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010_helden der heimat
metal christmas. movie bielefeld.
Neue Möglichkeiten ergeben sich natürlich
durch die Größe. Wir können mehr Leute
unterbringen, haben nun zwei Bühnen - eine
davon ist wesentlich größer als vorher - und
somit auch die Chance, mehr Licht- und
Showeffekte unterzubringen.
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Wird’s nach den Konzerten eigentlich
noch passendes Musikprogramm geben?
Invader werden auf der Waldbühne quasi
die Aftershowparty einleiten. Wer danach
den DJ macht, weiß ich noch gar nicht...aber
da ich an dem 21.12. Geburtstag habe, werde
ich schon zusehen, dass es was Vernünftiges
gibt, hehe.
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Zum Line Up habt ihr der Öffentlichkeit
zum Zeitpunkt unseres Gesprächs
noch nicht viel verraten. Willst du das
jetzt vielleicht ändern?
Okay, weil du es bist! (lacht) Die Excrementory
Grindfuckers werden das Event eröffnen,
also ist jedem zu raten pünktlich zu
sein. Headliner werden dieses Jahr Deadlock
sein. Dann haben wir außerdem Harpyie
dabei, eine Mittelalter-Metalband, die dieses
Jahr erstmals in Wacken aufgetreten ist…die
Wacken Battle-Gewinner Bloodwork kommen;
ebenso Torian, eine recht erfolgreiche
Power Metal-Kombo aus Paderborn. Dead
Horizon, Parasite Inc., die gerade die YouTube-Charts
erobert haben, und Choose your
Path sind dabei und natürlich werden auch
Soulbound wieder spielen. Im Übrigen werden
Harpyie und Soulbound ihre Auftritte für
eine Live-DVD mitschneiden lassen.
Zudem haben wir im Oktober ja das
„Battle Christmas“, den Bandcontest zum Metal
Christmas veranstaltet, bei dem wir zwei
Slots vergeben wollten...allerdings waren alle
Bands so gut und engagiert, dass es am Ende
drei geworden sind. Die gingen an Perished
by Drowning, Invader und Agatha Shot.
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Angenommen, ihr wachst weiter: Was
wäre ein realistisches Traumbooking für
dich; also Sachen wie Kiss, Maiden und
Metallica mal ausgeklammert?
Wir spinnen zwischendurch ja schon mal
rum, was irgendwann kommen könnte. Dabei
denken wir an so was wie Arch Enemy – in der
Größenordnung könnte mal etwas vorstellbar
werden. Allerdings ist uns wichtig, mit Metal
Christmas die härtere Musikszene in OWL zu
fördern. Dementsprechend sollen immer genug
Slots für Bands aus der Gegend freigehalten
werden!
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Ansonsten sieht es mit den Besuchen
namhafter Metalbands in Bielefeld leider
chronisch schlecht aus. Woran liegt das
eigentlich?
Spannende Frage. Als wir Metal Christmas
damals in Bielefeld angeboten haben –
wir sind ja auch von Club zu Club getigert,
um das irgendwo zu machen – haben wir
eigentlich durch die Bank gehört, dass Metal
hier nicht funktioniert.
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...aber hundert Kilometer weiter
Richtung Ruhrpott läuft es bestens?
Das ist wirklich eine ganz andere Schiene.
Du fährst nach Berlin, du fährst in den
Ruhrpott und findest dort eine andere Kultur,
häufig ein anderes Verständnis für Musik, vor.
Uns wurde nicht zugetraut, dass Metal Christmas
funktionieren würde, auch das Movie
hatte das so nicht erwartet. Ich habe sowohl
als Veranstalter als auch mit Soulbound al-
lerdings nur positive Erfahrungen machen
dürfen und glaube, dass besonders Bielefeld
großes Potential hat.
Bielefeld ist eine recht junge Großstadt,
da muss noch vieles wachsen und entstehen.
Umso wichtiger ist es, dass die Leute mitgestalten,
Konzerte besuchen und Veranstaltern
und Musikern helfen, die Szene zu stärken.
Besonders die vielen guten Bands aus der Region
werden hier einen großen Teil beitragen.
Vermutlich brauchen wir alle einen etwas
längeren Atem, was sich am Ende aber
auszahlen wird. Man sollte nicht nach einem
einzigen, mäßig erfolgreichen Event sagen
„Okay, Metal funktioniert hier nicht“. Metaller
müssen sich manchmal an Sachen gewöhnen;
wenn sie sich dann eingeschliffen haben,
sind sie jedoch meist auch sehr treu. Die
Unterstützung, die man dann erfährt, ist oft
beispiellos.
Darüber hinaus ist es eine wichtige Frage,
wie man seine Idee an Leute heranbringt.
Manche Veranstalter setzen auf die falschen
Signale und geben sich nicht so viel Mühe,
auch bei der Außendarstellung. Metal Christmas
ist recht clean und will nicht wie eine
„schmuddelige“ Veranstaltung aussehen. Das
ist ja auch so ein Klischee, mit dem Metalfans
manchmal etwas zu kämpfen haben.
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Ich denke auch, dass viele Metalfans
gar keinen großen Wert darauf legen,
gerade in so einem Rahmen plakativ mit
ihren eigenen Klischees konfrontiert zu
werden.
Total. Ich glaube, dass viele Metaller auch
echt müde geworden sind, immer wieder auf
diese Klischees angesprochen zu werden.
Metal ist schon lange nicht mehr das, was die
provokative Öffentlichkeitsarbeit einiger früher
Metalbands mal vermittelt hat. Ich mag
natürlich langhaarige Headbanger in der
ersten Reihe, aber viele Fans können es sich
etwa des Jobs wegen einfach nicht leisten,
im Alltag mit Mähne und Kutte rumzurennen.
Metal muss nicht zwingend eine heruntergekommene
Aura haben. Die ein oder andere
Person aus dem True Metal-Sektor werden
wir sicher nicht sofort erreichen, da wir eben
auf klassische Symbole verzichten…
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Ihr habt keine Blitze, keine Schwerter
oder Drachen!
…und auch kein Gelb auf Blau – was soll
die Scheiße?! (lacht) Ne, im Ernst: Metal hat
für mich immer bedeutet, dass man sich nicht
nach irgendwelchen Konventionen richten
muss. Dementsprechend machen wir auch
einfach, was uns gefällt. Wer daran wiederum
Gefallen findet, ist herzlich willkommen!
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Metal
Christmas
Sa., 21.12.2013 ab 18 Uhr (Einlass)
Stereo Bielefeld
tickets@metal-christmas.de
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Interview:Marc Graf
Layout: Mario Belter