09.01.2014 Aufrufe

Neue Organisationen aktivieren die Zivilgesellschaft - Heike Leitschuh

Neue Organisationen aktivieren die Zivilgesellschaft - Heike Leitschuh

Neue Organisationen aktivieren die Zivilgesellschaft - Heike Leitschuh

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ar werden, seinen eigenen Beitrag nicht adÇquat kommunizieren.<br />

SchlieÄlich ringen alle auch um ihre Finanzierung und sind dabei gezwungen,<br />

professionelles Marketing fÉr <strong>die</strong> eigene Organisation zu<br />

betreiben. Selbst bei absoluter inhaltlicher àbereinstimmung Éberwiegt<br />

mitunter eifersÉchtiges Konkurrenzdenken. Da unterscheiden<br />

sich NROs nicht von den politischen Parteien oder Unternehmen der<br />

gleichen Branche.<br />

Rainer Baake, GeschÇftsfÉhrer der DUH, hÇlt solche Konkurrenzen<br />

allerdings fÉr ÑeingebildetÖ; zumindest seine Organisation ticke ganz<br />

anders: ÑAllianzen gehÅren zu unserem AlltagÖ. Er sehe zwar, wie<br />

schwer es oft ist, UmweltverbÇnde unter einem Dach zu versammeln,<br />

doch sein Credo lautet: ÑJe mehr wir gemeinsam bewegen, desto grÅ-<br />

Äer werden <strong>die</strong> Chancen und Vorteile fÉr jeden einzelnen Verband;<br />

desto grÅÄer wiederum <strong>die</strong> MÅglichkeiten, neue Allianzen zu schmieden,<br />

beispielsweise mit pro-aktiven Teilen der WirtschaftÖ. JÉrgen<br />

Maier, Chef des Dachverbandes ÑForum Umwelt und EntwicklungÖ,<br />

in dem Éber 60 NROs vereint sind, sieht das Çhnlich: Er wÉnscht sich<br />

allerdings etwas mehr Ñlangfristige politische AnalyseÖ, statt auf den<br />

kurzfristigen eigenen Vorteil zu schielen.<br />

Von anfÇnglichen konkurrenzbedingten Spannungen mit Campact<br />

berichtet auch Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des Bund fÉr Umwelt<br />

und Naturschutz Deutschland (BUND): ÑDa geht es dann schon<br />

um <strong>die</strong> Frage, wer wird stÇrker wahrgenommen?Ö Man habe sich<br />

dann aber etwa Éber Aufrufe zu SpendenaktivitÇten abgesprochen<br />

und so ein insgesamt entspanntes VerhÇltnis entwickelt. GrundsÇtzlich<br />

sei es schÅn, dass <strong>die</strong> NRO-Szene immer vielfÇltiger und grÅÄer werde.<br />

Andererseits mache jedoch jede neue Organisation deutlich, dass <strong>die</strong><br />

bisherigen auch Schwachstellen haben, LÉcken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> neuen besetzen<br />

kÅnnen. ÑDann mÉssen wir uns fragen, ob wir selbst an <strong>die</strong>sen<br />

Schwachpunkten arbeiten wollen, oder ob wir den anderen das Feld<br />

hier bewusst Éberlassen.Ö Auf alle FÇlle sei <strong>die</strong> grÅÄere Vielfalt der<br />

Szene ein Spiegelbild einer Ñaktiveren und kompetenteren <strong>Zivilgesellschaft</strong>Ö.<br />

Zahrnt hÇlt es fÉr sehr sinnvoll, dass es einerseits Spezialorganisationen<br />

wie Bank Watch oder Transparency International gibt, <strong>die</strong> einzelne<br />

Themen vertiefend bearbeiten, andererseits jedoch auch VerbÇnde,<br />

<strong>die</strong> eine breite Themenpalette verfolgen und damit wichtige Querverbindungen<br />

ziehen kÅnnen. ÑUm den Naturschutz wÇre es<br />

beispielsweise traurig bestellt, wenn man das Thema regenerative<br />

Energien allein dem Bundesverband Erneuerbare Energien Éberlassen<br />

wÉrde.Ö Nachhaltigkeit sei nun mal eine komplexe Aufgabenstellung<br />

{ PAGE }

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!