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T ? Anpassung II - HAM-On-Air

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DL3LH<br />

Impedanzbereich<br />

eines T-Anpassgliedes<br />

Dr. Schau, DL3LH 1


Impedanzbereich eines CLC Anpassnetzwerkes<br />

Vorwort:<br />

Im KW-Bereich ist hinter einer Endstufe immer ein<br />

Anpassnetzwerk notwendig, will man hohe<br />

<strong>Anpassung</strong>sverluste auf der Strecke bis hoch zur<br />

Antenne vermeiden.<br />

Bei VSWR = 1 hinter dem Senderausgang ist auf<br />

dem gesamten Signalweg vom Senderausgang bis<br />

zur Antenne konjugiert komplexe <strong>Anpassung</strong><br />

(Leistungsanpassung) vorhanden. Doch sagt<br />

Leistungs-<strong>Anpassung</strong> am Eingang der<br />

Anpassschaltung nichts über die Verluste auf der<br />

Strecke zwischen Senderausgang und<br />

Antenneneingang aus.<br />

In /6/ ist beschrieben und berechnet, dass ein T-<br />

Anpassnetzwerk immer nur dann geringe Verluste<br />

hat, wenn der ausgangsseitige Serienkondensator C 2<br />

einen möglichst großen Wert hat. Der Nachteil ist<br />

der reduzierte Impedanzbereich, der näher<br />

beleuchtet werden soll.<br />

Ein weiterer, gravierender Nachteil eines T-<br />

Anpassnetzwerkes sind die hohen Spannungen an<br />

den Blindelementen, die in /6/ behandelt wurden.<br />

Besonders die Kondensatoren müssen schon bei<br />

moderaten Leistungen, um die 200 W, einen<br />

großen Plattenabstand haben /1/.<br />

Dennoch, das T-Glied hat im Vergleich mit<br />

einem Pi-Filter den Vorteil, dass bei richtiger<br />

Dimensionierung ein größerer Impedanzbereich<br />

überstrichen werden kann. Dieser Vorteil soll nicht<br />

darüber hinweg täuschen, dass das T<br />

Anpassnetzwerk ein Hochpass ist und je nach<br />

Zahlenwert des antennenseitigen Kondensators<br />

verbotene Bereiche hat.<br />

1. Impedanzbereich eines T-Filters<br />

Ist die Variation der Blindelemente bekannt, kann<br />

durch Variationsrechnung der mögliche Impedanzbereich<br />

eines T-Filter sehr einfach berechnet<br />

werden.<br />

Da es für Resonanz und <strong>Anpassung</strong> beliebig viele<br />

Einstellungen gibt, kann auch hier eine der<br />

Komponenten prinzipiell frei gewählt werden.<br />

Unter der Bedingung geringster Verluste wird<br />

dieser Freiheitsgrad allerdings eingeschränkt.<br />

Geringste Verluste werden immer nur dann erreicht,<br />

wenn der antennenseitige Kondensator C 2 im<br />

Kapazitätswert möglichst hoch ist.<br />

Die Betriebsgüte ist beim T-Filter nur bei einem<br />

großen antennenseitigen Kondensator klein und die<br />

Betriebsbandbreite groß. Prinzipiell ist die<br />

Betriebsgüte beim T-Filter immer größer als bei Piund<br />

LC-Filter, d.h. die Einstellung ist kritisch.<br />

Die große Kapazität am antennenseitigen Ende hat den<br />

Nachteil eines eingeschränkten Impedanzbereiches,<br />

der tote Bereich nimmt zu. Das T-Filter hat<br />

gegenüber einer LC-Anordnung keine Vorteile und<br />

sollte in Anpassnetzwerken nicht verwendet werden.<br />

Bild 1: Impedanzbereich (blau), der mit einem T-<br />

Filter und kleiner antennenseitiger Kapazität<br />

erreicht werden kann. Nachteile des kleinen<br />

Koppelkondensators sind die hohen Verluste im<br />

Netzwerk und die hohen Spannungen an den<br />

Blindelementen.<br />

2. Impedanzbereich bei veränderlichem<br />

Ausgangskondensator C 2<br />

Wird der antennenseitige Kondensator vergrößert um<br />

die Verluste klein zu halten, begrenzt sich der<br />

Impedanzbereich, der mit einer T Anpassschaltung<br />

erreichbar wird.<br />

Bild 2 zeigt den eingeschränkten Impedanzbereich bei<br />

einem großen Wert der antennenseitigen Kapazität.<br />

Impedanzen im schwarz gekennzeichneten Bereich<br />

sind von einer <strong>Anpassung</strong> ausgeschlossen.<br />

Man hat also die Wahl, entweder mit kleinerem<br />

antennenseitigen Kondensator höhere Verluste<br />

akzeptieren oder einen großen Wert des<br />

Antennenkondensators einstellen und mit einem<br />

eingeschränkten Impedanzbereich zu haben.<br />

Eine Amateur-Antennenanlage hat am Fußpunkt<br />

der Antennenzuleitung, je nach Art der KW-Antenne,<br />

Länge und Wellenwiderstand der Zuleitung, beliebige<br />

Impedanzen. Es ist daher die T Anpassschaltung<br />

nicht das geeignete Anpassnetzwerk in der Hand des<br />

Funkamateurs.<br />

2<br />

Dr. Schau, DL3LH


DL3LH<br />

Wie bei jedem Anpassnetzwerk kann bei bekannten<br />

Blindelementen auch rückwärts die Impedanz der<br />

Antenne bestimmt werden. Besonders einfach ist es<br />

beim T-Filter /7/.<br />

Auf der Internet Seite von W9CF ist ein<br />

Simulationsprogramm für ein T-Netzwerk eingestellt,<br />

mit dem die Zusammenhänge in Echtzeit durchgespielt<br />

werden können. Sehr empfehlenswert und eine Pflicht<br />

für den interessierten Amateur.<br />

Wird im Set Up der Maximalwert des<br />

antennenseitigen Kondensators z.B. auf 1000 oder<br />

2000 pF gestellt und die <strong>Anpassung</strong> mit Automatik<br />

gesucht, stellt das Programm richtigerweise diesen C 2<br />

immer auf den Maximalwert.<br />

Auch an diesem Beispiel wird ersichtlich, dass eine<br />

LC-Anordnung immer die bessere Anpassschaltung<br />

ist.<br />

Bild 2: Impedanzbereich (blau), der von einer<br />

T Anpassschaltung bei einem antennenseitigen<br />

Kondensator von 1 nF erreicht werden kann.<br />

Impedanzen die im schwarzen Bereich liegen<br />

können nicht angepasst werden. Referenz: 50<br />

Weiterhin ist die Abstimmung des T APN, genau<br />

wie bei Pi- Filter umständlich. Die Abstimmung<br />

muss schrittweise erfolgen. Bei möglichst großen<br />

antennenseitigen Kondensator wird versucht<br />

eingangsseitig VSWR = 1 einzustellen. Ist S = 1<br />

nicht möglich, wird C 2 verkleinert und ein erneuter<br />

Versuch gestartet, usw. Nur so ist es möglich, einer<br />

total falschen Abstimmung aus dem Wege zu<br />

gehen.<br />

Man kann beim T-Anpassnetzwerk Resonanzabstimmung<br />

mit VSWR = 1 erreichen und dabei<br />

fast die gesamte Leistung in der Anpassschaltung in<br />

Wärme umsetzen. In diesem Fall hat man auf die<br />

Verlustwiderstände des Netzwerkes sauber<br />

angepasst.<br />

Die umständliche Abstimmung und alle oben<br />

genannten Nachteile können vermieden werden,<br />

wenn ein LC Netzwerk zur <strong>Anpassung</strong> verwendet<br />

wird /4/. Dabei wird allerdings ein Umschalter<br />

notwenig, um die Querkapazität gegen Masse<br />

wahlweise vor oder hinter die Serieninduktivität zu<br />

bringen. Man kann eben nicht alles haben. Noch<br />

eleganter ist eine CC <strong>Anpassung</strong>, die ohne<br />

verlustbringende Induktivität auskommt /4/.<br />

DL3LH, Walter<br />

schau@rs-systems.info<br />

www.rs-systems.info<br />

Literatur auf ham-on-air:<br />

/1/ Antennen Tuning I, <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I, IV<br />

/2/ Die Antenne macht die Musik<br />

/3/ Pi Filter mit Verlusten<br />

/4/ Passive Netzwerke zur <strong>Anpassung</strong><br />

/5/ Das CLC im KW Bereich<br />

/6/ Antennenmesstechnik I bis IV<br />

/7/ Eine einfach Methode zur Bestimmung<br />

Antennenimpedanz<br />

Dr. Schau, DL3LH 3


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