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Notebook-Klasse - HEG-Portal

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H ERZOG<br />

E RNST G YMNASIUM<br />

Konzept für das Projekt „<strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>“<br />

Alle Schülerinnen und Schüler sollen – und müssen – den heutigen Anforderungen der<br />

modernen Gesellschaft im Umgang mit dem Computer und entsprechender Kommunikationsbzw.<br />

Informationstechnologien genügen. Im Methodenkonzept des Herzog-Ernst-Gymnasiums<br />

Uelzen (<strong>HEG</strong>) ist diese Zielsetzung verankert und beschrieben. U.a. stehen dazu eine Vielzahl<br />

von PC in Computer- und Fachräumen zur Verfügung. In speziellen Unterrichtseinheiten, aber<br />

auch in Sequenzen und Projekten vieler Unterrichtsfächer werden die Schülerinnen und Schüler<br />

in diesen Fertigkeiten trainiert.<br />

Im Rahmen der Teilnahme am landesweiten Projekt „1000x1000 <strong>Notebook</strong>klassen“ des<br />

Förderprojektes n21 soll ab dem Schuljahr 2007/08 eine <strong>Notebook</strong>klasse eingerichtet werden. Als<br />

Unterrichtsversuch konzipiert sollen die Schülerinnen und Schüler einer 7. <strong>Klasse</strong> in einer<br />

vierjährigen Unterrichtszeit mit <strong>Notebook</strong>s ausgestattet werden, die im Anschluss an das Projekt<br />

in das Eigentum der Schüler übergehen.<br />

In diesem Projekt sollen am <strong>HEG</strong> Erfahrungen gesammelt werden, wie sich <strong>Notebook</strong>s in den<br />

regulären Unterricht integrieren lassen. Jeder Schüler einer zukünftigen <strong>Notebook</strong>klasse hat ein<br />

eigenes Gerät auf Dauer zur Verfügung. Er kann es in den Fachunterricht mitnehmen und auch<br />

zu Hause daran arbeiten. Die <strong>Notebook</strong>s sind über eine Funkvernetzung mit dem Internet<br />

verbunden, aber auch in das schulische Intranet eingebunden, so dass ein Datenaustausch<br />

untereinander, mit den Lehrern und (zur Speicherung) mit dem Server leicht möglich ist.<br />

Die Schule hat eine Projektgruppe zur Vorbereitung und Durchführung des Projektes<br />

eingerichtet. Dieses Team sorgt im weiteren Projektverlauf für den Informationsaustausch, für die<br />

Einbindung aller Beteiligten, für ein Feedback und zugehörige Rückkopplungen, für die inhaltliche<br />

Gestaltung des Projektes und für die Abstimmung zwischen den Fachbereichen und Fächern<br />

bzw. zwischen den beteiligten Personen.<br />

Unterstützt wird dieses Projekt durch zwei Berater der Landesschulbehörde, Herrn Vogel und<br />

Herr Dr. Ballnus. Sie unterstützen mit ihrer Arbeit die Projektgruppen vor Ort. In ihrer Hand liegt<br />

die Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektschulen des von ihnen betreuten<br />

Bezirkes, aber auch zum Landesberater, Herrn Jancke, von n21. In einer Steuergruppe werden<br />

Problemfelder des Gesamtprojektes zusammengetragen und gemeinsam gelöst. Sie beraten alle<br />

Projektschulen und organisieren überregionale Fortbildungen.<br />

1. Pädagogische Ziele<br />

Unterrichtliche Tätigkeit am und mit dem Computer zeichnet sich allgemein durch drei<br />

didaktische Merkmale aus: Interaktivität, Multimedialität und Vernetzung.<br />

Interaktivität erlaubt, im Rahmen der Mediennutzung Rückfragen zu stellen und Lerntempo<br />

und Schwierigkeitsgrad selbst zu bestimmen.<br />

Mit der Multimedialität verschwinden die klassischen Trennlinien zwischen den Medien.<br />

Multimedia integriert verschiedene Medienformen und Symbolsysteme wie Film, Musik, Sprache,<br />

Text, Daten, Bilder und Grafiken und erlaubt es, Sachverhalte anschaulicher zu machen. In den<br />

neuen multimedialen Lernumgebungen wird es möglich, Informationen aus den verschiedenen<br />

Fachgebieten miteinander zu verknüpfen. Für die Schüler wird es so möglich, komplexe Problem<br />

stellungen aus verschiedenen Perspektiven und fachübergreifend zu bearbeiten.<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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Vernetzung ermöglicht eine stärkere zeitliche und räumliche Flexibilisierung des Lernens.<br />

Neue Medien können sowohl in der Schule als auch über das Internet zu Hause genutzt werden.<br />

Dazu kommt als besonderes Merkmal des Unterrichts mit <strong>Notebook</strong>s das der Mobilität.<br />

Dadurch, dass jeder Schüler nun dauerhaft über ein eigenes <strong>Notebook</strong> verfügt, können alle diese<br />

Chancen ohne größere Umstände wie selbstverständlich genutzt werden; die <strong>Klasse</strong>n brauchen<br />

nicht erst in einen anderen Raum zu gehen, um die Neuen Medien nutzen zu können – der „Kino-<br />

Effekt“ entfällt, und das <strong>Notebook</strong> kann so zu einem ganz selbstverständlichen Arbeitsmittel<br />

werden – mit all den oben genannten Vorteilen.<br />

Mit dem Einsatz der Geräte wird sich auch der Unterricht verändern. Neue Medien führen<br />

zwar nicht automatisch zu einer neuen Lernkultur, aber im Sinne einer Interdependenz können<br />

sie dazu beitragen, dass eine Lernkultur verstärkt wird, die auf problemorientiertes, selbsttätiges<br />

und kooperatives Lernen und die Vermittlung von Medienkompetenz setzt.<br />

Medien sind nicht neutral. Medien können Organisationsformen grundlegend ändern. Zentral<br />

ist dabei die Annahme, dass Schulen sich zu „lernenden Organisationen“ entwickeln können. In<br />

diese Richtung möchte sich auch das Herzog-Ernst-Gymnasium bewegen: es soll eine<br />

Verbesserung des Lehrens und Lernens mit dem Einsatz der Geräte erzielt werden.<br />

Es geht also nicht nur um die bloße „Elektrifizierung von <strong>Klasse</strong>nräumen“, sondern um die<br />

Unterrichtsentwicklung durch neue Medien.<br />

Deshalb wird das Erreichen folgender Ziele angestrebt:<br />

• eine größere Anschaulichkeit und Verlebendigung im Unterricht<br />

• eine praxisnähere Differenzierung<br />

• eine größere Individualisierung<br />

• eine Intensivierung von Lern- und Übungsphasen<br />

• die Verstärkung von Team-Arbeit<br />

• die Verbesserung von Kommunikation<br />

• die Verstärkung selbständigen Herangehens an Frage- und Aufgabenstellungen<br />

• die verstärkte Entwicklung eigenständiger Problemlösungsstrategien<br />

• die Übernahme von mehr persönlicher Verantwortung<br />

Die Arbeit mit dem Computer soll allerdings nicht über den normalen Unterrichtsgegenstand<br />

dominieren. Er soll als Rechen-, Schreib- und Kommunikationsmittel sowie als Mittel zur<br />

Medienwiedergabe in den Unterricht einbezogen werden, er hat immer eine „dienende“ Funktion.<br />

Es besteht nicht nur in der Projektgruppe Einigkeit darüber, dass mit dem Einsatz der<br />

<strong>Notebook</strong>s keine IT-Experten produziert werden sollen, sondern dass den Schülern vielmehr eine<br />

umfassende Medienkompetenz vermittelt werden soll. Zu dieser gehört neben technischen und<br />

anwendungsbezogenen Fähigkeiten u. a. auch Übung in der Produktion von Medien und die<br />

Fähigkeit zur kritischen Medienbetrachtung. Das Verständnis der Bildsprache („visual literacy“)<br />

und die Fähigkeit, in vernetzten digitalen Systemen zu navigieren („Computer/Internet literacy“)<br />

wird zu einer Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Dazu gehört auch der technische<br />

Umgang mit Text- und Grafikprogrammen, Datenbanken und Betriebsprogrammen.<br />

Die Schüler sollen ihre Erkenntnisse in Anlehnung an das konstruktivistische Lernparadigma<br />

selbst gewinnen. Sie sind nicht länger nur Wissenskonsumenten, sondern werden zu<br />

Mitproduzenten von Wissen (Stichwort: „knowledge building communities“). Sie haben Anteil an<br />

der Steuerung des Unterrichtsgeschehens und am Lernergebnis. Nicht für jede Lerngruppe, nicht<br />

bei jedem Thema oder in jeder Lernphase ist diese didaktische Ausrichtung angemessen.<br />

Weiterhin ist auch das schrittweise Bearbeiten von Aufgaben, die stärkere Steuerung durch den<br />

Lehrer oder durch Medien (z. B. Sprachlern- und Übungsprogramme) notwendig. Die neue<br />

Lernkultur mit Medien zeichnet sich durch eine stärkere methodische Differenzierung aus, durch<br />

eine Balance zwischen klassischer Instruktion und konstruktivistischen Lehr- und Lernstilen,<br />

zwischen medienvermittelter Wissensaneignung und unmittelbaren Erfahrungen.<br />

Die <strong>Notebook</strong>s ermöglichen auch das Speichern der Ergebnisse, zu denen die Schüler gekommen<br />

sind. Es können – auf dem eigenen Rechner oder im Intranet – zum Beispiel Datenbanken<br />

angelegt werden, die den Schülern langfristig zur Verfügung stehen („elektronische<br />

Merkhefte“). Diese Produkte und Datenbanken können aber ohne große Mühe auch fortlaufend<br />

verändert und verbessert werden.<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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2. Möglichkeiten des Einsatzes von <strong>Notebook</strong>s in den Unterrichtsfächern<br />

Die Schule strebt an, die <strong>Notebook</strong>s als selbstverständliches Werkzeug und Medium in den<br />

Schulalltag zu integrieren. In <strong>Klasse</strong>narbeiten und Klausuren sollen die Geräte allerdings vorerst<br />

nicht oder nur probeweise verwendet werden.<br />

Die <strong>Notebook</strong>s können in allen Fächern dazu eingesetzt werden, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler lernen, relevante Informationen zu finden, auszuwählen, zu ordnen, zu bewerten und<br />

produktiv zu nutzen. Überhaupt ist es besonders die sorgfältige Arbeit an Texten, die jetzt<br />

möglich wird: z. B. können Hausaufgaben sehr genau besprochen werden, indem eine Lösung<br />

auf den Server und von dort von allen Schülern herunter geladen wird, so dass alle den Text vor<br />

sich haben und ihn genau betrachten können.<br />

Unabdingbare Voraussetzung dafür ist eine geeignete technische Struktur, die als Informations-,<br />

Kommunikations- und Interaktionsplattform zur Verfügung stehen muss, um Inhalte generieren,<br />

austauschen, bewerten und anwenden zu können. Möglich wären verschiedene Serverstrukturen<br />

wie z.B. I-Serv oder auch die Nutzung virtueller <strong>Klasse</strong>nräume wie lo-net.<br />

Beispiele des Einsatzes in allen Fächern:<br />

• Informationen recherchieren, überprüfen und auswerten<br />

• Präsentieren der Ergebnisse<br />

• Genaues Überprüfen der Hausaufgaben<br />

• Genaue Textarbeit<br />

• Üben, Wiederholen<br />

• Sichern der Unterrichtsergebnisse<br />

• Elektronisches „Merkheft“<br />

• Erstellen von Mindmaps<br />

• Analyse von Filmszenen<br />

• Planspiele<br />

• E-Learning-Sequenzen<br />

In Deutsch und den (modernen) Fremdsprachen:<br />

• Textvergleich nach Hausaufgaben, Gruppen- und Einzelarbeit<br />

• Schreiben und Überarbeiten längerer Texte<br />

• beim journalistischen Schreiben zur Recherche und zu Interviews, auch außerhalb<br />

der Schule<br />

• Bildbetrachtung<br />

• Fehleranalysen<br />

• Wortfeld- und<br />

• Wörterbucharbeit<br />

• E-Mail-Projekte<br />

Mathematik:<br />

• dynamische Softwareprogramme (z. B. Geometrie, animierte Funktionsgraphen)<br />

• Tabellenkalkulation<br />

• CAS-Software<br />

In den Naturwissenschaften:<br />

• Aufnahme und Auswertung von Messwerten<br />

• Darstellung der Ergebnisse<br />

In Informatik:<br />

• Untersuchung und Entwicklung algorithmischer Strukturen<br />

• Strukturanalyse von Zahlensystemen<br />

• Analyse und Entwicklung von digitalen Strukturen<br />

In Erdkunde:<br />

• Analyse von Karten, Kartierungen<br />

• Auswertung und Erstellen von Datensammlungen (z.B. statistischem Material)<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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In Geschichte, Politik, Wirtschaft:<br />

• Arbeit mit Originalquellen (Fotos, Videos, Texten)<br />

In Musik:<br />

• Bearbeiten von Musikstücken<br />

• Untersuchung der Strukturen von Musik<br />

• Komponieren, bearbeiten, transponieren<br />

• Musikstücke vorbereiten<br />

• Partituren lesen<br />

In Kunst:<br />

• Recherche (Kunststile, Künstlerbiographien usw.)<br />

• Analyse von Einzelwerken in Kunst, Architektur und Design<br />

• Entwurf und Gestaltung (z. B. Schullogo, Homepage)<br />

in Sport:<br />

• Bewegungsanalysen<br />

• Bewegungsanimation<br />

3. Ausstattungs- und Finanzierungskonzept für das <strong>Notebook</strong><br />

Das verwendete <strong>Notebook</strong> ist ein privat finanziertes und damit privates <strong>Notebook</strong>. Eltern<br />

können ihren Kindern das <strong>Notebook</strong> zu Beginn der <strong>Klasse</strong> 7 kaufen. Da aber der<br />

Anschaffungspreis für eine „Einmalbezahlung“ in der Regel zu hoch ist, soll es über die 4-jährige<br />

Nutzungszeit finanziert werden. Als Teilnehmer am n21-Projekt „1000x1000 – <strong>Notebook</strong>s im<br />

Schulranzen“ kann das Herzog-Ernst-Gymnasium auf Finanzierungsangebote des Vereins n21<br />

zurückgreifen. n21 hat als Nachfolge ihrer früheren Fond-Finanzierungen neue Finanzierungsmodelle<br />

mit entsprechenden Anbietern (u.a. <strong>Notebook</strong>-Hersteller bzw. dem Sparkassenverband)<br />

ausgehandelt. Sie sehen im Groben so aus, dass die Eltern der <strong>Notebook</strong>klassen-Schüler eine<br />

monatliche Leasing-Zahlung von 25 - 30 € erbringen müssen. Enthalten ist der Preis für die Hardund<br />

Software und für die Versicherung (Sachschäden u. Verlust); eventuelle Online-Kosten für<br />

eine häusliche Internetverbindung tragen die Eltern selbst. Nach Ablauf des vierjährigen Gebrauchs<br />

sollen die Geräte in das Eigentum der Schüler übergehen. Dazu muss von den Eltern ein<br />

geringer Restbetrag gezahlt werden.<br />

Die verwendete Hardware muss einheitlich sein, damit einerseits Kommunikationsmöglichkeiten<br />

bezüglich der Bedienung, aber auch einheitliche Strukturen im Falle der Inanspruchnahme<br />

von Serviceleistungen oder bei Reklamationen vorliegen. Bei der Anschaffung der Geräte wird<br />

nicht nur der Preis ein wichtiges Kaufentscheidungskriterium sein, sondern auch Robustheit für<br />

den Schulalltag und die Service-Vereinbarung.<br />

Als Software wird den Schülern das Betriebssystem Windows XP zur Verfügung gestellt. Als<br />

Office-Software mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware eignet sich<br />

das Open-Office-Paket. Weitere Software für die verschiedenen Unterrichtsfächer muss in den<br />

Fachkonferenzen festgelegt werden. Insbesondere müssen die Lizenzbestimmungen zu den<br />

Software-Produkten beachtet werden.<br />

Details, auch Regelungen für Wiederholer, Abgänger und neue Schüler, regelt ein Vertrag<br />

zwischen der Schule und den Eltern, der noch erarbeitet werden muss.<br />

Erfahrungsberichten anderer Schulen zufolge ist die Bereitschaft der Eltern groß, sich an der<br />

Finanzierung der <strong>Notebook</strong>s zu beteiligen, wobei der Übergang des <strong>Notebook</strong>s in das Eigentum<br />

des Schülers eine Motivation darstellt. Der <strong>Notebook</strong>-Einsatz soll aber pädagogisch begründet<br />

bleiben und durch die Lehrer situativ im Unterricht entschieden werden.<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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4. Verteilungskonzept<br />

Die <strong>Klasse</strong>nbildung der 7. <strong>Klasse</strong> wird am Herzog-Ernst-Gymnasium nach der zweiten<br />

Fremdsprache vorgenommen. In der Regel gehören diejenigen Schülerinnen und Schüler zu<br />

einer neuen 7. <strong>Klasse</strong>, die in <strong>Klasse</strong> 6 zusammen in der zweiten Fremdsprache unterrichtet<br />

wurden. Um möglichst alle Fächer – also auch die zweite Fremdsprache – am Projekt zu<br />

beteiligen, wird im ersten Versuchsjahr (Schuljahr 2007/08) die <strong>Notebook</strong>klasse mit einer<br />

Lateinklasse eingerichtet werden. Dies begründet sich insbesondere darin, dass sich eine<br />

Fachlehrerin bzw. ein Fachlehrer der Fachgruppe Latein aktiv am <strong>Notebook</strong>-Projekt beteiligen<br />

möchte. Damit ist aber keine grundsätzliche Entscheidung zugunsten einer der drei zweiten<br />

Fremdsprachen getroffen. Sie hängt von der Fortführung des Projektes in den Folgeschuljahren<br />

ab.<br />

Die Entscheidung zur Teilnahme am <strong>Notebook</strong>-Projekt liegt bei den Eltern. Vor dem Eintritt in<br />

die 7. <strong>Klasse</strong> werden die betreffenden Eltern (Im Schuljahr 2007/08 die Eltern derjenigen<br />

Schülerinnen und Schüler, die bei Frau Holmes Latein bzw. Latein als 2. Fremdsprache haben !)<br />

vor die Wahl gestellt, ob ihr Kind für die folgenden vier Jahre Schüler einer <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong><br />

werden soll. Bei einer zu großen Bewerberzahl entscheidet das Los.<br />

Die Eltern werden im Frühjahr – noch vor den Osterferien – auf einem Elternabend über das<br />

Projekt informiert. Anschließend entscheiden Sie sich für oder gegen die Teilnahme.<br />

5. Unterrichtsorganisation und die Auswirkungen auf das Medienkonzept<br />

Am Herzog-Ernst-Gymnasium wird angestrebt, die <strong>Notebook</strong>s in allen Fächern einzusetzen.<br />

Der Einsatz erfolgt dabei aber nach Bedarf. Prinzipiell werden die <strong>Notebook</strong>s in allen Unterrichtsphasen<br />

eingesetzt, allerdings in verschiedenen Funktionen. Zu den praktizierten Unterrichtsformen<br />

gehören projektorientierte Arbeit, Binnendifferenzierung und verschiedene Formen<br />

der Kooperation in Gruppen- und Partnerarbeit. Es wird aber ausdrücklich betont, dass<br />

<strong>Notebook</strong>s nicht nur für Projektunterricht geeignet sind, sondern dass sie zu einem herkömmlichen<br />

Arbeitsmittel in allen Räumen, Unterrichtsfächern, -formen und -phasen werden<br />

sollen.<br />

Um der Gefahr vorzubeugen, sich auf den Gebrauch des <strong>Notebook</strong>s zu fixieren, muss der<br />

Unterricht systematisch darauf achten, dass dem <strong>Notebook</strong> nur an den Stellen Raum und Zeit<br />

zusteht, an dem es, durch fachliche Fragen bedingt, gebraucht wird (Dominanz der Fachinhalte<br />

gegenüber der Technik). Das bedeutet, dass Lehrkräfte darauf achten, dass das <strong>Notebook</strong><br />

abgestellt wird, wenn es nicht gebraucht wird.<br />

Im Mediencurriculum der Schule ist ein 1-stündiger Unterricht zum Training grundlegender<br />

Kenntnisse im Umgang mit dem Computer im Jahrgang 7 festgelegt. Dieser Unterricht ist 2-<br />

stündig epochal eingerichtet. Für die <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> sollte Bedingung sein, dass dieser<br />

Unterricht im 1. Halbjahr liegt. Inhalte sollten dann<br />

• Grundkenntnisse Betriebssystem<br />

• Grundkenntnisse Netzwerk<br />

• Grundkenntnisse weitere Systemstrukturen (Datensicherung, Datenaustausch, …)<br />

• Kommunikation (E-Mail, Datenaustausch, Chat-Room)<br />

• Grundkenntnisse Office Programme (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation)<br />

• Grundkenntnisse Internet-Recherche<br />

sein. Angestrebt werden sollte ein Tastatur-Schreib-Lehrgang für die Schülerinnen und Schüler<br />

der <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> im 2. Halbjahr der 6. <strong>Klasse</strong>.<br />

Die Frage der Unterrichtsorganisation und der Stundenplangestaltung hat auch Auswirkungen<br />

auf Aspekte des Curriculums. Der zeitliche Mehraufwand, der einerseits durch den Einsatz des<br />

Gerätes selbst und andererseits durch die zum vorgeschriebenen Unterrichtsstoff zusätzliche<br />

Vermittlung von Medienkompetenz entsteht, wird möglicherweise die Zeit für die Vermittlung der<br />

Lehrplaninhalte leicht einschränken.<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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Die Präambeln der Lehrpläne enthalten immer Hinweise darauf, dass die Inhalte nicht<br />

vollständig abgearbeitet werden müssen, sondern erfahren und erarbeitet werden sollen.<br />

„Methoden sollten tiefgehend und Inhalte exemplarisch vermittelt werden, so dass den Schülern<br />

das Handwerkszeug zur Lösung von Problemen zur Verfügung steht“, die Meinung der<br />

<strong>Notebook</strong>-Schulen.<br />

Auch mit einem leicht reduzierten Umfang an vermittelten Inhalten können die Schüler der<br />

<strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>n in ihren Leistungen mit denen herkömmlicher <strong>Klasse</strong>n mithalten und sie sogar<br />

durch zusätzliche Kompetenzen wie eine höhere Eigenverantwortlichkeit des Lernens und eine<br />

größere Medienkompetenz übertreffen.<br />

Der Vergleich von <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>n mit herkömmlichen <strong>Klasse</strong>n soll durch regelmäßige<br />

Vergleichsarbeiten in möglichst vielen Fächern hergestellt werden. Landes- oder bundesweite<br />

Vergleichsarbeiten werden von den Schülerinnen und Schülern wohl ohne das <strong>Notebook</strong><br />

bewältigt werden müssen, da die Rahmenbedingen dieser Arbeiten einen solchen Einsatz nicht<br />

vorsehen.<br />

Über eine Weiterführung in den Organisationsformen der Oberstufe (Kurssystem, nicht alle<br />

Schüler und Schülerinnen eines Kurses verfügen über ein <strong>Notebook</strong>) ist zu einem späteren<br />

Zeitpunkt zu beraten. Insbesondere ist die Einbindung der <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> in den zukünftigen<br />

Jahrgang 10 noch offen. Hier besteht noch ein Beratungsbedarf durch die Berater der<br />

Landesschulbehörde bzw. des Landesfachberaters.<br />

6. Regeln für den privaten Gebrauch und den Gebrauch des <strong>Notebook</strong>s in der<br />

Schule<br />

Die Schüler dürfen die <strong>Notebook</strong>s gemäß aufgestellten Regeln, zu deren Einhaltung sie sich<br />

mit ihrer Unterschrift verpflichten, in der Schule sowie in ihrer Freizeit nutzen. Diese Regeln<br />

umfassen u. a. das Verbot von Softwarediebstahl und das Verbot, rassistische, pornographische<br />

und sonstige verbotene Inhalte zu laden oder zu speichern.<br />

Zusätzliche eigene Software darf nur auf der privaten Partition installiert werden. Die<br />

Auflistung der gesamten Regeln befindet sich im Anhang; sie muss noch erarbeitet werden ! Die<br />

Einhaltung dieser Regeln wird konsequent kontrolliert und wie andere Verstöße gegen die<br />

Schulordnung sanktioniert. Die Sanktionen können nach einer Verwarnung, einem Verweis oder<br />

einer <strong>Klasse</strong>nkonferenz auch den Ausschluss aus der <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> einschließen.<br />

Eine kritische Medienerziehung soll aber auch die Eigenverantwortlichkeit der Schüler stärken<br />

und ihnen die Notwendigkeit möglicher Kontrollmaßnahmen (z. B. in Form von Verfolgung und<br />

Speicherung der besuchten Webseiten) klarmachen.<br />

7. Der Alltag mit dem <strong>Notebook</strong><br />

Während des Unterrichtsvormittags können die Geräte in einem <strong>Notebook</strong>schrank im<br />

<strong>Klasse</strong>nraum eingeschlossen werden. Dies ist z. B. während des Sportunterrichtes sinnvoll. In<br />

der Regel nimmt die Schülerin bzw. Schüler sein Gerät mit nach Hause, da dort an den Projekten<br />

weitergearbeitet werden kann. Dies führt zu einer absehbar höheren körperlichen Zusatzbelastung,<br />

da der Schulrucksack bzw. -ranzen schwerer wird. Ob bei entsprechender Vorplanung<br />

der Unterrichte (Einsatz von <strong>Notebook</strong>, Büchern oder anderem Material) eine Entlastung erreicht<br />

werden kann, kann jetzt noch nicht abgeschätzt werden.<br />

Für den Transport insbesondere auf dem Fahrrad werden die Schüler auf die nötige<br />

besondere Sorgfalt und Vorsicht hingewiesen. Beim Kauf der Geräte wird besonders auf die<br />

Stoßfestigkeit und Robustheit im Alltag geachtete werden, aber unbeabsichtigte Schäden sind<br />

nicht auszuschließen. Möglicherweise auftretende Schäden entstehen fahrlässig, aber nicht grob<br />

fahrlässig, was versicherungsrechtlich relevant ist.<br />

Eltern fragen häufig nach der Sicherheit des Transports auf dem Schulweg. Das Herzog-<br />

Ernst-Gymnasium hält seine Schüler an, die Geräte weder im Bus noch auf dem Schulhof<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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öffentlich zu zeigen. Im Falle eines Raubes sollen die Schüler ihre <strong>Notebook</strong>s herausgeben, um<br />

sich selbst nicht zu gefährden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler bringen ihr Gerät in geladenem Akku-Zustand in die Schule. Die<br />

elektrische Versorgung zum Aufladen der <strong>Notebook</strong>s kann nicht überall gewährleistet werden.<br />

Für die <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> muss im Hauptgebäude ein <strong>Klasse</strong>nraum eingerichtet werden, der<br />

einigen besonderen Anforderungen genügen muss:<br />

• Er muss groß genug sein, um eine große <strong>Klasse</strong> aufnehmen zu können.<br />

• Er muss in technischer Hinsicht geeignet ausgestattet sein: WLAN-Anbindung ans<br />

Computernetz der Schule, Projektionsmöglichkeit des Computerbildschirms (Beamer und /<br />

oder Smart-Board), Drucker.<br />

• Das Mobiliar muss den Rahmenbedingungen der <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong> genügen: große<br />

Tische (mit Platz für <strong>Notebook</strong> und zusätzlichen Materialien), höhenverstellbare Stühle<br />

bzw. Tische, Stahlschrank für die <strong>Notebook</strong>s.<br />

• Ein geeignetes 230-V-Stromnetz muss Anschlussmöglichkeiten zum Aufladen der <strong>Notebook</strong>s<br />

ermöglichen.<br />

8. Lehrerorganisation, -kooperation und -fortbildung<br />

Die Teilnahme der Lehrer am Herzog-Ernst-Gymnasium beruht auf Freiwilligkeit. Diejenigen,<br />

die in den <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>n unterrichten möchten, erklären informell ihre Bereitschaft beim<br />

Schulleiter bzw. bei der Projektgruppe. Sie sollten über einen Laptop oder ein häuslichen PC<br />

verfügen. Das private Lehrernotebook wird so eingerichtet, dass im schulischen System integriert<br />

ist. Bei einem häuslichen PC muss der Datentransfer (z.B. mit einem USB-Stick) gewährleistet<br />

sein. Im Rahmen der Gesamtinvestitionen soll ein „<strong>Klasse</strong>nnotebook“ angeschafft, das dem<br />

unterrichtenden Lehrer zur Verfügung steht. Die Lehrer sollten Grundkenntnisse in Windows und<br />

Computeranwendungen haben. Sie sollten die benutzte Netzwerkstruktur kennen.<br />

Von den Beratern der Landesschulbehörde werden regionale Fortbildungen zu den Themen<br />

Textbearbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation im Unterricht angeboten. Kerninhalt dieser<br />

Fortbildungen ist die didaktisch-methodische Einbindung der Software in den Fachunterricht.<br />

Zusätzlich sollen schulinterne Fortbildungen zu Spezialthemen (z.B. zu der in der Fachkonferenz<br />

vorgeschlagenen Fachsoftware oder zur Netzwerkstruktur) und bei Bedarf stattfinden.<br />

Ein Erfahrungsaustausch der in den <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>n unterrichtenden Lehrer findet regelmäßig<br />

für jede <strong>Klasse</strong> statt. Fachspezifischen Erfahrungsaustausch gibt es je nach Bedarf, regelmäßig<br />

aber auf den Fachkonferenzen.<br />

Es sollte mit einfachen Methoden begonnen werden, und die Benutzung von Schreib- und<br />

Tabellenkalkulationsprogrammen reicht für den Anfang. So könnten im Prinzip alle Kolleginnen<br />

und Kollegen teilnehmen; niemand braucht sich ausgeschlossen zu fühlen.<br />

9. Technik und Wartung<br />

Eine Vernetzung aller Unterrichts- und Fachräume des Herzog-Ernst-Gymnasiums mit Kabeln<br />

und jeweils 30 Anschlüssen pro Raum ist nicht praktikabel. Die <strong>Notebook</strong>s werden deshalb über<br />

Funk vernetzt; das vergrößert auch die angestrebte Mobilität. Es werden an speziellen Orten im<br />

Gebäude (<strong>Klasse</strong>nraum der <strong>Notebook</strong>klasse, einzelne Fachräume) mehrere Access-Points<br />

verteilt; diese wie auch die Funkkarten in den <strong>Notebook</strong>s entsprechen der gesetzlichen Norm<br />

IEEE 802.11 und sind auf maximal 100 mW Sendeleistung an der Antenne beschränkt; Handys<br />

haben im Vergleich dazu eine mindestens 20-fache Sendeleistung, und dies direkt am Kopf. Die<br />

WLAN-Antennen sind in allen seriösen Studien bisher als nicht gesundheitlich bedenklich<br />

eingestuft worden; sie werden z. B. auch in Krankenhäusern verwendet.<br />

Es sind verschiedene Ebenen der Systembetreuung sinnvoll. Auf dem untersten – dem „First-<br />

Level-Service“ – übernimmt eine kleine Gruppe von Schülern und Lehrern einfache Wartungsaufgaben.<br />

Bei allen nicht behebbaren Problemen des „First-Level-Supports“ treten Maßnahmen<br />

in Kraft, die durch den Service-Vertrag geregelt sind.<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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Im Hinblick auf die Technik sind weiterhin die begrenzten Ladekapazitäten der Akkus der<br />

<strong>Notebook</strong>s zu berücksichtigen. Sie stellen Erfahrungen zufolge allerdings kein wirkliches Problem<br />

dar. Die Schüler haben immer dafür zu sorgen, dass die Akkus zu Hause aufgeladen werden.<br />

Da bei den persönlich zugeordneten <strong>Notebook</strong>s die Verantwortung für die Funktionsfähigkeit<br />

der <strong>Notebook</strong>s bei den Schülern liegt, fällt der Wartungsaufwand für die Schule bzw. die Lehrer<br />

erfahrungsgemäß geringer aus. Der Abschluss einer Versicherung für die persönlich zugeordneten<br />

<strong>Notebook</strong>s ist obligatorisch (s. Finanzierung).<br />

10. Selbstevaluation<br />

Die Nutzung von <strong>Notebook</strong>s verändert die Schule. Dieser Prozess wird von der Schule begleitet<br />

mit einer regelmäßigen Bestandsaufnahme der technischen Ausstattung, der pädagogischen<br />

und didaktischen Leitideen, des Fortbildungsstandes und der bestehenden Außenkontakte.<br />

Diese Erhebungen liefern die Grundlage und Impulse zur Selbstevaluation und Auswertung<br />

des Prozesses. Der Evaluationsprozess wird unterstützt durch die Kooperation und den<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen <strong>Notebook</strong>-Schulen. Die Berater der Landesschulbehörde<br />

koordinieren diesen Prozess.<br />

11. Fazit<br />

Der Einsatz von <strong>Notebook</strong>s in der Schule ist zur Zeit noch mit einem Mehraufwand, u. a. für<br />

die Anschaffung und Wartung der Geräte, für die Erarbeitung von neuen Richtlinien für einen sich<br />

verändernden Unterricht und für die Lehrerfortbildung, verbunden.<br />

Der pädagogische Erfolg, der beim Einsatz von <strong>Notebook</strong>s in Schulklassen immer im<br />

Mittelpunkt stehen sollte, scheint aber diese Mühe zu rechtfertigen. Durch den Einsatz der<br />

<strong>Notebook</strong>s wird den Schülern eine große Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit des<br />

Lernens und eine Fähigkeit zum kreativen Umgang mit den Medien vermittelt. Das Zusammentragen<br />

von Erfahrungen und das Vorhandensein von best-practice-Modellen werden den<br />

genannten Mehraufwand auf Dauer verringern.<br />

R. Hansen,<br />

Projektgruppe <strong>Notebook</strong>-<strong>Klasse</strong>; 22. Januar 2007<br />

Konzept zum Einsatz von <strong>Notebook</strong>s am Herzog-Ernst-Gymnasium<br />

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