Ausgabe 01-2013 (PDF, 1,2 MB) - Hotel am Kurpark Bad Herrenalb
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Aktuell<br />
ugs.:<br />
eingeschaltet<br />
Gegenteil<br />
von:<br />
Kälte<br />
Zeichen<br />
für Brom<br />
sehr<br />
warm<br />
sich<br />
schnell<br />
wegbewegen<br />
Spielkarte<br />
wirklich,<br />
tatsächlich<br />
ohne<br />
Zutaten,<br />
ungefärbt<br />
Baustoff<br />
Ackergerät<br />
3<br />
Bundesland<br />
Österreichs<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
Schuhmacherwerkzeug<br />
Meldung,<br />
Mitteilung<br />
Körperstählung<br />
4<br />
7<br />
Maschine<br />
für Erdarbeiten<br />
12<br />
Astwerk<br />
Ruderbootsklasse<br />
Druckbuchstabe<br />
ugs.:<br />
Lauferei<br />
Kurort<br />
an der<br />
Lahn<br />
(<strong>Bad</strong> ...)<br />
vorgeschichtlich.<br />
Abschnitt<br />
Hinterlist,<br />
Bosheit<br />
Abk.:<br />
Wohngemeinschaft<br />
Abk.:<br />
unseres<br />
Wissens<br />
unnötig<br />
längere<br />
Strecke<br />
ein<br />
Insekt<br />
etwas<br />
Sensationelles<br />
Stabsoffizier<br />
Wandverkleidung<br />
9<br />
2<br />
Weise,<br />
Gewohnheit<br />
aufwärts<br />
Boden<br />
einer<br />
Senke<br />
nordd.:<br />
Rote<br />
Rübe<br />
1<br />
ugs.:<br />
gleichgültig<br />
10<br />
8<br />
Kurzform<br />
v.<br />
Friederike<br />
beweglicher<br />
Zimmerschmuck<br />
Abk.:<br />
Seine<br />
Exzellenz<br />
best.<br />
Körpergewebe<br />
Abk.:<br />
Steinkohleeinheit<br />
Vulkanöffnung<br />
Tier<br />
mit<br />
Federn<br />
Scherz,<br />
Spaß<br />
6<br />
11<br />
Abk.:<br />
Freikörperkultur<br />
®<br />
5<br />
s1909.4-2<br />
Kurzgeschichte<br />
von Michael Roth<br />
Der Tänzer<br />
Max dreht sich, schwingt vor und zurück, fuchtelt<br />
mit den Armen ohne Ziel in der Luft herum<br />
und dennoch immer dem hämmernden Rhythmus<br />
folgend. Die temper<strong>am</strong>entvolle Gitarreauf<br />
der Schallplatte zwingt ihm eine Leichtigkeit,<br />
gleichzeitig aber auch eine befreiende Wildheit<br />
auf. Nein, er will sich in diesem Moment nicht<br />
bändigen, nicht zügeln lassen. Das mochte<br />
er noch nie. Im Leben hat ihn selten etwas<br />
aufgehalten. Nie war ihm etwas zu schwierig.<br />
„Fordert mich heraus“, pflegte er zu sagen,<br />
„messt euch mit mir!“ Oft gehörte er zu den<br />
Siegern, sah sich der Bewunderung und dem<br />
Neid der Menschen ausgesetzt. Er stellte sich<br />
der Natur entgegen, durchschw<strong>am</strong>m kilometerweite<br />
Meeresbuchten, kletterte bedrohliche<br />
Steilwände hoch.<br />
Jetzt schließt er die Augen. Das Dröhnen der<br />
Musik erobert jede Faser seines Körpers bis<br />
zur Hüfte. Vor, zurück. Und noch einmal: Vor<br />
und wieder zurück. Seine Muskeln nehmen<br />
den Takt auf. Sie wirbeln ihn herum, eine Drehung<br />
zur Seite, noch eine, und eine dritte. Er<br />
spürt den Widerstand, aber er stemmt sich<br />
dagegen. Er will, er muss es schaffen. Immer<br />
tiefer reißt ihn der Sog der Klänge mit sich.<br />
Sein Atem wird schwer. Erdreht sich im Kreis,<br />
bis sich ein Schwindel seiner bemächtigt.<br />
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2<br />
3<br />
Doch der Rausch darf nicht nachlassen, nur<br />
nicht jetzt!<br />
Er beginnt laut zu singen, irgendetwas Stupides<br />
ist es, etwas, das englisch klingen soll, es<br />
aber nicht ist. Vieles um ihn herum ist nicht so,<br />
wie es den Anschein hat.<br />
Der Arm des Plattenspielers folgt seiner eigenen<br />
Melodie in der Auslaufrille. Die Musik ist<br />
verklungen. Max ist in sich zus<strong>am</strong>mengesunken.<br />
Dann wirft er den Kopf zurück und streckt<br />
seine Arme der Decke entgegen. Zufrieden<br />
lächelt er.<br />
Jetzt öffnet sich die Tür seines Zimmers,<br />
Xana, die dunkelhäutige Schwester aus K<strong>am</strong>erun<br />
streckt ihren Kopf herein. „Die Sonne<br />
ist herausgekommen, Mister Max“, sagt sie<br />
und lässt ihre schneeweißen Zähne aufblitzen.<br />
„Wollen wir nach unten in den Park? Es ist gerade<br />
sehr schön dort.“ Lächelnd nickt ihr Max<br />
zu.<br />
„Ich bringe Sie zum Fahrstuhl, Mister Max“,<br />
sagt sie und hebt den Arm des Plattenspielers<br />
auf seine Gabel.<br />
„Ich will heute einmal alles alleine probieren“,<br />
antwortet Max. Sein Gesicht ist schweißnass.<br />
Seine Hände greifen nach unten in die Räder.<br />
Mit einem einzigen Schwung fliegt sein Rollstuhl<br />
der Türöffnung entgegen.<br />
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Michael Roth ist Autor und Maler<br />
aus Marxzell und Mitglied der<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Herrenalb</strong>er Schreibwerkstatt.<br />
Im Jahre 2<strong>01</strong>0 veröffentlichte er seinen<br />
ersten Roman. Sein zweites Buch wird<br />
voraussichtlich im Frühjahr 2<strong>01</strong>4 erscheinen.<br />
Beide Werke sind eine Mischung<br />
aus Thriller und Krimi.<br />
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