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Rückblick: Der Kulturausschuss hat nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung einen Entwurfsvorschlag für neue Hirschbacher Ortschaftsabgrenzungen, Straßenbezeichnungen und Hausnummerierungen ausgearbeitet. Der Gemeinderat hat daraufhin diesen Entwurf behandelt und mit Beschluss den Kulturausschuss beauftragt, dieses Thema weiter zu bearbeiten. In Form von zwei Informationsveranstaltungen (13./14. Juni 2006, Gasthaus Freudenthaler/Ehrentraut) hat der Kulturausschuss diesen Entwurfsvorschlag schließlich erstmals öffentlich präsentiert. Die Präsentation umfasste einerseits die Ausgangssituation und Gründe für eine Neuordnung sowie mögliche Lösungsansätze je Ortschaft. Ortschaft Hirschbach Ist-Zustand und Hintergründe: Es ist unbestritten, dass durch die während den letzten Jahrzehnten durchgeführten Neuwidmungen bzw. Parzellierungen ständig neue Hausnummern entstanden sind, die Orientierung immer schwieriger wurde und nun kaum mehr nachvollziehbar ist. Alleine in der Ortschaft Hirschbach gibt es mittlerweile rund 110 Objekte, die nicht geografisch sondern überwiegend nach deren zeitlichen Entstehung entsprechend fortlaufend nummeriert sind. Ein Umstand, der jeder Logik entbehrt. Ortschaft Auerbach Hierzu werden einige Beispiele für deutliche Überschneidungen angeführt: - Hirschbach ist bereits über die Ortschaften Unterhirschgraben und Kirchberg hinausgewachsen - in Unterhirschgraben befinden sich Objekte aus Auerbach und Gossenreith - in Berg befinden sich Objekte aus Unterhirschgraben - zwei Objekte von Unterhirschgraben sind über den Güterweg Pemsedt erschlossen - gravierende Vermischungen zwischen Hofreith und Pemsedt - ein Objekt von Auerbach befindet sich in Berg - ein Objekt von Oberhirschgraben befindet sich außerhalb dieser Ortschaft (Nähe Guttenbrunn) - ein Objekt von Tischberg befindet sich in Oberdorf - Zweiteilung von Oberdorf (zwei Objekte nur über Schenkenfelden erreichbar) - starke Vermischung zwischen Oberdorf und Thierberg - Vermischung zwischen Guttenbrunn und Thierberg (Böhmerwaldbundesstraße) - Prechtleinschlag (nur ein Objekt) inmitten von Thierberg - uvm. Zudem kann in nur wenigen Ortschaften von einer logischen und fortlaufenden Hausnummerierung gesprochen werden. Problemstellung: Das Problem aufgrund der vielen Ortschaftsüberschneidungen und der ungeordneten Nummerierungen ist also offensichtlich und führt immer mehr zu Erschwernissen und unnötigen Zeitverzögerungen bei Notfällen für Rettung, Arzt und Polizei. Auf Einladung des Kulturausschusses hin referierte der Bürgermeister der Marktgemeinde Schenkenfelden, Johann Pötscher, über seine praktischen Erfahrungen, Vorgangsweisen sowie Bevölkerungsreaktionen im Zuge der erfolgten Straßenneuordnung in Schenkenfelden im Jahr 1999. Aber auch in den einzelnen Ortschaften gibt es zahlreiche Überschneidungen, die zwar teilweise auf alten Flurzuteilungen beruhen, aber aus der Sicht der Erschließung (Zufahrt) keine vernünftig erklärbare und zeitgemäße Orientierung bieten. -Seite 2- Auch die Zustelldienste haben ständig mit der zum Teil undurchsichtigen Hausnummerierung zu kämpfen und bezahlen dies oft mit unnötigen Irrfahrten. Selbst für Einheimische wird es immer schwieriger, verbindliche Auskünfte gegenüber Fremden geben zu können. Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn in bestimmten Bereichen neue Baugründe entstehen und hierfür keine passende Kennzeichnung mit „Nummernreserve“ vorhanden ist. Eine klare Gesamtlösung ist dringend erforderlich, wenn auch aufgrund der ländlichen Geografie sicherlich nicht alles zu 100% verbessert und optimiert werden kann. Straßenbezeichnungen: Als erster Schritt ist die Schaffung von Straßenbezeichnungen in der Ortschaft Hirschbach unumgänglich. Der Entwurf sieht zunächst 13 Straßen vor, wobei für deren Namensgebung grundsätzlich die Hauptfahrt-
ichtungen (z. B. Freistädter Straße) und weiters bereits traditionelle Zuordnungen (z. B. Pfarrergraben, Museumsstraße usw.) eine Rolle spielen. Für einige Straßen werden im Hinblick auf die touristische Ausrichtung Hirschbachs auch Kräuterbezeichnungen vorgeschlagen (z. B. Melissenweg). Generell sind die betroffenen Einwohner eingeladen, bei der Straßennamensfindung konstruktiv mitzuwirken. Neue Ortschaftseingrenzungen: Als nächster Schritt sind die Abgrenzungen der jeweiligen Ortschaften neu zu überdenken. Wie bereits bei den Überschneidungen (Seite 2) beispielhaft angeführt, befinden sich rund 35 Objekte nicht in der Ortschaft, dessen Adressbezeichnung sie führen. Dabei sind diese betroffenen Objekte zumeist seit jeher in der künftigen Ortschaft gesellschaftlich integriert. Das heißt im Klartext, dass mehrere Objekte aufgrund ihrer Lage und Erschließung logischerweise eine neue Adressbezeichnung erhalten werden. Ortschaft Thierberg Darüber hinaus ist bei jenen Ortschaften, die entsprechend besiedelte Seitenstraßen (z. B. in Auerbach, Unterhirschgraben usw.) haben bzw. sehr stark zersiedelt sind (z. B. Guttenbrunn, Thierberg usw.) die Einführung von Ortschaftszusatzbezeichnungen (z. B. Guttenbrunn- Rabensteig, Betriebsbaugebiet usw.) geplant. In vereinzelten Fällen wird man aufgrund der verschiedenen Erschließung sogar eine Ortschaftsteilung (z. B. Hofreith) in Erwägung ziehen müssen. Neues Nummerierungssystem: Die Einführung von Straßenbezeichnungen und die Neuzuordnung verschiedener Häuser bringt verständlicherweise eine Neuordnung der Hausnummerierungen in fast allen Ortschaften mit sich. Das Ziel ist schließlich, die Nummerierungen so zu ordnen, dass das nähest gelegene Haus der jeweiligen Ortschaft (kürzeste Entfernung zum Ortszentrum) mit der Hausnummer „Eins“ beginnt. Diese Nummernzuordnung ist auch in anderen Gemeinden die Praxis und für Jedermann logisch und nachvollziehbar. Terminfahrplan: Von jeder Ortschaft liegen am Gemeindeamt Lagepläne mit den gekennzeichneten Änderungen auf. In diese Unterlagen können Sie jederzeit gerne einsehen bzw. diese auch anfordern. Bis Freitag, den 11. August 2006 besteht für alle HirschbacherInnen noch die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Vorschläge beim Gemeindeamt schriftlich zu deponieren. -Seite 3- Reaktionen der Bevölkerung: In den beiden Informationsabenden wurden bereits verschiedenste Punkte des Konzeptes diskutiert. Grundsätzlich wurde das Gesamtkonzept mehrheitlich sehr positiv aufgenommen. Vereinzelt hingegen wird das Konzept als „zu massiver Eingriff“ betrachtet. Konkret wurden Bedenken hinsichtlich zu langer Ortschaftszusatzbezeichnungen geäußert. Die Einführung von Kräuter-Straßennamen wurde einerseits mit Skepsis kommentiert, andererseits wiederum besonders begrüßt. Ob der Ortsplatz gesondert bezeichnet werden soll, erfordert ebenfalls noch Überlegungen. Unmittelbar nach den Info-Abenden langten einige schriftliche Stellungnahmen mit Wünschen, Anregungen und Verbesserungsvorschlägen am Gemeindeamt ein, die im Kulturausschuss noch eingehend behandelt werden. Post-Adressierung: Der Vorschlag von Ortschaftszusatzbezeichnungen hat erwartungsgemäß verschiedene Reaktionen ausgelöst. An einer Optimallösung muss noch gearbeitet werden. Eine Möglichkeit wäre, die Adressierung von Straße und Stammortschaft, wie es auch bereits möglich ist, da die Post ohnehin nur nach Postleitzahlen sortiert. Muster1 Herrn Ing. Stefan Eder Guttenbrunn-Rabensteig 2 4242 Hirschbach i. M. oder Herrn Ing. Stefan Eder Rabensteig 2 4242 Guttenbrunn Muster2
Seite 1: Amtsblatt N r. 8 / 2 0 0 6 1 2 . J

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