Download - Bundesarbeitsgemeinschaft "Ärzte für Menschen mit ...
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Die Bedeutung des sozio-emotionalen<br />
Entwicklungsniveaus bei der Ver<strong>mit</strong>tlung<br />
medizinischer Interventionen<br />
Samuel Elstner<br />
Jahrestagung der <strong>Bundesarbeitsgemeinschaft</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger und mehrfacher Behinderung<br />
13. April 2013
Definition:<br />
Geistige Behinderung
SM-IV/ ICD-10<br />
Einschränkung der intellektuellen<br />
Fähigkeiten (IQ unter 70)<br />
Abweichung von mehr a<br />
2 Standardabweichunge<br />
in einem etablierten<br />
mangelhafte Anpassungsfähigkeiten<br />
Intelligenztest<br />
in<br />
mindestens 2 Bereichen<br />
(Kommunikation, Eigenständigkeit,<br />
häusliches Leben, Selbstbestimmtheit,<br />
Nutzung öffentlicher Einrichtungen,<br />
schulische Fertigkeiten, Arbeit, Freizeit,<br />
soziale/ zwischenmenschliche<br />
Einschränkungen im adaptiven Verhalten<br />
Fertigkeiten, Gesundheit, Sicherheit)<br />
(eingeschränkte konzeptuelle, soziale und<br />
praktische Fertigkeiten)<br />
Auftreten vor dem 18. Lebensjahr
kognitiven Entwicklung<br />
Verhalten
geistige Behinderun<br />
te Intelligenzminderung: IQ bis 20<br />
lungsalter bis 2 Jahre)<br />
<strong>mit</strong>telgradige Intelligenzminderung: IQ 35-50<br />
(Entwicklungsalter 4-7 Jahre)<br />
Intelligenzminderung: IQ 20-35<br />
lungsalter 2-4 Jahre)<br />
leichte Intelligenzminderung: IQ 50-70<br />
(Entwicklungsalter 7-12 Jahre)
ommunikation<br />
Overshadowing”<br />
baseline exaggeration”<br />
underreporting”<br />
psychosocial masking”<br />
cognitive disintegration”<br />
Mangelnde oder unzureichende Mitteilung<br />
von Symptomen durch z.B. eingeschränkte<br />
verbale Ausdruckmöglichkeiten oder<br />
eingeschränkte Modulation der Introspektionsfähigkeit<br />
Ausprägung psychischer<br />
Störungen barriere-freies durch Sprechen, verminderte z.B. soziale<br />
Erlebnisfähigkeit/ soziale Fertigkeiten<br />
• Vermeiden von Fremdwörtern<br />
Zerfall einer sinnvollen Symptomdarstellu<br />
• Verwenden einfacher Sätze<br />
Sturmey 1999<br />
Deutung in teils bizarre/ eigentlich psychosenahe psychiatrischer<br />
Symptome Verhaltensweisen • „Aufsplitten“ als <strong>für</strong> langer die durch geistige Wort-Schöpfungen<br />
ein Übermaß an<br />
Behinderung Außenreizen • Zeit geben typisches (zum Antworten) Verhalten<br />
Sturmey 1999; Elstner, Weible, Diefenbacher 2011<br />
Verstärkung bereits bestehender<br />
Elstner, Weible, Diefenbacher 2011, in review<br />
Verhaltensauffälligkeiten Sturmey 1999<br />
durch eine<br />
psychische Störung<br />
Sovner 1986
Verhaltensbesonderheiten<br />
- eine rein kognitive Angelegenheit?
lten<br />
andlung eines Individuum, die sich zwischen seinem<br />
mus und seiner … Umwelt abspielt<br />
H, Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischem Psychologie)<br />
ltensauffälligkeit<br />
des Verhältnisses zwischen Individuum und<br />
t …<br />
sen G et al, Handlexikon geistige Behinderung)
kognitiven Entwicklung<br />
motionale Entwicklung<br />
Verhalten<br />
soziale Entwicklung<br />
sexuelle, religiöse,<br />
moralische Entwicklung
ische Integration (sensorische und motorische<br />
en, basale Emotionen: z.B. Genuss, Lust, Angst,<br />
stration)<br />
tion von Struktur, Zeit (Schlaf-/ Wachrhythmus,<br />
rhythmus), te Intelligenzminderung: Raum und Personen IQ bis 20 (Weinen/ Lächeln als<br />
nd lungsalter Kommunikation, bis 2 Jahre) I<strong>mit</strong>ation, Routinen)<br />
he Entstehung basaler Sicherheit, Konstanz in der<br />
ng, Intelligenzminderung: Stimulation von Bindungsverhalten<br />
IQ 20-35<br />
ung (Bezugsperson, körperlicher Kontakt) und basale<br />
g lungsalter ied“ des vom primären 2-4 körperlichen Jahre) Kortex, Kontakt: Hirnstamm, Selbst zentrozephale und<br />
rheit (Analyse von sensorischen Reizen, Kodieren und<br />
ifferenzierung<br />
n, rmung: medianer erste<br />
ammieren von Kortex Autoritätskonflikte, präoperationales<br />
Reaktionen, Umgang <strong>mit</strong> Material)<br />
Izard mie und (Individuation): Harris 1995, Luria 1973, Dosen objektives 2010) Selbst (Organisation<br />
ung des sekundären Kortex: laterale Kortexgebiete<br />
mende haltensoutput) sensomotorische Stimuli <strong>mit</strong> einer<br />
chen<br />
g der<br />
Disinhibition<br />
ifferenzierung: tertiären Gebiete: Individualismus, präfrontaler religiöses KortexIch,<br />
73, Dosen 2010<br />
isches Ich, operationales Denken<br />
geistige Behinderun<br />
<strong>mit</strong>telgradige Intelligenzminderung: IQ 35-50<br />
(Entwicklungsalter 4-7 Jahre)<br />
leichte Intelligenzminderung: IQ 50-70<br />
(Entwicklungsalter 7-12 Jahre)<br />
Adaptationsphase (0-6 Monate)<br />
3, Luria 1973, Dosen 2010<br />
, Dosen 2010<br />
hme von Hemmungsreaktionen auf sensorische<br />
li, Zunahme der Informationsverarbeitung<br />
erste Sozialisationsphase (6-18 Monate)<br />
erste Individuationsphase (18-36 Monate)<br />
953, Luria 1973, Dosen 2010<br />
Identifikationsphase (3-7 Jahre)
E rre ic h te E n tw ic k lu n g s p h a s e<br />
t. H.H., geb. 1967<br />
pression, schwere geistige Behinderung<br />
6<br />
Realitätsbewußt<br />
5<br />
1. Identifikation<br />
4<br />
1. Individuation<br />
3<br />
1. Sozialisation<br />
2<br />
1. Adaptation<br />
1<br />
0<br />
S O E 1 = U m g a n g m it<br />
d e m e ig e n e n K ö rp e r<br />
S O E 2 = U m g a n g m it<br />
a n d e re n P e rso n e n<br />
S O E 3 = S e lb st-<br />
F re m d -D iffe re n zie ru n g<br />
S O E 4 =<br />
O b je ktp e rm a n e n z u n d<br />
T re n n u n g sa n g st<br />
S O E 5 = Ä n g ste<br />
S O E 6 = U m g a n g m it<br />
G le ich a ltrig e n<br />
S O E 7 = U m g a n g m it<br />
D in g e n<br />
S O E 8 = ve rb a le<br />
K o m m u n ika tio n<br />
S O E 9 =<br />
A ffe ktd iffe re n zie ru n g<br />
S O E 1 0 =<br />
A g g re ssio n sre g u la tio n<br />
Emotionale Entwicklungsbereiche
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
tn. S.H. geb. 1975<br />
ichte g.B. <strong>mit</strong> Verh.auff., Pseudohalluzinationen<br />
Realitätsbewußt<br />
erste<br />
erste<br />
erste<br />
erste Adaptation<br />
SOE 1 = Umgang <strong>mit</strong><br />
dem eigenen Körper<br />
SOE 2 = Umgang <strong>mit</strong><br />
anderen Personen<br />
SOE 3 = Selbst-<br />
Fremd-Differenzierung<br />
SOE 4 =<br />
Objektpermanenz und<br />
Trennungsangst<br />
SOE 5 = Ängste<br />
SOE 6 = Umgang <strong>mit</strong><br />
Gleichaltrigen<br />
SOE 7 = Umgang <strong>mit</strong><br />
Dingen<br />
SOE 8 = verbale<br />
Kommunikation<br />
SOE 9 =<br />
Affektdifferenzierung<br />
SOE 10 =<br />
Aggressionsregulation<br />
Emotionale Entwicklungsbereiche
icklungs-<br />
Veränderung des<br />
Verhaltens durch<br />
Schwerpunkt der Intervention<br />
Wenig Gelegentlich Regelmäßig häufig<br />
ostase ↔<br />
gulation<br />
Medikation<br />
Anpassung der<br />
Umgebung<br />
Affektivität<br />
Stimulierung<br />
Erweiterung des<br />
Verhaltensrepert<br />
oires<br />
Konfrontation<br />
Verantwortung<br />
Nähe<br />
individueller<br />
Ansatz<br />
Begrenzung<br />
sensorischer,<br />
sozialer und<br />
motorischer<br />
Aktivität<br />
uen ↔<br />
rauen<br />
Medikation<br />
Anpassung der<br />
Umgebung<br />
Stimulierung<br />
Erweiterung des<br />
Verhaltensrepert<br />
oires<br />
Konfrontation<br />
Verantwortung<br />
Affektivität<br />
individueller<br />
Ansatz<br />
Begrenzung<br />
sensorischer,<br />
sozialer und<br />
motorischer<br />
Aktivität<br />
omie ↔<br />
ngigkeit<br />
Pädagogische<br />
Unterstützung,<br />
Training<br />
VT<br />
Affektivität<br />
Stimulierung<br />
Erweiterung des<br />
Verhaltensrepertoires<br />
individueller<br />
Ansatz<br />
Begrenzung<br />
sensorischer,<br />
sozialer und
icklungs-<br />
Veränderung des<br />
Verhaltens durch<br />
Schwerpunkt der Intervention<br />
Wenig Gelegentlich Regelmäßig häufig<br />
tive ↔<br />
emmtheit<br />
Soziales<br />
Belohungssystem<br />
Psychotherapie<br />
individueller<br />
Ansatz<br />
Begrenzung<br />
sensorischer,<br />
sozialer und<br />
motorischer<br />
Aktivität<br />
Stimulierung<br />
Erweiterung des<br />
Verhaltensrepertoires<br />
Verantwortung<br />
Konfrontation<br />
stvertrauen<br />
erwertigkeit<br />
Psychotherapie<br />
individueller<br />
Ansatz<br />
Begrenzung<br />
sensorischer,<br />
sozialer und<br />
motorischer<br />
Aktivität<br />
Erweiterung des<br />
Verhaltensrepertoires<br />
Affektivität<br />
Stimulierung<br />
Verantwortung
sgb.de<br />
www.aemgb.de
n Dank<br />
hre Aufmerksamkeit<br />
Kontaktdaten<br />
Dr. Samuel Elstner<br />
Leitender Arzt des Berliner Behandlungszentrums <strong>für</strong> erwachsene <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung<br />
Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge<br />
Herzbergstr. 79<br />
10365 Berlin<br />
Tel.: ++49 30 5472-4805