Aus dem Inhalt - GiB Hannover
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Kindertagesstätte<br />
25 Jahre Kita „Elfriede Westphal“ „Elfriede Westphal“<br />
Von Anfang an dabei<br />
Heike Sawade ist die dienstälteste Mitarbeiterin<br />
„Was kann der Junge besonders<br />
gut?“ Beim Anblick eines<br />
schwerstmehrfachbehinderten<br />
Jungen, der sich nur rollen konnte,<br />
stellte ein Besucher der integrativen<br />
Kita „Elfriede Westphal“<br />
diese Frage in den Raum.<br />
„Der kann wundervoll lächeln“,<br />
antwortete ein Kind ohne Behinderung<br />
spontan auf diese Frage.<br />
Die Szene ist Heike Sawade noch<br />
so präsent, als wäre sie gestern gewesen.<br />
Präsent deshalb, weil die<br />
dienstälteste Erzieherin der Kita<br />
damals spürte: „Hier funktioniert<br />
Integration. Hier hat ein Kind begriffen:<br />
Was macht einen Menschen<br />
im positiven Bereich aus?“ Und das<br />
Positive, die Stärken jedes einzelnen<br />
Kindes stehen im Fokus der Einrichtung.<br />
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert<br />
wird hier nach individuellen<br />
Fähigkeiten gesucht und<br />
nicht in erster Linie nach Defiziten.<br />
„Es gibt keinen Menschen, der nicht<br />
irgendein Talent hat“, sagt Heike<br />
Sawade, die vom ersten Tag an zum<br />
Team der Kita „Elfriede Westphal“<br />
gehört. Die Liebe an der Arbeit<br />
mit Menschen, ihr Potenzial suchen,<br />
entdecken und fördern, waren<br />
Antrieb für ihre vierjährige <strong>Aus</strong>bildung<br />
zur Erzieherin.<br />
„Das, was Menschen zu bieten<br />
haben, ist so breit gefächert und<br />
wunderbar.“ Von der Kita Regenbogen<br />
in Anderten wechselte sie<br />
damals in die neue, integrative Einrichtung<br />
und war so von Beginn an<br />
mit dabei. Linda Gabel ging mit ihr<br />
aus Anderten in den benachbarten<br />
Stadtteil. Linda war eines der ersten<br />
Integrationskinder, das von der<br />
Sondereinrichtung in den integrativen<br />
Bereich wechselte. Ein bekanntes,<br />
erwachsenes Gesicht dabei zu<br />
haben, sei für Linda sehr hilfreich<br />
gewesen, erinnert sich die Erzieherin.<br />
„Jetzt geht es endlich los.“<br />
In Aufbruchsstimmung seien sie<br />
damals gewesen, beschreibt Heike<br />
Sawade die Teamstimmung. Monatelang<br />
hätten sie geplant, hätten die<br />
Kita gemeinsam eingerichtet, dafür<br />
Kataloge gewälzt, die Anmeldungen<br />
der Kinder gesichtet, Gruppen<br />
zusammengestellt, sich gefragt:<br />
Wer kommt woher, welches Kind<br />
hat welchen Hintergrund, auf was<br />
müssen wir uns einstellen, und, und,<br />
und. Fragen über Fragen, vieles sei<br />
in der Praxis intensiv hinterfragt<br />
worden, manches war nicht eindeutig<br />
und oft hätten sie sich auch<br />
die Frage gestellt: „Wie soll ich das<br />
schaffen? “<br />
Los ging es nicht nur für die Mitarbeiter<br />
und Kinder, sondern auch<br />
für die Eltern. Es waren besondere<br />
Eltern in dieser Aufbruchszeit – viele<br />
Väter und Mütter waren darunter,<br />
die bewusst einen integrativen Kitaplatz<br />
suchten.<br />
Fortsetzung auf Seite 20<br />
Heike Sawade fördert<br />
und begleitet jedes Kind<br />
der Katzengruppe<br />
individuell.<br />
<strong>Aus</strong>gabe 2/2013 • Seite 19