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MARC CHAGALL 27.9.–12.1.2014 - DIABOLO / Mox

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<strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 49/13 KINO 9<br />

Horrorfilmremake<br />

Carrie<br />

TEXT | Horst E. Wegener<br />

Wann immer man in Hollywood zu faul ist,<br />

sich neue Geschichten auszudenken, sind<br />

Remakes fällig. So auch in diesem Fall: Mit<br />

„Carrie“ gewann Genreprofi Brian De Palma<br />

1976 dem Debütroman von Stephen<br />

King einen Horrorfilmschocker ab, der auch<br />

heute noch bestens funktioniert.<br />

Regisseurin Kimberly Peirce mag damit<br />

geliebäugelt haben, diesen Kinoklassiker<br />

für die Facebook-Generation modernisieren<br />

zu wollen – wobei sie ihren telekinetisch<br />

begabten Teenager Carrie in ein<br />

scheinbar zeitloses Kleinstadtkaff in Amerika<br />

verpflanzt: Dort wird dem blondgelockten<br />

Mäuschen von der strenggläubigen<br />

Mutter Margret jegliche Weiblichkeit<br />

als sündig vorgehalten. In der Highschool<br />

gibt Carrie das perfekte Mobbingopfer<br />

ab. Als sie nach dem Turnunterricht<br />

im Duschraum die erste Regelblutung<br />

hat, und darüber total verstört – weil<br />

daheim nie aufgeklärt - von den Mitschülerinnen<br />

aufs Grausamste verspottet und<br />

mit einem Smartphone gefilmt wird,<br />

beginnt in der Gedemütigten eine Zeitbombe<br />

zu ticken. Die Detonation erfolgt<br />

beim Abschlussball…<br />

Bis dahin mutet Filmerin Peirce („Boys<br />

don´t cry“) uns mit Chloe Grace Moretz<br />

eine Hauptdarstellerin zu, deren schauspielerischen<br />

Fähigkeiten arg begrenzt<br />

scheinen. Judy Greer als mitfühlende<br />

Sportlehrerin und Julianne Moore als<br />

Horror-Mom machen zwar einiges wett,<br />

aber die mitunter lachhaft dilettantischen<br />

special effects und die fehlende Dramatik<br />

versalzen diesem Remake die Suppe.<br />

Carrie<br />

USA ‘13: R: Kimberly Peirce mit Chloe<br />

Grace Moretz, Julianne Moore, Judy<br />

Greer, Portia Doubleday.<br />

Wertung: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />

Cinemaxx: ab Do. 5.12.<br />

Vaterschaftskomödie<br />

Der Lieferheld –<br />

Unverhofft kommt<br />

oft<br />

TEXT | Horst E. Wegener<br />

Man könnte glauben, sich verhört zu<br />

haben: Auf 533 Sprösslinge soll David es<br />

gebracht haben – ohne dass ihm dies bislang<br />

je zu Ohren kam. Entsprechend<br />

ungläubig nimmt unser New Yorker Spermaspender<br />

die Nachricht jener Samenbank<br />

zur Kenntnis, in deren Auftrag er vor<br />

gut 20 Jahren Hand an sich legte.<br />

Da sich nun 142 seiner Sprösslinge zu<br />

einer Sammelklage zusammenfinden<br />

mochten, um vor Gericht die Offenlegung<br />

der Identität ihres Erzeugers zu<br />

erzwingen, fühlt sich die Samenbank<br />

genötigt, den Ahnungslosen endlich zu<br />

informieren. Wobei Letzterer heilfroh ist,<br />

einen Kumpel zu haben, der ihm mit<br />

anwaltlichem Rat und Tat beisteht. Gegen<br />

dessen Empfehlung macht sich unser als<br />

Fahrer in der elterlichen Metzgerei arbeitender<br />

Tagträumer daran, den Nachwuchs<br />

insgeheim in Augenschein zu nehmen.<br />

Dies könnte David die Chance<br />

eröffnen, endlich erwachsen zu werden –<br />

was umso wünschenswerter wäre, da seine<br />

bei der Polizei arbeitende Freundin<br />

ihm kürzlich erst eröffnen mochte, von<br />

ihm schwanger zu sein, sich aber keine<br />

gemeinsame Zukunft mit dem Kindskopf<br />

vorstellen will. Verantwortung zu übernehmen<br />

täte dem Loser gut - auch angesichts<br />

seiner Schulden bei der Mafia. New<br />

Yorks Mobster sind nicht dafür bekannt,<br />

Gelder ewig zu stunden.<br />

Dem Autor und Regisseur Ken Scott<br />

gelingt die gekonnt ausbalancierte Gratwanderung<br />

zweier Loser, die vom Kindskopf<br />

David (liebenswert: Vince Vaughn)<br />

und seinem Buddy-Anwalt (Chris Pratt)<br />

glaubwürdig verkörpert werden. Zwar<br />

unterbleiben Flachwitz und Brachialkomik<br />

komplett, was die Komödie umso<br />

sehenswerter macht - dennoch könnten<br />

sich Kinogänger fragen, weshalb Filmer<br />

Scott uns hier ein fast identisches Remake<br />

seiner frankokanadischen Komödie von<br />

vor zwei Jahren vorsetzen mag. Wer „Starbuck“<br />

kennt, kann sich diese Recycling-<br />

Übung schenken.<br />

Der Lieferheld<br />

USA ´13 R: Ken Scott, D: Vince<br />

Vaughn, Cobie Smulders, Chris Pratt<br />

Wertung: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />

Cinemaxx: ab Do. 5.12.<br />

Folkszenehommage<br />

Inside Llewyn Davis<br />

TEXT | Horst E. Wegener<br />

Anno 1961 im New Yorker Musiker-El Dorado<br />

Greenwich Village: Singer-Songwriter<br />

Llewyn Davis (Oscar Isaac) lebt von der<br />

Hand in den Mund, nächtigt bei Bekannten,<br />

Gönnern, Kollegen. Jobs sind rar und<br />

größtenteils mies bezahlt; dass eine seiner<br />

Verflossenen dem chronisch finanzklammen<br />

Künstler eröffnet, möglicherweise<br />

von ihm schwanger zu sein, wirft<br />

Llewyn nicht viel mehr aus der Bahn als<br />

der Stubentiger eines seiner Gönner, dessen<br />

Verschwinden er sich als schusseliger<br />

Übernachtungsgast vorhalten lassen muss.<br />

Was tun?<br />

Inside Llewyn Davis © Studiocanal<br />

Nachdem der Überlebenskünstler seiner<br />

Ex Jean (Carey Mulligan) einen Termin<br />

bei einem befreundeten Arzt verschafft,<br />

liebäugelt er damit, sich weiteren Verpflichtungen<br />

fürs erste zu entziehen,<br />

indem er Reißaus gen Chicago nimmt.<br />

Doch dort geht es genauso eisig-kommerzorientiert<br />

zu wie in New York, weshalb<br />

sich Durchwurschteler Llewyn<br />

umgehend wieder auf den Heimweg nach<br />

Big Apple macht.<br />

Gewohnt souverän inszenieren die Brüder<br />

Coen (zuletzt 2008 mit einem Oscar<br />

für „No Country For Old Men“ geehrt)<br />

ihre Milieustudie über den Überlebenskampf<br />

eines Künstlers, der sich partout<br />

nicht dem Kommerz unterordnen will.<br />

Die New York-Dramödie entführt in die<br />

Folkmusikszene der prä-Bob Dylan-Sixties,<br />

orientiert sich lose am Lebenskünstler<br />

Dave Van Ronk, seinem Album „Inside<br />

Van Ronk“ von 1963 und seiner gerade<br />

auf Deutsch veröffentlichten Autobiografie.<br />

Gepunktet wird mit melancholischen<br />

Songs zuhauf, kauzigen Typen, Situationskomik<br />

– und einer Katze, die allen<br />

die Show stiehlt. Toll besetzt, kultig, coenesk.<br />

Inside Llewyn Davis<br />

USA ´13: R: Ethan und Joel Coen mit<br />

Oscar Isaac, Carey Mulligan, John<br />

Goodman, Garrett Hedlund, Justin<br />

Timberlake, F. Murray Abraham.<br />

Wertung: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />

Casablanca: ab Do. 5.12.<br />

Oldenburg als Quell von Inspirationen<br />

rs/ Gänse im Gänsemarsch über die Wiese – das ist die eine Sicht auf das Motto:„Hier<br />

zu Haus“, zu dem die Oldenburgische Landesbank ihren Foto- und<br />

Filmwettbewerb ausgelobt hatte. Viele der 2650 Besucher der Wettbewerbsseite<br />

gaben diesem Foto ihr Votum und machten Elena Bomm aus Osnabrück<br />

zu einer der Gewinnerinnen des OLB-Kreativwettbewerbes. Ein weiterer Gewinner<br />

war Oliver Janssen aus Oldenburg mit seinem Beitrag „Zuhause ist, wo sie<br />

ist“. Ein romantischer Film-Clip mit einer jungen, vom Winde umwehten Frau<br />

auf der Oldenburger Amalienbrücke. Eine künstlerisch ambitionierte Interpretation<br />

des Themas. Christian Ahlers, ebenfalls aus Oldenburg lieferte dagegen<br />

einen stattlichen Kurzfilm ab, der die Stadt und das Land Oldenburg aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln zeigt und den Begriff „Heimat“ als Quelle von<br />

Inspirationen verstanden wissen möchte. Er arbeitete dabei mit unterschiedlichen<br />

Protagonisten und dem Rapper Sebastian Borde zusammen. Insgesamt<br />

wurden 70 Arbeiten eingereicht, und „in allenBeiträgen ist die Besonderheit<br />

der Region zu spüren“, so Karin Katerbau, Vorstandsmitglied der OLB, bei der<br />

Gewinnübergabe am Montag dieser Woche in Oldenburg. Die drei Gewinner<br />

erhielten einen Technikgutschein im Wert von jeweils 1.000 EUR.<br />

Bild v.l.n.r: Die Gewinner Elena Bomm, Oliver Janssen und Christian Ahlers mit Jule und Joel, sowie Karin<br />

Katerbau vom Vorstand der OLB.

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