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Sicherheitskonzept: Tod in der Schule - HEG-Portal

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<strong>Tod</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

1<br />

Sofortreaktion<br />

Rettungsleitstelle alarmieren! Notruf 112<br />

Polizei alarmieren! Notruf 110<br />

(wenn nicht durch Rettungsleitstelle)<br />

Übermittlung folgen<strong>der</strong> H<strong>in</strong>weise:<br />

- Was geschieht gerade? / Was ist geschehen?<br />

- Wer handelt (bei Fremde<strong>in</strong>wirkung: e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere Täter)?<br />

- (Bei Fremde<strong>in</strong>wirkung): Wie handelt die Täter<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Täter? (z. B.<br />

Schusswaffengebrauch)<br />

- Wer meldet?<br />

Personenschutz vor Täterermittlung!<br />

Sobald die Polizei vor Ort ist, übernimmt sie die Leitung.<br />

Fundort <strong>der</strong> Leiche abschirmen, absperren! Nichts verän<strong>der</strong>n!<br />

Personenschutz geht vor Sachschutz<br />

Opferbetreuung vor Täterermittlung<br />

2<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten<br />

Erste Hilfe leisten, wenn Verletzte. Arzt rufen!<br />

Indirekt Betroffenen die notfallpsychologische Erstversorgung ermöglichen,<br />

Polizei kann auch Kontakt zu Notfallseelsorgern herstellen<br />

Person zur Beruhigung, Begleitung und Betreuung bestimmen<br />

Unbeteiligte Schüler vom Ort des Geschehens fernhalten und schützen (ggs.<br />

Klassenräume schließen bis zur Entwarnung; Ruhe bewahren, deeskalierend<br />

wirken)<br />

Fund- bzw. Tatort abschirmen, nichts verän<strong>der</strong>n bis zum E<strong>in</strong>treffen <strong>der</strong> Polizei<br />

Vor <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> E<strong>in</strong>weiser für Polizei- und Rettungskräfte aufstellen<br />

Ansprechpartner für Eltern bestimmen.


3<br />

Informieren<br />

Telefonische Information an zuständige(n) schulfachliche(n) Dezernent<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

Dezernenten (Innerhalb <strong>der</strong> LSchB erfolgt die weitere Information und<br />

Alarmierung nach dem <strong>in</strong>ternen Handlungskonzept Krisen- und Notfallteams).<br />

E<strong>in</strong>e schriftliche Darstellung <strong>der</strong> Ereignisse erfolgt zu e<strong>in</strong>em späterem Zeitpunkt,<br />

wenn die Lage wie<strong>der</strong> übersichtlich ist.<br />

Nach Rücksprache mit dem Team Notfallpsychologie Verabredungen treffen,<br />

wann und wie Information<br />

- an das gesamte Kollegium und Schulpersonal<br />

- an die unmittelbar betroffene Klasse<br />

über Sachstand (bisheriges und weiteres Vorgehen) gegeben wird.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Team Notfallpsychologie Vorbereitung e<strong>in</strong>er Information für die<br />

Klassen und Absprache, welche Unterstützung für Lehrkräfte <strong>in</strong> dieser Situation<br />

angeboten werden kann.<br />

Information <strong>der</strong> Elternvertretung <strong>in</strong> angemessener Weise, sofern dies möglich ist.<br />

Information, mündlich evtl. auch schriftlich an Schüler und an <strong>der</strong>en<br />

Erziehungsberechtigten. Weitergabe <strong>in</strong> geeigneter Form.<br />

Bei zu erwartendem Medien<strong>in</strong>teresse die Pressestelle LSchB <strong>in</strong> Lüneburg<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Wichtig:<br />

Bei Herausgabe von Informationen darauf achten, dass zur Vermeidung von<br />

Gerüchten alle <strong>in</strong> gleicher Weise <strong>in</strong>formiert werden.<br />

<strong>Tod</strong>esnachrichten werden von <strong>der</strong> Polizei überbracht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Notfallseelsorger.<br />

Wenn Angehörige <strong>in</strong> die <strong>Schule</strong> kommen: Möglichkeit zum ruhigen Gespräch<br />

anbieten.<br />

Informationen als Orientierung für die Klassen (mündlich und schriftlich).<br />

4<br />

Nachsorgen<br />

In enger Abstimmung mit dem Krisen- und Notfallteam <strong>der</strong> LSchB die Nachsorge<br />

planen und organisieren.<br />

Ziel: Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Traumatisierungen und „zurück zur Normalität“!<br />

Psychologische Betreuung von Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern und weiteren Betroffenen<br />

(Lehrkräfte, Eltern) organisieren.<br />

Ziel: Hilfe und Unterstützung bei <strong>der</strong> Aufarbeitung des Ereignisses, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn die o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tote Mitglied <strong>der</strong> Schulgeme<strong>in</strong>schaft war.<br />

Räume festlegen, <strong>in</strong> denen E<strong>in</strong>zel- und Gruppengespräche ungestört stattf<strong>in</strong>den<br />

können, mit Team Notfallpsychologie abstimmen, wie viele Räume benötigt<br />

werden für die notfallpsychologische Versorgung <strong>der</strong> Betroffenen.<br />

Angebot von Gesprächen für E<strong>in</strong>zelne und Gruppen <strong>der</strong> Betroffenen, sowie für<br />

Klassen, die dies wünschen.<br />

Angebot für Lehrkräfte:<br />

- Umgang mit dem kritischen Ereignis <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse.<br />

- Aufarbeitung des eigenen Erlebens bezüglich des kritischen Ereignisses, <strong>in</strong>s-


eson<strong>der</strong>e bei persönlicher Betroffenheit.<br />

Unterrichtsangebot für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die ke<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Ereignis wünschen o<strong>der</strong> nicht betroffen s<strong>in</strong>d.<br />

Wichtig: Niemanden zum Sprechen zw<strong>in</strong>gen.<br />

Für Gruppengespräche jeweils zwei Leiter<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Leiter <strong>in</strong> Rücksprache mit<br />

dem Team Notfallpsychologie e<strong>in</strong>teilen, auch als Helfer, wenn E<strong>in</strong>zelne die<br />

Gruppe bei zu starker Belastung verlassen.<br />

Der <strong>Tod</strong>esfall und die Trauer können Unterrichtsgegenstand se<strong>in</strong>.<br />

Ggf. Gesamtelternabend organisieren.<br />

Nachsorge mit Unterstützung von Fachkräften, wenn möglich und s<strong>in</strong>nvoll durch<br />

Schulpsychologie, Schulsozialarbeit, Notfallseelsorge, Kirche,<br />

Religionslehrkräfte…<br />

Auf weitere außerschulische Unterstützungsangebote h<strong>in</strong>weisen:<br />

Erziehungsberatungsstelle, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische Ambulanz,<br />

Traumatherapeuten.<br />

Trauerarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

Trauer als Unterrichtsgegenstand<br />

- Je nach Alter <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler kann das Reden o<strong>der</strong> die Aktivität im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />

- Bilddarstellungen ermöglichen: Zeichnungen, Karten, Kollagen<br />

- Zum Schreiben anregen: freie Texte, Gedichte, Briefe<br />

- Musik zur Entspannung, zum Ausdruck von Gefühlen<br />

Symbolhandlungen organisieren (Gedenkm<strong>in</strong>ute, geme<strong>in</strong>samer Gang an den<br />

<strong>Tod</strong>esort, die Unfallstelle, Kondolenzbuch auslegen, Briefe schreiben)<br />

Er<strong>in</strong>nerung an Verstorbene(n) im Schulgebäude über e<strong>in</strong>e begrenzten Zeitraum,<br />

z. B. 1 – 2 Wochen ermöglichen (mit persönlichen Er<strong>in</strong>nerungsgegenständen,<br />

Bild, Kerze, Kreuz)<br />

Teilnahme o<strong>der</strong> Mitwirkung an den Trauerveranstaltungen <strong>in</strong> Absprache mit den<br />

H<strong>in</strong>terbliebenen planen<br />

In den Gruppen auf stark Traumabelastete achten; <strong>der</strong>en weitere Versorgung<br />

sicherstellen<br />

Betroffenen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sollte we<strong>der</strong> regulärer Unterricht<br />

aufgezwungen, noch sollte <strong>der</strong> Schulvormittag völlig ohne Struktur se<strong>in</strong>;<br />

Prüfungsanfor<strong>der</strong>ungen möglicherweise verschieben<br />

Nach Bedarf Aufrechterhaltung <strong>der</strong> o. g. Beratungsangebote für die<br />

verschiedenen Zielgruppen<br />

Beratungsangebot an Lehrkräfte, die Angehörige o<strong>der</strong> unmittelbar Betroffene zu<br />

unterrichten haben

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