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Pfarrblatt Aargau I Baden / Wettingen - Horizonte Aargau

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28. Jahrgang I Nr. 27 / 28 I 30. Juni 2013 I Doppelnummer<br />

I 3 Neue Bilder stiften<br />

Mit Blick auf die Familien- und Generationensolidarität<br />

I 4 Laufen ist Leben<br />

Auftakt zur Sommerserie «Glauben bewegt»<br />

I 7 Geduldig und ungeduldig zugleich<br />

Gemeinsamer Text zum Reformationsgedenken<br />

<strong>Pfarrblatt</strong> <strong>Aargau</strong> I <strong>Baden</strong> / <strong>Wettingen</strong><br />

<strong>Horizonte</strong><br />

Foto: Roger Wehrli<br />

«Glauben bewegt».<br />

Im ersten Teil der<br />

Sommerserie heftet sich<br />

«<strong>Horizonte</strong>» an die Fersen<br />

von Spitzenläufer Kadi Nesero<br />

und berichtet über die Stationen<br />

auf seinem Weg<br />

von Addis Abeba nach Aarau.<br />

Seiten 4 und 5


I 2 fokus <strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

Dem Auftrag Christi folgen<br />

Kapuziner Willi Anderau zur geplanten ökumenischen Abendmahl-Feier<br />

Ella Gremme<br />

Seelsorgerin, <strong>Baden</strong><br />

Das Leben ist begrenzt, bekränzt<br />

Seine Gestalt und sein Auftreten wirkten unsicher und<br />

ärmlich. Vornüber gebeugt begann er zu leise zu sprechen:<br />

«Es geht um die Beerdigung meiner Mutter …<br />

Sie müssen nämlich wissen, dass es fast keinen Krebs<br />

gibt, den sie nicht hatte.» Er schluckte und weinte. Das<br />

Weinen tat ihm gut und gab ihm neue Kraft. «Machen<br />

Sie es so schön wie es geht, der Rest ist mir egal.»<br />

Es gab keinen Lebenslauf; nur das Geburtsdatum und<br />

den Todestag und alles dazwischen durfte ich erahnen.<br />

Er hatte sie wohl fünf Jahre gepflegt, von einer<br />

Krankheit zur anderen, mit ihr gelacht und geweint,<br />

bis zu dem Tag, als er sie, schwer gezeichnet, ins Pflegeheim<br />

gab.<br />

In der Abdankungshalle lag neben der Urne ein kleiner<br />

Kranz, geschmückt mit den schönsten Blumen in voller<br />

Blütenpracht: üppige, weit geöffnete rote Rosen, weisse,<br />

pralle Pfingstrosen, leuchtend blaue Vergissmeinnicht<br />

und Kornblumen, weiss-gelbe aufrechte Margeriten<br />

und lachende Löwenmäulchen, alle zusammen,<br />

in einem herrlichen wilden Geflecht aus zarten grünen<br />

Gräsern und weissem Schleierkraut durchwoben.<br />

«So wie dieser Kranz war ihr Leben», sagte er zu mir.<br />

«Bunt und wild und atemberaubend schön.»<br />

Geistliche verschiedener christlicher Konfessionen<br />

feiern am Samstag, 29. Juni 2013 in der<br />

Lazariterkirche bei Dübendorf gemeinsam<br />

Abendmahl. Gleichzeitig geht ein Manifest an<br />

Papst Franziskus und die anderen Kirchenführer,<br />

das sich «für die gemeinsame<br />

Eucharistie» ausspricht.<br />

Zu den Initianten der ökumenischen<br />

Tisch-Gemeinschaft<br />

Symbolon gehört der Kapuziner<br />

und katholische Priester Willi Anderau.<br />

Im – hier gekürzt wiedergegebenen – Gespräch<br />

mit der Presseagentur Kipa äussert er sich zur<br />

gemeinsamen Abendmahl-Feier, die in der katholischen<br />

Kirche untersagt ist.<br />

Weshalb haben es die christlichen Konfessionen<br />

aus Ihrer Sicht bis heute nicht geschafft,<br />

gemeinsam Eucharistie zu feiern?<br />

Willi Anderau: Die Frage führt zum Kern des<br />

Problems: Es ist kaum zu begründen, weshalb<br />

man über Jahrhunderte das Gebet Christi, das<br />

Vater unser, gemeinsam betet und sich gleichzeitig<br />

weigert, das Gebot Christi zu erfüllen, einander<br />

so zu lieben, wie er uns geliebt hat und mit<br />

Jesus gemeinsam Mahl zu halten. […] Das Manifest<br />

durchschneidet den gordischen Knoten der<br />

verkeilten Diskussionsparteien und Machtspiele.<br />

Es geht zurück zur Quelle, es folgt dem Auftrag<br />

Christi.<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Vier junge Frauen und<br />

ein junger Mann reisen<br />

in den kommenden<br />

Wochen nach<br />

Peru, Kenia, Sambia<br />

und auf die Philippinen. Unter den<br />

Freiwilligen sind auch zwei junge<br />

<strong>Aargau</strong>er: Dominique Lüscher aus<br />

Bözberg und Anton Oberle aus<br />

Stein. Ein dreimonatiges Praktikum<br />

der Bethlehem-Mission Immensee<br />

gibt ihnen Einblick in die Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Während<br />

ihres Praktikums engagieren sich<br />

die Jugendlichen in Partnerorganisationen<br />

der Mission.<br />

www.bethlehem-mission.ch/hoplaa<br />

Eine mutige Tat<br />

und ein offenes Wort<br />

Tobias Fontein. Das Bistum Basel<br />

erhält einen neuen Regionalverantwortlichen<br />

für die Bistumsregion<br />

St. Urs. Tobias Fontein ist 53 Jahre<br />

alt, verheiratet und in Essen (D) geboren.<br />

Der studierte Theologe und<br />

Pädagoge lebt seit 1989 in der<br />

Schweiz und ist seither im Bistum<br />

Basel aktiv. Zuerst als Pastoralassistent<br />

in der Pfarrei St. Stephan in<br />

Therwil, dann in der Pfarrei Bruder<br />

Klaus in Liestal. Seit 2005 ist er Gemeindeleiter<br />

im Seelsorgeverband<br />

Dornach-Gempen-Hochwald und<br />

seit 2011 Dekanatsleiter im Dekanat<br />

Dorneck-Thierstein. Tobias Fontein<br />

wird seine Stelle am 16. Januar 2014<br />

antreten. Die Einsetzungsfeier findet<br />

am 23. Januar 2014 um 18 Uhr<br />

in <strong>Baden</strong> statt.<br />

Als katholischer Priester tun Sie in der gemeinsamen<br />

Abendmahlsfeier mit Geistlichen anderer<br />

Konfessionen etwas, was Ihnen gemäss katholischer<br />

Kirchenlehre untersagt ist. Weshalb<br />

tun Sie es trotzdem?<br />

[…] Wenn sich oben über<br />

Jahrzehnte nichts mehr bewegt,<br />

leiden die unten. Dann braucht<br />

es manchmal ein offenes Wort<br />

oder eine mutige Tat, um wieder<br />

einen Schritt weiter zu kommen.<br />

Welche Sanktionen müssen Sie allenfalls gewärtigen?<br />

Theoretisch könnte uns jemand bei der Glaubenskongregation<br />

in Rom verklagen; diese kann<br />

uns dann über unsere Ordensobern massregeln<br />

lassen. Ein Bischof könnte uns zudem verbieten,<br />

in den Kirchen seiner Diözese Gottesdienste zu<br />

feiern, falls er meint, damit Gott einen Dienst zu<br />

erweisen.<br />

Was erhoffen Sie sich von diesem Manifest?<br />

Realistischerweise muss ich sagen: Es wäre ein<br />

Wunder, wenn sich dadurch jemand in Rom auf<br />

dem Stuhl umdrehen würde. Wir sind bei weitem<br />

nicht die ersten, die solches tun und solche Schreiben<br />

verfassen. […] Wichtig ist, dass man dran<br />

bleibt. Das gibt auch anderen Menschen die Kraft,<br />

trotz allem an das Gute in den Kirchen zu glauben<br />

und die Hoffnung nicht zu verlieren. kipa/mca<br />

Aufsteller. Die im letzten <strong>Horizonte</strong><br />

vorgestellte Kartenbox «24<br />

Aufsteller» begleitet Familien mit<br />

Bildern, Gedanken und Impulsen<br />

durch das (Kirchen-)Jahr. Die farbig<br />

gestalteten Karten eignen sich<br />

auch wunderbar als Geschenk zur<br />

Taufe oder als Ideengeber für einen<br />

Familiengottesdienst. Die<br />

Aufsteller kosten 24 Franken und<br />

können bestellt werden unter:<br />

www.24aufsteller.ch<br />

<strong>Horizonte</strong>leserinnen und -leser können<br />

das Kartenset auch gewinnen:<br />

Das erste SMS auf 079 823 83 96<br />

gewinnt eine Kartenbox. Bitte vollständigen<br />

Namen und Adresse in<br />

SMS angeben. Viel Glück!


<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

aargau<br />

3 I<br />

Neue Bilder stiften<br />

Mit Blick auf die Familien- und Generationensolidarität<br />

Foto: Roger Wehrli<br />

Wir sind eine Vier-Generationen-<br />

Gesellschaft geworden und das<br />

hat vielfältige Auswirkungen auf<br />

das Zusammenleben. Aus<br />

kirchlicher Sicht stellen sich<br />

zusammen mit anderen<br />

Engagierten aus dem Kirchenrat<br />

und den Fachstellen Kurt<br />

Adler-Sacher, Claudia Mennen,<br />

Luc Humbel und Susanne Andrea<br />

Birke (v.l.n.r.) aktiv dieser<br />

Herausforderung.<br />

«Der Kirchenrat hat den Themenbereich ‹Familien­<br />

und Generationensolidarität› zum Schwerpunkt<br />

der Legislaturperiode 2011–2014 gemacht.»<br />

Was in der Behördensprache handzahm klingt,<br />

hat Sprengkraft. Denn der Kirchenrat der Römisch­Katholischen<br />

Kirche im <strong>Aargau</strong> will am<br />

Lack der heiligen Familie kratzen. «Die heilige<br />

Familie ist gar nicht so heilig», findet Kirchenratspräsident<br />

Luc Humbel. «Dieses Bild ist nur in den<br />

Köpfen so verfestigt.» Claudia Mennen, Leitung<br />

Bildung und Propstei, doppelt<br />

nach: «Die heilige Familie, in<br />

der alles klappt, ist nicht evangeliumsgemäss.<br />

In der Bibel ist<br />

das ganze Panorama da: Jesus<br />

bricht mit seiner Familie. Eltern­Kind­Konflikte<br />

gehören in Gottes Welt.» Schluss also mit Scheinheiligkeit<br />

im Kirchenaargau. Familienrealitäten<br />

aller Art sollen gesehen, gefeiert, wertgeschätzt<br />

werden.<br />

Trendsetter. Mit diesem Ansinnen liegen<br />

Kirchenrat und Fachstellen im Trend. Generationenprojekte<br />

boomen allgemein. Pasqualina<br />

Perrig­Chiello erklärt warum: «Heute wird es<br />

als selbstverständlich angesehen, dass die Generationen<br />

untereinander und miteinander<br />

funktionieren. Das ist es aber nicht», so die Entwicklungspsychologin.<br />

«Wenn es so weitergeht<br />

wie bisher, Gesellschaft und Staat die Relevanz<br />

von solchen Projekten nicht aktiv wahrnehmen<br />

und diese fördern, kann es sehr wohl zu Problemen<br />

zwischen den Generationen führen. Denn<br />

Ja sagen zum<br />

ganz eigenen Beziehungsweg.<br />

wir werden immer mehr alte Menschen haben,<br />

und es kommen zu wenige Junge nach. Das<br />

führt automatisch zu grossen sozialen Veränderungen.<br />

Da kommen Ängste und Unwissen<br />

auf, wie überall, wo soziale Gruppen zu wenig<br />

interagieren.»<br />

Realitäten. Den Ängsten und dem Unwissen<br />

wollen auch die kirchlichen Projekte entgegenwirken.<br />

Darum wurde Ende April eine<br />

Zukunftswerkstatt zur «Familien­ und Generationensolidarität»<br />

durchgeführt.<br />

22 Frauen und Männer<br />

aus Fachstellen und Kommissionen,<br />

vom Kirchenrat und<br />

von der Bistumsregionalleitung<br />

stellten sich einer kreativen und lebendigen<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema. Ziel<br />

der Workshops war es, Projekte zu definieren.<br />

Der Arbeitstitel eines künftigen Angebots heisst<br />

«Generationenkiste». Pfarreien werden animiert,<br />

vermehrt Glaubensthemen und Feiern generationenübergreifend<br />

zu gestalten. In dieser Kiste<br />

sollten biblische Familienrealitäten eine Rolle<br />

spielen. Claudia Mennen: «Damit bringen wir<br />

verschiedene Generationenthemen ins Bewusstsein.»<br />

Dann gibt es Ideen rund um die generationenfreundliche<br />

Nutzung kirchlicher Räume.<br />

Oder die Gedankenskizze zu einem «Familienvielfalts­Tag»,<br />

den Susanne Andrea Birke von der<br />

Frauenstelle umschreibt als «Fest der Begegnung<br />

aller Familienrealitäten». Wesentlich mutiger<br />

soll künftig bereits Bestehendes sichtbar gemacht<br />

werden, wie etwa die Ein­Eltern­Ferienwoche in<br />

der Propstei Wislikofen. «Auch die Amtskirche<br />

muss an diesen Themen dranbleiben», betont<br />

Luc Humbel. «Wenn wir ständig darauf warten,<br />

die Welt zu verändern, dann schwänzen wir immer»,<br />

fügt Kurt Adler­Sacher von Bildung mobil<br />

an. Susanne Andrea Birke ist überzeugt, «dass<br />

wir nicht länger die Praxis unter dem Deckel<br />

halten, sondern Mut machen müssen, auch innerkirchlich<br />

ein Zeichen zu setzen. Was auf den<br />

Tisch kommt, hat Wandlungspotenzial.»<br />

Lieblingssöhne. Die heilige Familie vergrössern<br />

mit Müttern, Vätern, Enkeln, unverheirateten<br />

oder gleichgeschlechtlichen Paaren, Witwen,<br />

Waisen, Alleinstehenden, Alleinerziehenden, Geschiedenen,<br />

wieder Verheirateten: «Familien­ und<br />

Generationensolidarität» ist leichter gesagt als<br />

gelebt. Claudia Mennen erwartet, dass es Druck<br />

von unten und oben geben wird, «wenn wir nicht<br />

bloss mit den Lieblingstöchtern und Lieblingssöhnen<br />

unterwegs sein wollen.» Sie ist gleichwohl der<br />

Meinung, dass dieses Handlungsfeld die Landeskirche<br />

und ihre Fachstellen qualifizieren, ihr Profil<br />

schärfen wird. Luc Humbel: «Ich will schlicht<br />

nicht in einer Kirche aktiv sein, die ausgrenzt.»<br />

Susanne Andrea Birke: «Hier geht es um Lebensgeschichten,<br />

auf die jede und jeder stolz sein darf.<br />

Gelebte Familienrealitäten aller Art sind nicht<br />

Opfergeschichten, sondern ein wertvoller Beitrag<br />

an unsere Gesellschaft.» Carmen Frei


I 4<br />

sommerserie<br />

<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

Laufen ist Leben<br />

Auftakt zur <strong>Horizonte</strong>-Sommerserie «Glauben bewegt» mit dem Läufer Kadi Nesero<br />

Fotos: Roger Wehrli<br />

Von Addis Abeba nach Aarau:<br />

Vor neun Jahren ist Kadi Nesero<br />

als minderjähriger Asylant in die<br />

Schweiz gekommen, heute<br />

gehört der 26-Jährige zu den<br />

schnellsten Läufern im Land.<br />

Erst ein einziges Mal musste er aufgeben. Es<br />

war im August 2004. Der Asphalt glühte. Und<br />

Kadi Nesero trug keine richtigen Turnschuhe.<br />

Drei Monate zuvor war er aus Äthiopien in die<br />

Schweiz gekommen, als Flüchtling. Er konnte<br />

weder mit den Menschen hier sprechen, noch<br />

ihre Mentalität verstehen. Das Einzige, was er<br />

konnte, war laufen. So meldete er sich für einen<br />

Volkslauf im <strong>Aargau</strong> an. Aber eben, ohne<br />

richtige Turnschuhe lief er das Rennen nicht<br />

zu Ende.<br />

Heute gehört der 26­jährige Kadi Nesero zu<br />

den besten Läufern in der Schweiz. Auf Mittelund<br />

Langstrecken ist er regelmässig unter den<br />

Top Ten zu finden. Laufschuhe und ­kleider<br />

bekommt er von seinem Sponsor und die Trainingspläne<br />

schickt ihm sein Trainer aus Genf. Er<br />

trainiert mit dem BTV Aarau und im Leistungszentrum<br />

von Swiss Olympic in St. Moritz. Jeden<br />

Nachmittag büffelt er im Schulzimmer von lingua<br />

nova deutsche Vokabeln und Grammatik,<br />

ein Gespräch auf Hochdeutsch kann er inzwischen<br />

problemlos führen. Aber der Weg dahin<br />

war lang und holprig.<br />

Kulturschock. «Schwarz ist schwarz, für viele<br />

Leute hier», sagt Kadi Nesero und spricht damit<br />

die Vorurteile an, mit denen er konfrontiert wurde.<br />

Das Fussfassen in der Schweiz war schwierig,<br />

der Wechsel von Addis Abeba nach Aarau ein<br />

Kulturschock. Kadi Nesero wuchs im Hochland<br />

von Äthiopien, auf 3000 Meter über Meer. Sein<br />

Vater betreibt eine Farm mit viel Land, auf dem<br />

Kühe, Pferde und Schafe grasen. «Das Leben ist<br />

ganz anders als hier», erzählt Kadi Nesero, «keine<br />

Autos, keine Busse – wir gingen immer zu Fuss.»<br />

Seinen langen Schulweg legte er ebenfalls laufend<br />

zurück. Während seiner Schulzeit begann<br />

er mit dem Bahntraining, war Mitglied im Laufteam<br />

seiner Highschool. Dann aber nahm er als<br />

17­jähriger Wirtschaftsstudent an der Uni von<br />

Addis Abeba an einer Demonstration gegen die<br />

äthiopische Regierung teil. Darauf drohte ihm<br />

Gefängnis. Zusammen mit ein paar Kollegen<br />

flüchtete er zuerst nach Kenia, später, mit Hilfe<br />

von Verwandten in den USA, in die Schweiz. Als<br />

minderjähriger Asylbewerber musste er hier ein<br />

neues Leben beginnen.<br />

Mein Verein. Durch den ersten missglückten<br />

Wettkampf liess er sich nicht entmutigen. Bald<br />

nach seiner Ankunft begann er wieder zu trainieren<br />

und stand schon im November desselben<br />

Jahres erstmals auf einem Podest. Seit da läuft<br />

Kadi Nesero an Wettkämpfen in der ganzen<br />

Schweiz regelmässig unter die ersten zehn. Viermal<br />

gewann er bisher den Bremgarter Reusslauf<br />

und dreimal den Limmatlauf in <strong>Baden</strong>. Vor ein<br />

paar Jahren trainierte er gerade im Fitnesscenter,<br />

als ihn ein Mann ansprach und fragte, ob er<br />

denn in einem Verein dabei sei. Als Kadi Nesero<br />

verneinte, lud er ihn ein, im BTV Aarau vorbeizuschauen.<br />

«In meinem Verein bin ich voll integriert,<br />

die Leute sind nett, ich lerne viel», sagt Kadi<br />

Nesero. Das Glück ist gegenseitig, denn auch der<br />

BTV Aarau profitiert von seinem Spitzenläufer.<br />

Neulich an den Vereinsmeisterschaften in Lausanne<br />

sicherte Kadi Nesero seinem Verein mit<br />

dem Sieg im 3000­Meter­Lauf den Ligaerhalt.<br />

An sich glauben. «Nicht nur die Füsse laufen,<br />

sondern auch der Kopf», sagt Kadi Nesero mit<br />

Nachdruck. Während die Beine sich bewegen,<br />

purzeln auch die Gedanken im Kopf: «Soll ich<br />

angreifen? Wo? Oder soll ich den besser gehen<br />

lassen? Endspurt schon jetzt anziehen?» Während<br />

eines Wettkampfes denke er nicht über sein<br />

Leben nach, denn da stehen die taktischen Überlegungen<br />

zuvorderst. Kadi Nesero beobachtet die<br />

Konkurrenten, konzentriert sich auf die Strecke,<br />

auf seinen Körper. Er hält nichts davon, sich vor


<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

sommerserie<br />

5 I<br />

einem Rennen verrückt zu machen und unter<br />

Druck zu setzen. Gut laufe es für ihn meist dann,<br />

wenn er sich sage: «Ich schaue, was heute drinliegt.»<br />

Auch von berühmten Konkurrenten, die<br />

neben ihm an der Startlinie<br />

drängeln, lässt er sich<br />

nicht aus der Ruhe bringen.<br />

Kadi Nesero glaubt an<br />

sich und seine Fähigkeiten:<br />

«Ich bin zwar stolz, wenn Haile Gebrselassie neben<br />

mir startet, aber ich bin Kadi, ich muss für<br />

mich schauen.» Am diesjährigen Grandprix von<br />

Bern kam er als Zehnter 50 Sekunden hinter<br />

dem Weltklasseläufer ins Ziel.<br />

Ein Traum. Laufen ist Leben. So einfach formuliert<br />

Kadi Nesero seine Motivation, immer<br />

und immer wieder zu laufen. Die Bahntrainings,<br />

für die es jetzt im Sommer schon um sieben Uhr<br />

morgens fast zu heiss ist, die Kilometer auf dem<br />

Kiesweg an der Aare und die Höhentrainings in<br />

St. Moritz erfüllen ihn mit Freude. Sein Traum,<br />

an Olympischen Spielen oder an Weltmeisterschaften<br />

zu gewinnen, verleiht ihm zusätzlichen<br />

Schub. Sich als Äthiopier für die Olympischen<br />

Spiele zu qualifizieren ist ungleich schwieriger<br />

als für einen Schweizer, weil so viele Läufer die<br />

erforderliche Limite unterbieten. Dafür ist eine<br />

Olympia­Medaille in Äthiopien so etwas wie eine<br />

dritte Säule bei uns, wer sie hat, kann in Ruhe alt<br />

Eine Olympia-Medaille<br />

ist wie eine dritte Säule.<br />

werden. «Als Olympiasieger bist du in Äthiopien<br />

lebenslang ein Vorbild», sagt Kadi Nesero. Dann<br />

könnte er vielleicht auch zurückkehren in sein<br />

Land, in dem er seit fast zehn Jahren nicht mehr<br />

war. Wenn er erzählt vom<br />

Leben auf der elterlichen<br />

Farm, vom Kühemelken,<br />

von der Weite der Weiden<br />

und von der Grossmutter,<br />

die ein ganz besonderer Mensch für ihn war,<br />

klingt seine Stimme noch eine Spur lebendiger.<br />

62 Minuten. Um seinem olympischen Traum<br />

näher zu kommen, setzt er sich Zwischenziele.<br />

Diese Saison etwa will er den Halbmarathon in<br />

62 Minuten laufen. Er weiss, dass er das schaffen<br />

kann, wenn er fit ist und die Strecke flach. «Ich<br />

laufe lieber flach als hügelig, weil ich viel Speed<br />

habe, aber nicht so muskulöse Oberschenkel»,<br />

sagt der eher klein gewachsene Läufer. Am besten<br />

geeignet wäre für die persönliche Halbmarathon­Bestzeit<br />

der Greifenseelauf im September,<br />

meint er. Oder dann ein Rennen in Holland. Mit<br />

seinem F­Ausweis kann er auch an Wettkämpfe<br />

im Ausland reisen, die Reisekosten bezahlen<br />

meist die Organisatoren. So läuft er immer wieder<br />

auch in Spanien und Italien.<br />

Dazugehören. Eigentlich lebt Kadi Nesero<br />

wie ein Profi, der Grossteil des Tages besteht aus<br />

Training. Trotzdem würde er gerne arbeiten und<br />

lernt deshalb auch jeden Nachmittag Deutsch in<br />

der Sprachschule. «In anderen Ländern müsste<br />

ich mit diesen Leistungen nicht arbeiten, aber<br />

hier gehört eine Arbeit einfach dazu.» Er spürt:<br />

Akzeptiert werden und Dazugehören ist leichter,<br />

wenn man eine Arbeit hat. Kadi Neseros Wunsch<br />

ist, dass er gesund bleibt und weiter laufen kann.<br />

Deshalb hört er auf seinen Körper. Und wenn der<br />

müde ist, macht er auch mal eine Pause. Motivationstiefs<br />

kennt auch ein Spitzenläufer, meist<br />

handle es sich aber nur um Anlaufschwierigkeiten,<br />

nach einer Viertelstunde Bewegung kehre<br />

die Freude am Laufen regelmässig zurück, erzählt<br />

Kadi Nesero. Und er fügt an: «Laufen ist<br />

meine Lieblingssache.» Marie­Christine Andres<br />

Glauben bewegt<br />

Für die dreiteilige Sommerserie ist «<strong>Horizonte</strong>»<br />

dieses Jahr sportlich unterwegs. In<br />

Laufschuhen, mit dem Velo und auf der<br />

Yogamatte. Was passiert in Kopf und Herzen,<br />

wenn sich der Körper bewegt? Wem<br />

verleiht der Glaube Flügel? Kann Glauben<br />

körperliche Grenzen sprengen? In der Serie<br />

«Glaube bewegt» spürt die Redaktion dem<br />

Glauben nach, der Menschen bewegt.<br />

«Im Wettkampf habe ich einen<br />

Plan – nicht nur die Füsse laufen,<br />

sondern auch der Kopf», sagt<br />

Kadi Nesero. Und mittlerweile<br />

kann er sich auch auf seine<br />

Schuhe verlassen.


I 6<br />

medien<br />

<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

Radio<br />

Samstag, 29. Juni<br />

Zwischenhalt: Mit Themen aus Kirche und Religion<br />

und den Glocken der röm.-kath. Kirche in<br />

Gachnang, TG. Radio SRF 1, 18.30 Uhr<br />

Sonntag, 30. Juni<br />

Röm.-kath. Predigt. Walter Kirchschläger,<br />

Theologe, Kastanienbaum. Radio SRF 2 Kultur,<br />

9.30 Uhr<br />

Ev.-ref. Predigt. Pfarrerin Caroline Schröder<br />

Field, Basel. Radio SRF 2 Kultur, 9.45 Uhr<br />

Samstag, 6. Juli<br />

Zwischenhalt: Mit Themen aus Kirche und<br />

Religion und den Glocken der ev.-ref. Kirche<br />

Schwerzenbach, ZH<br />

Sonntag, 7. Juli<br />

Perspektiven. Die Neuapostolische Kirche. Radio<br />

SRF 2 Kultur, 8.30 Uhr<br />

Christkath. Predigt. Pfarrer Peter Grüter,<br />

Rheinfelden. Radio SRF 2 Kultur, 9.30 Uhr<br />

Ev.-ref. Predigt. Pfarrer Peter Weigl, Windisch.<br />

Radio SRF 2 Kultur, 9.45 Uhr<br />

Freitag, 12. Juli<br />

Wissen. Dummheit. «Die dümmsten Bauern<br />

ernten die grössten Kartoffeln», sagt der Volksmund.<br />

Der Philosoph Montaigne ist sogar der<br />

Auffassung, dass ein gewisses Mass an Dummheit<br />

förderlich sei, um mit sich selbst zufrieden<br />

zu sein. Welchen Stellenwert hat Dummheit<br />

in der heutigen Kommunikationsgesellschaft?<br />

SWR2, 8.30 Uhr<br />

Fernsehen<br />

Samstag, 29. Juni<br />

Fenster zum Sonntag. Optiker mit Weitblick.<br />

Menschen in Kamerun mit Brillen versorgen:<br />

Mit diesem Ziel reist Joël Spörri 2011 zusammen<br />

mit Grischa Engelhardt los. Die zwei sind<br />

jung und motiviert, ihre Idee wird von vielen jedoch<br />

kritisch belächelt. Trotz vieler Widerstände<br />

erreichen sie ihr Ziel – und darüber hinaus<br />

noch viel mehr. SRF 2, 12.30 Uhr<br />

Wort zum Sonntag. Walter Wilhelm, evangelisch-methodistischer<br />

Pfarrer. SRF 1, 20 Uhr<br />

Sonntag, 30. Juni<br />

Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu<br />

Gurk/Österreich. ZDF, 9.30 Uhr<br />

Sternstunde Religion. Yoga, die Kunst des Lebens.<br />

SRF 1, 10 Uhr<br />

Sternstunde Philosophie. Gehirn oder Geist –<br />

was ist der Mensch? Ein Gespräch mit dem Philosophen<br />

Michael Pauen. SRF 1, 11 Uhr<br />

Sternstunde Musik. Michel Petrucciani. Sein Leben<br />

würde kurz sein – und das wusste er, also<br />

hat er es mit doppelter Energie gelebt: Michel Petrucciani.<br />

Seine Jazz-Musik war zeitlose Magie,<br />

sie schien direkt aus seiner Seele zu kommen. Die<br />

Leidenschaft und Wucht, mit der er sein Dasein<br />

feierte, sind legendär. SRF 1, 22.55 Uhr<br />

Montag, 1. Juli<br />

Gemachte Armut. Lange Zeit galt Armut in<br />

Westeuropa als überwunden. Doch nun kehrt<br />

sie mit Schärfe zurück. Die neoliberalen Reformen<br />

haben viele Menschen in eine existenzielle<br />

Sackgasse geführt. SWR, 23.30 Uhr<br />

Mittwoch, 3. Juli<br />

Hutterer – ein Leben wie die Amish. Ein Leben<br />

nach religiösen und gesellschaftlichen Prinzi pien<br />

aus dem 16. Jahrhundert – ohne Geld, aber doch<br />

im Kontakt zur modernen Welt. Das versuchen<br />

die Hutterer-Gemeinden in den USA, die ihre<br />

Wurzeln unter anderem in Tirol haben. Wie das<br />

gelingt, welche Zugeständnisse sie an die heutige<br />

Zeit machen, zeigt der Dokumentarfilm, der die<br />

Hutterer-Kolonie bei Leask in Sasakatchewan in<br />

Kanada vorstellt. 3sat, 20.15 Uhr<br />

Samstag, 6. Juli<br />

Wort zum Sonntag. Nadja Eigenmann, Spitalseelsorgerin,<br />

Horgen. SRF 1, 20 Uhr<br />

Sonntag, 7. Juli<br />

Orthodoxer Gottesdienst aus der Metropolitankathedrale<br />

der Griechisch-Orthodoxen Metropolie<br />

in Bonn. ZDF, 9.30 Uhr<br />

Sternstunde Religion. Ein Ave Maria für die<br />

Alp. Der Dokumentarfilm porträtiert vier Älpler<br />

und eine Älplerin aus Nidwalden, Appenzell,<br />

dem Entlebuch und Uri. Er gibt Einblicke in<br />

ihren Sennenalltag, in ihr religiös-spirituelles<br />

Selbstverständnis und in ihr Verhältnis zu ihrem<br />

Lebensraum. SRF 1, 10 Uhr<br />

Sternstunde Philosophie. Philosophie des Sterbens.<br />

Gibt es eine Anleitung zum guten Sterben?<br />

SRF 1, 11 Uhr<br />

Gott und die Welt. Bei mir biste scheen. Deutschlands<br />

einziger jüdischer Heiratsvermittler, Jose<br />

Weber, hat viel zu tun: In ganz Europa gibt es<br />

immerhin 15 000 heiratswillige Jüdinnen und<br />

Juden. Die Grenzen seiner Möglichkeiten sieht<br />

der Mann mit der grossen Kartei trotzdem sehr<br />

deutlich: «Um die Liebe kümmert sich Gott, ich<br />

bin nur sein Handlanger.» ARD, 17.30 Uhr<br />

Mittwoch, 10. Juli<br />

Wer früher stirbt, ist länger tot. Als der elfjährige<br />

Lausbub Sebastian erfährt, dass seine Mutter<br />

bei seiner Geburt gestorben ist, fühlt er sich<br />

schuldig. Um nicht im Fegefeuer zu landen, setzt<br />

er alles daran, entweder unsterblich zu werden<br />

oder sich von seinen Sünden reinzuwaschen. Die<br />

Stammtischler in der Wirtschaft seines Vaters<br />

stehen ihm dabei mit Rat zur Seite. Der moderne<br />

Heimatfilm überrascht mit Ideenreichtum, Originalität<br />

und Humor. SWR, 22 Uhr<br />

Liturgie<br />

Sonntag, 30. Juni<br />

13. Sonntag im Jahreskreis<br />

(Farbe Grün, Lesejahr C)<br />

Erste Lesung: 1 Kön 19,16b.19-21<br />

Zweite Lesung: Gal 5,1.13-18<br />

Evangelium: Lk 9,51-62<br />

Sonntag, 7. Juli<br />

14. Sonntag im Jahreskreis<br />

(Farbe Grün, Lesejahr C)<br />

Erste Lesung: Jes 66,10-14c<br />

Zweite Lesung: Gal 6,14-18<br />

Evangelium: Lk 10,1-12.17-20<br />

Gebetsanliegen des Papstes und der Schweizer<br />

Bischöfe im Juli 2013<br />

1. Der Weltjugendtag in Brasilien ermutige<br />

alle jungen Christen zu Jüngerschaft<br />

und Glaubenszeugnis.<br />

2. Ganz Asien möge seine Tore für die Boten<br />

des Evangeliums öffnen.<br />

<strong>Horizonte</strong>-Abo<br />

<strong>Horizonte</strong> ist eine Dienstleistung Ihrer Pfarrei. Änderungen zu Ihrem<br />

Abonnement melden Sie darum direkt dem Pfarramt Ihres Wohnortes.<br />

Sie finden die entsprechenden Angaben ab Seite 8.<br />

Änderungen bei ausserkantonalen Abos nimmt die buag Grafisches<br />

Unternehmen AG, Postfach, 5405 <strong>Baden</strong>-Dättwil, entgegen.<br />

T 056 484 54 35, postbox@buag.ch<br />

Impressum<br />

« <strong>Horizonte</strong> » – <strong>Pfarrblatt</strong> <strong>Aargau</strong>,<br />

www.horizonte-aargau.ch<br />

erscheint wöchentlich<br />

Herausgeber<br />

Röm.-kath. <strong>Pfarrblatt</strong>gemeinschaft<br />

des Kantons <strong>Aargau</strong><br />

Präsident Beat Niederberger<br />

Grabenstrasse 57, 4814 Bottenwil<br />

T 062 721 12 13<br />

beat.niederberger@ag.kath. ch<br />

Redaktion<br />

Leitung Carmen Frei<br />

Michelholzstrasse 22, 8967 Widen<br />

T 056 610 07 44, F 056 610 07 43<br />

carmen.frei@horizonte-aargau.ch<br />

Andreas C. Müller<br />

Westallee 6, 5000 Aarau<br />

T 079 823 83 96<br />

andreas.mueller@horizonte-aargau.ch<br />

Marie-Christine Andres Schürch<br />

Zentralstrasse 139, 5430 <strong>Wettingen</strong><br />

T 056 535 37 49<br />

marie-christine.andres@<br />

horizonte-aargau.ch<br />

Anne Jablonowski<br />

Im Schlittental 2, 8962 Bergdietikon<br />

T 079 325 72 37<br />

anne.jablonowski@<br />

horizonte-aargau.ch<br />

Agenda Silvia Berger<br />

Nägelistrasse 14, 5430 <strong>Wettingen</strong><br />

T 056 426 59 92, F 056 426 59 91<br />

silvia.berger@horizonte-aargau.ch<br />

Kolumnenfoto Fotostudio Felix Wey<br />

Bruggerstrasse 37, 5400 <strong>Baden</strong><br />

Layout Patricia Wassmer<br />

buag Grafisches Unternehmen AG,<br />

5405 <strong>Baden</strong>-Dättwil<br />

Für den Text im Pfarreiteil ist das<br />

entsprechende Pfarramt zuständig.<br />

Mitarbeitende dieser Nummer:<br />

Christian Breitschmid-Gabriel,<br />

Kommunikationsbeauftragter<br />

Röm.-Kath. Kirche im <strong>Aargau</strong>,<br />

Feerstrasse 8, 5001 Aarau.<br />

Ella Gremme, Pastoralassistentin,<br />

Kirchplatz 15, 5400 <strong>Baden</strong>.<br />

Kipa, Bederstrasse 76, 8027 Zürich.


<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

kontakt<br />

7 I<br />

Geduldig und ungeduldig zugleich<br />

Lutheraner und Vatikan legen gemeinsamen Text zum Reformationsgedenken vor<br />

Lutheraner und Katholiken veröffentlichten zum<br />

ersten Mal gemeinsam eine Aufarbeitung der<br />

Reformationsgeschichte. Am Rande der Ratstagung<br />

des Lutherischen Weltbunds (LWB) in Genf<br />

stellten der LWB­Präsident, der palästinensische<br />

Bischof Munib Younan, und der Präsident des<br />

Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen,<br />

Kardinal Kurt Koch, das ökumenische Papier<br />

«Vom Konflikt zur Gemeinschaft» vor. Im Jahr<br />

2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum<br />

500. Mal.<br />

Selbstkritisch. Das 90 Seiten umfassende Dokument<br />

trägt den Titel «From Conflict to Communion»<br />

und eine deutsche Ausgabe soll im<br />

Herbst erscheinen. Im Unterschied zu bisherigen<br />

Konsensdokumenten geht es im Text der Lutherisch/Römisch­Katholischen<br />

Kommission für die<br />

Einheit nicht um umstrittene Lehrfragen, sondern<br />

um den Versuch, die gemeinsame Geschichte<br />

«auf neue Weise zu erzählen». In ihrem Vorwort<br />

betonen die beiden Vorsitzenden, der emeritierte<br />

lutherische Bischof von Helsinki, Eero Huovinen,<br />

und der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez, die<br />

Notwendigkeit eines «selbstkritischen Blicks auf<br />

uns selbst» in Geschichte und Gegenwart: «Wiederholt<br />

haben wir der Guten Nachricht von der<br />

Gnade Gottes im Weg gestanden.»<br />

Gemeinsames stärken. In fünf «ökumenischen<br />

Imperativen» für die Zeit zum Reformationsjubiläum<br />

2017 fordert es Katholiken und<br />

Lutheraner auf, «immer von der Perspektive der<br />

Einheit und nicht von der Perspektive der Spaltung<br />

auszugehen, um das zu stärken, was sie<br />

gemeinsam haben, auch<br />

wenn es viel leichter ist,<br />

die Unterschiede zu sehen<br />

und zu erfahren». Beide<br />

Konfessionen sollten sich<br />

selbst immer wieder durch die Begegnung mit<br />

dem Anderen verändern lassen. Ferner sollten Katholiken<br />

und Lutheraner die sichtbare Einheit der<br />

Kirchen suchen, die Kraft des Evangeliums von<br />

Jesus Christus wiederentdecken und gemeinsam<br />

Zeugnis für Gottes Gnade ablegen.<br />

Konflikt aushalten. Das Dokument sammelt<br />

ferner die im ökumenischen Dialog der vergangenen<br />

50 Jahre erreichten Übereinstimmungen.<br />

«Das Dokument kann als eine In­Via­Erklärung<br />

dienen, die festhält, was an Gemeinsamkeiten erreicht<br />

worden ist, und hinter die nicht mehr zurückgegangen<br />

werden sollte», sagte Kardinal Kurt<br />

Koch. So stellt das Papier fest, dass in der Frage<br />

der Realpräsenz von Christus in Abendmahl und<br />

Eucharistie keine Kontroversen mehr bestehen.<br />

Die tragischen Folgen<br />

der Kirchenspaltung nicht feiern.<br />

Auch seien die gegenseitigen Verdammungen im<br />

Streit um die Rechtfertigungslehre aufgehoben.<br />

Strittig sei hingegen immer noch die Ämterlehre.<br />

«Wir müssen zugleich geduldig und ungeduldig<br />

sein», sagte Mitautor Bischof Eero Huovinen. Und<br />

Kardinal Kurt Koch gab zu bedenken: «Wenn das<br />

Dokument den Titel ‹Vom<br />

Konflikt zur Gemeinschaft›<br />

trägt, sind wir gemeinsam<br />

herausgefordert, nicht zu<br />

schnell zur Gemeinschaft<br />

zu kommen, sondern auch den Konflikt auszuhalten.»<br />

Die Kirchenspaltung des 16. Jahrhunderts<br />

stelle nicht nur das Versagen der damaligen römischen<br />

Kirche dar, sondern auch das Nichtgelingen<br />

der Reformation. Folglich gehe es beim ökumenischen<br />

Bemühen um die Wiedergewinnung der<br />

kirchlichen Einheit um nichts weniger als um die<br />

Vollendung des Werks der Reformatoren.<br />

Gedenken. Der Text nimmt auf ökumenische<br />

Befindlichkeiten Rücksicht. Wegen Bedenken<br />

der katholischen Kirche vermeidet es den Begriff<br />

«Jubiläum» und spricht immer von «Reformationsgedenken».<br />

Kurt Koch weist darauf hin, dass<br />

für Katholiken die Reformation immer noch mit<br />

Schmerz verbunden sei, weil sie «zur Spaltung<br />

der Kirche und vielen negativen Auswirkungen»<br />

Foto: kna-bild<br />

Gedenken statt Feiern zum 500. Jahrestag<br />

des Reformationsbeginns. Hier das Genfer<br />

Reformationsdenkmal, das an die internationale<br />

Ausstrahlung der Genfer Reformation<br />

erinnert. Die Kirchenmänner Guillaume<br />

Farel, Johannes Calvin, Theodor Beza und<br />

John Knox (v.l.).<br />

geführt habe. Man könne heute die tragischen<br />

Folgen der Kirchenspaltung nicht feiern, aber das<br />

Positive sehen und zusammen Wege in die Zukunft<br />

suchen. Vor Journalisten drückte der Kardinal<br />

seine Hoffnung aus, dass das Papier zu einem<br />

grösseren evangelisch­katholischen Dokument<br />

über die völlige Einheit der Kirchen führen werde.<br />

Schon jetzt. Hingegen sprach sich Munib Younan<br />

für eine Abendmahlsgemeinschaft von Katholiken<br />

und Lutheranern bereits im Jahr 2017<br />

aus. In Genf bestehe bei deutschsprachigen Lutheranern<br />

und Katholiken schon jetzt die Tradition,<br />

einmal im Jahr gemeinsam Abendmahl zu<br />

feiern. «Ich frage daher, ob es nicht möglich sein<br />

könnte, dass sich Lutheraner und Katholiken das<br />

Ziel setzen, bis zum Jahr 2017 Formen eucharistischer<br />

Gastfreundschaft zu etablieren», verkündete<br />

der palästinensische Bischof bei der LWB­Ratstagung.<br />

Doch zunächst wird es darauf ankommen,<br />

dass das neue Papier in den beiden beteiligten<br />

Konfessionsfamilien rezipiert wird. Kurt Koch<br />

sagte, dass es sich nicht um ein lehramtliches Dokument<br />

der Kirchen handle. Es sei ein Papier, das<br />

darauf angewiesen sei, gelesen zu werden: «Man<br />

kann solche Dokumente leider nicht bereits gelesen<br />

verschicken.» kipa/mca


<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

punctum<br />

15 I<br />

Gefangene sind mehr als Straftäter<br />

Wechsel bei der Gefängnisseelsorge in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg<br />

Man denkt unweigerlich an das grossartige Lied<br />

«Je ne regrette rien», das in der Version von Edith<br />

Piaf unsterblich geworden ist. Da geht es um<br />

einen selbstsicheren Blick zurück. Nicht ohne<br />

Wehmut, aber mit der Sicherheit, das, was man<br />

getan hat, bewusst und aus Überzeugung getan<br />

zu haben. So wirkt die Gefängnis­ und Pfarreiseelsorgerin,<br />

Theologin, Lehrerin und Baldegger­Schwester<br />

Iniga Affentranger, wenn sie auf<br />

die vergangenen Jahre zurückblickt. Nach über<br />

zwölf Jahren im seelsorgerlichen Dienst für die<br />

Insassen der Justizvollzugsanstalt Lenzburg tritt<br />

sie in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin, Anna­<br />

Marie Fürst, hat ihre Stelle am 1. Juni 2013 angetreten.<br />

Nicht traurig. Schwester Iniga Affentranger<br />

hat der Gefängnisseelsorge in der Justizvollzugsanstalt<br />

Lenzburg ihren persönlichen Stempel<br />

aufgedrückt. Sie war in diesen zwölf Jahren das<br />

katholische Gesicht der Gefängnisseelsorge in<br />

Lenzburg. Ihr Blick zurück ist ein zufriedener:<br />

«Traurig bin ich nicht, denn das würde ja bedeuten,<br />

ich hätte mich nicht voll und ganz eingesetzt<br />

in dieser mir zur Verfügung stehenden Zeit. Ich<br />

hatte eine intensive und interessante Zeit hier in<br />

Lenzburg. Ich durfte mit vielen Menschen unterwegs<br />

sein und habe dabei selber immer wieder<br />

viel gelernt. Doch alles hat seine Zeit, und ein<br />

Abschied, bei dem von allen Seiten so viel Positives,<br />

Gefreutes, ja Bedauern erfahrbar wird, ist<br />

ein ganz besonderes Geschenk – danke!»<br />

In Neapel. Im kommenden Jahr wird Schwester<br />

Iniga 70. Die lebhaften Augen, der energische<br />

Schritt und der hellwache Geist sprechen für weit<br />

weniger Jahre. Zudem gibt es für eine Theologin<br />

ihres Formats immer noch genug zu tun. Auf die<br />

Frage, wie sie denn Gefängnisseelsorgerin geworden<br />

sei, antwortet sie: «Noch zu Zeiten meines<br />

Studiums hatte ich meine erste Begegnung<br />

mit Gefangenen im damals grössten Frauengefängnis<br />

Europas, in Neapel. Das war für meinen<br />

Wunsch, einmal in die Gefangenenseelsorge einzusteigen,<br />

ausschlaggebend.» Diese Erfahrung<br />

prägte Iniga Affentranger nachhaltig. Sie erlebte<br />

die Arbeit als fordernd und bereichernd.<br />

Ganz Ohr sein. Den Rat, den sie ihrer Nachfolgerin<br />

in Lenzburg mit auf den Weg gibt, lautet:<br />

«Ganz Ohr sein – zuhören, zuhören, nochmals<br />

zuhören.» Und sie führt aus: «Auf einen Menschen<br />

als denjenigen von jetzt zugehen und nicht<br />

als den, welcher dieses oder jenes Delikt begangen<br />

hat. Immer mit viel Achtung und Respekt,<br />

aber auch mit ganz klarer Haltung und berechtigten<br />

Forderungen.»<br />

Es ist richtig,<br />

an den Rändern der Gesellschaft zu sein.<br />

Geheimnis Mensch. Die Anforderungen, die<br />

an eine Gefängnisseelsorgerin gestellt werden,<br />

sind Anna­Marie Fürst nicht fremd. Die neue<br />

Gefängnisseelsorgerin in Lenzburg ist Arztgehilfin,<br />

Theologin und Systemische Beraterin<br />

und Therapeutin. So verfügt sie als Theologin<br />

gleichzeitig über einen satt gefüllten Rucksack<br />

in den Bereichen Spital­, Psychiatrie­ und Behindertenseelsorge<br />

sowie in systemischer Beratung<br />

und Therapie. Dabei haben die 59­jährige<br />

Seelsorgerin von jeher<br />

Grenzfragen interessiert,<br />

angefangen in den 70er­<br />

Jahren in den Banlieues<br />

von Paris: «Ich entdecke<br />

wieder neu, dass es richtig ist, an den Rändern<br />

der Gesellschaft zu sein, da etwa, wo Menschen<br />

im Gefängnis sind, denn der Ausspruch ‹ich war<br />

im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen›<br />

(Mt 25,36) ist für mich heute auch ein zutiefst<br />

spirituelles Anliegen.» Die Menschen bleiben<br />

für Anna­Marie Fürst auch als Straftäter ein<br />

Geheimnis: «Die Menschen sind mehr als ihre<br />

Prob leme, Grenzen, Diagnosen, Straftaten. Sie<br />

bleiben ein grösseres Geheimnis. Dieses Geheimnis<br />

hat mich immer fasziniert, und als neugieriger<br />

Mensch möchte ich diesem Geheimnis<br />

näher kommen.»<br />

Komplexer Rahmen. Auf die Frage, welche<br />

Ziele sie in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg erreichen<br />

will, antwortet Anna­Marie Fürst: «Die<br />

Seelsorge in einer Justizvollzugsanstalt bewegt<br />

sich in einem komplexen Rahmen, eine gute<br />

Seelsorgearbeit ist nur möglich, wenn man die<br />

Menschen, die hier arbeiten, sehr ernst nimmt.»<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

mit den verschiedenen<br />

Berufsgruppen und mit<br />

dem reformierten Kollegen,<br />

Pfarrer Andreas<br />

Pauli, ist der Seelsorgerin ein wichtiges Anliegen,<br />

«ohne dass ich dabei den Freiraum der Seelsorge<br />

verliere». Sie möchte, dass die Gefangenen in<br />

ihr eine Gesprächspartnerin sehen, durch die sie<br />

Ermutigung, Kraft und Hoffnung auf ihrem Lebensweg<br />

finden, wie auch immer dieser aussieht.<br />

«Denn ein Gefangener, welcher Religion oder<br />

Nationalität er auch angehört, ist mehr als einfach<br />

ein Straftäter.» Christian Breitschmid<br />

«Nie die Idee haben, wir als Seelsorger wüssten, wo’s lang geht.» Diese Anregung gibt Schwester Iniga<br />

Affentranger (li.) ihrer Nachfolgerin Anna-Marie Fürst mit auf den Weg.<br />

Foto: Christian Breitschmid


I 16 agenda<br />

<strong>Horizonte</strong> | 30. Juni 2013<br />

kurz notiert<br />

Nutz- und Lustgarten<br />

Öffentliche Führung im Garten Schloss Wildegg<br />

Im ProSpecieRara-Garten auf Schloss Wildegg wachsen fast vergessene Gemüsesorten.<br />

Expertinnen von ProSpeciaRara führen Sie auf eine Entdeckungsreise<br />

ins Land der Düfte und Farben. Erfahren Sie neue Geschichten über alte Gemüse<br />

und Heilkräuter. Das Gartenthema der Saison 2013 heisst «Im Küchengarten<br />

des Königs». Es sind Pflanzen zu sehen, die einst im königlichen Hofgarten von<br />

Versailles angebaut wurden. Führungen jeden Sonntag von Juni bis September<br />

jeweils 11/12/14 und 15 Uhr. Dauer: ca. 30 bis 45 Minuten. Garteneintritt. Weitere<br />

Informationen: www.schosswildegg.ch, T 848 871 200<br />

Foto: zvg<br />

Propstei Wislikofen<br />

15. bis 19. Juli<br />

Zen-Meditation und japanische Tuschmalerei.<br />

Mo 15.7., 11 Uhr bis Fr 19.7., 13 Uhr. Tage der<br />

Einkehr und Übung. Leitung: Holde Wössner,<br />

Meditationslehrerin<br />

15. bis 19. Juli<br />

Tiefes Schweigen, weites Herz. Mo 15.7., 18 Uhr<br />

bis Fr 19.7., 13 Uhr. Kontemplationswoche zur<br />

Jahresmitte. Leitung: Eveline Felder, Kontemplationslehrerin;<br />

Fernand Braun, Theologe. Kosten:<br />

350 Franken plus Pension. Anmeldung bis 1.7.<br />

23. bis 24. August<br />

Klang – Bewegung – Stille. Fr 23.8., 16.30 Uhr<br />

bis Sa 24.8., 16.30 Uhr. Musik und Gesang, Tanz<br />

und Meditation geben der Freude am Leben<br />

Ausdruck. Leitung: Claudia Nothelfer, Theologin;<br />

Jutta Wurm, Psychologin, Tanzleiterin<br />

Kontakt: T 056 201 40 40, www.propstei.ch<br />

Die Propstei Wislikofen bleibt wegen Umbau vom<br />

21. Juli bis 20. August 2013 geschlossen. Telefonisch<br />

und per E-Mail sind wir für Sie erreichbar.<br />

Bildung Mobil<br />

31. August<br />

Wo Liebe sich freut, da ist ein Fest. Sa 31.8., 9.30<br />

bis 16.30 Uhr. Ehevorbereitungskurs. Wir möchten<br />

Sie zu einem Tag einladen um sich mit ihrer<br />

Partnerin, ihrem Partner Zeit zu nehmen, Zeit zu<br />

schenken, um über Partnerschaft und kirchliche<br />

Trauung mit anderen ins Gespräch zu kommen.<br />

Leitung: Kurt Adler­Sacher. Anmeldung bis 31.7.<br />

8. bis 13. September<br />

Wandern mit Jesus. So 8.9. bis Fr 13.9. Wanderwoche<br />

im Bündner Prättigau. St. Antönien wird<br />

Ausgangspunkt unserer Wanderungen mit «Jesus».<br />

Gemeinsam wollen wir Landschaft, Zweifel<br />

und Glauben erwandern. Wir freuen uns, mit<br />

Ihnen unterwegs zu sein: Anita Panzer, Kommunikationsfachfrau;<br />

Thomas Jenelten, Theologe;<br />

Kurt Adler­Sacher, Religionspädagoge.<br />

Auskunft: T 056 438 09 45. Anmeldung bis 15.7.<br />

Teilnehmerzahl begrenzt.<br />

Kontakt: T 056 438 09 40, www.bildung­mobil.ch<br />

Gehörlosenseelsorge<br />

30. Juni<br />

Katholischer Gottesdienst mit der hörenden<br />

Partnergemeinde St. Peter und Paul, Zürich. Mit<br />

Gebärdensprachdolmetscher. So 30. Juni, 11 Uhr<br />

6. Juli<br />

Kantonale Wallfahrt von Zürich nach Einsiedeln.<br />

Gottesdienst in der Klosterkirche mit den<br />

hörenden Gemeinden des Kantons Zürich. Bitte<br />

nehmen Sie über die örtlichen Pfarreien an<br />

diesem Anlass teil. Gehörlose aus dem <strong>Aargau</strong><br />

können direkt nach Einsiedeln kommen. Auch<br />

reformierte Gehörlose sind selbstverständlich<br />

willkommen. Mit Gebärdensprachdolmetscher.<br />

Sa 6. Juli, 12.30 Uhr<br />

30. Juni<br />

Ökumenischer Sommergottesdienst mit der<br />

hörenden ref. Gemeinde Zürich­Oerlikon. Anschliessend<br />

Grillfest auf dem Kirchplatz. Mit Gebärdensprachdolmetscher.<br />

So 7. Juli, 10.30 Uhr<br />

Offene Stellen<br />

Koch/Köchin (100%)<br />

Die Propstei Wislikofen sucht per 19. August eine<br />

Köchin/einen Koch. Voraussetzungen: abgeschlossene<br />

Berufslehre, 2 bis 3 Jahre Berufserfahrung,<br />

Kreativität, Eigeninitiative, Zuverlässigkeit.<br />

Wir bieten: Arbeitszeiten dem Seminarbetrieb angepasst<br />

(kein à la carte), zeitgemässe Entlöhnung,<br />

selbstständiges Arbeiten im kleinen Team. Auskunft:<br />

Anita Kim, T 056 201 40 40, Hotelleitung.<br />

Bewerbung: hotel@propstei.ch<br />

Katechet/-in<br />

Die Kirchgemeinde St. Verena in Koblenz sucht<br />

per 1. August/1. September 2013 eine Katechetin/<br />

einen Katecheten. Aufgaben: Religionsunterricht<br />

in den Klassen 7 bis 9 mit Begleitung des Firmweges.<br />

Auskunft/Bewerbung: Lara Grob, Kirchenpflegepräsidentin,<br />

T 056 247 04 06 oder Sabine<br />

Tescherner, Pastoralassistentin, T 079 255 38 19<br />

2 JugendseelsorgerInnen: SozialpädagogIn/<br />

TheologIn/ReligionspädagogIn (50 bis 80%<br />

insgesamt 130%)<br />

Die Juseso Fricktal (Fachstelle für Jugendarbeit)<br />

sucht per 1. August oder nach Vereinbarung<br />

zwei JugendseelsorgerInnen: SozialpädagogIn/<br />

TheologIn/ReligionspädagogIn. Informationen:<br />

www.horizonte­aargau.ch, www.jusesofricktal.ch,<br />

Lena Heskamp oder Urs Bisang (jetziger Stelleninhaber),<br />

T 061 831 56 76.<br />

Bewerbung bis 20. Juni: Kurt Schmid, Vorstand<br />

Juseso, Salinenstrasse 11, 4310 Rheinfelden oder<br />

per Mail: vorstand@jusesofricktal.ch<br />

In der Region<br />

Muri<br />

30. Juni<br />

Klosterführungen in der Klosterkirche Muri.<br />

So 30.6., 14 Uhr und jeweils am 1. Sonntag des<br />

Monats, ausser Juli und Dezember. Treffpunkt<br />

Haupteingang der Klosterkirche Muri. Ohne<br />

Anmeldung. Eintritt frei, Kollekte.<br />

Flaute im Terminkalender?<br />

Agenda<br />

auf www.horizonte-aargau.ch

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