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Warzen dr med martin schermesser - Hautarzt-basel.ch

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dermatologie<br />

aes<strong>ch</strong>e<br />

57<br />

<strong>dr</strong> <strong>med</strong> <strong>martin</strong> <strong>s<strong>ch</strong>ermesser</strong><br />

dermatologie-venerologie fmh<br />

dermato<strong>ch</strong>irurgie vod-laser<strong>med</strong>izin fm<strong>ch</strong><br />

dipl eth nds <strong>med</strong>izinphysik<br />

telefon 0041 (0) 61 271 74 84<br />

fax 0041 (0) 61 271 74 85<br />

aes<strong>ch</strong>envorstadt 57 4051 <strong>basel</strong><br />

www.hautarzt-<strong>basel</strong>.<strong>ch</strong><br />

<strong>Warzen</strong><br />

Was sind <strong>Warzen</strong>?<br />

<strong>Warzen</strong> sind Virusinfektionen der Haut mit sog. HPV (Humanes Papilloma Virus).<br />

Diese werden von Mens<strong>ch</strong> zu Mens<strong>ch</strong>, selten au<strong>ch</strong> von Tier zu Mens<strong>ch</strong> (Haustiere, Rinder)<br />

über direkten Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 4 Wo<strong>ch</strong>en bis mehrere<br />

Monate. Selbstinfektionen (z.B. dur<strong>ch</strong> Kratzen an <strong>Warzen</strong>) sind häufig. Ni<strong>ch</strong>t jeder<br />

Mens<strong>ch</strong> ist glei<strong>ch</strong> empfängli<strong>ch</strong> für <strong>Warzen</strong>infektionen. Mens<strong>ch</strong>en mit abges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>tem<br />

Immunsystem (<strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>e Erkrankungen etc.) Kinder und Personen mit<br />

Dur<strong>ch</strong>blutungsstörungen der Extremitäten, Ekzemen oder trockener Haut sind besonders<br />

anfällig. Je na<strong>ch</strong> Lokalisation wa<strong>ch</strong>sen die <strong>Warzen</strong> sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>, z.B. als vulgäre<br />

(gewöhnli<strong>ch</strong>e) <strong>Warzen</strong> an den Händen und am Rumpf, als Dornwarzen an den<br />

Fußsohlen, als Feigwarzen an S<strong>ch</strong>leimhäuten, als Fadenwarzen im Gesi<strong>ch</strong>t oder als<br />

Mosaikwarzen bei Ausbildung ganzer <strong>Warzen</strong>beete.<br />

• Gewöhnli<strong>ch</strong>e <strong>Warzen</strong> (Sta<strong>ch</strong>elwarzen, Verrucae vulgares) an Händen und<br />

Füßen betreffen zumeist Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e und weniger ältere Personen. Sie<br />

breiten si<strong>ch</strong> oft auf der Haut des Betroffenen weiter aus, sind aber auf andere<br />

Personen ni<strong>ch</strong>t so s<strong>ch</strong>nell übertragbar. Anfangs können sie als kleine hautfarbene<br />

glatte Papeln auftreten und zu großen Knoten mit harter Konsistenz und<br />

unregelmäßiger Oberflä<strong>ch</strong>e anwa<strong>ch</strong>sen und verhornen. Ihre Größe s<strong>ch</strong>wankt von<br />

stecknadel- bis erbsengroß. Diese <strong>Warzen</strong> können überall am Körper vorkommen,<br />

finden si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> bevorzugt an Händen, im Gesi<strong>ch</strong>t und an und unter den<br />

Nägeln. Je na<strong>ch</strong> Sitz nehmen Sta<strong>ch</strong>elwarzen unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Gestalt an. Neben<br />

der rauhen fla<strong>ch</strong>en Form können au<strong>ch</strong> hohe fadenförmige <strong>Warzen</strong>, sogenannte<br />

Pinselwarzen, auftreten. Pinselwarzen entstehen besonders in der Augengegend<br />

und an der Nasenöffnung.<br />

• Di<strong>ch</strong>t an di<strong>ch</strong>t stehende, gewöhnli<strong>ch</strong>e Wärz<strong>ch</strong>en, die si<strong>ch</strong> oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> verteilen<br />

und große Flä<strong>ch</strong>en einnehmen können, werden Mosaikwarzen genannt. Sie<br />

treten überwiegend an der Ferse, im Knö<strong>ch</strong>elberei<strong>ch</strong> oder rund um Finger- und<br />

Fußnägel auf und sind meist völlig reizlos.<br />

• Fla<strong>ch</strong>warzen (Plane <strong>Warzen</strong>, Verrucae planae juveniles) findet man häufig<br />

im Gesi<strong>ch</strong>t, am Rücken oder au<strong>ch</strong> an den Streckseiten der Arme und S<strong>ch</strong>enkel.<br />

Sie kommen meist bei Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en vor. Oft treten sie zahlrei<strong>ch</strong> auf<br />

und bleiben jahrelang bestehen. Gelegentli<strong>ch</strong> vermehren sie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

alarmierend, bevor sie dann spontan vers<strong>ch</strong>winden.<br />

• Dornwarzen (Plantarwarzen, Verrucae plantares) sind <strong>Warzen</strong>, die an den<br />

Fußsohlen entstehen. Dur<strong>ch</strong> den Druck des Körpergewi<strong>ch</strong>tes wa<strong>ch</strong>sen sie ni<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong> außen, sondern wie ein Dorn in die Tiefe. Sie können deshalb beim Gehen<br />

sehr s<strong>ch</strong>merzhaft sein. Gelegentli<strong>ch</strong> werden sie mit S<strong>ch</strong>wielen verwe<strong>ch</strong>selt.<br />

Charakteristis<strong>ch</strong> für Dornwarzen ist der dicke Hornhautwall mit vielen roten oder<br />

s<strong>ch</strong>warzen Punkten. Diese Punkte kommen von kleinen Einblutungen in die<br />

oberste Hauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. Vermehren si<strong>ch</strong> Dornwarzen flä<strong>ch</strong>enhaft, können sie au<strong>ch</strong> ein<br />

<strong>Warzen</strong>mosaik bilden.<br />

• Genitalwarzen (Kondylome, Condylomata acuminata) heißen au<strong>ch</strong><br />

Feigwarzen. Sie sind sehr viel ansteckender als gewöhnli<strong>ch</strong>e <strong>Warzen</strong> und werden<br />

dur<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsverkehr oder S<strong>ch</strong>mierinfektion übertragen. Feigwarzen lieben<br />

feu<strong>ch</strong>te, warme Hautfalten und die S<strong>ch</strong>leimhaut. Deshalb sind insbesondere<br />

Vorhaut, Ei<strong>ch</strong>el, After, S<strong>ch</strong>amlippen, S<strong>ch</strong>eide und Enddarm von einer Infektion<br />

betroffen. Ist die Haut an diesen Stellen ges<strong>ch</strong>ädigt, zum Beispiel dur<strong>ch</strong><br />

Harnröhren-, S<strong>ch</strong>eiden-, Darmentzündung, Wurmbefall oder Vorhautverengung,<br />

werden Feigwarzen besonders lei<strong>ch</strong>t übertragen. Zu Beginn der Infektion bilden<br />

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si<strong>ch</strong> kleine Papeln. Diese stehen oft in Gruppen zusammen. Später können si<strong>ch</strong><br />

regelre<strong>ch</strong>te Wu<strong>ch</strong>erungen entwickeln. Diese zeigen ein blumenkohlartiges<br />

Aussehen. Bei ungünstiger Abwehrlage des Organismus können sie invasiv in das<br />

Gewebe hineinwa<strong>ch</strong>sen und es zerstören. Es gibt sogenannte "spitze" und "fla<strong>ch</strong>e"<br />

Feigwarzen. Letztere können gelegentli<strong>ch</strong> zu Krebs entarten.<br />

Unabhängig von einer Humanen Papilloma Virus Infektion gibt es no<strong>ch</strong> die folgenden zwei<br />

<strong>Warzen</strong>typen:<br />

• Dellwarzen (Wasserwarzen) werden von einer anderen Virusgruppe verursa<strong>ch</strong>t<br />

und sehen au<strong>ch</strong> anders aus. Die kleinen stecknadelkopf- bis erbsengroßen<br />

Knöt<strong>ch</strong>en mit glatter, glänzender Oberflä<strong>ch</strong>e stehen oft in Gruppen angeordnet<br />

und zeigen in ihrer Mitte häufig eine kleine Delle. Sie kommen sehr häufig im<br />

Gesi<strong>ch</strong>t, am Hals, unter den A<strong>ch</strong>seln oder in der Genitalregion vor. Da die<br />

Krankheit harmlos ist und si<strong>ch</strong> Dellwarzen normalerweise etwa na<strong>ch</strong> einem Jahr<br />

von selbst zurückbilden, ist eine Therapie meist überflüssig.<br />

• Alterswarzen oder seborrhois<strong>ch</strong>e <strong>Warzen</strong> sind die häufigsten Veränderungen<br />

im fortges<strong>ch</strong>rittenen Alter. Männer und Frauen sind glei<strong>ch</strong>ermaßen betroffen, oft<br />

familiär gehäuft. Gelegentli<strong>ch</strong> können sie jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on bei jüngeren<br />

Mens<strong>ch</strong>en auftreten. Alterswarzen haben eine hellbraune bis s<strong>ch</strong>warze Farbe und<br />

sind meist s<strong>ch</strong>arf begrenzt, später herausragend und von krümeliger Oberflä<strong>ch</strong>e.<br />

Bevorzugt treten sie im Gesi<strong>ch</strong>t, am Oberkörper und am Han<strong>dr</strong>ücken auf.<br />

Alterswarzen werden wegen ihres Aussehens lei<strong>ch</strong>t mit Muttermalen oder<br />

Melanomen verwe<strong>ch</strong>selt, sind jedo<strong>ch</strong> stets gutartig. Alterswarzen sind ni<strong>ch</strong>t viral<br />

bedingt und ni<strong>ch</strong>t ansteckend. Sie entspre<strong>ch</strong>en einer gutartigen Neubildung der<br />

obersten Hauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t.<br />

Wie werden <strong>Warzen</strong> behandelt?<br />

Es gibt zahlrei<strong>ch</strong>e mehr oder weniger erfolgrei<strong>ch</strong>e Methoden, um <strong>Warzen</strong> zu beseitigen.<br />

Es müssen grundsätzli<strong>ch</strong> 3 Ziele errei<strong>ch</strong>t werden:<br />

• Die <strong>Warzen</strong> müssen entfernt werden.<br />

• Die infektiösen <strong>Warzen</strong>viren müssen abgetötet werden.<br />

• Das Wiederauftreten und die erneute Infektion mit <strong>Warzen</strong>viren müssen verhindert<br />

werden.<br />

Folgende Methoden sind derzeit die erfolgverspre<strong>ch</strong>endsten:<br />

LASERTHERAPIE<br />

Hier werden zunä<strong>ch</strong>st die Hornmassen elektris<strong>ch</strong> und mittels S<strong>ch</strong>ere oder Skalpell<br />

abgetragen und ans<strong>ch</strong>ließend die <strong>Warzen</strong>basis gelasert (Hände: CO 2 -Laser / Füsse:<br />

Nd:YAG-Laser). Das Verfahren ist sehr s<strong>ch</strong>onend, wird nur bei Bedarf (Co 2 -Laser) in<br />

örtli<strong>ch</strong>er Betäubung dur<strong>ch</strong>geführt und führt selten zu Rückfällen. V.a. bei <strong>Warzen</strong> in der<br />

Nähe von Finger- und Zehennägeln ist die Lasertherapie sehr effizient. An den<br />

Fusssohlen wird diese Methode ni<strong>ch</strong>t empfohlen, da die Wunden oft über Wo<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t<br />

ri<strong>ch</strong>tig heilen und so potentielle Eintrittspforten für Infektionen bieten.<br />

KERATOYSE<br />

Bei diesem Verfahren werden <strong>Warzen</strong> jeweils 4-5 Tage mit einem speziellen<br />

<strong>Warzen</strong>pflaster oder Lösung aufgewei<strong>ch</strong>t und ans<strong>ch</strong>ließend mit einem Hornhauthobel<br />

abgehobelt. Es muß gehobelt werden, bis zum beginnenden S<strong>ch</strong>merz, es sollte aber ni<strong>ch</strong>t<br />

bluten. Ergänzt werden kann das Verfahren dur<strong>ch</strong> das Auftragen bestimmter<br />

virusabtötender Medikamente (Solcoderm, Verrumal, Duofilm u.a.) na<strong>ch</strong> dem Abhobeln.<br />

Die ganze Prozedur wird solange wiederholt, bis die <strong>Warzen</strong> vers<strong>ch</strong>wunden sind. Wenn<br />

Ihnen spezielle „<strong>Warzen</strong>salbe“ rezeptiert wurde, sollte diese 10 Tage lang 2mal tägli<strong>ch</strong><br />

aufgetragen werden, na<strong>ch</strong>dem zuvor 4 Tage lang mit dem <strong>Warzen</strong>pflaster (Guttaplast)<br />

aufgewei<strong>ch</strong>t und ans<strong>ch</strong>ließend die aufgewei<strong>ch</strong>ten Hornmassen abgehobelt wurden (4 u.<br />

10-Therapie). Au<strong>ch</strong> diese Prozedur muß mehrfa<strong>ch</strong> wiederholt werden.<br />

KRYOTHERAPIE<br />

Die Vereisungsbehandlung mit flüssigem Stickstoff ist re<strong>ch</strong>t effektiv, aber au<strong>ch</strong> relativ<br />

s<strong>ch</strong>merzhaft. Die Behandlung muss mehrfa<strong>ch</strong> wiederholt werden, i.d.R. im Abstand von 2<br />

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Wo<strong>ch</strong>en. Meist wird die Therapie von uns ergänzend zu anderen Verfahren angewendet.<br />

BLEOMYCINTHERAPIE<br />

Hierbei wird in der Praxis die Hornhaut mit einer Klinge s<strong>ch</strong>merzfrei abgetragen.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend wird ein virustötendes Medikament mittels Druckluft in die Warze<br />

eingebra<strong>ch</strong>t (ohne Spritze). Na<strong>ch</strong> ca. 1-4 Tagen wird die Warze i.d.R. s<strong>ch</strong>warz. In dieser<br />

Zeit kann es sein, dass man die Warze etwas spürt. Na<strong>ch</strong> einem Monat kann man die<br />

Warze oft bereits komplett aus der Haut hebeln. Je länger die Warze vorbesteht, desto<br />

eher muss man die Prozedur in 4-6 wö<strong>ch</strong>igen Abständen wiederholen.<br />

BEGLEITTHERAPIE<br />

Die sog. Milieufaktoren, die das Angehen der <strong>Warzen</strong>virusinfektion begünstigen, müssen<br />

beseitigt werden. Da <strong>Warzen</strong> am besten in kalter feu<strong>ch</strong>ter Haut anwa<strong>ch</strong>sen, müssen<br />

insbesondere Füße trocken gelegt werden (Fußpuder, s<strong>ch</strong>weisshemmende Medikamente,<br />

Salbeitee und Fußbäder).<br />

Zur Prophylaxe sollten in allen öffentli<strong>ch</strong>en Nasszonen (S<strong>ch</strong>wimmbäder, Sauna,<br />

Hotelbäder) Bades<strong>ch</strong>uhe getragen werden. Füße stets gut abtrocknen und trocken halten.<br />

Die <strong>Warzen</strong> sollten stets bei allen betroffenen Familienangehörigen glei<strong>ch</strong>zeitig behandelt<br />

werden, sonst <strong>dr</strong>oht eine sog. Ping-Pong-Infektion. Suggestive Maßnahmen wie<br />

"Bespre<strong>ch</strong>en" und "S<strong>ch</strong>neckensaft" etc. wirken man<strong>ch</strong>mal bei Kindern.<br />

Dr. <strong>med</strong>. M. S<strong>ch</strong>ermesser und Team<br />

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