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dermatologie
aesche
57
dr med martin schermesser
dermatologie-venerologie fmh
dermatochirurgie vod-lasermedizin fmch
dipl eth nds medizinphysik
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Patienteninformation Akne
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
Pubertätsakne, Acne tarda, Pickel, Pusteln, Hautunreinheiten, Spätakne, Mitesser,
Mallorca - Akne, Sonnenakne - Was ist das?
Sehr viele Menschen aller Altersstufen leiden unter sog. "unreiner" Haut und Akne.
Nicht-entzündliche, kleinste, weisslich durchschimmernde Talgknötchen in der Haut
erweiterte, talggefüllte Hautporen, aber auch entzündliche, eitrige Pickel im Gesicht oder
am Rücken, tiefliegendere, schmerzhaft-entzündliche Knoten, aufgekratzte Stellen,
Vernarbungen - die Akne kann viele Formen annehmen. Am bekanntesten ist die
Pubertätsakne, an deren Anfang immer grobe Poren und zahlreiche "Mitesser" stehen.
Aber: die Akne kennt keine Altersbegrenzung: sie kann jeden betreffen - vom Säugling
bis zum Erwachsenen.
Neben der sehr häufigen Pubertätsakne existieren auch andere Akneformen: Acne tarda
(Spätakne), Kosmetik-Akne, Kratz-Akne, Tropenakne, Akne der Neugeborenen,
Medikamentenakne, Berufsakne, Mallorca-Akne, Chlorakne etc.. Die Empfehlungen
dieses Merkblattes beziehen sich vor allem auf die "normale" Akne, welche mit der
Pubertät beginnt und häufig nach einigen Jahren von selbst endet. Sie gelten allerdings
in gewissem Maß auch für die anderen, spezielleren Probleme der unreinen Haut.
Übrigens: Akne ist nicht ansteckend. Akne und unreine Haut können sehr unangenehm
und lästig sein und dem Betroffenen das Leben vermiesen - gefährlich ist Akne nicht (bis
auf wenige, sehr seltene Akneformen). Akne hat nichts mit Krebs zu tun.
"Wie entsteht unreine Haut?"
Normale Akne entsteht im wesentlichen durch Veränderungen der Talgdrüsen in der
Haut. Talgdrüsen sitzen unter der Haut in der Nähe der Haarwurzeln. Ihr Talg hält die
Haut geschmeidig. Bei Akne sammelt sich in den Talgdrüsen Talg- und Hornmaterial an,
weil die Öffnung der Talgdrüsen nach außen verengt oder verstopft ist. Diese
Veränderungen sind meist hormonell bedingt, weil die Talgdrüsen besonders
hormonempfindlich sind. So entstehen 2 verschiedene Formen von "Mitessern": weiße
(geschlossene) Komedonen ("Mitesser") und schwarze (offene) Komedonen (Mitesser).
Der Mitesser kann sich entzünden, v.a. wenn man daran herumdrückt: ein "Eiterpickel"
ist entstanden. Dabei spielen Bakterien, die sich in der Talgdrüse vermehren, eine
wichtige Rolle. Besonders schlimme Akneformen entstehen, wenn einzelne entzündete
Akneknoten unter der Haut wie "Maulwurfgänge" miteinander verschmelzen ("Acne
conglobata").
Die Spätakne (Acne tarda) tritt jenseits des 30. Lebensjahres auf und ist häufig
hormonell bedingt (Pille, Hormonschwankungen), aber auch Rauchen, Stress,
Gefühlskrisen, Unverträglichkeit von Hautpflegemitteln, Medikamente, usw. sind oft die
Auslöser. Hautunreinheiten können Ausdruck innerer Krankheiten oder von
Kosmetikaunverträglichkeiten sein, oder viele andere Ursachen haben.
"Was kann ich selbst tun, damit die Heilung eintritt?" 10 Tipps:
1. Eine Aknebehandlung ist nur dann erfolgreich, wenn Sie selbst die Behandlung
konsequent und regelmäßig über längere Zeit durchführen. Versuchen Sie, alle
Medikamente wie verordnet anzuwenden. Das kann zuweilen schwer fallen - manche
Salben scheinen die Akne in den ersten Wochen zu verschlimmern, andere führen zu
anfänglichen Rötungen und Entzündungen oder wirken erst nach einigen Wochen.
Aknemedikamente sollten nicht nur auf Pickel selbst, sondern auch auf die umgebende
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Haut aufgetragen werden. So kann man das Auftreten neuer Pickel verhindern.
2. Halten Sie sich bitte auch strikt an Hygiene- und Pflegehinweise, welche wir Ihnen
geben: z.B. über Aufdrücken oder Kratzen, über das Meiden bestimmter Kosmetika usw.
Falls Sie einen Ratschlag nicht befolgen können oder wollen, oder falls Sie ein
Medikament nicht mehr anwenden wollen: teilen Sie uns Ihren Entschluß bitte mit, damit
die Behandlung entsprechend umgestellt werden kann.
3. Hautpflege folgendermaßen: morgens und abends Gesicht mit dem empfohlenem
Aknesyndet warm waschen und reinigen. Danach: kalt abwaschen mit viel klarem
Wasser. Danach: mit alkoholischer Lösung abreiben. Danach falls verordnet: Aknemittel
auftragen und/oder Aknelösung auftragen.
4. Es gibt keine spezielle Akne - Diät, die jedem Aknekranken helfen könnte. Generell
darf aber empfohlen werden, dass eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel
frischem Obst und Gemüse und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. in Olivenöl und
Salzwasserfischen) sicher auch für die Haut einen Vorteil bietet gegenüber ungesunder,
einseitiger Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren (z.B. Kartoffelchips, Pommes
frites, Hamburger, etc.).
5. Tabak verschlechtert jede Akne. Stellen Sie das Rauchen ein.
6. Für Jugendliche besonders wichtig: Akne und Mitesser haben nicht das Geringste mit
Enthaltsamkeit oder Sex zu tun, egal in welcher Form.
7. Täglich 1 h Bewegung im Freien verbessert die Hautstruktur.
8. Ein wenig Sonne kann bei Ihnen die Haut verbessern - aber Vorsicht: erstens kann zu
viel Sonne die Akne stark verschlechtern und zweitens müssen Sie sich gut schützen,
wenn Sie bestimmte Akne-Medikamente verordnet bekommen haben: Isotretinoin (z.B.
Tretinac, Curacne, Roaccutan, etc.), Vitamin-A-Säure oder Akne-Antibiotika anwendet).
Falls die Sonne gut tut, sind UVA-Licht- oder Rotlichtbehandlungen beim Hautarzt
eventuell für Sie geeignet.
9. Kein Urlaub in feuchtwarmen Länder, Spezialsonnenschutzmittel für "Mallorcaakne"
benutzen.
10. Sehr zu empfehlen ist die regelmäßige Behandlung durch eine gute, medizinisch
geschulte Kosmetikerin (kann auch in unserer Praxis mittels Säure-Peeling oder
Mikrodermabrasion erfolgen).
"Die Aknebehandlung"
Für die meisten Akneformen gibt es heute so wirksame Medikamente, daß man fast
immer eine Abheilung der Pusteln und Pickel erwarten darf. Eine Abheilung bedarf in
jedem Fall einer längerdauernden, wochen-, monate- oder jahrelangen Behandlung. Die
betroffene Person muß also sehr viel Geduld und Vertrauen in die Behandlung besitzen,
bevor die Haut wieder "sauber"ist.
Es gibt zahlreiche äußerliche und innerliche Medikamente gegen Akne, welche ganz
unterschiedlich wirken und deshalb unter Umständen sehr gut kombiniert werden
können. Bei intensiv entzündeten Pusteln können spezielle Antibiotikatabletten sehr
wirksam helfen; gegen Entzündung und Talgverstopfung wirken Cremes mit dem
Wirkstoff Benzoyl-Peroxid. Bei Frauen kommen zuweilen Hormontablettenzum Einsatz -
das sind Medikamente, die der "Pille" ähneln. Sehr wirksam bei Akneformen sind
Isotretinoin-Tabletten (Tretinac), welche die Talgdrüsen schrumpfen lassen. Mit dieser
inneren Behandlung kann jede Akne „geheilt“ werden. Beim Teenager kann mit der
Therapie über ein Jahr die Akne in ca. 80% der Fälle praktisch vollständig geheilt
werden. Je älter der Patient ist, desto schwieriger gestaltet sich die definitive Heilung,
jedoch kann sicher eine deutliche anhaltende Besserung erzielt werden (siehe Infoblatt
Tretinac und Eintrag im Schweizer Arzneimittelkompendium). Diese Aufzählung umfasst
nur ein sehr kleines Spektrum der modernen und neuen Behandlungsmöglichkeiten. Bitte
besprechen Sie mit uns ihre Vorstellungen zur Therapie, oft bestehen interessante
Möglichkeiten.
Ergänzend zur kassenbezahlten Therapien stehen preiswerte Begleit- bzw.
Alternativtherapien zur Verfügung, fragen Sie uns.
Dr. M. Schermesser und Team
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