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PDF "Das Skelett- und Muskelsystem"

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TOP<br />

schon gewusst?<br />

<strong>Skelett</strong><br />

Statisch <strong>und</strong> dynamisch<br />

zugleich:<br />

• <strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong> unterliegt<br />

einem ständigen<br />

Umbau: Altes<br />

Knochengewebe<br />

wird ab- <strong>und</strong> neues<br />

durch Knochenbildungszellen<br />

aufgebaut.<br />

• Knochen zeichnen<br />

sich durch eine<br />

beeindruckende<br />

Festigkeit<br />

aus. So hält<br />

z. B. der Oberschenkelknochen<br />

einen Druck oder<br />

Zug von bis zu<br />

15.000 Newton aus.<br />

<strong>Das</strong> entspricht der<br />

Kraft die benötigt<br />

wird, um 15 Tonnen<br />

zu bewegen.<br />

• Knochen tolerieren<br />

beim gleichen<br />

Belastungsverhältnis<br />

4-mal so viel wie<br />

die gleiche Menge<br />

Stahlbeton.<br />

Muskeln<br />

Machen Bewegung erst<br />

möglich:<br />

• Für ein Lächeln<br />

benutzen wir<br />

17 Muskeln <strong>und</strong><br />

mehr als 40 zum<br />

Stirnrunzeln. Unsere<br />

Augenmuskeln<br />

spannen sich pro Tag<br />

allein 100.000-mal<br />

an.<br />

• Bei Kurzsprints sind<br />

maximale Laufgeschwindigkeiten<br />

von über 40 km/h<br />

möglich.<br />

• Früher gingen die<br />

Menschen bis zu<br />

40 km pro Tag. Heute<br />

dagegen gehen sie<br />

gerade mal 3.000 –<br />

5.000 Schritte<br />

täglich.<br />

• Bis zum zweiten<br />

Lebensjahr krabbeln<br />

wir 150 km <strong>und</strong><br />

gehen bis zum<br />

20. Lebensjahr<br />

ca. 36.500 km.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong><strong>und</strong><br />

Muskelsystem<br />

Kraft <strong>und</strong> Eleganz – der Kunstturner<br />

Fabian Hambüchen steht für beides.<br />

Seinen Körper hat er perfekt unter Kontrolle,<br />

das geht nur durch viel Muskelkraft<br />

<strong>und</strong> Koordination – vom Nacken bis hinunter<br />

in die Zehenspitzen. Doch Sportler<br />

wie Fabian Hambüchen haben nicht etwa<br />

mehr Muskeln oder dickere Knochen als<br />

du. Sondern ihre Muskulatur ist über viele<br />

Jahre trainiert worden. Auch das Knochenskelett spielt dabei eine wichtige<br />

Rolle. Wie aber ist das <strong>Skelett</strong> aufgebaut? Was macht die Stärke der Muskulatur<br />

aus? Und welche Möglichkeiten gibt es, sie zu kräftigen?<br />

Klettern ist ein Ganzkörpersport,<br />

bei dem jede<br />

Menge Muskeln beansprucht<br />

werden. Vor allem<br />

müssen die Finger <strong>und</strong> die<br />

Unterarmmuskulatur kräftig<br />

arbeiten. Auch die Bein<strong>und</strong><br />

Zehenkraft ist wichtig,<br />

die aus der Wadenmuskulatur<br />

kommt. Außerdem<br />

trainiert ein Kletterer seine<br />

Muskulatur in Schultern,<br />

Oberarmen, Rücken <strong>und</strong><br />

Bauch!<br />

20 21


22<br />

DAS KNOCHENSKELETT–<br />

UNSER BAUGERÜST<br />

... ohne wären wir<br />

ein formloser Haufen<br />

Die Knochen bilden bei Menschen <strong>und</strong> Wirbeltieren ein<br />

stabiles inneres Gerüst. <strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>system besteht aus<br />

mehr als 200 Knochen. Diese sind fest oder beweglich<br />

über Gelenke miteinander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bieten im Zusammenspiel<br />

mit Muskeln <strong>und</strong> Bändern Bewegungsfreiheit.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong> schützt empfindliche innere Organe <strong>und</strong><br />

ist Produktionsstelle für Blutzellen <strong>und</strong> Speicherort für<br />

Mineralien. Es gibt verschiedene Arten von Knochen,<br />

jede Knochenart hat ihre eigene Aufgabe:<br />

• lange Röhrenknochen, die als Hebel wirken, z. B. Oberarm,<br />

Elle, Oberschenkel,<br />

• kurze Knochen, die als Brücken dienen, z. B. Hand<strong>und</strong><br />

Fußwurzelknochen, Wirbelknochen,<br />

• platte Knochen, die schützende Funktionen haben,<br />

z. B. Brustbein, Schulterblatt, Schädelknochen, Beckenknochen.<br />

Knochen bestehen aus Wasser, Mineralien <strong>und</strong> Bindegewebe.<br />

Bis etwa zum 35. Lebensjahr werden die Knochen<br />

aufgebaut, danach nimmt die Knochenmasse jedes Jahr<br />

um ca. 1,5 % ab. Besonders dann, wenn der Knochen<br />

nicht mehr ausreichend belastet wird. <strong>Das</strong> Gesamtgewicht<br />

des <strong>Skelett</strong>s beträgt beim Erwachsenen etwa<br />

6 – 12 kg, das sind ca. 12 % des Körpergewichts.<br />

… die Wirbelsäule<br />

Insgesamt hat die Wirbelsäule 33–34 Wirbelkörper.<br />

Zwischen den Wirbeln im Hals-, Brust- <strong>und</strong> Lendenwirbelsäulenbereich<br />

liegen 23 Bandscheiben. <strong>Das</strong> sind<br />

faserknorpelige Zwischenscheiben, die gemeinsam mit<br />

der doppelten S-Form der Wirbelsäule wie Stoßdämpfer<br />

wirken. Die Wirbel sind über kleine Wirbelgelenke miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en, wodurch die Wirbelsäule sehr beweglich<br />

ist. Durch den Wirbelkanal, der hinter den Wirbelkörpern<br />

liegt, verläuft das Rückenmark.<br />

Schädel<br />

Augenhöhle<br />

Steigbügelknochen<br />

Kleinster Knochen,<br />

ca. 3 mm lang.<br />

Schlüsselbein<br />

Schulterblatt<br />

Brustbein<br />

Rippen<br />

Oberarmknochen<br />

Wirbelsäule<br />

Speiche<br />

Elle<br />

Darmbein<br />

Kreuzbein<br />

Handwurzelknochen<br />

Fingerknochen<br />

Schambein<br />

Sitzbein<br />

Oberschenkelknochen<br />

Längster Knochen<br />

mit ca. 50 cm Länge,<br />

je nach Körpergröße.<br />

Kniescheibe<br />

Schienbein<br />

Wadenbein<br />

Jochbein<br />

Nasenbein<br />

Kiefer<br />

Aufbau der WIRBELSÄULE<br />

7 Halswirbel Die Wirbelsäule<br />

hat eine doppelte<br />

S-Form.<br />

12 Brustwirbel<br />

5 Lendenwirbel<br />

Kreuzbein,<br />

5 verschmolzene Wirbel<br />

Steißbein,<br />

4 – 5 verschmolzene Wirbel<br />

DeR RöhrenKnochen<br />

Wachstumsfuge<br />

Im Übergang von Endstück <strong>und</strong><br />

Knochenhals wächst der<br />

Knochen in die Länge. Nach dem<br />

Wachstum schließt<br />

sich die Fuge, durchschnittlich<br />

ab etwa<br />

dem 19. Lebensjahr.<br />

Knochenhals<br />

Der Übergang<br />

zwischen dem<br />

Endstück <strong>und</strong><br />

dem Schaft<br />

des Röhrenknochens.<br />

Langer, hohler<br />

Schaft des<br />

Röhrenknochens<br />

Hier befindet sich<br />

die Knochenmarkhöhle<br />

mit dem<br />

Knochenmark.<br />

Knochenhals<br />

Endstück des<br />

Röhrenknochens<br />

Aufbau der RücKenwirbel<br />

Rückenmark<br />

Nerv<br />

Bandscheibe<br />

Wirbelkörper<br />

Endstück<br />

des Röhrenknochens<br />

Knorpelüberzug<br />

Schutz vor Druck<br />

<strong>und</strong> Reibung.<br />

Knochenbälkchenstruktur<br />

Schwammartige Knochen-<br />

Innenstruktur, verleiht dem<br />

Knochen Stabilität.<br />

Markhöhle<br />

Wie die Hohlräume der<br />

Knochenbälkchenstruktur<br />

mit Knochenmark gefüllt.<br />

Kompakte<br />

Knochenmasse<br />

Harte äußere Knochenschicht,<br />

ist nach dem Zahnschmelz<br />

das zweithärteste<br />

Körpermaterial.<br />

Knochenhaut<br />

Umhüllt den gesamten<br />

Knochen <strong>und</strong> ist Anheftungsstelle<br />

für Sehnen <strong>und</strong><br />

Bänder.<br />

Bananen-Milchshake<br />

150 – 200 ml Milch, 2 geschälte reife<br />

Bananen, 1 Tütchen Vanillezucker (ca.<br />

8 g bzw. 1 TL – alternativ zum Zucker<br />

1 EL Honig), evtl. 1 Kugel Speiseeis<br />

(ca. 150 ml)<br />

Bananen schälen <strong>und</strong> in kleine Stücke<br />

schneiden, mit etwas Milch <strong>und</strong> dem<br />

Zucker/Honig in einen Mixer oder eine<br />

Rührschüssel geben. Alles zu einer<br />

Shake-Masse pürieren, Milch langsam<br />

nachgießen, bis das Ganze cremig<br />

genug ist. Bei Bedarf anderes Obst<br />

wählen <strong>und</strong>/oder mit einer Kugel Eis<br />

pro Glas servieren.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>- <strong>und</strong> Muskelsystem<br />

CHECK<br />

Körperlänge<br />

Die S-Form unserer Wirbelsäule verändert<br />

sich durch Belastungen im Tagesverlauf,<br />

weshalb wir häufig abends etwas kleiner<br />

sind als morgens. Miss deine Körperlänge<br />

barfuß <strong>und</strong> errechne den Unterschied.<br />

Morgens: Abends: Unterschied:<br />

, cm , cm , cm<br />

EXPERIMENT Knochen<br />

Warum sind Knochen stabil? <strong>Das</strong> kannst du<br />

nachprüfen: Koche einen Hühnerknochen.<br />

<strong>Das</strong> Protein Kollagen wird herausgelöst,<br />

der Knochen wird spröde. Lege nun einen<br />

Hühnerknochen in Essig. <strong>Das</strong> Calcium löst<br />

sich auf <strong>und</strong> der Knochen wird biegsam wie<br />

Gummi. Der harte Teil der Knochen besteht<br />

vor allem aus Wasser, aus dem Mineralstoff<br />

Calciumphosphat <strong>und</strong> eingelagerten Kollagenfasern.<br />

Calciumphosphat macht den<br />

Knochen hart, Kollagen gibt ihm Elastizität.<br />

INFO CalCium<br />

Calcium baut die Knochen auf<br />

<strong>und</strong> stärkt die Zähne. Es ist als<br />

Mineralstoff an der Erregbarkeit<br />

von Nerven <strong>und</strong> Muskeln<br />

beteiligt. Für die Blutgerinnung<br />

ist Calcium unverzichtbar<br />

<strong>und</strong> gilt als Aktivator für Stoffwechselreaktionen.<br />

Besonders<br />

reiche Calciumquellen: Samen<br />

wie Mohn, Sesam, Mandeln,<br />

Haselnüsse <strong>und</strong> Paranüsse,<br />

Milchprodukte wie Käse,<br />

Milch, Joghurt, Kefir <strong>und</strong> Molke<br />

oder Gemüse wie Grünkohl,<br />

Porree, Spinat <strong>und</strong> Broccoli.<br />

23


… Gelenke geben die Richtung vor<br />

Gelenke verbinden mindestens zwei Knochen miteinander. Im Zusammenspiel<br />

mit den Muskeln werden so unterschiedliche Bewegungen möglich.<br />

Alle Gelenke sind im Wesentlichen gleich aufgebaut: Die Gelenkflächen des<br />

Gelenkkopfes <strong>und</strong> der Gelenkpfanne sind von Knorpel überzogen <strong>und</strong> von<br />

einer Gelenkkapsel aus Bindegewebe umgeben. Die innere Schicht der<br />

Gelenkkapsel sondert Gelenkschmiere in den Gelenkspalt ab. Bei Bewegung<br />

schmiert die Gelenkschmiere <strong>und</strong> macht die Gelenkflächen gleitfähig. Außerdem<br />

dient sie der Ernährung <strong>und</strong> dem Schutz des Knorpels <strong>und</strong> der Gelenke.<br />

Starke Bänder im <strong>und</strong> am Gelenk sichern es <strong>und</strong> beeinflussen die Bewegungsmöglichkeiten.<br />

Aufbau eines Gelenks (z. B. Kniegelenk)<br />

Unbewegliche Gelenke verbinden<br />

zum Beispiel die Knochen im<br />

Schädel <strong>und</strong> im Becken.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>- <strong>und</strong> Muskelsystem<br />

INFO TOP 3 der Brüche<br />

1. Unterarmspeichenbruch<br />

Der Bruch eines der beiden Unterarmknochen<br />

passiert durch Stürze vor allem bei Kindern zwischen<br />

6 <strong>und</strong> 12 Jahren oder älteren Menschen.<br />

2. Schlüsselbeinbruch<br />

Vor allem nach Stürzen auf die Schulter oder den<br />

ausgestreckten Arm.<br />

3. Nasenbeinbruch<br />

Bruchverletzung des Nasenbeins durch Sportunfälle,<br />

Stürze, Verkehrsunfälle oder körperliche<br />

Auseinandersetzungen.<br />

Band<br />

Dient zur<br />

Stabilisierung<br />

des Gelenkes.<br />

Knochen<br />

Gelenkknorpel<br />

Gelenkflüssigkeit<br />

Gelenkspalt<br />

Gelenkkapsel<br />

(Bindegewebe)<br />

Knochen<br />

Muskel<br />

Gelenkkopf<br />

Gelenkpfanne<br />

Sehne<br />

Muskelendstück, befestigt<br />

den Muskel am Knochen<br />

<strong>und</strong> überträgt die Kraft.<br />

Scharniergelenke – Fingerendgelenke,<br />

Ellenbogen, 1-achsiges Gelenk<br />

Eigelenke sind 2-achsige Kippgelenke,die<br />

minimale Rotationsbewegung<br />

erlauben – körpernahes<br />

(proximales) Handgelenk<br />

INFO Knochenbruch<br />

Wie erkenne ich einen Knochenbruch?<br />

• <strong>Das</strong> Röntgenbild beim Arzt zeigt den<br />

Knochenbruch.<br />

• Ein Gelenk steht in einer untypischen<br />

Position.<br />

• Knochen ragen durch eine W<strong>und</strong>e heraus<br />

(= offener Bruch).<br />

• Entzündungszeichen: Schmerz, Schwellung,<br />

Röte, Wärme, eingeschränkte Beweglichkeit.<br />

• Lücken im Knochen sind ertastbar.<br />

• Eventuell sind durch den Bruch Gefäße<br />

verletzt <strong>und</strong> ein Bluterguss ist erkennbar.<br />

TIPP Erste Hilfe<br />

… Wenn der Knochen bricht<br />

Babys brechen sich selten die Knochen, denn bei ihnen sind die Knochen<br />

noch „elastisch“. Erst mit der Zeit werden die Knochen durch Calciumphosphate<br />

hart. Sie verkalken langsam <strong>und</strong> werden fest. Ein Knochenbruch (Fraktur) kann<br />

durch Gewalteinwirkung oder durch zu hohe Belastung entstehen. Meist wird<br />

der gebrochene Knochen geschient, eingegipst oder operativ durch Schrauben<br />

<strong>und</strong> Platten zusammengefügt. Er wird dadurch ruhig gestellt <strong>und</strong><br />

wächst zusammen.<br />

Kugelgelenke bewegen sich in alle<br />

Richtungen – Schulter, Hüfte,<br />

3-achsiges Gelenk<br />

Sattelgelenke – Daumen,<br />

2-achsiges Gelenk, Daumenbewegung<br />

Sichere die Unfallstelle <strong>und</strong><br />

ziehe den Verletzten aus<br />

der Gefahrenzone. Alarmiere<br />

den Rettungsdienst<br />

(Tel.: 112) <strong>und</strong> hole dir<br />

Hilfe. Stelle den Körperteil mit dem Bruch<br />

ruhig. Lasse den Verletzten nicht allein<br />

<strong>und</strong> sprich beruhigend mit ihm. Eventuelle<br />

Blutungen stillst du, indem du vorsichtig<br />

sauberen Stoff auf die W<strong>und</strong>e drückst. Achte<br />

auf deine Sicherheit <strong>und</strong> die des Verletzten.<br />

24 25


Die Muskulatur – Arbeit im Team<br />

... mit ihr wird Bewegung erst möglich<br />

Stirnmuskel<br />

Schläfenmuskel<br />

M<strong>und</strong>muskel<br />

Im Verhältnis zur<br />

Größe der stärkste<br />

Muskel (Kaumuskel):<br />

kann eine Beißkraft<br />

von mehr als<br />

70 kg erzeugen.<br />

Großer<br />

Brustmuskel<br />

Armbeuger/<br />

Bizeps<br />

Gerader<br />

Bauchmuskel<br />

Seitlicher<br />

Bauchmuskel<br />

Augenmuskeln<br />

Aktivste Muskeln. Bewegen sich<br />

über 100.000-mal am Tag.<br />

Steigbügelmuskel<br />

Im Ohr, kleinster Muskel, ca. 0,27 mm<br />

lang. Dämpft im Mittelohr die Schwingungen<br />

des Steigbügels.<br />

Nackenmuskeln<br />

Verspannen oft.<br />

Trapezmuskel<br />

Flacher Rückenmuskel<br />

Größter Muskel<br />

(nach Fläche).<br />

Armstrecker/Trizeps<br />

Streck- <strong>und</strong><br />

Beugemuskeln<br />

Von Hand <strong>und</strong> Fingern.<br />

Muskeln dienen der Fortbewegung (z. B. dem aufrechten Gang)<br />

<strong>und</strong> der Stabilisation des Körpers (z. B. dem Stand). Ein Muskel ist<br />

ein Organ <strong>und</strong> reagiert auf Nervenimpulse. Muskeln können sich<br />

im Wechsel anspannen <strong>und</strong> nachgeben <strong>und</strong> damit Bewegung oder<br />

Spannung erzeugen. Von Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark ziehen Nervenfasern<br />

zu den Muskeln, weshalb Muskeln auch auf Gefühlszustände<br />

(z. B. Angst, Stress) reagieren. Ein elektrischer Impuls überträgt<br />

sich auf die Muskelzellen <strong>und</strong> löst die Muskelspannung aus. Die<br />

etwa 640 Muskeln machen bei Männern etwa 40 % des Körpergewichts<br />

aus, bei Frauen etwa 23 %.<br />

ZUSAMMENSPIEL DER MUSKELN<br />

Die meisten Muskeln<br />

arbeiten paarweise. Wenn<br />

sie zusammen in die gleiche<br />

Richtung arbeiten, heißen<br />

sie Synergisten (Zusammenspieler).<br />

Arbeiten<br />

sie in entgegengesetzte<br />

Richtungen, so dass sich<br />

der eine Muskel anspannt<br />

<strong>und</strong> der gegenüberliegende<br />

nachgibt, werden sie Gegenspieler<br />

oder Antagonisten<br />

genannt. Ein Beispiel: Wird<br />

der Arm von Bizeps <strong>und</strong><br />

kleinem Armbeuger (Synergisten)<br />

gebeugt,<br />

dann gibt der Trizeps<br />

nach <strong>und</strong> ist somit<br />

der Antagonist.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>- <strong>und</strong> Muskelsystem<br />

<strong>Skelett</strong>muskulatur (quergestreifte Muskulatur):<br />

Sie ist willentlich steuerbar <strong>und</strong><br />

dient der Bewegung des Körpers. Muskeln<br />

können bis zu 50 cm lang sein.<br />

Schneidermuskel<br />

Längster Muskel,<br />

ca. 40 – 50 cm<br />

lang, wickelt sich<br />

schraubenförmig<br />

um den Quadrizeps.<br />

Quadrizeps/<br />

Kniestrecker<br />

Schienbeinmuskel<br />

Großer Gesäßmuskel<br />

Größter Muskel<br />

(nach Volumen),<br />

Größe variiert<br />

nach Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Aktivität.<br />

Unterschenkelbeuger<br />

Wadenmuskel<br />

Frauen haben im Durchschnitt nur 70 % der Kraft, die Männer besitzen. Relativ gesehen ist die Muskulatur<br />

der Frau allerdings besser trainiert, denn die Belastung für die geringere Muskelmasse ist höher.<br />

Glatte<br />

Muskulatur:<br />

Sie arbeitet ohne<br />

bewusste Kontrolle<br />

<strong>und</strong> wird vom<br />

vegetativen Nervensystem<br />

gesteuert.<br />

Sie kommt z. B.<br />

im Darm oder in<br />

anderen inneren<br />

Organen vor.<br />

Unter dem Mikroskop<br />

sieht sie glatter<br />

aus, daher der<br />

Name.<br />

Herzmuskulatur<br />

(spezielle quergestreifte<br />

Muskulatur):<br />

Sie arbeitet ohne<br />

bewusste Kontrolle<br />

<strong>und</strong> ist ständig aktiv.<br />

Der Herzmuskel kann<br />

nicht wie die Beinmuskulatur<br />

krampfen (vgl.<br />

Abschnitt Krampf) <strong>und</strong><br />

hat sein eigenes Erregungsleitungssystem<br />

(z. B. Sinusknoten), er<br />

wird also selbstständig<br />

in Bewegung gehalten.<br />

26 27


… Aufbau der <strong>Skelett</strong>Muskeln<br />

Ein <strong>Skelett</strong>muskel wird aus Muskelfaserbündeln<br />

gebildet <strong>und</strong> von einer Hülle aus Bindegewebe, der<br />

so genannten Faszie, umgeben. Diese Muskelbündel<br />

bestehen aus einzelnen Muskelfasern, die wiederum<br />

aus mehreren tausend hauchdünnen Strängen bestehen,<br />

die Myofibrillen genannt werden. Myofibrillen<br />

setzen sich aus Myosin- <strong>und</strong> Actinfilamenten zusammen.<br />

Die Filamente sind dünne, fadenförmige Anein-<br />

MUSKELKONTRAKTION<br />

Entspannt<br />

Vollständig zusammengezogen<br />

Sarkomer<br />

Actinfäden<br />

Myosinfäden<br />

Z-Scheiben<br />

<strong>Skelett</strong>muskel<br />

<strong>Das</strong> Zusammenziehen in der Muskulatur nennt<br />

man Kontraktion. Dabei verkürzen sich die<br />

Muskelanteile nicht, sondern sie verschieben sich<br />

lediglich ineinander. Dieses Verschieben verläuft teleskopartig. Der Grad<br />

der Überlappung ist von der Stärke der Muskelanspannung abhängig. Die<br />

Spannung im Muskel wird als Tonus bezeichnet.<br />

anderreihungen von Proteinzellen zu einer Art Kette.<br />

Regelmäßige Abschnitte der Filamente im Muskel<br />

werden durch die Z-Scheiben voneinander getrennt<br />

<strong>und</strong> bilden ein Sarkomer.<br />

Muskelfasern besitzen nicht, wie einzelne Zellen der<br />

Haut oder des Magens, nur einen Zellkern, sondern sie<br />

sind ein Zusammenschluss mehrerer Zellen, weshalb<br />

sie auch mehrere Kerne enthalten.<br />

Die ausdifferenzierten Muskelzellen<br />

beim Erwachsenen sind genau<br />

wie Nervenzellen nicht mehr teilungsfähig.<br />

Durch Training kann<br />

der Umfang einer Faser vergrößert<br />

werden, es kann aber keine<br />

neue Faser gebildet werden, die<br />

nicht schon genetisch festgelegt<br />

war. Die Länge einer Muskelfaser<br />

kann zwischen 0,27 mm <strong>und</strong> ca.<br />

15 cm betragen.<br />

Muskelfaserbündel<br />

Muskelfaser<br />

Muskelfibrille<br />

Querstreifung<br />

Muskelfasern werden je nach<br />

ihrer inneren Struktur in zwei<br />

Haupttypen unterschieden, die<br />

schnellen, weißen Fasern <strong>und</strong> die<br />

roten, langsamen Muskelfasern.<br />

Die weißen Muskelfasern kontrahieren<br />

schnell, verbrauchen mehr<br />

Energie, ermüden jedoch auch<br />

schneller (sie werden z. B. bei<br />

einem 50-Meter-Sprint benötigt).<br />

Die roten, langsam kontrahierenden<br />

Muskelfasern sind sehr<br />

ausdauernd, sind für langsame<br />

Bewegung ausgelegt <strong>und</strong> ermüden<br />

selten (z. B. die Haltemuskulatur<br />

unseres Rumpfes). Bei<br />

Menschen kann die Faserzusammensetzung<br />

in ein <strong>und</strong> demselben<br />

Muskel angeborenermaßen<br />

sehr unterschiedlich sein.<br />

… MACH MIT: Die beste<br />

Ernährung für die Muskeln<br />

Der Muskelaufbau kann durch die richtige Ernährung beeinflusst<br />

<strong>und</strong> unterstützt werden. Muskeln werden vor allem durch die Einlagerung<br />

von Eiweiß aufgebaut. Eiweiß ist in vielen Lebensmitteln<br />

enthalten, ganz besonders in pflanzlichen Stoffen wie Gemüse (vor<br />

allem Mais, Spinat, Grünkohl), in Sojaprodukten, Hülsenfrüchten<br />

<strong>und</strong> Nüssen. Tierische Eiweißlieferanten sind Milch, Quark, Eier,<br />

Käse, Fisch <strong>und</strong> Fleisch.<br />

Wer bei einer Diät auf Eiweiße verzichtet, dessen Körper baut nicht<br />

nur keine Muskeln mehr auf – er baut sie sogar ab! Auch zu viel<br />

oder zu einseitige Eiweiße sind für den Körper nicht gut, denn<br />

wir müssen täglich alle unterschiedlichen Aminosäuren mit der<br />

Nahrung zuführen. Eine ausgewogene, ganz natürliche „Eiweiß-<br />

Ernährung“ ist nicht nur die gesündeste, sondern auch die effektivste,<br />

wenn man Muskeln aufbauen will.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es wichtig, vor dem Essen zu trainieren, damit die<br />

Energiedepots im Training erst genutzt werden, um dann anschließend<br />

durch das Essen wieder aufgefüllt zu werden. Abends oder<br />

am Nachmittag ist das Training besonders empfehlenswert, da sich<br />

Strukturen des Körpers vor allem über Nacht neu aufbauen.<br />

Rezept Kräuterrührei mit<br />

Schinken <strong>und</strong> Käse<br />

2 Eier, etwas Milch, 1–2 EL gehackte Kräuter, Salz,<br />

Pfeffer, 1 TL Öl, 1 Tomate, ½ (Frühlings-)Zwiebel,<br />

1 Scheibe Schinken, 10–20 g Schafskäse<br />

Der Schafskäse kann auch durch eine andere Käsesorte<br />

oder aber durch eine zweite Scheibe Schinken<br />

ersetzt werden.<br />

Eier <strong>und</strong> Milch zusammen aufschlagen, Kräuter,<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer unterrühren. Tomate waschen,<br />

Zwiebel, Tomate, Käse, Schinken m<strong>und</strong>gerecht<br />

zuschneiden <strong>und</strong> untermischen. Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen, Mischung bei mittlerer Hitze mit Deckel<br />

4 Min. hart werden (stocken) lassen, evtl. wenden.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>- <strong>und</strong> Muskelsystem<br />

INFO Doping – Anabolika<br />

In Fitnesskreisen <strong>und</strong> vor allem im Kraftsport<br />

ist es in aller M<strong>und</strong>e: Dopingpräparate<br />

wie Anabolika. Sie haben im Körper eine<br />

anabole Wirkung, das heißt, sie fördern die<br />

Eiweißherstellung, so dass es zum Aufbau<br />

körpereigenen Gewebes kommt. Doch<br />

dadurch entstehen keine großen Muskeln.<br />

Stattdessen lagert sich im Muskel<br />

vor allem Wasser ein. Zum Teil wird Fett<br />

abgebaut, so dass der Körper muskulöser<br />

wirkt. Am bekanntesten sind die anabolen<br />

Steroide. Sie ahmen die Wirkung von<br />

männlichen Sexualhormonen nach. Doch<br />

Vorsicht: Sie stehen nicht nur auf der<br />

Dopingliste, ihre Verwendung auch ist<br />

illegal, denn sie haben eine Vielzahl<br />

gefährlicher Nebenwirkungen. Dazu zählen<br />

Akne, Herz-Kreislauf-Probleme, Unfruchtbarkeit<br />

<strong>und</strong> Schädigungen der Leber.<br />

Häufig wird das Herz so geschädigt, dass<br />

es zum plötzlichen Herztod kommen kann.<br />

INFO Eiweiss<br />

Nahrungseiweiß besteht aus 20 unterschiedlichen<br />

Aminosäuren, 8 davon sind<br />

lebensnotwendig (essentiell) <strong>und</strong> können<br />

vom Körper nicht selbstständig aufgebaut<br />

werden.<br />

• Eiweiß fördert den Muskelaufbau.<br />

• Eiweiß schützt das Herz.<br />

• Eiweiß reguliert den Blutzuckerspiegel.<br />

• Eiweiß macht satt <strong>und</strong> beugt Heißhungerattacken<br />

vor.<br />

• Eiweiß stärkt das Immunsystem.<br />

Besonders reiche Eiweißquellen sind:<br />

• Hülsenfrüchte, Nüsse, Bohnen<br />

• Milch, Eier, Käse, Fleisch<br />

1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag<br />

sollte es sein.<br />

28 29


R<strong>und</strong>Um Fit!<br />

Die Muskeln sind in erster Linie für Bewegung ausgelegt.<br />

Wer sich viel bewegt, stärkt seine Muskeln, deshalb ist<br />

es nie zu spät, um mit Bewegung anzufangen <strong>und</strong> die<br />

Muskeln zu unterstützen. Bewegung an der frischen<br />

Luft ist besonders ges<strong>und</strong>, z. B. Fußball spielen, Fahrrad<br />

fahren, in einem Verein aktiv sein oder einfach den Weg<br />

zur Schule zu Fuß gehen. Selbst wer nur eine Haltestelle<br />

früher aussteigt <strong>und</strong> den Rest läuft, hält seine Muskeln<br />

in Bewegung – <strong>und</strong> trainiert sie damit! Denn Bewegung<br />

steigert den Muskelstoffwechsel. <strong>Das</strong> heißt, die Muskeln<br />

werden besser durchblutet <strong>und</strong> Energie <strong>und</strong> Sauerstoff<br />

gelangen schneller in die feinen Bereiche der Muskulatur.<br />

Nachstehend ein paar Übungsbeispiele.<br />

U-Halte (Schulterblattmuskulatur):<br />

• Lege dich in Bauchlage auf eine Matte <strong>und</strong> stelle die Fußspitzen auf.<br />

• Hebe den Oberkörper bis zum Bauchnabel vom Boden <strong>und</strong><br />

halte deinen Blick stets zum Boden gerichtet.<br />

• Die Arme bilden ein U, das heißt, sie bilden im Schulterbereich<br />

eine Gerade <strong>und</strong> haben im Ellbogengelenk einen rechten Winkel.<br />

• Versuche die Schulterblätter hinter dem Rücken möglichst nah zueinanderzuführen<br />

<strong>und</strong> wieder zurück in die Ausgangsposition.<br />

• Wiederhole das Ganze ca. 15-mal, atme während der Durchführung<br />

ruhig <strong>und</strong> gleichmäßig.<br />

• Führe die Übung noch 2-mal mit je 15 Wiederholungen durch<br />

<strong>und</strong> mache eine Minute Pause zwischendurch.<br />

Mein 30-Tage-R<strong>und</strong>um-Fit-Programm<br />

Körperliche Fitness umfasst fünf Dinge:<br />

• Kraft – die Muskeln können Widerstände<br />

überwinden.<br />

• Beweglichkeit – man kann sich gut<br />

beugen <strong>und</strong> dehnen.<br />

• Ausdauer – man kann sich lange<br />

anstrengen, ohne zu ermüden.<br />

• Koordination – man kann verschiedene Bewegungsformen<br />

miteinander verknüpfen.<br />

• Schnelligkeit – man kann sich schnell bewegen.<br />

Dein Check<br />

Wie leicht oder schwer<br />

ist dir die Übung gefallen?<br />

Kreuze an! Leicht Mittel Schwer<br />

1. Durchgang:<br />

2. Durchgang:<br />

3. Durchgang:<br />

Kreuze den Tag an, an dem du die Übung ausgeführt hast.<br />

Kreuze an! M D M D F S S M D M D F S S M D M D F S S M D M D F S S M D<br />

U-Halte<br />

3 x 15 Übungen<br />

Skifahrerhocke<br />

2 x 20 Sek.<br />

Liegestütz<br />

3 x 10 Übungen<br />

Viel Erfolg!<br />

Skifahrerhocke an der Wand/am Partner<br />

(Halteübung für die Oberschenkel):<br />

• Stelle dich mit dem Rücken an eine<br />

Wand oder den Rücken eines Partners.<br />

• Beuge deine Knie <strong>und</strong> deine Hüfte<br />

so, dass in beiden Gelenken <strong>und</strong><br />

möglichst auch im Fußgelenk ein<br />

nahezu rechter Winkel entsteht.<br />

• Dabei bleiben eure Rücken oder dein<br />

Rücken mit der Wand in ständigem Kontakt.<br />

• Halte die Übung ca. 20–30 Sek. <strong>und</strong> atme dabei gleichmäßig<br />

<strong>und</strong> ruhig weiter.<br />

Liegestütz (Armmuskulatur):<br />

Dein Check<br />

Wie leicht oder schwer<br />

ist dir die Übung gefallen?<br />

Kreuze an! Leicht Mittel Schwer<br />

1. Durchgang:<br />

2. Durchgang:<br />

3. Durchgang:<br />

• Stütze dich auf deine Handflächen mit ausgespreizten<br />

Fingern sowie auf die aufgestellten Zehen <strong>und</strong> hebe deinen<br />

Körper an.<br />

• Der ganze Körper bleibt in Spannung <strong>und</strong> bildet eine gerade<br />

Linie (achte auch wieder auf den Blick zum Boden, Kopf<br />

in Verlängerung der Wirbelsäule).<br />

• Beuge die Ellbogen, so weit es geht, <strong>und</strong> bringe deinen<br />

Körper gleichmäßig zum Boden, ohne ihn abzulegen.<br />

• Stemme dich danach wieder hoch.<br />

• Führe das Ganze<br />

insgesamt 3-mal mit<br />

10 Wiederholungen<br />

durch, mache eine<br />

Minute Pause zwischen<br />

den Durchgängen.<br />

Dein Check<br />

Wie leicht oder schwer<br />

ist dir die Übung gefallen?<br />

Kreuze an! Leicht Mittel Schwer<br />

1. Durchgang:<br />

2. Durchgang:<br />

3. Durchgang:<br />

<strong>Das</strong> <strong>Skelett</strong>- <strong>und</strong> Muskelsystem<br />

CHECK<br />

Training<br />

Für alle Übungen zur Aktivierung der<br />

Muskeln (siehe Test auf der nächsten Seite,<br />

Aufgaben 1–5) gilt: Führe sie so lange<br />

durch, bis du ein leichtes Brennen in der<br />

Muskulatur spürst. Im Idealfall machst du<br />

danach eine kleine Pause <strong>und</strong> wiederholst<br />

die Übungen 1- bis 2-mal.<br />

Vor Anstrengungen bitte aufwärmen!<br />

Aufwärmen bereitet die Muskeln auf die<br />

nachfolgende Anstrengung vor: Sauerstoffreiches<br />

Blut fließt hinein <strong>und</strong> Abbaustoffe<br />

werden abtransportiert. Die Muskeln werden<br />

besser durchblutet, mit Energie versorgt, so<br />

dass sie leichter arbeiten können. Somit wird<br />

Verletzungen vorgebeugt.<br />

INFO krampf / Muskelkater<br />

Ein Krampf ist eine plötzlich auftretende<br />

Muskelkontraktion, die von zu vielen Fasern<br />

auf einmal ausgeführt wird. Gründe hierfür<br />

können eine Ermüdung des Muskel-Nerv-<br />

Zusammenspiels oder ein Mineralienverlust,<br />

z. B. durch starkes Schwitzen, sein.<br />

Muskelkater ist schmerzhaft <strong>und</strong> entsteht<br />

nach anstrengender sportlicher Betätigung.<br />

Es handelt sich dabei um ein Einreißen in den<br />

Z-Scheiben der Sarkomere <strong>und</strong> eine daraus<br />

resultierende Entzündung der Risse. Die Risse<br />

bluten in der Regel nicht <strong>und</strong> sind völlig<br />

ungefährlich. In ihnen sammelt sich Wasser,<br />

welches den Schmerz auslöst. Muskelkater<br />

beginnt ca. 12–48 St<strong>und</strong>en nach extremer<br />

Belastung. Eine Behandlung mit Wärme<br />

erhöht die Durchblutung <strong>und</strong> transportiert<br />

damit die überschüssige Flüssigkeit ab <strong>und</strong><br />

lindert den Schmerz.<br />

30 31


Test<br />

Alles fit?<br />

wie kräftig sind Deine<br />

Muskeln? Was für ein<br />

Bewegungstyp bist Du?<br />

1 Get up, get down! Setze dich<br />

auf eine Stuhlkante <strong>und</strong> stelle<br />

die Füße schulterbreit auseinander<br />

auf. Lasse die Arme locker<br />

hängen <strong>und</strong> stehe nun aus der<br />

Position immer wieder auf, ohne<br />

dein Gewicht voll abzulegen. Wie<br />

viele Wiederholungen schaffst du<br />

innerhalb von 30 Sek<strong>und</strong>en?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

2 Nähmaschine: Setze dich<br />

auf einen Stuhl <strong>und</strong> zeichne eine<br />

Linie zwischen deinen Beinen.<br />

Tippe jetzt, so schnell es geht, mit<br />

beiden Beinen innerhalb von 15<br />

Sek<strong>und</strong>en von links nach rechts.<br />

Wie viele Kontakte schaffst du?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Bitte ankreuzen:<br />

Bis zu 15 Wiederholungen<br />

15–25 Wiederholungen<br />

Mehr als 25 Wiederholungen<br />

Mehr als 35 Kontakte<br />

25–35 Kontakte<br />

Bis zu 25 Kontakte<br />

3 Waage: Nimm dir zwei kleine Hanteln<br />

von jeweils maximal 2 kg oder zwei<br />

1,5-Liter-Wasserflaschen <strong>und</strong> stelle dich<br />

mit ihnen aufrecht hin. Strecke deine Arme<br />

seitlich aus <strong>und</strong> teste, wie lange du diese<br />

Position bei gleichmäßiger Atmung halten<br />

kannst.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Bis zu 20 Sek<strong>und</strong>en<br />

20–40 Sek<strong>und</strong>en<br />

Über 40 Sek<strong>und</strong>en<br />

4 Brett: Stütze dich auf deine beiden<br />

Unterarme <strong>und</strong> stelle die Fußspitzen auf,<br />

so dass dein gesamter Körper auf den<br />

Füßen <strong>und</strong> den Unterarmen lastet. Dein<br />

Blick richtet sich dabei die ganze Zeit zum<br />

Boden. Achte darauf, dass dein Körper<br />

eine gerade Linie bildet. Wie lange kannst<br />

du deinen Körper bei gleichmäßiger<br />

Atmung so halten?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Über 30 Sek<strong>und</strong>en<br />

15–30 Sek<strong>und</strong>en<br />

Bis zu 15 Sek<strong>und</strong>en<br />

5 Crunches: Lege dich mit dem Rücken<br />

auf den Boden <strong>und</strong> stelle die Füße im<br />

90-Grad-Winkel auf. Richte nun immer<br />

wieder deinen Oberkörper mit nach vorn<br />

gestreckten Armen so weit auf, dass deine<br />

Fingerspitzen deine Knie berühren. Die Lendenwirbelsäule<br />

bleibt am Boden. Wie viele<br />

Wiederholungen schaffst du innerhalb von<br />

40 Sek<strong>und</strong>en?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Bis zu 20 Wiederholungen<br />

20–35 Wiederholungen<br />

Über 35 Wiederholungen<br />

TESTAuswertung<br />

Übertrage deine Ergebnisse in die Tabelle, addiere die dazugehörenden<br />

Punkte <strong>und</strong> lies die entsprechende Auswertung durch.<br />

Frage 1 2 3 4 5 Gesamt-<br />

Antwort A B C A B C A B C A B C A B C punktzahl:<br />

Punkte 0 1 2 2 1 0 0 1 2 2 1 0 0 1 2<br />

Maximal 10 Punkte sind zu erhalten.<br />

<strong>Das</strong> Kraftpaket (8–10 Punkte):<br />

Etwa 20–40 % unseres Körpers sind Muskeln. Der Mensch ist<br />

dazu geboren, sie zu bewegen. <strong>Das</strong> wusstest du auch schon vor<br />

dem Kapitel <strong>und</strong> verhältst dich dementsprechend. Deine Muskulatur<br />

ist kräftig <strong>und</strong> fit. Bleibe genauso aktiv wie jetzt. Wenn<br />

du deiner Muskulatur weiter so viel Bewegung verschaffst, dann<br />

wird sie noch stärker <strong>und</strong> kräftiger. Achte aber zusätzlich auf die<br />

anderen Komponenten der Fitness <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit wie Ernährung,<br />

Ausdauer, Koordination <strong>und</strong> Beweglichkeit.<br />

Der Ausbaufähige (3–7 Punkte):<br />

Bewegung, Sport <strong>und</strong> Aktivität gehören bereits zu deinem Leben.<br />

Muskulär bist du in einer ordentlichen Verfassung, aber es ist auf<br />

jeden Fall noch Luft nach oben. Deine Muskulatur könnte noch<br />

etwas kräftiger <strong>und</strong> stärker sein. Oft wirst du dich wahrscheinlich<br />

mit deiner Motivation für Sport herumärgern. Finde für dich den<br />

passenden Sport, den du regelmäßig betreiben möchtest, dann<br />

fällt das Aktivsein viel leichter. 1- bis 2-mal die Woche reicht dabei<br />

für den Anfang vollkommen aus.<br />

Der Gemütliche (0–2 Punkte):<br />

Für die Kraft deiner Muskulatur <strong>und</strong> damit für deine Fitness<br />

tust du eindeutig zu wenig. Nicht nur, dass deine Muskelkraft<br />

dabei immer weiter abnimmt, dein Wohlbefinden<br />

leidet ebenfalls unter zu wenig Aktivität. Durch das viele<br />

Sitzen in der Schule <strong>und</strong> zu Hause bist du gefordert, dich in<br />

deiner freien Zeit zu bewegen. Bewegung kann dabei ganz<br />

vielfältig sein: in der Pause, mit dem Rad fahren, zu Fuß zur<br />

Schule gehen usw. Alles das sind Möglichkeiten, langsam<br />

aktiv zu werden. Deine Muskulatur ist für ständiges Sitzen<br />

<strong>und</strong> Faulenzen nicht gemacht – sie braucht Reize, um<br />

sich zu entwickeln, also fordere sie. Trainiere zum Beispiel<br />

mit den Übungen aus dem Test oder dem Kapitel. Nach<br />

kurzer Zeit werden sie dir bereits viel leichter fallen. Als<br />

„Nebeneffekt“ verbessern sich auch noch dein Aussehen<br />

<strong>und</strong> dein Wohlbefinden, denn beim Sport werden positive<br />

Gefühle freigesetzt. Starte am besten gleich noch mal mit<br />

den Übungen. Führe sie mehrmals die Woche aus <strong>und</strong><br />

lasse dich von schwächeren Tagen in deiner Motivation<br />

nicht zurückwerfen.<br />

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