166 - Verein für Heimatkunde Krefeld
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Der <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong> 2011/2012<br />
von Robert Claßen<br />
Dr. Reinhard Feinendegen<br />
Manche hatten gewusst, wie schwer erkrankt<br />
der Ehrenvorsitzende des <strong>Verein</strong>s <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong><br />
schon in den Jahren gewesen war, als<br />
die fünfbändige Stadtgeschichte mit ungebrochenem<br />
Elan fertiggestellt wurde. Spätestens<br />
aber, als er an der Vorstandssitzung<br />
vom zweiten und auch an der Mitgliederversammlung<br />
vom 24. März erstmals seit fast<br />
vier Jahrzehnten nicht teilnahm, hatten Sorge<br />
und Anspannung die <strong>Verein</strong>sgremien und<br />
die breite Mitgliedschaft erreicht. Am fünften<br />
April erlag Reinhard Feinendegen seiner Erkrankung.<br />
Wie wir ihn kannten, hatte er sich<br />
ruhig und gefasst, sogar zuversichtlich, von<br />
seiner Familie und seinen Freunden verabschiedet,<br />
tief verwurzelt in seinem Glauben.<br />
Unter großer Beteiligung fanden am 13. April<br />
das Begräbnis auf dem Friedhof Friedensstraße<br />
und der Gottesdienst in St. Gertrudis<br />
statt. Alle Anwesenden bekundeten, in Reinhard<br />
Feinendegen einen einzigartigen Menschen<br />
verloren zu haben.<br />
Die Redaktion konnte einige, die ihm nahestanden,<br />
da<strong>für</strong> gewinnen, sich in dieser „Heimat“<br />
auf ganz persönliche Weise an ihn zu<br />
erinnern. Auch die Internetseite des <strong>Verein</strong>s<br />
berücksichtigt Meldungen und Nachrufe.<br />
Vor einem Jahr<br />
Band 82 der „Heimat“ konnte am 30. November<br />
2011 in der achten Etage des Stadthauses<br />
am Konrad-Adenauer-Platz der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt werden. An dieser Stelle<br />
sei Dr. Christoph Dautermann, Burkhard Ostrowski<br />
und ihrem Team <strong>für</strong> die immer wieder<br />
erneute ganzjährige redaktionelle Abwägungs-<br />
und schließliche Redaktionsleistung<br />
gedankt, die sie <strong>für</strong> die Entstehung des Jahrbuches<br />
und den <strong>Verein</strong> erbringen!<br />
Kurz zuvor hatte der Stadtrat entschieden,<br />
dass der denkmalgeschützte Eiermann-Bau<br />
nicht veräußert, sondern endlich restauriert<br />
werden sollte. Und war im vorigen <strong>Verein</strong>sbericht<br />
noch ungewiss, was aus dem aus<br />
Brandschutzgründen geschlossenen Denkmal<br />
„Haus der Seidenkultur“ an der Luisenstraße<br />
würde, kann heute ebenfalls von<br />
gründlicher Restaurierung berichtet werden,<br />
sogar nicht nur von der Absicht, sondern bereits<br />
von großen praktischen Fortschritten.<br />
Der treibenden Kraft dahinter, dem Vorsitzenden<br />
des Fördervereins, unserem Mitglied<br />
Hansgeorg Hauser, wurde am 24. April das<br />
Stadtsiegel verliehen.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Denkmalpflegerischer Umgang mit Nachkriegsbauten<br />
Zu Beginn der Mitgliederversammlung vom<br />
24. März 2012 referierte Dr. Helmtrud Köhren-<br />
Jansen vom Landschaftsverband Rheinland<br />
vor fast 120 Teilnehmenden über „Anspruch<br />
und Wirklichkeit. Der denkmalpflegerische<br />
Umgang mit Nachkriegsbauten in <strong>Krefeld</strong>.“<br />
Die Referentin war beim LVR-Amt <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />
im Rheinland als Gebietsreferentin<br />
<strong>für</strong> <strong>Krefeld</strong> zuständig gewesen. Für den LVR<br />
hatte sie geurteilt, Anspruch und praktischer<br />
Umgang mit denkmalwerter Bausubstanz<br />
passten nicht immer zusammen. Im Fokus<br />
standen die Gebäude der ehemaligen Textilingenieurschule<br />
(Frankenring), das heutige<br />
Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz,<br />
das Stadttheater sowie das Badezentrum<br />
in Bockum. Frau Dr. Köhren-Jansen war so<br />
freundlich, ihren bearbeiteten Vortrag hier<br />
zu veröffentlichen. Erfreulicherweise haben<br />
sich die Hochschule Niederrhein und das<br />
Stadtmarketing des Themas zwischenzeitlich<br />
angenommen und eine eigene größere<br />
Vortragsreihe dazu entwickelt.<br />
Wahlen<br />
Der geprüfte Kassenbericht wurde detailliert<br />
präsentiert, der Vorstand wurde einstimmig<br />
entlastet.<br />
Dr. Guido Rotthoff trat nach mehr als drei<br />
Jahrzehnten aus Altersgründen von seinem<br />
Amt als Beisitzer zurück. <strong>Verein</strong> und Stadt<br />
<strong>Krefeld</strong> bleiben ihm <strong>für</strong> seine zahlreichen wissenschaftlichen<br />
Veröffentlichungen, seinen<br />
wertvollen Rat und Beistand verpflichtet. Im<br />
Bereich der „<strong>Krefeld</strong>er Studien“, der Reihe<br />
„<strong>Krefeld</strong>er Archiv“, der „Heimat“, der fünfbändigen<br />
Stadtgeschichte und auch in seiner Zusammenarbeit<br />
mit dem Landschaftsverband<br />
Rheinland belegte er immer wieder, wie einzigartig<br />
und doch oft exemplarisch gerade<br />
die <strong>Krefeld</strong>er Geschichte verlief.<br />
An seine Stelle wurde Oberstudiendirektorin<br />
Waltraud Fröchte in den Vorstand gewählt.<br />
Frau Fröchte leitet das Fichte-Gymnasium<br />
und ist auf literatur- und kunsthistorischem<br />
Gebiet hoch engagiert. Wiedergewählt wurden<br />
Dr. Eugen Gerritz als Beisitzer, Andrea<br />
Schillings als Kassenwartin, Dr. Ursula<br />
Broicher, Katrin Hufschmidt und Paul Wietzorek<br />
als Mitglieder des <strong>Verein</strong>srates. Neues<br />
Mitglied im <strong>Verein</strong>srat wurde Dr. Heribert<br />
Houben, der im laufenden Jahr auch mit dem<br />
siebten Band der Reihe „<strong>Krefeld</strong>er Archiv“<br />
an die Öffentlichkeit trat. Der stellvertretende<br />
Vorsitzende, Prof. Dr. Jürgen Schram, und<br />
der Vorsitzende, Robert Claßen, wurden nach<br />
drei Jahren erstmals bestätigt. Klaus Boggel<br />
und Manfred Lüdorf wurden als Kassenprüfer<br />
wiedergewählt.<br />
Die Versammlung diskutierte auf Antrag<br />
mehrerer Mitglieder eine in der Presse zuvor<br />
veröffentlichte beabsichtigte Verengung der<br />
südwestlichen Friedrichstraße zugunsten eines<br />
Textilwarenhauses von Peek & Cloppenburg.<br />
Der Vorsitzende wurde beauftragt, sich<br />
namens des <strong>Verein</strong>s dagegen zu engagieren.<br />
die Heimat 83/2012 163
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man nicht lernen.<br />
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164 die Heimat 83/2012
Mundart<br />
„Daarestiet!“, lieber Heinz! Dir ist es gelungen,<br />
die Leitung des gesamtstädtisch tätigen<br />
Arbeitskreises „Mundart und Brauchtum“ im<br />
<strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong> an den gut vorbereiteten<br />
Helmut Himmel zu übertragen. Schon<br />
die sorgfältige Übergabe von vereinstragenden<br />
Funktionen ist von so hoher Bedeutung,<br />
dass sie allein als vorbildlich hervorgehoben<br />
werden dürfte.<br />
Bei Heinz Webers, der am 30. Juni auf Burg<br />
Linn den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes<br />
erhielt, zählt mehr. Treibende Kraft<br />
des Arbeitskreises zu sein, bedeutete <strong>für</strong> ihn,<br />
auch die Hauptarbeit zu haben, praktisch<br />
im Vordergrund zu stehen, ohne sich dahin<br />
zu drängen, Planungs-, Organisations- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, gleichzeitig<br />
aber jedes Arbeitskreismitglied genau dort<br />
einzusetzen, wo es das Beste leistete. Heinz<br />
Webers schaffte es, einem sehr aktiven Arbeitskreis<br />
aus teamfähigen Individualisten<br />
vorzustehen. Vielleicht glauben wir sogar<br />
nur wegen seines persönlichen unermüdlichen<br />
Arbeitseifers, der Gruß „Daarestiet!“ sei<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit angebracht?<br />
Wünschen wir auch seinem Nachfolger und<br />
dessen Leitungsteam viel Erfolg!<br />
Sollten auch Sie sich gewisse Fähigkeiten<br />
erworben haben, krieewelsche Texte vortragen<br />
zu können (ob mit Hülser oder Fischelner,<br />
St. Töniser, Uerdinger, Traarer oder sogar original<br />
Inrather Aussprache), dann treten Sie<br />
dem Arbeitskreis bei. Leeve Heinz, noch ens<br />
märssi för dat Copyright van „Kriiewelsch-<br />
Deutsch, Deutsch-Krieewelsch“. Maak et<br />
joot, äwer bliev dooebee!<br />
Fahrten<br />
Im Jahr 2012 waren vor Erscheinen dieses<br />
„Heimat“-Bandes Exkursionen nach Kleve<br />
am 28. April (Schwanenburg, Stiftskirche, barocke<br />
Gartenanlagen), nach Köln am 16. Juni<br />
(St. Andreas, historische Mikwe, Praetorium,<br />
militärisches Fort im Süden), nach Essen am<br />
22. September (St. Ludgerus, St. Lucius, Baldeneysee,<br />
Villa Hügel) sowie nach Sinzig und<br />
Ahrweiler am 27. Oktober (St. Peter in Sinzig,<br />
Stadtführung Ahrweiler, Intensivbesuch<br />
beim Winzerverein) geplant. Hinzu kamen<br />
halbtägige öffentliche Erkundungen, die in<br />
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />
angeboten wurden: St. Cyriakus, Hüls, am<br />
21.10. mit Orgelspiel und Turmbesteigung;<br />
die Haseneckersche Sammlung in St. Josef,<br />
<strong>Krefeld</strong>-West; zwei abendliche Führungen im<br />
weihnachtlich beleuchteten Wachtendonk<br />
am 1. und 7. Dezember.<br />
Für seine erstmalige Mitarbeit an der Studienfahrt<br />
nach Köln sowie an der Kirchenführung<br />
in Hüls ist Martin Lothmann zu danken! Baldur<br />
Wienke, der mit viel Freude und Engagement<br />
alle Fahrten vorbereitet und wesentlich<br />
Beratend nahmen Dr. Jürgen Schram und<br />
Manfred Lüdorf <strong>für</strong> den <strong>Verein</strong> an den Sitvon<br />
links: Winfried Schittges, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung des<br />
LVR, die Preisträger Erich Himmelein und Heinz Webers, Bürgermeisterin Jutta Pilat.<br />
organisiert, und der Verfasser legen in diesen<br />
Wintermonaten die Folgeexkursionen fest,<br />
Sie dürfen sich gern mit Ihren guten Ideen<br />
einbringen.<br />
Denkmalschutz/Stadtplanung<br />
Bebauungsplan 775<br />
Am 29. Mai in der Presse angekündigt, fand<br />
am 30. Mai eine „frühzeitige Beteiligung<br />
der Öffentlichkeit“ zum Bebauungsplan<br />
775 (südwestliche Friedrichstraße) statt.<br />
Der Vorsitzende nahm im Auftrag der Mitgliederversammlung<br />
gemeinsam mit rund<br />
40 weiteren Interessierten teil. Nahezu alle<br />
wandten sich gegen die vorgesehene Verengung<br />
der Friedrichstraße, wie es zuvor der<br />
Landschaftsverband Rheinland als „Träger<br />
öffentlicher Belange“ auch schon getan hatte.<br />
Im Anschluss verblieb noch eine Woche,<br />
um auch schriftliche Einwände vorzubringen.<br />
Der entsprechende Text des <strong>Verein</strong>s <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong><br />
wurde in den <strong>Krefeld</strong>er Tageszeitungen<br />
sinngemäß wiedergegeben, zusätzlich<br />
wurde er in der <strong>Verein</strong>swebsite archiviert.<br />
Bis auf Leserbriefe, die zeigten, wie engagiert<br />
die <strong>Krefeld</strong>erinnen und <strong>Krefeld</strong>er in Fragen<br />
der Stadtplanung mitwirken möchten, gab es<br />
keine Reaktionen. Eine Podiumsdiskussion 1<br />
des „Impuls <strong>Krefeld</strong> e. V.“ (des ehemaligen<br />
<strong>Krefeld</strong>er Verkehrsvereins) ergab noch am<br />
dritten September, dass viele grundsätzliche<br />
Planungszusammenhänge, sogar der<br />
Architektenentwurf, auch ein Vierteljahr nach<br />
der Bürgeranhörung nicht öffentlich waren.<br />
So hätte sich der <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong><br />
gewünscht, der beantragten Änderung der<br />
Bauleitplanung wäre statt einer einzelnen Gebäude-<br />
eine regelrechte Viertelsplanung vorgezogen<br />
worden (unter Einbezug der Flächen<br />
bis zur Winkelstraße sowie der Bebauung der<br />
nördlichen St.-Anton-Straße, u.a. mit dem zur<br />
Disposition stehenden Sparkassengebäude).<br />
Schließlich wären in diesem Zusammenhang<br />
auch verbesserte Fußgängerquerungen der<br />
St.-Anton-Straße erstrebenswert erschienen,<br />
damit die Verwaltungs- und Kultureinrichtungen<br />
(Rathaus, Volkshochschule, Mediothek,<br />
Theater, Seidenweberhaus) sowie ihre drei<br />
Parkhäuser gut mit dem Geschäftsviertel<br />
verbunden würden.<br />
Im Planungsbereich und weiter nördlich lagen<br />
früher Textilunternehmen führender mennonitischer<br />
und jüdischer Familien. Eine schöne<br />
Niederlassung der P & C-Textildynastie würde<br />
recht gut passen.<br />
Ideenwerkstatt Stadtgarten<br />
In Zusammenarbeit der Bezirksvertretung<br />
<strong>Krefeld</strong>-West mit dem städtischen Fachbereich<br />
Grünflächen und flankiert durch ein<br />
fachlich ausgewiesenes Beratungsbüro wurden<br />
im Rahmen eines vorbildlichen Beratungsdiskurses<br />
zwei Anhörungen mit Anwohnern<br />
und <strong>Verein</strong>en durchgeführt, Vorschläge<br />
gesammelt, diskutiert und verabschiedet. Es<br />
besteht Anlass zur Hoffnung, dass sich letztlich<br />
die verantwortlichen politischen Gremien<br />
kurzfristig dem bürgerschaftlichen Votum<br />
anschließen, um die notwendigen Mittel aus<br />
dem Bundesprogramm „Stadtumbau West“<br />
noch im laufenden Jahr zu beantragen. Damit<br />
könnte der Stadtgarten denkmal- und<br />
gleichzeitig funktionsgerecht überplant und<br />
neu gestaltet werden.<br />
Denkmalausschuss<br />
die Heimat 83/2012 165
zungen des Denkmalausschusses teil. In<br />
den Berichtszeitraum fielen beispielsweise<br />
die „Rückführung des Eupener Zimmers“ in<br />
ein Eupener Privathaus (!) und des „Saarbrückener<br />
Zimmers“ aus Beständen des Kaiser-<br />
Wilhelm-Museums. Die Stilllegung des Krematoriums<br />
auf dem Hauptfriedhof musste<br />
zur Kenntnis genommen werden, ebenso<br />
der vorschnelle Abtransport von Säulen des<br />
Uerdinger Bahnhofes, der Verlust von unter<br />
Schutz stehenden Einrichtungen der ehemaligen<br />
Brauerei Wienges usw. Der Erhalt<br />
des außergewöhnlich großen Fritz-Huhnen-<br />
Wandbildes in der Verseidag-Schlichterei an<br />
der Girmesgath wurde diskutiert, und zwei<br />
Fraktionen beantragten (vielleicht als Folge<br />
des Vortrags unserer Mitgliederversammlung,<br />
s. o.) die Unterschutzstellung des Bayer-Casinos<br />
in Uerdingen.<br />
Veröffentlichungen<br />
„Heimat“-Register<br />
Im Februar stellte der <strong>Verein</strong> bereits das Autoren-<br />
und Schlagwortregister zu den „Heimat“-<br />
Bänden 60 – 81 (1989 – 2010) überarbeitet<br />
ins Internet. Das ältere und noch wesentlich<br />
umfangreichere Register zu den Bänden 1-59<br />
(1921 – 1988) ist zwischenzeitlich im Stadtarchiv<br />
eingescannt worden, die Datei wird<br />
aber noch im <strong>Verein</strong> von 178 MB auf eine<br />
nutzerfreundlichere Größe geschrumpft, <strong>für</strong><br />
das Internet verändert und hoffentlich ebenfalls<br />
bald allen Interessierten kostenfrei zur<br />
Verfügung gestellt werden können. Die künftig<br />
mögliche elektronische Durchsuchung<br />
der Register (in „html“) wird auf jedem Gebiet<br />
der Stadtforschung Erleichterungen mit<br />
sich bringen. Allen, die seit Jahrzehnten an<br />
diesem überwältigenden Wissensschatz gearbeitet<br />
haben, sei hier noch einmal herzlich<br />
gedankt! Dabei hat Margret Steuernthal jetzt<br />
auch schon alle Registerdaten des Bandes<br />
82 (2011) neu ermittelt. Gesucht wird jemand,<br />
der in der Lage wäre, sie mit Hilfe eines Html-<br />
Editors in die bestehende Datei einzupflegen<br />
(einzutippen). Bitte melden!<br />
<strong>Krefeld</strong> zur Zeit der Weimarer Republik,<br />
1918 – 1933<br />
Band 7 der Reihe „<strong>Krefeld</strong>er Archiv“ mit 71<br />
kommentierten <strong>Krefeld</strong>er Quellen zur Geschichte<br />
zwischen 1918 und 1933 konnte<br />
ausgeliefert werden (s. Besprechung in dieser<br />
„Heimat“). Unser <strong>Verein</strong>sratsmitglied Dr.<br />
Heribert Houben wirft ein Licht auf ein <strong>Krefeld</strong>,<br />
das unter äußerst ungünstigen Rahmenbedingungen<br />
(verlorener Erster Weltkrieg,<br />
Verarmung, politische Unruhen, belgische<br />
Besatzung, Arbeitslosigkeit, Inflation) doch<br />
vorbildliche planerische, soziale und kulturelle<br />
Akzente zu setzen wusste. Die Abbildungen<br />
des Bandes, sein Inhaltsverzeichnis<br />
und sein Schlagwortregister sind auch auf<br />
der <strong>Verein</strong>swebsite veröffentlicht. Er ist über<br />
das Stadtarchiv <strong>für</strong> nur 15 Euro zu beziehen.<br />
Kontakt<br />
Alle Interessierten, vor allem alle Mitglieder,<br />
die nicht nur mit wenigen postalischen Briefen<br />
jährlich, sondern gern auch kurzfristig<br />
über <strong>Verein</strong>saktivitäten informiert werden<br />
oder selbst Anregungen beisteuern möchten,<br />
senden bitte ihre aktualisierten E-Mail-<br />
Angaben an „vorstand@heimat-krefeld.de“.<br />
Auch beabsichtigte Beiträge <strong>für</strong> die „Heimat“<br />
oder Rezensionsexemplare auf <strong>Krefeld</strong> bezogener<br />
Aufsätze oder Bücher können dort<br />
angemeldet werden.<br />
Anmerkung<br />
1 Teilnehmende: Carolina F. Veith, Rechtsanwältin, Leasing<br />
Management <strong>für</strong> Privatinvestoren und Shoppingcenterentwickler;<br />
Oliver Schröter, Architekt und 1. Vorsitzender<br />
des Bundes deutscher Baumeister, Architekten und<br />
Ingenieure e. V., BG <strong>Krefeld</strong>; Eckart Preen, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Krefeld</strong> mbH;<br />
Martin Linne, Beigeordneter und Planungsdezernent der<br />
Stadt <strong>Krefeld</strong>; Robert Claßen, Vorsitzender des <strong>Verein</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong> e. V., <strong>Krefeld</strong>.<br />
Nachruf <strong>für</strong> Dr. Reinhard Feinendegen<br />
op Krieewelsch Platt<br />
von Kurt Hausmann<br />
Suo ieene<br />
wie Reinhard Feinendegen<br />
fengt mer en Krieewel<br />
on öm Krieewel eröm<br />
net noch ens.<br />
Hä wuoß et beinah all<br />
üever de janze Stadt<br />
on üever de Niederrhein,<br />
on wuoß hä ens jett net,<br />
wat selde vürkoem,<br />
dann kennde hä jieemes,<br />
dä Beschieed wuoß,<br />
off hä wuoß,<br />
wo mer jett doedrüver noeleäse kuoß.<br />
Dat woer döx en „sin Heimat“,<br />
dat Joehrbok, dat nieejentehnhongertieenonnieenjenzig (1991)<br />
dän Titel beäste Heimatzeitschrift von janz Deutschland jekreijen hät.<br />
Feinendegen voer van Beruf uut Lieehrer.<br />
Suo wongert et net,<br />
datt hä noe sin Pensionierung et livvs jett ding,<br />
wobee hä Ömjang möt Minsche hatt.<br />
Führunge duor Krieewel<br />
on noch lieever duor „sin Oeding“<br />
off duor Zent Matthes en Hohenbudberg<br />
off duor Zent Jertrud en Bockum<br />
woere sin Metier.<br />
Och üever oser Platt<br />
wuoß Feinendegen ärg vüel tu sägge.<br />
Doebee woer hä joe och duor sinne Vatter „belastet“.<br />
Dä hatt sech all doedrüever Kopping jemäckt,<br />
wie mer Platt schrivvt<br />
on wie dat möt die „Uerdinger-on Benrader Linie“ es.<br />
Suo wongert et net,<br />
datt Feinendegen möt Hert on Verstank doebee woer,<br />
wie et sech doedröm jing, Bilanz tu trecke,<br />
wie sech os Platt en janz Krieewel<br />
möt alle Vororte entwickelt hät.<br />
Uohne sin Hölp<br />
Hei dän „Arbeitskreis Mundart im <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> <strong>Heimatkunde</strong>“<br />
dat Bok „Mundart en Krieewel“ net op de Bieen jestellt.<br />
En sin Vürwort schrivvt hä am Eng:<br />
„Die Mundart ist Teil unserer Geschichte, unseres kulturellen Erbes.<br />
Unsere Vorfahren drückten ihr Denken und Fühlen darin aus.<br />
Ihr Vermächtnis gilt es zu bewahren.“<br />
<strong>166</strong> die Heimat 83/2012