Positionspapier - CVP Schweiz
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Das Gebäudeprogramm muss im Rahmen der Energiestrategie 2050 verstärkt werden durch<br />
weitere Massnahmen bei Gebäuden, die generell den Stromverbrauch senken oder Strom aus<br />
erneuerbaren Energien erzeugen.<br />
Die <strong>CVP</strong> fordert die Entwicklung obligatorischer und einheitlicher Standards für die Sanierung von<br />
Altbauten. Ein Konkordat der Kantone soll diese Standards durchsetzen.<br />
Der Gebäudeenergieausweis der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) muss<br />
Voraussetzung für finanzielle Leistungen von Bund und Kantonen sein. Wir wollen eine<br />
schweizweit gültige Deklaration des Energieverbrauchs (Gebäudeenergieausweis) einführen.<br />
Der Bundesrat muss prüfen, inwiefern die Schaffung eines Lehrstuhls für Gebäudetechnik an der<br />
ETH möglich wäre. In der integralen Gebäudetechnologie liegt ein enormes, bisher kaum<br />
ausgeschöpftes Potential für Energieeinsparungen. Es braucht einen eigenen Lehrstuhl für<br />
Gebäudetechnik, damit die notwendige Forschung und der Bedarf an dringend benötigten<br />
Fachkräften sichergestellt werden kann.<br />
Die Kantone sollten Vorschriften über die Neuinstallation und den Ersatz von ortsfesten<br />
elektrischen Widerstandsheizungen erlassen können. Widerstandsheizungen sollten ab 2015 mit<br />
einer Sanierungsfrist von 10 Jahren verboten werden, wobei pragmatische Ausnahmen möglich<br />
sein sollen (z.B. wo sich ein Ersatz aus denkmalschützerischer oder ökonomischer Sicht stark<br />
negativ auswirken würden).<br />
Die Vorgaben für elektrische Geräte müssen kontinuierlich an die beste Praxis und Technologie<br />
angepasst werden; sie sollen sich mindestens an den europäischen Normen orientieren.<br />
Für viele Mieterinnen und Mieter lohnt sich das Energiesparen kaum, weil keine<br />
verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung erstellt wird. Die Energiekosten werden oft<br />
pauschal verrechnet. Massstab ist meistens die Wohnfläche, allenfalls das Volumen. Bei einer<br />
schlecht isolierten Gebäudehülle haben die Mieter und nicht der Hausbesitzer die Mehrkosten zu<br />
bezahlen. Für die Hausbesitzenden besteht somit wenig Anreiz, ihre Liegenschaften energetisch<br />
zu sanieren. Damit klima- und energieeffizienzbezogene Massnahmen im Gebäudebereich<br />
umgesetzt werden, muss der Anreiz für die Hausbesitzenden erhöht werden.<br />
Die <strong>CVP</strong> fordert, dass intelligente Netze (Smart Grids) gefördert werden. Denn Smart Grids<br />
verbessern die Effizienz der Stromversorgung stark.<br />
Erneuerbare Energien<br />
Die Stromversorgung der <strong>Schweiz</strong> soll langfristig vor allem durch inländische erneuerbare<br />
Elektrizitätsproduktion gewährleistet werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der<br />
Stromproduktion liegt heute bei rund 54.5 % der schweizerischen Elektrizitätsproduktion. Dabei<br />
stammt der überwiegende Anteil aus der Wasserkraftnutzung. Der Beitrag der neuen erneuerbaren<br />
Energien betrug 2011 rund 2.7 % der gesamten Elektrizitätsproduktion. Die Photovoltaik hat das mit<br />
Abstand grösste nicht erschlossene Potential. Sie könnte um 2050 rund 20 % des derzeitigen<br />
Strombedarfs decken. Die Nutzung der Sonnenenergie muss möglichst umfassend und effizient<br />
ermöglicht und entsprechend gefördert werden.<br />
Die <strong>CVP</strong> will das System der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) für effiziente<br />
Stromproduktionsformen an die Entwicklung des Marktes anpassen. Mittelfristig muss es unser<br />
Ziel sein, dass die neuen erneuerbaren Energien zu Netzpreisen produziert werden können und<br />
die KEV somit überflüssig wird.