Infotainment-Plattform - HANSER automotive
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KOMPONENTENl AUTOMOTIVE<br />
3-4.2006l37<br />
© 2006 Carl Hanser Verlag, München www.hanser-<strong>automotive</strong>.de Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern<br />
len (API), Erweiterbarkeit, eine hohe Flexibilität und die<br />
Möglichkeit, auch in Zukunft neue Standards und Applikationen<br />
aufspielen zu können.<br />
Da die Lebenszyklen der Automobilindustrie sich jedoch<br />
deutlich von denen der Software- und Consumer Electronics-Branche<br />
unterscheiden, achten Autohersteller<br />
darauf, dass sich die in das Auto integrierten <strong>Infotainment</strong>-Geräte<br />
aktualisieren lassen. Nur so bleiben die<br />
Systeme bei neuen Übertragungsstandards oder<br />
Anwendungen aktuell. Updates können auf zwei Wegen<br />
in das Auto eingespielt werden – entweder über eine<br />
Luftschnittstelle oder eine physikalische Verbindung.<br />
Dies ist eine Funktion, die Käufer voraussetzen, da sie<br />
immer das neueste Endgerät im Auto einsetzen möchten.<br />
Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit stehen<br />
ebenfalls bei Autoherstellern wie Konsumenten ganz<br />
oben auf der Wunschliste.<br />
Technische Anforderungen<br />
an eine flexible <strong>Plattform</strong><br />
Die Anforderungen an eine In-Car <strong>Infotainment</strong>-<strong>Plattform</strong><br />
sind extrem hoch. Sie soll<br />
besonders robust sein, da das System Temperatur-<br />
und Spannungsschwankungen,<br />
sowie Staub und Erschütterungen ausgesetzt<br />
ist. Autofahrer möchten sofort Musik<br />
hören, telefonieren und die Navigation verwenden,<br />
daher ist eine zuverlässige, leistungsfähige<br />
und hochverfügbare <strong>Plattform</strong><br />
die Voraussetzung – die sich automatisch<br />
abschaltet, sobald der Schlüssel nicht mehr<br />
im Zündschloss ist und so Energie spart.<br />
Windows Mobile for<br />
Automotive: Robuste <strong>Plattform</strong><br />
Windows Mobile for Automotive ist ein Beispiel<br />
für eine solche flexible, aber gleichzeitig<br />
robuste <strong>Plattform</strong>, auf deren Basis sich<br />
<strong>Infotainment</strong>-Applikationen zeit- und<br />
kosteneffizient entwickeln lassen. Die <strong>Plattform</strong><br />
besteht aus verschiedenen Komponenten,<br />
darunter das Hardware Referenz-Design,<br />
Betriebssystem, Treiber, Middleware, das Windows<br />
Application Framework sowie das HMI Framework und<br />
das Application HMI. Die Hardware basiert zwar auf<br />
einem Microsoft-Referenz-Design, wird aber von einem<br />
Tier-1-Zulieferer hergestellt – ein Zeichen, wie wichtig<br />
Partnerschaften in der Automobilindustrie sind.<br />
Das Herz der <strong>Plattform</strong> ist jedoch das Betriebssystem,<br />
das auf Windows CE 5.0 basiert. Die Middleware und<br />
die Frameworks sind streng genommen ebenfalls Teil<br />
des Betriebssystems. Die Middleware-Komponenten<br />
bestehen derzeit aus jeweils einem CAN- und Bluetooth-Stack,<br />
der Telefon-Anwendung und der Media<br />
Player Engine. Darüber hinaus stellt Microsoft Applikationen<br />
bereit, die die Trennung der Mensch-Maschine-<br />
Schnittstelle vereinfachen. Ein Beispiel dafür ist der<br />
Media Player, der in Applikations-HMI und Media-Player-Kern<br />
geteilt ist. Das Windows Application Framework<br />
setzt auf der Middleware auf und ermöglicht Entwicklern<br />
die Implementierung verschiedenster Anwendungen<br />
auf Basis von Windows Mobile for Automotive.<br />
Dies wird weiter erleichtert durch die konsequente Trennung<br />
des HMI-Teils vom rechenintensiven Bereichen.<br />
So muss die Applikation nur einmal programmiert werden,<br />
die graphische Benutzeroberfläche lässt sich für<br />
unterschiedliche Modellreihen neu konfigurieren. Damit<br />
erhält jedes Fahrzeug eine maßgeschneiderte Oberfläche,<br />
die die jeweilige Marke unterstreicht. Die leichte<br />
Aktualisierung der Kernapplikation ist möglich, ohne das<br />
HMI zu ändern, beispielsweise um neue Medien-<br />
Codecs zu unterstützen. Durch die Trennung von UI-<br />
Design und Applikationslogik können Designer und Programmierer<br />
unabhängig und gleichzeitig an der <strong>Plattform</strong><br />
arbeiten.<br />
Bild 1: Windows Mobile for Automotive <strong>Plattform</strong> Komponenten<br />
Energiemanagement ist entscheidend<br />
Um den Gesamtenergieverbrauch des Fahrzeugs niedrig<br />
zu halten, benötigen die Hersteller möglichst sparsame<br />
<strong>Infotainment</strong>-Lösungen. Das System kontrolliert<br />
den Verbrauch und muss in der Lage sein, einzelne<br />
Funktionen abzuschalten, die nicht benötigt werden. Bei<br />
einer flexiblen <strong>Plattform</strong> können Automobilunternehmen<br />
im Energiemanagement-Subsystem eine Obergrenze<br />
des zulässigen Maximalverbrauchs programmieren.<br />
Wird dieser erreicht, schaltet die <strong>Plattform</strong> automatisch<br />
nicht aktive Funktionen ab. Allerdings berükksichtigen<br />
diese Richtlinien auch, dass sich verschiedene<br />
Anwendungen bei abgeschaltetem Fahrzeug nutzen<br />
lassen, solange der Schlüssel im Zündschloss steckt. So<br />
sind beispielsweise Telefonate immer noch möglich.<br />
Eine der Funktionen, die jedoch kontinuierlich mitlaufen<br />
sollte, ist die Diagnose. Sie garantiert, dass Fehlfunktionen<br />
schnell erkannt werden können.<br />
© <strong>automotive</strong>