermitteln und das Produkt der Faktoren α c,Nb ist in<br />

Gleichung (4.15) einzusetzen.<br />

ψ g,Nb = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einflusses der Lasteinleitungsfläche<br />

benachbarter Anker<br />

= n + ( 1− s1<br />

n) ⋅ ≥ 1<br />

4 ⋅ c1<br />

für s 1 ≤ 4c 1 (4.21)<br />

n = Anzahl der Anker unter Zug parallel zum Rand<br />

α h,Nb = Faktor zur Berücksichtigung der Bauteildicke, wenn der Abstand <strong>des</strong> Kopfes<br />

zum oberen oder unteren Rand < 2 c 1 ist (siehe Bild 4.6).<br />

=<br />

hef<br />

+ f 2c1<br />

+ f<br />

(4.22)<br />

≤ ≤ 1 [-]<br />

4c1<br />

4c1<br />

f = Abstand zwischen der Oberseite <strong>des</strong> Ankerkopfes (Ort der Lasteinleitung)<br />

und der Unterseite <strong>des</strong> Bauteils (siehe Bild 4.6)<br />

ψ ucr,N = siehe Gleichung (4.11)<br />

22


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.6:<br />

Ankerschiene in der Ecke eines dünnen Bauteils<br />

4.1.8 Stahlversagen der Rückhängebewehrung<br />

Der charakteristische Widerstand der Rückhängebewehrung N Rk,s,re eines Ankers beträgt<br />

N Rk,re = n · A s · f yk [N] (4.23)<br />

mit<br />

n = Anzahl der Schenkel der Rückhängebewehrung für einen Anker im<br />

Ausbruchkegel<br />

A s = Querschnitt eines Schenkels der Rückhängebewehrung<br />

f yk = Nennwert der Streckgrenze der Rückhängebewehrung ≤ 500 N/mm 2<br />

4.1.9 Versagen der Rückhängebewehrung im Ausbruchkegel<br />

Der charakteristische Widerstand der Rückhängebewehrung bei Versagen durch<br />

Herausziehen aus dem Beton wird nach Gleichung (4.24) berechnet.<br />

N<br />

Rd,a<br />

l ⋅ π ⋅d ⋅ f<br />

= ∑<br />

α<br />

n<br />

1 s bd<br />

(4.24)<br />

23


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

mit<br />

n = Anzahl der Schenkel der Zusatzbewehrung, die für einen Anker wirkt<br />

l 1 = Verankerungslänge der Rückhängebewehrung im Ausbruchkegel<br />

≥ l b,min (siehe Bild 4.2)<br />

l b,min = minimale Verankerungslänge<br />

= 4d s (Haken- oder Winkelhaken)<br />

= 10 d s Verankerung mit geraden Stäben mit oder ohne angeschweißte<br />

Querstäbe<br />

d s = Durchmesser der Rückhängebewehrung<br />

f bd = Bemessungswert der Verbundfestigkeit nach EN 1992-1-1<br />

= f bk / γ c<br />

f bk = Charakteristischer Wert der Verbundfestigkeit entsprechend EN 1992-1-1<br />

[7] unter Berücksichtigung der Betondeckung der Rückhängebewehrung<br />

α = Einflussfaktor nach EN 1992-1-1<br />

= 0,7 für Bewehrungsstäbe mit Haken<br />

4.2 Querbeanspruchung<br />

4.2.1 Allgemeines<br />

In diesem Abschnitt werden nur senkrecht zur Schienenachse einwirkende Querlasten<br />

berücksichtigt. Die unter Querbeanspruchung auftretenden Versagensarten sind in Bild<br />

4.7 gezeigt. Die erforderlichen Nachweise unter Querbeanspruchung sind in Tabelle 4.2<br />

zusammengestellt. Für Anwendungen ohne Rückhängebewehrung sind die Nachweise<br />

nach Tabelle 4.2, Zeilen 1 bis 5 zu führen. Bei Anwendungen mit Rückhängebewehrung<br />

ist die Tragfähigkeit nach Tabelle 4.2, Zeilen 1 bis 4 sowie Zeilen 6 und 7 nachzuweisen,<br />

d.h. wie bei Zugbeanspruchung wird der Nachweis gegenüber Betonkantenbruch durch<br />

den Nachweis gegenüber Versagen der Rückhängebewehrung ersetzt. Dabei wird<br />

angenommen, dass die gesamte Querlast durch die Rückhängebewehrung<br />

aufgenommen wird.<br />

24


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.7:<br />

Versagensarten für Ankerschienen unter Querbeanspruchung<br />

25


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

1<br />

Versagensart<br />

Stahlversagen<br />

Haken- bzw.<br />

Hammerkopfschraube<br />

Schiene<br />

Ungünstigster Anker oder<br />

Spezialschraube<br />

VRk,s<br />

VEd<br />

≤ VRd,s,s<br />

= γ a<br />

Rk,s,a<br />

V<br />

2 Anker 1) Ed VRd,s,a<br />

Ms<br />

Querlast<br />

mit V Rk,s,a = N Rk,s,a<br />

ohne<br />

V<br />

Hebelarm<br />

Rk,s,c<br />

V V<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Querlast<br />

mit<br />

Hebelarm<br />

Anker/<br />

Schiene 1)<br />

Aufbiegen der<br />

Schienenschenkel<br />

Haken- bzw.<br />

Hammerkopfschraube<br />

Betonausbruch auf der lastabgewandten<br />

Seite<br />

7 Betonkantenbruch<br />

8 Stahlversagen der Zusatzbewehrung<br />

9<br />

a<br />

b<br />

Versagen der Zusatzbewehrung im<br />

Ausbruchkegel<br />

V<br />

Rk,s,l<br />

Ed ≤ VRd,s,l<br />

= γ Ms,l a<br />

V<br />

Ms<br />

V<br />

≤ = γ a<br />

Ed ≤ Rd,s,c = γ Ms a<br />

mit V Rk,s,c = N Rk,s,c<br />

V<br />

Rk,s<br />

Ed ≤ VRd,s,s<br />

= γ Ms a<br />

V<br />

V<br />

a<br />

Ed<br />

V<br />

a<br />

Ed<br />

N<br />

N<br />

V<br />

Rk,cp<br />

≤ VRd,cp<br />

= γ Mc b<br />

V<br />

Rk,c<br />

≤ VRd,c<br />

= γ Mc b<br />

N<br />

Rk,re<br />

Ed,re ≤ NRd,re<br />

= γ Ms,re a<br />

N ,<br />

≤ N = Rk a<br />

γ<br />

Ed, re Rd,<br />

a<br />

höchstbeanspruchter Anker oder Spezialschraube<br />

die auf den Anker wirkende Last ist bei der Bestimmung <strong>des</strong> ungünstigsten Ankers in<br />

Verbindung mit Rand- und Achsabständen zu betrachten<br />

1) Die Nachweise Zeile 2 und 3 sind noch nicht Bestandteil der CEN/TS, werden jedoch in Zukunft aufgenommen.<br />

Mc<br />

a<br />

Tabelle 4.2<br />

Erforderliche Nachweise für Ankerschienen unter Querlasten<br />

Der ungünstigste Anker ist wie bei Zugbeanspruchung definiert (vergl. Abschnitt 4.1.1).<br />

26


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.2.2 Bemessung der Rückhängebewehrung<br />

a<br />

Ist die an einem Anker angreifende Einwirkung V<br />

Ed,i<br />

größer als der Bemessungswert für<br />

Betonkantenbruch, kann die Ankerquerlast durch eine Rückhängebewehrung aufgenommen<br />

werden, die für die gesamte Querlast zu bemessen ist. Sie muss aus geripptem<br />

Betonstahl (d s ≤ 16 mm, f yk ≤ 500 N/mm²) bestehen und für alle Anker ist der gleiche<br />

Stabdurchmesser zu verwenden. Der Biegerollendurchmesser ist nach EN 1992-1-1 [7]<br />

zu wählen.<br />

Eine Rückhängebewehrung ist nur dann als wirksam anzusehen, wenn sie folgende<br />

Anforderungen erfüllt (vergl. Bild 4.8):<br />

a) Der Abstand der Bewehrungsstähle vom Anker muss ≤ 0,75 c 1 betragen.<br />

b) Die Verankerungslänge der Rückhängebewehrung im Betonkantenbruchkegel<br />

muss min<strong>des</strong>tens betragen:<br />

min l 1 = 10d s gerade Bewehrungsstäbe mit oder ohne angeschweißte<br />

Querstäbe<br />

= 4d s abgebogene Bewehrungsstäbe (Haken oder Winkelhaken)<br />

c) Entlang <strong>des</strong> Bauteilran<strong>des</strong> muss eine Längsbewehrung vorhanden sein zur<br />

Aufnahme der aus der Fachwerkwirkung entstehenden Zugkräfte (Bild 4.8).<br />

Zur Vereinfachung darf der Winkel der Druckstreben zu 45° angenommen<br />

werden.<br />

Bild 4.8:<br />

Oberflächenbewehrung zur Übertragung von Querlasten<br />

27


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.2.3 Stahlbruch von Haken- bzw. Hammerkopfschraube und Aufbiegen der<br />

Schienenschenkel<br />

4.2.3.1 QUERLAST OHNE HEBELARM<br />

Die charakteristischen Widerstände für Stahlversagen der Haken- bzw.<br />

Hammerkopfschraube (V Rk,s,s ), Stahlversagen <strong>des</strong> Ankers (V Rk,s,a ) und für Versagen<br />

infolge Aufbiegen der Schienenschenkel (V Rk,s,l ) werden in der jeweiligen ETA<br />

angegeben.<br />

4.2.3.2 QUERLAST MIT HEBELARM<br />

Der charakteristische Widerstand einer Haken- bzw. Hammerkopfschraube bei<br />

Stahlversagen ergibt sich nach Gleichung (4.25).<br />

αM<br />

⋅MRk,s<br />

(4.25)<br />

VRk,s<br />

=<br />

l<br />

mit<br />

α M = Faktor zur Berücksichtigung <strong>des</strong> Einspannungsgra<strong>des</strong> <strong>des</strong> Anbauteils<br />

= 1,0 keine Einspannung, freie Verdrehung <strong>des</strong> Anbauteils möglich,<br />

siehe Bild 4.9a<br />

= 2,0 volle Einspannung, keine Verdrehung <strong>des</strong> Anbauteils möglich,<br />

siehe Bild 4.9b<br />

l = Hebelarm (siehe Bild 4.9)<br />

M RK,s = charakteristischer Widerstand der Haken- bzw. Hammerkopfschraube bei<br />

Biegebruch<br />

=<br />

⎛ ⎞<br />

0 N ⋅ ⎜ ⎟<br />

−<br />

Ed<br />

M<br />

Rk ,s<br />

1<br />

⎝ N<br />

Rd, s ⎠<br />

[Nm] (4.26)<br />

0<br />

M<br />

Rk,s<br />

= Grundwert <strong>des</strong> charakteristischen Biegewiderstan<strong>des</strong> der<br />

Haken- bzw. Hammerkopfschraube<br />

NRk,x<br />

N Rd,s =<br />

γ<br />

Ms<br />

N Rk,s = charakteristischer Widerstand der Schraube bei<br />

Zugbeanspruchung<br />

γ M,s = Materialsicherheitsbeiwert<br />

(4.27)<br />

Die Werte M<br />

0<br />

Rk,s<br />

, N Rk,s und γ M,s sind in der Zulassung angegeben.<br />

28


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Wird angenommen, dass sich das Anbauteil nicht verdrehen kann, muss das<br />

Einspannmoment M Ed = V Ed • l / 2 durch das Anbauteil aufgenommen und weitergeleitet<br />

werden. Greift die Querlast mit Hebelarm an, ist der charakteristische Widerstand der<br />

Haken- bzw. Hammerkopfschraube in der Regel kleiner als der Wert für die Versagensart<br />

„Aufbiegen der Schienenschenkel“. Daher wird dieser Nachweis nicht gefordert.<br />

Bild 4.9:<br />

Ankerschiene, bei der die Querlast mit Hebelarm angreift<br />

a) frei verdrehbares Anbauteil<br />

b) nicht verdrehbares Anbauteil<br />

4.2.4 Betonausbruch auf der lastabgewandten Seite<br />

Der charakteristische Widerstand ergibt sich nach Gleichung (4.28).<br />

VRk,cp = k5 ⋅ NRk,c<br />

[Nm] (4.28)<br />

mit<br />

k 5 = Faktor, der in der jeweiligen Zulassung angegeben ist. Er beträgt in der<br />

Regel<br />

= 1,0 für h ef < 60 mm<br />

= 2,0 für h ef ≥ 60 mm<br />

Bei Ankerschienen mit Rückhängebewehrung zur Aufnahme der<br />

Querlasten ist der Beiwert k 5 in Gleichung (4.28) mit dem Faktor 0,75 zu<br />

multiplizieren.<br />

N Rk,c = Charakteristischer Widerstand <strong>des</strong> Ankers bei Zugbeanspruchung für die<br />

Versagensart Betonausbruch nach Abschnitt 4.1.5. Es ist der ungünstigste<br />

auf Querzug beanspruchte Anker nachzuweisen.<br />

29


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.2.5 Betonkantenbruch<br />

Ein Nachweis für Betonkantenbruch kann entfallen, wenn der Randabstand in alle<br />

Richtungen c ≥ 10h ef und c ≥ 60d beträgt. Der kleinere Wert ist maßgebend.<br />

Der charakteristische Widerstand eines Ankers im gerissenen Beton ergibt sich nach<br />

Gleichung (4.29).<br />

V = V ⋅ α ⋅ α ⋅ α ⋅ α ° ⋅ ψ [N] (4.29)<br />

Rk,c<br />

0<br />

Rk,c<br />

s,V c,V h,V 90 ,V re,V<br />

mit<br />

V<br />

0<br />

Rk,c<br />

= α ⋅ f ⋅ c<br />

[N] (4.30)<br />

p<br />

ck,cube<br />

1,5<br />

1<br />

mit<br />

α p = Produktfaktor [N 0,5 /mm]. Er ist in der jeweiligen Zulassung angegeben,<br />

= 2,5 (Orientierungswert)<br />

f ck,cube = Nennwert der Würfeldruckfestigkeit<br />

Der Einfluss benachbarter Anker auf den Betonkantenbruch wird über den Beiwert α s,V<br />

nach Gleichung (4.37 ) berücksichtigt.<br />

1<br />

α<br />

s,V<br />

=<br />

1,5<br />

n ⎡⎛<br />

s ⎞<br />

i<br />

V<br />

⎤<br />

i<br />

1+ ∑ ⎢<br />

1− ⋅ ⎥<br />

i=<br />

1 ⎢⎜<br />

s ⎟<br />

⎝ cr,V ⎠ V<br />

0 ⎥<br />

⎣<br />

⎦<br />

(4.31)<br />

mit (siehe Bild 4.10)<br />

s i = Abstand zwischen dem betrachteten Anker und den benachbarten Ankern<br />

≤ s cr,V<br />

scr,v = 4⋅ c1 + 2⋅ bch<br />

(4.32)<br />

b ch = Breite der Ankerschiene<br />

V i = Querlast eines beeinflussenden Ankers<br />

V 0 = Querlast <strong>des</strong> betrachteten Ankers<br />

n = Anzahl der Anker innerhalb eines Abstan<strong>des</strong> s cr,V zu beiden Seiten <strong>des</strong><br />

betrachteten Ankers<br />

30


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.10:<br />

Beispiel für eine Ankerschiene mit unterschiedlichen auf die Anker<br />

wirkenden Querlasten<br />

Der Einfluss einer Bauteilecke wird durch den Beiwert α c,V berücksichtigt<br />

0,5<br />

⎛ c2<br />

⎞<br />

α c,V = ⎜ ≤<br />

c ⎟<br />

cr,V<br />

⎝<br />

⎠<br />

1<br />

(4.33)<br />

mit<br />

c = 0,5 ⋅ s = 2⋅ c + b<br />

(4.34)<br />

cr,V<br />

cr,V 1 ch<br />

Wird der Anker durch zwei Ecken beeinflusst (siehe Bild 4.11b), ist der Beiwert α c,V<br />

nach Gleichung (4.33) für jede Ecke zu berechnen und das Produkt in Gleichung (4.29)<br />

einzusetzen.<br />

31


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.11:<br />

Beispiel einer Ankerschiene mit Ankern, die durch a) eine oder b) zwei<br />

Ecken beeinflusst werden, Anker 2 ist der betrachtete Anker<br />

Der Einfluss einer Bauteildicke h < h cr,V wird durch den Beiwert α h,V berücksichtigt.<br />

2<br />

3<br />

⎛ h ⎞<br />

α h,V = ⎜ ≤ 1<br />

h ⎟<br />

⎝ cr,V ⎠<br />

(4.35)<br />

mit<br />

h = 2⋅ c + 2⋅ h siehe Bild 4.12<br />

cr,V<br />

1 ch<br />

(4.36)<br />

h ch = Höhe der Schiene<br />

Bild 4.12:<br />

Beispiel einer Ankerschiene unter Bauteildickeneinfluss<br />

32


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Der Beiwert α 90°,V berücksichtigt den Einfluss von Querlasten, die parallel zum<br />

Bauteilrand wirken (siehe Bild 4.12)<br />

α 90 ° ,V = 2,5<br />

(4.37)<br />

Bild 4.13:<br />

Ankerschiene unter Beanspruchung parallel zum Bauteilrand<br />

Der Beiwert ψ re,V berücksichtigt den Zustand <strong>des</strong> Betons (gerissen oder ungerissen)<br />

bzw. welche Art von Bewehrung vorhanden ist.<br />

ψ re,V = Faktor zur Berücksichtigung der Lage der Ankerschiene sowie einer<br />

konstruktiven Rückhängebewehrung<br />

= 1,0 Ankerschiene im gerissenen Beton ohne Randbewehrung oder Bügel<br />

= 1,2 Ankerschiene im gerissenen Beton mit gerader Randbewehrung (≥ Ø<br />

12 mm) und Höhe der Ankerschiene h ch ≥ 40 mm<br />

= 1,4 Ankerschiene im gerissenen Beton mit Randbewehrung und Bügeln<br />

mit kleinem Achsabstand oder engmaschiger Bewehrung<br />

(a ≤ 100 mm und a ≤ 2 c 1 ) oder Ankerschiene im ungerissenen<br />

Beton<br />

Bei Ankerschienen in einem schmalen dünnen Bauteil (siehe Bild 4.14) mit c 2,max ≤ c cr,V<br />

(c cr,V = 2 c 1 +b ch )und h < h cr,V (h cr,V = 2 c 1 +2 h ch ) führt eine Ermittlung <strong>des</strong><br />

charakteristischen Widerstan<strong>des</strong> nach Gleichung (4.29) zu Ergebnissen, die auf der<br />

sicheren Seite liegen. Genauere Ergebnisse erhält man, wenn in Gleichung (4.29) der<br />

Randabstand c 1 mit dem Wert c 1 ’ nach Gleichung (4.38) begrenzt wird.<br />

33


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

'<br />

c<br />

= max(0,5 ⋅ (c − b );0,5 ⋅ (h 2h )) [mm] (4.38)<br />

1 2,max ch<br />

−<br />

ch<br />

mit<br />

c 2,max =<br />

größter der Randabstände c 2,1 und c 2,2 parallel zur Lastrichtung<br />

Der Wert c‘ 1 ist in den Gleichungen (4.30), (4.32), (4.34) und (4.36) einzusetzen.<br />

Bild 4.14:<br />

Beispiel einer Ankerschiene, bei der die Betonkantenbruchlast durch zwei<br />

Ränder parallel zur Querlast und die Bauteildicke beeinflusst wird<br />

4.2.6 Stahlversagen der Rückhängebewehrung<br />

Die Ermittlung <strong>des</strong> charakteristischen Widerstan<strong>des</strong> der Rückhängebewehrung bei<br />

Stahlversagen erfolgt nach Gleichung (4.23).<br />

4.2.7 Verbundversagen der Rückhängebewehrung im Ausbruchkegel<br />

Der charakteristische Widerstand der Rückhängebewehrung bei Versagen durch<br />

Herausziehen aus dem Ausbruchkörper ergibt sich nach Gleichung (4.24). Bei einer<br />

Rückhängebewehrung aus geschweißten Betonstahlmatten mit angeschweißten<br />

Querstäben im Ausbruchkörper beträgt der Beiwert wie bei Haken α = 0,7. Bei einer<br />

Rückhängebewehrung aus geraden Stäben ist α = 1,0 anzunehmen.<br />

34


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

4.2.8 Alternative Möglichkeit nach ETA ([11], [12]) zum Nachweis der<br />

Rückhängebewehrung<br />

Der Nachweis für Querbeanspruchung mit Zusatzbewehrung kann nach [11] und [12]<br />

entweder entsprechend den Abschnitten 4.2.6 und 4.2.7 oder entsprechend den<br />

nachfolgenden Ausführungen erfolgen. Die Ansätze nach den Abschnitten 4.2.6 und<br />

4.2.7 sind konservativ und liefern deutlich auf der sicheren Seite liegende Ergebnisse.<br />

Wirklichkeitsnähere Ergebnisse werden mit dem in der ETA ([11], [12]) für Schienen der<br />

Hersteller DKG und <strong>Halfen</strong> bereits umgesetzten Model nach Schmid ([15]) erzielt. Die<br />

Berechnung <strong>des</strong> charakteristischen Widerstan<strong>des</strong> der Rückhängebewehrung ist<br />

nachfolgend zusammengestellt.<br />

35


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.15:<br />

Nachweis von Ankerschienen für Querbeanspruchung mit Bewehrung<br />

(Belastungsrichtung senkrecht zum Bauteilrand), nach [11], [12]<br />

VEd ≤ VRd,re = V<br />

Rk,re<br />

/ γ (4.39)<br />

M<br />

a<br />

( )<br />

V = max V ;V<br />

(4.40)<br />

Ed Ed Ed<br />

V = V / x<br />

(4.41)<br />

Rk,re<br />

Rk,c,re<br />

mit<br />

V = V + V ≤ V ≤ ∑ A ⋅ f<br />

(4.42)<br />

Rk,c,re Rk,c,hook Rk,c,bond Rk,c,re,max s y,k<br />

m+<br />

n<br />

m<br />

0,1 n<br />

0,1<br />

⎛ ⎛ fck<br />

⎞ ⎞ ⎛ ⎛ fck<br />

⎞ ⎞ (4.43)<br />

VRk,c,hook = ∑<br />

ψ1 ⋅ ψ3 ⋅ ψ4 ⋅ As ⋅ fy,k ⋅ + ψ2 ⋅ ψ3 ⋅ ψ4 ⋅ As ⋅ fy,k<br />

⋅<br />

⎜ ⎜ ⎟<br />

j= 1 30 ⎟ ∑<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎜<br />

j=<br />

1<br />

⎝ 30 ⎠ ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

m+<br />

n<br />

(4.44)<br />

V = π ⋅ d ⋅l ⋅ f<br />

∑( )<br />

Rk,c,bond s j bk<br />

j=<br />

1<br />

V = 4,2 ⋅c ⋅ V<br />

(4.45)<br />

-0,12<br />

Rk,c,re,max 1 Rk,c<br />

V<br />

= V ⋅ α ⋅ α ⋅ α (4.46)<br />

0<br />

Rk,c Rk,c s,V c,V h,V<br />

36


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

⎧s<br />

(4.47)<br />

⎪150mm<br />

50mm ≤ a ≤ ⎨<br />

⎪( c1 − cc + 0,7b<br />

ch<br />

− 4d<br />

s ) / 0,35<br />

⎪<br />

⎩c1 − cc<br />

6mm ≤ ds<br />

≤ 20mm<br />

(4.48)<br />

ψ 1 = Wirksamkeitsfaktor<br />

= 0,67 für Bügel direkt neben einer Querlast 1<br />

• für einen Bügel unter einer Querlast 3<br />

• für einen Bügel zwischen 2 auf eine Ankerschiene wirkenden Querlasten<br />

(Abstand der Lasten ≤ s cr,V gemäß Gleichung (4.32) 2<br />

ψ 2 = Wirksamkeitsfaktor<br />

= 0,11 für weitere Bügel im Ausbruchkegel 4<br />

(Bezeichnungen siehe Bild 4.16 und Bild 4.17)<br />

( d / d ) 2/3<br />

ψ = (siehe Bild 4.15) (4.49)<br />

3 s,L s<br />

0,4<br />

0,25<br />

⎛ lj<br />

⎞ ⎛ 10 ⎞<br />

ψ<br />

4<br />

= ⎜ ⎟ ⋅ ⎜ ⎟<br />

c1 ds<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

d s = Bügeldurchmesser [mm]<br />

d s,L = Stabdurchmesser der Randbewehrung [mm]<br />

l 4 = Verankerungslänge eines Bügels im Ausbruchkegel [mm]<br />

= c1 cc 0,7 ( ej bch<br />

)<br />

(4.50)<br />

− − ⋅ − [mm] für Bügel, die vom angenommenen Riss<br />

gekreuzt werden<br />

c − c [mm] für Bügel direkt unter der Last oder für Bügel, die rechtwinklig<br />

= 1 c<br />

vom angenommenen Riss gekreuzt werden<br />

≥ 4⋅d s<br />

c 1 = Randabstand [mm]<br />

c c = Betondeckung [mm]<br />

e j = Abstand <strong>des</strong> Bügels vom Lastangriffspunkt [mm]<br />

b ch = Profilbreite [mm] (gemäß Tabelle 2)<br />

A s = Querschnitt eines Bügelschenkels [mm 2 ]<br />

ƒ y,k = Charakteristische Steckgrenze der Bewehrung [N/mm 2 ]<br />

ƒ ck = Charakterische Betondruckfestigkeit (ermittelt an Würfeln mit einer<br />

Seitenlänge von 150 mm) [N/mm 2 ]<br />

37


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

ƒ bk = Charakteristische Verbundfestigkeit [N/mm 2 )<br />

m = Bügelanzahl im angenommenen Ausbruchkegel mit ψ 1<br />

n = Bügelanzahl im angenommenen Ausbruchkegel mit ψ 2<br />

α = Bügelabstand<br />

x = e<br />

s<br />

/ z + 1 [ − ]<br />

(4.51)<br />

Faktor zur Berücksichtigung der Exzentrizität zwischen Bewehrung und<br />

Lastangriff<br />

e s = Abstand zwischen Bewehrung und an der Schiene angreifende Querkraft<br />

z = 0,85d [mm]<br />

Innerer Hebelarm <strong>des</strong> Bauteils<br />

d = min( 2h<br />

ef,2c1<br />

)<br />

0<br />

V<br />

Rk,c<br />

= nach Gleichung (4.30)<br />

a<br />

V<br />

Ed<br />

= Bemessungswert der Einwirkung, wirkend auf einen Anker deiner<br />

Ankerschiene, siehe [5], Abschnitt 3.2.2<br />

Bild 4.16: Wirksamkeitsfaktoren ψ 1 und<br />

ψ 2 für eine Last<br />

Bild 4.17:<br />

Wirksamkeitsfaktoren ψ 1 und<br />

ψ 2 für zwei Lasten<br />

4.3 Kombinierte Zug- und Querbeanspruchung<br />

4.3.1 Ankerschienen ohne Rückhängebewehrung<br />

4.3.1.1 STAHLVERSAGEN MAßGEBEND UNTER ZUG- UND QUERBEANSPRUCHUNG<br />

Bei kombinierter Zug- und Querbeanspruchung von Ankerschienen ohne<br />

Rückhängebewehrung und Stahlversagen in beiden Richtungen muss die<br />

Interaktionsgleichung (4.52) erfüllt werden. Dabei ist jeweils der größte Wert β N und β V<br />

für die einzelnen Versagensarten einzusetzen.<br />

38


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

ß + ß ≤ 1<br />

(4.52)<br />

2 2<br />

N V<br />

mit<br />

ßN = N<br />

Ed<br />

/ NRd<br />

≤1<br />

ßV = V<br />

Ed<br />

/ VRd<br />

≤1<br />

4.3.1.2 ANDERE VERSAGENSARTEN MAßGEBEND<br />

Im Falle unterschiedlicher Versagensarten unter Zug- und Querbeanspruchung muss eine<br />

der folgenden Gleichungen (4.53) oder (4.54) erfüllt sein.<br />

ß + ß ≤ 1,2<br />

(4.53)<br />

N<br />

V<br />

ß + ß ≤ 1<br />

(4.54)<br />

1,5 1,5<br />

N V<br />

mit<br />

ßN = N<br />

Ed<br />

/ NRd<br />

≤1<br />

ßV = V<br />

Ed<br />

/ VRd<br />

≤1<br />

4.3.2 Ankerschienen mit Rückhängebewehrung<br />

Bei Ankerschienen mit einer Rückhängebewehrung zur Aufnahme der Zug- und<br />

Querlasten gilt Abschnitt 4.3.1. Bei Ankerschienen am Bauteilrand mit einer<br />

Rückhängebewehrung zur Aufnahme von Querlasten gilt Gleichung (4.55) (lineare<br />

Interaktion). Dabei ist der größte Wert für β N und β V für die einzelnen Versagensarten<br />

einzusetzen.<br />

β<br />

N<br />

+βV ≤ 1,0<br />

(4.55)<br />

39


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.18:<br />

Interaktionsdiagramm für kombinierte Zug- und Querbeanspruchung<br />

4.3.3 Neuer Ansatz für Ankerschienen ohne Rückhängebewehrung nach fib<br />

Design Guide [16]<br />

Die Gleichungen (4.52), (4.53) und (4.54) liefern in der Regel sehr konservative<br />

Ergebnisse, da sie unterschiedliche Versagensarten und die daraus resultierenden<br />

Spannungen miteinander verknüpfen, die zudem noch an unterschiedlichen Stellen<br />

auftreten.<br />

Genauere Ergebnisse werden erzielt, wenn Gleichungen (4.52) (Stahlversagen) und<br />

(4.54) (Betonversagen) getrennt berücksichtigt werden. Bild 4.19 zeigt beispielhaft das<br />

Vorgehen. Die graue Fläche in Bild 4.19 zeigt den Unterschied zum Ansatz nach Gleichung<br />

(4.54).<br />

40


CHARAKTERISTISCHE ANKERSCHIENENWIDERSTÄNDE<br />

Bild 4.19: Vergleich der Interaktionsgleichungen (4.52) und (4.53) mit (4.54)<br />

41


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

5 BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

5.1 Zusammenstellung der charakteristischen Kennwerte nach Zulassung<br />

Im Folgenden sind alle im Rahmen der Bemessung erforderlichen Kennwerte aus [11]<br />

und [12] zusammengestellt.<br />

Abmessung<br />

[mm]<br />

HTA<br />

28/15<br />

HTA<br />

38/17<br />

HTA<br />

40/22<br />

HTA<br />

50/30<br />

HTA<br />

52/34<br />

Ankerschiene<br />

HTA<br />

55/42<br />

HTA<br />

72/48<br />

HTA<br />

40/25<br />

HTA<br />

49/30<br />

HTA<br />

54/33<br />

HTA<br />

72/49<br />

b ch 28,00 38,00 39,50 49,00 52,50 54,50 72,00 40,00 50,00 53,50 72,00<br />

h ch 15,25 17,50 23,00 30,00 33,50 42,00 48,50 25,00 30,00 33,00 49,00<br />

charakteristische Widerstände - Schrauben<br />

M6 M8 M10 M12 M16 M20 M24 M27 M30 γ Ms<br />

N Rk,s [kN] 8,0 14,6 23,2 33,7 62,8 98,0 141,2 183,6 224,4 2,00<br />

4.6 V Rk,s [kN] 4,8 8,8 13,9 20,2 37,6 58,8 84,7 110,2 134,6 1,67<br />

M 0 Rk,s [Nm] 6,3 15,0 29,9 52,4 133,2 259,6 449,0 665,8 899,6 1,67<br />

N Rk,s [kN] 16,1 29,3 46,4 67,4 125,6 196,0 282,4 367,2 448,8 1,50<br />

8.8 V Rk,s [kN] 8,0 14,6 23,2 33,7 62,8 98,0 141,2 183,6 224,4 1,25<br />

M 0 Rk,s [Nm] 12,2 30,0 59,8 104,8 266,4 519,3 898,0 1331,5 1799,2 1,25<br />

A4<br />

-50<br />

A4<br />

-70<br />

N Rk,s [kN] 10,1 18,3 29,0 42,2 78,5 122,5 176,5 229,5 280,5 2,86<br />

V Rk,s [kN] 6,0 11,0 17,4 25,3 47,1 73,5 105,9 137,7 168,3 2,38<br />

M 0 Rk,s [Nm] 7,6 18,7 37,4 65,5 166,5 324,5 561,3 832,2 1124,5 2,38<br />

N Rk,s [kN] 14,1 25,6 40,6 59,0 109,9 171,5 247,1 321,3 392,7 1,87<br />

V Rk,s [kN] 8,4 15,4 24,4 35,4 65,9 102,9 148,3 192,8 235,6 1,56<br />

M 0 Rk,s [Nm] 10,7 26,2 52,3 91,7 233,1 454,4 785,8 1165,1 1574,3 1,56<br />

42


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Warmprofile<br />

Profil<br />

HTA<br />

40/22<br />

HTA<br />

50/30<br />

HTA<br />

52/34<br />

HTA<br />

55/42<br />

HTA<br />

72/48<br />

Schrauben<br />

M10<br />

- M16<br />

M10<br />

- M20<br />

M10<br />

- M20<br />

M10<br />

- M24<br />

M20<br />

- M30<br />

I y Stahl [mm 4 ] 19703 51904 93262 187464 349721<br />

I y Stahl, nicht rostend [mm 4 ] 19759 51904 93262 - 349721<br />

N Rk,s,c [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

s slb [mm] 65 81 88 109 129<br />

N Rk,s,l [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

V Rk,s,c [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

V Rk,s,l [kN] 26 40,3 71,5 104 130<br />

γ Ms,l 1,8<br />

M Rk,s,flex Stahl [Nm] 1076 2038 3373 6447 8593<br />

M Rk,s,flex Stahl, nicht [Nm] 1080 2081 3445 - 8775<br />

rostend<br />

γ Ms,flex 1,15<br />

N Rk,p in C12/15 [kN] 13,5 21,1 33,9 37,2 46,4<br />

ψ c (f ck,cube /15)<br />

γ Mp 1,5<br />

α ch 0,88 0,91 0,98 1,00 1,00<br />

h ef [mm] 79 94 155 175 179<br />

γ Mc 1,5<br />

k 5 2,0<br />

α p·ψ re,V 3,0 3,5 3,5 3,5 4,0<br />

gerissen, gerade RB 3,5 4,1 4,1 4,1 4,7<br />

Bügel 4,0 4,7 4,7 4,7 5,3<br />

α h,V (h/h cr,V ) 2/3<br />

43


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Profil<br />

Schrauben<br />

HTA<br />

28/15<br />

M6<br />

– M12<br />

HTA<br />

38/17<br />

M10<br />

- M16<br />

Kaltprofile<br />

HTA<br />

40/25<br />

M10<br />

- M16<br />

HTA<br />

49/30<br />

M10<br />

- M20<br />

HTA<br />

54/33<br />

M10<br />

- M20<br />

HTA<br />

72/49<br />

M20<br />

- M30<br />

I y Stahl [mm 4 ] 4060 8547 20570 41827 72079 293579<br />

I y Stahl, nicht [mm 4 ] 4060 8547 19097 41827 72079 293579<br />

rostend<br />

N Rk,s,c [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

s slb [mm] 42 52 65 81 88 129<br />

N Rk,s,l [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

V Rk,s,c [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

V Rk,s,l [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

M Rk,s,flex Stahl [Nm] 317 580 1099 1673 2984 8617<br />

M Rk,s,flex Stahl, [Nm] 324 593 1071 1708 2984 8617<br />

nicht rostend<br />

γ Ms,flex 1,15<br />

N Rk,p in [kN] 7,6 13,5 13,5 21,1 37,2 46,4<br />

C12/15<br />

ψ c (f ck,cube /15)<br />

γ Mp 1,5<br />

α ch 0,81 0,88 0,88 0,91 0,98 1,00<br />

h ef [mm] 45 76 79 94 155 179<br />

γ Mc 1,5<br />

k 5 2,0<br />

α p·ψ re,V 2,5 3,0 3,0 3,5 3,5 4,0<br />

gerissen,<br />

3,0 3,5 3,5 4,1 4,1 4,7<br />

gerade RB<br />

Bügel 3,5 4,0 4,0 4,7 4,7 5,3<br />

α h,V (h/h cr,V ) 2/3<br />

44


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

h nom<br />

Einbindetiefe<br />

Abmessung<br />

[mm]<br />

JTA<br />

K<br />

28/15<br />

JTA<br />

K<br />

38/17<br />

JTA<br />

W<br />

40/22<br />

JTA<br />

W<br />

50/30<br />

JTA<br />

W<br />

53/34<br />

Ankerschiene<br />

JTA<br />

W<br />

55/42<br />

JTA<br />

W<br />

72/48<br />

JTA<br />

K<br />

40/25<br />

JTA<br />

K<br />

50/30<br />

JTA<br />

K<br />

53/34<br />

JTA<br />

K<br />

72/48<br />

b ch 28,00 38,00 39,50 49,00 52,50 54,50 72,00 40,00 50,00 53,50 72,00<br />

h ch 15,25 17,50 23,00 30,00 33,50 42,00 48,50 25,00 30,00 33,00 49,00<br />

charakteristische Widerstände - Schrauben<br />

M6 M8 M10 M12 M16 M20 M24 M27 M30 γ Ms<br />

N Rk,s [kN] 8,0 14,6 23,2 33,7 62,8 98,0 141,2 183,6 224,4 2,00<br />

4.6 V Rk,s [kN] 4,8 8,8 13,9 20,2 37,7 58,8 84,7 110,2 134,6 1,67<br />

M 0 Rk,s [Nm] 6,3 15,0 29,9 52,4 133,2 259,6 449,0 665,8 899,6 1,67<br />

N Rk,s [kN] 16,1 29,3 46,4 67,4 125,6 196,0 282,4 367,2 448,8 1,50<br />

8.8 V Rk,s [kN] 8,0 14,6 23,2 33,7 62,8 98,0 141,2 183,6 224,4 1,25<br />

M 0 Rk,s [Nm] 12,2 30,0 59,8 104,8 266,4 519,3 898,0 1331,5 1799,2 1,25<br />

A4<br />

-50<br />

A4<br />

-70<br />

N Rk,s [kN] 10,1 18,3 29,0 42,2 78,5 122,5 176,5 229,5 280,5 2,86<br />

V Rk,s [kN] 6,0 11,0 17,4 25,3 47,1 73,5 105,9 137,7 168,3 2,38<br />

M 0 Rk,s [Nm] 7,6 18,7 37,4 65,5 166,5 324,5 561,3 832,2 1124,5 2,38<br />

N Rk,s [kN] 14,1 25,6 40,6 59,0 109,9 171,5 247,1 321,3 392,7 1,87<br />

V Rk,s [kN] 8,4 15,4 24,4 35,4 65,9 102,9 148,3 192,8 235,6 1,56<br />

M 0 Rk,s [Nm] 10,7 26,2 52,3 91,7 233,1 454,4 785,8 1165,1 1574,3 1,56<br />

45


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Profil<br />

Schrauben<br />

Warmprofile<br />

JTA JTA<br />

W 40/22 W 50/30<br />

M10 M10<br />

- M16 - M20<br />

JTA<br />

W 53/34<br />

M10<br />

- M20<br />

JTA<br />

W 55/42<br />

M10<br />

- M24<br />

JTA<br />

W 72/48<br />

M20<br />

- M30<br />

I y Stahl [mm 4 ] 19703 51904 93262 187464 349721<br />

I y Stahl, nicht rostend [mm 4 ] 19759 51904 93262 - 349721<br />

N Rk,s,c [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

s slb [mm] 65 81 88 109 129<br />

N Rk,s,l [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

V Rk,s,c [kN] 20 31 55 80 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

V Rk,s,l [kN] 26 40,3 71,5 104 130<br />

γ Ms,l 1,8<br />

M Rk,s,flex Stahl [Nm] 1076 2038 3373 6447 8593<br />

M Rk,s,flex Stahl, nicht [Nm] 1080 2081 3445 - 8775<br />

rostend<br />

γ Ms,flex 1,15<br />

N Rk,p in C12/15 [kN] 10,8 15,9 29,7 38,4 50,9<br />

ψ c (f ck,cube /15)<br />

γ Mp 1,5<br />

α ch 0,88 0,91 0,98 1,00 1,00<br />

h ef [mm] 79 94 155 175 179<br />

γ Mc 1,5<br />

k 5 2,0<br />

α p·ψ re,V 3,0 3,5 3,5 3,5 4,0<br />

gerissen, gerade RB 3,5 4,1 4,1 4,1 4,7<br />

Bügel 4,0 4,7 4,7 4,7 5,3<br />

α h,V (h/h cr,V ) 2/3<br />

46


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Profil<br />

Schrauben<br />

JTA<br />

K 28/15<br />

M6<br />

– M12<br />

Kaltprofile<br />

JTA<br />

K 38/17<br />

M10<br />

- M16<br />

JTA<br />

K 40/25<br />

M10<br />

- M16<br />

JTA<br />

K 50/30<br />

M10<br />

- M20<br />

JTA<br />

K 53/34<br />

M10<br />

- M20<br />

JTA<br />

K 72/48<br />

M20<br />

- M30<br />

I y Stahl [mm 4 ] 4060 8547 20570 41827 72079 293579<br />

I y Stahl, nicht [mm 4 ] 4060 8547 19097 41827 72079 293579<br />

rostend<br />

N Rk,s,c [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

s slb [mm] 42 52 65 81 88 129<br />

N Rk,s,l [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

V Rk,s,c [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,ca 1,8<br />

V Rk,s,l [kN] 9 18 20 31 55 100<br />

γ Ms,l 1,8<br />

M Rk,s,flex Stahl [Nm] 317 580 1099 1673 2984 8617<br />

M Rk,s,flex Stahl, [Nm] 324 593 1071 1708 2984 8617<br />

nicht rostend<br />

γ Ms,flex 1,15<br />

N Rk,p in [kN] 6,7 14,7 10,8 15,9 29,7 50,9<br />

C12/15<br />

ψ c (f ck,cube /15)<br />

γ Mp 1,5<br />

α ch 0,81 0,88 0,88 0,91 0,98 1,00<br />

h ef [mm] 45 76 79 94 155 179<br />

γ Mc 1,5<br />

k 5 2,0<br />

α p·ψ re,V 2,5 3,0 3,0 3,5 3,5 4,0<br />

gerissen,<br />

3,0 3,5 3,5 4,1 4,1 4,7<br />

gerade RB<br />

Bügel 3,5 4,0 4,0 4,7 4,7 5,3<br />

α h,V (h/h cr,V ) 2/3 47


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

5.2 Beispiel 1<br />

Profil 40/25, L = 150 mm, 2 Anker<br />

Ankerabstand: s = 100 mm<br />

1 Schraube M12 4.6<br />

Beton C30/37, gerissen<br />

Bauteildicke h = 150 mm<br />

Randabstand c 1 = 75 mm<br />

Randabstand c 2 = 200 mm<br />

N Ed = 5,00 kN, V Ed = 5,50 kN<br />

48


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Gegebene Kennwerte<br />

Kennwerte<br />

Teilsicherheitsbeiwerte<br />

I y = 20570 mm 4<br />

N Rk,s,c = 20,00 kN γ Ms,c = 1,80<br />

N Rk,s,l = 20,00 kN γ Ms,l = 1,80<br />

N Rk,s,s = 33,70 kN γ Ms,s = 2,00<br />

M Rk,s,flex = 109,9 kNcm γ Ms,flex = 1,15<br />

N Rk,p = 10,8 * 2,47 = 26,68 kN γ Mc = 1,50<br />

h ef = 79 mm<br />

α ch = 0,88<br />

s cr,N = 352 mm<br />

c cr,N = 176 mm<br />

V Rk,s,s = 20,20 kN γ Ms = 1,67<br />

V Rk,s,l = 20,00 kN γ Ms,l = 1,80<br />

α p = 3,00<br />

b ch = 40,00 mm<br />

h ch = 25,00 mm<br />

1. Lastverteilung<br />

Ermittlung der Ankerlasten nach der Last-Einfluss-Methode<br />

l i = 13·I y 0,05 ·s 0,5 = 13·20570 0,05 ·100 0,5 = 214 mm (Gl. 3.2)<br />

Laststellung: Die Schraube ist direkt über dem ersten Anker angeordnet<br />

1.1 Abstand der Last bei 25 mm zum<br />

Anker [mm]<br />

Anker 1 Anker 2<br />

0 100<br />

1.2 A’ i = (l i -s)/l i (214-0)/214 = 1,000 (214-100)/214 = 0,533<br />

1.3 k = 1/ΣA’ i 1/(1,00+0,533) = 0,652<br />

1.4 N a Ed = k·A’ i ·N Ed 0,652·1,000·5,00 = 3,26 0,652·0,533·5,00 = 1,74<br />

analog:<br />

res. Ankerlast V a Ed [kN]<br />

3,59 1,91<br />

49


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

2. Nachweise<br />

Zugbeanspruchung<br />

1) Stahlversagen Anker (nicht maßgebend ETA Anhang 11)<br />

2) Verbindung zwischen Anker und Schiene<br />

N Rk,s,c = 20,00 kN, γ Ms,c = 1,80, N Rd,s,c = 11,11 kN > 3,26 kN<br />

β N = 3,26<br />

11,11 = 0,29<br />

3) Aufbiegen der Schienenschenkel<br />

N Rk,s,l = 20,00 kN, γ Ms,l = 1,80, N Rd,s,l = 11,11 > 5,00 kN<br />

β N = 5,00<br />

11,11 = 0,45<br />

4) Stahlversagen Schrauben<br />

N Rk,s,s = 33,70 kN, γ Ms,s = 2,00, N Rd,s,s = 16,85 kN > 5,00 kN<br />

β N = 5,00<br />

16,85 = 0,30<br />

5) Biegung der Schiene<br />

Maßgebende Laststellung: Last mittig auf der Schiene<br />

M Ed = 1 4 · (5,00 kN· 10 cm) = 12,5 kNcm<br />

M Rk,s,flex = 109,9 kNcm, γ Ms,flex = 1,15, M Rd,s,flex = 95,57 kNcm<br />

β N = 12,50<br />

95,57 = 0,13<br />

6) Herausziehen<br />

Widerstand gegen Herausziehen gemäß ETA:<br />

N Rk,p = 26,68 kN, γ Mc = 1,5, N Rd,p = 17,78 kN > 3,26 kN<br />

β N = 3,26<br />

17,78 = 0,18<br />

50


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

7) Betonausbruch<br />

Betonausbruch<br />

N Rk,c = N 0 Rk,c ·α s,N·α e,N·α c,N·ψ re,N·ψ ucr,N (Gl. 4.2)<br />

Verankerungstiefe h ef = 79 mm<br />

Faktor α ch = 0,88<br />

Grundwert<br />

N 0 Rk,c = 8,5·α ch· f ck,cube ·h 1,5 ef = 8,5·0,88· 37 ·79 1,5 = 31,94 kN<br />

(Gl. 4.3)<br />

Einfluss benachbarter Anker<br />

charakteristischer Achsabstand<br />

s cr,N = 352 mm<br />

1<br />

1<br />

αs, N<br />

=<br />

= 0,76<br />

1,5<br />

1,5<br />

⎛ s ⎞ N<br />

⎛ 100 ⎞ 1,74<br />

2 aEd,2 1 + 1 ⋅<br />

1 1<br />

⎜ −<br />

+<br />

⎜ ⎟<br />

⎟<br />

⎜<br />

−<br />

⋅<br />

352 3,26<br />

s ⎟ N<br />

⎝ ⎠<br />

⎝ cr,N ⎠ aEd,1<br />

= (Gl. 4.5)<br />

Einfluss eines Bauteilran<strong>des</strong><br />

charakteristischer Randabstand<br />

c cr,N = 176 mm<br />

vorhandener Randabstand c 1 = 75 mm < c cr,N<br />

α e,N = (c 1 /c cr,N ) 0,5 = (75/176) 0,5 = 0,65 (Gl. 4.7)<br />

Einfluss einer Bauteilecke<br />

vorhandener Randabstand c 2 = 200 mm > c cr,N<br />

α c,N = 1,00 (Gl. 4.9)<br />

Einfluss einer dichten Bewehrung<br />

ψ re,N = 1,00 (Es wird unterstellt, dass die vorh. Bew. mit einem<br />

Achsabstand ≥ 150 mm verlegt wurde) (Gl. 4.10)<br />

51


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Zustand <strong>des</strong> Betons<br />

ψ ucr,N = 1,00 (Gl. 4.11)<br />

N Rk,c = N 0 Rk,c ·α s,N·α e,N·α c,N·ψ re,N·ψ ucr,N<br />

N Rk,c = 32,09 kN·0,76·0,65·1,00·1,00·1,00 = 15,78 kN, γ Mc = 1,5, N Rd,c<br />

= 10,52 kN > 3,26 kN<br />

β N = 3,26<br />

10,52 = 0,31<br />

8) Spalten <strong>des</strong> Betons bei der Montage und infolge Lasteinwirkung<br />

Nachweis nicht erforderlich<br />

9) Lokaler Betonausbruch<br />

Nachweis nicht erforderlich<br />

Querbeanspruchung<br />

1) Stahlversagen Schraube<br />

V Rk,s,s = 20,20 kN, γ Ms = 1,67, V Rd,s,s = 12,10 kN > 5,50 kN<br />

β V = 5,50<br />

12,10 = 0,45<br />

2) Anker<br />

V Rk,s,a = N Rk,s,a (nicht maßgebend ETA Anhang 11)<br />

3) Verbindung zwischen Anker und Schiene<br />

V Rk,s,c = 20,00 kN, γ Ms,c = 1,80, V Rd,s,c = 11,11 kN > 3,59 kN<br />

β V = 3,59<br />

11,11 = 0,32<br />

52


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

4) Aufbiegen der Schienenschenkel<br />

V Rk,s,l = 20,00 kN, γ Ms,l = 1,80, V Rd,s,l = 11,11 kN > 5,50 kN<br />

β V = 5,50<br />

11,11 = 0,50<br />

5) Rückwärtiger Betonausbruch<br />

V Rk,cp = k 5 ·N Rk,c (Gl. 4.28)<br />

V Rk,cp = 2 ·15,78 = 31,56 kN, γ Mc = 1,5, V Rd,cp = 21,04 kN > 3,59 kN<br />

β V = 3,59<br />

21,04 = 0,17<br />

6) Betonkantenbruch<br />

Gerissener Beton, keine anrechenbare konstruktive Randbewehrung<br />

V Rk,c = V 0 Rk,c ·α s,V·α c,V·α h,V·ψ re,V (Gl. 4.29)<br />

⋅ψ<br />

re,V<br />

= 3,00<br />

α p<br />

V 0 Rk,c<br />

⋅ψ<br />

re,V<br />

= α p· ⋅ψre,V<br />

⋅ fck,cube<br />

⋅ c 1,5 1 = 3,0· 37 ·75 1,5 = 11,85 kN (Gl. 4.30)<br />

Einfluss benachbarter Anker<br />

charakteristischer Achsabstand<br />

s cr,V = 4·c 1 + 2·b ch = 4·75+2·40 = 380 mm (Gl. 4.32)<br />

1 1<br />

α<br />

s,V = = = 0,75<br />

1,5 1,5<br />

⎛ s ⎞ V ⎛ 100 ⎞ 1,91<br />

2<br />

aEd,2<br />

1+ 1<br />

1+ 1− ⋅<br />

⎜ ⎟<br />

⎜<br />

− s ⎟<br />

⋅<br />

380 3,59<br />

cr,V<br />

V ⎝ ⎠<br />

⎝ ⎠ aEd,1<br />

(Gl. 4.31)<br />

Einfluss einer Bauteilecke<br />

c cr,V = 2·c 1 + b ch = 2·75+40 = 190 mm (Gl. 4.34)<br />

vorhandener Randabstand c 2 = 200 mm > c cr,V<br />

α c,V = 1,00 (Gl. 4.33)<br />

Einfluss der Bauteildicke<br />

53


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

h cr,V = 2·c 1 + 2·h ch = 2·75+2·23 = 196 mm (Gl. 4.36)<br />

α h,V = (h/h cr,V ) 2/3 = (150/196) 2/3 = 0,84 (Gl. 4.35)<br />

Zustand <strong>des</strong> Betons<br />

ψ re,V = 1,00<br />

V Rk,c = 11,85 kN·0,75·1,0·0,84·1,0 = 7,47 kN, γ Mc = 1,5, V Rd,c<br />

= 4,98 kN > 3,59 kN<br />

β V = 3,59<br />

4,98 = 0,72<br />

Kombinierte Beanspruchung<br />

1) Stahlversagen Schraube<br />

β N = 0,30<br />

β V = 0,45<br />

β N 2 +β V 2 = 0,30 2 +0,45 2 = 0,29


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

4) Betonversagen (Betonausbruch - Betonkantenbruch)<br />

β N = 0,31<br />

β V = 0,72<br />

β N 1,5 + β V 1,5 = 0,31 1,5 +0,72 1,5 = 0,78


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Gegebene Kennwerte<br />

Kennwerte<br />

b ch = 49 mm<br />

h ch = 30 mm<br />

I y = 51904 mm 4<br />

Sicherheitsbeiwerte<br />

N Rk,s,a = - γ Ms = -<br />

N Rk,s,c = 31,0 kN γ Ms,ca = 1,8<br />

N Rk,s,l = 31,0 kN γ Ms,l = 1,8<br />

s slb = 81 mm<br />

M Rk,s,flex = 2038 Nm γ Ms,flex = 1,15<br />

N Rk,s,s = 62,8 kN γ Ms = 2,0<br />

N Rk,p = 2,0·21,1 = 42,2 kN γ Mc = 1,5<br />

α ch = 0,91<br />

h ef = 94 mm<br />

s cr,N = 399 mm<br />

c cr,N = 199 mm<br />

V Rk,s,l = 40,3 kN γ Ms,l = 1,8<br />

k 5 = 2,0<br />

α p = 3,5<br />

V Rk,s,s = 37,7 kN γ Ms = 1,67<br />

56


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Lastverteilung<br />

Ermittlung der Ankerlasten nach der Last-Einfluss-Methode<br />

Es werden zwei Laststellungen betrachtet, um die bezüglich Anker und Versagensart<br />

maßgebliche Laststellung zu berücksichtigen.<br />

l i = 13·I y 0,05 ·s 0,5 = 13·51904 0,05 ·150 0,5 = 274 mm (Gl. 3.2)<br />

Laststellung 1<br />

Die erste Schraube ist direkt über dem ersten Anker angeordnet, die zweite Schraube<br />

sitzt über dem zweiten Anker. Bezogen auf den Anfang der Ankerschiene sind die<br />

Positionen der Schrauben bei 25 mm und 175 mm.<br />

250<br />

150 150<br />

150<br />

150<br />

57


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Anker 1 Anker 2 Anker 3<br />

1.1<br />

Abstand der Last bei 25 mm<br />

zum Anker [mm]<br />

0 150 300<br />

1.2 A’ i = 1-s/l i 1<br />

1-150/274<br />

= 0,453<br />

0<br />

1<br />

1.3 k = 1/ΣA’ i<br />

1,00+0,453+0 = 0,688<br />

1.4 N a 0,688·1·3,2 0,688·0,453·3,2<br />

Ed = k·A’ i ·N Ed 0<br />

= 2,20<br />

= 1,00<br />

Abstand der Last bei 175<br />

2.1<br />

150 0 150<br />

mm zum Anker [mm]<br />

1-150/274<br />

1-150/274<br />

2.2 A’ i = 1-s/l i 1<br />

= 0,453<br />

= 0,453<br />

1<br />

2.3 k = 1/ΣA’ i<br />

0,453+1+0,453 = 0,525<br />

2.4 N a Ed = k·A’ i ·N Ed [kN]<br />

3<br />

resultierende Ankerlast N a Ed<br />

(Zeile 1.4+2.4) [kN]<br />

analog:<br />

res. Ankerlast V a Ed [kN]<br />

0,525·0,453·3,2<br />

= 0,76<br />

2,20+0,76<br />

= 2,96<br />

0,525·1·3,2<br />

= 1,68<br />

1,00+1,68<br />

= 2,68<br />

0,525·0,453·3,2<br />

= 0,76<br />

0+0,76 = 0,76<br />

7,69 6,94 1,97<br />

58


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Laststellung 2<br />

Die Schrauben sind symmetrisch zum mittleren Anker angeordnet. Bezogen auf den<br />

Anfang der Ankerschiene sind die Positionen der Schrauben bei 100 mm und 250 mm.<br />

250<br />

150 150<br />

150<br />

150<br />

1.1<br />

Abstand der Last bei 100<br />

mm zum Anker [mm]<br />

1.2 A’ i = (l i -s)/l i<br />

1-75/274<br />

= 0,726<br />

Anker 1 Anker 2 Anker 3<br />

75 75 225<br />

1-75/274<br />

= 0,726<br />

1.3 k = 1/ΣA’ i<br />

1<br />

0,726+0,726+0,178 = 0,613<br />

1-225/274<br />

= 0,178<br />

1.4 N a 0,613·0,726·3,2 0,613·0,726·3,2 0,613·0,178·3,2<br />

Ed = k·A’ i ·N Ed<br />

= 1,42<br />

= 1,42<br />

= 0,35<br />

Abstand der Last bei 250<br />

2.1<br />

225 75 75<br />

mm zum Anker [mm]<br />

1-225/274<br />

1-75/274<br />

1-75/274<br />

2.2 A’ i = 1-s/l i<br />

= 0,178<br />

= 0,726<br />

= 0,726<br />

1<br />

2.3 k = 1/ΣA’ i<br />

0,178+0,726+0,726 = 0,613<br />

2.4 N a Ed = k·A’ i ·N Ed [kN]<br />

3<br />

resultierende Ankerlast N a Ed<br />

(Zeile 1.4+2.4) [kN]<br />

analog:<br />

res. Ankerlast V a Ed [kN]<br />

0,613·0,178·3,2<br />

= 0,35<br />

0,613·0,726·3,2<br />

= 1,42<br />

0,613·0,726·3,2<br />

= 1,42<br />

1,42+0,35 1,42+1,42 0,35+1,42<br />

= 1,78<br />

= 2,85<br />

= 1,78<br />

4,61 7,39 4,61<br />

59


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Die Laststellung 2 ist auch für die Biegung der Schiene die ungünstigste.<br />

M Ed = N Ed·s<br />

4<br />

= 3,2·150<br />

4<br />

= 120 Nm<br />

Nachweise<br />

Zugbeanspruchung<br />

1) Stahlversagen Anker<br />

nicht maßgebend (ETA, Anhang 11)<br />

2) Verbindung zwischen Anker und Schiene (Anker 1, Laststellung 1)<br />

N Rk,s,c = 31,0 kN, γ Ms,c = 1,8, N Rd,s,c = 17,2 kN > 2,96 kN<br />

β N = 2,96<br />

17,2 = 0,170<br />

3) Aufbiegen der Schienenschenkel<br />

Schraubenabstand: 150 mm > s slb = 81 mm<br />

Der vorhandene Schraubenabstand verlangt keine Reduzierung <strong>des</strong><br />

Widerstan<strong>des</strong>.<br />

N Rk,s,l = 31,0 kN, γ Ms,l = 1,8, N Rd,s,l = 17,2 kN > 3,2 kN<br />

β N = 3,2<br />

17,2 = 0,186<br />

4) Stahlversagen Schrauben<br />

N Rk,s,s = 62,8 kN, γ Ms = 2,00, N Rd,s,s = 31,4 kN > 3,2 kN<br />

β N = 3,2<br />

31,4 = 0,102<br />

5) Biegung der Schiene<br />

M Rk,s,flex = 2038 Nm, γ Ms,flex = 1,15, M Rd,s,flex = 1772 Nm > 120 Nm<br />

6) Herausziehen (Anker 1, Laststellung 1)<br />

N Rk,p = 42,2 kN, γ Mc = 1,5, N Rd,p = 28,1 kN > 2,96 kN<br />

β N = 2,96<br />

28,1 = 0,105<br />

60


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

7) Betonausbruch (Anker 2, Laststellung 2)<br />

N Rk,c = N 0 Rk,c ·α s,N·α e,N·α c,N·ψ re,N·ψ ucr,N (Gl. 4.2)<br />

Grundwert<br />

Verankerungstiefe h ef = 94 mm<br />

Faktor α ch = 0,91<br />

N 0 Rk,c = 8,5·α ch· f ck,cube ·h 1,5 ef = 8,5·0,91·30 0,5·94 1,5 = 38,6 kN (Gl. 4.3)<br />

Einfluss benachbarter Anker<br />

charakteristischer Achsabstand<br />

s cr,N = 399 mm<br />

1<br />

α s,N =<br />

1,5 1,5<br />

a<br />

a<br />

⎛ s ⎞ N ⎛<br />

2 Ed,2 s ⎞ N<br />

3<br />

1+ ⎜<br />

1− ⋅ + 1− ⋅<br />

a<br />

a<br />

s ⎟ N ⎜ s ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠ N<br />

Ed,3<br />

cr,N Ed,1 cr,N Ed,1<br />

1<br />

1,5 1,5<br />

= 0,677 (Gl. 4.5)<br />

⎛ 150 ⎞ 2,68 ⎛ 150 ⎞ 0,76<br />

1+ ⎜1− ⎟ ⋅ + ⎜1− ⎟ ⋅<br />

⎝ 399 ⎠ 2,96 ⎝ 399 ⎠ 2,96<br />

=<br />

Einfluss eines Bauteilran<strong>des</strong><br />

charakteristischer Randabstand<br />

c cr,N = 199 mm<br />

vorhandener Randabstand c 1 = 150 mm < c cr,N<br />

α e,N = (c 1 /c cr,N ) 0,5 = (150/200) 0,5 = 0,867 c cr,N (Gl. 4.9)<br />

Einfluss einer dichten Bewehrung<br />

Es wird unterstellt, dass der Achsabstand der Bewehrung unbekannt ist und<br />

geringer als 150 mm sein kann.<br />

ψ re,N = 0,5+h ef /200 = 0,5+94/200 = 0,97


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Zustand <strong>des</strong> Betons<br />

ψ ucr,N = 1 (Gl. 4.11)<br />

N Rk,c = N 0 Rk,c ·α s,N·α e,N·α c,N·ψ re,N·ψ ucr,N<br />

N Rk,c = 38,6·0,677·0,867·1,0·0,97·1,0 = 22,00 kN, γ Mc = 1,5, N Rd,c<br />

= 14,67 kN > 2,96 kN<br />

β N = 2,96<br />

14,67 = 0,202<br />

8) Spalten <strong>des</strong> Betons<br />

Nachweis nicht erforderlich<br />

9) Lokaler Betonausbruch<br />

Nachweis nicht erforderlich<br />

Querbeanspruchung<br />

1) Stahlversagen Schraube<br />

V Rk,s,s = 37,7 kN, γ Ms = 1,67, V Rd,s,s = 22,6 kN > 8,3 kN<br />

β N = 8,3<br />

22,6 = 0,367<br />

2) Aufbiegen der Schienenschenkel<br />

V Rk,s,l = 40,3 kN, γ Ms,l = 1,8, V Rd,s,l = 22,4 kN > 8,3 kN<br />

β V = 8,3<br />

22,4 = 0,371<br />

3) Verbindung zwischen Anker und Schiene (Anker 1, Laststellung 1)<br />

Dieser Nachweis ist noch nicht Bestandteil der CEN/TS, wird jedoch in Zukunft<br />

aufgenommen.<br />

Hier wird angenommen, dass N Rk,s,c = V Rk,s,c ist.<br />

V Rk,s,c = 31,0 kN, γ Ms,c = 1,8, V Rd,s,c = 17,2 kN > 7,69 kN<br />

β V = 7,69<br />

17,2 = 0,447<br />

62


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

4) Rückwärtiger Betonausbruch (Anker 2, Laststellung 2)<br />

V Rk,cp = k 5 ·N Rk,c (Gl. 4.28)<br />

k 5 = 2,0<br />

V Rk,cp = 2 ·20,13 = 40,26 kN, γ Mc = 1,5, V Rd,cp = 26,84 kN > 7,39 kN<br />

β V = 7,39<br />

26,84 = 0,275<br />

5) Betonkantenbruch (Anker 1, Laststellung 1)<br />

V Rk,c = V 0 Rk,c·ψ re,V ·α s,V·α c,V·α h,V (Gl. 4.29)<br />

Grundwert<br />

gerissener Beton, keine anrechenbare konstruktive Randbewehrung<br />

α p·ψ re,V = 3,5<br />

V 0 Rk,c·ψ re,V = α p·ψ re,V · f ck,cube ·c 1,5 1 = 3,5· f ck,cube ·150 1,5 = 35,22 kN<br />

Einfluss benachbarter Anker<br />

charakteristischer Achsabstand<br />

s cr,V = 4·c 1 + 2·b ch = 4·150+2·49 = 698 mm (Gl. 4.32)<br />

1<br />

α s,V =<br />

1,5 1,5<br />

a<br />

⎛ s ⎞ V ⎛<br />

2 Ed,2 s ⎞ V<br />

3<br />

1+ ⎜<br />

1− ⋅ + 1− ⋅<br />

a<br />

s ⎟ V ⎜ s ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠ V<br />

a<br />

Ed,3<br />

a<br />

cr,V Ed,1 cr,V Ed,1<br />

1<br />

1,5 1,5<br />

= 0,575 (Gl. 4.31)<br />

⎛ 150 ⎞ 6,94 ⎛ 300 ⎞ 1,97<br />

1+ ⎜1− ⎟ ⋅ + ⎜1− ⎟ ⋅<br />

⎝ 698 ⎠ 7,69 ⎝ 698 ⎠ 7,69<br />

=<br />

Einfluss einer Bauteilecke<br />

charakteristischer Randabstand<br />

c cr,V = 2·c 2 + b ch = 2·150+49 = 349 mm (Gl. 4.34)<br />

vorhandener Randabstand c 2 = 250 mm < c cr,V<br />

α c,V = (c 2 /c cr,V ) 0,5 = (250/349) 0,5 = 0,846 (Gl. 4.33)<br />

63


BEMESSUNGSBEISPIELE<br />

Einfluss der Bauteildicke<br />

charakteristische Bauteildicke<br />

h cr,V = 2·c 2 + 2·h ch = 2·150+2·30 = 360 mm (Gl. 4.36)<br />

vorhandene Bauteildicke h = 200 mm < h cr,V<br />

α h,V = (h/h cr,V ) 2/3 = (200/360) 2/3 = 0,676 (Gl. 4.35)<br />

V Rk,c = V 0 Rk,c·ψ re,V ·α s,V·α c,V·α h,V<br />

V Rk,c = 35,22·0,575·0,846·0,676·1,0 = 11,58 kN, γ Mc = 1,5, V Rd,c<br />

= 7,72 kN > 7,69 kN<br />

β V = 7,69<br />

7,72 = 0,996<br />

Kombinierte Beanspruchung<br />

1) Stahlversagen Schraube<br />

β N = 0,102<br />

β V = 0,367<br />

β N ² + β V ² = 0,102²+0,367² = 0,145 < 1 (Gl. 4.52)<br />

2) Stahlversagen Ankerschiene (lokale Lasteinleitung)<br />

β N = 0,186<br />

β V = 0,371<br />

β N ² + β V ² = 0,186²+0,371² = 0,172 < 1 (Gl. 4.52)<br />

3) Stahlversagen Ankerschiene (Anker 1, Laststellung 1)<br />

β N = 0,186<br />

β V = 0,447<br />

β N ² + β V ² = 0,186²+0,447² = 0,172 < 1<br />

4) Betonversagen (Betonausbruch-Betonkantenbruch)<br />

β N = 0,202<br />

β<br />

N<br />

+ βV<br />

β V = 0,996 =<br />

1,2<br />

= 0,202+0,996<br />

1,2<br />

= 0,998 < 1 (Gl. 4.53)<br />

Nachweise erbracht!<br />

64


LITERATUR<br />

6 LITERATUR<br />

[1] Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin (DIBt): Zulassung Z-21.4-34 vom<br />

02.08.2007 für <strong>Halfen</strong> - Ankerschienen HTA.<br />

[2] Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin (DIBt): Zulassung Z-21.4-151 vom<br />

22.01.2008 für Jordahl- Ankerschienen Typ JTA und JTA-R.<br />

[3] Deutsches Institut für Bautechnik: Common Understanding Procedure (CUAP) for<br />

Anchor Channels, Berlin, Juni 2004<br />

[4] European Organization for Standardization (CEN): EN 1990: 2002, Basis of<br />

structural <strong>des</strong>ign, Brüssel 2002<br />

[5] DIN SPEC 1021-4-1 (DIN CEN/TS 1992-4-1): Bemessung der Verankerung von<br />

Befestigungen in Beton – Teil 4-1: Allgemeines (Deutsche Fassung DIN CEN/TS<br />

1992-4-1: 2009).<br />

[6] DIN SPEC 1021-4-3 (DIN CEN/TS 1992-4-3): Bemessung der Verankerung von<br />

Befestigungen in Beton – Teil 4-3: Ankerschienen (Deutsche Fassung DIN<br />

CEN/TS 1992-4-3: 2009).<br />

[7] European Organisation for Standardisation (CEN): EN 1992-1-1: 2005, Design<br />

of Concrete Structures. Part 1: General Rules and Rules for Buildings, Brüssel<br />

2005<br />

[8] Kaiserliches Patentamt: Patentschrift Nr. 292751 für Anders Jordahl: Aufnahme<br />

von Befestigungsbolzen für Lagerböcke und dgl., Berlin, 1916<br />

[9] Deutsches Institut für Bautechnik: Evaluation Report Nr. 06_14_4 (Rev. 3) vom<br />

02.09.2009 für Jordahl Ankerschienen zur Verankerung in Beton in<br />

Übereinstimmung mit der CUAP.<br />

[10] Deutsches Institut für Bautechnik: Evaluation Report Nr. 06_14_1 vom<br />

02.09.2009 für <strong>Halfen</strong> Ankerschienen zur Verankerung in Beton in<br />

Übereinstimmung mit der CUAP.<br />

[11] European Technical Approval ETA-09/0338 vom 15.02.2010 für Jordahl-<br />

Ankerschiene JTA<br />

[12] European Technical Approval ETA-09/0339 vom 15.02.2010 für <strong>Halfen</strong>-<br />

Ankerschiene HTA<br />

[13] Eligehausen, R.; Mallée, R. ; Silva, J.: Anchorage in Concrete Construction. Ernst<br />

& Sohn, Berlin, 2006<br />

[14] Eligehausen, R.; Asmus, J.; Lotze, D.; Potthoff, M.: Ankerschienen. In<br />

BetonKalender 2007, Ernst & Sohn, Berlin 2007.<br />

65


LITERATUR<br />

[15] Schmid, K.: Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen am Bauteilrand mit<br />

Rückhängebewehrung unter Querlasten senkrecht zum Rand. Dissertation Institut<br />

für Werkstoffe im Bauwesen, Universität Stuttgart, 2010.<br />

[16] fib - fédération international du béton: Design of fastenings in concrete – Design<br />

Guide – Parts 1 to 5. Lausanne, Draft June 2010.<br />

66


IMPRESSUM<br />

MITGLIEDER DES VBBF<br />

DEUTSCHE KAHNEISEN GESELLSCHAFT MBH<br />

12057 Berlin<br />

PFEIFER SEIL- UND HEBETECHNIK GMBH<br />

87700 Memmingen<br />

HALFEN GMBH<br />

40764 Langenfeld<br />

REUSS-SEIFERT GMBH<br />

45549 Sprockhövel<br />

H-BAU TECHNIK GMBH<br />

79771 Klettgau<br />

Innovative Baulösungen<br />

SCHÖCK BAUTEILE GMBH<br />

76534 Baden-Baden<br />

MAX FRANK GMBH & CO. KG<br />

94339 Leiblfing<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

VBBF<br />

Verein zur Förderung und Entwicklung der Befestigungs-,<br />

Bewehrungs- und Fassadentechnik e.V.<br />

Kaiserswerther Str. 137 | 40474 Düsseldorf<br />

Telefon: +49 211 4564 106 | info@vbbf.de | www.vbbf.de<br />

IDEE, KONZEPTION UND TEXT<br />

Dr.-Ing. Thomas Sippel<br />

VBBF e.V.<br />

ENTWURF UND GESTALTUNG<br />

Camilla Drzymalla<br />

ISB e.V.<br />

DRUCK<br />

Druckstudio GmbH<br />

Professor-Oehler-Straße 10<br />

40589 Düsseldorf<br />

67


VEREIN ZUR FÖRDERUNG UND ENTWICKLUNG DER BEFESTIGUNGS-,<br />

BEWEHRUNGS- UND FASSADENTECHNIK E.V.<br />

Kaiserswerther Str. 137<br />

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