07.01.2014 Aufrufe

Schweizerische kriminologische Untersuchungen ... - Haupt Verlag

Schweizerische kriminologische Untersuchungen ... - Haupt Verlag

Schweizerische kriminologische Untersuchungen ... - Haupt Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Schweizerische</strong> <strong>kriminologische</strong> <strong>Untersuchungen</strong><br />

Band 15<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Karl-Ludwig Kunz, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Schultz †,<br />

Prof. Dr. Martin Killias, Prof. Dr. Mark Pieth, Prof. Dr. M. A. Niggli,<br />

Prof. Dr. Nicolas Quéloz und Prof. Dr. Christian Schwarzenegger


Claudio Domenig<br />

Restorative Justice<br />

und integrative Symbolik<br />

Möglichkeiten eines integrativen Umgangs<br />

mit Kriminalität und die Bedeutung von<br />

Symbolik in dessen Umsetzung<br />

<strong>Haupt</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Bern · Stuttgart · Wien


Claudio Domenig, Dr. iur., studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bern<br />

und Granada (Spanien). Im Rahmen seines Doktorats an der Universität Bern verbrachte<br />

er sodann einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Simon Fraser University<br />

in Vancouver (Kanada). Seine wissenschaftlichen Studien ergänzen sich mit<br />

beruflicher Tätigkeit in Verwaltung und Gericht und zuletzt als Assistent und Oberassistent<br />

an der Universität Bern.<br />

Inauguraldissertation zur Erlangung der Würde eines Doctor iuris der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bern.<br />

Die Fakultät hat diese Arbeit am 27. September 2007 auf Antrag der beiden Gutachter,<br />

Prof. Dr. Karl-Ludwig Kunz (Erstgutachter) und Prof. Dr. Andrea Baechtold (Zweitgutachter),<br />

als Dissertation angenommen.<br />

Redaktion und Satzherstellung durch den Autor<br />

1. Auflage: 2008<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-258-07337-8<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Copyright © 2008 by <strong>Haupt</strong> Berne<br />

Jede Vervielfältigung ohne Genehmigung des <strong>Verlag</strong>es ist unzulässig<br />

Printed in Germany<br />

www.haupt.ch


VORWORT<br />

Viele haben mir bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützend zur Seite gestanden.<br />

Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle für ihre Hilfestellung danken. Eine detaillierte<br />

Auflistung würde den hier vorhandenen Rahmen sprengen. Mögen sich dennoch<br />

alle mitberücksichtigt wissen, wenn sie auch im Folgenden nicht namentlich<br />

genannt werden.<br />

Mein aufrichtiger Dank gilt zunächst meinem Doktorvater, Herrn Prof. KARL-<br />

LUDWIG KUNZ, der mir bei der Wahl und Konzeption meines Dissertationsthemas<br />

wie auch bei der Erstellung der Arbeit viel Freiraum gelassen hat, und mir zugleich<br />

stets wertvolle Anregungen zu einer qualitativen Verbesserung meines Projekts<br />

gegeben hat. Herrn Prof. ANDREA BAECHTOLD danke ich für seine spontane Bereitschaft<br />

zur Erstellung des Zweitgutachtens. Mein Dank geht auch an meine Kolleginnen<br />

und Kollegen am Institut für Strafrecht und Kriminologie an der Universität<br />

Bern, insbesondere an Herrn MLAW TOM FRISCHKNECHT, der eine kritische Durchsicht<br />

des Manuskripts vorliegender Arbeit vorgenommen hat.<br />

Einen Grossteil meines Dissertationsprojekts konnte ich im Rahmen eines einjährigen<br />

Forschungsaufenthaltes an der Simon Fraser University in Vancouver (Burnaby),<br />

British Columbia, Kanada erstellen. Finanziell wurde mir dieser Aufenthalt<br />

durch ein Nachwuchsstipendium des <strong>Schweizerische</strong>n Nationalfonds (SNF) ermöglicht;<br />

für diese Unterstützung sei an dieser Stelle ebenfalls aufrichtig gedankt. Vielen<br />

Dank geht in diesem Zusammenhang auch an Frau Prof. REGINA KIENER, die<br />

mir bei der Erstellung des Stipendiengesuchs und für meine Arbeit wertvolle Anregungen<br />

gab. An der Simon Fraser University möchte ich insbesondere Frau Prof.<br />

MARGARET JACKSON, Frau Prof. LIZ ELLIOTT und Frau Prof. BRENDA MORRISON<br />

für ihre grossartige fachliche und persönliche Unterstützung danken. Mein herzlicher<br />

Dank geht auch an die Koordinatoren und Teilnehmer des Alternatives to<br />

Violence Project (AVP) in der Ferndale Institution, die mir inspirierende praktische<br />

Erfahrungen der Möglichkeiten von Restorative Justice im Strafvollzug ermöglichten.<br />

Ganz herzlich danke ich sodann HAROLD und PHIL GATENSBY und ihren Familien<br />

aus dem Stamm der Tlingit First Nations aus Carcross, Yukon, die mir ihr<br />

Wissen und ihre Weisheit über „Peacemaking Circles“ und indigene Formen der<br />

Konfliktlösung vermittelten.<br />

An dieser Stelle möchte ich auch meinen Eltern CHRISTINE und PAUL-ERICH ZINSLI<br />

danken, die mich stets – auch in meiner juristischen Ausbildung – grosszügig unterstützten<br />

und mich zur weiteren Verfolgung meiner Ziele ermutigten. Gerade was<br />

V


Vorwort<br />

die stete Ermutigung betrifft, gilt schliesslich ein besonderer Dank meiner Frau<br />

RAHEL DOMENIG. Mit Liebe, Klarheit, Humor und tatkräftiger Unterstützung hat<br />

sie mich durch die verschiedenen – insbesondere auch die schwierigen – Phasen der<br />

Erstellung meiner Arbeit begleitet.<br />

all my relations<br />

Bern, im Juli 2007<br />

Claudio Domenig<br />

VI


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Vorwort ...................................................................................................................V<br />

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... VII<br />

Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... XV<br />

EINLEITUNG<br />

I. Einführung in die Thematik ................................................................. 3<br />

1. Einleitende Gedanken .......................................................................... 3<br />

2. Zum allgemeinen Stand der Forschung.............................................. 6<br />

II. Erklärung grundlegender Konzepte vorliegender Arbeit.................. 9<br />

1. Restorative Justice: Versuch der Erfassung eines komplexen<br />

Phänomens............................................................................................. 9<br />

A. Die Vielfalt und Vielschichtigkeit von RJ ..................................... 10<br />

a) Eine internationale Entwicklung und ein kulturelles Erbe............10<br />

b) „Ein Baum mit tiefen Wurzeln und vielen Ästen“........................13<br />

B. Überspannende, gemeinsame Elemente......................................... 16<br />

a) Die Forderung nach einer integrativen Alternative zum<br />

herkömmlichen Strafkonzept ........................................................16<br />

b) Die Bedeutung von Symbolik in RJ .............................................20<br />

2. Integration als Untersuchungsgegenstand ....................................... 22<br />

A. Relationale und absolute Integration, insbesondere mit Bezug<br />

auf geteilte Werte........................................................................... 23<br />

B. Exklusion aus funktionalistischer und substantieller Perspektive.. 26<br />

3. Symbolik als Forschungsperspektive................................................ 30<br />

A. Kommunikative Funktion .............................................................. 31<br />

B. Manipulative Funktion................................................................... 32<br />

C. Symbolik im Kontext des Umgangs mit Kriminalität.................... 34<br />

a) Symbolisch-kommunikative Funktionen kriminalrechtlicher<br />

Intervention ...................................................................................35<br />

b) Symbolische kriminalrechtliche Intervention als kritischer<br />

Begriff ...........................................................................................36<br />

III. Erkenntnisanliegen und Aufbau vorliegender Arbeit ...................... 39<br />

VII


Inhaltsverzeichnis<br />

ERSTER TEIL:<br />

INTEGRATION UND EXKLUSION<br />

IM HERKÖMMLICHEN STRAFKONZEPT<br />

Vorbemerkung: Strafe als Exklusion .......................................................... 43<br />

I. Integration im traditionellen Strafkonzept........................................ 49<br />

1. Normative Ebene: Integrative Symbolik.......................................... 49<br />

A. Integrative Symbolik zur Wahrung der Integrität des<br />

Normensystems.............................................................................. 51<br />

a) Integrität in einer metaphysischen Dimension..............................52<br />

b) Erwartungssicherung und systemische Integration.......................53<br />

c) Kollektivbewusstsein und sozialpsychologische Befriedung .......55<br />

d) Normative Standards zur Limitierung strafend-exkludierender<br />

Eingriffe ........................................................................................56<br />

B. Integration und Wahrung der Integrität des Rechtsbrechers.......... 58<br />

C. Integrative Symbolik hinsichtlich des individuellen<br />

Straftatopfers.................................................................................. 61<br />

2. Prozedurale Ebene: Symbolische, mittelbare und konkurrierende<br />

Integration ........................................................................................... 63<br />

A. Symbolische Integration der Rechtsgemeinschaft ......................... 63<br />

B. Mittelbare Integration des Straftäters............................................. 64<br />

C. Konkurrierende Integration des Tatopfers ..................................... 66<br />

3. Sanktionsebene: Instrumentelle Integration als Korrektiv ............ 68<br />

A. Resozialisierung des Straftäters ..................................................... 69<br />

a) Zielsetzung der Resozialisierungsbestreben .................................69<br />

b) Verständnis und Umfang von „Integration“ im<br />

Resozialisierungskonzept..............................................................70<br />

c) Zwangsweise Integration und integrative Symbolik gegenüber<br />

dem Straftäter................................................................................72<br />

d) Resozialisierung als integrativer Appell an die Gesellschaft........75<br />

B. Exkurs: Integration und Symbolik durch Opferhilfe...................... 76<br />

C. Gemeinsamkeiten des herkömmlichen Straf- und<br />

Resozialisierungsansatzes .............................................................. 78<br />

II. Defizite, insbesondere Exklusionstendenzen, des herkömmlichen<br />

Strafkonzepts........................................................................................ 81<br />

1. Defizite auf normativer Ebene........................................................... 83<br />

A. Hinsichtlich des Straftäters ............................................................ 83<br />

B. Hinsichtlich des Opfers.................................................................. 85<br />

VIII


Inhaltsverzeichnis<br />

C. Hinsichtlich der Gesellschaft ......................................................... 87<br />

2. Defizite auf prozeduraler Ebene ....................................................... 90<br />

A. Stigmatisierung und Degradierung des Straftäters......................... 90<br />

B. Entfremdung von Täter und Tatopfer ............................................ 92<br />

C. Exklusion der Bedürfnisse des Opfers ........................................... 93<br />

3. Defizite auf der Sanktionsebene, insbesondere im<br />

Resozialisierungsansatz...................................................................... 95<br />

A. Empirische Ernüchterung: „Nothing works“ ................................. 97<br />

B. Kritik der „Behandlungsideologie“: Pathologisierung, (verdeckte)<br />

Eingriffsintensität, Entfremdung.................................................... 98<br />

C. Kriminalpolitische Konsequenzen der Resozialisierungskrise .... 101<br />

III. Exklusionstendenzen der aktuellen Kriminalpolitik ...................... 103<br />

1. Gesellschaftspolitischer Kontext der aktuellen Kriminalpolitik .. 104<br />

A. Krise des Wohlfahrtsstaates und neoliberale Wende ................... 104<br />

a) Zurückdrängung kostenintensiver Resozialisierungsbemühungen<br />

................................................................................105<br />

b) Privatisierungstendenzen in der Kriminalprävention..................106<br />

B. Risikogesellschaft und Angstkultur ............................................. 108<br />

a) Risikomanagement und Versicherungsmentalität.......................109<br />

b) Unsicherheitsgefühle und deren symbolische Erwiderung.........110<br />

2. Erscheinungsformen von Exklusion im derzeitigen Umgang<br />

mit Kriminalität ................................................................................ 112<br />

A. „Stille“ Exklusion: Neutralisierung von Gefahrenherden............ 112<br />

a) „Incapacitation“ im Strafvollzug ................................................112<br />

b) Situative Prävention und privatisierte Sicherheit........................115<br />

B. „Demonstrative“ Exklusion: Symbolische und moralische<br />

Eindruckskraft der Strafe ............................................................. 118<br />

a) Exklusionstendenzen einer symbolischen Opferpolitik..............118<br />

b) Strassenkriminalität als medial verstärktes Bedrohungsbild ......119<br />

c) Die Politik der „Null Toleranz“..................................................121<br />

d) Demonstrativ stigmatisierende Strafen und Massnahmen ..........122<br />

3. Fazit: Sicherheit, symbolisch-expressives Strafen und Exklusion<br />

des „Anderen“ als Merkmale derzeitiger Kriminalpolitik ........... 124<br />

A. Rückgriff auf die Symbolkraft des Strafens................................. 124<br />

B. Identitätsfestigung durch Ausgrenzung........................................ 126<br />

C. Wie weiter? .................................................................................. 127<br />

IX


Inhaltsverzeichnis<br />

ZWEITER TEIL:<br />

RESTORATIVE JUSTICE<br />

ALS INTEGRATIVER UMGANG MIT KRIMINALITÄT<br />

I. Das Integrationsverständnis von Restorative Justice..................... 129<br />

1. Das Element der Integration in verschiedenen Definitionsansätzen<br />

von RJ ................................................................................ 131<br />

A. Inkludierendes Verfahren und integratives Ergebnis................... 131<br />

B. Eine integrative Dimension jenseits blosser „Wiederherstellung“:<br />

Transformative Justiz................................................................... 133<br />

C. Integration als Wert...................................................................... 136<br />

2. Reale und umfassende Integration von Menschen, Beziehungen<br />

und der Gemeinschaft ...................................................................... 138<br />

A. Integration des Straftatopfers ....................................................... 140<br />

B. Integration des Straftäters ............................................................ 141<br />

C. Integration der „Community“ ...................................................... 145<br />

a) „Community“ als integrative Ressource.....................................146<br />

b) „Community“ als integrationsbedürftiges Opfer ........................148<br />

D. Integration der Rechtsgemeinschaft............................................. 149<br />

3. Die Positionierung von RJ zum Kriminaljustizsystem.................. 153<br />

A. Strikte Separation: RJ ausserhalb des Kriminaljustizsystems...... 153<br />

a) Anliegen......................................................................................153<br />

b) Integration des Stärkeren auf Kosten des Schwächeren .............155<br />

c) Exklusion der überpersönlichen Dimension ...............................157<br />

B. Maximale Einbindung: RJ als Basis und inhärenter Teil des<br />

Kriminaljustizsystems.................................................................. 159<br />

a) Anliegen......................................................................................159<br />

b) Verlust an integrativem Potential von RJ durch deren<br />

Einbindung in das Kriminaljustizsystem.....................................160<br />

c) RJ als neues punitives Instrument – rhetorisch verkleidet? ........162<br />

C. Minimale Einbindung: RJ als Form der Diversion ...................... 163<br />

a) Anliegen......................................................................................163<br />

b) Fundamentale Abhängigkeit und Marginalität ...........................165<br />

c) Problem der Ausweitung des Netzes der (strafrechtlichen)<br />

Kontrolle .....................................................................................167<br />

D. Fazit: Notwendigkeit der Kooperation zur Verwirklichung des<br />

Integrationskonzepts von RJ ........................................................ 169<br />

4. Die Bedeutung von Exklusion, insbesondere in Form von Strafe,<br />

im Integrationskonzept von RJ ....................................................... 172<br />

X


Inhaltsverzeichnis<br />

A. Grundlegende Differenzen und Möglichkeiten der<br />

Differenzierung ............................................................................ 172<br />

B. Elemente von Strafe im Kontext von RJ...................................... 174<br />

C. Zur Angemessenheit der Bezeichnung „Strafe“ bei<br />

Instrumentarien von RJ ................................................................ 176<br />

a) Restorative Sanktionen versus Strafe als absichtliche<br />

Übelszufügung ............................................................................177<br />

b) Anerkennung zwangsweise auferlegter Belastung als Strafe .....179<br />

c) Fazit: RJ in einem Dilemma integrativer Symbolik....................180<br />

II. Integratives Verfahren: Die Umsetzung des Integrationskonzepts<br />

von RJ auf prozeduraler Ebene........................................................ 183<br />

Vorbemerkung zur Auswahl der Verfahren, insbesondere zum<br />

Kreis-Modell ............................................................................................. 183<br />

1. Reale und umfassende Integration der Betroffenen...................... 187<br />

A. Mediation zwischen Täter und Opfer........................................... 187<br />

a) Allgemeine Vorzüge des Verfahrens..........................................187<br />

b) Integratives Potential der Begegnung .........................................188<br />

c) Persönliche Wiederherstellung von Integrität.............................189<br />

B. Insbesondere: Der Einbezug von Emotionen............................... 190<br />

a) Zentrales Charakteristikum von RJ.............................................190<br />

b) Bedeutung für das Straftatopfer..................................................192<br />

c) Bedeutung für den Straftäter.......................................................194<br />

C. Das Kreis-Modell als Maximierung realer und umfassender<br />

Integration .................................................................................... 195<br />

a) Integrative Symbolik und Programmatik des Kreis-Modells .....195<br />

b) Insbesondere: Einbezug und Mitverantwortung des<br />

Gemeinwesens.............................................................................197<br />

c) Offene Fragen hinsichtlich des „Kreises der Beteiligten“ ..........199<br />

2. Normativer Diskurs in einem integrativen Rahmen ..................... 204<br />

Vorbemerkung: Sanktionsaspekte des Verfahrens.................................... 204<br />

A. Normativer Diskurs in der Täter-Opfer-Mediation...................... 207<br />

a) Grundlegende Ausrichtung.........................................................207<br />

b) Problem der Neutralität und der begrifflichen Symbolik............209<br />

c) Repräsentation der Gemeinschaft ...............................................210<br />

B. Normativer Diskurs im Kreis-Modell .......................................... 212<br />

a) Gemeinsamkeiten mit dem Mediations-Modell..........................212<br />

b) Unterschiede, potentielle Vorzüge und Nachteile ......................213<br />

c) Die Bedeutung eines integrativen Beziehungsnetzes..................215<br />

C. Insbesondere: Die Rolle von Scham und Beschämung................ 217<br />

XI


Inhaltsverzeichnis<br />

a) Grundzüge des Konzepts des re-integrativen Beschämens von<br />

BRAITHWAITE..............................................................................218<br />

b) Kritik an dem Konzept des Beschämens ....................................220<br />

aa) Schamgefühl als grundsätzlich desintegrative Emotion ......220<br />

bb) Umfassende Scham oder tatbezogene Schuld?....................221<br />

cc) Kritik gegenüber intentionalem Beschämen ........................222<br />

dd) Achtung der Integrität und Autonomie des Täters...............224<br />

c) Anerkennung des Schamgefühls als zentrale Emotion...............225<br />

3. Kontrolle von Macht und Exklusion im Verfahren....................... 230<br />

A. Gefahren der Exklusion ............................................................... 230<br />

a) Hinsichtlich des Straftäters .........................................................230<br />

b) Hinsichtlich des Tatopfers ..........................................................231<br />

B. Integrative Dilemmata in der Ausgestaltung von RJ-Verfahren.. 233<br />

C. Möglichkeiten der Kontrolle exkludierender Tendenzen............. 235<br />

a) UN Basic Principles on the Use of Restorative Justice in<br />

Criminal Matters .........................................................................236<br />

b) Interne Kontrolle durch verfahrensleitende Prinzipien im<br />

Kreis-Modell ...............................................................................237<br />

c) Relativierende Bedenken, insbesondere in Bezug auf<br />

Sanktions-Kreise .........................................................................239<br />

D. Fazit: Verwirklichung eines integrativen und fairen Verfahrens<br />

in RJ ............................................................................................. 241<br />

a) Integration und Verfahrensfairness.............................................241<br />

b) Problematik der Umsetzung in RJ ..............................................242<br />

c) Integration durch „objektive“ Fairness im Verfahrensergebnis..245<br />

III. Integratives Sanktionieren: Umsetzung des Integrationskonzepts<br />

von RJ auf Sanktionsebene ............................................................... 247<br />

Vorbemerkung zum Untersuchungsgegenstand........................................ 247<br />

A. Eingrenzung der Thematik........................................................... 247<br />

B. Zur Legitimation von RJ-Sanktionen unter Bezugnahme auf<br />

Strafzwecke.................................................................................. 250<br />

1. Wiedergutmachung als Vergeltung, Sühne und angemessener<br />

Ausgleich............................................................................................ 253<br />

A. Vergeltung durch reale und konstruktive Wiedergutmachung .... 254<br />

B. Sühne als aktiver Beitrag zur Versöhnung................................... 257<br />

C. Ausgleich nach Massgabe des Prinzips der Tatproportionalität?. 259<br />

a) Das Proportionalitätsprinzip und dessen integratives Element...259<br />

b) RJ als vom Prinzip der Tatproportionalität abweichender<br />

Ansatz..........................................................................................260<br />

XII


Inhaltsverzeichnis<br />

c) Desintegrative Tendenzen in Ermangelung von<br />

Tatproportionalität in RJ .............................................................263<br />

d) Ein minimaler Rahmen der Proportionalität für RJ ....................267<br />

2. Wiedergutmachung als effektives Instrument der<br />

Kriminalprävention ................................................................................ 272<br />

A. Soziales Lernen durch konstruktive Tataufarbeitung................... 272<br />

B. Chancen und relativierende Bedenken hinsichtlich Reduktion<br />

von Rückfälligkeit........................................................................ 275<br />

C. Mangelnde Abschreckungswirkung der Wiedergutmachung? .... 278<br />

3. Wiedergutmachung als Befriedung und Integration (auch) der<br />

Gesellschaft........................................................................................ 283<br />

A. „Drittrelevanz“ der Befriedung des Opfers.................................. 284<br />

B. Symbolisch-integrative Elemente der Wiedergutmachung durch<br />

den Straftäter................................................................................ 287<br />

a) Leistung einer Wiedergutmachung als integrativer Ausdruck<br />

von Missbilligung und Erduldung einer Belastung.....................287<br />

b) Entschuldigung und Ausdruck von Reue als integratives<br />

soziales Ritual .............................................................................289<br />

c) Die Frage der „Echtheit“ des Ausdrucks von Reue ....................290<br />

d) Symbolik und Grenzen der Freiwilligkeit...................................293<br />

C. Exkurs: Symbolische Wiedergutmachung ................................... 297<br />

4. Integratives Sanktionieren als eine über Wiedergutmachung<br />

hinausgehende Querschnittaufgabe ................................................ 301<br />

A. Grenzen der Wiedergutmachung.................................................. 301<br />

a) Praktische Grenzen hinsichtlich des Tatopfers und des<br />

Straftäters ....................................................................................302<br />

b) Symbolik-relevante Grenzen hinsichtlich der Gemeinschaft......304<br />

B. Integrative Aufgaben des Staates................................................. 305<br />

C. Fazit: Der Bedarf nach einem überspannenden integrativen<br />

Sanktionskonzept ......................................................................... 309<br />

IV. RJ als Programm einer integrativen Kriminalpolitik .................... 311<br />

Vorbemerkung zur kriminalpolitischen Umsetzung von RJ ..................... 311<br />

1. Instrumentelle und symbolische Elemente von RJ als Programm<br />

einer integrativen Kriminalpolitik .................................................. 314<br />

A. Einbezug und Stärkung des Gemeinwesens................................. 315<br />

a) Schaffung gemeinwesen-basierter Instrumentarien: Frühintervention<br />

und kommunale Kriminalprävention durch RJ.......315<br />

b) Integrative Symbolik: Das Ideal der „Community“....................317<br />

B. Reform des Kriminaljustizsystems .............................................. 319<br />

XIII


Inhaltsverzeichnis<br />

a) Förderung von RJ durch das Kriminaljustizsystem ....................320<br />

b) Integrative Symbolik: Die Präsentation des Potentials von RJ...322<br />

C. Exkurs: RJ im Rahmen einer integrativen Sozialpolitik .............. 324<br />

2. Probleme der Umsetzung des integrativen Ideals.......................... 327<br />

A. Defizite (in der Umsetzung) des Konzepts der „Community“..... 327<br />

a) Mangel an „Community“ im derzeitigen gesellschaftlichen<br />

Kontext........................................................................................328<br />

b) Problematik einer unkritischer Idealisierung der (vormodernen)<br />

„Community“ ..............................................................................330<br />

c) Insbesondere: Übertünchung von Exklusionstendenzen und<br />

strukturellen Defiziten.................................................................335<br />

B. Kriminaljustizielle Orientierung an Straf- und Sicherheitsbedürfnissen<br />

................................................................................. 337<br />

a) Problematik der Ausrichtung an gesellschaftlichen<br />

Strafbedürfnissen.........................................................................338<br />

b) Heilungsversprechen versus empirische Evaluationen...............342<br />

C. Chancen der Umsetzung – ungleich verteilt ................................ 344<br />

a) Der Umsetzbarkeit von RJ förderliche Elemente .......................345<br />

b) Ungleiche Zugangsmöglichkeiten und zunehmende<br />

Bifurkation ..................................................................................350<br />

3. Chancen und Gefahren einer idealistischen Symbolik in der<br />

kriminalpolitischen Präsentation und Umsetzung von RJ............ 354<br />

A. Gefahr der Bildung überzogener Erwartungen bis hin zu<br />

manipulativer Verschleierung von Defiziten ............................... 354<br />

B. Das kommunikative und konstruktive Potential des RJ-Ideals.... 359<br />

FAZIT: RESTORATIVE JUSTICE UND INTEGRATIVE SYMBOLIK<br />

I. Schwierigkeiten der eingängigen Präsentation eines<br />

„Ergebnisses“ ..................................................................................... 365<br />

II. Spezifische Problembereiche: Dilemmata integrativer Symbolik..367<br />

III. Chancen eines integrativen Umgangs mit Kriminalität ................. 371<br />

LITERATURVERZEICHNIS......................................................................375<br />

XIV

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!