Magazin 196002
Magazin 196002
Magazin 196002
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nach der<br />
Tragödie<br />
Es hatte tagelang geregnet. 50 Millionen Kubikmeter Wasser hatten sich hinter dem 61 Met.r<br />
hohen Staudamm yon Malpasset angesammelt. Diesem ungeheuren Druck war der Bau nicht<br />
gewachsen. In der Nacht zum 3. Dezember 1959 brach er mit furchtbarem Getöse auseinander.<br />
Am 2. Dezember 1959. abends gegen 21.30<br />
Uhr, hörten die Einwohner von Frejus ein<br />
rätselhaftes, dumpfes Grollen. Im ganzen<br />
Tale und in den Schluchten von EstereJ<br />
hallte es wieder.<br />
Was war geschehen?<br />
Beunruhigt stürzen die Menschen auf die<br />
Straßen. Ratlos stehen sie im Regen und<br />
versuchen. den Grund für dHH unhf!lm <br />
lime Getöse herauszufinden. Sie bemühen<br />
sich zunächst vergebens. Keiner<br />
denkt daran. daß der Staudamm von Malpasset<br />
geborsten sein könnte, Er ist erst<br />
vor amt lahren fertig geworden und staut<br />
die Fluten des Flusses Reyran.<br />
Wer hätte in diesem Augenblick aurn<br />
ahnen oder glauben können, welmes Unheil<br />
bevorstand! Daß sich das Tal von<br />
Frejus in 45 Minuten in ein Wirrsal to·<br />
sender Gewässer verwandeln würdel<br />
Gewiß, wolkenbrumartige Regenfälle hat·<br />
ten die gestaute Wassermenge in den letz·<br />
ten Tagen auf 50 Millionen Kubikmeter<br />
ansmwellen lassen. Aber schließlich -<br />
Malpasset liegt fast sems Kilometer von<br />
Frejus entfernt, außerdem handelt es shn<br />
bei dem Staudamm um einen der modern·<br />
sten Dammbauten Europas .. .1 Um ein<br />
Wunderwerk der Tedmikl<br />
Das Wasser kommt<br />
Das Getöse, mit dem die Staumauer dem<br />
Druck der Wassermassen namgibt, unterbrimt<br />
ein Bankett, an dem General Soreau,<br />
der Kommandeur der in der Nähe<br />
von Frejus stationierten Obersee.Truppen,<br />
teilnimmt. Man hormt auf, man wundert<br />
sidl. Ocr General verläßt das Fest.<br />
Er will herausbringen, was los ist, und<br />
klettert auf eine Anhöhe, 8maut sim um.<br />
Es ist Namt. Man sieht nimt viel. Aber<br />
da ist immer nom dieses rätselhafte Ge·<br />
räusm.<br />
Plötzlim hört und sieht Soreau, was ge·<br />
smehen ist: Der Damm ist geborsten! Das<br />
Wasser kommt: Eine 500 Meter breite<br />
Flutwelle, mehr als fünf Meter homo Sie<br />
reißt alles, was sie packen kann, mit sim<br />
fort. Und diese Riesenwelle stürzt - es ist<br />
kein Zweifel möglich - auf Frejus los ..<br />
Es ist 21.45 Uhr. Soreau alarmiert das<br />
Militär, das in der Nähe stationiert ist.<br />
Ein paar Minuten später beginnt der<br />
Kampf der Soldaten gegen das Wasser.<br />
Sie stehen vor einem Feind, gegen den<br />
sie noch nie unter solchen Bedingungen<br />
antreten mußten. Das Militär kann es<br />
allein nicht schaffen. Das ist allen klar<br />
Man braucht viele Helfer für Fr6jus ...<br />
Um 22 Uhr ist General Soreau auf der<br />
Nationalstraße 98 unterwegs. Er will versuchen,<br />
irgend wie eine Verbindung mit