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Programmwoche 43/2013 - ARD.de

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<strong>43</strong>/<strong>2013</strong><br />

Samstag, 19. Oktober <strong>2013</strong> - Fortsetzung<br />

Tatort Esslingen: Ein junger Türke tötet <strong>de</strong>n Freund seiner Schwester mit 40<br />

Messerstichen. Tatort Berlin: Eine junge Türkin wird von ihrem Mann regelrecht<br />

hingerichtet. Tatort Djiarbakir: Eine Mutter pen<strong>de</strong>lt zwischen <strong>de</strong>m Grab ihrer Tochter<br />

und <strong>de</strong>r Gefängniszelle ihres Sohnes, <strong>de</strong>r diese umgebracht hat. In allen drei Fällen war<br />

das Tatmotiv verletzte Familienehre. In allen drei Fällen waren nahe Verwandte die<br />

Mör<strong>de</strong>r: <strong>de</strong>r Vater, die Brü<strong>de</strong>r, die Onkel. 45 Mor<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n in Deutschland in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren 'im Namen <strong>de</strong>r Ehre' verübt. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Denn<br />

Ehrenmor<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n nicht selten als Unfälle o<strong>de</strong>r Selbstmord getarnt. Und: Häufig wird<br />

die Tat von <strong>de</strong>r Familie beschlossen und geför<strong>de</strong>rt.<br />

Warum töten junge Türken ihre Schwestern, mit <strong>de</strong>nen sie gemeinsam aufgewachsen<br />

sind? Warum bringen Väter ihre Töchter um, warum lassen Mütter das zu? Warum<br />

folgen alle alten Traditionen, die aus <strong>de</strong>r Heimat ihrer Eltern o<strong>de</strong>r Großeltern stammen,<br />

obwohl sie selbst in Deutschland aufgewachsen, ja geboren sind? Warum ist die<br />

Verteidigung <strong>de</strong>r Ehre mehr wert als ein Menschenleben? Warum gehört zum Bild von<br />

Männlichkeit auch Gewalt? Wie wer<strong>de</strong>n die Jungen von ihren Müttern und Vätern<br />

erzogen, dass sie keinen an<strong>de</strong>ren Ausweg sehen, als ihre Schwestern zu schlagen<br />

o<strong>de</strong>r gar zu töten?<br />

Susanne Babila ist durch Deutschland und die Türkei gereist, sprach mit jungen<br />

Türkinnen, auch mit einer Frau, <strong>de</strong>ren Brü<strong>de</strong>r ihren Freund umbrachten, mit Männern,<br />

<strong>de</strong>ren Frauen getötet wur<strong>de</strong>n und vor allem mit jungen Türken, die in Deutschland<br />

aufwuchsen und trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>m Druck uralter Mannbarkeitsriten ausgeliefert sind.<br />

(Erstsendung SWFS: 06.02.2006)<br />

RBB<br />

11.10<br />

Die Stasi-Zentrale<br />

Ein Film von Jan Lorenzen<br />

Nichts war in <strong>de</strong>r DDR so geheim wie die Zentrale <strong>de</strong>s Ministeriums für<br />

Staatssicherheit in Berlin- Lichtenberg. Auf fast zwei Quadratkilometern residierte hier<br />

bis 1990 die gefürchtete Geheimpolizei <strong>de</strong>r DDR, die Stasi. Knapp 10.000<br />

MfS-Mitarbeiter hatten hier ihren Arbeitsplatz. Von hier aus schickten sie ihre<br />

'Kundschafter' ins 'Operationsgebiet', von hier aus wur<strong>de</strong> das Netz Inoffizieller<br />

Mitarbeiter gesteuert, die Opposition überwacht, Verhaftungen angeordnet und<br />

'Sicherungseinsätze' durchgeführt.<br />

Für die meisten DDR-Bürger war das Gelän<strong>de</strong> eine terra incognita, ein hermetisch<br />

abgeriegelter Teil ihrer Stadt, <strong>de</strong>n sie nicht betreten konnten. Die Stasi-Zentrale<br />

zerschnitt ein historisch gewachsenes Wohngebiet und fraß sich immer tiefer in <strong>de</strong>n<br />

Lichtenberger Kiez. Wohnhäuser mussten weichen, Gewerbebetriebe umziehen, ganze<br />

Straßenzüge verschwan<strong>de</strong>n vom Berliner Stadtplan. Wie gingen die, die hier im Kiez<br />

wohnten, mit <strong>de</strong>n unheimlichen Nachbarn um? Was be<strong>de</strong>utete es, in unmittelbarer<br />

Nähe eines Geheimdienstkomplexes zu leben? Und was geschah hinter <strong>de</strong>n Mauern?<br />

NDR<br />

11.55<br />

'Die Stasi-Zentrale' erzählt große und kleine Geschichten, die sich um <strong>de</strong>n mächtigen<br />

MfS-Gebäu<strong>de</strong>komplex ranken. Er erzählt aber auch, wie sich hinter <strong>de</strong>n<br />

undurchdringlichen Mauern ein Geheimdienst immer weiter von <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />

abschottete, je<strong>de</strong>r Zweifel am eigenen Tun erstickt wur<strong>de</strong> - bis zum 15. Januar 1990,<br />

als Demonstranten die Stasi-Zentrale in <strong>de</strong>r Normannenstraße stürmten. Er erzählt die<br />

bis heute unbekannte Geschichte eines geheimnisumwitterten, unheimlichen Ortes.<br />

(Erstsendung RBB: 28.12.2009)<br />

Moskau lässt die Puppen tanzen<br />

Ein Film von Rita Knobel-Ulrich<br />

Stand: 18.10.<strong>2013</strong><br />

Schwarzweiß Breitbild 16:9 HD High Definition<br />

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