Wanderkarte - Hamburger Kunsthalle

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Sonne, Mond und Sterne … hat Gott erschaffen,
so steht es in der Bibel und so malt es Meister Bertram
im Mittelalter auf seinen Kirchenaltar: Gott wendet sich den Gestirnen
zu und blickt auf die drei ausgestreckten Finger seiner
rechten Hand. Vielleicht zählt er damit ihre drei in der Bibel genannten
Aufgaben auf? Zum einen sollten sie Tag und Nacht
trennen, dann sollten sie die Zeit einteilen in Wochentage, und
zum dritten sollten sie den Menschen Hinweise für wichtige Ereignisse
geben (so orientieren sich Kapitäne auf See bis heute an
den Sternen). Dabei sollten sie den Menschen auch die göttliche
Größe und Ordnung zeigen.
Ordnung ist eine Bedeutung des griechischen Wortes Kosmos,
und man ging schon in der Antike davon aus, dass alles seinen
festen Ort im zeitlich und räumlich begrenzten Kosmos hat. Die
Erdscheibe, mit einer Wölbung für den Himmel oben und einer
für die Hölle unten, vermutete man natürlich im Mittelpunkt
des Kosmos.
Zähle einmal nach, wie viele Gestirne Bertram zeigt: Die Zahl
✎ –––––– galt im Mittelalter als heilig und entsprach
zudem der Anzahl der damals bekannten Planeten:
Mond/Luna, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn, Sonne. Nach
diesen Planeten wurden auch die sieben Wochentage benannt,
was man z. B. in ihren französischen Bezeichnungen bis heute
nachvollziehen kann: lundi, mardi, mercredi, jeudi, vendredi,
samedi, dimanche. Im Deutschen verraten nur noch der
Mon(d)tag und der Sonn(en)tag, dass sie nach den beiden
Hauptgestirnen benannt sind. Findest Du in
anderen Sprachen bei den Namen der Wochentage
noch Hinweise auf die Planeten?
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