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Subjektivierung u Entgrenzung

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Grundlagen der Industrie- und<br />

Organisationssoziologie<br />

9. <strong>Subjektivierung</strong> und <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink<br />

e-mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de<br />

20.12.2013


Die verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie lehrt<br />

uns, dass das Funktionieren von Organisationen eher<br />

unwahrscheinlich ist. Wie begründen die VertreterInnen<br />

dieses Ansatzes ihre Behauptung und warum funktionieren<br />

Organisationen ihnen zufolge dennoch? Sie können diese<br />

Frage gerne entlang eines Beispiels beantworten.<br />

20.12.2013<br />

1


<strong>Subjektivierung</strong> und <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Kleemann, Frank/ Matuschek, Ingo/ Voß, Günter G.<br />

(2002): <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit. Ein Überblick zum Stand<br />

der soziologischen Diskussion. In: Moldaschl, Manfred/ Voß,<br />

Günter G. (Hrsg.): <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit.<br />

München/Mering: Hampp, S. 53-100.<br />

Pongratz, Hans J./ Voß, Günter G. (2000): Vom<br />

Arbeitnehmer zum Arbeitskraftunternehmer – Zur<br />

<strong>Entgrenzung</strong> der Ware Arbeitskraft. In: Minssen, Heiner<br />

(Hrsg.): Begrenzte <strong>Entgrenzung</strong>en, Wandlungen von<br />

Organisation und Arbeit. Berlin: edition sigma, S. 225-247.<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> und <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Arbeitssoziologisches Forschungsinteresse<br />

• Wie prägt die historisch konkrete Struktur der Gesellschaft die Arbeit?<br />

Wie ist Arbeit gesellschaftlich verfasst? Was wird gesellschaftlich als<br />

Arbeit anerkannt?<br />

• Welche Konsequenzen resultieren aus dem gesellschaftlichen Wandel<br />

für die Gestaltung von Arbeit und Organisation und welche Folgen hat<br />

das für Individuen?<br />

• Wie wird Arbeit von Individuen subjektiv empfunden? Welchen Einfluss<br />

haben diese auf die Gestaltung ihrer Arbeitsvollzüge?<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

3


<strong>Subjektivierung</strong> und <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Ausgangspunkt: Arbeit in der Industriegesellschaft<br />

Spezifischer Typus von Arbeit: Industriearbeit (männlich)<br />

Spezifische Organisation von Arbeit: tayloristisch-fordistisch, bürokratisch als<br />

Voraussetzung für Massenproduktion<br />

Enger Zusammenhang von Leistungserbringung und Entlohnung als<br />

Voraussetzung für Massenkonsum<br />

Spezifisches Institutionensystem, welches dem Arbeits- und<br />

Produktionsmodell entspricht und dieses absichert (Bildungssystem,<br />

Arbeitsmarktregulierung, industrielle Beziehungen, Geschlechterarrangement,<br />

staatliche Sozialleistungen)<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

4


<strong>Subjektivierung</strong> und <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Ausgangspunkt: Arbeit in der Industriegesellschaft<br />

Normalarbeitsverhältnis: Tariflich abgesichert, Geregelte<br />

Arbeitszeiten (8-Stunden-Tag, Urlaubsanspruch, usw.),<br />

sozialversicherungspflichtig, unbefristete<br />

Normalbiographie: Ausbildung – lebenslange<br />

Beschäftigung in einem Betrieb - Rente<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

5


Normalarbeitsverhältnis und <strong>Entgrenzung</strong> von<br />

Arbeit<br />

Das industrielle Paradigma der Arbeitsorganisation beruhte auf dem<br />

Normalarbeitsverhältnis<br />

Betrieb als fester Ort der Leistungserbringung<br />

Regelarbeitszeit: Vollzeitbeschäftigung mit unbefristeter Dauer<br />

Abhängigkeit und Weisungsgebundenheit des Arbeitnehmers<br />

gegenüber dem Arbeitgeber<br />

Tätigkeit an formale Qualifikation gebunden<br />

Flankierung durch Institutionen wie Tarifautonomie, betriebliche<br />

Mitbestimmung, duale Berufsausbildung,<br />

Sozialversicherungspflicht<br />

20.12.2013<br />

6


Normalarbeitsverhältnis und <strong>Entgrenzung</strong> von<br />

Arbeit<br />

<strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit:<br />

Pluralisierung von Erwerbsformen und<br />

Beschäftigungsverhältnissen<br />

Differenzierung und Flexibilisierung von Arbeitszeiten<br />

Diffusion des Arbeitsortes<br />

abnehmende Bindung der institutionellen<br />

Rahmenbedingungen (Arbeitsbeziehungen,<br />

Berufsausbildung, Sozialversicherung)<br />

20.12.2013<br />

7


Konzept der <strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit<br />

Quelle: Kratzer/Sauer 2003<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit - Begriff<br />

Begriffsgeschichtlich zwei gegenläufige Verständnisse von<br />

„Subjekt“<br />

- zum einen das antike Verständnis des „Subjektum“ (lat. „das<br />

Zugrundeliegende“), das allgemein einen Träger von Eigenschaften<br />

bezeichnet, die diesem (z.B. von den Göttern, später auch von der<br />

Gesellschaft) gegeben sind und mit denen er umgehen muss<br />

- zum anderen das sich mit Renaissance und Aufklärung durchsetzende<br />

und sokratische Ideale aufgreifende moderne Verständnis des Subjekts<br />

als das sich reflexiv und selbstbestimmt auf die Welt beziehende, je<br />

besondere menschliche Individuum.<br />

Quelle: Kleemann/Voß 2010: Arbeit und Subjekt. S. 415. In: Böhle/Voß/Wachtler (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: VS<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit - Begriff<br />

Soziologisches Subjektverständnis<br />

Subjekt als gesellschaftlich beherrschtes, geprägtes (und<br />

dadurch vereinheitlichtes) menschliches Aggregat sozialer<br />

Merkmale<br />

Subjekt als mit komplexen Eigenschaften versehenes,<br />

autonomes Individuum, das sich aktiv mit Gesellschaft<br />

auseinandersetzt und diese dadurch prägt, wenn nicht gar<br />

konstituiert.<br />

Quelle: Kleemann/Voß 2010: Arbeit und Subjekt. S. 415. In: Böhle/Voß/Wachtler (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: VS<br />

20.12.2013<br />

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Doppelte <strong>Subjektivierung</strong><br />

Doppelte <strong>Subjektivierung</strong> als Spannungsverhältnis von<br />

Und<br />

gestiegenen subjektiven Ansprüchen der Beschäftigten an ihre Arbeit<br />

(Bedürfnis nach Selbstbestätigung, Anerkennung, Autonomie…) („normative<br />

<strong>Subjektivierung</strong>“, Baethge 1991)<br />

Unternehmerischen Ansätzen zur Nutzung von Arbeitskraft: Nutzung aller<br />

subjektiven Fähigkeiten, Kompetenzen einschließlich der Fähigkeiten und<br />

Bereitschaft, die eigene Arbeit aktiv zu steuern (Arbeitskraftunternehmer)<br />

mit dem Ziel der Rationalisierung, Kostenersparnis, Flexibilisierung<br />

D.h. zunehmende Bedeutung des Subjekts im Arbeits- und<br />

Verwertungsprozess, „doppelte <strong>Subjektivierung</strong>“<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

Entscheidende Indizien für einen Veränderungsprozess in Richtung einer<br />

„<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit“ sind demnach:<br />

- Neue Arbeits- und Organisationsformen, die mit neuen Anforderungen an die<br />

Selbstorganisation und Selbstregulation der Beschäftigten einhergehen<br />

und/oder den Einsatz von Subjektivität (Emotionen, Kooperationsfähigkeit,<br />

Kreativität etc.) erfordern<br />

- Wandel von Qualifikationsanforderungen (Höherqualifizierung, soft skills<br />

etc.) und Tätigkeitsstrukturen (kunden- und/oder personenorientierte<br />

Dienstleistungen)<br />

-Veränderte Lebensstile und Erwerbsorientierungen (normative<br />

<strong>Subjektivierung</strong>).<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

„Die Formulierung “<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit” bezeichnet in der<br />

arbeitssoziologischen Debatte ganz allgemein eine Intensivierung von<br />

‚individuellen’, d.h. Subjektivität involvierenden Wechselverhältnissen zwischen<br />

Person und Betrieb bzw. betrieblich organisierten Arbeitsprozessen. Dies kann<br />

einmal heißen, dass Individuen von sich aus mehr Subjektivität in die Arbeit<br />

hineintragen, aber auch, dass die Arbeit immer mehr Subjektivität von den<br />

Individuen fordert. In beiden Fällen ist der zunehmende Stellenwert von<br />

Subjektivität mit einem relativen Rückgang von eindeutig vorstrukturierten,<br />

Subjektivität beschränkendenSituationen verbunden.“<br />

(Kleemann/Matuschek/Voß 2002: 57-58)<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

Vier Formen von Subjektivität:<br />

1. Kompensatorische Subjektivität: Dient dazu, explizit oder implizit<br />

regulierend einzugreifen, um Störungen des formalisierten Arbeitsprozesses<br />

flexibel zu bewältigen bzw. deren Entstehung zu verhindern.<br />

2. Strukturierende Subjektivität: Dient dazu, zur Sicherung eines effizienten<br />

Ablaufs der Arbeit (explizit oder implizit) in geeigneter Weise selbst Strukturen<br />

zu schaffen und seine Arbeitskraft dadurch in die betrieblichen Erfordernisse<br />

einzupassen<br />

3. Reklamierende Subjektivität: Die an die Gesellschaft und ihre Institutionen<br />

gerichtete Formulierung alternativer Orientierungen und Aspirationen sowie<br />

die Forderung nach deren Berücksichtigung.<br />

4. Ideologisierende Subjektivität: Bezieht sich auf eine Prägung der Person<br />

durch diskursiv bzw. kulturell vermittelte Sinn-Strukturen von Arbeit und<br />

Beschäftigung.<br />

20.12.2013<br />

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<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

.<br />

20.12.2013<br />

15


Dimensionen von <strong>Subjektivierung</strong><br />

Zeitlich: Selbstregulation wie lange, wie schnell, mit welcher Zeitlogik<br />

gearbeitet wird<br />

Räumlich: Entscheidungen über Ort von Arbeit, Mobilität<br />

Sachlich-qualifikatorisch: Erweiterung von Qualifikation und Kompetenz,<br />

Selbstdefinition der erforderlichen Kompetenzen<br />

Technisch: aktive Organisation der eigenen Arbeitsmittel, Anpassung dieser<br />

an individuelle Erfordernisse<br />

Sinnhaft: Erfordernis, Tätigkeit sinnhaft zu strukturieren, sich selbst zu<br />

motivieren aber auch betrieblicher Ziele an zu erkennen<br />

Sozial im engeren Sinne: Abstimmung mit anderen, Kooperationen<br />

Emotional: eigene Emotionalität bewusst gestalten<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

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Chancen und Risiken der <strong>Subjektivierung</strong> von<br />

Arbeit<br />

Chancen<br />

Risiken<br />

Selbstverwirklichungs- und<br />

Partizipationsmöglichkeiten<br />

Aufhebung von Fremdkontrolle und<br />

Zwang<br />

Realisierung individueller Interessen<br />

und Orientierungen<br />

Vereinbarkeit von Arbeit und Leben –<br />

Chance für Frauen?<br />

Segmentierung der Beschäftigten:<br />

positive Wirkungen für höher<br />

Qualifizierte, negative für gering<br />

Qualifizierte<br />

Wachsende Anforderungen,<br />

Leistungsdruck, Selbstausbeutung<br />

Wachsende Unsicherheit und<br />

kumulierte Risiken: Prekarität<br />

<strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit und Leben:<br />

Zugriff auf Lebenswelt<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Karin Lohr 2008: <strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit aus Sicht der Arbeitssoziologie.<br />

www.uni-bamberg.de/fileadmin/andragogik/Andragogik1/Andragogentag_2008/Vortrag_Bamberg_<strong>Subjektivierung</strong>_von_Arbeit.pdf<br />

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Indikatoren zur empirischen Messung der<br />

<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

Indikatoren auf der betrieblichen Ebene<br />

Verbreitung neuer Steuerungsformen in den Unternehmen, die auf die<br />

Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation der Beschäftigten rekurrieren<br />

(Vertrauensarbeitszeit und Zielvereinbarungen)<br />

Spezifische Veränderungen der Organisationsstrukturen wie etwa der Abbau von<br />

Hierarchieebenen und die Delegation von Entscheidungskompetenz „nach<br />

unten“,<br />

Verbreitung neuer Arbeitsformen (vor allem Gruppen- und Projektarbeit), die<br />

nicht nur die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstorganisation, sondern auch<br />

Kompetenzen der Kommunikation und Kooperation voraussetzen<br />

Formen flexibler Arbeitszeitorganisation, die den Beschäftigten<br />

Gestaltungsspielräume im Hinblick auf ihren (zeitlichen) Arbeitseinsatz und das<br />

Verhältnis von Arbeit und Leben einräumen (Gleitzeit, Arbeitszeitkonten u.a.).<br />

20.12.2013<br />

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Indikatoren zur empirischen Messung der<br />

<strong>Subjektivierung</strong> von Arbeit<br />

Indikatoren auf der individuellen Ebene<br />

Verbreitung von Tätigkeiten, die eigenverantwortliches Arbeiten<br />

und/oder die unmittelbare Interaktion mit „KundInnen“ beinhalten<br />

Verbreitung von Beschäftigtengruppen mit Gestaltungsspielräumen in<br />

bezug auf die Arbeitsausführung oder den Arbeitseinsatz<br />

Veränderungen in der Wahrnehmung und Bewertung von Arbeit sowie<br />

von Arbeits- und Erwerbsorientierungen, die sich mit wachsenden<br />

Ansprüchen an Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung in der Arbeit<br />

verbinden<br />

20.12.2013<br />

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Der Arbeitskraftunternehmer<br />

Zugrunde liegende These<br />

Grundlegender Wandel der gesellschaftlichen Verfassung der „Ware<br />

Arbeitskraft“ (Karl Marx), der in der Tendenz auf einen neuen<br />

gesellschaftlichen Leittypus von Arbeitskraft hinauslaufe: den<br />

Idealtypus des aktiv und selbstverantwortlich handelnden<br />

„verbetrieblichten Arbeitskraftunternehmer“, der den bisherigen<br />

fordistischen Typus des „verberuflichten Arbeitnehmers“ allmählich<br />

ablöse.<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Kleemann/Voß 2010: Arbeit und Subjekt. S. 415. In: Böhle/Voß/Wachtler (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: VS<br />

20


Der Arbeitskraftunternehmer<br />

Theoretischer Ausgangspunkt - „Transformationsproblem“<br />

Betriebe stehen vor der Aufgabe der Transformation der latenten<br />

Arbeits-Kraft von Beschäftigten in manifeste aufgabenfunktionale<br />

Arbeits-Leistung. Diese vollzieht sich zunehmend in einem<br />

veränderten Modus.<br />

Die bisher vorherrschende möglichst strikte Detailsteuerung von<br />

Arbeitskraft im Betrieb (nach den Prinzipien des Taylorismus) wird<br />

zum Rationalisierungshindernis; stattdessen wird nun tendenziell die<br />

Verantwortlichkeit von Arbeitskräften erhöht, um Flexibilität und<br />

Innovativität freizusetzen.<br />

Arbeit wird vermehrt indirekt und ergebnisbezogen gesteuert (z.B.<br />

durch Zielvereinbarungen) und die Arbeitsausführung im Detail den<br />

Arbeitenden selbst überantwortet.<br />

Dabei ist die Rücknahme direkter Steuerung von einer Ausweitung<br />

indirekter Kontrollen begleitet. Dadurch wird die Transformation von<br />

Arbeitskraft in neuer Qualität auf die Beschäftigten übertragen, also<br />

betrieblich ‚externalisiert‘.<br />

20.12.2013<br />

Quelle: Kleemann/Voß 2010: Arbeit und Subjekt. S. 415. In: Böhle/Voß/Wachtler (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: VS<br />

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Der Arbeitskraftunternehmer<br />

Quelle: Pongratz/Voß 2003: 15<br />

20.12.2013<br />

22


Proletarischer Lohnarbeiter, verberuflichter<br />

Arbeitnehmer, Arbeitskraftunternehmer<br />

Quelle: Voß/Pongratz 1998<br />

20.12.2013<br />

23


Erläutern sie, was unter dem Konzept der<br />

<strong>Entgrenzung</strong> von Arbeit verstanden wird.<br />

Gehen sie dabei auch auf die Erosion des<br />

Normalarbeitsverhältnisses ein und beachten<br />

sie die verschiedenen Ebenen der<br />

<strong>Entgrenzung</strong>.<br />

Quelle: Voß/Pongratz 1998<br />

20.12.2013<br />

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