13.01.2014 Aufrufe

Ausgabe Nr. 03/2012 - ICEJ

Ausgabe Nr. 03/2012 - ICEJ

Ausgabe Nr. 03/2012 - ICEJ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Unterstützen<br />

Sie mit Ihrem<br />

Kauf den Dienst<br />

der <strong>ICEJ</strong><br />

2<br />

1<br />

<strong>ICEJ</strong> - shop.de<br />

<strong>ICEJ</strong><br />

BONHOEFFER<br />

Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet<br />

von Eric Metaxas<br />

In seiner großen Biografie entfaltet Metaxas Dietrich Bonhoeffers spannende<br />

Lebensgeschichte. Neue Erkenntnisse und Einblicke in wenig bekannte<br />

Briefe und Dokumente zeichnen ein vielschichtiges Bild des Theologen,<br />

Agenten und Märtyrers.<br />

Gebunden mit Schutzumschlag, 752 Seiten<br />

ISBN: 978-3-7751-5271-6; Verlag: SCM Hänssler<br />

EUR 29,95<br />

Luxuriöse goldene/silberne<br />

TORAH-Salbölflasche<br />

Light of Jerusalem<br />

Gefüllt mit Original „Light of Jerusalem”-Salböl, metallummantelte<br />

Flasche im TORAH-Design, Gold (auch in Silber erhältlich). Lieferung in hochwertiger<br />

Geschenkverpackung. Salböl mit Myrrhe, Weihrauch und Zimt.<br />

27 ml für EUR 39,35<br />

4<br />

DIE DECKE DES SCHWEIGENS<br />

von Jobst Bittner<br />

Die meisten Familien in Deutschland leben – ohne es zu merken – unter einer<br />

„Decke des Schweigens“. Sie sind die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration und tragen<br />

die schuldhaften Verstrickungen, traumatischen Erfahrungen sowie die Flucht und<br />

Vertreibung dieser Generation heute noch mit sich herum. Unter biblisch-theologischen,<br />

kirchengeschichtlichen und psychologischen Aspekten beleuchtet Jobst Bittner, was<br />

die „Decke des Schweigens“ ausmacht und wie wir sie durchbrechen können.<br />

Gebunden mit Schutzumschlag<br />

ISBN 978-3-9812441-7-5; TOS Verlag EUR 16,95<br />

PF 31 13 37 · 70473 Stuttgart<br />

Tel.: (0711) 838894-80<br />

Fax: (0711) 838894-88<br />

kontakt@icej-shop.de<br />

3<br />

ENGEL, PROPHETEN<br />

UND DAS GUTE AUGE<br />

von Horst Krüger<br />

Das Buch ist eine Einstiegshilfe in die wunderbare Sprache<br />

von Gottes Volk und die tiefen Bedeutungen ihrer Worte<br />

und Ausdrücke. Es bietet einen Zugang zur Sprache der<br />

Juden insbesondere für solche ohne Hebräisch-Kenntnisse.<br />

Dadurch bekommt man ein ganz neues Verständnis für<br />

viele Bibelstellen – nicht nur des Alten Testaments.<br />

234 Seiten, Paperback,<br />

ISBN 978-3-00-<strong>03</strong>7519-4,<br />

GlaubensZentrum Bad Gandersheim<br />

5<br />

EUR 13,95<br />

Israel – Mehr als<br />

Kibbuz und Orangen<br />

von Doron Schneider<br />

www.icej-shop.de<br />

Leuchtende Orangen, wettergegerbte Kameltreiber, urige<br />

Kibbuzim. So erleben Touristen Israel. Doch Israel ist weit mehr.<br />

Doron Schneider erzählt vom Geheimangriff auf ein Terror-<br />

Schiff. Von der Gründung einer Bibelschule im Gefängnis<br />

und einer messianischen Gemeinde in der Wüste.<br />

ISBN: 978-3-7751-5338-6;<br />

Verlag: SCM Hänssler<br />

EUR 11,95<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>Nr</strong>. 3<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>ICEJ</strong><br />

WORT<br />

aus JERUSALEM<br />

Bestellschein<br />

Stück<br />

Beschreibung<br />

Hiermit bestelle/n wir/ich verbindlich:<br />

Einzelpreis<br />

EUR<br />

Gesamtpreis<br />

EUR<br />

... per Post senden<br />

oder per Fax an: (0711) 83 88 94 88<br />

Bitte die jeweilige Artikel-Anzahl eintragen!<br />

1 Eric Metaxas – Bonhoeffer gebunden, 752 Seiten 29,95<br />

2 TORAH-Salbölflasche metallummantelte Flasche in Gold oder Silber, 27ml 39,35<br />

3 Horst Krüger – Engel, Propheten und das gute Auge 234 Seiten 13,95<br />

4 Jobst Bittner – Die Decke des Schweigens gebunden mit Schutzumschlag 16,95<br />

5 Doron Schneider – Israel – Mehr als Kibbuz und Orangen 224 Seiten 11,95<br />

6 Malcolm Hedding – Set „Biblischer Zionismus“ komplett, fünf Bände 24,95<br />

7 Johannes Gerloff – Die Palästinenser gebunden, 384 Seiten 19,95<br />

8 Eau de Toilette King David Herrenduft, 100ml 35,00<br />

9 Salböle aus Israel Light Rose Lily je 7,5 ml-Flacons 6,00<br />

Vorname, Name<br />

Straße / <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ / Ort<br />

Telefon / E-Mail-Adresse (falls vorhanden)<br />

DIE PROPHETISCHE GEMEINDE<br />

10 Parfum je 30 ml . Flacon in antikem Stil: Rose of Sharon Queen of Sheba<br />

Light of Jerusalem Lily of the Valleys Essence of Ein Gedi<br />

15,95<br />

11 Martin Baron – Feste der Bibel und ihr Geheimnis sieben Bände 38,50<br />

12 Robert St. John „Die Sprache der Propheten“ Taschenbuch, 377 Seiten 16,80<br />

13 Predigten/Seminare vom Laubhüttenfest 2011 (englisch) MP3-CD 16,95<br />

14 Ansteckpin „Israel+Deutschland“ 4 x 3 cm Zeigen Sie Flagge! 2,50<br />

Gesamtsumme EUR<br />

zzgl. Versandkosten nach Aufwand<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Ich möchte kostenlos die<br />

<strong>ICEJ</strong>-E-Mail-Nachrichten abonnieren!<br />

TÄTER DES WORTES GOTTES<br />

Ich will die Völker herbeiwinken und ihnen das Zeichen zum<br />

Aufbruch geben. Sie werden deine Söhne auf ihren Armen<br />

herbeitragen und deine Töchter auf den Schultern. Jesaja 49,22<br />

Israel und der Iran<br />

Bericht ab Seite 22


I N H A L T<br />

wort aus jerusalem<br />

3<br />

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (<strong>ICEJ</strong>) wurde 1980 als Zeichen<br />

des Trostes und als Akt der Solidarität zu Jerusalem als der ungeteilten Hauptstadt Israels<br />

gegründet.<br />

Heute steht sie an vorderster Front einer weltweit wachsenden Zahl von Christen, die<br />

eine tiefe Liebe und Sorge für Israel verbindet und welche die prophetische Bedeutung der<br />

Wiederherstellung des modernen Staates Israel erkennen.<br />

In der Zentrale in Jerusalem, aber auch durch unsere fast 100 Vertretungen weltweit,<br />

wollen wir die Gemeinde Jesu an ihre biblische Verantwortung gegenüber Israel erinnern.<br />

Die <strong>ICEJ</strong> ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen<br />

von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der<br />

persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für die Schweiz und Österreich).<br />

Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein<br />

anderes Projekt ab.<br />

Die Logos des Internationalen Christlichen Zionistenkongresses und der Internationalen<br />

Christlichen Botschaft Jerusalem sind eingetragene Warenzeichen. Ihre Verwendung<br />

ist nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Hauptstelle in Jerusalem gestattet.<br />

AUS DEM WORT<br />

Die prophetische<br />

Gemeinde<br />

Seite 06<br />

AU S D E M W O R T<br />

I C E J-HILFSDIENSTE<br />

Grußwort des Direktors ..........................................................................................................................................................5<br />

Die prophetische Gemeinde .....................................................................................................................................................................................................................6<br />

I C E J W E LT W E I T<br />

Haifa-Heim für<br />

Holocaustüberlebende<br />

Seite 13<br />

I C E J-HILFSDIENSTE<br />

Alijah aus aller Welt<br />

Seite 15<br />

AUS DER BOTSCHAFT<br />

Israel zuerst<br />

Seite 22<br />

NAHOST-FOKUS<br />

Israel und der Iran<br />

Seite 28<br />

Deutschland Flashmob und Gebet ........................................................................................................................................................10<br />

Impressum<br />

<strong>ICEJ</strong><br />

Redaktionsleitung:<br />

Lisa Schmid<br />

Redaktion/Autoren:<br />

Gottfried Bühler, Jürgen Bühler,<br />

Sybille Hochuli, Herb Keinon, Emanuel<br />

Mfoukou, Birte Scholz, Estera Wieja<br />

Übersetzung:<br />

Lisa Schmid, Birte Scholz<br />

Gestaltung:<br />

Project-2<br />

Druck:<br />

Henkel<br />

Fotos:<br />

Gottfried Bühler, Ronen Cohen, eiah.<br />

International Christian Embassy Jerusalem<br />

20 Rachel Imeinu, P.O.Box 1192,<br />

Jerusalem 91010, Israel<br />

Tel.: +972-2-5399700, Fax: +972-2-5669970<br />

E-MaiL: icej@icej.org • Internet: www.icej.org<br />

Deutschland<br />

Internationale Christliche Botschaft Jerusalem,<br />

Deutscher Zweig e.V.<br />

Postfach 311337, 70473 Stuttgart,<br />

Tel.: +49(0)711-8388 9480, Fax: +49(0)711-8388 9488<br />

E-Mail: info@icej.de • Internet: www.icej.de<br />

www.facebook.com/<strong>ICEJ</strong>.Germany<br />

Bankverbindung: Ev. Kreditgenossenschaft Kassel,<br />

Konto 4020200, BLZ 520 60410; Postbank Stuttgart,<br />

Konto 1133 709, BLZ 600 100 70<br />

Schweiz<br />

Internationale Christliche Botschaft Jerusalem<br />

Schweizer Zweigstelle<br />

Postfach 11, CH-5057 Reitnau,<br />

Tel.: +41-(0)62 726 01 95, Fax: +41-(0)62 726 07 68<br />

E-MaiL: icej.ch@bluewin.ch • Internet: www.icej.ch<br />

Postkonto 60-719578-3<br />

Bankverbindung: UBS AG Sursee, 288-441965.01R<br />

Österreich<br />

Internationale Christliche Botschaft Jerusalem<br />

Österreichischer Zweig<br />

Postfach 334, 4021 Linz<br />

Tel.: +43(0)7227-21183<br />

Internet: www.icej.at<br />

E-Mail: info@icej.at<br />

Bankverbindung: Sparkasse Oberösterreich,<br />

Konto: 17404-602150, BLZ 2<strong>03</strong>20<br />

Österreich Besuch im Haifa-Heim ...................................................................................................................................................11<br />

I C E J H I L F D I E N S T<br />

Holocaustüberlebende Schönheitswettbewerb .....................................................................................................................................................13<br />

Bnei Menasche Familie Baite .............................................................................................................................................................................. 15<br />

Französische Juden Neuanfang in Israel .......................................................................................................................................................... 16<br />

Kubanische Juden Hilfe bei der Integration ..............................................................................................................................................18<br />

AU S D E R B O T S C H A F T<br />

Kurznachrichten Pioniere und Radfahrer .................................................................................................................................................19<br />

org, Michael Freund, Tom Gonzales,<br />

Rene Hake, <strong>ICEJ</strong>, Israel Images,<br />

Steinert, Stephan Lehnert, Ilona<br />

Rothin, Albrecht Schmid, Lisa Schmid,<br />

Arise Junge Erwachsene packen an .................................................................................................................................20<br />

Biblisch betrachtet Prioritätenliste Gottes ....................................................................................................................................................22<br />

Holocaust Filmprojekt über Sarah Atzmon .........................................................................................................................24<br />

Birte Scholz, Friedrich Schöning, The<br />

Israel Museum Jerusalem, Wikipedia<br />

v.i.s.d.p.:<br />

Gottfried Bühler<br />

Titelbild: Jüdische Mädchen in Indien<br />

feiern den israelischen<br />

Unabhängigkeitstag. Ihre Familien<br />

werden bald nach Israel auswandern.<br />

<strong>ICEJ</strong> - Deutscher Zweig e.V. ist Träger des<br />

Spenden-Prüfzertifikats der Deutschen<br />

Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung<br />

der strengen Grundsätze bei der Verwendung<br />

der Spendenmittel bestätigt wird.<br />

Jetzt auch auf www.facebook.com/<strong>ICEJ</strong>.Germany<br />

Familiengeschichte Realität und Wunschdenken ...................................................................................................................................26<br />

N A H O S T-FOKUS<br />

Atomkrise Fragen und Antworten ................................................................................................................................................. 28<br />

Iran-Angriff Straßeninterviews mit Israelis .............................................................................................................................30


I C E J<br />

wort aus jerusalem 5<br />

Liebe Freunde,<br />

diese <strong>Ausgabe</strong> des „Wort aus Jerusalem“ hat die Rückkehr des<br />

jüdischen Volkes nach Israel zum Thema, besonders aktuell<br />

ist die Heimkehr der Bnei-Menasche-Juden aus Nordostindien.<br />

Die endzeitliche Rückkehr des verstreuten jüdischen Volkes in<br />

das Land seiner Vorväter ist eines der zentralen Themen der<br />

Bibel. Schon vor 1948, bevor der Staat Israel wieder entstand,<br />

erkannten große Männer Gottes bereits die Wichtigkeit dieses<br />

Themas, dass Gott sein Volk in das Land Israel zurückbringen<br />

würde.<br />

1781 schrieb John Wesley in seinen Aufzeichnungen zum<br />

Römerbrief über die Wiederherstellung Israels: „So viele Prophetien<br />

beziehen sich auf dieses großartige Ereignis, dass es<br />

überraschend ist, dass irgendein Christ daran zweifeln kann.”<br />

Im darauffolgenden Jahrhundert erklärte der gefeierte Prediger<br />

Charles Spurgeon 1855 in einer Sonntagspredigt: „Ich glaube,<br />

wir messen der Wiederherstellung der Juden nicht genügend<br />

Bedeutung bei. Wir halten sie nicht für wichtig genug. Doch<br />

wenn es etwas gibt, was in der Bibel verheißen wird, dann ist<br />

es diese.“ „Nach meiner Vorstellung kann man die Bibel nicht<br />

lesen, ohne ganz klar zu sehen, dass es eine tatsächliche Wiederherstellung<br />

der Kinder Israel geben wird”, schlussfolgerte er.<br />

Dr. Jürgen Bühler<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Daher ist es noch viel verblüffender, dass heute, wo ein jüdischer<br />

Staat sich bereits wieder auf diesem Stück Erde befindet, einige<br />

Christen ihre Bibeln lesen können und immer noch nicht die<br />

wunderbare Wiederherstellungsarbeit Gottes erkennen, die er<br />

in der Sammlung des jüdischen Volkes tut. Es ist eine mächtige<br />

Verkündigung der Bundestreue Gottes zu seinem Volk. Unser<br />

Gott ist ein Gott, der treu an seinem Bund festhält!<br />

Diese Tatsache gibt uns, den Gläubigen des Neuen Testaments,<br />

große Zuversicht (Hebräer 6,13-20). Der Umstand, dass Gott<br />

seine Meinung zu und über Israel weder ändern kann noch<br />

will, sonderen seine Verheißung erfüllt, die er Abraham durch<br />

einen Eid bestätigt hat, ist eine mächtige Versicherung für die<br />

Gemeinde heute, dass er auch uns treu bleiben wird, selbst<br />

wenn wir untreu sind. Der Verfasser des Hebräerbriefes erklärt,<br />

dass es diese Treue zum Bund mit Abraham ist, die der Gemeinde<br />

eine unerschütterliche Hoffnung gibt, einen „sicheren und<br />

festen Anker unsrer Seele, der auch hineinreicht bis in das<br />

Innere hinter dem Vorhang“ (Hebräer 6,19).<br />

Lassen Sie sich die Hoffnung niemals wieder nehmen!<br />

In Christus verbunden,<br />

Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder<br />

an deinem Gesetz. Psalm 119,18<br />

Dr. Jürgen Bühler<br />

Geschäftsführender Direktor der <strong>ICEJ</strong>


6 wort aus jerusalem A U S D E M W O R T A U S D E M W O R T<br />

wort aus jerusalem 7<br />

DIE PROPHETISCHE<br />

GEMEINDE<br />

Berufen, das Wort Gottes zu erfüllen<br />

Von Dr. Jürgen Bühler,<br />

Geschäftsführender Direktor der <strong>ICEJ</strong><br />

Frischer Wind<br />

Es ist eines der größten Privilegien<br />

unserer Generation, in der heutigen Zeit<br />

zu leben und Zeuge der Erfüllung der<br />

uralten Verheißungen Gottes zu werden!<br />

Wir sind tatsächlich in einen einzigartigen<br />

Zeitabschnitt der Heilsgeschichte hinein<br />

geboren worden. Keiner Generation vor<br />

uns in der Kirchengeschichte wurde es<br />

gewährt, die Erfüllung des prophetischen<br />

Wortes Gottes mitzuerleben, wie sie heute<br />

vor unseren Augen geschieht. Selbst als<br />

Jesus in Menschengestalt kam, wurde<br />

seine prophetische Stellung nur von wenigen<br />

gesehen und verstanden. Heute sind<br />

die Zeichen der Zeit überall und für alle<br />

sichtbar!<br />

worden. Niemals zuvor haben wir in der<br />

Geschichte eine solche Bewegung Gottes<br />

gesehen!<br />

Verschiedenen christlichen Forschungsinstituten<br />

zufolge ist die evangelikale<br />

Bewegung auf derzeit mehr als 700 Millionen<br />

Gläubige angewachsen. Allein<br />

in China ist die Zahl der Gläubigen in<br />

Kirchen und Gemeinden in den letzten<br />

fünf Jahrzehnten auf mehr als 120 Millionen<br />

Nachfolger angewachsen. Im Nahen<br />

Osten handelt Gott auf neue und begeisternde<br />

Weise. Wir sehen ein historisches<br />

Gemeindewachstum in Ländern wie Iran<br />

und Afghanistan.<br />

Jesus selbst erklärte: „Und es wird gepredigt<br />

werden dies Evangelium vom Reich<br />

in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle<br />

Völker, und dann wird das Ende kommen.“<br />

(Matthäus 24,14) Was wir heute<br />

geschehen sehen, ist ein mächtiger Vorbote<br />

der baldigen Rückkehr des Königs<br />

der Könige in diese Welt. Wir leben in<br />

aufregenden Zeiten!<br />

Die Wiederherstellung<br />

Israels<br />

Die zweite große Erfüllung biblischer Prophetie,<br />

die vor unseren Augen geschieht,<br />

ist die Rückkehr des jüdischen Volkes in<br />

sein Land. Die moderne Wiederherstellung<br />

Israels hat sich genau so ereignet,<br />

wie es die Propheten vorhergesagt haben!<br />

Nach dem Holocaust befand sich das<br />

jüdische Volk auf dem Tiefpunkt seiner<br />

Geschichte. Sechs Millionen Juden waren<br />

brutal von Nazideutschland ermordet<br />

worden, während die Welt zusah. Als<br />

amerikanische Soldaten in die befreiten<br />

Konzentrationslager hineingingen,<br />

wurden sie von ausgemergelten Überlebenden<br />

begrüßt, die nur knapp den Gaskammern<br />

und Öfen von Auschwitz und<br />

anderen Todeslagern entkommen waren.<br />

In manchen Lagern fanden US-Soldaten<br />

aufgehäufte menschliche Leichen, die von<br />

den SS-Truppen nicht mehr rechtzeitig<br />

verbrannt werden konnten. Sie wurden<br />

Augenzeugen der Hölle auf Erden!<br />

Wenn ich diese schockierenden Bilder<br />

sehe, werde ich oft an das „Gebet der<br />

Gequälten“ erinnert: „Denn meine Tage<br />

sind in Rauch aufgegangen, und meine<br />

Gebeine glühen wie ein Brand. Mein Herz<br />

ist geschlagen und verdorrt wie Gras; ja,<br />

ich habe vergessen, mein Brot zu essen.<br />

Vor meinem Stöhnen und Seufzen klebt<br />

mein Gebein an meinem Fleisch.“ (Psalm<br />

102,4-6)<br />

Doch dann durchbricht der Psalmist die<br />

Verzweiflung und gibt eine kühne Erklärung<br />

der Hoffnung und des Glaubens ab.<br />

Er hatte verstanden, dass es trotz der trostlosen<br />

Situation immer noch Hoffnung<br />

für das Volk Gottes gab! „Du selbst wirst<br />

dich erheben und dich der Stadt Zion<br />

voll Erbarmen zuwenden, denn es ist an<br />

der Zeit, ihr gnädig zu sein. Ja, der Zeitpunkt<br />

dafür ist gekommen. ... Denn der<br />

Herr wird Zion wieder aufbauen und dort<br />

erscheinen in seiner Herrlichkeit.“ (Psalm<br />

102,14+17)<br />

Die vom Geist<br />

bevollmächtigte Gemeinde<br />

Der Prophet Joel sah eine Zeit voraus, in<br />

der Gottes Geist „auf alles Fleisch ausgegossen”<br />

werden würde. Er sah, dass dieses<br />

Wirken Gottes alle ethnischen Gruppen<br />

gleichermaßen beeinflusste, Junge<br />

und Alte, Arme und Reiche, Männer und<br />

Frauen.Für uns ist es eine unglaubliche<br />

Ehre mitzuerleben, wie dieses Erweckungsfeuer<br />

auf beispiellose Weise um<br />

den Globus fegt. In unserer Generation<br />

sind buchstäblich Hunderte Millionen<br />

Menschen in das Reich Gottes gespült<br />

Auszug aus der Jesaja-Rolle, die in Qumran<br />

gefunden wurde (Jesaja 53)


8 wort aus jerusalem A U S D E M W O R T A U S D E M W O R T wort aus jerusalem<br />

9<br />

Auf ähnliche Weise empfing der Prophet<br />

Hesekiel eine eindringliche Vision von<br />

Gott, in der er Israel als gewaltiges Tal der<br />

verdorrten Gebeine sah. Jeder einzelne<br />

Knochen schrie auf: „ … unsere Hoffnung<br />

ist verloren; wir sind abgeschnitten vom<br />

Leben.“ (Hesekiel 37,11)<br />

Doch dann hört der Prophet Hesekiel, wie<br />

Gott selbst über der Anhäufung verdorrter<br />

Knochen verkündet: „Siehe, ich will eure<br />

Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus<br />

euren Gräbern heraufbringen, und ich<br />

will euch wieder in das Land Israel bringen;<br />

und ihr sollt erkennen, dass ich der<br />

Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne<br />

und euch, mein Volk, aus euren Gräbern<br />

heraufbringen werde. Und ich werde<br />

meinen Geist in euch legen, und ihr sollt<br />

leben; und ich werde euch wieder in euer<br />

Land bringen; und ihr werdet erkennen,<br />

dass ich der Herr bin. Ich habe es gesagt<br />

und werde es auch tun! spricht der Herr.“<br />

(Hesekiel 37,12-14)<br />

Der Zeitpunkt ist gekommen<br />

Der „festgesetzte Zeitpunkt, Zion gnädig<br />

zu sein“ ist tatsächlich gekommen!<br />

Heute sind wir Zeugen, wie sich eines der<br />

größten prophetischen Ereignisse in der<br />

Menschheitsgeschichte vollzieht, das in<br />

seiner Größe selbst den Auszug aus Ägypten<br />

übertrifft (Jeremia 23,7-8).<br />

Millionen Christen sind Zeugen dieses<br />

modernen Wunders geworden. Auf<br />

Israelreisen konnten sie feststellen,dass<br />

Juden von allen Enden der Erde nach Israel<br />

zurückgekehrt sind. Jeder Pilger, jeder<br />

Besucher kann bezeugen, dass die antiken<br />

Städte wirklich wieder aufgebaut werden,<br />

genau wie es die Propheten vorausgesehen<br />

haben (Hesekiel 36,10).<br />

Ein beeindruckendes Beispiel ist die Stadt<br />

Beerschewa in der Negev-Wüste. Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts wurde Beerschewa<br />

von europäischen Reisenden als unfruchtbares<br />

Ödland beschrieben mit einem<br />

erbärmlichen Brunnen und einer handvoll<br />

armseliger Beduinen, die in der Nähe<br />

wohnten. Wer die Stadt heute besucht,<br />

wird überrascht sein, eine dynamische<br />

Stadt mit 200.000 Einwohnern mitten<br />

in der Wüste zu finden, ein Zentrum des<br />

Negev, das sich einer erfolgreichen Universität<br />

rühmen kann.<br />

Ströme in der Wüste<br />

Die Bibel beschreibt, dass die Zukunft<br />

Israels durch „Ströme in der Wüste”<br />

geprägt ist (Jesaja 35,6). Der Gesellschaft<br />

„National Geographic“ zufolge breiten<br />

sich in jedem einzelnen Land mit<br />

Wüstengebieten diese Wüsten weiter aus<br />

und verursachen große Probleme. Israel<br />

ist das einzige Land weltweit, in dem die<br />

Wüste zurückgeht! Jedes Jahr werden in<br />

Israel hunderte Quadratkilometer Land<br />

kultiviert. Einige der einträglichsten<br />

Gewächshäuser befinden sich heutzutage<br />

ausgerechnet in der Negev-Wüste.<br />

Bei der Staatsgründung vor mehr als 60<br />

Jahren war Israels Wirtschaft von der<br />

Landwirtschaft abhängig. Heute gehört<br />

Israel zu den Weltführern bei HighTech-<br />

Innovationen. Mit Hilfe des technologischen<br />

Fortschritts aus Israel wurde<br />

die Entwicklung vieler hilfreicher Geräte<br />

möglich, die wir täglich benutzen. Das<br />

moderne Israel ist in vielerlei Hinsicht zu<br />

einem „Licht für die Nationen“ geworden.<br />

Doch das Wort Gottes verheißt, dass dies<br />

eines Tages sogar noch übertroffen werden<br />

wird durch eine geistliche Erweckung<br />

in Israel. Diese wird so stark sein, dass die<br />

nichtjüdischen Nationen sie als „Leben<br />

aus den Toten“ (Römer 11,15) wahrnehmen<br />

werden.<br />

Fangen Sie an zu handeln!<br />

Nun ist es nicht genug, prophetische Veranstaltungen<br />

zu besuchen. Gott möchte,<br />

dass wir handeln! Er möchte, dass wir das<br />

Wort Gottes umsetzen! Wir sollen Handelnde<br />

werden – Teilnehmer und Mitarbeiter<br />

am spannenden Wirken Gottes.<br />

Jeder von uns hat eine Funktion zu übernehmen.<br />

Eines Tages beauftragte Jesus zwei seiner<br />

Jünger, einen Esel und ein Fohlen herbeizubringen.<br />

Sie ahnten nicht, dass Jesus<br />

wollte, dass sie das tun, „damit erfüllt<br />

würde, was gesagt ist durch den Propheten<br />

...“ (Matthäus 21,4).<br />

Heute beruft Gott Christen aus aller Welt,<br />

aufzustehen und eine entscheidende Rolle<br />

in dem zu spielen, was er mit Israel und<br />

dem jüdischen Volk tut. Der bekannte<br />

Theologe Richard Wurmbrand sagte einmal:<br />

„Gott sucht nicht nach denen, die das<br />

Wort Gottes debattieren, sondern nach<br />

denen, die danach handeln!“ Jesus selbst<br />

erfüllte alles, was im Gesetz geschrieben<br />

steht. Er las und lehrte das Gesetz nicht<br />

nur, sondern er erfüllte es! Gott möchte,<br />

dass die Gemeinde ebenso alles vollendet,<br />

was er vor Grundlegung der Welt für sie<br />

vorgesehen hat (Epheser 1,4; 2,10).<br />

Dr. Jürgen Bühler predigt zu 100 000<br />

christlichen Israelfreunden in Brasilien<br />

Die Aufgabe der Nationen<br />

Wieder einmal ist es der Prophet Jesaja,<br />

der nicht nur die Rückkehr der Juden<br />

in ihr Heimatland voraussieht, sondern<br />

auch die aktive Beteiligung der nichtjüdischen<br />

Nationen an diesem unglaublichen<br />

Werk Gottes. „So spricht Gott der<br />

HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den<br />

Heiden hin erheben und für die Völker<br />

mein Banner aufrichten. Dann werden<br />

sie deine Söhne in den Armen herbringen<br />

und deine Töchter auf der Schulter hertragen.<br />

Und Könige sollen deine Pfleger<br />

und ihre Fürstinnen deine Ammen sein“<br />

(Jesaja 49,22-23).<br />

Seit mehr als 60 Jahren ist die wiedergeborene<br />

Nation Israel ein gewaltiges Banner<br />

für die Nationen. Zur Zeit der Bibel<br />

wurden Standarten oder Banner benutzt,<br />

um das Volk Gottes zum Krieg oder zum<br />

Siegesjubel zu versammeln. Heute ist<br />

Israel zu einem Banner geworden, das die<br />

Kirche zum Handeln ruft! Gott ruft uns,<br />

dass wir uns in dieser Zeit unter der Standarte<br />

des Herrn versammeln und gemeinsam<br />

Hand anlegen, während er sein Volk<br />

nach Hause zurückbringt.<br />

Die Rückkehr der<br />

Bnei Menasche<br />

Die Rückkehr der Gemeinschaft der Bnei-<br />

Menasche-Juden aus Nordostindien ist<br />

das jüngste Wirken des göttlichen Banners.<br />

Gott ruft die Mitglieder des alten<br />

Stammes Manasse nach 2.700 Jahren im<br />

Exil nach Israel zurück. Was für ein Wunder!<br />

Die Internationale Christliche Botschaft<br />

Jerusalem wurde gebeten, den ersten Flug<br />

der Bnei Menasche, die nun die Erlaubnis<br />

haben, nach Israel heimzukommen,<br />

zu sponsern. Diesen Herbst wird ihre<br />

Ankunft auf dem Ben-Gurion-Flughafen<br />

in Tel-Aviv erwartet. Wir möchten Sie<br />

einladen, diese Söhne Israels mit uns<br />

gemeinsam in ihr Land zurückzubringen,<br />

„damit erfüllt würde, was gesagt ist durch<br />

den Propheten“.<br />

Die doppelte<br />

Herausforderung<br />

Schließlich müssen wir verstehen, dass<br />

die Ausgießung des Geistes Gottes und<br />

die Rückkehr Israels Hand in Hand<br />

gehen. Es gibt nicht das eine oder das<br />

andere, sondern beide Ereignisse sind Teil<br />

desselben Wirkens Gottes in unserer Zeit.<br />

Gott sucht eine vom Geist bevollmächtigte<br />

Gemeinde, welche die Zeichen der Zeit<br />

erkennt, in der wir leben, eine Gemeinde,<br />

die sieht, dass „der festgesetzte Zeitpunkt,<br />

Zion gnädig zu sein, gekommen ist“ und<br />

dann aufsteht, um Zion aufzubauen. Die<br />

prophetische Gemeinde ist eine Gemeinde,<br />

die das prophetische Wort erfüllt!<br />

Entscheiden Sie sich heute<br />

dafür, sich uns anzuschließen<br />

und Zion zu segnen. Seien Sie<br />

nicht nur ein Hörer, sondern<br />

ein Täter des Wortes! Unterstützen<br />

Sie unsere Alijah-Arbeit<br />

für die Bnei Menasche und<br />

andere jüdische Gemeinschaften<br />

auf ihrem Weg nach Hause,<br />

nach Israel. Als Verwendungszweck<br />

bitte „Alijah“ angeben.<br />

Ein junges Mitglied der Bnei-Menasche-Juden<br />

in Indien


10 wort aus jerusalem I C E J W E L T W E I T I C E J W E L T W E I T<br />

wort aus jerusalem 11<br />

„Mein Haus soll eine Stätte sein, an der alle<br />

Völker zu mir beten können. “! Jesaja 56, 6-9<br />

Ca. 140 Brüder und Schwestern jeder<br />

Altersstufe kamen am 5. September aus<br />

unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden<br />

zusammen um Gott in Stuttgart anzubeten<br />

und um für Israel und Deutschland<br />

im Gebet einzustehen.<br />

Als Ehrengast war Andreas Bauer aus<br />

Berlin anwesend. Er leitet das Vaterhaus<br />

auf dem Ölberg in Jerusalem und die<br />

Jerusalemgemeinde in Berlin. Das Vaterhaus<br />

auf dem Ölberg ist ein Ort, an dem<br />

Gott 24 Stunden täglich angebetet wird.<br />

Über 300 Juden und Christen haben Mittwochabend,<br />

den 12. September, an der<br />

Spontan-Demo für jüdische Religionsfreiheit<br />

auf dem Schlossplatz in Stuttgart<br />

teilgenommen. Anlass waren die jüngsten<br />

gewalttätigen Ausschreitungen gegen<br />

Juden in Berlin und die zunehmende Verleumdung<br />

jüdischer Religionspraxis in<br />

der Beschneidungsdebatte. Die Teilnehmer<br />

am „Kippa-Flashmob“ (Flashmob=<br />

Spontandemo) stellten sich zunächst in<br />

Form eines Davidsterns auf, die Männer<br />

trugen Kippot, die traditionelle Kopfbedeckung<br />

religiöser jüdischer Männer.<br />

Dann wanderten die Demonstranten in<br />

einem Schweigemarsch, zu dem weitere<br />

Sympathisanten hinzustießen, in einem<br />

Schweigemarsch um den Schlossplatz<br />

JESAJA-62-Initiative wächst<br />

Ein starker Abend in Stuttgart<br />

Mit prophetischer Salbung legte Andreas<br />

Bauer das Wort Gottes aus. Der Abend<br />

wurde begleitet von Anbetungszeiten<br />

und starken Gebetseinheiten. Es war sehr<br />

ermutigend und erfrischend zu sehen<br />

und zu hören, was Gott tut und wie sich<br />

seine Pläne erfüllen.<br />

In Deutschland und Österreich schliessen<br />

sich immer mehr Gemeinden und<br />

Gebetskreise der weltweiten Gebetsinitiative<br />

JESAJA-62 an.<br />

Auf unserer Internetseite können Sie sich<br />

informieren an welchen Orten gebetet<br />

wird. Wir laden Sie herzlich ein: Beten<br />

auch Sie mit!<br />

TERMINE IN STUTTGART:<br />

Mittwoch, 3. Oktober <strong>2012</strong>:<br />

Die JESAJA-62-Initiative findet innerhalb<br />

des Gebetstages für Deutschland<br />

in Weinstadt statt. Herzlich willkommen<br />

im Christus-Zentrum Weinstadt,<br />

Henkelstrasse 47, 71384 Weinstadt,<br />

10.00 bis 16.00 Uhr.<br />

Mittwoch, 7. November <strong>2012</strong>:<br />

Herzlich willkommen im GOSPEL<br />

FORUM, Junghansstr. 9, 70469 Stuttgart-Feuerbach<br />

um 20.00 Uhr,<br />

Special Guests:<br />

Carolyn und Richard Hyde<br />

Über 300 Juden und Christen<br />

beim Kippa-Flashmob in Stuttgart<br />

Gemeinsam für Religionsfreiheit und gegen Antisemitismus<br />

zum Holocaustmahnmal. Dort schlossen<br />

sie die Veranstaltung mit einem minutenlangen<br />

Applaus für den Staat Israel ab.<br />

„Mit diesem Flashmob signalisieren<br />

wir als Christen Solidarität mit unseren<br />

jüdischen Mitbürgern und wenden uns<br />

entschieden gegen jede Form antijüdischer<br />

Gewalt. Wir machen uns dafür<br />

stark, dass Juden ihre Religion in Deutschland<br />

uneingeschränkt ausüben können“,<br />

erklärte Gottfried Bühler, Vorsitzender<br />

des Deutschen Zweiges der <strong>ICEJ</strong>, einer<br />

der Mitinitiatoren des Events. „Ich glaube,<br />

dass diese Veranstaltung eine positive<br />

Signalwirkung für unsere jüdischen Mitbürger<br />

hatte. Im bewussten Umgang mit<br />

unserer Vergangenheit und dem Gedenken<br />

an unsere Geschichte können wir lernen<br />

und mithelfen, die Zukunft segensreich<br />

zu gestalten. Es war sehr erfreulich<br />

zu sehen, dass viele junge Menschen an<br />

der Aktion beteiligt waren.“<br />

Initiiert hatten den Kippa-Flashmob Stefan<br />

Walter (Vorsitzender des Evangelischen<br />

Arbeitskreises der CDU Stuttgart),<br />

Gottfried Bühler (<strong>ICEJ</strong>), Bärbel Illi (Vorsitzende<br />

der DIG, AG Stuttgart und mittlerer<br />

Neckar) und Michael Kashi (Vorstandsmitglied<br />

der IRGW Württembergs, und<br />

stv. Vorsitzender der DIG AG Stuttgart<br />

und mittlerer Neckar). Die Veranstaltung<br />

verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.<br />

Sie stieß auf ein positives Medienecho in<br />

den zwei großen Stuttgarter Zeitungen,<br />

der BILD-Zeitung und im Radio.<br />

Begegnungen im Haifa-Heim<br />

Christen aus Österreich nehmen sich Zeit für Gespräche und Aktivitäten<br />

Mitte Juli besuchten wir gemeinsam mit Yudit Setz von der <strong>ICEJ</strong>-Sozialabteilung erneut unser Altenheim für bedürftige<br />

Holocaustüberlebende in Haifa. Neben den Begegnungen mit bereits vertrauten Bewohnern gab es auch neue Gesichter zu begrüßen.<br />

Drei Österreicherinnen verbrachten zwei Wochen im Haifa-Heim, um den Alltag mit den Bewohnern zu teilen.<br />

Gespräche sind wichtig<br />

Paula Nemesch (links) mit Leah<br />

Zwei Wochen lang besuchten Helga Voraberger,<br />

Paula Nemesch und Theresia<br />

Dobringer das Haifa-Heim. Ihr Besuch<br />

wurde von Maria Winkelbauer, Vorstandsmitglied<br />

der <strong>ICEJ</strong>-Österreich, koordiniert,<br />

deren Initiative „Ambassador for<br />

Peace“ seit mehreren Jahren Einsätze in<br />

israelischen Altenheimen durchführt. Die<br />

drei Frauen nahmen sich viel Zeit für persönliche<br />

Gespräche und Aktivitäten mit<br />

den Bewohnern. „Zeit zu haben, mit den<br />

Menschen zu reden, das ist sehr wichtig“,<br />

erklärte Paula. „Ich war schon sieben Mal<br />

mit Maria Winkelbauer in Altenheimen<br />

in Israel. Letztes Jahr haben wir auch das<br />

Haifa-Heim kurz besucht und da ist mir<br />

klar geworden, dass ich gerne auch den<br />

Ärmsten dienen möchte.“<br />

In Kooperation mit Karl Klanner vom<br />

Von Birte Scholz<br />

österreichischen Zweig der <strong>ICEJ</strong> konnte<br />

dieser Besuch über die <strong>ICEJ</strong>-Sozialabteilung<br />

in Jerusalem organisiert werden.<br />

Ein schön gedeckter Tisch im Altenheim<br />

„Mir gefällt es hier sehr gut. Es ist, als<br />

wäre ich nach Hause gekommen. Die<br />

Leute sind so dankbar, wenn man sich<br />

zwei Stunden mit ihnen hinsetzt und<br />

ihnen zuhört. Wenn das Vertrauen aufgebaut<br />

ist, dann fangen sie an zu erzählen“,<br />

sagte Paula berührt. „Als Esti mich nach<br />

ein paar Tagen einlud, in ihre Wohnung<br />

zu kommen, da wusste ich: Das Eis ist<br />

gebrochen und sie will erzählen. Unter<br />

Tränen und so dankbar, jemanden zum<br />

Zuhören zu haben, erzählte sie mir ihre<br />

Geschichte.“<br />

Tröstet mein Volk<br />

Theresia ist ebenfalls zum ersten Mal im<br />

Haifa-Heim. „Auf einer Israel-Reise habe<br />

ich eine ganz besondere Liebe zu diesem<br />

Volk bekommen. Die Bibelstelle „Tröstet,<br />

tröstet mein Volk“ (Jesaja 40,1) ist mir<br />

Foto: Steinert


12<br />

wort aus jerusalem<br />

I C E J W E L T W E I T<br />

I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

wort aus jerusalem<br />

13<br />

ganz groß geworden. Ich bin ganz gerührt<br />

von der lieben, freundlichen Begrüßung<br />

hier, wie sich die Bewohner freuen, auch<br />

Deutsch zu sprechen. Mit Schula rede ich<br />

gern, sie ist eine ganz Liebe und freut sich<br />

immer, wenn man Zeit hat, mit ihr zu<br />

reden. Sie hat jetzt auch Aufgaben übernommen,<br />

verteilt Briefe und hilft beim<br />

Übersetzen, wenn Besucher kommen.“<br />

Auschwitz überlebt<br />

Heimbewohnerin Miriam<br />

Auf der Besuchsrunde durch das Haifa-Heim<br />

trafen wir unter anderem die<br />

88-jährige Leokadia Szlag, genannt Leah,<br />

geboren in Polen. Sie zog vor über einem<br />

halben Jahr ins Haifa-Heim und freute<br />

sich sehr über unser Kommen. Begeistert<br />

stellte sie auch ihre beiden Töchter<br />

vor, die sie gerade besuchten. „Als ich in<br />

Birkenau war, habe ich gefleht: ‚Gott, hilf<br />

mir!‘ Heute sage ich meinen Töchtern:<br />

‚Gelobt sei Gott, dass wir die Internationale<br />

Christliche Botschaft haben, die uns<br />

hilft!´“<br />

Als junge Frau war Leah in mehreren<br />

Konzentrationslagern interniert, unter<br />

anderem in Auschwitz, Birkenau und<br />

Dachau. Stolz erzählte sie von ihrem verstorbenen<br />

Mann, der ebenfalls aus Polen<br />

stammte. „Mein Mann war ein Christ und<br />

politisch Verfolgter. In Dachau musste er<br />

als Lebensmittelmagazinverwalter arbeiten.<br />

Er hat Essen und Medizin ins Lager<br />

geschmuggelt, ohne dass die Nazis es<br />

bemerkten. Einmal hat er mir ein ganzes<br />

Brot und ein Säckchen Zucker gegeben.<br />

Die Frauen im Lager haben mich beneidet,<br />

dass ich so einen guten Fang gemacht<br />

habe“, erzählte Leah. „Mein Mann hat<br />

mir das Leben gerettet. Als wir aus Dachau<br />

abtransportiert werden sollten, hat<br />

er mich und noch zwei andere von dem<br />

Wagen wieder runtergeholt, auf dem wir<br />

uns schon befanden.“<br />

Keine Nummer mehr<br />

Miriam mit Helga Voraberger und Theresia Dobringer (beide aus Österreich)<br />

Eine schmale, helle Narbe zieht sich über<br />

ihren linken Unterarm. „Im Lager war ich<br />

nur eine Nummer. Aber ich habe mein<br />

Leben ohne diese Nummer begonnen,<br />

und ich wollte es nicht mit der Nummer<br />

beenden. In Montreal hat mir ein Arzt<br />

geholfen und sie rausgeschnitten“, sagte<br />

Leah. „Ich habe aber Papiere, die belegen,<br />

dass ich Konzentrationslager überlebt<br />

habe.“ Über ihr Leben hat sie ein Buch<br />

geschrieben. „Ich kenne die Geschichten<br />

von meiner Mutter. Aber lesen kann<br />

ich das Buch nicht und mein Sohn auch<br />

nicht“, erklärte Leahs Tochter Miriam.<br />

„Das ist zu schwer für uns.“<br />

1958 kam Leah nach Deutschland und<br />

lebte 32 Jahre lang dort, bevor sie erst<br />

nach Kanada und vor wenigen Jahren<br />

nach Israel zog. „Dr. Adenauer hat mir<br />

geschrieben und mich nach Deutschland<br />

eingeladen. Mit Hilfe von einem<br />

Freund meines Mannes habe ich in Köln<br />

ein unbefristetes Visum für Deutschland<br />

bekommen. ‚Jetzt bleiben Sie bei uns‘, hat<br />

der Beamte gesagt“, erinnerte sich Leah.<br />

Ihr Mann, der mit 64 Jahren bei einem<br />

Autounfall in Deutschland starb, wurde<br />

posthum geehrt. „Weil er KZ-Häftlingen<br />

geholfen hat, bekam er eine Ehrenmedaille<br />

aus Polen, die vom ehemaligen Staatspräsidenten<br />

Lech Walesa unterschrieben<br />

wurde“, erklärte Leah und ließ sich gerne<br />

mit der Medaille vor einem Bild ihres<br />

Mannes, das im KZ gezeichnet worden<br />

war, fotografieren.<br />

Origami-Kunst zum Schabbat<br />

Auf dem Balkon neben dem Essraum trafen<br />

wir Helga, die gemeinsam mit Miriam<br />

Servietten in Origami-Technik für den<br />

kommenden Schabbat faltete. „Letztes<br />

Jahr haben wir einen schönen Schabbat-<br />

Tisch gedeckt. In den gefalteten Servietten<br />

haben wir Süßigkeiten auf die Tische<br />

verteilt, von denen sich jeder nehmen<br />

konnte. Darüber haben sich die Leute sehr<br />

gefreut. Das wollen wir auch dieses Jahr<br />

machen und Miriam ist wieder beim Falten<br />

mit dabei“, erzählte Helga.<br />

Sie ist schon zum zweiten Mal im Haifa-<br />

Heim. „Es hat sich einiges getan“, berichtete<br />

sie. „Letztes Mal stand nur das Gerüst<br />

vom zweiten Fahrstuhl, jetzt fährt er<br />

schon. Auch den Bewohnern geht es gut,<br />

einige sehen deutlich besser aus als letztes<br />

Jahr. Clara zum Beispiel hat sich gut von<br />

ihrem Beckenbruch erholt. (Itzhak ist<br />

leider inzwischen gestorben) Mir gefällt,<br />

dass sie alle gut aufeinander aufpassen<br />

und sich umeinander kümmern.“<br />

Bitte haben Sie Verständnis, dass eine<br />

freiwillige Mitarbeit von Einzelpersonen<br />

im Haifa-Heim, unabhängig von einer<br />

etablierten Organisation aus personellen<br />

und strukturellen Gründen bisher leider<br />

nicht möglich ist. Herzlichen Dank für<br />

Ihre weitere Unterstützung des Haifa-<br />

Heimes!<br />

Ein Schönheitswettbewerb<br />

der besonderen Art<br />

Miss Israel 2008 Tamar Ziskind kröhnt Chava Hershkowitz.<br />

Die Mitarbeiter der <strong>ICEJ</strong> nahmen<br />

diesen Sommer an einer höchst<br />

außergewöhnlichen Veranstaltung<br />

teil – einem Schönheitswettbewerb<br />

von 14 Holocaustüberlebenden, die<br />

sehr elegant und freundschaftlich<br />

um den Titel rangen. Dabei ging es<br />

weit mehr um die Persönlichkeit und<br />

das Erzählen der eigenen Lebensgeschichte<br />

als die äußere Erscheinung<br />

der Bewerberinnen. Organisiert von<br />

unserer israelischen Partnerorganisation,<br />

stieß dieser Gala-Abend auf<br />

großes Medieninteresse. Den Teilnehmerinnen<br />

war ihre Begeisterung anzusehen,<br />

an einem so lebensbejahenden<br />

Schönheitswettbewerb teilnehmen zu<br />

dürfen.<br />

Die 14 Finalistinnen waren unter hunderten<br />

von Holocaustüberlebenden aus ganz<br />

Haifa ausgewählt worden. Mehrere Teilnehmerinnen,<br />

einschließlich der Gewinnerin,<br />

kamen aus dem Altenheim für Holocaustüberlebende<br />

in Haifa. Die Damen<br />

trugen elegante Kostüme, jede Bewerberin<br />

erschien auf der Bühne und berichtete<br />

kurz über ihre Erfahrungen während des<br />

Krieges ebenso wie über ihr späteres Leben<br />

in Israel.<br />

Holocaustüberlebende feiern das Leben<br />

Von Estera Wieja<br />

Therapeutischer<br />

Wettbewerb<br />

Die Jury bestand aus drei früheren israelischen<br />

Schönheitsköniginnen und der leitenden<br />

Psychiaterin für den Bezirk Haifa,<br />

die jede Woche Zeit mit den Bewohnern<br />

des Haifa-Heimes verbringt. Sie erklärte,<br />

dass den Teilnehmerinnen während des<br />

Krieges so viele Freuden geraubt worden<br />

seien. Daher sei es für sie eine sehr auferbauende<br />

Art der Therapie, an dieser festlichen<br />

Veranstaltung teilnehmen zu können,<br />

bei der sie sich wieder schön fühlen<br />

dürften. Die Jury wählte Chava Hershkowitz<br />

aus dem Haifa-Heim zur Gewinnerin<br />

des Wettbewerbs.<br />

Chavas Geschichte<br />

Chava, die aus Rumänien stammt, wurde<br />

bereits als kleines Mädchen mit dem Zug<br />

in ein Konzentrationslager in der Ukraine<br />

transportiert. Die Reise war ein Horrortrip.<br />

Chava und ihre Familie wurden ohne<br />

Essen, Wasser oder Toiletten in einen<br />

Viehwaggon gepfercht. Mehrere Menschen<br />

erstickten im Zug. Bei Zwischenstopps<br />

wurden Passagiere erschlagen, bei<br />

einer späteren Fluss- Überquerung fielen<br />

Weitere Teilnehmerinnen<br />

am Schönheitswettbewerb<br />

viele Juden ins Wasser und ertranken.<br />

Weiter ging es zu Fuß. Da es Winter war,<br />

starben noch mehr Menschen an Krankheit<br />

und Kälte. Schließlich brachte man<br />

sie nach Transnistrien. Die Deportierten<br />

wurden in primitiven Hütten untergebracht,<br />

ohne fließendes Wasser, Elektrizität<br />

oder Toiletten. Wer zu schwach war,<br />

wurde einfach zum Sterben liegengelassen.<br />

Über 30 000 Juden wurden nach<br />

Transnistrien gebracht, 60 Prozent von<br />

ihnen starben. Irgendwie gelang es Chava<br />

und ihrer Schwester, bis zur Befreiung<br />

des Lagers 1944 zu überleben. Gemeinsam<br />

mit ihrem Bruder wanderten sie<br />

schließlich nach Palästina aus.<br />

Zuhause im Haifa-Heim<br />

Heute werden Chava und ihre Schwester<br />

im Altenheim für Holocaustüberlebende<br />

in Haifa versorgt. Chava ist immer<br />

noch aktiv und hilft den Mitarbeitern, wo<br />

immer sie kann. Sie hat Freude daran,<br />

Neuankömmlinge zu begrüßen. Ihre liebevolle<br />

Art wird von allen geschätzt. „Es<br />

ist wirklich gut für mich, hier zu wohnen“,<br />

erklärte Chava. „Es ist gut, dass ich<br />

etwas zu tun habe, weil ich dann nicht so<br />

viel über die Vergangenheit nachdenke.<br />

Wenn ich nichts tue, kommen die Erinnerungen<br />

ständig zurück.“<br />

Bitte helfen Sie uns auch weiterhin,<br />

Holocaustüberlebenden<br />

wie Chava und ihrer Schwester,<br />

die Furchtbares durchgemacht<br />

haben, einen Lebensabend in<br />

Würde und Geborgenheit zu<br />

ermöglichen. Als Verwendungszweckt<br />

bitte „Helfende Hände“<br />

angeben, herzlichen Dank!


14 wort aus jerusalem I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

wort aus jerusalem<br />

15<br />

Haifa benennt Straße<br />

zu Ehren der <strong>ICEJ</strong><br />

Alijah aus Indien<br />

Altenheim für Holocaustüberlebende wird nochmals erweitert<br />

Familie Baite macht sich auf den Weg<br />

Von David Parsons<br />

<strong>ICEJ</strong>-Nachrichtenredaktion<br />

Das neue Straßenschild mit Schimon Sabag (unser israelischer Partner),<br />

David Parsons, Jürgen Bühler und Nicole Yoder (alle <strong>ICEJ</strong>, v.l.n.r.)<br />

Diesen Sommer hat die Stadtverwaltung von Haifa<br />

die <strong>ICEJ</strong> und ihre Unterstützer auf besondere Art und<br />

Weise geehrt. Als Anerkennung für die Finanzierung des<br />

größten israelischen Altenheims für Holocaustüberlebende<br />

wurde die Straße, in der sich das Heim befindet, in<br />

„Zentrum der Christlichen Botschaft“ umbenannt. In den<br />

letzten zwei Jahren hat die <strong>ICEJ</strong> die Erweiterung dieses<br />

Altenheimes für verarmte Holocaustüberlebende in<br />

Haifa durch Spenden, die hauptsächlich aus Deutschland<br />

kamen, ermöglicht. So konnten zwei Wohnhäuser im<br />

Stadtteil Hadar gekauft und renoviert werden. Die erweiterte<br />

Einrichtung kann nun bis zu 100 Bewohner aufnehmen<br />

und zusätzlichen Überlebenden aus dem Großraum<br />

Haifa medizinische Versorgung und ein warmes Essen<br />

anbieten.<br />

Bei der Zeremonie übergab die <strong>ICEJ</strong> einen weiteren Scheck über<br />

500 000 Schekel (ca. 100 000 Euro), um die letzten Renovierungen<br />

an den Gebäuden abzuschließen. Die <strong>ICEJ</strong> sammelt<br />

weiterhin Spenden, um das Altenheim betreiben zu können.<br />

Die Bewohner müssen dort für Unterkunft und Verpflegung<br />

nichts oder, je nach Eigenmitteln, nur sehr wenig bezahlen. Es<br />

sollen zudem noch weitere Wohnhäuser in derselben Straße<br />

erworben und renoviert werden. Mindestens 650 000 Euro<br />

werden noch benötigt, um diese letzte Phase fertigzustellen.<br />

Die stetig wachsende Gruppe der Bewohner besteht aus jüdischen<br />

Holocaustüberlebenden, die während ihrer Kindheit im<br />

von den Nazis besetzten Europa festsaßen. Sie werden sorgfältig<br />

aus einer langen Liste von Bewerbern ausgewählt, die<br />

alle dringend medizinische Hilfe und Betreuung benötigen. Es<br />

leben noch ca. 200 000 Holocaustüberlebende in Israel, ein<br />

Drittel von ihnen unterhalb der Armutsgrenze, oft wegen ihrer<br />

exorbitant hohen Arzt- und Medikamentenrechnungen. Mehr<br />

als 2000 Bewerber, hauptsächlich Überlebende der Nazilager<br />

in Polen und Deutschland, stehen auf der Warteliste des Haifa-<br />

Heims. Die Bedürftigsten von ihnen werden durch einen sorgfältigen<br />

Prüfprozess ermittelt und in das Altenheim aufgenommen.<br />

Bitte helfen Sie uns dabei, noch mehr Überlebenden<br />

der Schoah einen Lebensabend in Würde und<br />

Gemeinschaft zu ermöglichen! Als Verwendungszweck<br />

bitte „Helfende Hände“ angeben,<br />

herzlichen Dank!<br />

Haben Sie Interesse, eine monatliche Patenschaft<br />

für einen Heimbewohner zu übernehmen?<br />

Dann wenden Sie sich bitte an<br />

die <strong>ICEJ</strong>-Deutschland unter info@icej.de oder<br />

die <strong>ICEJ</strong>-Österreich unter info@icej.at.<br />

Voller Vorfreude auf ihren Umzug nach Israel:<br />

Familie Baite aus dem indischen Moreh<br />

Diesen Herbst wird der erste<br />

Flieger mit 270 Mitgliedern der Bnei-<br />

Menasche-Gemeinschaft aus Nordostindien<br />

in Israel landen. Die <strong>ICEJ</strong><br />

finanziert diesen Flug indischer<br />

Juden, die ihre Vorfahren bis auf den<br />

biblischen Stamm Manasse zurückverfolgen<br />

können (wir berichteten). An<br />

Bord wird auch die Familie Baite aus<br />

Moreh sein. Ihr Familienoberhaupt<br />

stellt uns diese indisch-jüdische<br />

Großfamilie vor:<br />

Mein Name ist Otkhokai Mordechai<br />

Baite, ich bin 67 Jahre alt. Ich stamme<br />

aus einer Priesterfamilie der Bnei Menasche.<br />

Mein Vater war der Priester und<br />

Älteste unseres Dorfes und verantwortlich<br />

für alle Rituale und Bräuche unserer<br />

Gemeinschaft. Ich selbst folge in seinen<br />

Fußstapfen als Leiter unserer Gemeinschaft,<br />

der Moreschet Menasche, hier in<br />

der Stadt Moreh an der Grenze zwischen<br />

Indien und Burma.<br />

Meine Frau Batschewa, 61 Jahre alt, ist<br />

Unternehmerin. Ihr Beschäftigungsfeld<br />

sind private Exporte und Importe zwischen<br />

den beiden Ländern. Ich bin mit<br />

sechs Söhnen und zwei Töchtern gesegnet.<br />

Mein Sohn Jonathan ist 2007 nach<br />

Israel eingewandert. Nach einer Ausbildung<br />

als Programmierer strebt er nun<br />

eine Karriere in Flugzeugtechnologie<br />

an. Er wohnt mit seiner Frau Joicy in<br />

Ma’alot.<br />

Unterstützt durch meinen ältesten Sohn<br />

Schmuel betreibe ich ein Transportunternehmen.<br />

Ein Bus bringt Passagiere<br />

von und nach Imphal, der Hauptstadt<br />

von Manipur. Ein Lastwagen transportiert<br />

Menschen und Güter innerhalb der<br />

Stadt Moreh.<br />

Schmuel hilft mir auch mit der Verwaltungsarbeit<br />

der Moresche Menasche<br />

Gemeinschaft. Er ist ein aktiver Mitarbeiter,<br />

der viel Zeit darin investiert,<br />

seinen Stammesgenossen zu dienen<br />

und sie voranzubringen. Schmuel, seine<br />

Frau Sara und ihre Kinder wollen ebenfalls<br />

nach Israel einwandern und ein<br />

Leben nach jüdischen Bräuchen im Heiligen<br />

Land führen.<br />

Mein zweiter Sohn, Eleazer, hat sich<br />

mit seiner Familie in der Stadt Churachandpur<br />

niedergelassen. Er betreibt ein<br />

Holzunternehmen, will ebenfalls auswandern,<br />

und plant, so Gott will, diese<br />

Arbeit auch in Eretz Israel weiter zu<br />

betreiben.<br />

Mein dritter Sohn, Jotham, ist ebenfalls<br />

verheiratet und dient als Chazan (Kantor)<br />

in unserer Synagoge. Er betreibt ein<br />

Einzelhandelsgeschäft und ist ein sehr<br />

guter Buchhalter. Joschi, mein vierter<br />

Sohn, hat seinen Bachelor in Informatik<br />

an der Universität von Manipur in<br />

Imphal gemacht und will mit einem<br />

Master in Israel abschließen.<br />

Mein jüngster Sohn, Zion (18) hat gerade<br />

sein Abitur gemacht. Er ist ein aktiver<br />

Jugendleiter in unserer Gemeinschaft.<br />

Mein Tochter Rivka (25) und meine<br />

jüngste Tochter Elischewa (20) haben<br />

ebenfalls die Schule bzw. eine weiterführende<br />

Schule abgeschlossen und wollen<br />

in Israel ihre Ausbildung fortsetzen.<br />

Topographische Karte Indiens<br />

Zum Chanukka-Fest ist ein<br />

weiterer Flug aus Indien geplant.<br />

Die Reisekosten für einen<br />

Inlandsflug von Nordostindien<br />

nach Neu-Delhi bzw. Mumbai<br />

und der Weiterflug nach Tel-<br />

Aviv kosten pro Person ca. 740<br />

Euro. Bitte helfen Sie uns, die<br />

Bnei Menasche heimzuholen!<br />

Als Verwendungszweck bitte<br />

„Alijah“ angeben.


16 wort aus jerusalem<br />

I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

wort aus jerusalem 17<br />

<strong>ICEJ</strong> hilft<br />

beim Neustart in Israel<br />

Antisemitismus veranlasst französische Juden zur Auswanderung<br />

Von Birte Scholz<br />

Liebe zu Israel<br />

Die Benoliels sind eine andere junge<br />

Familie aus Frankreich, die ihr Zuhause<br />

in der Nähe von Paris verlassen hat,<br />

um in Israel ein neues Leben zu beginnen.<br />

„Wir planen schon seit sieben Jahren,<br />

nach Israel auszuwandern. Aber<br />

wie es so ist, ich wurde mit unserem<br />

ersten Kind schwanger und später<br />

bekamen wir noch die Zwillinge. Aber<br />

jetzt ist die richtige Zeit. Wir kommen<br />

aus Liebe zu unserem Land und<br />

zu unserer jüdischen Geschichte. Es<br />

ist so schön, hier den Schabbat, Jom<br />

Kippur und all die jüdischen Festtage<br />

zu feiern. Ich wollte immer nach Israel<br />

kommen, schon als Kind“, erklärte<br />

Ariella mit leuchtenden Augen.<br />

Neuankömmlinge aus Frankreich<br />

Ende Juni war die <strong>ICEJ</strong> erneut<br />

Sponsor einer sogenannten Alijah-<br />

Messe für Neueinwanderer in Israel.<br />

Rund 300 jüdischen Neueinwanderern<br />

aus Frankreich, Argentinien, England<br />

und Südafrika finanzierte die <strong>ICEJ</strong><br />

den zweitägigen Hotelaufenthalt zur<br />

Alijah-Messe. Hier konnten die Neuankömmlinge<br />

ihre neuen israelischen<br />

Ausweise abholen und viele weitere<br />

Formalitäten in kürzester Zeit erledigen,<br />

wie beispielsweise Telefonverträge<br />

und Krankenversicherungspolicen<br />

abschließen. Dieses Mal war der Anteil<br />

der französischen Neueinwanderer<br />

am größten. Neben rund 36 argentinischen<br />

Juden, 30 Engländern und 17<br />

Südafrikanern entschlossen sich etwa<br />

217 französische Juden, Israel zu ihrer<br />

neuen Heimat zu machen.<br />

Probleme in Frankreich<br />

Eine von ihnen ist Sophie Benaroch,<br />

die mit ihrem Mann und ihren beiden<br />

kleinen Kindern aus Paris nach Israel<br />

gekommen ist. „Israel ist sehr gut für<br />

uns Juden“, sagte sie freudestrahlend<br />

und erklärte auch warum. „In Frankreich<br />

haben viele Juden Probleme, oft mit den<br />

Arabern. Selbst in Paris gibt es viel Antisemitismus.<br />

Im Zug, im Bus und bei der<br />

Arbeit haben wir Probleme. Die Leute<br />

sehen die Mesusah an unserer Tür und<br />

es gefällt ihnen nicht. Sie mögen uns<br />

Juden nicht.“<br />

Die junge Familie plant erst einmal<br />

in einem Ulpan-Kurs ihre Hebräisch-<br />

Kenntnisse zu verbessern. „Und wenn<br />

wir gut Hebräisch sprechen, dann wollen<br />

wir auch arbeiten und die Kinder<br />

werden die Schule besuchen“, erklärte<br />

Sophie ihre Zukunftspläne in Israel. Sie<br />

ist nicht die erste ihrer Familie, die nach<br />

Israel auswandert. Auch ihre Schwestern<br />

wohnen bereits hier.<br />

Doch auch die Entscheidung ihrer<br />

Familie zur Auswanderung hatte teilweise<br />

mit den schwierigen Lebensumständen<br />

in Frankreich zu tun.<br />

„In Frankreich gibt es viel Antisemitismus,<br />

deshalb möchte ich mit den<br />

Kindern nicht länger dort bleiben.<br />

Finanziell ging es uns in Frankreich<br />

wahrscheinlich besser als hier, aber<br />

in Israel können wir unseren Glauben<br />

frei leben und auch für die Kinder ist<br />

es besser, sie können tanzen gehen<br />

oder das Schwimmbad besuchen“,<br />

sagte Ariella. Wie sehr ihr das freie<br />

und ungefährliche Ausleben ihres<br />

jüdischen Glaubens in Frankreich<br />

fehlte, wurde Ariella vor zwei Jahren<br />

während eines Israelbesuchs zu Sukkot,<br />

dem Laubhüttenfest, klar. „Wir<br />

gingen durch die Straßen und sahen<br />

überall die Laubhütten. Alle haben<br />

gefeiert. Ich musste weinen, so schön<br />

war das. Mit Israel fühle ich mich verbunden,<br />

Gott ist hier.“<br />

Zuflucht für Juden<br />

Dem israelischen Einwanderungsministerium<br />

zufolge leben bereits rund<br />

100.000 französische Juden in Israel.<br />

Jedes Jahr kommen etwa 2.000 weitere<br />

hinzu. Frankreich hat mit rund<br />

500.000 Juden die größte jüdische<br />

Gemeinschaft in Europa. Vorfälle<br />

wie die tödlichen Schüsse vor einer<br />

jüdischen Schule in Toulouse im März<br />

Wie wird unser neues Leben in Israel aussehen?<br />

dieses Jahres und die Entführung und<br />

Ermordung des 26-jährigen französischen<br />

Juden Ilan Halimi im Jahr<br />

2006 schüren die Angst vor zunehmendem<br />

arabischem und islamistischem<br />

Antisemitismus. Viele französische<br />

Juden unterhalten deshalb<br />

als Zufluchtsort eine Zweitwohnung<br />

in Israel, falls die Lage in Frankreich<br />

schlimmer werden sollte.<br />

Lebensabend in Israel<br />

Nicht nur junge Familien treffen die<br />

Entscheidung, nach Israel zu ziehen.<br />

Auch Yvette Hassoun aus der Region<br />

Paris hat nun im Rentenalter beschlossen,<br />

Alijah zu machen. „Ich bin schon<br />

oft in Israel gewesen und habe viele<br />

Cousins und Cousinen hier. Israel<br />

ist unser Zielort, deshalb habe ich<br />

beschlossen, mein Haus zu verkaufen<br />

und herzukommen“, erklärte sie. „Ich<br />

bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich<br />

fühle, dass es wichtig ist, mein Leben<br />

hier zu beenden.“ Bevor sie über ihre<br />

Pläne sprach, Israel zu ihrer neuen<br />

Heimat zu machen, haben ihre drei<br />

Kinder und 14 Enkelkinder nicht über<br />

diese Möglichkeit nachgedacht. Doch<br />

nun will ein Enkelsohn am Technion<br />

in Haifa studieren, eine Enkeltochter<br />

an der Hebräischen Universität in<br />

Jerusalem. Eines Tages, so hofft Yvette,<br />

wird auch der Rest ihrer Familie ihr<br />

nach Israel folgen.<br />

Auch die Ehepaare Bellaiche und Silvera<br />

aus Paris haben sich als Rentner<br />

entschlossen, in Israel noch einmal<br />

einen Neuanfang zu wagen. Beide<br />

Paare sind religiös. „Jeden Tag gehe<br />

ich zur Synagoge“, erklärte Sylvain<br />

Bellaiche. Und sein Freund Hubert<br />

Silvera erzählte, dass er jeden Morgen<br />

die Tefillim, die Gebetsriemen anlege.<br />

Gemeinsam mit ihren Ehefrauen<br />

werden die beiden in Netanja wohnen,<br />

wo sie bereits Wohnungen besitzen<br />

und wo auch Verwandte leben. „Seit<br />

20 Jahren kommen wir schon nach<br />

Israel“, erzählte Sylvain. „Ich bin Israeli<br />

und hier ist es gut, Israel ist unser<br />

Zuhause.“<br />

Bitte helfen Sie uns auch weiterhin,<br />

französische Juden bei<br />

ihrer Heimkehr nach Israel zu<br />

unterstützen, als Spendenstichwort<br />

bitte „Alijah Frankreich“<br />

angeben. Herzlichen Dank!


18 wort aus jerusalem<br />

I C E J - H I L F S D I E N S T E<br />

A U S D E R B O T S C H A F T<br />

wort aus jerusalem 19<br />

Von Kuba nach Israel<br />

<strong>ICEJ</strong>-Kurznachrichten<br />

<strong>ICEJ</strong> unterstützt Neueinwanderer durch Mentoren-Programm<br />

<strong>ICEJ</strong>-Nachrichtenredaktion<br />

Die <strong>ICEJ</strong> unterstützt nicht<br />

nur die Einwanderung nach Israel.<br />

Durch verschiedene Programme<br />

hilft sie auch den Neuankömmlingen,<br />

sich im Land zurechtzufinden<br />

und sich erfolgreich in die Gesellschaft<br />

zu integrieren. Insbesondere<br />

das Katef le Katef – Programm,<br />

zu Deutsch „Schulter an Schulter“,<br />

unterstützt Neueinwanderer<br />

auf sehr praktische Art und Weise,<br />

im Land Israel Fuß zu fassen. Dazu<br />

wird bedürftigen Familien eine israelische<br />

Mentorenfamilie zugeordnet,<br />

die sie ein Jahr begleitet.<br />

Rechtliche Hilfestellungen, wenn<br />

gewünscht Ehe- und Erziehungsberatung<br />

sowie ein konkreter Finanzplan<br />

helfen den Neuankömmlingen,<br />

innerhalb eines Jahres auf eigenen<br />

Füßen zu stehen.<br />

Das Programm begann vor fünf Jahren<br />

mit fünf Neueinwandererfamilien. Am<br />

Ende dieses Jahres wird es insgesamt<br />

450 Familien geholfen haben, vielen<br />

durch die Unterstützung der <strong>ICEJ</strong> und<br />

ihrer Spender. Im Folgenden stellen<br />

wir Ihnen eine der Familien vor, die<br />

von Katef le Katef sehr profitiert hat.<br />

Geraldo, Fernanda und Alegria aus Kuba<br />

Geraldo und Fernanda (Namen aus<br />

Sicherheitsgründen geändert) sind<br />

kubanische Juden. Sie ist Kinderärztin,<br />

er Krankenpfleger in der Notaufnahme.<br />

Ihr gemeinsames Monatseinkommen<br />

in Kuba betrug knapp 40<br />

Euro pro Monat. Bevor sie nach Israel<br />

ausreisten, erlitt Geraldos Mutter<br />

einen Schlaganfall. Da beide in ihren<br />

Berufen hochqualifiziert sind und<br />

Kuba dringend medizinisches Personal<br />

benötigt, wurde ihnen die Ausreise<br />

besonders schwer gemacht. Nach fünf<br />

Jahren gelang ihnen schließlich die<br />

Auswanderung, jedoch ohne gültige<br />

Papiere und nur mit ihrer jüngeren<br />

Tochter Alegria, ihre einundzwanzigjährige<br />

Tochter erhielt keine Ausreiseerlaubnis.<br />

Als die drei das Land<br />

verließen, wurde ihnen die Staatsbürgerschaft<br />

Kubas aberkannt. Als sie<br />

vor fünfzehn Monaten in Israel einwanderten,<br />

hofften sie, die größten<br />

Schwierigkeiten hinter sich zu haben<br />

– doch auch der Neuanfang in Israel<br />

war nicht einfach für sie.<br />

Lächelnd und dankbar für die ihnen<br />

gewährte Hilfe beschrieben sie ihren<br />

Neustart als „sehr hart“. Sie kamen<br />

ohne Familie, Freunde, Geld, Arbeit<br />

und all die anderen Dinge ins Land,<br />

die wir eigentlich als selbstverständlich<br />

ansehen. Es war ein totaler Neustart.<br />

Zunächst mussten sie Hebräisch<br />

lernen, bevor sie überhaupt an Arbeit,<br />

Schule oder den Aufbau von Beziehungen<br />

denken konnten. Während<br />

ihrer Sprachstudien arbeiteten sie<br />

gemeinsam mit mehreren Rechtsanwälten<br />

daran, ihre Tochter Alejandra<br />

nach Israel zu holen. Es dauerte sieben<br />

Monate. Sie versuchen immer noch,<br />

ihre Ausweispapiere und sonstigen<br />

rechtlichen Dokumente aus Kuba zu<br />

bekommen und suchen weiterhin<br />

nach adäquater Arbeit. Sie müssen<br />

ihre Lebensläufe ins Hebräische übertragen,<br />

Anerkennungsexamina auf<br />

Hebräisch ablegen und medizinische<br />

Praktika in Israel absolvieren, bevor<br />

sie selbst praktizieren können.<br />

Doch die Mühen und Entbehrungen<br />

waren nicht umsonst. Zwar vermisst<br />

Geraldo seine Mutter und macht sich<br />

Sorgen um sie, Sehnsucht nach Kuba<br />

hat die Familie aber nicht mehr. Sie<br />

fühlen sich in Israel wohl und blicken<br />

hoffnungsvoll in die Zukunft, da sie<br />

von den Mitarbeitern des Mentoren-<br />

Programms gut betreut werden. Sie<br />

erhalten wichtige und richtige Hilfestellungen<br />

und sind zuversichtlich,<br />

dass sie es schaffen werden. In ihrem<br />

Jahresplan wurden konkrete Ziele in<br />

vier verschiedenen Bereichen definiert<br />

– Lebensqualität, Finanzen, Ausbildung<br />

und Arbeit.<br />

Durch die Hilfe der Christlichen<br />

Botschaft haben diese kubanischen<br />

Juden erhalten, was sie benötigen,<br />

um sich in ihrem neuen Land zu<br />

integrieren und dort aufzublühen.<br />

Bitte helfen Sie uns, auch weitere<br />

Neueinwanderer konstruktiv bei<br />

ihrer Integration zu unterstützen.<br />

Als Verwendungszweckt bitte <strong>ICEJ</strong>-<br />

AID Mentorenprogramm angeben,<br />

herzlichen Dank!<br />

Die drei unerschrockenen Radfahrer<br />

Mit dem Rad von Metullah<br />

nach Eilat<br />

Drei Mitarbeiter der <strong>ICEJ</strong> haben diesen<br />

Sommer bei glühender Hitze<br />

die 477 Kilometer von Metullah nach<br />

Eilat auf dem Rad zurück gelegt, um<br />

Spendengelder für den israelischen<br />

Behindertensport zu sammeln. Jani<br />

Salokangas, neuer Direktor der Jungenerwachsenenarbeit<br />

„Arise“, Herbert<br />

Kelly und Emanuel Mfoukou<br />

legten die anspruchsvolle Strecke in<br />

drei Tagen zurück. Für jeden zurück<br />

gelegten Kilometer spendeten ihre<br />

Unterstützerkreise einen bestimmten<br />

Betrag, der Mitgliedern des israelischen<br />

Paralympicteams 2016 in<br />

Brasilien und dem Behindertensportzentrum<br />

in Ramat Gan zugutekommen<br />

wird. Ihren Humor verloren<br />

die drei jungen Männer dabei nicht.<br />

„Allein durch die Gnade Gottes bin ich<br />

gerettet worden, und nur durch seine<br />

Gnade werden wir dieses Rennen auch<br />

zu Ende bringen“, erklärte Kelly send. „Wir hoffen, dass sich uns im<br />

grinnächsten<br />

Jahr weitere Fahrer aus der<br />

ganzen Welt anschließen werden“,<br />

sagte Salokangas, der Initiator der<br />

Tour. Weitere Informationen auf der<br />

<strong>ICEJ</strong>-Webseite und bei ARISE Facebook:<br />

www.facebook.com/Arise.<strong>ICEJ</strong>.<br />

Germany.<br />

Segen und Trost<br />

mit Ewigkeitswert<br />

Bedenken Sie die <strong>ICEJ</strong> in Ihrem Testament<br />

Unserem Leben hier auf der Erde<br />

sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die<br />

Bibel spricht von siebzig bis achtzig<br />

Jahren. Doch auch über unseren Tod<br />

hinaus können wir bleibende Zeichen<br />

des Segens und des Trostes für Israel<br />

setzen. Eine Möglichkeit besteht<br />

darin, die <strong>ICEJ</strong> testamentarisch zu<br />

bedenken. Dazu gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten, beispielsweise in Form<br />

eines Vermächtnisses (ein bestimmter<br />

Betrag, eine Immobilie oder ein anderer<br />

Wertgegenstand wird der <strong>ICEJ</strong> vermacht)<br />

oder dadurch, dass Sie die <strong>ICEJ</strong><br />

als Erben einsetzen. Dadurch stellen<br />

Sie sicher, dass Ihr Vermögen auch in<br />

Zukunft Gutes bewirkt – und so vielen<br />

Menschen in Israel, beispielsweise<br />

Holocaustüberlebenden, Neueinwanderern,<br />

Kindern in Not oder Behinderten<br />

weiterhin geholfen werden kann.<br />

Gleichzeitig verhindern Sie, dass bei<br />

Nichtvorhandensein von Erben Ihr<br />

Vermögen dem Staat zufällt. Haben<br />

wir Ihr Interesse geweckt? Wir stellen<br />

Ihnen gerne ausführlichere Informationen<br />

zur Verfügung. Bitte schreiben<br />

Sie an: Gottfried Bühler, <strong>ICEJ</strong>-Deutscher<br />

Zweig e.V., Postfach 31 13 37,<br />

70473 Stuttgart oder melden Sie sich<br />

telefonisch unter 0711/8388 9480.<br />

Merv Watson (li.) im<br />

Gespräch mit Dr. Jürgen Bühler<br />

Merv und Merla Watson<br />

geehrt<br />

Bei einem Empfang zum Jerusalem-<br />

Tag hat der <strong>ICEJ</strong>-Gesamtleiter Dr.<br />

Jürgen Bühler diesen Sommer die<br />

<strong>ICEJ</strong>-Pioniere Merv und Merla Watson<br />

gewürdigt. Bühler stellte den versammelten<br />

israelischen Ehrengästen<br />

aus Politik und Gesellschaft Merv Watson<br />

als Mann der ersten Stunde vor,<br />

der zuerst die Idee einer Christlichen<br />

Botschaft in Jerusalem empfing, die<br />

in mehr als 30 Jahren weit über das<br />

hinaus gewachsen ist, was sich ihre<br />

Gründungsväter ursprünglich vorstellten.<br />

„Das ist die Erfüllung eines<br />

Traumes“, erklärte Watson, der Ende<br />

der 1970er Jahren um die Welt reiste,<br />

um andere Christen zu inspirieren, die<br />

Bedeutung Jerusalems als geistliche,<br />

historische und politische Hauptstadt<br />

des Staates Israel zu erkennen – und<br />

als Reiseziel für christliche Gruppen.<br />

„Wir brauchten nicht eine weitere<br />

Kirche oder Synagoge, sondern eine<br />

gemeinsame Plattform, wo man sich<br />

freundschaftlich begegnen konnte“,<br />

erläuterte er seine Vision. Watson<br />

berichtete auch, dass seine Frau Merla<br />

bereits 1978 eine erste Laubhüttenfestkonferenz<br />

organisierte, noch bevor die<br />

<strong>ICEJ</strong> 1980 eingerichtet wurde.


20 wort aus jerusalem A U S D E R B O T S C H A F T<br />

A U S D E R B O T S C H A F T wort aus jerusalem 21<br />

Anpacken und Glauben leben<br />

Mit der Arise-Sommertour unterwegs<br />

Von Sybille Hochuli<br />

die Berufsmaler, die wir normalerweise<br />

anstellen“, erklärte der Direktor des<br />

Zentrums. Die Teilnehmer der Arise-<br />

Tour spendeten zudem kofferweise<br />

Kleidung für Babies und Kinder, Spielzeug<br />

und Hygieneartikel wie Zahnbürsten,<br />

die sie von ihren Heimatgemeinden<br />

mitgebracht hatten.<br />

„Das war eine wirklich großartige<br />

Erfahrung, weil wir einer Bevölkerungsgruppe<br />

begegnet sind, die<br />

normalerweise nicht im Fokus der<br />

Aufmerksamkeit steht“, sagte Christabelle<br />

aus Kanada. „Ich hatte auch viel<br />

Spaß im Jugendzentrum, wo wir mit<br />

den äthiopischen Jugendlichen Fußball<br />

und Tischtennis gespielt haben<br />

und der Musik zuhörten, die einige<br />

Jugendliche für uns machten.“<br />

Arise-Direktor Jani Salokangas mit einem<br />

jungen äthiopischen Neueinwanderer<br />

lien. „Ich habe mich mit einer Dame<br />

unterhalten und dann hat sie mich in<br />

ihr Zimmer eingeladen und war wunderbar<br />

gastfreundlich. Wir waren dort,<br />

um die Leute zu segnen, aber ich war<br />

durch die Art und Weise, in der sie mir<br />

Anteil an ihrem Leben gab, gesegnet.“<br />

Hoffnung für Israel<br />

Während der Arise-Sommertour<br />

besuchten wir auch die Holocaustgedenkstätte<br />

Yad Vashem in Jerusalem,<br />

das israelische Außenministerium<br />

und das Jerusalem Center for Public<br />

Affairs, um Vorträge über Israels<br />

Geschichte und die Herausforderungen,<br />

denen Israel heute gegenübersteht,<br />

zu hören. Mitarbeiter der <strong>ICEJ</strong><br />

in Jerusalem und unsere Reiseleiter<br />

erklärten uns in biblischen Andachten,<br />

wie wir enger mit Jesus leben<br />

können, und lehrten über Gottes Liebe<br />

und seinen Plan für Israel.<br />

Anpacken macht Spaß!<br />

Israel gilt als reiches Land, aber<br />

neben der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte<br />

gibt es auch viel Not und Leid.<br />

Etwa 24 Prozent der Israelis leben<br />

unterhalb der Armutsgrenze, darunter<br />

viele Alleinerziehende mit ihren Kindern.<br />

Aus diesem Grund war bei der<br />

„Summer Hands-On Tour <strong>2012</strong>“ von<br />

Arise nicht nur der Besuch biblischer<br />

Stätten Teil des Programms, sondern<br />

auch der Einsatz für Notleidende und<br />

Bedürftige.<br />

Unsere Gruppe bestand aus 21 jungen<br />

Christen, die aus neun verschiedenen<br />

Ländern kamen. In Jerusalem starteten<br />

wir die Sommertour mit einem<br />

Besuch mehrerer heiliger Stätten,<br />

darunter das Gartengrab und der Garten<br />

Gethsemane. Wir verbrachten eine<br />

Nacht in Beduinenzelten in einer Oase<br />

mit einer fantastischen Zeit des Lobpreises<br />

und Gebets. Noch vor der Morgendämmerung<br />

wanderten wir hinauf<br />

Voll im Einsatz: ein Teilnehmer<br />

der Summer Hands-On-Tour<br />

nach Massada und sahen einen großartigen<br />

Sonnenaufgang mit Blick über<br />

das Tote Meer. Zum Abschluss der<br />

Tour erkundeten wir zwei Tage lang<br />

die Region rund um den See Genezareth,<br />

wo Jesus den Großteil der Zeit<br />

seines Wirkens auf Erden verbracht<br />

hat.<br />

Professioneller Anstrich<br />

Zwischen den Reisen und Vorträgen<br />

legten wir auf der Arise-Tour bei verschiedenen<br />

Sozialprojekten ganz praktisch<br />

Hand an. Zum Beispiel strichen<br />

wir in einem Integrationszentrum für<br />

äthiopische Neueinwanderer in Kiryat<br />

Gat einige Räume und Flure. Gemeinsam<br />

mit den Kindern vor Ort gestalteten<br />

wir ein wunderschönes Mosaik<br />

von Jerusalem.<br />

„Ihr streicht besser und sauberer als<br />

Eine Tonne Tomaten<br />

Ein anderes, einzigartiges Sozialprojekt,<br />

das wir tatkräftig unterstützten,<br />

war das Nahrungsmittelprogramm der<br />

Organisation Leket Israel. Auf einem<br />

Feld ernteten wir Tomaten, die an<br />

bedürftige Familien verteilt wurden.<br />

Nach nur zwei Stunden hatten wir<br />

fast eine Tonne Tomaten gesammelt,<br />

genug, um 500 Familien zu versorgen!<br />

Im Haifa-Heim<br />

Ran an die Tomaten!<br />

Bei unserem letzten Einsatz besuchten<br />

wir das von der <strong>ICEJ</strong> finanzierte Heim<br />

für Holocaustüberlebende in Haifa.<br />

Rings um die Gebäude des Haifa-<br />

Heimes räumten wir auf und säuberten<br />

den Garten. Beim Mittagessen<br />

hatten wir die Gelegenheit, uns<br />

mit den Holocaustüberlebenden zu<br />

unterhalten. Es war wunderbar, ihre<br />

Geschichten zu hören und ihnen<br />

Ermutigung zuzusprechen. Trotz alledem,<br />

was sie erlebt haben, sind es sehr<br />

warmherzige und fürsorgliche Menschen,<br />

voller Leben und Freude.<br />

„Für mich war es eine großartige<br />

Erfahrung, Holocaustüberlebende zu<br />

treffen“, erzählte Bernice aus Austra-<br />

„Ich bin jetzt motivierter, auf der<br />

Grundlage der Verheißungen in der<br />

Bibel für Israel zu beten, und ich habe<br />

mehr Hoffnung für Israels Zukunft“,<br />

erklärte Els aus Holland. „Wenn ich<br />

Israel sehe und all das, was Gott hier<br />

tut, weiß ich, dass Gott gut ist und<br />

dass er seine Verheißungen für mich<br />

erfüllen wird“, ergänzte Kerrie aus<br />

Nordirland.<br />

Teilnehmerinnen mit der Holocaustüberlebenden<br />

Sara Zamir im Haifa-Heim


22 A U S D E R B O T S C H A F T<br />

A U S D E R B O T S C H A F T<br />

wort aus jerusalem 23<br />

wort aus jerusalem<br />

Im Königreich Gottes gibt es erstaunlicherweise auch<br />

eine „To-do-Liste“, eine Prioritätenliste sozusagen. Gott hat<br />

sich in seiner Souveränität nun mal dazu entschieden, Israel<br />

zu einem bestimmten Zweck zu berufen. „Ich will dich<br />

zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde auch<br />

ich segnen. Wer dich verflucht, den werde auch ich verfluchen.<br />

Alle Völker (Familien) werden durch dich gesegnet werden.“<br />

1. Mose 12,2-3<br />

Diese Berufung wurde Abraham gegeben. Durch Abraham<br />

sollte eine neue Ethnie (Nation) entstehen, zum Segen für<br />

die komplette Menschheit. Gott erschuf ein neues Volk zu<br />

einem bestimmten Zweck. Abraham wurde aus einer für<br />

die damalige Zeit selbstsüchtigen Stadt herausgerufen, in<br />

der Vielgötterei betrieben wurde. Der einzige wahre Gott,<br />

der Schöpfer des Himmels und der Erde, offenbarte sich<br />

Abraham in einer eindrücklichen Weise. Abraham gab sein<br />

Leben in Ur und Haran auf und wanderte in ein Land, das<br />

ISRAEL ZUERST<br />

Die Prioritätenliste Gottes<br />

Von Gottfried Bühler<br />

Der Obersaal in Jerusalem, in dem sich die Jünger zu Pfingsten versammelt haben sollen.<br />

Gott selbst ihm zugwiesen hatte; das Land Kanaan. Dieses<br />

flächenmäßig kleine Land mit seiner ewigen Hauptstadt<br />

Jerusalem sollte der Brennpunkt der Geschichte Israels<br />

werden. Von Israel sollte ein großartiges Konzept des<br />

friedlichen Miteinanders und des gegenseitigen Respekts<br />

ausgehen. Die wunderbaren Zehn Gebote (2. Mose 20)<br />

beeinflussen heute noch in großen Teilen der Welt unser<br />

Zusammenleben, den Schutz des Eigentums, die Ehrung<br />

und Wertschätzung der älteren Generation und unser<br />

wöchentliches „Zur-Ruhe-Kommen“ (Sabbat).<br />

Vor allem aber haben wir durch das unveränderliche Wort<br />

Gottes, das Mose von Gott direkt am Berg Sinai empfing<br />

und in dessen Erfüllung in Jesus Christus den Zugang zu<br />

einer persönlichen Gottesbeziehung! Gott liebt alle Menschen<br />

und möchte mit jedem einzelnen in einer ganz<br />

intimen Beziehung leben und kommunizieren.<br />

Jerusalem zuerst<br />

Jerusalem wurde - nach der Auferstehung unseres Herrn<br />

Jesus und nach der Ausgießung des Heiligen Geistes während<br />

des Schawuot-Festes - die Missionszentrale für die<br />

weltweite Verbreitung der frohen Botschaft der Errettung.<br />

Der Autor der Apostelgeschichte zitiert den bekannten Missionsbefehl<br />

Jesu. „... wenn der Heilige Geist über euch gekommen<br />

ist, werdet ihr seine Zeugen sein. Dann werdet ihr den<br />

Menschen auf der ganzen Welt von mir erzählen. In Jerusalem,<br />

in Judäa, in Samaria, ja bis an die Enden der Erde.“ Apg. 1,<br />

8. Beachten wir die Reihenfolge: Jerusalem, das Land Israel<br />

zuerst! Die erste Gemeinde hatte den ausdrücklichen<br />

Befehl, die frohe Botschaft zuerst dem jüdischen Volk zu<br />

verkündigen. Es war die letzte Predigt, die Jesus auf der<br />

Erde gehalten hat. Jesus war Jude und hat zu Juden gepredigt.<br />

Das dürfen wir nicht vergessen. Und nun gibt er diesen<br />

Juden ein gewaltiges Mandat, nämlich diese Botschaft<br />

von Jerusalem aus in die ganze Welt zu tragen. Heute hat<br />

diese Botschaft in einem gewissen Maße die Enden der<br />

Erde erreicht und das dazu gehörige Buch, die Bibel, ist<br />

(zumindest in Teilen) in etwa 2000 Sprachen übersetzt.<br />

Die Berufung Israels war von Beginn an, der ganzen Welt<br />

den Segen und den Erlösungsplan Gottes zu bringen.<br />

Auch der große König David hatte die Verbreitung der<br />

kraftvollen Botschaft Gottes schon vor ca. 3.000 Jahren auf<br />

seiner „To-do-Liste“. In Psalm 9, 12 lesen wir: „Lobt den<br />

Herrn, der in Jerusalem wohnt. Erzählt der Welt von seinen<br />

Taten.“ Schon zu der damaligen Zeit erkannte David in seinem<br />

prophetischen Geist die Rettungsabsicht Gottes für<br />

die ganze Welt.<br />

Juden zuerst<br />

Petrus predigte den Juden aus dem Tanach (unserem sogenannten<br />

Alten Testament): „Ihr seid die Söhne der Propheten,<br />

und ihr gehört dem Bund an, den Gott euren Vorfahren verheißen<br />

hat. Denn Gott hat dem Abraham gesagt: Durch deine<br />

Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet sein. Als Gott<br />

seinen Knecht erweckte, sandte Er ihn zuerst zu euch, damit er<br />

euch segnet und euch von euren bösen Wegen abbringt“, Apg.<br />

3, 25+26. Der Jude Paulus sagt der jungen Kirche in Rom:<br />

„Diese gute Botschaft von Christus ist die Kraft Gottes, die jeden<br />

rettet, der glaubt – die Juden zuerst, aber auch alle anderen<br />

Menschen“, Römer 1, 16.<br />

Sicherlich, bei Gott ist kein Ansehen der Person. Aber<br />

Gottes Berufungen sind unbereubar, auch gerade im Bezug<br />

auf Israel und das jüdische Volk. Daran hat sich bis zum<br />

heutigen Tag nichts geändert. Gott steht an der Seite des<br />

jüdischen Volkes, Gott steht an der Seite Israels, Gott hat<br />

sich Jerusalem erwählt, Jesus wird in Jerusalem auf den<br />

Ölberg für alle sichtbar wiederkommen!<br />

Stehen wir gemeinsam mit unserem Herrn<br />

an der Seite Israels und des jüdischen<br />

Volkes?<br />

Ein Blick in die Zukunft Israels bestätigt uns diese „Prioritätenliste“.<br />

Johannes sieht in einer gewaltigen Schau eine<br />

riesige Menschenmenge vor Gottes Thron in Lobpreis und<br />

Anbetung. Zuerst werden hier Menschen aus den Stämmen<br />

Israels genannt, danach die Menschen aus allen übrigen<br />

Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen. Was für eine<br />

phantastische Aussicht für alle, die eine persönliche Beziehung<br />

zu dem König der Völker Jesus Christus haben. Wir<br />

werden zusammen mit Juden und mit Menschen aus allen<br />

anderen Nationen, Sprachen und Stämmen unseren wunderbaren<br />

Gott anbeten!<br />

An Israels besonderer Berufung im Alten Bund hat sich bis<br />

heute nichts geändert und wird sich auch in Zukunft nichts<br />

ändern. Gerade für die Gemeinde Jesu in unseren Tagen<br />

ist dies eine herausfordernde Botschaft. Der Ruf Gottes ist<br />

heute deutlicher denn je zu hören, an der Seite Israels zu<br />

stehen.<br />

Ein lebenswichtiger Plan<br />

An der Aktualität der gesamten Bibel, des Wortes Gottes,<br />

hat sich bis heute nichts geändert. Das Land Israel und<br />

das jüdische Volk stehen noch immer auf Gottes „Prioritätenskala“<br />

ganz oben. Gott wird seinen Plan durchführen.<br />

Darauf können wir uns 100%ig verlassen. Auch in diesen<br />

Tagen, in denen Israel immer mehr isoliert ist, wird sich<br />

der Hüter Israels als mächtig erweisen. Lassen Sie uns<br />

Israel segnen, für sein Volk und sein Land beten und dem<br />

jüdischen Volk auch in ganz praktischer Weise helfen.<br />

Sähen Sie eine Saat des Segens in Gottes Reich.<br />

Auch für Ihr Leben hat Gott einen wichtigen Plan! Der<br />

Erlösungsplan Gottes gilt genauso für Deutschland. Das<br />

Erntefeld ist reif. Aber es sind wenige Arbeiter. Wenn in<br />

Ihrer Nachbarschaft oder an Ihrem Arbeitsplatz oder wenn<br />

in Deiner Schule Menschen die liebevolle Botschaft Jesu<br />

noch nicht kennen, beten Sie für das Feuer seines Geistes,<br />

welches Sie befähigen wird, als Botschafter der guten Nachricht<br />

am Rettungsplan Gottes mitzuarbeiten. Arbeiten Sie<br />

aktiv in Ihrer Gemeinde oder Kirche mit. Beten Sie anhaltend,<br />

dass Gottes Reich kommt und der Wille Gottes freigesetzt<br />

wird.<br />

Denken Sie nicht zu gering von sich! Es war eine bettlägerige<br />

Frau, durch deren anhaltendes Gebet eine Erweckung<br />

in London in Gang kam. Lassen auch Sie sich für Gottes<br />

Pläne inspirieren.<br />

Ich wünsche Ihnen Gelingen und Gottes reichen Segen!


24 wort aus jerusalem A U S D E R B O T S C H A F T A U S D E R B O T S C H A F T wort aus jerusalem<br />

25<br />

Holocaust light gibt es nicht!<br />

<strong>ICEJ</strong> unterstützt Film über Sara Atzmon<br />

Von Lisa Schmid<br />

Geschickt kontrastiert der Film diese<br />

sehr intensive und persönliche Art der<br />

Vergangenheitsbewältigung mit Begegnungen<br />

im heutigen Deutschland. Während<br />

für Sara Atzmon, ihre Kinder und<br />

Enkel in Israel das Gedenken einen zentralen<br />

Platz in der Familiengeschichte<br />

einnimmt, stößt man bei der deutschen<br />

Bevölkerung, insbesondere in der jungen<br />

Generation, auf eine alarmierende<br />

Unwissenheit.<br />

Unwissenheit und Ressentiments<br />

Großmutter und Enkelin stehen<br />

gemeinsam auf der Rampe in Bergen-<br />

Belsen. Hier kamen die Züge mit den<br />

europäischen Juden an. Die Israelin Sara<br />

Atzmon (79) hält die kleine Scharav (12)<br />

fürsorglich im Arm, als sie ihr behutsam<br />

von dem Schrecklichen erzählt, was<br />

ihr und ihrer Familie in diesem Konzentrationslager<br />

zugestoßen ist. Scharav<br />

stellt viele Fragen, will verstehen,<br />

was damals geschehen ist. Später wird<br />

sie ihre Eindrücke umsetzen – sie tanzt<br />

für die über 70 ermordeten Mitglieder<br />

ihrer Familie und schreibt ihre Namen<br />

auf kleine Gedenksteine. Diese und weitere<br />

bewegende Szenen stammen aus dem<br />

Film „Holocaust light gibt es nicht“ der<br />

Regisseurin Ilona Rothin.<br />

Die Dokumentation des christlichen<br />

Vereins„Feigenbaum e.V.“ aus Korntal<br />

wird von der <strong>ICEJ</strong> finanziell sowie durch<br />

eigene Interview-Beiträge gefördert, die<br />

bekannte deutsche Schauspielerin Iris<br />

Berben spricht den Erzähltext. Ziel des<br />

Filmes ist es, möglichst viele, insbesondere<br />

auch junge Leute in Deutschland<br />

mit dem Thema Holocaust zu erreichen.<br />

Umgang mit der Vergangenheit<br />

Der Film begleitet Sara und Scharav auf<br />

ihrem Weg quer durch Europa, auf den<br />

Spuren des Grauens und der Massenvernichtung.<br />

Gleichzeitig zeigt er, wie<br />

konstruktiv die Künstlerin Sara Atzmon<br />

mit ihrer Vergangenheit umgeht und<br />

wie sehr es ihr am Herzen liegt, dass<br />

die Lektionen aus dieser furchtbaren<br />

Zeit nicht vergessen werden. Sie geht in<br />

deutsche Schulen, erzählt ihre Geschichte<br />

und führt Kunstworkshops mit den<br />

Schülern durch: „Es geht mir nicht um<br />

Schuld, sondern darum, dass die jungen<br />

Deutschen die Verantwortung für ihre<br />

Geschichte übernehmen“, sagt sie. Sie<br />

hat es nicht gelernt zu hassen.<br />

Lisa Schmid bei den Dreharbeiten<br />

am Holocaustmahnmal in Berlin<br />

Bahngleise nach Auschwitz<br />

Jugendliche im Deutschland von <strong>2012</strong><br />

wissen nicht mehr, wo Auschwitz liegt<br />

und was das Wort Holocaust bedeutet.<br />

Unbekümmert verwandeln Kinder und<br />

Jugendliche das Mahnmal für die Holocaustopfer<br />

in Berlin in eine Spiel-und<br />

Kletterwiese. Im Osten Deutschlands<br />

werden Ressentiments gegen Juden<br />

offen und skrupellos vor der Kamera<br />

geäußert, ein jüdisches Restaurant<br />

wird immer wieder angegriffen und<br />

beschmiert. Gleichzeitig fordern Deutsche<br />

mittleren Alters mit größter Selbstverständlichkeit,<br />

dass nun doch endlich<br />

ein „Schlussstrich“ unter die deutsche<br />

Vergangenheit gezogen werden müsste.<br />

Vereinzelte, denen die deutsche<br />

Geschichte und ihre Folgen nicht gleichgültig<br />

sind, werden auch in diesem Film<br />

gezeigt – doch die Mehrzahl der Spontanreaktionen<br />

auf das Thema „Holocaust“<br />

sind verstörend bis schockierend.<br />

Es bleibt der beunruhigende Eindruck<br />

zurück, dass die vielen Jahre kollektiver<br />

Geschichtsaufarbeitung in Deutschland<br />

ihr wirkliches Ziel verfehlt haben – zu<br />

wenig scheint bei der überwiegenden<br />

Mehrheit der Deutschen auf die persönliche<br />

Ebene durchgedrungen zu sein,<br />

sowohl im Geschichtsunterricht als auch<br />

Scharav auf den Spuren ihrer Großmutter<br />

in den deutschen Familien selbst. Empathie<br />

für die Opfer oder Verantwortungsgefühl<br />

sind Mangelware.<br />

Die Malerin Sarah Atzmon<br />

Persönliche Aufarbeitung<br />

Sarah Atzmon mit ihrer Enkelin Scharav<br />

im Raum der Stille in Bergen-Belsen<br />

Sara Atzmon konnte erst 20 Jahre nach<br />

den schrecklichen Erlebnissen in Europa<br />

erstmals über ihre persönliche Leidenszeit<br />

sprechen – 40 Jahre später begann<br />

sie, diese künstlerisch umzusetzen. Eine<br />

vergleichbare intensive und vor allem<br />

persönliche Auseinandersetzung mit<br />

dem belasteten Familienerbe hat in deutschen<br />

(Täter- und Mitläufer-) Familien<br />

bisher jedoch kaum stattgefunden – auch<br />

in vielen christlichen Familien nicht.<br />

Da sich jedoch negative Prägungen von<br />

Generation zu Generation fortsetzen,<br />

wenn sie nicht aufgedeckt und konfrontiert<br />

werden, ist eine solche persönliche<br />

Beschäftigung mit der individuellen<br />

Familiengeschichte in Deutschland<br />

unverzichtbar – auch dafür plädiert dieser<br />

Film.<br />

„Holocaust light gibt es nicht“ von Ilona<br />

Rothin wird nächstes Jahr auf mehreren<br />

nationalen und internationalen Filmfestivals<br />

gezeigt und ist ab Sommer 2013<br />

auf DVD erhältlich, auch im <strong>ICEJ</strong>-Shop<br />

unter www.icej-shop.de.<br />

Weitere Informationen über den Film<br />

und der Trailer sind auf www.holocaustlight-derfilm.de<br />

zu finden.


26 wort aus jerusalem A U S D E R B O T S C H A F T A U S D E R B O T S C H A F T wort aus jerusalem 27<br />

Die Wahrheit wird euch frei machen<br />

Wunschdenken und Realität in der deutschen Familiengeschichte<br />

Die vielzitierte Studie „Opa war<br />

kein Nazi“ von Harald Welzer und die<br />

anschließende repräsentative Emnid-<br />

Umfrage aus dem Jahr 2002 belegen es<br />

eindrücklich: Je mehr die Deutschen<br />

über die nationalsozialistische Vergangenheit<br />

ihres Landes wissen, desto stärker<br />

ist ihr Bestreben, die eigenen Eltern<br />

und Großeltern aus diesem Kontext<br />

herauszulösen und sie quasi rückwirkend<br />

zu Regimegegnern und gar expliziten<br />

Widerstandskämpfern zu machen.<br />

In mehreren Fällen geschieht dies sogar<br />

wider besseres Wissen. Großelterliche<br />

Erzählungen, in denen Kriegsverbrechen<br />

ausdrücklich erwähnt wurden,<br />

„hörten“ Kinder und Enkel im Familiengespräch<br />

offensichtlich nicht bzw.<br />

„überhörten“ diese, wie die Verfasser der<br />

Studie in ihren vielen Einzelinterviews<br />

immer wieder feststellten.<br />

Von Lisa Schmid<br />

Schmerzhafte Diskrepanz<br />

Zu groß und schmerzhaft scheint die<br />

Diskrepanz zwischen dem Erleben der<br />

eigenen Großeltern und Eltern als oft<br />

liebevolle und fürsorgende Familienmitglieder<br />

und den furchtbaren Verbrechen<br />

der NS-Zeit zu sein. So geben 49% der<br />

befragten Bundesbürger an, ihre zur<br />

NS-Zeit lebenden Angehörigen hätten<br />

dem Nationalsozialismus sehr negativ<br />

oder eher negativ gegenüber gestanden,<br />

nur 6 % meinten, sie seien positiv (2%)<br />

oder eher positiv (4%) gegenüber dem<br />

Nationalsozialismus gewesen. Differenziert<br />

man nach Bildungsniveau, so waren<br />

sogar 56 % der Befragten mit Abitur bzw.<br />

Universitätsabschluss der Überzeugung,<br />

ihre Angehörigen hätten den Nationalsozialismus<br />

abgelehnt. Bei antijüdischen<br />

Einstellungen verhält es sich ähnlich.<br />

Wehrmachtssoldaten kontrollieren die Ausweispapiere eines polnischen Juden.<br />

Nur 3 % der Befragten gaben an, ihre<br />

Vorfahren hätten antisemitische Haltungen<br />

gepflegt, nur 1% hielt eine Beteiligung<br />

an NS-Verbrechen überhaupt für<br />

möglich. 13% glauben, ihre Eltern oder<br />

Großeltern seien im aktiven Widerstand<br />

gewesen, 26% (Akademiker: 30%) sind<br />

überzeugt, ihre Angehörigen hätten<br />

„Verfolgten geholfen“, 35% hätten „nirgendwo<br />

mitgemacht“.<br />

Lohnende Auseinandersetzung<br />

So sehr wir uns als Angehörige der Kriegsteilnehmer<br />

auch wünschen mögen, unsere<br />

Vorfahren hätten eine rühmlichere<br />

Rolle während der NS-Zeit gespielt, so<br />

wenig entsprechen die oben genannten<br />

Überzeugungen den historischen Tatsachen.<br />

Dass sich die oft schmerzhafte und<br />

desillusionierende Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Familiengeschichte dennoch<br />

lohnt, können Psychotherapeuten,<br />

Seelsorger und Betroffene immer wieder<br />

bestätigen. Dem Ausspruch Jesu<br />

„Die Wahrheit wird euch frei machen“<br />

(Johannes 8,32) kommt gerade in diesem<br />

Zusammenhang besondere Bedeutung<br />

zu. Viele Menschen in Deutschland<br />

haben vor bestimmten, immer wiederkehrenden<br />

seelischen Schwierigkeiten<br />

und Beziehungsproblemen mittlerweile<br />

resigniert, haben sie doch ihrer Meinung<br />

nach schon „alles ausprobiert“, was an<br />

seelsorgerlichen und/oder therapeutischen<br />

Hilfsansätzen angeboten wird.<br />

Dass diese Schwierigkeiten aber tatsächlich<br />

etwas mit der Rolle ihrer Vorfahren<br />

in der Nazizeit zu tun haben könnten, ist<br />

den wenigsten bewusst.<br />

Nachwirkungen der NS-Zeit<br />

Neben einer in vielen Fällen indifferenten<br />

oder negativ verzerrten Sicht<br />

auf Israel und das jüdische Volk kann<br />

die Verdrängung oder Verschleierung<br />

der Schuld unserer Vorfahren weitere<br />

konkrete Auswirkungen auf die Nachkommen<br />

haben. So beobachtete der Psychotherapeut<br />

Dr. Müller-Hohagen aus<br />

Dachau in seiner 30jährigen Beratungspraxis<br />

bei Nachfahren von Tätern oder<br />

Mitläufern u.a. immer wieder folgende<br />

Phänomene: Namenlose Ängste, tief<br />

greifende Unsicherheiten, Autoritätsprobleme,<br />

Beziehungsstörungen, sexuelle<br />

Störungen, selbstdestruktive Tendenzen<br />

(vor allem bei Frauen), Aggressivität nach<br />

außen (Beruf, Konkurrenz, Autofahren,<br />

Sport – verstärkt bei Männern), Folgen<br />

sexuellen Missbrauchs in der Kindheit<br />

durch den Vater, emotionale Blassheit<br />

und Gefühlsabwehr (Müller-Hohagen,<br />

„Verleugnet, verdrängt, verschwiegen“,<br />

S. 75). Dumpfe Schuldgefühle und Identitätsprobleme<br />

sowie Sprachlosigkeit in<br />

Konfliktsituationen sind weitere Nachwirkungen,<br />

die auch Jobst Bittner in seinem<br />

Buch „Die Decke des Schweigens“<br />

erwähnt.<br />

Auflösung der Verstrickung<br />

Interessant und ermutigend ist, dass<br />

diese Nachwirkungen im therapeutischen<br />

oder seelsorgerlichen Prozess<br />

gelöst werden können, wenn die schuldhaften<br />

Verstrickungen der Vorfahren<br />

er- und bekannt werden. Ist die konkrete<br />

Vorfahrenschuld einmal aufgedeckt,<br />

kann sie durch das Blut Jesu bedeckt<br />

werden, wie Jobst Bittner in seinem Seelsorgeseminar<br />

zur „Decke des Schweigens“<br />

ausführt. Dann ist in einem zweiten<br />

Schritt auch eine persönliche und<br />

notwendige Abkehr von Fortwirkungen<br />

im eigenen Leben möglich, die man<br />

unbewusst von der Vorgängergeneration<br />

übernommen hat. Als typische Beispiele<br />

weiterwirkender Nazi-Einstellungen<br />

nennt Müller-Hohagen: Perfektionismus,<br />

Selbstüberschätzung, Schwarz-<br />

Weiß-Denken, Arroganz und Verweigerung<br />

von Mitgefühl.<br />

„Mein Großvater im Krieg“<br />

Wie eine konstruktive Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Familiengeschichte<br />

auch aussehen kann, zeigt sehr anschaulich<br />

das in diesem Jahr erschienene Buch<br />

„Mein Großvater im Krieg 1939-1945“<br />

von Moritz Pfeiffer. Der junge Historiker<br />

hat seine Magisterarbeit über die Rolle<br />

seiner Großeltern im Zweiten Weltkrieg<br />

geschrieben und jetzt als Buch veröffentlicht.<br />

Dabei vergleicht er lange Erinnerungsinterviews,<br />

die er 2005 mit seinem<br />

mittlerweile verstorbenen Großvater<br />

führte, mit der historischen Faktenlage<br />

und stößt teilweise auf erstaunliche Diskrepanzen.<br />

Pfeiffer verschweigt nicht,<br />

dass er aufgrund seiner engen und herzlichen<br />

Beziehung zu seinem Großvater<br />

manchmal aus „Rücksicht“ bei unangenehmen<br />

Fragestellungen nicht tiefer<br />

nachbohrte, ließ sich aber gleichzeitig<br />

mit allzu fadenscheinigen Argumenten<br />

auch nicht abspeisen. Der Alters- bzw.<br />

Generationsabstand zwischen den beiden<br />

scheint einer offenen und ehrlichen<br />

Auseinandersetzung mit diesem schwierigen<br />

Thema förderlich gewesen zu sein.<br />

Hilfreiche Fragen<br />

Besonders hilfreich ist auch die im<br />

Geleit – bzw. Nachwort erörterte Problematik,<br />

wie man als „Nachgeborener“<br />

mit der Frage: „Und wie hättet ihr euch<br />

verhalten?“ umgehen kann, die man<br />

immer wieder von Zeitzeugen gestellt<br />

bekommt, wenn man näheres über die<br />

Nazizeit erfahren will. Denn letztlich ist<br />

diese Frage eher ein Abwehrreflex und<br />

dient mehr der Entlastung der Kriegsgeneration<br />

als der Orientierung der<br />

nachfolgenden Generationen. Sie redet<br />

denjenigen, die mehr erfahren wollen,<br />

moralisierend ins Gewissen und wehrt<br />

damit kritische Fragen ab, statt ihnen<br />

die Möglichkeit zu geben, aus den Fehlern<br />

der vorangegangenen Generation<br />

zu lernen und es in Zukunft anders zu<br />

machen. Diese Frage ist tatsächlich rein<br />

hypothetisch und kann nicht befriedigend<br />

beantwortet werden. Angemessen<br />

und hilfreich wäre hingegen die Anfrage:<br />

Was habt ihr aus der Geschichte<br />

gelernt? Doch dieses Lernen kann nur<br />

erfolgen, wenn die Fehler der Vorfahren<br />

offen und ehrlich beim Namen genannt<br />

werden. Möge Gott uns allen den Mut<br />

schenken, uns diesen schwierigen und<br />

unbequemen Fragen zu stellen, Schuld<br />

beim Namen zu nennen und neue Wege<br />

einzuschlagen, denn: Die Wahrheit wird<br />

uns frei machen!<br />

„Opa war kein Nazi“ – die Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Familiengeschichte in<br />

Deutschland ist nach wie vor herausfordernd.


28 wort aus jerusalem<br />

N A H O S T - F O K U S<br />

N A H O S T - F O K U S<br />

wort aus jerusalem 29<br />

Iran für Anfänger<br />

Fragen und Antworten zur Atomkrise<br />

Auszüge eines Artikels des israelischen Journalisten Herb Keinon, veröffentlicht<br />

in der Oktoberausgabe der Jerusalem Post Christian Edition, Zusammenfassung: Lisa Schmid<br />

Zeichnung des Naksh-e Jahan- Platzes in Isfahan (heutiger Iran) des französischen Architekten Xavier Pascal Coste, der 1839 nach Persien reiste.<br />

Säbelrasseln, Drohszenarien und widersprüchlichste<br />

Meldungen zur Iran-Frage häufen sich in den<br />

letzten Wochen und Monaten. Daher ist es wichtig, nach<br />

Antworten auf die grundlegendsten Fragen zu suchen.<br />

Wird Israel den Iran angreifen?<br />

Dies ist die Mutter aller Iran-Fragen. Nur Premierminister<br />

Netanjahu und Verteidigungsminister Barak kennen die<br />

Antwort darauf. Alle anderen stellen nur Vermutungen an.<br />

Und Barak und Netanjahu? Sie sagen es nicht, jedenfalls<br />

nicht direkt.<br />

Barak hat bereits einige sehr deutliche Argumente für<br />

einen Angriff aufgelistet, hat einen solchen bisher aber<br />

noch nicht als unvermeidlich bezeichnet. Netanjahu andererseits<br />

hat erklärt, der Iran müsse an der Entwicklung<br />

einer eigenen Atombombe gehindert werden. Er hat auch<br />

historische Vergleiche zwischen heute und der Zeit in den<br />

1930er Jahren vor dem Holocaust gezogen. Er hat jedoch<br />

noch nie gesagt, dass Jerusalem angreifen werde. Anfang<br />

September ruderte er tatsächlich etwas zurück und erklärte,<br />

sogenannte „rote Linien“ der USA könnten einen Angriff<br />

Israels verhindern.<br />

Historische Präzedenzfälle<br />

Wir können uns also nur an historischen Präzedenzfällen<br />

orientieren. Diese besagen Folgendes: Wenn Israel spürt,<br />

dass es mit dem Rücken zur Wand steht, dass das Messer<br />

wirklich schon an seiner Kehle angesetzt ist, dann wird es<br />

handeln, selbst wenn die USA dagegen sind.<br />

Das galt 1948, als David Ben-Gurion den Staat gegen den<br />

heftigen Widerstand der USA ausrief. Das galt auch 1967,<br />

als Levi Eschkol die Entscheidung für einen Präventivschlag<br />

gegen Ägypten fällte, obwohl US-Präsident Lyndon Johnson<br />

klargestellt hatte, dass Israel es dann allein ausfechten<br />

müsste. Und auch 2007, als Israel nach ausländischen<br />

Berichten die Atomanlage in Syrien zerstörte, galt dieses<br />

Prinzip. US-Präsident George Bush wollte diese Frage<br />

friedlich durch die IAEA und die UN lösen.<br />

Barak fasste es kürzlich so zusammen: „Es gibt Momente im<br />

Leben einer Nation, in der das Gebot zu leben gleichbedeutend<br />

ist mit dem Gebot, zu handeln. So war es am Vorabend<br />

des Sechstagekrieges. So war es 1948. Und so könnte es<br />

auch jetzt sein.“ Das Schlüsselwort hier ist „könnte“. Dass<br />

Israel noch nicht gehandelt hat, zeigt, dass es die Wand in<br />

seinem Rücken noch nicht spürt. Der Punkt könnte kommen,<br />

aber er ist noch nicht da. Sonst würde Netanjahu nicht<br />

darüber reden, dass die USA rote Linien ziehen müssten,<br />

wenn diese bereits überschritten wären.<br />

Wenn Israel angreift, wann wird es das tun?<br />

In den letzten Wochen waren immer wieder die US-Präsidentschaftswahlen<br />

am 6. November als „entscheidendes<br />

Datum“ im Gespräch. Einige argumentieren, Netanjahu<br />

müsste vor diesem Datum angreifen, da dann Obama<br />

gezwungen wäre, eine israelische Militäraktion zu unterstützen,<br />

um seine pro-israelischen Wähler nicht zu verlieren.<br />

Sollte Obama wiedergewählt werden und Israel erst<br />

nach den Wahlen den Iran angreifen, würde Jerusalem die<br />

ganze Wucht des Zorns Obamas riskieren.<br />

Als Gegenargument kann man aber anführen, dass ein<br />

israelischer Angriff vor den Wahlen die Lage für Obama<br />

komplizieren und er sich später „rächen“ würde, sollte er<br />

die Abstimmung gewinnen. Der 6. November ist eine Pseudofrist<br />

und bedeutungslos. Noch einmal: Sollte Israel die<br />

Wand in seinem Rücken spüren, wird es vor diesem Datum<br />

angreifen- oder danach.<br />

Warum verschärft der Iran seine antisemitische<br />

und anti-israelische Rhetorik?<br />

Vor dem Gipfel der Blockfreien Staaten Anfang September<br />

hat der Iran seine heftigen antisemitischen und antiisraelischen<br />

Tiraden noch einmal intensiviert. Warum tut<br />

die iranische Führung das in einer Zeit, wo sie eigentlich<br />

eine Lockerung der internationalen Sanktionen erreichen<br />

möchte?<br />

Die Antwort ist einfach: Die iranische Führung glaubt<br />

einfach das, was sie sagt. Wenn der oberste Führer Ajatollah<br />

Ali Chameinei die Zionisten als „blutrünstige Wölfe“<br />

porträtiert, die eine „Gefahr für die gesamte Menschheit“<br />

darstellen, dann glaubt er das. Dasselbe gilt für Präsident<br />

Ahmadinedschad und seine hetzerischen Tiraden, er meint,<br />

was er sagt.<br />

Erstaunlich ist gleichzeitig, dass jeder anonymen Aussage<br />

israelischer Offizieller über einen möglichen Iran-Angriff<br />

so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, ohne dass diese<br />

massenmörderischen Kommentare dieselbe Beachtung<br />

erfahren. Schließlich sind sie der Grund, warum Israel<br />

überhaupt einen Angriff erwägt.<br />

Während die israelische Strategie seit 2000 darin besteht,<br />

die Welt davon zu überzeugen, dass ein nuklearer Iran nicht<br />

nur Israel bedrohen würde, sondern die gesamte internationale<br />

Gemeinschaft, bemühen sich die Iraner, den Streit als<br />

Konflikt der Muslime gegen Israel darzustellen. Dadurch,<br />

dass sie die Zionisten permanent verleumden, bringen sie<br />

muslimische Staaten, deren schlimmster Albtraum eigentlich<br />

eine iranische Bombe ist, dazu, nicht aufzubegehren.<br />

Zu sehr entsprechen die anti-zionistischen Hetztiraden der<br />

Meinung ihrer eigenen Völker.<br />

Warum sind Russland und China so wenig<br />

kooperativ?<br />

Genauso kontraproduktiv wie die iranischen Hasstiraden<br />

erscheinen die Haltungen Russlands und Chinas. Keines<br />

der beiden Länder hat ein Interesse an einer Atommacht<br />

Iran, insbesondere Russland nicht, dass das Kaspische Meer<br />

mit dem Iran teilt. Dennoch behindern sie immer wieder<br />

die Bemühungen der Weltgemeinschaft, mehr Druck auf<br />

Teheran auszuüben. Russland und China bremsen aus<br />

demselben Grunde, aus dem sie das syrische Regime weiterhin<br />

unterstützen: Sie haben Angst vor amerikanischer<br />

Dominanz im Nahen Osten. Sie befürchten, dass ein Kollaps<br />

des Iran, Syriens und der Hisbollah zu einer vollständigen<br />

amerikanischen Vorherrschaft im Nahen Osten mit seinen<br />

Ölquellen führen würde. Nach ihrer Auffassung haben die<br />

Amerikaner bereits enge Verbündete im Persischen Golf,<br />

in der Türkei und in Israel. Der Zusammenbruch des Iran<br />

und Syriens könnte auch diese Staaten möglicherweise ins<br />

amerikanische Lager überlaufen lassen. Dadurch würden<br />

Moskau und Bejing ihre eigenen Interessensphären in dieser<br />

strategisch wichtigen Region verlieren.<br />

Gibt es eine israelisch-amerikanische<br />

Krise?<br />

Es gibt ernsthafte Meinungsverschiedenheiten in der Iran-<br />

Frage, aber keine Krise. Widersprüchliche Medienberichte<br />

zu den israelisch-amerikanischen Beziehungen haben<br />

hauptsächlich wahltaktische Gründe. Eine Krise besteht,<br />

wenn Vertrautheit, Unterstützung und Kooperation enden.<br />

Das ist bisher nicht geschehen.<br />

Worin bestehen die Meinungsverschiedenheiten?<br />

Anschaulich ausgedrückt: Hält man den Iran davon ab,<br />

alle Zutaten zu bekommen, um einen nuklearen Kuchen<br />

backen zu können, wann immer er Hunger darauf hat?<br />

Das ist die israelische Position. Oder stoppt man das Land<br />

erst, wenn es diesen Kuchen tatsächlich aus dem Ofen holt?<br />

(Amerikanische Position) Dies ist eine ernstliche aber nicht<br />

unüberbrückbare Meinungsverschiedenheit. In der zweiten<br />

Septemberwoche hat Netanjahu erklärt, er wäre zufrieden,<br />

wenn die USA den<br />

iranischen Küchenchefs Persischer Teppich<br />

sagen würden, wann im<br />

Backprozess sie einschreiten<br />

und die Küche plündern<br />

werden. Jerusalem<br />

wartet noch auf eine Antwort.


Dattelpalmen-Plantage bei Jericho. Israel ist laut der Bibel das Land, in dem Milch und Honig fließen. Der israelische Honig wird traditionell aus Datteln gewonnen und ist auch heute noch eine Köstlichkeit. Zudem geben israelische Kühe im weltweiten Vergleich die meiste Milch pro Kuh.<br />

MO DI MI<br />

DO FR SA SO KW<br />

1 26<br />

Balak<br />

4Mo 22,2-25,9<br />

Tammus-Fasten<br />

Mi 5,6-6,8<br />

Fall der Mauer Jerusalems<br />

2 3 4<br />

5 6 7 8 27<br />

Pinchas<br />

4Mo 25,10-30,1<br />

1Kö 18,46-19,21<br />

Das neue Theaterhaus der südisraelischen Küstenstadt Aschdod, der zweitgrößten Hafenstadt des Landes (nach Haifa). Es liegt direkt am Strand und wurde einem Schiff nachempfunden, erkennbar sind der Bug und ein Segel. Auf den 9 zweiten Blick erinnert es an einen Wal. 10 11<br />

12 13 14 15 28<br />

Mattot – Masse<br />

4Mo 30,2-36,13<br />

MO DI MI DO FR SA SO KW<br />

2,4-28 u. 3,4<br />

16 17 18<br />

19 20 21 22 29<br />

Ki Teze<br />

5Mo 21,10-25,19<br />

Jes 54,1-10<br />

Dewarim Schabbat Chason 5Mo<br />

1,1-3,22<br />

Tischa Be Aw – Fasten<br />

1 2 35<br />

Jes 1,1-27<br />

Zerstörung des Tempels<br />

23 24 25<br />

26 27 28 29 30<br />

Ki Tawo<br />

5Mo 26,1-29,8<br />

Jes 60,1-22<br />

3 4 5 6 7 8 9 36<br />

INTERNATIONALE<br />

CHRISTLICHE<br />

BOTSCHAFT<br />

30 31 31<br />

JERUSALEM<br />

Erew Rosch Haschana<br />

(Vorabend Neujahrsfest)<br />

10 11 12 13 14 15 16 37<br />

Herbstanfang<br />

Rosch Haschana I<br />

Rosch Haschana II<br />

1Mo21,1-34<br />

1Mo 22,1-24<br />

Wajalech Schabbat Schuwa<br />

4Mo 29,1-6<br />

4Mo 29,1-6<br />

5Mo 31,1-30; Hos 14,2-10<br />

1Sam 1,1-2,10<br />

Jer 31,1-19<br />

Mi 7,18-20; Joel 2,15-27<br />

17 18 19 20 21 22 23 38<br />

Jom Kippur<br />

Versöhnungstag<br />

3Mo 16,1-34<br />

Haasinu<br />

Erew Jom Kippur<br />

4Mo 29,7-11<br />

5Mo 32,1-52<br />

Erew Sukkot<br />

(Vorabend Versöhnungstag)<br />

Jes 57,14-58,14<br />

Hos 14,2-10<br />

(Vorabend Laubhüttenfest)<br />

24 25 26 27 28 29 30 39<br />

INTERNATIONALE<br />

CHRISTLICHE<br />

BOTSCHAFT<br />

JERUSALEM<br />

30 wort aus jerusalem N A H O S T - F O K U S A U S D E R B O T S C H A F T<br />

wort aus jerusalem 31<br />

Überraschung<br />

im Oktober?<br />

Straßeninterviews mit Israelis<br />

zu einem möglichen Iran-<br />

Angriff<br />

Von Emanuel Mfoukou<br />

(<strong>ICEJ</strong>-Nachrichtenredaktion in<br />

Jerusalem)<br />

Gasmasken sind in Israel an<br />

die Bevölkerung ausgeteilt worden,<br />

und Gemeinden bringen<br />

ihre Bunker in Ordnung. Doch es<br />

herrscht keine Panik. Das Schuljahr<br />

hat gerade ganz normal<br />

begonnen und man bereitet sich<br />

auf die hohen jüdischen Feiertage<br />

vor. <strong>ICEJ</strong>-Reporter Emanuel Mfoukou<br />

nutzte die Gelegenheit, um<br />

ganz normale Israelis auf der Straße<br />

zu fragen, ob sie in Kürze mit<br />

einem israelischen Angriff auf<br />

den Iran rechnen. Hier sind einige<br />

ihrer Antworten:<br />

Asaf: Israel muss bis nach den US-Wahlen<br />

warten, um amerikanische Unterstützung<br />

zu bekommen. Ich weiß nicht, wie lange<br />

wir mit einem Angriff warten können…Ich<br />

glaube nicht, dass Israel sicher sein wird,<br />

wenn der Iran Atomwaffen hat, nach all<br />

Historisches Israel<br />

Der neue <strong>ICEJ</strong>-Kalender 2013<br />

2013<br />

<strong>ICEJ</strong><br />

dem, was Achmadinedschad gesagt hat. Sollte<br />

es zum Angriff kommen, hoffe ich, dass<br />

er unter Leitung der USA stattfinden wird,<br />

denn ich glaube nicht, dass Israel allein<br />

angreifen kann.<br />

Miriam: Ich glaube nicht, dass Israel den<br />

Iran angreifen wird, weil alles unterirdisch<br />

ist, und es macht keinen Sinn, wenn die<br />

Aktion kein Erfolg wird. Ich versuche in<br />

meinem Alltag nicht ständig daran zu denken,<br />

und die meisten Leute, die ich kenne,<br />

sprechen nicht einmal darüber. Es ist hier<br />

eigentlich ein schönes und angenehmes<br />

Leben, aber manchmal mache ich mir schon<br />

Sorgen. Aber ich will nicht, dass sie wissen,<br />

dass wir uns sorgen, denn das ist genau das,<br />

was sie wollen. .Ich bin nicht der Ansicht,<br />

dass Israel es allein tun sollte und auch nicht<br />

nur allein mit den USA, weil es sich nicht<br />

nur um Israels Problem handelt, sondern<br />

um das der ganzen Welt.<br />

Zu bestellen unter www.icej-shop.de oder telefonisch: 0711 8388 9480<br />

Benjamin: Ich glaube persönlich nicht, dass<br />

es einen Konsens über einen Angriff gibt. Es<br />

gibt alle möglichen aggressiven Erklärungen<br />

der Regierung, die nicht wirklich von der<br />

Allgemeinbevölkerung unterstützt werden.<br />

Die Leute wollen nicht, dass irgendetwas<br />

Schlimmes passiert, sie wollen nicht in einen<br />

neuen Krieg ziehen, der Leben kostet und<br />

die Nation gefährdet…Als Neueinwanderer<br />

habe ich den Eindruck, dass Israel eher<br />

den USA folgen wird bis zu einem gewissen<br />

Grad, doch am Ende werden die Israelis<br />

tun, was immer nötig ist, um sich selbst zu<br />

verteidigen.<br />

Joy: Ich glaube, Israel wird den Iran angreifen,<br />

aber ich weiß nicht, ob vor oder nach den<br />

US-Wahlen. Es wird gerade viel darüber<br />

geredet, was zu unnötigen Ängsten führt.<br />

Wir wissen, dass es kommt, aber wir sind<br />

nicht sicher, wann. Ich bin eher dafür, dass<br />

Israel allein angreift; warum sollte Israel<br />

Amerika folgen, das ihnen sagt, was sie tun<br />

sollen? Ich bete jeden Tag für Bibi Netanjahu,<br />

dass er die Weisheit hat, dieses Land<br />

zu führen und dass er auf Gott schaut statt<br />

all den Beratern und Ländern zuzuhören,<br />

die ihm sagen, was er tun soll.<br />

Miriam: Israel muss sagen, dass sie den Iran<br />

angreifen werden, aber ich weiß nicht, ob sie<br />

es wirklich tun werden. Ich denke vielmehr,<br />

dass die verdeckten Operationen wichtiger<br />

sind als die offenen Aktionen, und ich bin<br />

mir nicht sicher, ob die US-Wahlen darauf<br />

irgendeine Auswirkung haben. Israel kann<br />

sich nicht auf Amerika verlassen, daher<br />

muss Israel alles, was es tut, allein und für<br />

sich selbst tun, und wir hoffen, dass unsere<br />

Verbündeten genauso verantwortungsbewusst<br />

sind wie wir. Ich denke Bibi hat<br />

wirklich gute Arbeit gemacht, er tut sein<br />

Bestes, aber ich bin nicht sehr glücklich mit<br />

dem, was gerade läuft.<br />

September<br />

Originalbilder aus dem 19. und frühen 20.<br />

Jahrhundert geben faszinierende Einblicke in<br />

die Geschichte des Heiligen Landes.<br />

Handkoloriert von den Grafik-Designern Sarah Dörflinger<br />

und Robert Filipovic; mit viel Platz für eigene Planungen,<br />

komplett mit jüdischen und christlichen Feiertagen,<br />

Format 315 x 225 mm, aufgeklappt 315 x 450 mm.<br />

Preis: 9,95 Euro, zzgl. 2,50 Euro Versandkostenpauschale<br />

Juli<br />

<strong>ICEJ</strong>-Vorträge mit<br />

Doron SChneider<br />

Thema<br />

Wir wünschen allen unseren Lesern ein frohes,<br />

gesundes und gesegnetes Neues Jahr 5773 – Schana Towa!<br />

ISRAEL: Aktuelle Entwicklungen<br />

im Lichte der Bibel<br />

Do, 11.10., 20.00 Uhr,<br />

in 92318 Neumarkt (Bayern)<br />

Freie ev. Gemeinde,<br />

Leipziger Str. 21, Kontakt: Gerhard<br />

Heydolph (Diakon), Tel.: 09181 - 311 11<br />

Fr, 12.10., 20.00 Uhr,<br />

in 89407 Dillingen<br />

Christliches Zentrum Dillingen,<br />

Einsteinstr. 14, Kontakt: 0 90 71-71 380<br />

Sa, 13.10., 18.00 Uhr,<br />

in 46485 Wesel<br />

Hotel/Restaurant „Hohe Mark“,<br />

Am Reitplatz 9, Kontakt: Peter Rode,<br />

Tel.: 02 81-300 24 40,<br />

Email: p.rode@archezentrum.de<br />

02 81-300 24 40<br />

Fr, 19.10., 19.00 Uhr,<br />

in 85055 Ingolstadt<br />

Freie Christengemeinde,<br />

Regensburger Str. 25a, Kontakt: Pastor<br />

Jürgen Weingart, Tel.: 0 84 24-88 50,<br />

Webseite: fcgingolstadt.de<br />

Sa, 20.10., 19.30 Uhr,<br />

in 76185 Karlsruhe<br />

Israel-Initiative -Ev. Allianz Karlsruhe,<br />

Pfannkuchstr. 2; Kontakt: Ralf<br />

Rosema, Tel: 07 21-38 44 376,<br />

Webseite: www.evalka.de<br />

So, 21.10., 10.30 Uhr,<br />

in 76185 Karlsruhe<br />

City Gemeinde Karlsruhe e.V.,<br />

Pfannkuchstraße 2, Kontakt: Michael<br />

Heinzmann, Telefon: 0721 - 957 53 53<br />

Webseite: www.citygemeinde.de<br />

So, 21.10., 19.30 Uhr,<br />

in 75177 Pforzheim-Nordstadt<br />

Evangeliumsgemeinde nr.V.(Ecclesia),<br />

Wittelsbacherstr.18a,<br />

Kontakt: Pastor Dietmar Bischoff,<br />

Telefon: 07231/ 62483,<br />

Email: Familiebischoff@gmx.de<br />

Montag, 22.10., 19.30 Uhr,<br />

in 75217 Birkenfeld<br />

Martin-Luther-Gemeindehaus<br />

(neben der Ev. Kirche), Kirchweg 1,<br />

Kontakt: Tabea Förschler,<br />

Tel.: 0 70 82-49 28 14<br />

Dienstag, 23.10., 19.30 Uhr,<br />

in 54292 Trier<br />

Bücherstube Trier (Haus der Bibel)<br />

Nordallee 14, Kontakt: Wim Hoddenbagh,<br />

Christop Elter, Tel.: 06 51-26 555,<br />

Email: info@die-buecherstube.de<br />

Doron SChneider,<br />

Okt. <strong>2012</strong> in Österreich<br />

Thema<br />

ISRAEL – Wie geht es weiter?<br />

Sa, 27.10., 19.00 Uhr<br />

Gemeinde „Leben in Christus“,<br />

Neuhofenstrase 37, 4810 Gmunden,<br />

Kontakt: 06604825363<br />

So, 28.10., 10.00 Uhr<br />

Haus der Begegnung,<br />

Angerer Straße 14, 1210 Wien,<br />

Kontakt: 069918192171<br />

So, 28.10., 19.00 Uhr<br />

Evangelische Trinitatiskirche,<br />

Freyenthurmgasse 20, 1140 Wien,<br />

Kontakt: 019142115 • 069918877775<br />

Mo, 29.10., 19.00 Uhr<br />

LIFE Church Murtal,<br />

Kaserng. 22, 8750 Judenburg,<br />

(Veranstaltungszentrum/JUFA)<br />

Kontakt: 06643026340<br />

Di, 30.10., 19.30 Uhr<br />

RHEMAGemeinde,<br />

Rhemastraße 1, 4502 St. Marien,<br />

Kontakt: 0720735896<br />

Mi, 31.10., 19.00 Uhr<br />

Vienna Christian Center,<br />

Baumgasse 72, 1<strong>03</strong>0 Wien,<br />

Kontakt: 067689694001,<br />

office@jesuszentrum.at<br />

<strong>ICEJ</strong>-Vortrag mit<br />

Gottfried Bühler<br />

Thema<br />

Israels Bedeutung im Licht<br />

unserer Zeit<br />

So, 14. Oktober, 10.30 Uhr,<br />

in 71332 Waiblingen<br />

OASE Waiblingen,<br />

Marienstrasse 29, 71332 Waiblingen,<br />

www.oase-waiblingen.de<br />

7. Oktober <strong>2012</strong> Tag<br />

des Gebets für den<br />

Frieden Jerusalems<br />

Eine Stadt – Ein Gebet – 175 Nationen!<br />

Die Hauptveranstaltung in<br />

Jerusalem findet während des<br />

<strong>ICEJ</strong>-Laubhüttenfestes in<br />

Kooperation mit der <strong>ICEJ</strong> statt.<br />

Beten auch Sie mit!<br />

www.tagdesgebets.de<br />

Kundgebung: Israel<br />

soll (über) leben!<br />

Samstag, 13. Oktober <strong>2012</strong>,<br />

14.00 - 16.00 Uhr<br />

Auf dem Bundesplatz in Bern<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

IN ISRAEL<br />

Erlebnisreise 2013<br />

für Landwirte<br />

10. - 20. Februar 2013<br />

Ferienverlängerung in Eilat<br />

am schönen Roten Meer<br />

20. - 24. Februar 2013<br />

Besichtigungsschwerpunkte:<br />

Weinberge und Weinkellerei<br />

Bewässerungsanlagen<br />

Museum der Pioniere<br />

Ausgrabungen Fischzucht<br />

Gemüse- und Blumenzucht<br />

Weitere Informationen:<br />

Schweizer Zweig,<br />

E-Mail: icej.ch@bluewin.ch<br />

Tel. 0041 (0) 62 726 0195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!