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pdf-Dokument - Heilig-Rock-Wallfahrt

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Das Vorbereitungsjahr auf die <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong> lädt ein, auf Jesus Christus zu<br />

schauen, den wir in der Reliquie des Gewandes verehren. In fünf Schritten, -<br />

Grundschritten des geistlichen Weges, die im Emmausevangelium vorgezeichnet sind, -<br />

will der Weg der Erlösung neu bedacht und persönlich angeeignet werden.<br />

In dieser Exerzitienwoche werden wir an jedem Tag einen Schritt in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Aus dem Evangelium nach Lukas<br />

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens<br />

Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte.<br />

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging<br />

mit ihnen. Sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er<br />

fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da<br />

blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm:<br />

Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen<br />

dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus<br />

Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.<br />

Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz<br />

schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Aber<br />

nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung<br />

versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Einige<br />

von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen gesagt hatten;<br />

ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Begreift ich ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu<br />

glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden,<br />

um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen da, ausgehend von Mose<br />

und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.<br />

So erreichten sie das Dorf zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er<br />

weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald<br />

Abend, der Tag hat sich schon geneigt.<br />

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das<br />

Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann<br />

sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der<br />

Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie<br />

fanden sie Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten zu ihnen: Der Herr ist<br />

wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.<br />

Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er<br />

das Brot brach.<br />

-------------------------<br />

Ein Gesätz vom Rosenkranz kann mitten am Tag eine Hilfe sein, sich an die<br />

Gebetszeit und die Betrachtung zu erinnern:<br />

Das heutige „Geheimnis“ könnte lauten:<br />

- Jesus, mein Heiland und Erlöser..<br />

Exerzitien im Alltag<br />

im Vorbereitungsjahr der <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong>:<br />

- …und führe zusammen, was getrennt ist -<br />

Schrifttext:<br />

Gebetshinweise<br />

zur<br />

1. Betrachtungszeit<br />

Wahrnehmen, dass ich bin<br />

Aus Psalm 139<br />

Der Mensch vor dem allwissenden Gott


Hintergrund<br />

Jeder geistliche Weg nimmt seinen Ausgangspunkt bei der Wirklichkeit,<br />

wie sie jetzt ist und erlebt wird. Jedes Beten steht immer auf dem Boden<br />

des Jetzt. So ist auch unser Beten in dieser Woche getragen vom<br />

Wahrnehmen, dass „Ich bin“. Auch für die Emmausjünger ist das, bei<br />

aller Trauer die grundlegende Erfahrung: Jesus ist mit uns auf dem Weg.<br />

Heute. Und er war es auch auf allen zurücklegenden Wegen.<br />

Wir dürfen uns heute daran erinnern: Ich bin geschaffen, ich bin gerufen<br />

auf den Weg des Christseins, ich bin geliebt.<br />

Der Psalm 139, den Menschen schon im Alten Bund immer wieder<br />

gebetet haben, um sich an die Nähe Gottes zu erinnern, darf uns in<br />

seinen Bildern, in seinen Erfahrungen und Stimmungen dabei begleiten<br />

und uns anregen zur Betrachtung und dann zum Gebet.<br />

Schrifttext:<br />

Ps 139, 1-6.13-16a.<br />

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder<br />

stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich<br />

gehe oder ruhe, es ist dir bekannt. Du bist vertraut mit all meinen<br />

Wegen. Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Herr kennst es<br />

bereits. Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf<br />

mich. Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen. Zu hoch, ich kann es<br />

nicht begreifen. …<br />

Denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß<br />

meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.<br />

Ich weiß: staunenswert sind all deine Werke. Als ich geformt wurde im<br />

Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder<br />

dir nicht verborgen. Deine Augen sahen wie ich entstand.<br />

Zur Besinnung:<br />

Wir beginnen diese Gebetszeiten immer mit dem Trierer Christusgebet:<br />

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Gedenke deiner Christenheit<br />

und führe zusammen was getrennt ist. Amen.<br />

Ich finde mich ein in diesem Raum, an diesem Platz, in meinem Leib, in<br />

der Stille, die da ist. Drei Vorbereitungsschritte empfiehlt Hl. Ignatius in<br />

seinem Exerzitienbuch den Übenden vor jeder Gebetszeit:<br />

1. Die Bitte, dass diese Zeit in all ihren Absichten allein auf Gott<br />

ausgerichtet ist.<br />

2. Ich richte mir den Schauplatz her, die „Sache“, die ich jetzt<br />

betrachten will. Dabei nehme ich alle Sinne zur Hilfe.<br />

3. Ich erbitte von Gott, was ich im Tiefsten meines Herzen „begehre<br />

und ersehne“, was meine tiefste Sehnsucht ist.<br />

Dann betrachte ich den Text (heute Psalm 139), gehe Wort für Wort,<br />

Satz für Satz durch, und schaue, ahne, was sich zeigt an Erinnerungen,<br />

Empfindungen, Bildern, Begegnungen.<br />

Die drei Punkte wollen dabei helfen:<br />

Du kennst mich<br />

Gott ist bei mir und kennt mich. MICH. Er hat alle meine Wege<br />

begleitet. In der Taufe hat er dieses Versprechen gegeben, - und in<br />

keiner Stunde meines Lebens war ich allein. Auch wenn ich es nicht<br />

immer gefühlt, gespürt habe.<br />

Ich erinnere mich dieser Zusage Gottes: ER kennt mich. Ganz und<br />

gar. Durch und durch. Besser als ich mich selber.<br />

Und es ist ein durch und durch liebender Blick, ein wohlwollendes<br />

Wissen, das mir da begegnet und das mich begleitet.<br />

Im Schoß meiner Mutter<br />

Schon ganz am Anfang ist Gott da. Als ich gezeugt wurde, war ich in<br />

diesem Blick. Wie auch immer die Schwangerschaft und die<br />

Kindheit danach waren: am Anfang stehen Gottes Wohlwollen und<br />

Liebe, die mich in der Zuwendung meiner Eltern ins Dasein gerufen<br />

haben. Auch hier gilt: selbst in allen Traurigkeiten bleibt diese<br />

Zusage bestehen. Bleibt dieser Grund gelegt, - ohne den ich nicht<br />

wäre.<br />

Kunstvoll gewirkt<br />

Ich bin einzigartig. Besonders. Ein Kunstwerk Gottes. Auch wenn es<br />

Trauer und Leid gibt, wie bei den Emmausjüngern, wie in jedem<br />

Leben, - ich danke Gott, „dass er mich so wunderbar gestaltet hat.“<br />

Wir beten zum Schluss gemeinsam das Trierer Christusgebet.


Das Vorbereitungsjahr auf die <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong> lädt ein, auf Jesus Christus zu<br />

schauen, den wir in der Reliquie des Gewandes verehren. In fünf Schritten, -<br />

Grundschritten des geistlichen Weges, die im Emmausevangelium vorgezeichnet sind, -<br />

will der Weg der Erlösung neu bedacht und persönlich angeeignet werden.<br />

In dieser Exerzitienwoche werden wir an jedem Tag einen Schritt in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Aus dem Evangelium nach Lukas<br />

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens<br />

Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte.<br />

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit<br />

ihnen. Sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er<br />

fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da<br />

blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm:<br />

Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen<br />

dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus<br />

Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen<br />

Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und<br />

ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen<br />

werde. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große<br />

Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam<br />

nicht. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen<br />

gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Begreift ich ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu<br />

glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden,<br />

um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen da, ausgehend von Mose<br />

und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.<br />

So erreichten sie das Dorf zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er<br />

weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald<br />

Abend, der Tag hat sich schon geneigt.<br />

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das<br />

Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann<br />

sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der<br />

Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie<br />

fanden sie Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten zu ihnen: Der Herr ist<br />

wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.<br />

Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er<br />

das Brot brach.<br />

-------------------------<br />

Ein Gesätz vom Rosenkranz kann mitten am Tag eine Hilfe sein, sich an die<br />

Gebetszeit und die Betrachtung zu erinnern:<br />

Das heutige „Geheimnis“ könnte lauten:<br />

- Jesus, Heiland und Erlöser.<br />

Exerzitien im Alltag<br />

im Vorbereitungsjahr der <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong>:<br />

- …und führe zusammen, was getrennt ist -<br />

Schrifttext:<br />

Aus Psalm 22<br />

Gottverlassenheit und Heilsgewissheit<br />

Gebetshinweise<br />

zur<br />

2. Betrachtungszeit<br />

Ohnmacht wahrnehmen<br />

Grenzen


Hintergrund<br />

Wenn ich sehe und spüre, wie gut die Schöpfung gemeint war und ist.<br />

Wie gut Gott geschaffen hat: mich und die Welt. Dann taucht auch die<br />

Ohnmacht auf: es ist ja nicht alles gut. Viele Risse sind in meinem<br />

Leben, und vieles macht das Leben schwer, mich traurig.<br />

Das haben die Emmausjünger auch erfahren und geteilt: ein Freund ist<br />

tot und mit ihm viele Hoffnungen auf besseres Leben.<br />

Ohnmacht, Grenzen, und Leid brauchen nicht aus dem Glauben<br />

ausgeklammert zu werden, sondern haben ihren Platz im Gebet.<br />

Der Psalm 22 ist ein solches Gebet, - Jesus hat ihn gebetet in seiner Not.<br />

Auch wenn meine Not jetzt nicht so groß und existentiell ist, weiß ich<br />

um vieles, was heute ins Gebet kommen darf<br />

Schrifttext: Ps 22,2-12<br />

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern meinem<br />

Schreien, den Worten meiner Klage? Mein Gott, ich rufe bei Tag und Nacht<br />

und finde doch keine Ruhe.<br />

Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels. Dir haben<br />

unsere Väter vertraut, sie haben vertraut, und du hast sie gerettet. Zu dir<br />

riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht<br />

zuschanden.<br />

Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk<br />

verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen,<br />

schütteln den Kopf: „Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien!<br />

Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat.“<br />

Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an<br />

der Brust der Mutter. Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom<br />

Mutterleib an bist du mein Gott. Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe.<br />

Und niemand ist da, der hilft.<br />

Zur Besinnung:<br />

Wir beginnen diese Gebetszeiten immer mit dem Trierer Christusgebet:<br />

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Gedenke deiner Christenheit<br />

und führe zusammen was getrennt ist. Amen.<br />

In der Betrachtungszeit schaue ich heute mit den Emmausjüngern<br />

zusammen auf das, was traurig macht. Unerklärlich bleibt. Mit dem<br />

Beter des Psalms (also auch mit Jesus am Kreuz) bringe ich all das vor<br />

den Vater. Vielleicht ist er weit weg. Auch Gebet kommt schon mal wie<br />

Gespött und Hohn vor. Aber habe ich eine andere Richtung, einen<br />

anderen Ort, um all das abzulegen?<br />

Warum hast du mich verlassen?<br />

Es gibt so viel Not und Grenzen, - doch: „du bist fern meinem<br />

Schreien“, - gibst keine Antwort, und ich „finde keine Ruhe“.<br />

Das was mich bedrückt, was Welt eng und klein macht, was Menschen<br />

um mich herum niederhält, was voneinander trennt - das alles bringe ich<br />

jetzt vor Gott ins Wort. Er ist da, - und er muss es aushalten, denn es ist<br />

ja Seine Welt, es sind Seine Menschen. Es ist meine Not. Und die halte<br />

ich ihm hin, klagend, traurig, - so wie damals die Emmausjünger auf die<br />

Frage Jesu: „was beschäftigt euch denn?“ sagten: „Bist du so fremd,<br />

dass du nicht weißt…“<br />

Unsere Väter und Mütter haben vertraut – und<br />

wurden gerettet<br />

Jesus erinnert die beiden an „Gesetz und Propheten“, und was in der<br />

Schrift geschrieben steht. Auch der Beter des Psalm erinnert in der Not<br />

an das, was die „Alten“ schon getan haben: sie sind dran geblieben, sie<br />

haben vertraut. Der Psalm erinnert auch die Grunderfahrung des<br />

Geschaffenseins (wie gestern im Psalm 139): diese Zusagen Gottes<br />

bleiben, auch wenn sie emotional nicht mehr zugänglich, sondern weit<br />

weg sind. Auch wenn „die Not nahe ist“, - er bleibt der Gott, der für<br />

mich da sein will.<br />

Du bist es…<br />

Es gibt viele andere Möglichkeiten mit den Grenzerfahrungen des<br />

Lebens umzugehen, - viele sind mir (bewusst oder unbewusst) vertraut:<br />

Flucht in eine bessere Welt (z.B. vors Fernsehen); den Glauben an einen<br />

guten Gott ablegen; in Trauer und Depression versinken…<br />

Als Glaubende/r und jemand, der/die nach Wegen im Glauben sucht,<br />

werde ich festhalten (wie schon früher in meinem Leben):<br />

DU bist Gott, - wer denn sonst?<br />

Wir beten zum Schluss gemeinsam das Trierer Christusgebet.


Das Vorbereitungsjahr auf die <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong> lädt ein, auf Jesus Christus zu<br />

schauen, den wir in der Reliquie des Gewandes verehren. In fünf Schritten, -<br />

Grundschritten des geistlichen Weges, die im Emmausevangelium vorgezeichnet sind, -<br />

will der Weg der Erlösung neu bedacht und persönlich angeeignet werden.<br />

In dieser Exerzitienwoche werden wir an jedem Tag einen Schritt in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Aus dem Evangelium nach Lukas<br />

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens<br />

Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte.<br />

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit<br />

ihnen. Sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er<br />

fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da<br />

blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm:<br />

Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen<br />

dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus<br />

Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.<br />

Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz<br />

schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Aber<br />

nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung<br />

versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Einige<br />

von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen gesagt hatten;<br />

ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Begreift ich ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu<br />

glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden,<br />

um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen da, ausgehend von<br />

Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.<br />

So erreichten sie das Dorf zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er<br />

weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald<br />

Abend, der Tag hat sich schon geneigt.<br />

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach<br />

das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn;<br />

dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz<br />

in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie<br />

fanden sie Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten zu ihnen: Der Herr ist<br />

wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.<br />

Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er<br />

das Brot brach.<br />

-------------------------<br />

Ein Gesätz vom Rosenkranz kann mitten am Tag eine Hilfe sein, sich an die<br />

Gebetszeit und die Betrachtung zu erinnern:<br />

Das heutige „Geheimnis“ könnte lauten:<br />

- Jesus, erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Exerzitien im Alltag<br />

im Vorbereitungsjahr der <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong>:<br />

- …und führe zusammen, was getrennt ist -<br />

Schrifttext:<br />

Gebetshinweise<br />

zur<br />

3. Betrachtungszeit<br />

Zuspruch erfahren<br />

Mt 4,18-22 und 23-25<br />

Die Berufung der ersten Jünger und die Wirkung des<br />

ersten Auftretens Jesu


Hintergrund<br />

In die konkrete Welt, die immer auch Risse und damit Schuld in sich<br />

trägt, kommt Jesus. Er will einen neuen Weg zum Leben zeigen: auf Gott<br />

vertrauen und sich auf ihn verlassen, weil er guter Vater ist und sein will.<br />

Das Leben Jesu und seine Botschaft wollen das den Menschen nahe<br />

bringen. Und die Emmausjünger werden noch einmal daran erinnert, was<br />

er ihnen als „Messias“ alles gesagt und gezeigt hat, wie er mit ihnen<br />

gelebt hat. Und wie auch die Schrift und alles im Glauben auf ihn hin<br />

ausgerichtet sind.<br />

Der Abschnitt aus dem Matthäusevangelium erzählt diesen Beginn der<br />

Berufung der Jünger noch einmal. Und zeigt gleichzeitig, wohin die<br />

Jünger denn gerufen sind: in die Nachfolge und das heißt konkret zu den<br />

Menschen.<br />

Schrifttext: Mt 9, 35-38 und 10, 1-4<br />

In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in<br />

ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte<br />

alle Krankheiten und Leiden.<br />

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn<br />

sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.<br />

Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt<br />

nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für<br />

seine Ernte auszusenden.<br />

Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die<br />

Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten<br />

und Leiden zu heilen.<br />

Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon,<br />

genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn<br />

des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und<br />

Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der<br />

Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas<br />

Iskariot, der ihn später verraten hat.<br />

Zur Besinnung:<br />

Wir beginnen diese Gebetszeiten mit dem Trierer Christusgebet:<br />

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Gedenke deiner Christenheit<br />

und führe zusammen was getrennt ist. Amen.<br />

Jesu Auftrag für die Welt<br />

Ich schaue auf den inneren Wesenszug der Botschaft Jesu: wofür<br />

schlägt sein Herz? Wozu kam in der in Welt? Wozu Kreuz und<br />

Leiden? Wozu ist er gekommen, und wie ist er gekommen?<br />

* Hirt *Mitleid<br />

* verkünden und heilen * Vollmacht<br />

sind dabei wesentliche Stichworte, die mich in das Geheimnis<br />

seines Wesens und seiner Sendung führen können.<br />

„Die Ernte ist groß“<br />

Jesus weiß das, damals und heute. Sehr genau.<br />

Und er sucht Menschen, die er rufen darf, gerade angesichts der<br />

Not in der Welt und in der Kirche.<br />

Darf Er mich bitten, mich ganz konkret? In die Ernte zu gehen.<br />

(Ich kann meinen Namen in die Namensliste einfügen).<br />

Was ist das für ein „Arbeitsplatz“, auf den er mich hinweisen<br />

darf, hinweisen will (oder an der mich schon gestellt hat)? Er<br />

lässt mich nicht allein gehen: seine Gegenwart im gebrochenen<br />

Brot, (s. Emmausjünger) sein Wort sind bei mir. „Vollmacht“ hat<br />

er mir gegeben.<br />

„bittet...“<br />

Was ist mein Auftrag? an diesem Platz, in dieser Ernte, in dieser<br />

Welt, in dieser Kirche, in dieser Gemeinde, in dieser Familie?<br />

Bittet, - so sagt er ganz ausdrücklich.<br />

Wir dürfen ihn um alles bitten, und er wird es geben:<br />

„Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch<br />

vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe<br />

zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich<br />

tun“, sagt Jesus in den Abschiedsreden des Johannes (Joh<br />

14,12.13). Bitten: das ist also Jesu Auftrag an mich - an uns…<br />

Wir beten auch zum Schluss gemeinsam das Trierer Christusgebet.


Das Vorbereitungsjahr auf die <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong> lädt ein, auf Jesus Christus zu<br />

schauen, den wir in der Reliquie des Gewandes verehren. In fünf Schritten, -<br />

Grundschritten des geistlichen Weges, die im Emmausevangelium vorgezeichnet sind, -<br />

will der Weg der Erlösung neu bedacht und persönlich angeeignet werden.<br />

In dieser Exerzitienwoche werden wir an jedem Tag einen Schritt in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Aus dem Evangelium nach Lukas<br />

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens<br />

Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte.<br />

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit<br />

ihnen. Sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er<br />

fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da<br />

blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm:<br />

Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen<br />

dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus<br />

Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.<br />

Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz<br />

schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Aber<br />

nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung<br />

versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Einige<br />

von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen gesagt hatten;<br />

ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Begreift ich ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu<br />

glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden,<br />

um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen da, ausgehend von Mose<br />

und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.<br />

So erreichten sie das Dorf zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er<br />

weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald<br />

Abend, der Tag hat sich schon geneigt.<br />

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das<br />

Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann<br />

sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in<br />

der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und<br />

sie fanden sie Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten zu ihnen: Der<br />

Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.<br />

Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er<br />

das Brot brach.<br />

-------------------------<br />

Ein Gesätz vom Rosenkranz kann mitten am Tag eine Hilfe sein, sich an die<br />

Gebetszeit und die Betrachtung zu erinnern:<br />

Das heutige „Geheimnis“ könnte lauten:<br />

- Jesus, gedenke deiner Christenheit.<br />

Exerzitien im Alltag<br />

im Vorbereitungsjahr der <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong>:<br />

- …und führe zusammen, was getrennt ist -<br />

Schrifttext:<br />

Gebetshinweise<br />

zur<br />

4. Betrachtungszeit<br />

Impulse zu neuem Leben<br />

Joh 20, 19-23 und 24-29<br />

Der Auferstandene beauftragt die Jünger<br />

Und er zeigt sich Thomas


Hintergrund<br />

Als Jesus sich den Emmausjüngern nach dem langen Weg und dem<br />

vielen Reden und Zuhören zu erkennen gibt, können sie ins Wort<br />

bringen, was schon vorher da war: „Brannte uns nicht das Herz!“. Dieser<br />

Erfahrung wollen wir heute nachgehen: dass in allem Schweren, im<br />

Reden und Austauschen ein anderer Geist weht, einer mitgeht, eine Tür<br />

zu einer anderen Wirklichkeit wenigstens ein Spalt breit offen steht. Die<br />

Emmausjünger haben das auf dem Weg gespürt.<br />

Der Evangelist Johannes erzählt, dass die Jünger nach Ostern in aller<br />

Angst und Verschrecktheit hinter verschlossenen Türen waren. Und wie<br />

Jesus zu ihnen kam, - auch zu dem, der Fragen und Zweifel hat. Gerade<br />

der eine ist ihm so wichtig.<br />

Schrifttext: Joh 20, 19-23 und 24-29<br />

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor<br />

den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und<br />

sagte: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände<br />

und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus<br />

sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater<br />

gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das zu ihnen gesagt hatte,<br />

hauchte er sie an und sagte zu ihnen. Empfangt den <strong>Heilig</strong>en Geist! Wem<br />

ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung<br />

verweigert, dem ist sie verweigert.<br />

Thomas, genannt Didymus -Zwilling-, einer der Zwölf, war nicht bei<br />

ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den<br />

Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an<br />

seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der<br />

Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.<br />

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas<br />

war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte<br />

und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deine<br />

Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in<br />

meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete<br />

ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen<br />

hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />

Zur Besinnung:<br />

Wir beginnen diese Gebetszeiten immer mit dem Trierer Christusgebet:<br />

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Gedenke deiner Christenheit<br />

und führe zusammen was getrennt ist. Amen.<br />

Türen gehen auf<br />

Das kenne ich in meinem Leben, vielleicht auch aus dieser Woche:<br />

mitten in Dunkel und Leid gehen Türen auf. Und ein anderer Geist<br />

ist da. Das Herz brennt. Ich erinnere mich bewusst an solche<br />

Erfahrungen, der Nähe, der Friedens und des Lichtes (in allem<br />

Dunkel). Fragen und Zweifel sind deshalb nicht weg: Thomas hat es<br />

deutlich gesagt, und für die Emmausjünger war es ein weiter Weg, -<br />

aber: Jesus ist in der Mitte.<br />

Wir haben den Herrn gesehen<br />

Solche Erfahrungen des „Türspaltes“ brauchen immer Deutung.<br />

Entweder: das Wort der anderen: „wir haben den Herrn gesehen“,<br />

bzw. bei den Emmausjüngern die Erfahrungen der anderen, die ihnen<br />

von ihren Erlebnissen mit Jesus erzählen.<br />

Oder: die Deutung der eigenen Empfindungen. Friede und Freude<br />

werden hier als Zeichen der Gegenwart des „Neuen Lebens“ genannt.<br />

Weitere Früchte des <strong>Heilig</strong>en Geistes sind: Mut, Trost, Zuversicht,<br />

Hoffnung, Gelassenheit, Liebe, Einheit. Wenn ich davon etwas<br />

spüre, ist der Auferstandene in seinem <strong>Heilig</strong>en Geist da.<br />

(Unterscheidung der Geister, - und der Wirkungen).<br />

Mein Herr und mein Gott<br />

Johannes berichtet nicht, ob Thomas tatsächlich Jesus berührt hat und<br />

ob das in der Begegnung mit Jesus „nötig“ war. Thomas kann (mit<br />

all seinen Fragen, oder trotz all seiner Zweifel) sein Gebet sprechen:<br />

„mein Herr und mein Gott“.<br />

Ich kann Jesus, der mir in dieser Woche so viel gezeigt hat und so<br />

nahe war, mein „Hingabegebet“ sagen. Ich sage es so, wie es mir ins<br />

Herz kommt. Und halte es Jesus hin.<br />

Wir beten zum Schluss gemeinsam das Trierer Christusgebet.


Das Vorbereitungsjahr auf die <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong> lädt ein, auf Jesus Christus zu<br />

schauen, den wir in der Reliquie des Gewandes verehren. In fünf Schritten, -<br />

Grundschritten des geistlichen Weges, die im Emmausevangelium vorgezeichnet sind, -<br />

will der Weg der Erlösung neu bedacht und persönlich angeeignet werden.<br />

In dieser Exerzitienwoche werden wir an jedem Tag einen Schritt in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Exerzitien im Alltag<br />

im Vorbereitungsjahr der <strong>Heilig</strong>-<strong>Rock</strong>-<strong>Wallfahrt</strong>:<br />

- …und führe zusammen, was getrennt ist -<br />

Aus dem Evangelium nach Lukas<br />

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens<br />

Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte.<br />

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit<br />

ihnen. Sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er<br />

fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da<br />

blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm:<br />

Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen<br />

dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus<br />

Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.<br />

Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz<br />

schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Aber<br />

nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung<br />

versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Einige<br />

von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen gesagt hatten;<br />

ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Begreift ich ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu<br />

glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden,<br />

um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen da, ausgehend von Mose<br />

und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.<br />

So erreichten sie das Dorf zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er<br />

weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald<br />

Abend, der Tag hat sich schon geneigt.<br />

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das<br />

Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann<br />

sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der<br />

Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie<br />

fanden sie Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten zu ihnen: Der Herr ist<br />

wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie<br />

unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.<br />

-------------------------<br />

Ein Gesätz vom Rosenkranz kann mitten am Tag eine Hilfe sein, sich an die<br />

Gebetszeit und die Betrachtung zu erinnern:<br />

Das heutige „Geheimnis“ könnte lauten:<br />

- Jesus, führe du zusammen, was getrennt ist.<br />

Gebetshinweise<br />

zur<br />

5. Betrachtungszeit<br />

Perspektiven für meinen Glaubens- und<br />

Lebensweg<br />

Schrifttext:<br />

Apg 1, 12-14 und 2, 1-4<br />

Die Betende Gemeinde und das Pfingstereignis


Hintergrund<br />

Das, was die Emmausjünger auf ihrem Weg erfahren haben, - dass Jesus<br />

nicht im Tod geblieben ist, sondern lebt und mitgeht, - das erfahren wir<br />

auf dem Gebetsweg. In allen Erfahrungen dieser Welt ist Jesus dabei, -<br />

das hat er uns in der Taufe versprochen, das ist Frucht seiner<br />

Auferstehung. Sicher gibt es immer noch vieles, „was getrennt ist“. Das<br />

Licht von Ostern und die Erfahrungen, die jede/r einzelne als Kirche und<br />

in der Kirche machen können, - bestätigen: Jesus lebt. Heute.<br />

In der Betrachtung des Pfingstereignisses und in der Eucharistie können<br />

wir die „Früchte“ dieser Woche da sein lassen und Jesus fragen, welche<br />

Wege er mit uns und mit der Kirche von Trier gehen will. Und wo unser<br />

eigener nächster Schritt ist.<br />

Schrifttext: Apg 1, 12-14 und 2, 1-4<br />

Nachdem Jesus in den Himmel aufgenommen war, kehrten die<br />

Jünger vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist,<br />

zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf,<br />

wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas,<br />

Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn<br />

des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus.<br />

Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit Maria, der<br />

Mutter Jesu und mit seinen Brüdern.<br />

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen<br />

Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein<br />

heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in den sie waren.<br />

Und es erschienen ihnen Zungen wir von Feuer, die sich verteilten; auf<br />

jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem <strong>Heilig</strong>en<br />

Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der<br />

Geist ihnen eingab.<br />

Zur Besinnung:<br />

Wir beginnen auch diese Gebetszeiten mit dem Trierer Christusgebet:<br />

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />

erbarme dich über uns und über die ganze Welt.<br />

Gedenke deiner Christenheit<br />

und führe zusammen was getrennt ist. Amen.<br />

Ich schaue heute auf den Gebetsweg der vergangenen Woche zurück und<br />

lasse meine Erfahrungen da-sein: die Stunden hier in der Kirche, die<br />

Momente des persönlichen Gebetes den Tag über und alle Erfahrungen<br />

und Auswirkungen auf die Begegnungen und Stimmungen in dieser<br />

Woche. Ich sammele sie vor Jesus ein und halte sie ihm voll Dankbarkeit<br />

entgegen.<br />

Im Gebet versammelt<br />

Wir waren wie die erste Gemeinde aus Männern und Frauen im<br />

Abendmahlssaal „im Gebet versammelt“. Und Jesus ist im Geschenk<br />

seiner Eucharistie „mitten unter uns“. Sein Geist hat Gemeinschaft und<br />

Begegnung geschenkt. Aus dieser Begegnung heraus habe ich die Tage<br />

gelebt und erlebt. Aus dieser Begegnung lebt Kirche, immer neu.<br />

Ich danke für meine Erfahrungen. Ich danke für Seine Nähe. Und für<br />

alle Gemeinschaft.<br />

Alle wurden erfüllt vom <strong>Heilig</strong>en Geist<br />

Ich kann heute noch einmal die Geister unterscheiden. Ignatius von<br />

Loyola kennt die eigenen Regungen als Spiegel des Geistes, der wirkt.<br />

Der „Ungeist“ ruft Untrost, Trennung, Unfriede, Mutlosigkeit in uns<br />

hervor; der Geist ist (neben dem gestern schon gesagten) zu erkennen an<br />

Freude, Friede, Fruchtbarkeit und Freiheit.<br />

Ich schaue hin und bitte um die Unterscheidung der Geister für mich<br />

und für die Kirche. Damit ich und wir alle unseren Weg finden.<br />

Und ich bitte für die Menschen, die in dieser Woche in meinem Beten<br />

vorkamen und/oder auftauchten: um die Begegnung mit dem <strong>Heilig</strong>en<br />

Geist, der das neue Leben des Auferstandenen verheißt.<br />

In fremden Sprachen<br />

Wir suchen den Weg durch unsere Zeit: als einzelne mit den Glaubensund<br />

Lebensfragen (wie Thomas), als Kirche in den Umbrüchen der Zeit<br />

(wie Männer und Frauen nach dem Tod Jesu). Auf dem Weg des<br />

Glaubens haben wir erfahren, dass der, der glaubt, nie allein ist. - Spüre<br />

ich, was „das Reden in fremden Sprachen“ für mich, für Gemeinde und<br />

unser Bistum konkret bedeuten könnte? Wo Jesus mich/uns lockt, zu<br />

neuen Wegen, zu neuen Begegnungen und zu mehr Leben aus und mit<br />

seiner Nähe?<br />

Wir beten auch heute zum Schluss das Trierer Christusgebet.

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