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Subkutane - Hauner Journal

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Präparate<br />

Es existieren zur Zeit in Deutschland drei<br />

Präparate, welche für die subkutane Applikation<br />

zugelassen sind. Es handelt sich um Vivaglobin®<br />

(CSL Behring GmbH), Gammanorm®<br />

(Octapharma GmbH), und Subcuvia® (Baxter<br />

GmbH). Vivaglobin® und Subcuvia® enthalten<br />

polyvalentes, humanes IgG in einer Konzentration<br />

von 160 mg/ml (16% Lösung), Gammanorm<br />

in 16,5% Lösung. Die Herstellung erfolgt aus<br />

einem Spenderpool von mindestens 1000 europäischen<br />

und/oder amerikanischen Spendern.<br />

Die Spenderauswahl erfolgt nach strengen Kriterien<br />

mit einer breiten, routinemäßigen, virologischen<br />

Testung, einschließlich HBV, HCV und<br />

HIV. In den Herstellungsprozess integriert sind<br />

verschiedene Virusinaktivierungs- und Eliminierungsverfahren.<br />

Alle drei Präparate sind für<br />

Kinder und Erwachsene zugelassen.<br />

Pharmakokinetik<br />

Im Gegensatz zur IVIG Therapie, bei der der<br />

Serum-Spiegel nach Erreichen des Peak-Spiegels<br />

nach der Infusion über die Zeit rasch abfällt<br />

und häufig vor der nächsten Infusion bereits im<br />

subtherapeutischen Bereich liegt, kann durch<br />

die subkutane Gabe ein konstanterer Serum-<br />

IgG-Wert mit geringeren Schwankungen des<br />

Serum-IgG-Spiegels erzielt werden (Abb 2). Die<br />

subkutane IgG-Applikation führt aufgrund der<br />

verzögerten Resorption zu einem langsameren,<br />

aber kontinuierlichen IgG-Anstieg und gleichmäßigen<br />

Serumspiegeln. Maximalspiegel werden<br />

nach 2-4 Tagen erreicht. Durch die kurzen regelmäßigen<br />

Abstände der Substitution kann der<br />

IgG-Spiegel auf einem konstantem Niveau gehalten<br />

und ein Absinken unter die therapeutisch<br />

wirksame Schwelle vermieden werden.5<br />

Wirksamkeit bei Erwachsenen<br />

Im Vergleich mit unbehandelten Patienten<br />

kommt es zu einer Abnahme der Häufigkeit von<br />

Infektionen der oberen und unteren Atemwege<br />

unter subkutaner Immunglobulintherapie. Eine<br />

Erhöhung des Serum-Spiegels von 3g/l auf 6g/l<br />

korrelierte mit einer Reduktion der Bett-, Fieber-,<br />

und Krankheitstage.<br />

Die Mehrzahl der Patienten bestätigte den<br />

Rückgang der Infektionen. Im Vergleich zur<br />

intravenösen Verabreichung zeigten sich unter<br />

SCIG weder eine Verschlechterung noch eine<br />

Verbesserung der Outcome-Variablen wie Infektionsfrequenz<br />

oder Zunahme von Fehltagen in<br />

Schule oder Arbeit.6 Somit kann die subkutane<br />

Immunglobulintherapie als zumindest gleichwertige<br />

Alternative zur intravenösen Applikation<br />

gesehen werden.<br />

Wirksamkeit bei Kindern<br />

Zur SCIG-Anwendung bei Kindern gibt es<br />

bisher nur wenig Daten. Eine Studie bei Kindern<br />

mit einer größeren Fallzahl stammt von Gaspar<br />

et al.7, in der 26 Kinder (Alter: 1,5 Monate – 15<br />

Jahre) untersucht wurden. 15 Kinder wurden<br />

wegen schlechter Venenverhältnisse (n=12) oder<br />

auf Wunsch der Eltern (n=3) von IVIG auf SCIG<br />

umgestellt, 11 weitere, nicht vorbehandelte Kinder<br />

erhielten ab Diagnosestellung SCIG.<br />

Die IgG Spiegel der mit IVIG vorbehandelten<br />

Kinder blieben im altersentsprechenden Normbereich<br />

und die der nicht vorbehandelten Patienten<br />

lagen nach spätestens sechs Behandlungsmonaten<br />

im Normbereich. Es traten während des<br />

mittleren Beobachtungszeitraumes von 2 Jahren<br />

(Spannweite 6 Monate - 3,5 Jahre) bei keinem der<br />

Patienten schwere Infektionen oder infektionsbedingte<br />

Hospitalisationen auf. Auch für Kinder<br />

konnte somit eine vergleichbare Effektivität für<br />

IVIG und SCIG gezeigt werden.<br />

Nebenwirkungen<br />

Gardulf et al.4 zeigten anhand eines Vergleichs,<br />

dass die Inzidenz von unerwünschten<br />

Nebenwirkungen für IVIG bei 14% (kumulierte<br />

Häufigkeit), bei IMIG bei 5% und für SCIG bei<br />

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