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Aus dem Inhalt - GiB Hannover

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Kindertagesstätte<br />

„Elfriede Westphal“<br />

25 Jahre Kita „Elfriede Westphal“<br />

Jeder Fortschritt hat klein angefangen<br />

Die Kita war schon vor 25 Jahren ihrer Zeit voraus<br />

„Der Idealfall wäre: Jeder Elternteil erhält einen<br />

Zettel, um sich für einen Kitaplatz zu bewerben,<br />

jeder notiert den besonderen Bedarf seines Kindes,<br />

die Einrichtung meldet diesen beim Kostenträger<br />

an und bekommt ihn aufgrund gesetzlicher Bestimmungen<br />

zugesprochen. Das wäre Inklusion“,<br />

beschreibt Klaus Dickneite, Bezirksbürgermeister<br />

des Stadtteils Misburg-Anderten, eine Bedingung<br />

für ein inklusives Miteinander.<br />

Vor 25 Jahren startete die Gesellschaft zur Förderung<br />

Körperbehinderter mit der integrativen Kita „Elfriede<br />

Westphal“ ein Modellprojekt, in <strong>dem</strong> von Anfang an<br />

Kinder mit und ohne Behinderung selbstverständlich<br />

miteinander spielten und lernten. „Wir waren unserer<br />

Zeit voraus“, sagt Klaus Dickneite, der schon damals<br />

Mitglied im Verein zur Förderung Körperbehinderter<br />

war. Dieser war Mitbegründer der <strong>GiB</strong>-Vorgängergesellschaft.<br />

Die integrative Einrichtung war und ist<br />

aus Sicht Dickneites ein fast inklusives Angebot. Fast<br />

inklusiv, weil Eltern von Kindern mit Integrationsbedarf<br />

und Eltern von Regelkindern immer noch unterschiedliche<br />

Anmeldebögen ausfüllen müssen, und weil<br />

auch die Zahl der Integrationsplätze auf vier Kinder<br />

mit Behinderung pro Gruppe begrenzt ist.<br />

Trotz<strong>dem</strong>: Das pädagogische Handeln von damals<br />

und heute hat mit <strong>dem</strong> Begriff Inklusion einen Namen<br />

bekommen, den Dickneite so definiert: „Inklusion ist<br />

eine Lebensform wie alle und für alle. Nicht alle mögen<br />

große Gruppen, nicht alle mögen allein sein, nicht alle<br />

sind gleich, alle Menschen sind unterschiedlich.<br />

Egal welche Unterschiede es gibt, jeder hat das Recht<br />

aufgrund seiner Andersartigkeit von vornherein mit anderen<br />

zusammen zu sein und nicht wegen seiner Andersartigkeit<br />

aussortiert zu werden.“ Doch im Moment<br />

sei die Gesellschaft eine <strong>Aus</strong>sonderungsgesellschaft<br />

und sie sei noch sehr weit davon entfernt, inklusiv zu<br />

sein und zu handeln. Doch zumindest sei man bereit,<br />

den Gedanken der Inklusion zuzulassen, doch das auch<br />

nur aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen. Dabei geht<br />

es in der Inklusionsdiskussion nicht allein um die Andersartigkeit<br />

durch Behinderung, sondern um jede Art<br />

von Andersartigkeit, also auch bezogen auf Herkunft,<br />

Alter oder auch besondere Lebensformen.<br />

Aufgrund der UN-Konvention nimmt der Gedanke<br />

der Inklusion jedoch die Menschen mit Behinderung in<br />

besonderem Maße in Augenschein und macht sie dadurch<br />

zu einer besonderen Gruppe, beschreibt Klaus<br />

Dickneite die gesellschaftliche Situation. Bedauerlich<br />

sei es, dass die „gute Sache“ an Sympathie verliere, weil<br />

sie mitunter „stümperhaft“ angegangen werde. „Man<br />

handelt nach <strong>dem</strong> Erfolg und <strong>dem</strong> Prinzip: Was ist am<br />

leichtesten zu realisieren, um sich in der vordersten<br />

Linie wiederzufinden?“ Einfach machen und das ohne<br />

Plan und Fachkenntnis, davon distanziert er sich.<br />

Klaus Dickneite, Bürgermeister<br />

des Stadtbezirks Misburg-<br />

Anderten.<br />

Seite 24 • <strong>Aus</strong>gabe 2//2013 • August

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