Textile Schmuckgestaltung - Haupt Verlag
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<strong>Textile</strong><br />
Silke Bosbach<br />
<strong>Schmuckgestaltung</strong><br />
20 Projekte
Silke Bosbach<br />
<strong>Textile</strong><br />
<strong>Schmuckgestaltung</strong><br />
20 Projekte<br />
<strong>Haupt</strong> <strong>Verlag</strong><br />
Bern Stuttgart Wien
IMPRESSUM<br />
Texte und Projekte:<br />
Silke Bosbach<br />
Fotografien: Birgit Völkner<br />
D-Overath<br />
Lektorat: Petra Puster,<br />
D-Niederpöcking<br />
Gestaltung, Zeichnungen und Satz:<br />
Susanne Nöllgen, GrafikBüro, D-Berlin<br />
Bibliografische Information der<br />
Deutschen Nationalbibliothek:<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek<br />
verzeichnet diese Publikation in der<br />
Deutschen Nationalbibliografie;<br />
detaillierte bibliografische Daten sind<br />
im Internet über http://dnb.d-nb.de<br />
abrufbar.<br />
ISBN 978-3-258-07511-2<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Copyright © 2009 by <strong>Haupt</strong> Berne<br />
Jede Art der Vervielfältigung ohne<br />
Genehmigung des <strong>Verlag</strong>es ist<br />
unzulässig.<br />
www.haupt.ch<br />
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Silke Bosbach studierte an der Universität<br />
Köln Bildende Kunst. Bereits seit<br />
1985 beschäftigt sie sich mit Textilart und<br />
Design für Foulards, Couture, Interieur,<br />
sakrale Kunst sowie Messe- und Bühnendekorationen.<br />
Sie schuf Designs für<br />
UNICEF Deutschland und Schweiz.<br />
Sie ist Dozentin für Bildende Kunst an<br />
einer Freien Kunstakademie, schreibt<br />
Fachbeiträge und Buchpublikationen und<br />
leitet Seminare, Workshops und Fachvorführungen<br />
für Malerei und Textildesign.<br />
Silke Bosbach lebt und arbeitet als freischaffende<br />
Künstlerin und Autorin in<br />
Overath bei Köln.<br />
Kontakt: Silke Bosbach, Landwehr 44,<br />
51491 Overath/Deutschland,<br />
www.silke-bosbach.de<br />
Dank der Autorin<br />
… an Birgit Völkner, die Fotografin<br />
… an Petra Puster, die Lektorin<br />
… an Annelore, HaJo, Anja und Micha<br />
… an Heidi Müller, <strong>Haupt</strong> <strong>Verlag</strong>
INHALT<br />
VORWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
ESSAY<br />
Die Herstellung von Schmuck . . . 7<br />
MATERIAL<br />
Wolle & spezielle Garne . . . . . . . . 10<br />
Papiergarn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Perlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Knöpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Tyvek ® . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Angelina ® -Fasern . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Angelina ® -Verarbeitung<br />
a) Vliesbonden . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
b) Strukturvlies herstellen . . . . 22<br />
c) Sandwichen . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
d) Wickelperlen aus<br />
Angelina ® und Tyvek ® . . . . . . . . . 24<br />
e) Verarbeiten von<br />
Fusible Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Vliesmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Kunstleder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Werkzeug und Zubehör. . . . . . . . 30<br />
Maße für Schmuck . . . . . . . . . . . . . 31<br />
GRUNDTECHNIK . . . . . . . . . 34<br />
GALERIE DER PROJEKTE<br />
Die Farben Fès<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Isländische Vegetation<br />
Kette und Armband . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Sylter Strandgut<br />
Kette und Armband . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Farbenmeer Finnland<br />
Halsreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Mittsommer in Finnland<br />
Armreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Englischer Garten<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Magisches Bhutan<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Momente in Hongkong<br />
Kropfband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Geheimnisvolles Marokko<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Abenteuer-Land Australien<br />
Halsreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Marseille<br />
Kropfband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
St. Petersburg<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
Auf ins Baltikum<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
Bali, Insel der Götter<br />
Halsreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
Mythos New Mexiko<br />
Kette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
Guadeloupe<br />
Ansteck- oder Hutnadeln . . . . . . .102<br />
St. Helena<br />
Halsreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106<br />
Simbabwe<br />
Collier und Armband . . . . . . . . . . . 110<br />
Myanmar<br />
Kette und Armband . . . . . . . . . . . . .116<br />
Wake Islands<br />
Halsreif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122<br />
ANHANG<br />
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />
Herstellerverzeichnis<br />
& Bezugsadressen . . . . . . . . . . . . 127<br />
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . 128
textile <strong>Schmuckgestaltung</strong> ist ein<br />
Buch, das tragbare Schmuckobjekte<br />
vorstellt, die die Persönlichkeit des<br />
Schmuckträgers unterstreichen.<br />
Daher sollte textiler Schmuck nach<br />
individuellen Bedürfnissen und materiellen<br />
Eigenschaften gestaltet werden.<br />
Niemand kann dies besser als Sie<br />
selbst. Nehmen Sie die Herausforderung<br />
an, Ihren persönlichen Schmuck<br />
selbst zu entwerfen und auszuarbeiten.<br />
Begeben Sie sich nun in die faszinierende<br />
Welt textilen Schmucks und lassen<br />
Sie sich von den Designideen anregen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude und<br />
Inspiration beim kreativen Schaffen.<br />
Silke Bosbach<br />
textile <strong>Schmuckgestaltung</strong> zeigt<br />
anhand gut nachvollziehbarer Schrittfür-Schritt-Anleitungen,<br />
wie ästhetische<br />
Schmuckobjekte entstehen. Egal, ob Sie<br />
Hinweise zum Grundmaterial suchen<br />
oder Anregungen für ästhetische<br />
Collierformen benötigen – im vorliegenden<br />
Buch finden Sie zahlreiche<br />
Ideen, die Sie problemlos umsetzen<br />
können. Ihnen wird dabei genügend<br />
Freiraum für eigene Ideen gelassen.<br />
VORWORT<br />
textile <strong>Schmuckgestaltung</strong> ist in<br />
vier Kapitel unterteilt: Nach einem<br />
kurzen Essay zur Schmuckherstellung,<br />
folgt eine Übersicht zu den verwendeten<br />
Materialien und eine Einführung in<br />
die Grundtechnik. Ein Galerieteil mit<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitungen und<br />
Vorlagen zu jedem einzelnen Schmuckobjekt<br />
bildet das Herzstück des<br />
Buches. Im Anhang findet sich ein<br />
umfangreiches Bezugsquellen- und<br />
Literaturverzeichnis.<br />
6
ESSAY<br />
Die Herstellung von Schmuck<br />
Beschreiben, was Schmuck ist, insbesondere<br />
am Körper tragbarer Schmuck,<br />
ist nicht in einem Satz möglich. Vielmehr<br />
müsste bei dem Thema auf rund<br />
100 000 Jahre Schmuckgeschichte zurückgeschaut<br />
werden, vor allem unter<br />
Betrachtung zahlreicher Kulturen und<br />
geschichtlicher Epochen.<br />
In prähistorischer Zeit wurden natürliche<br />
Materialien, vor allem Muscheln,<br />
Schnecken, Knochen, Zähne und Steine<br />
Basis erster Schmuckobjekte. Diese<br />
Dinge erfüllten die wichtigsten Anforderungen<br />
zur Schmuckherstellung –<br />
und überraschenderweise tun sie das<br />
bis zur heutigen Zeit noch immer. Das<br />
älteste gefundene Schmuckstück war<br />
eine Molluske, die Löcher enthielt, um<br />
an einer Schnur aufgefädelt zu werden.<br />
Höhlenzeichnungen legen Zeugnis davon<br />
ab, dass Menschen sich mit Zähnen<br />
besiegter Gegner zierten, die als Trophäe<br />
um den Hals getragen wurde.<br />
Die Anfänge der eigentlichen Schmuckherstellung<br />
begannen vor etwa 5 000<br />
Jahren in Ägypten. Gold, Edelsteine und<br />
gefärbtes Glas galten als das wertvollste<br />
Material zur Verarbeitung. Im Rahmen<br />
von Begräbnisritualen wurde<br />
Schmuck den Toten mit ins Grab gelegt.<br />
Davon zeugen zahlreiche archäologische<br />
Funde.<br />
Im Mittelalter galt Schmuck als Tauschmedium<br />
und Geldersatz. Wertvoller<br />
Schmuck wurde in dieser Zeit häufig<br />
eingeschmolzen und zu neuen Objekten<br />
verarbeitet. Die symbolisch-mystische<br />
Bedeutung des Schmucks trat in<br />
den Mittelpunkt.<br />
Zu viktorianischer Zeit gelang es den<br />
damaligen Schmuckherstellern, Edelsteine<br />
nachzuarbeiten, so dass auch<br />
weniger Wohlhabende sich damit<br />
schmücken konnten. Durch die vermehrte<br />
Herstellung von Schmuck entwickelten<br />
sich Schmuckstücke, die<br />
nicht nur um den Hals oder das<br />
Handgelenk, sondern auch auf dem<br />
Kopf, wie Diademe, getragen werden<br />
konnten.<br />
Die Gestaltung von Schmuck unterlag<br />
stets dem Einfluss und den Strömungen<br />
der Bildenden Kunst. Zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts sorgte vor allem<br />
der Kubismus mit abstrakten Formen,<br />
neuen Materialien und Mustern für<br />
Innovation im Schmuckdesign.<br />
Im 21. Jahrhundert sind die Grundmaterialien<br />
und -techniken zur Herstellung<br />
und Gestaltung von tragbarem<br />
Schmuck so mannigfaltig, wie die Persönlichkeiten,<br />
die sie tragen. Schmuckdesigner<br />
fügen traditionelle und moderne<br />
Materialien zusammen: Waschbare<br />
Papiergarne und unversponnene<br />
Wolle finden ebenso Verwendung wie<br />
rostiger Draht oder Stücke von Fahrradreifen.<br />
Die Möglichkeiten sind<br />
inzwischen nahezu unbegrenzt.<br />
7