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Los geht‘s!<br />
Film-Tage<br />
<strong>HTL</strong> Team stellt in<br />
Wien aus | 10<br />
China<br />
Schüler/innen im<br />
Reich der Mitte | 12<br />
Auslandszivildienst<br />
Absolvent enteckt<br />
Nicaragua neu | 28<br />
Unsere Neuen<br />
Verstärkung für das<br />
<strong>HTL</strong>-Team | 44<br />
<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong><br />
Höhere Technische Bundeslehranstalt<br />
und Bundesfachschule <strong>Braunau</strong>/Inn<br />
Neues aus der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> – Ausgabe 71 (Ok<strong>to</strong>ber 2012)<br />
www.<strong>htl</strong>-braunau.at
Inhalt | Edi<strong>to</strong>rial<br />
Geschätzte Leserinnen und Leser!<br />
Österreich zählt zu den Ländern mit den ältesten<br />
Lehrkräften. Nur in Deutschland und Italien<br />
sind sie noch älter.<br />
Inhalt<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> wirkt dieser Entwicklung<br />
entgegen und hat allein in den letzten Jahren<br />
mehr als 20 neue Lehrkräfte aufgenommen.<br />
Besonders erfreulich ist dabei, dass immer<br />
mehr Absolventen an ihre frühere Bildungsstätte<br />
zurückkehren, dass sie ihre Schule nicht<br />
nur als Ausbildungsplatz, sondern nun auch<br />
als Arbeitsplatz schätzen. Aus einer einzigen<br />
ehemaligen Klasse (Matura 1996) konnten<br />
erst kürzlich drei Diplomingenieure gewonnen<br />
werden.<br />
Für Europa fordert die EU-Kommission dringend<br />
Reformen, um den Lehrberuf attraktiver<br />
zu machen. Ob das mit ständig steigenden<br />
Anforderungen an die Lehrerschaft bis an<br />
die Grenzen der Belastbarkeit möglich ist<br />
(immer mehr Erziehungsaufgaben, individuelle<br />
Förderung, Ausgleich von Lerndefiziten,<br />
Eingehen auf einzelne Bedürfnisse, generell<br />
Vermittlung von in der Gesellschaft verloren<br />
gegangenen Werten wie Sparsamkeit, Fairness,<br />
Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit, Zukunftsorientierung,<br />
Vertrauen …), wage ich zu<br />
bezweifeln.<br />
Seite<br />
3<br />
6<br />
11<br />
19<br />
36<br />
47<br />
50<br />
Artikel<br />
Schulstart<br />
Frauen in die Technik<br />
Big Band<br />
Interessanter Ferialjob<br />
Fußball & Technik<br />
Summer School<br />
Auslandserfahrungen<br />
Impressum<br />
erscheint:<br />
4 x pro Jahr<br />
titelbild:<br />
Michael Puttinger<br />
auflage:<br />
3.500 Stück<br />
redaktion:<br />
an<strong>to</strong>n planitzer, sabine schwaiger<br />
au<strong>to</strong>r(inn)en:<br />
layout, satz:<br />
hans blocher, an<strong>to</strong>n planitzer, teresa sporrer,<br />
mathias fasching, maximilian gruber, franz<br />
mühringer, konstantin korntner, elisabeth<br />
salomon, silvia koblechner, stephanie huber,<br />
johanna siegl, melanie witzmann, nicole<br />
kreuzhuber, simon schlager, alexander neuwirth,<br />
julia maurer, julia höchsmann, björn kronbiegl,<br />
felix gradinaru, lena kühleitner, <strong>to</strong>bias stachl,<br />
lisa bernbacher, michael pointner, anna<br />
priewasser, kurt hurab, thomas faschang,<br />
jakob feldbacher, joe schwaiger, elternverein<br />
hans blocher, an<strong>to</strong>n planitzer, lukas hackl, thomas wagner<br />
lek<strong>to</strong>rat:<br />
fo<strong>to</strong>s & grafiken:<br />
elisabeth schaufler, sabine schwaiger<br />
wenn nicht anders angegeben, dann privat<br />
(dominik knoll, alexander neuwirth,<br />
david huber, u.a.)<br />
herausgeber, medieninhaber, verleger:<br />
<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> eigenverlag & redaktion<br />
hans blocher, <strong>htl</strong> braunau<br />
osternbergerstr. 55, 5280 braunau<br />
tel: +43 (0)7722 83690, fax: -225<br />
www.<strong>htl</strong>-braunau.at<br />
office@<strong>htl</strong>-braunau.at<br />
2 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Neues Jahr, neues Glück<br />
Mit Schwung ins<br />
neue Schuljahr<br />
Acht erste Klassen, neue Lehrerinnen und Lehrer, Peers als Hilfe beim Einstieg,<br />
Pläne für eine weitere Nicaragua-Reise, Besuch aus China, Projekte mit Firmen,<br />
Wettbewerbserfolge, auch im Herbst, … viel tut sich wieder in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>.<br />
1078 Schülerinnen und Schüler besuchen<br />
2012/2013 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Das mag im<br />
ersten Moment nach einem leichten Rückgang<br />
aussehen, ist aber ein voller Erfolg. Denn die<br />
Zahl der Fünfzehnjährigen geht seit Jahren<br />
stark zurück. Auch die 174 Schülerinnen gelten<br />
uns als Erfolg, besuchen mit ihnen doch in diesem<br />
Jahr mehr Mädchen die <strong>HTL</strong> als je zuvor.<br />
Zusammen mit den Schülern werden sie von<br />
21 Lehrerinnen und 92 Lehrern unterrichtet,<br />
89 davon sind an der <strong>HTL</strong> voll beschäftigt.<br />
Der Zuspruch zur <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist weiterhin<br />
ungebrochen, in den acht ersten Klassen sitzen<br />
insgesamt 259 Schüler/innen.<br />
Doch worauf gründet nun eigentlich der<br />
Erfolg der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>? Besonderer Schwung<br />
kommt aus den Aktivitäten, die zusätzlich zum<br />
regulären Unterricht stattfinden. So werden im<br />
kommenden Jahr insgesamt 141 Schülerinnen<br />
und Schüler in der Öffentlichkeitsarbeit mithelfen.<br />
Sie werden die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> am Tag<br />
der offenen Tür, bei den Schn<strong>up</strong>pertagen<br />
oder auch bei Bildungsmessen vorstellen.<br />
Knapp 40 Schülerinnen und Schüler sind im<br />
Redaktionsteam der <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> und berichten<br />
als Jungjournalisten über die <strong>HTL</strong> und<br />
alles was sie sonst noch bewegt. Als „Helping<br />
Peers“ helfen weitere 40 Schülerinnen und<br />
Schüler den Erstklässer/innen, sich gut in ihrer<br />
neuen Schule zurechtzufinden. Und knappe<br />
50 Schülerinnen und Schüler geben in der Big<br />
Band ein deutlich hörbares Lebenssignal ab.<br />
Weitere 15 Schülerinnen und Schüler arbeiten<br />
in der Bibliotheksgr<strong>up</strong>pe des LIZ.<br />
Daneben gibt es zahlreiche Freigegenstände<br />
und Arbeitsgr<strong>up</strong>pen. Sehr viele Schülerinnen<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 3
und Schüler lernen zum Beispiel Spanisch,<br />
einige wagen sich auch an Russisch. In den<br />
höheren Klassen werden im Freigegenstand<br />
ECON die Englischkenntnisse verbessert.<br />
Ein breites Feld bietet der technische Bereich:<br />
Das Projekt Oc<strong>to</strong>pus ermöglicht Forschung<br />
im naturwissenschaftlichen Bereich, Vertiefung<br />
im Informatikbereich oder Anwendung der<br />
Robotik-Kenntnisse und bereitet nicht zuletzt<br />
auf die Informatik-Olympiade vor. Gleichzeitig<br />
wird auf die Persönlichkeitsbildung Wert<br />
gelegt. In den Abschlussklassen gibt es den<br />
Freigegenstand „Kommunikation und<br />
Persönlichkeit“, der die zukünftigen Absolvent/<br />
innen zu Studium und Arbeit hinführt.<br />
Und was wäre die <strong>HTL</strong> ohne ihre vielen<br />
Veranstaltungen? Allen voran wird der<br />
Schulball am 18. Jänner 2013 wieder mehr als<br />
2500 Gäste auf mehreren Ebenen unterhalten.<br />
Für die Abschlussklassen sind außerdem<br />
die Studieninformationsbörse am 11. Februar<br />
und die Jobbörse am 12. März interessant.<br />
Namhafte Fachhochschulen und Universitäten<br />
konkurrieren bei diesen Veranstaltungen mit<br />
mehr als 50 Firmen um unsere Absolvent/<br />
innen.<br />
Natürlich kommt auch die Kultur nicht zu kurz:<br />
Im Ok<strong>to</strong>ber liest der Schriftsteller Vladimir<br />
Vertlib, für November ist ein Jazzkonzert geplant,<br />
im Jänner wird Karl Markovics seinen<br />
Film „Atmen“ vorstellen.<br />
Doch mit all dem ist nur ein Teil der Aktivitäten<br />
genannt, die in der <strong>HTL</strong> im kommenden<br />
Schuljahr zusätzlich zum Unterricht stattfinden.<br />
Ca. 2600 Wochenstunden Unterricht gibt es in<br />
der <strong>HTL</strong>, wenn man den Gr<strong>up</strong>penunterricht<br />
separat zählt, knapp 100 technische Projekte<br />
werden im Bereich der Abschlussklassen durchgeführt<br />
und 64 Projekte gibt es in den vierten<br />
Klassen im Rahmen des Projektunterrichts<br />
Allgemeinbildung.<br />
Das zahlt sich aus, wie uns jedes Jahr wieder<br />
auch die Wettbewerbserfolge zeigen. Schon<br />
Ende Ok<strong>to</strong>ber wird ein <strong>HTL</strong>-<strong>Braunau</strong>-Projekt<br />
beim österreichweiten TÜV-Wettbewerb vorne<br />
mit dabei sein. Zwei <strong>HTL</strong>-Projekte sind bei der<br />
„Erfindermesse“ in Nürnberg vertreten und<br />
ein Projekt wird bei der ISWEEEP, der Int.<br />
Sustainable World Project Olympiade 2013 in<br />
Hous<strong>to</strong>n/Texas (USA), präsentiert.<br />
Projekte laufen auch immer mit unseren beiden<br />
Schulpartnerschaften. Zwischen 30 und<br />
40 Schülerinnen und Schüler aus den dritten<br />
und vierten Klassen werden auch heuer wieder<br />
drei Wochen lang durch Nicaragua reisen<br />
und danach in und mit unserer Partnerschule<br />
IPLS León Projekte abwickeln. Besuch von<br />
Lehrerinnen und Lehrern aus Nicaragua wird<br />
4 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Jazz<br />
es natürlich auch geben und die gemeinsamen<br />
Projekte im Bereich „Alternativenergien“ werden<br />
vorangetrieben werden. Besuch wird auch<br />
aus China erwartet: Im Frühjahr 2013 steht ein<br />
Besuch der Pekinger Partnerschule ins Haus.<br />
Kommunikationstage für die ersten Klassen<br />
wird es geben und natürlich werden auch<br />
die Sportwochen, die Schulschikurse und die<br />
Abschlusslehrfahrten viel zur Verbesserung<br />
der Klassengemeinschaft beitragen. Auch<br />
Sprachwochen sind in Planung: Nach London<br />
oder Malta soll es gehen.<br />
All diese vielen Aktivitäten sind natürlich aufgrund<br />
der Größe der Schule möglich, wären<br />
ohne das Engagement unzähliger Lehrer/<br />
innen und Schüler/innen aber nicht denkbar.<br />
Doch gerade weil es dieses Engagement gibt,<br />
gehören die Offenheit und Lebendigkeit seit<br />
Jahrzehnten zum Wesen der <strong>HTL</strong>. Die gesamte<br />
Schulgemeinschaft trägt und unterstützt diese<br />
„besondere Note“ der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Und<br />
darum sind wir auch heuer wieder mit Schwung<br />
und Lebendigkeit im neue Schuljahrunterwegs!<br />
„New Project“ swingt und rockt für guten Zweck<br />
Passend zum Nikolaus gibt’s am Donnerstag, den 6. 12. 2012,<br />
um 20 Uhr in der <strong>HTL</strong> ein <strong>to</strong>lles Konzert von „New Project“<br />
zu Gunsten des Kinderschutzzentrums <strong>Braunau</strong>.<br />
Die Combo „New Project“ besteht aus sieben<br />
begeisterten Musikern – Sepp Schausberger<br />
(tp, voc), Kalman Pozar (as), Martin Zaglmayer<br />
(tb, voc), Markus Breyer (g, voc), Helmut<br />
Berndorfer (dr), Siegi Horvath (b, voc), und Toni<br />
Herrmann (p, voc), die sich alle in der regionalen<br />
Musikbranche bereits bestens etabliert haben.<br />
Das abwechslungsreiche Reper<strong>to</strong>ire umfasst<br />
bekannte Stücke aus der Swing Ära (Bei mir bist<br />
du schön, All of me, Georgia ...) über Lieder der<br />
Oldies- und Soul-Zeit (z.B. Nummern von Ray<br />
Charles oder den Blues-Brothers-Filmen) bis hin<br />
zu modernen Interpretationen, die beim Publikum<br />
ebenfalls einen hohen Wiedererkennungsfak<strong>to</strong>r<br />
haben.<br />
Durch die Arrangements der Stücke treten<br />
mehrstimmige Bläser- und Vokalsätze in den<br />
Vordergrund. Dabei legt die Combo großen Wert<br />
auf mitreißende Rhythmen vom Swing bis zum<br />
Blues-Rock. Besondere Highlights sind jedoch die<br />
solistischen Improvisationen, die das Publikum<br />
immer wieder in Begeisterung versetzen.<br />
Karten gibt’s ab 12. November in der Raika<br />
<strong>Braunau</strong> und in der <strong>HTL</strong>.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 5
Frauen und Technik<br />
Mädchen und Frauen zur<br />
Technik ermutigen<br />
Der Mädchenanteil an der <strong>HTL</strong> beträgt 16% und es sollen mehr<br />
werden. Im Interview erklärt AV Wagner, Organisa<strong>to</strong>r der Mädchen-<br />
Technik-Tage, warum seiner Meinung nach die <strong>HTL</strong> eine sehr<br />
gute Ausbildungsmöglichkeit für Mädchen darstellt und warum<br />
noch viel mehr Mädchen einen guten Platz in der <strong>HTL</strong> hätten.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: 174 Schülerinnen an der <strong>HTL</strong>,<br />
das sind im Vergleich mit anderen <strong>HTL</strong>s, aber<br />
auch im Vergleich mit den Schülerzahlen vor<br />
15 Jahren, eine große Anzahl. Warum besuchen<br />
Schülerinnen die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>?<br />
Wagner: 174 Schülerinnen klingen für mich<br />
nicht sehr viel, wichtiger scheint mir, dass wir<br />
drei Klassen haben, in denen der Mädchenanteil<br />
höher als 50% ist. Warum kommen die Mädchen<br />
zu uns, warum schaffen wir es besser Mädchen<br />
anzusprechen als andere <strong>HTL</strong>s? Ich glaube,<br />
dass es eine große Gr<strong>up</strong>pe Mädchen gibt, die<br />
sich grundsätzlich für Naturwissenschaften,<br />
Informatik oder generell Technik interessieren.<br />
Mädchen wünschen sich mit 16 einen Roller,<br />
um mobil zu sein, sie können mit Handys oft<br />
besser umgehen als wir Erwachsenen. Die<br />
meisten Mädchen sind aber ganz einfach vorsichtiger<br />
mit den Entscheidungen etwas nicht<br />
so Gewohntes zu machen – und die technische<br />
Ausbildung für Mädchen ist leider noch immer<br />
etwas Ungewöhnliches.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wie schaft es die <strong>HTL</strong>, diese<br />
Scheu azubauen?<br />
Wagner: Durch die Mädchen-Technik-Tage<br />
versuchen wir zu zeigen, wie unsere Schule<br />
funktioniert. Wir spannen unsere Schülerinnen<br />
ein, sie zeigen, wie das Klima in der Schule ist,<br />
dass man sich bei uns wohlfühlt, obwohl – oder<br />
vielleicht sogar weil – man sehr viel lernt.<br />
Häufig sind in unserer Schule wirklich selbstbewusste<br />
junge Frauen zu finden, denen die traditionellen<br />
Frauenberufe wenig zusagen. Bei den<br />
Eltern, aber auch bei manchen Schülerinnen<br />
spielen natürlich auch die wirklich guten<br />
Berufsaussichten eine wichtige Rolle. Und<br />
last but not least wissen einige Schülerinnen,<br />
dass eine <strong>HTL</strong>-Ausbildungen eine hervorragende<br />
Vorbereitung für ein Naturwissenschaf<strong>to</strong>der<br />
Technik-Studium ist. Fast alle Technik-<br />
Studentinnen kommen aus <strong>HTL</strong>s.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Eigentlich könnten Sie ja mit der<br />
Steigerung bei den Schülerinnenzahlen zufrieden<br />
sein. Warum wollen Sie noch mehr Mädchen?<br />
Wagner: Die Zahl der Schülerinnen, die neu<br />
in die <strong>HTL</strong> einsteigen, ist in den letzten Jahren<br />
in etwa gleich geblieben, etwa 40 Schülerinnen<br />
beginnen jedes Jahr neu. Ich weiß aber, dass es<br />
viel mehr Mädchen gibt, die Talent für unsere<br />
Ausbildung haben und sich einfach unsere<br />
Schule anschauen sollten. Die Mädchen-<br />
Technik-Tage, die Schn<strong>up</strong>pertage, aber auch<br />
Gespräche mit Schülerinnen, die aktuell die<br />
<strong>HTL</strong> besuchen, sind gute Möglichkeiten,<br />
um sich einfach informieren zu können, um<br />
Sicherheit zu gewinnen, ein Gefühl für eine<br />
<strong>HTL</strong> Ausbildung zu bekommen, herauszufinden,<br />
ob es passen kann.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wenn Sie in diesem<br />
Zusammenhang Wünsche frei hätten, was würden<br />
Sie sich wünschen?<br />
Wagner: Ich würde mir sehr wünschen,<br />
dass Lehrerinnen und Lehrer sowohl an den<br />
Ha<strong>up</strong>tschulen als auch an den Gymnasien<br />
Mädchen, die eine Neigung im Bereich der<br />
Naturwissenschaften, der Mathematik oder der<br />
Informatik haben, ermutigen, sich über eine<br />
<strong>HTL</strong>-Ausbildung zu informieren und ihnen<br />
6 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Frauen und Technik<br />
eine solche auch nahelegen. Und ich würde<br />
mir wünschen, dass Eltern ihren Töchtern bei<br />
der Schul- und Berufswahl auch die wirklich<br />
zukunftsträchtigen Ausbildungen nahebringen.<br />
In diesen Bereichen wird es in Zukunft gut<br />
bezahlte und sichere Arbeitsplätze und interessante<br />
Studienplätze geben. Wir, und damit<br />
meine ich uns alle, werden unseren Wohlstand<br />
nur durch qualitativ hochwertige Produkte, die<br />
am Weltmarkt gefragt sind, sichern können.<br />
Dafür benötigen wir immer mehr Mitarbeiter/<br />
innen mit guter technischer Basisausbildung.<br />
Diese Mitarbeiterinnen werden deutlich besser<br />
verdienen als die Kolleginnen in anderen<br />
Branchen. Frauen mit technischer Ausbildung<br />
sind für Spitzenpositionen gesucht. Wir wünschen<br />
uns, dass möglichst viele dieser zukünftigen<br />
weiblichen Führungskräfte aus unserer<br />
Schule kommen.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Danke für das Gespräch!<br />
Mädchen-Technik-Tage: Freitag, 23.11. und Samstag, 24.11.2012<br />
Bei den Mädchen-Technik-Tagen haben Schülerinnen der 7. und 8. Schulstufe die Möglichkeit die<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und die dort angebotene Ausbildung näher kennen zu lernen.<br />
In kleinen Gr<strong>up</strong>pen können die Teilnehmerinnen unter der speziellen Betreuung von Schülerinnen<br />
höherer Klassen in einzelnen Ausbildungsbereichen erste Erfahrungen sammeln. So kann man selber<br />
in der mechanischen und elektrotechnischen Werkstätte, im Chemie- und Informatikbereich, aber<br />
auch auf dem Gebiet der elektrotechnischen Grundlagen tätig sein.<br />
Eine Teilnahme an den Mädchen-Technik-Tagen ist für einzelne Halbtage, einen Tag oder auch für<br />
beide Tage möglich. Man kann also am Freitag, 23. November um 8.00 oder um 13.00 beginnen,<br />
am Samstag, 24. November 2011 beginnt die Veranstaltung um 8.00. Am Freitag enden die<br />
Arbeitsgr<strong>up</strong>pen um 16.30, am Samstag um 11.00. Interessierte Mädchen können im Internat<br />
Osternberg übernachten und so auch gleich das Internat kennen lernen. Eltern, die ihre Töchter<br />
begleiten, haben die Möglichkeit sich bei einem Gespräch und einem Rundgang durch die <strong>HTL</strong><br />
genauer über die Schule zu informieren.<br />
Nähere Auskünfte gibt es unter 07722/83690/250 (AV Wagner) oder DW 251 (Bildungsberater<br />
Planitzer).<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 7
Frauen<br />
<strong>HTL</strong>-Ausbildung – eine<br />
hervorragende Grundlage<br />
Vier Absolventinnen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, die vor 25 Jahren ihre <strong>HTL</strong>-<br />
Ausbildung abgeschlossen haben, berichten von ihren Erfahrungen<br />
nach der <strong>HTL</strong> und nehmen zu ihrer Ausbildung Stellung.<br />
Die Zahl der Schülerinnen war in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
bis etwa zur Jahrtausendwende gering. Nur zwei<br />
Abschlussklassen hatten in diesem Zeitraum vier<br />
Schülerinnen – die 5 BE 1987 und die 5 AN 1996.<br />
Anlässlich ihres 25jährigen Maturajubiläums<br />
sind alle vier Schülerinnen an „ihre“ Schule<br />
zurückgekommen. Die <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> nimmt<br />
dies zum Anlass, um die vier kurz vorzustellen<br />
und über ihren Arbeitsweg zu berichten. Die<br />
Absolventinnen wurden dabei gefragt, wie sie<br />
die <strong>HTL</strong>-Ausbildung heute sehen und ob sie als<br />
Frauen im doch sehr männerdominierten Umfeld<br />
Benachteiligung erfahren haben.<br />
Sharma Doris, geborene Böhmer, hat im Anschluss<br />
an die <strong>HTL</strong> in der Telefunken <strong>Braunau</strong> zu arbeiten<br />
begonnen. Sie war in der Qualitätssicherung und<br />
in der Fertigungsüberwachung für Halbleiter<br />
beschäftigt. Als 1993 das Telefunkenwerk auf<br />
die Philippinen übersiedelt wurde, war sie als<br />
Prozessingenieurin wesentlich am Neuaufbau<br />
beteiligt und hat 1993 und 1994 in Manila<br />
gearbeitet. Nach Projektabschluss ist sie zurück<br />
nach Österreich gekommen und war 1995<br />
und 1996 bei Telefunken in Vöcklabruck tätig.<br />
Aufgrund ihrer internationalen Erfahrungen<br />
wurde sie von Telefunken dann nach Indien<br />
entsandt und hat dort von 1996 bis 1998 am Aufbau<br />
eines Werkes mitgearbeitet. 1998 ist sie dann nach<br />
Frankreich und später nach England gegangen und<br />
hat eine Tochter und einen Sohn bekommen. Seit<br />
2008 ist sie in Wien und arbeitet zur Zeit an der<br />
Amerikanischen Schule in Wien. „Mir hat die <strong>HTL</strong>-<br />
Ausbildung ein sehr interessantes, internationales<br />
Arbeitsfeld erschlossen und sie war mir immer<br />
eine sehr solide Grundlage. Ich bin sehr gerne als<br />
Ingenieurin tätig gewesen und habe wegen meines<br />
Frau-Seins in meinem Arbeitsumfeld nie Nachteile<br />
verspürt. Im Gegenteil, ich denke, dass mir soziale<br />
Kompetenz und Gespür für kulturelle Unterschiede<br />
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Frauen<br />
eine große Hilfe bei meinen Auslandseinsätzen<br />
und -aufenthalten waren.“<br />
Dobetsberger Barbara, geborene Hager, hatte<br />
ihren Arbeitseinstieg bei der PSG GmbH in<br />
Burghausen, wo sie vor allem im CAD-Bereich<br />
für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik tätig<br />
war. Sie war dort von 1987 bis 1996 tätig.<br />
Danach war sie von 1996 bis 2008 bei Lang und<br />
Peitler im CAE-Bereich tätig und hat dort auch<br />
verschiedene Projekte geleitet. Seit 2008 ist sie<br />
bei der Spiratec AG beschäftigt. 2004 ist ihre<br />
Tochter zur Welt gekommen, sie ist deshalb<br />
auf eine Teilzeitbeschäftigung gewechselt. „Mir<br />
hat die umfassende und allgemeine technische<br />
Ausbildung, die ich in der <strong>HTL</strong> erhalten<br />
habe, eine wirklich gute Grundlage für meine<br />
Arbeitsplätze in den verschiedenen technischen<br />
Büros ermöglicht. Ich weiß, dass Technikerinnen<br />
in vielen Firmen aufgrund ihrer sozialen<br />
Fähigkeiten sehr geschätzt werden. Einige Firmen<br />
wollen deshalb Frauen bewusst in ihren Teams<br />
haben. Ich habe in den Firmen, wo ich tätig war,<br />
keine Diskriminierung erfahren.“<br />
Vierlinger Alexandra, geborene Simböck, hat<br />
nach der <strong>HTL</strong> eine halbjährige Weltreise gemacht<br />
und ist dann nach einigem Überlegen in den<br />
elterlichen Maler-Betrieb eingestiegen. Sie hat die<br />
Lehre gemacht und wurde 1992 Malermeister.<br />
Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und führt<br />
einen eigenen Betrieb, der sich traditioneller<br />
Handwerkstechnik verpflichtet fühlt und<br />
Materialien nach baubiologischen Kriterien<br />
verwendet. Am WIFI in Linz ist sie als Vortragende<br />
bei Meisterprüfungsvorbereitungskursen tätig<br />
und als Vorsitzende der Prüfungskommission<br />
nimmt sie Lehrabschlussprüfungen ab. „Ich habe<br />
in der <strong>HTL</strong> wirklich sehr viel gelernt und bereue<br />
keine Minute, dass ich in die <strong>HTL</strong> gegangen<br />
bin. Abgesehen davon, dass ich mir meine<br />
Wohnung selbst installiert habe, sind mir einfach<br />
die Grundbegriffe der Elektrotechnik geläufig<br />
und kann ich die auch praktisch umsetzen. Wir<br />
haben wirklich gute Lehrer gehabt und ich bin<br />
als Absolventin s<strong>to</strong>lz, dass die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
eine so gute Schule ist. Ich bin mir sicher, dass<br />
Frauen heutzutage im Bereich der Technik<br />
keinerlei Probleme haben. Mir ist auch keine<br />
Diskriminierung begegnet, das Einzige, was<br />
mir dazu einfällt, ist der Hinweis eines Siemens-<br />
Mitarbeiters bei einer Exkursion während<br />
meiner Schulzeit, dass Siemens nur die gesetzlich<br />
vorgeschriebene Frauenquote für Ingenieurinnen<br />
erfüllt und diese Frauen im Büro als techn.<br />
Zeichner sind, aber diese Zeiten sind lange<br />
vergangen und ich kann nur jedem interessierten<br />
Mädchen einen Beruf im Bereich der Technik<br />
empfehlen.“<br />
Wittmeier Johanna, geborene Schwarzmayr, war<br />
im Anschluss an die <strong>HTL</strong> eineinhalb Jahre bei<br />
B+R in Eggelsberg beschäftigt und ist dann zur<br />
Firma PSG GmbH gewechselt, wo sie fünfeinhalb<br />
Jahre vor allem in der Hardwareplanung und in<br />
der Dokumentation tätig war. Familienbedingt<br />
war sie dann sieben Jahre nicht berufstätig und<br />
seit 2002 arbeitet sie wieder bei der Firma PSG<br />
GmbH. Ihre Tochter und ihr Sohn besuchen zur<br />
Zeit die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. „Ich habe immer sehr<br />
gerne im Bereich der Technik gearbeitet und<br />
die <strong>HTL</strong>-Ausbildung hat mir einen sehr guten<br />
Einstieg ins Arbeitsleben ermöglicht. Obwohl<br />
ich meine Kinder nicht zur <strong>HTL</strong>-Ausbildung<br />
gedrängt habe, sind beide in die <strong>HTL</strong> gewechselt,<br />
vielleicht haben sich meine positiven Erfahrungen<br />
mit einer Tätigkeit im Bereich der Technik in<br />
ihrer Entscheidung niedergeschlagen. Für mich<br />
positiv ist auch, dass man im Bereich der Technik<br />
relativ leicht auf Teilzeitarbeit gehen kann. In allen<br />
Jahren meiner beruflichen Tätigkeit bin ich noch<br />
nie aufgrund meines Frau-Seins diskriminiert<br />
worden.“<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 9
Filmwettbewerb<br />
Auf großer Leinwand<br />
Einen besonderen Auftritt gibt es für ein Team aus der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> bei den<br />
Wiener Video und Film-Tagen. Ihr Filmbeitrag „Warum wir leben“ wird am<br />
Samstag, 20. Ok<strong>to</strong>ber, auf großer Leinwand gezeigt und besprochen.<br />
Die Wiener Video und Film-Tage haben<br />
einen ausgezeichneten Ruf bei jungen<br />
Filmschaffenden. In vier Tagen werden insgesamt<br />
51 Kurzfilme vorgeführt und zu jedem<br />
Film geben Filmprofis live ihr Feedback. Auch<br />
das Publikum im Kinosaal darf und soll mitreden<br />
und entsprechende Kommentare abliefern.<br />
Bereits die Einladung zu diesem Festival bedeutet,<br />
dass man einen guten Beitrag gemacht hat.<br />
Für den diesjährigen Wettbewerb sind Andreas<br />
Dobler, Fabian Hummer, Johanna Sigl und<br />
Johannes Sporrer (alle 3CHELS) mit ihrer<br />
Dokumentation „Warum wir leben“ nach<br />
Wien eingeladen. Sie haben am Ende des<br />
vergangenen Schuljahres im Rahmen einer<br />
Medienwoche ihren Beitrag erstellt. Das<br />
Besondere am Film ist sicherlich die Frage nach<br />
dem Sinn des Lebens. Sie ist keine einfach Kost<br />
und wird in Dokumentationen selten gestellt.<br />
Bemerkenswert ist auch die Umsetzung – der<br />
sehr ruhig gehaltene Film lebt von den unterschiedlichen<br />
Meinungen, die von den vier<br />
Projektteilnehmer/innen eingeholt und wirklich<br />
gut zusammengeschnitten wurden. Die<br />
Dokumentation ist auf der <strong>HTL</strong>-Homepage<br />
unter http://www.<strong>htl</strong>-braunau.at/aktivitaeten/<br />
kunst-und-kultur/medientage-2012/warumwir-leben.html<br />
einsehbar.<br />
Mit den Schüler/innen freut sich Georg<br />
Kreilinger, der für den Videoworkshop verantwortlich<br />
war und ihn zusammen mit An<strong>to</strong>n<br />
Planitzer organisiert hat. Besonderen Anteil<br />
am Erfolg haben Tanja Schmoller, Absolventin<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und der FH Salzburg (Multi-<br />
Media Art) sowie ihre Kollegin Katharina<br />
Pichler, die den Workshop inhaltlich und technisch<br />
geleitet und die Schüler/innen wirklich<br />
hervorragend beraten und betreut haben.<br />
Herzliche Gratulation dem Team, den<br />
Betreuerinnen sowie den Organisa<strong>to</strong>ren des<br />
Videoworkshops.<br />
10 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
The Band<br />
Ein Schulorchester der<br />
besonderen Art<br />
Seit fünf Jahren beschwingt die Big Band der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> schulische<br />
und außerschulische Veranstaltungen. Toni Herrmann formte ein<br />
Ensemble, das musikalisch hervorragende Leistungen bringt und bisher<br />
mehr als 100 Schüler/innen eine emotionale Heimat gegeben hat.<br />
einmal pro Schuljahr ein Probenwochenende<br />
und natürlich wird vor jedem Auftritt noch<br />
extra geprobt. Inzwischen sind es bereits rund<br />
fünfzehn Auftritte pro Jahr, die die Big Band in<br />
der <strong>HTL</strong> wie außerhalb absolviert.<br />
„Wir haben 2004, als Toni Herrmann in der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> als Lehrer eintrat, gleich mehrfach<br />
Glück gehabt“, erklärt Dir. Hans Blocher,<br />
„nicht nur weil wir mit ihm einen hervorragenden<br />
Techniker, der didaktisch und methodisch<br />
herausragt, bekommen haben, sondern<br />
auch, weil er neben seinem Techniker-Sein<br />
ein ausgezeichneter und begeisterter Musiker<br />
ist. So fiel die Idee, eine <strong>HTL</strong>-Big-Band zu<br />
gründen, auf fruchtbaren Boden und wurde im<br />
Herbst 2007 zügig umgesetzt.“<br />
Die Gründungsphase war durchaus arbeitsintensiv:<br />
Die Suche nach Musikerinnen<br />
und Musikern, die Adaption eines eigenen<br />
Proberaums im Keller der <strong>HTL</strong>, die Erarbeitung<br />
der ersten Stücke, … aber bereits im Frühjahr<br />
2008 gab es beim Tag der offenen Tür und bei<br />
der Jobbörse sehr erfolgreiche Auftritte. Aus<br />
den 15 Musikern, die bei der Gründung dabei<br />
waren, sind mittlerweile 48 Musikerinnen und<br />
Musiker geworden, die mit großer Begeisterung<br />
und hervorragendem Können im Einsatz sind.<br />
„Natürlich ist es viel Arbeit, die Schülerinnen<br />
und Schüler in den unterschiedlichen Klassen<br />
zu erreichen und zum Mitmachen zu motivieren,<br />
auch die Erarbeitung der Stücke<br />
oder das Schreiben der einzelnen Sätze und<br />
Instrumentenstimmen nimmt viel Zeit in<br />
Anspruch, aber wir sind in der Big Band mittlerweile<br />
eine gute Gemeinschaft, die sich auch<br />
musikalisch auf soliden Pfaden bewegt“, erzählt<br />
Herrmann, der froh ist, dass viele Big-Band-<br />
Mitglieder eine gute musikalische Ausbildung<br />
mitbringen. Einmal pro Woche gibt es Probe,<br />
Neben den Beiträgen beim Tag der offenen Tür,<br />
bei der Studieninformations- und der Jobbörse,<br />
bei den Maturafeiern, beim Abend der Talente<br />
oder beim Jugend-Innovativ-Halbfinale bereichert<br />
die Big Band natürlich die besonderen<br />
Feste der <strong>HTL</strong>, egal, ob das jetzt die Eröffnung<br />
der neuen Aula oder die 40-Jahr-Feier ist. Sehr<br />
gut aufgenommen wurde auch der Beitrag<br />
der Big Band beim Wettbewerb HoamtXang,<br />
wo sie mit einer „Swing-Version“ der oberösterreichischen<br />
Landeshymne, die Herrmann<br />
selbst geschrieben hat, Aufsehen erregte. Die<br />
Big Band hat die Fair-Trade-Modenschau im<br />
vergangenen Jahr wesentlich bereichert, heuer<br />
standen Auftritte bei der Lehrerversammlung<br />
in Linz und ein gemeinsames Konzert mit der<br />
Big Band Burghausen am Programm. Gerade<br />
in der Planungsphase ist ein Auftritt beim<br />
Jugend Innovativ Finale in Wien im kommenden<br />
Jahr.<br />
„Ich bin jetzt bereits das vierte Jahr bei der Big<br />
Band und ich bin s<strong>to</strong>lz darauf, dass ich mitspielen<br />
konnte“, erzählt Julia Maurer, die 2012<br />
ihre Matura gemacht hat. „Herr Herrmann<br />
steckt viel Zeit und Energie in die Band und<br />
es schaut wirklich was raus dabei. Ich glaube,<br />
dass die Big Band für viele Bandmitglieder eine<br />
zusätzliche Motivation für die <strong>HTL</strong> ist.“ Immer<br />
wieder kommt es vor, dass Absolvent/innen<br />
beim Probewochenende dabei sind und auch<br />
bei verschiedenen Auftritten wieder mitspielen<br />
– wer einmal bei der <strong>HTL</strong> Big Band war, der<br />
bleibt auf Dauer Mitglied.<br />
„Dass es mittlerweile eine „Musik-<strong>HTL</strong>“ gibt,<br />
deren Big Band ohne weiteres mit jedem<br />
Schulorchester mithalten kann, war mir neu“,<br />
lobte vor kurzem ein Besucher aus Wien<br />
das <strong>HTL</strong>-Orchester. Herzlichen Dank an<br />
Herrmann und seine Big Band – die <strong>HTL</strong> ist<br />
s<strong>to</strong>lz auf euch!<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 11
China<br />
China<br />
Mao dun – Land der Gegensätze<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> in China<br />
In den letzten zwei Schulwochen reisten wir<br />
mit Zustimmung von höchsten Kreisen nach<br />
China, in das Land, in dem mehr als 70 % aller<br />
Spielwaren produziert werden, in dem etwa<br />
300 Millionen Menschen rauchen, ein Land,<br />
das eine Ein-Kind-Familienpolitik betreibt, ein<br />
Land, in dem Meinungs- und Pressefreiheit<br />
ganz oben auf der Wunschliste stehen.<br />
Es wäre wohl zu aufwändig, hier einen detaillierten<br />
Reisebericht zu schreiben. Lassen Sie<br />
mich lieber einige Eindrücke von dieser Reise<br />
schildern. So wie ich es gemeinsam mit 2<br />
Lehrern, Herrn Wolf und Herrn Matejka, und<br />
26 Schülern und Schülerinnen erlebt habe.<br />
Oder waren es 27? Oder 28? Ich sollte es eigentlich<br />
genau wissen, denn ich war immerhin fürs<br />
Zählen zuständig. Aber es waren ja immer alle<br />
da. Egal, wie anstrengend die Nacht zuvor war<br />
oder wie zäh die Vorträge in manchen Schulen<br />
waren, die ganze Meute war präsent. Wenn<br />
auch nicht immer mit allen Sinnen, aber das<br />
war nicht ihre Schuld.<br />
Und dann war da noch Paul. Paul, der<br />
Chinese, der Wiener, der Übersetzer, der<br />
Allgegenwärtige, der „Billiglokalauftreiber“,<br />
der Käufer exotischer Früchte, der Apotheker,<br />
die Ansprechperson, der Engel, einfach Paul.<br />
Wenn ich mich recht erinnere, ist sein richtiger<br />
Name Ma, aber Ma in China heißt auch<br />
„Pferd“, „Mutter“, „schimpfen“ und noch<br />
irgend etwas – je nachdem, in welcher der vier<br />
Tonhöhen man es ausspricht. Aber sonst ist<br />
Chinesisch eine sehr einfache Sprache. Sagen<br />
die Chinesen. Sie haben keine Deklination,<br />
keine Artikel, keine Zeiten. Allerdings haben<br />
sie einige Schriftzeichen. Aber ca. 3000 reichen<br />
aus, um Zeitung lesen zu können. 20.000 wären<br />
besser.<br />
China hieß für uns zunächst Stadtbesichtigung<br />
in Shanghai mit Rundgang im Regen. Für<br />
mich keine Stadt zum Leben. 20 Millionen<br />
Menschen sind zu viele, keine Grünflächen,<br />
auf Grund der hohen Grundstückspreise muss<br />
man nach oben. Man sagt, dass jeden fünften<br />
Tag in China ein Hochhaus gebaut wird. Und<br />
natürlich müssen auch extrem hohe dabei sein.<br />
Schließlich darf es nicht sein, dass Japan höhere<br />
Wolkenkratzer hat.<br />
Der nächste Trip führte uns zu unserer ersten<br />
Kontaktschule nach Huang Zhou. Lächerliche<br />
12 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
China<br />
acht Millionen Einwohner, 10.000 Studenten<br />
an der Schule. Leider waren die Sommerferien<br />
schon im Anmarsch, so dass wir nur wenige<br />
zu sehen bekamen. Aber die Schule hat<br />
uns sehr herzlich aufgenommen und Spiele<br />
für uns vorbereitet. Natürlich hatten aber<br />
auch wir mit unseren zu Hause einstudierten<br />
Volkstanzeinlagen einiges zu bieten. Sonst gab<br />
die Stadt, in der Mopeds nur elektrobetrieben<br />
sein dürfen, wenig her.<br />
Dann kam die Zugreise nach Xi´an. 20 Stunden<br />
vielleicht? Ich weiß nicht mehr so genau, aber<br />
wir hatten Spaß. Und Instantnudeln. Ich habe<br />
die scharfen erwischt. Aber Paul war ja da. Er<br />
hatte immer das richtige Medikament bei sich.<br />
Und gerade dieses eine brauchten im Lauf der<br />
Reise alle, um den europäischen Magen wieder<br />
zu versöhnen. Shit happens. Xi´an gehörte<br />
für mich zu den Highlights der Reise. Eine<br />
sehr moderne Stadt mit großen Plätzen und<br />
grünen Flächen. Und natürlich nicht weit zur<br />
Terracotta-Armee. Das muss man wohl gesehen<br />
haben, ein 8. Weltwunder, 5 Kriegertypen,<br />
2.000 von etwa 7.000 wurden bis jetzt freigelegt,<br />
alle mit verschiedenen Köpfen, 2.000<br />
Jahre alt. Kuriosum am Rande: Der deutsche<br />
Ausstellungsführer kostete 12 €, der chinesische<br />
aber 15 €.<br />
Und dann war da noch Peking, die Ha<strong>up</strong>tstadt,<br />
Veranstaltungsort der Olympischen<br />
Sommerspiele 2008. Und das merkt man. Man<br />
kann viele Sachen lesen! Straßen sind auf<br />
Englisch beschildert, in der U-Bahn gibt es<br />
sogar englische Durchsagen. Nur die Schulen,<br />
in denen wir waren, hatten mit Englisch ihre<br />
Probleme. Als unsere Schüler/innen etwas von<br />
ihrer Heimat präsentieren sollten, taten sie das<br />
ohne zu zögern auf Englisch. Die chinesischen<br />
Student/innen taten es auf Chinesisch. Sogar<br />
die Professoren und Professorinnen hielten<br />
sich fast ausschließlich an ihre Muttersprache.<br />
Einmal musste Google Transla<strong>to</strong>r herhalten,<br />
sonst war es unser Herr Ma. Nicht das Pferd,<br />
sondern Paul.<br />
Als Englischlehrer war ich hoch erfreut, dass<br />
die Chinesen auf diesem Sek<strong>to</strong>r von unseren<br />
Schülern und Schülerinnen einiges lernen<br />
könnten.<br />
Natürlich waren wir nicht nur an Schulen,<br />
sondern auch im Himmelstempel, in der<br />
Verbotenen Stadt, am Platz des Himmlischen<br />
Friedens, im Lamatempel und auf der<br />
Chinesischen Mauer. Aber ich wollte ja keinen<br />
Reisebericht schreiben.<br />
Zum Schluss noch einige Gedanken zum<br />
Essen. Gut, scharf, gemüsereich, Pekingente<br />
schmeckt, Tofu ist gewöhnungsbedürftig,<br />
Bettelhühnchen muss ich nicht jeden Tag<br />
haben, Maultaschen waren sehr gut, Chilifisch<br />
schaut gut aus. Nach drei Wochen freute ich<br />
mich auf Österreichisches. Aber wer nicht.<br />
Wie sang unsere Lena Kühleitner doch so<br />
treffend (übrigens auch ein Highlight für<br />
die Chinesen): „Travelling, travelling, this is<br />
everything I‘ll do …“ Auch wenn ihr selbstgeschriebenes<br />
Lied nicht von dieser Art Reisen<br />
handelt, so hat sie doch Recht. Reisen bildet,<br />
macht Spaß oder wie eine Schülerin bemerkte:<br />
„Solche Schulpartnerschaften und Reisen tragen<br />
dazu bei, dass die Globalisierung im positiven<br />
Sinne voranschreitet und wir miteinander<br />
respektvoll umgehen können.“<br />
Und schließlich noch Zitate von Schülern und<br />
Schülerinnen, die die Reise besser zusammenfassen<br />
als viele Worte:<br />
„Auch die Freundlichkeit der Chinesen war<br />
sehr <strong>to</strong>ll und man fühlte sich wirklich immer<br />
wohl. Es gibt so viel Gutes, dass ich nicht alles<br />
beschreiben kann!“<br />
„Am besten fand ich, dass wir am Abend<br />
auch die Freiheit hatten selbst zu entscheiden,<br />
was wir unternehmen wollen. Ich finde, man<br />
kriegt wesentlich mehr von den Menschen mit,<br />
wenn man in kleineren Gr<strong>up</strong>pen unterwegs<br />
ist. Es war nicht immer leicht ein Taxi für die<br />
Heimfahrt zu organisieren, aber man ist doch<br />
immer im Hotel angekommen. :)“<br />
„Alles in allem war die Reise ein unvergessliches<br />
und wunderbares Abenteuer und ich<br />
hatte viel Spaß mit den Mitreisenden und auch<br />
den Lehrern und Herrn Ma, bei denen ich mich<br />
nochmals herzlich bedanke.“<br />
Josef Schwaiger<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 13
China<br />
Vorurteile – Wirklichkeiten<br />
Ordung, Disziplin, Struktur. Das sind doch bestimmt drei Schlagwörter, die<br />
Ihnen bei dem Gedanken an das Land der Mitte, einfallen. Ich bin eigentlich kein<br />
Mensch, der sich sehr an Vorurteilen festhält, aber diese Eigenschaften habe ich<br />
mir schon in gewisser Weise erwartet. Eingetroffen sind sie aber nicht wirklich.<br />
Was zum Beispiel den Verkehr betrifft, sind<br />
die Chinese alles andere als geordnet oder<br />
diszipliniert. Jeder fährt, wie es ihm passt.<br />
Aber wie soll man auch die Infrastuktur dieser<br />
riesigen Städte in den Griff bekommen? Vor<br />
allem in Shanghai wurde mir das bewusst. Es<br />
werden teilweise 10 Hochhäuser nebeneinander<br />
gebaut. Sie schießen förmlich aus dem<br />
Erdboden und es folgen bestimmt noch viele.<br />
Ein anderes Szenario, das ich in China nicht<br />
erwartet hätte, war das „Fo<strong>to</strong>grafieren“. Man<br />
steht an irgendeinem schönen Platz in China<br />
und bemerkt, dass neben einem mehr und<br />
mehr Personen ihre Kameras oder Handys<br />
zücken. Allesamt um ein Fo<strong>to</strong> von uns zu<br />
machen. Da gibt es nun drei verschiedene<br />
Arten. Die diskrete Art: Der Chinese zückt<br />
seine Kamera ganz heimlich still und leise<br />
und versucht unbemerkt ein Bild zu schießen.<br />
Natürlich blieb das quasi nie wirklich unbemerkt.<br />
Nummer 2 ist vielleicht ebenso amüsant. Es wird<br />
einfach ein Freund oder ein Familienmitglied<br />
ca. 2 Meter vor der Gr<strong>up</strong>pe platziert, dann<br />
werden zuerst ein paar Fo<strong>to</strong>s von dieser Person<br />
gemacht. Langsam bewegt sich die Linse etwas<br />
mehr in Richtung unserer Gr<strong>up</strong>pe, um wieder<br />
ganz heimlich und wie immer unbemerkt ein<br />
Fo<strong>to</strong> aufzunehmen. Nummer 3 ist die direkte<br />
Art: vor die Gr<strong>up</strong>pe oder eine Person stellen<br />
und einfach fo<strong>to</strong>grafieren. Am liebsten war<br />
mir, wenn die Chinesen mit einem Grinser auf<br />
einen zukamen und mit wildem Händefuchteln<br />
erklärten, dass sie gerne ein Fo<strong>to</strong> mit mir hätten.<br />
Ein weiteres Vorurteil ist auch, dass Chinesen<br />
eher kontaktscheu und unfreundlich sind. Das<br />
hat sich für mich eher selten bewahrheitet.<br />
Das Problem bei der Kontaktaufnahme ist hier<br />
vorwiegend die Sprache, denn Englisch spricht<br />
kaum jemand.<br />
Doch nur dank der freundlichen Art der<br />
Chinesen hatten wir, Tobias Stachl, Peter Weiss,<br />
Franz Strasser und ich sogar 3 „zufällige“<br />
Auftritte in Peking. Mit fremden Instrumenten,<br />
auf einer echten Bühne einfach so zu spielen,<br />
würde meiner Meinung nach in Österreich<br />
nicht funktionieren.<br />
All diese Dinge haben die gesamte Reise noch<br />
viel interessanter und speziell gemacht. Neben<br />
den faszinierenden Tempelanlagen, der Kultur,<br />
der chinesischen Kunst und der Schrift, den<br />
riesigen Städten und den vielen Menschen<br />
ist es ja vor allem spannend zu sehen, welche<br />
Vorurteile stimmen und welche nicht.<br />
Was man niemals erwarten würde und welche<br />
Erwartungen letzten Endes nicht eintreffen.<br />
China, wir sind noch nicht fertig! Ich werde<br />
also bestimmt noch einmal in dieses faszinierende<br />
Land reisen, zwar sicherlich auf eine<br />
andere Art, aber Eindruck hat das Land allemal<br />
hinterlassen!<br />
Lena Kühleitner<br />
14 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
China. Essen.<br />
China besitzt durch seine lange und stets gepflegte<br />
Tradition eine der ausgeprägtesten Esskulturen der Welt.<br />
(Fast) alle Mitreisenden waren überzeugt, dass<br />
sich die chinesische Küche nicht nur auf die<br />
Speisekarte eines „herkömmlichen“ chinesischen<br />
Restaurants beschränkt. Somit freuten<br />
wir uns auf interessante Speisen, manche fürchteten<br />
sich wohl auch ein wenig. Grundsätzlich<br />
lässt sich China in vier Geschmacksrichtungen<br />
einteilen. Der Norden isst salzig, der Osten<br />
sauer, der Süden süß und der Westen scharf.<br />
Auch die Tischsitten unterscheiden sich<br />
erheblich von den europäischen. Schmatzen,<br />
Schlürfen und mit vollem Mund reden ist sozusagen<br />
täglich Brot. Messer und Gabel? Nein.<br />
Wir wurden auf große runde Tische, auf denen<br />
ein Rondell stand, aufgeteilt und versuchten<br />
uns im Stäbchen-Essen. Zu den Speisen gab<br />
es grünen Tee, Cola und Sprite. Pro Mahlzeit<br />
wurden rund 10 verschiedene Teller gereicht,<br />
die unser jeweiliger Tourguide bestellt hat.<br />
Da Shanghai unser Startpunkt der Reise war<br />
und das bekanntlich eher im Süden liegt,<br />
genossen wir in den ersten Tagen sehr süßes<br />
Essen. Fleisch/Fisch mit Gemüse und süßlichen<br />
Saucen in verschiedensten Variationen.<br />
Als unsere Mägen vom süßen Essen satt waren,<br />
wurde uns Schärferes versprochen. Dieser<br />
Wunsch wurde jedoch von den Tourguides<br />
mit Pommes beantwortet. Unser Hunger auf<br />
fremdes Essen wurde trotzdem in typischen<br />
Garküchenstraßen mit Spießen aller Art<br />
China<br />
gestillt. Und der altbewährte McDonalds durfte<br />
auch nicht fehlen. Als wir im Pekinger Hotel<br />
angekommen waren, begrüßte uns sofort eine<br />
Bäckerei mit westlichem Brot und Kuchen.<br />
Daneben befand sich eine Art Kebabstand,<br />
bei dem wir unser tägliches Frühstück, eine<br />
Art Fladenbrot mit Fleisch, Salat und scharfer<br />
Sauce, einnahmen. Ab diesen Zeitpunkt begannen<br />
die kulinarischen Höhepunkte. In einer<br />
Seitenstraße neben unserem Hotel befanden<br />
sich viele kleine Restaurants. Dort genossen<br />
wir traditionelle Gerichte wie zum Beispiel den<br />
Chilifisch, Chilihuhn oder das mit Zwiebeln<br />
und Lauch gefüllte Fladenbrot.<br />
Die Krönung erreichten wir am vorletzten<br />
Abend in einer berühmten Garküchenstraße.<br />
Dort wurden uns jegliches Ungeziefer und<br />
alle Arten von Fleisch und Getier angeboten.<br />
So verspeisten wir zum Beispiel Hai,<br />
Frosch, verschiedenste Schlangen, Tintenfisch,<br />
Täubchen, Tausendfüßler, Mehlmaden,<br />
Skorpione und die Katze durfte auch nicht<br />
fehlen. Diese Speisen gelten jedoch nur als sehr<br />
seltene „Spezialitäten“ und sind auch dementsprechend<br />
teuer. Von diesen chinesischen<br />
Leckerbissen gesättigt, befanden wir uns kurze<br />
Zeit darauf wieder in München mit der guten,<br />
alten Leberkäsesemmel in der Hand.<br />
Tobias Stachl<br />
Pleiten, Pech und Pannen auf der China-Reise<br />
Wie man es in China nicht anders erwartet,<br />
gibt es viele ausgefallene Sachen zu essen, die<br />
zwar sehr lecker schmecken, doch nicht für<br />
jeden Magen verträglich sind.<br />
Daher konnten einige von uns nach der ersten<br />
Woche die Toiletten schon gar nicht mehr<br />
sehen.<br />
Doch unser lieber Herr Ma hatte immer ein<br />
paar Hausmittel für uns zur Hand, die schmeckten<br />
zwar sehr nach Maggi, halfen aber s<strong>up</strong>er.<br />
Herr Ma hat in China sehr gute<br />
Bekanntschaften, von denen wir auch ein paarmal<br />
Gebrauch machten, so zum Beispiel hat<br />
er bei Ohrenschmerzen, die seit dem Fliegen<br />
aufgetreten waren, für uns einen Termin im<br />
Navy Hospital in Bejing arrangiert. Schon bei<br />
unserer Ankunft warteten drei Fachärzte für<br />
HNO auf uns. Diese waren extra nach ihrer<br />
Schicht dageblieben, um sich unser Problem<br />
anzusehen.<br />
Egal welche Probleme wir hatten – Spinnenbiss,<br />
Fieber oder Ohrenschmerzen – unser Ma hat<br />
uns immer fürsorglich versorgt, sodass wir<br />
bald wieder fit waren.<br />
Silvia Knoblechner<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 15
China<br />
On <strong>to</strong>ur<br />
da!!!“ verwirrt wieder aussteigen. In der Zeit<br />
dazwischen bekamen die meisten übermüdeten<br />
Schüler/innen, teilweise sogar Lehrer,<br />
nichts mit. Außer man vergaß vor einer langen<br />
Fahrt noch das WC aufzusuchen. Denn sogar<br />
eine Fahrt von einem Teil Pekings in den nächsten<br />
kann sich bei starkem Verkehr als länger<br />
erweisen, als man zunächst denkt.<br />
... und da saßen wir nun endlich im Taxi. Nach<br />
etwa einer Stunde verzweifelten Suchens nach<br />
einem Gefährt, das uns nach einem gemütlichen<br />
Abend wieder zurück ins Hotel bringen<br />
sollte. Obwohl der Taxifahrer leicht verwirrt<br />
aussah, wusste er anscheinend schon mal, in<br />
welche Richtung wir ungefähr mussten. Wir<br />
hätten uns nicht gedacht, dass das Ganze sich<br />
als so schwierig erweist. Mit Englisch brauchte<br />
man gar nicht erst versuchen, ihm den Weg<br />
zum Hotel irgendwie klar zu machen und<br />
auch die etwas zu klein geratenen, schwer lesbaren<br />
Visitenkarten waren nicht zu entziffern.<br />
Während der Fahrt saßen wir dann alle angespannt<br />
im Fahrzeug und hofften auf das Beste.<br />
Wir Europäer waren es schließlich nicht wirklich<br />
gewohnt, ohne Sicherheitsgurt zu fahren.<br />
Noch dazu bei Fahrmanövern, bei denen man<br />
in Europa schlicht und einfach sagen würde:<br />
„Der spinnt ja“. Als wir dann immer näher<br />
kamen, versuchten wir ihm die von uns vermutete<br />
restliche Strecke irgendwie mit Händen<br />
und Füßen klar zu machen und als uns dann<br />
endlich die bekannte U-Bahn-Station ins Auge<br />
fiel, stiegen wir aus und gingen den restlichen<br />
Weg zufrieden zu Fuß zurück.<br />
Ja, leicht war es nicht immer. Da war das<br />
Busfahren noch der größte Luxus. Hier mussten<br />
wir schließlich nur einsteigen, einschlafen<br />
und schließlich, nach einem lauten „Wir sind<br />
Die Zugfahrt war sicher für jeden eine ganz<br />
neue Erfahrung. Unter starker Klaustrophobie<br />
leidende Schüler/innen wären hier sicher an<br />
der falschen Stelle gewesen. Da uns vorher<br />
noch beigebracht wurde, welche chinesischen<br />
Schriftzeichen auf den Zugkarten für „oben“,<br />
„unten“ und „Mitte“ standen, war die Suche<br />
nach dem richtigen Abteil und Bett nicht<br />
mehr so schwierig. Letztendlich war es so,<br />
dass wir unterwegs sogar jemandem unseren<br />
„Schuhplattler“ beibrachten und einen kleinen<br />
Jungen kennen lernten, der sich aber nach kurzer<br />
Zeit schon als ziemlich anstrengend und<br />
hyperaktiv erwies. (Wahrscheinlich hat er sich<br />
zu viele Jackie-Chan-Filme angesehen ;-). Bei<br />
unserer ersten langen Zugfahrt, von Hangzhou<br />
nach Xi‘an, die insgesamt 20 Stunden dauerte,<br />
waren wir es gewohnt, dass gelegentlich ein<br />
Zugbegleiter mit einem Wagen, auf dem die<br />
verschiedensten Snacks, Getränke und S<strong>up</strong>pen<br />
standen, vorbeifuhr. Netterweise bekamen<br />
wir von unserem schon von Anfang an lieb<br />
gewonnenen Begleiter Herrn Ma einige der<br />
S<strong>up</strong>pen spendiert. Bei der zweiten 12-stündigen<br />
Zugfahrt suchten wir dann jedoch vergeblich<br />
nach etwas Essbarem, schafften es aber<br />
dann doch uns alle gegenseitig mit ein paar<br />
Keksportionen durchzubringen. So schlimm<br />
war es natürlich dann auch wieder nicht, aber<br />
mit hungrigen <strong>HTL</strong>er/innen ist schließlich<br />
nicht zu spaßen und so bekamen wir dann am<br />
nächsten Tag, als wir in Peking ankamen, sofort<br />
leckeres Frühstück spendiert.<br />
Egal womit wir unterwegs waren, die Zeiten in<br />
Bus, Zug, Taxi oder sogar einem kleinem Tuk<br />
Tuk, in dem durchaus bis zu 6 <strong>HTL</strong>-Schüler/<br />
innen Platz haben, gehörten sicher zu den lustigsten.<br />
Auch wenn wir jetzt alle froh sind, länger<br />
keine hysterischen H<strong>up</strong>geräusche mehr auf<br />
den Straßen hören zu müssen, hat es sicherlich<br />
keine/r bereut auf dieser unglaublichen Reise<br />
dabei gewesen zu sein.<br />
Melanie Witzmann<br />
16 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
China<br />
China im Rückblick<br />
Am Donnerstag, 27.9., stand noch einmal das<br />
Thema China auf dem Programm. Wir hatten<br />
die Eltern und Freunde der chinareisenden<br />
Schülerinnen und Schüler in die Aula eingeladen,<br />
um ihnen Dias und Videos unserer Reise<br />
zu zeigen. Aus etwa 3 000 geschossenen Fo<strong>to</strong>s<br />
wurden die aussagekräftigsten ausgewählt<br />
und vorgeführt. So bekam man einen ausgezeichneten<br />
Überblick vom Himmelstempel<br />
zur chinesischen Mauer, vom Bettelhühnchen<br />
zum Skorpion am Spieß, von Teeplantagen<br />
zur Seidenfabrik, von Hinterhof<strong>to</strong>iletten zu<br />
Karaokeabenden, vom Laserschneiden zu<br />
Schuhplattlereinlagen. Nach der Diashow gab<br />
es original chinesisches Essen, zubereitet von<br />
unserem schon öfter erwähnten Paul, der es<br />
sich nicht nehmen ließ, extra aus Wien anzureisen,<br />
um für die ca. 100 Gäste zu kochen. Der<br />
Abend in entspannter Atmosphäre rundete ein<br />
Chinaerlebnis ab, von dem alle Teilnehmer/<br />
innen wahrscheinlich noch lange erzählen<br />
können. Wir bedanken uns auf diesem<br />
Weg auch für die finanzielle Unterstützung<br />
des Elternvereins und des Absolventenvereins.<br />
Mehrere Eltern kamen im Laufe des Abends<br />
zu uns Lehrern, um uns zu danken und uns<br />
zu versichern, dass die Reise ein großartiges<br />
Erlebnis für ihre Kids gewesen war. Auch dieser<br />
persönliche Dank ist nicht selbstverständlich,<br />
macht aber den Organisa<strong>to</strong>ren Mut, so weiterzumachen,<br />
und vielleicht können sich bald<br />
wieder einmal Schülerinnen und Schüler der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> entscheiden, ob sie chinesisch<br />
essen gehen wollen oder ob sie chinesisches<br />
Essen genießen wollen.<br />
Josef Schwaiger<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 17
People<br />
have<br />
Priority<br />
Vielfältige Produkte – vielfältige Persönlichkeiten.<br />
Als einer der weltweit führenden Dental-Hersteller<br />
konzentrieren wir uns vor allem auf eines: den<br />
Menschen und seine Anforderungen an unsere Produkte.<br />
W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH<br />
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Sommerferien! Ferialpraktikum/-job. Raus aus dem stickigen<br />
Klassenzimmer! Rein ins Büro? Softwareentwicklung? In<br />
eine Werkstatt? Fließbandarbeit? Installationsarbeiten?<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Anna Priewasser, Schülerin der 5BHELI,<br />
hat sich diesen Sommer mal für einen<br />
ganz anderen Arbeitsplatz und einen sehr<br />
außergewöhnlichen Ferialjob entschieden. Fünf<br />
Wochen Arbeit für eine Fundraising Agentur in<br />
unterschiedlichsten Städten Deutschlands. Von<br />
Düsseldorf über Wolfsburg nach Berlin. fünf<br />
harte, <strong>to</strong>lle, anstrengende, unterhaltsame und<br />
auf alle Fälle besondere Wochen sollen hier<br />
kurz zusammengefasst werden:<br />
Was genau ist Fundraising?<br />
Beim Fundraising geht es darum, in der<br />
Öffentlichkeit Leute auf gemeinnützige Vereine<br />
und Organisationen hinzuweisen, sie dafür zu<br />
interessieren und mit ihnen Förderschaften<br />
abzuschließen, da sich die Vereine schließlich<br />
durch eben solche Unterstützung finanzieren.<br />
Und wo könnte man mehr Menschen antreffen<br />
als auf öffentlichen Plätzen in Großstädten?<br />
Warum Fundraising? Und wie kommt man zu<br />
solch einem Ferialjob?<br />
Für Anna hat sich dieser Job genaugenommen als<br />
Notlösung ergeben. Nach relativ späten Absagen<br />
der umliegenden Firmen musste sozusagen ein<br />
Ersatz her. Interesse an Fundraising bestand<br />
bereits seit längerer Zeit und diese Option wurde<br />
natürlich jetzt verstärkt ins Auge gefasst. Und<br />
dann ging eigentlich alles recht schnell. Online-<br />
Bewerbung, kurzes Telefongespräch mit den<br />
Verantwortlichen um zu zeigen, dass man für<br />
diesen Job geeignet ist, und schließlich eine<br />
Einladung zum Infotermin nach Salzburg. Dort<br />
wurde erneut „geprüft“, wie es um die Softskills<br />
der Bewerber/innen bestellt ist und ob sie die<br />
Offenheit für Fundraising besitzen. Wurde man<br />
nun als „Werber/in“ aufgenommen, konnte der<br />
Abreisetermin frei gewählt werden und drei Tage<br />
vor Abreise wurden Ort und anzuwerbender<br />
Verein bekanntgegeben. Und los ging’s.<br />
Sofort auf die Straße?<br />
Natürlich wurden die Werber/innen nicht sofort<br />
ins kalte Wasser geschmissen, sondern vorher<br />
„für die Straße geschult.“ Kurze Einführungen<br />
zur Gesprächsstrategie, dem Auftreten und<br />
Verkaufspsychologie wurden vor Ort abgehalten.<br />
Anschließend folgten drei Probetage, an denen es<br />
nicht so sehr um abgeschlossene Förderschaften,<br />
sondern vorrangig darum ging, viele Menschen<br />
anzusprechen, Gespräche zu führen und in die<br />
Arbeit hineinzuwachsen. Natürlich wurde auch<br />
beobachtet, wie man sich in diesen Tagen so<br />
macht und es konnte schon passieren, dass man<br />
wieder nach Hause fahren musste.<br />
Positive und negative Seiten?<br />
Positiv an dieser Arbeit ist laut Anna vor allen<br />
Dingen das Team, mit dem man arbeitet,<br />
wohnt und herumreist. Da die Gr<strong>up</strong>pen bunt<br />
zusammengewürfelt sind, ergeben sich <strong>to</strong>lle<br />
Bekanntschaften aus allen Teilen Deutschlands<br />
und Österreichs. Auch auf den Straßen begegnet<br />
man interessanten Persönlichkeiten und kommt<br />
mit ihnen ins Gespräch.<br />
Das dauernde Stehen und Gehen empfand sie,<br />
vor allem anfangs, als relativ anstrengend. Hinzu<br />
kommt, dass Werber/innen besonders auf den<br />
Straßen und öffentlichen Plätzen von Großstädten<br />
doch auch viel Abweisung entgegengebracht<br />
wird, außerdem ist es der Sinn dieses Jobs, täglich<br />
eine stetige Leistung zu bringen, was auf Dauer<br />
durchaus kräftezehrend ist.<br />
Fazit/Erfahrungen?<br />
Man gewinnt in diesen Wochen vor allen<br />
Dingen an Menschenkenntnis und lernt viel<br />
über Menschen. Man verliert auch die Scheu auf<br />
diese zuzugehen und mit ihnen ein Gespräch zu<br />
beginnen. Kurz gesagt: „Es is nix dabei, wenn<br />
man Menschen anspricht!“<br />
Grundsätzlich ist dieser Ferialjob allen zu<br />
empfehlen, die gerne mit Menschen in Kontakt<br />
sind, sich für gemeinnützige Organisationen<br />
begeistern können und offen für neue<br />
Erfahrungen sind. Es ist ein einzigartiges Erlebnis.<br />
Nicole Kreuzhuber<br />
Johanna Siegl<br />
Anna Priewasser<br />
Nicole Kreuzhuber<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 19
Politik<br />
Shades of Grey<br />
E. L. James stürmt die<br />
Bestsellerlisten von Amazon,<br />
Spiegel und Co. Platz 1 und 2<br />
werden von ihren ersten zwei<br />
Bänden der Reihe „Shades of<br />
Grey“ besetzt. Ein rein durch<br />
Mundpropaganda bekannt<br />
gewordener Erotikroman.<br />
Doch hält er, was er<br />
verspricht?<br />
Die Bücher handeln von<br />
der Literaturstudentin Ana,<br />
die den einflussreichen,<br />
stinkreichen, selbstbewussten<br />
und attraktiven Unternehmer<br />
Christian Grey kennenlernt<br />
und ihm sofort verfällt. Doch<br />
schon bald bemerkt sie, dass<br />
er ein dunkles Geheimnis hat<br />
... Vor ihr hat er schon mehrere<br />
BDSM-Beziehungen geführt,<br />
wo er als Dominanter Sex-<br />
Sklavinnen gehalten hat und<br />
nun will er Ana als nächste<br />
haben.<br />
Die Bücher von E. L. James<br />
werden als schockierende<br />
Erotikwerke verkauft und<br />
gehen weg wie warme<br />
Semmeln. Es war nur eine<br />
Frage der Zeit, bis mir als<br />
„Leseratte“ das Buch in die<br />
Hände fiel.<br />
Ich war gespannt und habe<br />
mich schon gefreut, wieder<br />
ein richtig gutes Buch zu<br />
lesen – und war dann umso<br />
enttäuschter. Wort- und<br />
Phrasenwiederholungen<br />
häufen sich, die „schockierenden“<br />
Sexszenen gleichen<br />
einem Kitschroman.<br />
Spannend kann man es bis<br />
zum Schluss finden, da man<br />
immer darauf wartet, dass<br />
etwas Aufregendes passiert.<br />
Dies ist jedoch nicht der<br />
Fall, aber man kann auch<br />
nicht aufhören zu lesen.<br />
Der Hype um diese Bücher<br />
macht sie so faszinierend,<br />
wobei ich nicht verstehen<br />
kann, wie es dazu gekommen<br />
ist. Es ist weder eine neue<br />
Richtung vom Inhalt, denn<br />
es wird ja teilweise auch als<br />
BDSM-Aufklärungsbuch<br />
gehandhabt, jedoch gibt<br />
Phänomen Obama<br />
Menschenflüsterer und Wählerversteher<br />
2008. Zwei lange Regierungsperioden sind vorbei<br />
und es ist klar, dass nach Bush kein Republikaner<br />
mehr eine echte Chance hat. Der Weg ist geebnet<br />
für den schwarzen Hawaiianer aus Chicago mit<br />
kenianischen Wurzeln väterlicherseits und irischbritisch-deutschem<br />
Blut mütterlicherseits. Barack<br />
Obama lässt von einem besseren Land träumen,<br />
verzaubert die Mengen mit seinem Charme und<br />
seinem Enthusiasmus - Yes, we can! - und schon<br />
ist er der 44. Präsident der Vereinigten Staaten<br />
von Amerika. Doch was macht diesen Mann so<br />
besonders?<br />
Ein Mann – gewillt den Müll seines Vorgängers<br />
zu entsorgen, sich der Sorgen der Nation<br />
anzunehmen, ein Mann einfacher Herkunft,<br />
ein Mann des Volkes. Als der erste Präsident<br />
afroamerikanischer Herkunft bringt er allein<br />
schon den gefühlsmäßigen Ausgleich der<br />
geschic<strong>htl</strong>ichen Unterdrückung der schwarzen<br />
Bevölkerung, setzt sich für Frauen, ethnische<br />
Minderheiten und Arbeitsplätze ein. Aus<br />
den Medien kennt man ihn als tatkräftigen<br />
Politiker, vertrauenswürdigen Redner und als<br />
Familienmenschen, immer unterstützt von<br />
seiner First Lady, Töchtern und First Dog Bo<br />
(mit welchem er medienwirksam durch den<br />
Garten <strong>to</strong>bt). All dies hat in unseren Köpfen einen<br />
sympathischen Kerl geformt, dem man es schon<br />
mal verzeihen kann, dass er sich der Wiederwahl<br />
stellt und nun doch erklären muss, dass er<br />
vielleicht doch nicht alle Wahlversprechen so<br />
picobello eingehalten hat. Denn wenn wir uns die<br />
Alternative Mitt Romney ansehen, der irgendwie<br />
sowieso alles zu bekritteln hat, moralisch<br />
fragwürdige Wahlkampfphilosophien an den<br />
Tag legt, noch dazu aus wohlhabendem Hause<br />
kommt und sich selbst als den Repräsentanten<br />
der Reichen sieht ... werfen wir lieber doch<br />
nochmal einen Blick zurück zu unserem<br />
Friedensnobelpreisträger, denken uns insgeheim,<br />
kein Präsident ist perfekt, Veränderung braucht<br />
Zeit und je größer der Saustall, umso länger<br />
dauert´s. Egal wer die Wahl am 6. November.<br />
2012 für sich entscheidet, egal ob schwarz oder<br />
weiß, egal ob Demokrat oder Republikaner – die<br />
Welt hat sich selten an einem Tag zerstört. Sollte<br />
es innerhalb den nächsten vier Jahren doch soweit<br />
kommen, sind die Wahlen 2016 nicht weit.<br />
Anna Priewasser<br />
20 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Tradition<br />
O’zapft is!!!<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Thomas Faschang<br />
Kurt Hurab<br />
Auch dieses Jahr fanden sich viele <strong>Braunau</strong>erinnen<br />
und <strong>Braunau</strong>er auf der „Wiesn“ zusammen, um<br />
gemeinsam das traditionelle Ok<strong>to</strong>berfest zu<br />
feiern.<br />
In drei großen Festhallen stellten viele Firmen ihre<br />
Produktauswahl vor. Zwischen Schneidereien<br />
und Wasserbetten konnten sich die Besucher auch<br />
neue Gestaltungsideen für Garten und Haushalt<br />
holen. Die Zukunft des Au<strong>to</strong>fahrens konnte man<br />
in einer eigenen Halle bewundern.<br />
Actionreiche Crashs im Au<strong>to</strong>drom und wilde<br />
Fahrten im Tagada ließen auch die Jugend<br />
aufleben. Im Bierzelt erinnerten Burschen und<br />
Mädels in Tracht an die schöne österreichische<br />
Kultur. Nette Kellnerinnen versorgten die<br />
durstigen Gäste mit Märzenbier der Privatbrauerei<br />
Schnaitl. Zahlreiche Volksmusikgr<strong>up</strong>pen sorgten<br />
bis in die frühen Morgenstunden für ausgelassene<br />
Stimmung.<br />
Als traditioneller Höhepunkt des Ok<strong>to</strong>berfestes<br />
wurde der Trachtenumzug nach 20 Jahren<br />
Pause wiederbelebt. Abmarsch war am<br />
<strong>Braunau</strong>er Stadtplatz. Nach ca. 600 Metern<br />
war das Messegelände mit Ok<strong>to</strong>berfest und<br />
Vergnügungspark erreicht.<br />
An diesem Umzug nahmen viele Vereine wie die<br />
Goldhauben, Schützen sowie Kulturvereine und<br />
Pferdekutschen aus <strong>Braunau</strong> und der Umgebung<br />
teil. Als Besonderheit galt das Brauereigespann<br />
der Privatbrauerei Schnaitl. Nach dem Umzug<br />
stärkten sich die teilnehmenden Gr<strong>up</strong>pen und<br />
alle Messebesucher im Festzelt bei schwungvoller<br />
Blasmusik.<br />
Das Fest hat eine lange Tradition. Ok<strong>to</strong>berfeste<br />
waren im frühen Bayern keine Seltenheit. Sie<br />
dienten dazu, das eingelagerte Märzenbier vor dem<br />
Anfang der neuen Brausaison aufzubrauchen, um<br />
Platz für das neue Märzen zu schaffen.<br />
In diesem Sinne – Prost!<br />
Thomas Faschang, Kurt Hurab<br />
Lisa Bernbacher<br />
es solche Bücher schon<br />
mehrere, noch hat es<br />
irgendetwas mit BDSM zu<br />
tun. (BDSM umschreibt<br />
eine Gr<strong>up</strong>pe mit sexuellen<br />
Verhaltensweisen, die unter<br />
anderem mit Unterwerfung,<br />
Dominanz und Schmerzen<br />
in Zusammenhang stehen<br />
können.) Im Endeffekt<br />
sind es zwei richtige<br />
Kitschromane mit ein paar<br />
Informationen über BDSM,<br />
die man sich aber selbst<br />
zusammenreimen kann,<br />
und leider bieten sie nichts<br />
Neues oder Spannendes.<br />
Was ich gut gefunden<br />
habe, ist, dass sie flüssig<br />
geschrieben und eine leichte<br />
Lektüre für den Abend oder<br />
für den Urlaub sind.<br />
Lisa Bernbacher<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 21
Sport<br />
Die tägliche Turnstunde –<br />
der Garant zum Erfolg?<br />
Kein Vorschlag war öfter zu hören nach dem medaillenlosen Auftritt Österreichs bei<br />
den Olympischen Sommerspielen in London als der Ruf nach der täglichen Turnstunde.<br />
Aber was kann eine Turnstunde wirklich bewegen, und ist es organisa<strong>to</strong>risch<br />
überha<strong>up</strong>t machbar? Wir erörtern die Fakten zu dieser nicht uninteressanten Idee!<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Felix Gradinaru<br />
Jakob Feldbacher<br />
Melanie Witzmann<br />
Österreichs Sportlandschaft und der mangelnde<br />
Erfolg – oder doch nicht?<br />
Wenn man sich eingehend mit dem Sport in<br />
Österreich beschäftigt, wird man bald erkennen,<br />
dass es an Erfolgen nicht mangelt! Es ist oftmals<br />
die engstirnige und eingeschränkte Sichtweise von<br />
Frau und Herrn Österreicher, die den nationalen<br />
Sport in dieses schlechte Licht stellt. Denn viele<br />
Sportarten, besonders auch der Frauen- und der<br />
Jugendsport, werden nicht oder nicht richtig<br />
wahrgenommen. Schuld sind wir aber nicht nur<br />
selber, es liegt auch in der Verantwortung der<br />
Medien, wie zum Beispiel des ORF, die hier „gute<br />
Verdeckungsarbeit“ leisten.<br />
Erste Olympische Jugendwinterspiele – nie<br />
gehört!<br />
Wie das exklusivste und geheimste Treffen der<br />
Freimaurer wirken die ersten Olympischen<br />
Jugendwinterspiele, die heuer im Januar in<br />
Innsbruck ausgetragen wurden. Bis auf die<br />
Eröffnungsfeier, die auch „nur“ auf dem<br />
Nebensender ORF Sport+ übertragen worden<br />
ist, blieb die Berichterstattung über dieses Event<br />
komplett aus. Dabei könnten es die letzten<br />
Olympischen Spiele gewesen sein, die Österreich<br />
jemals ausgetragen hat. Denn seit 1976 haben sich<br />
die Spiele vom Amateurturnier zur professionellen<br />
Kommerzmaschine entwickelt, das Budget von<br />
13 Mrd. US-Dollar für die Winterspiele 2014 in<br />
Sochi wäre für uns bei weitem nicht mehr leistbar.<br />
Die Kosten für die Youth Olympic Games in<br />
Innsbruck hielten sich mit 23,7 Mio. € in eher<br />
engen Grenzen. Mehr Präsenz in den Medien<br />
hätten sie aber allemal verdient! Unsere Athlet/<br />
innen holten in Tirol an 10 Wettkampftagen<br />
sechs Mal Gold, vier Mal Silber und weitere vier<br />
Mal Bronze. Für den größten Rummel sorgten<br />
unsere Eishockey-Damen: Während die Austria-<br />
Burschen nur Platz 5 von 5 belegten, scheiterten<br />
die Mädchen erst im Finale an Schweden, blieben<br />
sonst ungeschlagen und ließen sogar Deutschland<br />
zweimal (5:3 und 2:0) hinter sich. Für den<br />
Österreichischen Eishockeyverband ist das die<br />
erste Medaille in einem Olympischen Bewerb seit<br />
der Gründung 1912. Ist das der Erfolg, den wir<br />
suchen, der uns aber von den Medien vehement<br />
verheimlicht wird?<br />
Die tägliche Turnstunde – was bringt sie<br />
wirklich?<br />
Eine Turnstunde ist nichts, wie viele von euch<br />
sicherlich nachvollziehen können. Von 50 Minuten<br />
gehen am Anfang ca. 5 bis 10 Minuten für das<br />
Umziehen drauf. Bleiben vierzig übrig, am Ende<br />
der Stunde müssen wieder 10 bis 15 Minuten für<br />
das Umziehen und Duschen eingeplant werden<br />
und in Randstunden müssen einige Schüler/<br />
innen früher weg, weil ihr Bus früher fährt. Somit<br />
sind wir am Ende bei 25 Minuten angekommen.<br />
Will man nun etwas Spezielleres machen, zum<br />
Beispiel einen Hindernisparcour, fallen wieder<br />
fünf Minuten für das Auf-/Abbauen von der zur<br />
Verfügung stehenden Zeit weg. Man sieht, eine<br />
Stunde reicht bei weitem nicht aus, schon gar<br />
nicht um in einigen Jahren eine Verbesserung<br />
bei Olympia & Co. zu sehen. Dazu kommt<br />
noch, dass man in unserem Fall (zwei Turnsäle<br />
für <strong>HTL</strong> und HLW mit zahlreichen Klassen)<br />
vor einem enormen organisa<strong>to</strong>rischen Problem<br />
stehen würde, denn zwei Sportsäle reichen bei der<br />
Anzahl an Klassen und Schüler/innen bei weitem<br />
nicht aus, um eine Turnstunde pro Tag abhalten<br />
zu können. Da sich der Erfolg in Grenzen halten<br />
würde, brauchen wir uns hier gar keine Gedanken<br />
mehr über diesen Aspekt zu machen.<br />
Welche Lösungen gäbe es sonst?<br />
Es gäbe durchaus Alternativen, mit denen man<br />
die Erfolge vermehren könnte! Zum Beispiel<br />
das amerikanische Schulsystem, bei dem die<br />
professionellen Sportteams von der Schule<br />
ausgehen und auch Unterricht und Sport auf<br />
hohem Niveau vereint werden. Die beste Lösung<br />
von allen wäre aber einfach die Augen zu öffnen<br />
und den Sport in Österreich mit breitem Blick zu<br />
sehen. Es gibt nicht nur Fußball und Schisport, es<br />
gibt viele andere Sportarten und den Damensport,<br />
wo wir auch teilweise gute Leistungen bringen.<br />
Um noch einmal auf London 2012<br />
zurückzukommen: Auch dort haben wir einige<br />
Top-10-Plätze belegt, nur die fehlenden Medaillen<br />
werden von den Medien einfach hochgespielt.<br />
Felix Gradinaru<br />
22 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Politik<br />
Berufsheer oder Wehrpflicht?<br />
Entscheidung zur Volksbefragung<br />
„Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres<br />
und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres oder<br />
sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen<br />
Wehrpflicht und des Zivildienstes?“, so lautet die<br />
konkrete Frage, die Sie am 20. Jänner nächsten<br />
Jahres bei der Volksbefragung beantworten sollen!<br />
Da ich selbst auch wahlberechtigt bin, wollte ich<br />
mich natürlich ausreichend über dieses heikle<br />
Thema informieren. Wie kam es überha<strong>up</strong>t zu<br />
dieser Volksbefragung?<br />
Ganz interessant ist die Aussage von<br />
Verteidigungsminister Norbert Darabos nach<br />
Aussetzung der deutschen Wehrpflicht im Juli<br />
2010: “Mit mir als Verteidigungsminister wird es<br />
kein Ende der Wehrpflicht geben.“<br />
Dabei blieb es, bis der Wiener Bürgermeister<br />
Michael Hä<strong>up</strong>l (SPÖ) in der „Kronen Zeitung“<br />
Anfang Ok<strong>to</strong>ber (wenige Tage vor der Wien-<br />
Wahl) eine Volksbefragung zur allgemeinen<br />
Wehrpflicht forderte.<br />
Nach diesem Meinungsumschwung der SPÖ<br />
präsentierte auch Darabos Mitte Jänner 2011<br />
konkrete Pläne zur Abschaffung der Wehrpflicht.<br />
Nach vielen Misstrauensanträgen, Neukalkulationen<br />
und dem Sparpaket 2012, das<br />
dem Bundesheer Einsparungen in dreistelliger<br />
Millionenhöhe beschert, war ein Weilchen<br />
Würden freiwilliges Sozialjahr machen<br />
Ruhe eingekehrt. Bis der niederösterreichische<br />
Landesha<strong>up</strong>tmann Erwin Pröll am 25. August<br />
eine Volksabstimmung über die Zukunft des<br />
Bundesheeres forderte. Zwei Tage später gab<br />
ÖVP-Chef Michael Spindelegger bekannt, sich<br />
mit der SPÖ auf eine Volksbefragung geeinigt<br />
zu haben. Drei Monate zuvor hat er sich noch<br />
deutlich gegen eine solche ausgesprochen.<br />
Nicht nur die Politiker sind sich uneinig über<br />
dieses Thema, sondern auch die Österreicher/<br />
innen wissen nicht recht, was sie von dem Ganzen<br />
halten sollen. Eine Umfrage im August ergab<br />
noch eine klare Mehrheit für ein Berufsheer.<br />
Im September waren die Chancen auf eine<br />
Umstellung nur mehr 50:50.<br />
Es hat den Anschein, als ob die österreichische<br />
Sicherheitspolitik zu einer Spielwiese für<br />
parteipolitisches Kräftemessen verkommt.<br />
Kritiker schreiben, es sei ein reines<br />
Ablenkungsmanöver der Regierungsparteien. In<br />
den letzten Monaten war nämlich <strong>to</strong>te Hose, was<br />
die Arbeit unserer Regierung betrifft. Resultate?<br />
Fehlanzeige!<br />
Eines steht jedenfalls fest. So kann es nicht<br />
weitergehen mit unserer Wehrpflicht. Jungen<br />
produktiven Menschen werden 6 Monate<br />
weggenommen. Schülern sogar ein ganzes Jahr<br />
ihrer Ausbildung. Beim Bundesheer müsse man<br />
sich laut einigen Rekruten nur im ersten Monat<br />
benehmen, und ab dann würde nur mehr jeden<br />
Tag „gesoffen“.<br />
Das Rote Kreuz warnt andererseits vor einem<br />
Erliegen des örtlichen Krankentransportdienstes<br />
ohne Zivildiener. Andere argumentieren damit,<br />
dass es Zeit sei, im 21. Jahrhundert anzukommen.<br />
Nur mehr drei weitere EU-Länder hätten eine<br />
allgemeine Wehrpflicht. Eine verpflichtende<br />
Einberufung sei nicht der heutigen Zeit<br />
entsprechend.<br />
Auf welche Seite man sich nun schlägt, soll jedem<br />
selbst überlassen sein! Nur wäre es wünschenswert,<br />
dass die Befragung zur vernünftigsten Lösung für<br />
das österreichische Sozial-, Katastrophenschutzund<br />
Sicherheitssystem führt!<br />
Jakob Feldbacher<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Lena Kühleitner<br />
Stephanie Huber<br />
Tobias Stachl<br />
Silvia Knoblechner<br />
Volksabstimmung – Volksbefragung<br />
Sowohl die Volksabstimmung als auch die Volksbefragung sind Vorgänge in der<br />
direkten Demokratie.<br />
In beiden Fällen sind alle Stimmberechtigten dazu aufgerufen, ihre Meinung zu<br />
einer bestimmten Frage anonym abzugeben. Der Unterschied dabei ist aber, dass<br />
es sich bei der Volksbefragung nur um eine Art Rat oder Meinungsäußerung des<br />
Volkes handelt und dieser Beschluss keinerlei direkte Auswirkung auf die Gesetzgebung<br />
hat.<br />
Hingegen werden bei der Volksabstimmung/dem Volksentscheid zwei oder sogar<br />
mehr fertige Gesetzesvorschläge zu einer verbindlichen Entscheidung vorgelegt.<br />
Das heißt, egal wie die Entscheidung des Volkes auch ausfällt, die Regierung<br />
ist dazu verpflichtet, dieses Gesetz auf jeden Fall durchzuführen.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 23<br />
Stephy Huber
Philosophie<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Keine Technik<br />
Es gibt ja das Phänomen, dass man immer das will, was man gerade<br />
nicht haben kann. Vor allem bei kleinen Kindern. Und du magst mich<br />
jetzt vielleicht für ein bisserl dings halten, aber ich glaub‘, das hat jetzt<br />
auch bei mir eingesetzt. Lass mich doch etwas weiter ausholen …<br />
Maximilian Gruber<br />
Franz Mühringer<br />
Konstantin Korntner<br />
Matthias Fasching<br />
Da bin ich also gelegen. 4 schöne Jahre lang.<br />
Habe mich gesonnt in der Gemütlichkeit<br />
des Schülerlebens. Ich meine, natürlich, kurz<br />
aufrichten, um die Lage zu begutachten, das war<br />
schon drin. Aber wenn man beim Blick in die<br />
Zukunft am Horizont die Matura sowieso nur mit<br />
ganz viel Einbildung erkennen kann, warum nicht<br />
wieder zurücklehnen und entspannen? Ein kurzes<br />
Nickerchen noch, dachte ich mir. Tja … dachte ich<br />
mir. Im Endeffekt ist daraus nämlich ein Tiefschlaf<br />
geworden. Fast ein bisschen unsanft bin ich da<br />
rausgerissen worden. Die Schulglocke am ersten<br />
Schultag fungierte also praktisch als Wecker.<br />
Rein metaphorisch. Nicht, dass du glaubst, die<br />
Schulglocke hätte mir noch nie als Wecker gedient,<br />
aber diesmal eben reine Kopfsache. Nachdenken<br />
angesagt. Im ersten Moment halt schwierig,<br />
weil nach einem Tiefschlaf immer ein bisschen<br />
neben der Spur, aber relativ schnell habe ich es<br />
dann schon kapiert. Ich – 5. Klasse – was dann?<br />
Das menschliche Hirn arbeitet ja bekanntlich im<br />
Schlaf. Das ist ja sehr interessant, neurologisch,<br />
was sich da tut und so weiter. Also, du sollst<br />
jetzt keine falschen Schlüsse ziehen, Medizin ist<br />
auf keinen Fall was für mich. Mir wird ja schon<br />
schlecht, wenn ich nur an einen OP-Raum denke.<br />
Alles so steril und dings. Jedenfalls, so wie das mit<br />
dem Hirn in der Wirklichkeit ist, war das bei mir<br />
auch. Weil auf die Frage, die mir da so dermaßen<br />
spontan in den Kopf geschossen ist, dass ich<br />
gleich mal einen doppelten Espresso gebraucht<br />
habe, fiel mir nur eins ein: Keine Technik. Keine<br />
Elektrotechnik, keine Informatik, keine Physik,<br />
keine Chemie. Und da ist jetzt auch der Punkt,<br />
wo sich jeder sofort denkt: Warum dann <strong>HTL</strong>?<br />
Naja, schwierig. Mal abgesehen davon, dass sich<br />
mir jetzt Aufhören als dezent unklug darstellen<br />
würde, habe ich das ja mit 14 auch schlecht wissen<br />
können, was mir jetzt durch den Kopf geht.<br />
Damals für mich ja sowieso der Schulwechsel<br />
primär, geographisch auch nicht ungeschickt und<br />
gleichzeitig vielleicht noch ein bisschen Ehrgeiz<br />
vom Herrn Papa, dass wenigstens „dieser Bub<br />
was G’scheites macht, wenn schon nicht der<br />
erste“. So schnell kannst du gar nicht schauen, bin<br />
ich schon vor den Spannungsteilern gesessen. Im<br />
Endeffekt ist es ja auch von Vorteil, zumindest zu<br />
wissen, was man nicht will. Ausschlussverfahren<br />
sozusagen. Ob die <strong>HTL</strong> jetzt schuld daran ist?<br />
Vielleicht sogar die Lehrer? Das würd‘ ich jetzt<br />
eher bezweifeln. Der eine mag das, der andere<br />
das. Das mit dem Entscheiden ist ja sowieso so<br />
eine Bauchsache. Der Bauch entscheidet, was das<br />
Hirn lernen muss. Insofern auch eher Bauch die<br />
„Zentrale des Körpers“, aber anderes Thema. Und<br />
ob Schicksal oder Zufall, das bleibt dir ja sowieso<br />
selbst überlassen, da will ich gar nicht zu viel dahin<br />
philosophieren. Übrigens Philosophie auch nichts<br />
für mich. Sagt mein Bauch. Aber irgendwie hat<br />
mich also irgendwas irgendwann und irgendwo<br />
mal dazu bewogen, dass ich was anderes machen<br />
will – egal ob vorprogrammiert oder nicht. Aber<br />
das gilt es halt zu akzeptieren, für mich und für<br />
andere. Viel Geld in technischen Berufen schön<br />
und gut, technisches Grundverständnis immerhin<br />
auch vorhanden, aber wenn’s mir nicht gefällt? Die<br />
Blicke der Einzelnen sind ja oft ganz interessant,<br />
wenn man ihnen das erzählt, das müsstest du<br />
sehen. Und die verbalen Reaktionen. „Achso, ja,<br />
mhm, nagut, …“ und so weiter und dann kommt<br />
immer irgendwann „… und warum?“ Da sind<br />
wir auch schon wieder bei der Bauchsache. Im<br />
Endeffekt bereue ich sie ja gar nicht, die <strong>HTL</strong>.<br />
Wenn du dir vorstellst, meine Ausgangslage für<br />
einen vermeintlich „brotlosen Beruf “ könnte<br />
ja kaum besser sein mit dieser berufsbildenden<br />
Schule. Plan B, sozusagen. Aber ob du es glaubst<br />
oder nicht, ich werd jetzt nicht panisch, sondern<br />
lehn‘ mich einfach wieder zurück und mach ein<br />
Nickerchen. Und das andere wird er schon regeln,<br />
der Bauch. Aber eines muss ich dir jetzt ganz zum<br />
Schluss schon noch sagen, dann bin ich auch schon<br />
fertig. Das hat jetzt zwar auch gar nichts mit dem<br />
eigentlichen Thema zu tun, aber trotzdem: Wenn<br />
ich so dahin schreibe, dann komm‘ ich ganz gern<br />
ins Grübeln. Und was dann von dem Ganzen, was<br />
ich da so von mir gebe, wirklich noch der Realität<br />
entspricht. Naja. Das musst du dir dann fast selbst<br />
aussuchen. Viel Interpretationssache. Vermutlich<br />
also doch Philosophie …<br />
Matthias Fasching<br />
24 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Arbeitserfahrungen<br />
Ferial- „Praktikum“?!<br />
Wer kennt das nicht? Jedes Jahr schreibt man<br />
Bewerbungen für ein Ferialpraktikum oder<br />
einen Ferialjob und wartet gespannt auf die<br />
Rückmeldungen. Doch die Zeit vergeht und<br />
weder Zu- noch Absagen kommen.<br />
Von ca. 15 Bewerbungen habe ich letztes Jahr<br />
nur 7 Rückmeldungen erhalten. Davon waren<br />
5 Absagen und spät, aber doch, zwei Zusagen.<br />
Doch was ist mit den restlichen 8 passiert? Nicht<br />
angekommen, verlegt, gleich weggeschmissen<br />
oder doch vom Hund gefressen?<br />
Mittlerweile ist es ziemlich schwer, überha<strong>up</strong>t<br />
einen Ferialpraktikumsplatz zu finden.<br />
Oft nehmen Firmen nur noch Kinder von<br />
Angestellten. Wenn man keine Connections<br />
zu solchen Betrieben hat, ist die Chance, dort<br />
arbeiten zu können, also gleich Null.<br />
Ein objektiver Kriterienkatalog, in dem nicht<br />
Verwandtschaftsverhältnisse ausschlaggebend<br />
sind, würde für alle Bewerber/innen fairer sein.<br />
Es ist mir klar, dass Ferialpraktikant/innen nicht<br />
immer so produktiv sind wie fest angestellte<br />
Arbeiter/innen. In einem Praktikum möchte ich<br />
in einer Firma für meine Ausbildung wichtige<br />
praktische Erfahrungen sammeln. Dafür nehme<br />
ich auch ein geringeres Gehalt in Kauf.<br />
Ist es allerdings so, dass ein/e Ferialpraktikant/in<br />
dieselbe Arbeit macht, wie ein/e Ferialarbeiter/<br />
in und trotzdem um 500 € weniger verdient,<br />
so ist das eigentlich eine Frechheit. Der einzige<br />
Unterschied ist nur die Praktikumsbestätigung.<br />
Was den Frust noch größer macht, sind oft die<br />
Arbeitsbedingungen. Zum Beispiel an einem<br />
Samstag zu arbeiten, weil die Firma nicht imstande<br />
dazu ist, die Produktion richtig zu organisieren.<br />
Oder wenn man als Elektriker/in gemeldet ist und<br />
2 Wochen nur Schotter von A nach B fährt.<br />
Natürlich gibt es auch Firmen, in denen die<br />
Organisation für Ferialis sehr vorbildlich<br />
ist. Letztes Jahr habe ich wirklich gute<br />
Erfahrungen mit meinem Praktikum gemacht.<br />
Die Arbeitsbedingungen, der Lohn und das<br />
Firmenklima waren ein Traum im Gegensatz zu<br />
heuer. Der Lohn war dieses Jahr zwar etwas besser,<br />
aber dafür das Klima unter den Arbeitskolleg/<br />
innen furchtbar. Von einem Arbeitsvertrag keine<br />
Spur und der Zuständige für die Ferialis ließ<br />
sich kein einziges Mal blicken. Der Name war<br />
mir zwar bekannt, aber die Person selbst bekam<br />
ich nie zu Gesicht. Schlussendlich konnte ich<br />
mich am letzten Tag nicht einmal abmelden bzw.<br />
verabschieden. Daher machte ich es so, wie die<br />
anderen Arbeiter/innen auch: auf das Läuten<br />
warten und dann so schnell wie möglich weg von<br />
dort.<br />
Elisabeth Salomon<br />
25.5.2012<br />
How <strong>to</strong> be a Woman<br />
Schönheitschirurgie,<br />
Frauenfeindlichkeit,<br />
Abtreibung sind typische<br />
Themen, mit denen sich<br />
ein Buch beziehungsweise<br />
ein/e Au<strong>to</strong>r/in nur ungern<br />
beschäftigt.<br />
Doch mit ordentlich<br />
viel Selbstironie<br />
und Schlagfertigkeit<br />
beschreibt die britische<br />
Kolumnistin Caitlin<br />
Moran in ihrem Roman<br />
„How <strong>to</strong> be a woman“<br />
den Weg vom Mädchen<br />
zur Frau und von der Frau<br />
zur Feministin.<br />
Das Buch ist eine Mischung<br />
aus Selbstbiografie und<br />
Leitfaden über ihr Leben<br />
vom Kind zur Frau. Mit viel<br />
Humor und Sarkasmus<br />
werden die Sorgen des<br />
Erwachsenwerdens, wie<br />
die erste Liebe, aber<br />
auch andere Themen, wie<br />
zum Beispiel Sexismus,<br />
beschrieben.<br />
Es ist bewundernswert,<br />
wie ehrlich die Au<strong>to</strong>rin<br />
über ihr Leben plaudert<br />
und dabei jede noch so<br />
peinliche Situation offen<br />
kundmacht. Es gibt kein<br />
einziges Tabuthema, sie<br />
berichtet sogar „humorvoll“<br />
über ihre Abtreibung.<br />
Dabei überschreitet die<br />
Au<strong>to</strong>rin ein paar Grenzen<br />
und auch der Schreibstil<br />
ist manchmal einen Tick<br />
zu vulgär.<br />
Meiner Meinung nach<br />
ist „How <strong>to</strong> be a woman“<br />
eine sarkastische und<br />
schonungslos ehrliche<br />
Biografie, die leider<br />
manchmal ein bisschen<br />
über die Stränge<br />
schlägt. Wen das Thema<br />
„Feminismus“ jedoch interessiert,<br />
der sollte einmal<br />
einen Blick in das Buch<br />
werfen.<br />
Teresa Sporrer<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 25
Leses<strong>to</strong>ff<br />
„Helping peers“ in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Ellisabeth Salomon<br />
Teresa Sporrer<br />
Seit diesem Schuljahr gibt es in unserer Schule<br />
ein Projekt mit dem Namen „helping peers“,<br />
was auf Deutsch so viel bedeutet wie „helfende<br />
Kolleg/innen“. Schon im Vorjahr wurden einige<br />
Schülerinnen und Schüler aus den damaligen<br />
zweiten Jahrgängen gefragt, ob sie an diesem<br />
Projekt teilnehmen wollen. 39 wurden dann aus<br />
verschiedensten Klassen als „Peers“ auserwählt.<br />
Im Großen und Ganzen geht es in diesem Projekt<br />
darum, die „Jahrlinge“ (Erstklässler) in ihrem<br />
ersten Schuljahr in der <strong>HTL</strong> zu begleiten und zu<br />
unterstützen. Für uns Peers begann dieses Projekt<br />
mit einer kurzen Einführung in die Grundidee<br />
und die Ziele dieses Projektes. Einige Zeit später<br />
folgte ein Workshop, bei welchem wir uns<br />
darüber unterhielten, wem zum Beispiel welche<br />
Klasse zu geteilt werden sollte, und wir bekamen<br />
selbst noch einmal eine Führung durch die <strong>HTL</strong>,<br />
um einen besseren Überblick über die wichtigen<br />
Punkte in unserer Schule zu erhalten. Ein weiterer<br />
Workshop zum Thema „Gewaltprävention“<br />
folgte. Um es den Neulingen zu erleichtern, uns<br />
Peers von den anderen 1100 Schüler/innen zu<br />
unterscheiden, bekamen wir alle ein grünes Polo-<br />
Shirt mit unseren Namen darauf.<br />
Am ersten Schultag dieses Jahres ging es also los.<br />
Vor der ersten Stunde hatten die Peers noch eine<br />
kurze Besprechung und ab der 3. bzw. 4. Stunde<br />
war es dann für alle so weit, ihre Schützlinge<br />
zu begrüßen. An diesem ersten Tag ging es<br />
darum, einen ersten Kontakt herzustellen, uns<br />
vorzustellen und den Erstklässlern, die oft noch<br />
an keiner Führung durch die <strong>HTL</strong> teilnehmen<br />
konnten, unsere Schule zu zeigen. In den<br />
folgenden Tagen war es ebenfalls Aufgabe der<br />
Peers wiederum in den Pausen in ihre Klassen zu<br />
schauen, um zu sehen, ob sie zurechtkamen, oder<br />
wenn nötig zu helfen. In den Klassen richteten<br />
wir auch eine sogenannte „Peer-Ecke“ ein, wo<br />
noch einmal alle Peers, die für die jeweilige Klasse<br />
zuständig sind, vorgestellt werden und andere<br />
wichtige Informationen für die Erstklässler<br />
hängen. Für die folgenden Monate sind weitere<br />
Besuche in den Klassen bzw. kleine Workshops<br />
geplant, wie zum Beispiel die Neulinge mit<br />
unserer Schulhomepage und unserem Mailsystem<br />
vertraut zu machen.<br />
Ich als Peer bin der Meinung, dass es ein gutes<br />
Projekt ist, da sehr viele Schüler/innen, die in die<br />
<strong>HTL</strong> kommen, einfach noch niemanden kennen,<br />
weder aus dem eigenen Jahrgang, geschweige<br />
denn Kolleg/innen aus den höheren Klassen. Was<br />
für mich vielleicht etwas schlecht gelaufen ist,<br />
war die Führung gleich am ersten Tag, weil die<br />
Erstklässler einfach ziemlich überrumpelt werden<br />
mit neuen Klassenkolleg/innen, neuen Lehrer/<br />
innen, einfach einer neuen Schule und da waren<br />
sie natürlich noch mehr überfordert, als wir<br />
kamen, bzw. waren die, die schon mal an einer<br />
Führung teilgenommen hatten, desinteressiert, da<br />
sie meinten, dass sie das alles sowieso schon mal<br />
gesehen haben. Abschließend bleibt zu sagen: <strong>to</strong>lles<br />
Projekt mit kleinen Verbesserungsmöglichkeiten!<br />
Johanna Siegl<br />
Simon Schlager<br />
Julia Höchsmann<br />
26 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Nicaragua<br />
Auf Montage in Nicaragua<br />
Rund fünf Wochen arbeitet die <strong>HTL</strong>-Absolventin Julia Maurer<br />
gemeinsam mit ihrer Kollegin Marie Theres Sellmaier im<br />
Institut Politechnico Leon, um ihr Diplomprojekt „Intelligentes<br />
Gebäudemanagement für Nicaragua“ zu installieren.<br />
Julia Maurer hat gemeinsam mit ihrem<br />
Projektpartner Rene Neuländner im vergangenen<br />
Schuljahr unter Betreuung von Albert<br />
Schmeitzl und Albert Reichhartinger und mit<br />
Unterstützung der Firma B+R ein System entwickelt,<br />
das einen Laborraum au<strong>to</strong>matisiert. Im<br />
Mai 2012 wurden die entsprechenden Bauteile<br />
mit einem Container nach León/Nicaragua<br />
verschifft und nun wird das Vorzeigeprojekt<br />
vor Ort umgesetzt.<br />
Julia war schon vorher mit der <strong>HTL</strong> nach<br />
Nicaragua gereist. „Bei dieser Exkursion wurde<br />
mir klar, dass mein Projekt der Ausbildung<br />
von Schülerinnen und Schülern an unserer<br />
Partnerschule dienen sollte. Wir hatten in<br />
Nicaragua einen sehr interessanten Vortrag<br />
über Energieeffizienz gehört und daraus<br />
entstand dann die Idee, einen acht mal acht<br />
Meter großen Labborraum so zu au<strong>to</strong>matisieren,<br />
dass Energie und Kosten gespart<br />
und mit innovativer Technologie das Leben<br />
an unserer Partnerschule einfacher gemacht<br />
wird“, erzählt die <strong>HTL</strong>-Schülerin über die<br />
Motivation zu ihrem Projekt. Im vergangenen<br />
Schuljahr entstand nun ein System, bei<br />
dem Sensoren Daten über Umwelteinflüsse<br />
wie Lichteinfall, Temperatur oder Regen liefern<br />
und ein Bewegungssensor die Anwesenheit von<br />
Personen meldet. Diese Daten werden dann<br />
mittels einer Steuerung, konkret handelt es sich<br />
um ein Bernecker&Rainer Power Panel mit<br />
5,7‘‘ Touchdisplay, verarbeitet, visualisiert und<br />
umgesetzt. Die notwendige Software wurde<br />
selbst geschrieben. Da die Stromversorgung in<br />
Nicaragua instabil ist, wird das System zusätzlich<br />
durch eine Solaranlage mit Energie versorgt.<br />
„Wir wollen, dass unser System die<br />
Klimaanlage je nach Witterungsbedingungen<br />
und Anwesenheit optimal steuert. Dabei haben<br />
wir auch eine entsprechende Lüftung in kühleren<br />
Tageszeiten miteinbezogen. Bewegungsund<br />
Rauchmelder erhöhen die Sicherheit im<br />
Raum, der dadurch auch entsprechend überwacht<br />
wird, und bei einem Alarmfall wird das<br />
Wachpersonal mit einer SMS benachrichtigt.<br />
Um zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen,<br />
haben wir eine Solaranlage integriert.<br />
Natürlich ist unser System auch entsprechend<br />
den gewünschten Parametern einstellbar und<br />
werden die Abläufe auf unserer Steuerung visualisiert“,<br />
erzählt Julia Maurer.<br />
„Julia hat mit ihrem Projektpartner wirklich<br />
hervorragende Arbeit geleistet. Sowohl die<br />
technische Umsetzung als auch die organisa<strong>to</strong>rische<br />
Bewältigung ihres Projektes sind<br />
hervorragend“, sind sich die Projektbetreuer<br />
Albert Schmeitzl und Albert Reichhartinger<br />
einig. Durch die Nominierung des Projektes<br />
zum Halbfinale von Jugend Innovativ ist<br />
auch eine entsprechende Anerkennung<br />
von außen erfolgt. Bruno Plunger, der die<br />
Schulpartnerschaft zwischen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
und dem IPLS León koordiniert, war selbst<br />
Ende Juli in Nicaragua und freut sich sehr<br />
über die Arbeit: „Das Projekt hilft einerseits<br />
die Raumsituation deutlich zu verbessern und<br />
dient andererseits der Ausbildung im IPLS. Vor<br />
allem die Kombination der unterschiedlichen<br />
Fak<strong>to</strong>ren, aber auch die Energieeinsparung,<br />
verdeutlicht den Schüler/innen in Nicaragua<br />
die guten Möglichkeiten, die Technik bietet.“<br />
Auch Jaime Saborío, der Direk<strong>to</strong>r des IPLS,<br />
freut sich sehr über die Anwesenheit und die<br />
Arbeit der beiden Absolventinnen, die einen<br />
sehr konkreten und wichtigen Beitrag zur<br />
Schulverbesserung mit ihrem Projekt leisten.<br />
„Ich fühl‘ mich mittlerweile in León wirklich<br />
zu Hause und freu‘ mich sehr über die konkrete<br />
Unterstützung hier. Die Schulpartnerschaft mit<br />
Nicaragua und die damit verbundene Aussicht,<br />
einmal nach Nicaragua reisen zu können, war<br />
für mich ein Grund, dass ich in die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
gegangenen bin. Mit meinem Maturaprojekt<br />
und der Umsetzung hier vor Ort haben sich<br />
diese Wünsche mehr als erfüllt“, erzählt Julia<br />
Maurer, die aus Ebensee stammt und fünf Jahre<br />
im Internat Osternberg gewohnt hat. Sie hat im<br />
Juni ihre Matura mit Auszeichnung abgeschlossen<br />
und wird ab Herbst 2012 in Wien an der<br />
TU Technische Physik studieren.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 27
Nicaragua<br />
Frausein<br />
Zivildienst in Nicaragua<br />
Seit Juli 2011 ist Alexander Neuwirth Zivildiener in Nicaragua.<br />
November, 2011. Ich fasste gerade endgültig den<br />
Entschluss meinen Zivildienst im nächsten Jahr<br />
in Nicaragua zu absolvieren. Hinter mir lag eine<br />
5-wöchige Tour durch dieses wunderschöne,<br />
doch von Armut geprägte Land.<br />
Ich muss zugeben, die Entscheidung fiel mir nicht<br />
leicht. So hatte ich auf der Reise etliche Eindrücke<br />
gesammelt und wusste genau, dass sich mein<br />
gewohnt gemütlicher europäischer Alltag auf<br />
den Kopf stellen würde. Nach einigem Hin &<br />
Her realisierte ich jedoch: Solch eine einmalige<br />
Chance kann ich mir einfach nicht entgehen<br />
lassen!<br />
Rund acht Monate später. Flughafen Managua.<br />
Die Anreise hierher habe ich dazu genutzt, um<br />
in Miami erste Couch-Surfing-Erfahrungen zu<br />
sammeln. Sehr empfehlenswert.<br />
Alles läuft wie geplant. Bruno und Frau Schaufler<br />
winken mir schon durch die große Glasscheibe.<br />
Nach einer Nacht mit der Reisegr<strong>up</strong>pe der<br />
Lehrer im Armenviertel Managuas mache ich<br />
mich auf den Weg nach León, meiner neuen<br />
Heimat. Die nächsten vier Tage dienen dazu,<br />
meine Familie sowie die neue Arbeitsumgebung<br />
kennenzulernen. Gerade als die ersten Brocken<br />
Spanisch wieder zum Vorschein kamen, ging es<br />
zurück in die Ha<strong>up</strong>tstadt. Gemeinsam mit Pedro,<br />
einem Professor des IPLS León, der uns die<br />
nächsten zweieinhalb Wochen mit Rat zur Seite<br />
stehen wird, holten wir die Schülergr<strong>up</strong>pe des<br />
KUMAX (= Kurfürst Maximilian Gymnasium)<br />
Burghausen, inklusive sechs Schüler/innen der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ab, um gemeinsam die Rundreise<br />
durch Nicaragua anzutreten.<br />
Gleich am zweiten Tag wird es aufregend. „El<br />
Día de la Revolución“ steht an. Hunderttausende<br />
Menschen feiern ausgelassen die Befreiung von<br />
der Diktatur vor 23 Jahren. Busse fahren an<br />
diesem Tag gratis. Alle wollen in die Ha<strong>up</strong>tstadt.<br />
Laute Musik, ausgelassene Stimmung, heroische<br />
Reden der Führenden des Landes. Die Dichte an<br />
Menschenmassen ist vergleichbar mit der in den<br />
ersten Reihen eines Rock-Konzerts.<br />
Danach wurde es ruhiger, jedoch nie langweilig.<br />
Die Organisa<strong>to</strong>rin Frau Prof. Christine Hager,<br />
Pedro und die Begleitlehrer des KUMAX führten<br />
uns an die schönsten Orte des Landes.<br />
Imposante Vulkanlandschaften, unterstrichen von<br />
farbenfrohen Sonnenuntergängen, drückende<br />
Hitze, abgelöst von monsunartigen Regenfällen,<br />
exotische Früchte, Kulinarisches frisch aus dem<br />
Meer, lange Fahrten mit Bus und Schiff und vieles<br />
mehr prägten die Reise.<br />
Ja, ich kannte das meiste schon so oder so ähnlich.<br />
Fakt ist aber, dass einen großen Anteil an dem<br />
Gesamterlebnis die Gr<strong>up</strong>pendynamik hat. Und<br />
die war, wie auch im letzten Jahr, phänomenal.<br />
Jeder hat gewissermaßen seine Rolle, keiner wird<br />
ausgeschlossen. Einmal mehr durfte ich einige<br />
<strong>to</strong>lle Persönlichkeiten näher kennen lernen.<br />
Nach guten zwei Wochen purer Impressionslawine<br />
erreichen wir unseren Heimathafen. Die<br />
Gastschüler unserer Partnerschule, des IPLS<br />
León, warten bereits gespannt auf die Gesichter<br />
28 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Nicaragua<br />
zu den Namen, denen sie im zweiten Teil der<br />
Reise nicaraguanische Kultur, Sprache und<br />
Gewohnheiten näherbringen würden.<br />
Für mich beginnt jedoch am nächsten Tag offiziell<br />
der Zivildienst und somit der Ernst des Lebens.<br />
Meine erste Aufgabe wartet schon auf mich. Vier<br />
Labors für Alternativ-Energie sollen mit Elektro-<br />
Installationen ausgestattet werden. Der Rohbau<br />
steht schon.<br />
Anfangs gilt es zusammen mit Julia Maurer<br />
nahe meinem Arbeitsplatz, ich darf ein Zimmer<br />
mit kleinem Bad mein Eigen nennen, das Essen<br />
ist abwechslungsreich und echt lecker. Ja sogar<br />
eine Waschmaschine gibt es, die ich einmal<br />
wöchentlich benutzen darf. Kurz gesagt: Ich fühle<br />
mich hier richtig wohl!<br />
Zwei weitere Wochen waren schnell vorüber und<br />
dann, ein letztes Mal noch das zugegeben nicht<br />
uninteressante Nac<strong>htl</strong>eben von León genossen,<br />
hieß es auch schon Abschied nehmen von den<br />
deutschen und österreichischen Schülern. Julia<br />
und Marie taten es ihnen kurz darauf gleich und<br />
somit stand ich, was deutschsprachige Mitarbeiter<br />
anbelangt, alleine da.<br />
Arbeiten von 7 bis 5 bei durchschnittlich 30°C.<br />
Zum ersten Mal vermisse ich den verhältnismäßig<br />
doch eher gemütlichen Schulalltag. In genau<br />
diesen zurückversetzt fühle ich mich wenig<br />
später, als ich, vor einer kleinen Tafel sitzend,<br />
meine ersten Spanischstunden absolviere. Puh, da<br />
fehlt mir noch so einiges!<br />
Neben der Bewältigung der sprachlichen Hürden<br />
gilt es außerdem, sich kulturell anz<strong>up</strong>assen, neue<br />
Bekanntschaften zu knüpfen und bei all dem<br />
die Gratwanderung zwischen Offenheit und<br />
gesundem Misstrauen zu meistern.<br />
Derzeit bin ich durchaus noch etwas überfordert<br />
von all diesen neuen Eindrücken. Doch genau<br />
diese sind der Grund, warum ich mich für den<br />
Zivildienst in Nicaragua entschieden habe. Um<br />
zu lernen und daran zu wachsen.<br />
und Marie-Theres Sellmaier Julias Projekt<br />
„Intelligente Gebäudesteuerung“ zu installieren<br />
und erfolgreich in Betrieb zu nehmen, was uns<br />
auch rechtzeitig gelang.<br />
Die Tage verfliegen, Fenster für Fenster, Tür für<br />
Tür werden eingebaut.<br />
Abseits der Arbeit lerne ich meine Familie immer<br />
besser kennen. Ein relativ junges Ehepaar (beide<br />
28) mit zwei Töchtern, 4 und 7. Das Haus liegt<br />
Die ersten zwei von zwölf Monaten sind vorüber.<br />
Um wertvolle Erfahrungen, neue Freunde und<br />
einige Spanisch-Vokabeln reicher, sowie um ein<br />
iPhone ärmer, bereue ich meine Entscheidung<br />
keine Sekunde lang.<br />
«Twenty years from now you will be more<br />
disappointed by the things you didn’t do than by<br />
the ones you did do ... Explore. Dream. Discover.»<br />
Mark Twain<br />
Alexander Neuwirth<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 29
Nicaragua<br />
Mein Nicaragua<br />
Mein Nicaragua, weil mein Geist reich von vielen Erfahrungen und<br />
Eindrücken, mein Herz erfüllt von Freundschaft und Liebe und meine<br />
Gedanken beeinflusst und gesteuert durch alles Erlebte sind und<br />
mir so eine differenziertere Ansicht auf unsere Welt erlauben.<br />
Am 17.7. um 6:00 Uhr morgens traf sich die<br />
Reisegr<strong>up</strong>pe zusammengesetzt aus 6 <strong>HTL</strong>ern<br />
und Schülern des Kurfürst-Maximilian-<br />
Gymnasiums in Burghausen. Wir fuhren<br />
zum Münchner Flughafen und nach einem<br />
gut 9-stündigen Flug waren wir für 2,5h auf<br />
Zwischens<strong>to</strong>pp in Atlanta. Nach einem knapp<br />
4-stündigen Anschlussflug mit wunderschönem<br />
Sonnenuntergang kamen wir um 7:30<br />
Uhr Ortszeit in Managua an. Zwischen uns<br />
und Österreich lagen nun 9600 km und 8<br />
Stunden Zeitverschiebung. Wir wurden von<br />
unserem nicaraguanischen Organisationshelfer<br />
Pedro abgeholt und in ein Hotel gebracht.<br />
Die ersten Tage waren ungewohnt. Hitze,<br />
Menschen und Sprache sind nur drei der<br />
vielen Punkte, die anders waren. Nach drei<br />
Tagen in der Ha<strong>up</strong>tstadt ging es weiter auf die<br />
Vulkaninsel Ometepe, die im Nicaraguasee,<br />
dem zweitgrößten Binnensee Amerikas, liegt.<br />
Von Ometepe ging es mit der Fähre über den<br />
See bis St. Carlos am Südende, von wo aus wir<br />
dann mit Booten den Fluss San Juan hochfuhren.<br />
Dieser schlängelt sich der Costa Ricanischen<br />
Grenze entlang durch den Urwald<br />
und die Klimaverhältnisse zeigten hier ihre<br />
Auswirkungen. Wir erreichten Buena Vista. Ein<br />
kleines Urwalddorf und ehemaliger Heima<strong>to</strong>rt<br />
von Bruno Plunger, einem unserer Lehrer,<br />
der dort einige Jahre gelebt hatte. In Buena<br />
Vista gab es kein fließendes Wasser, keinen<br />
Strom, dafür aber freundliche, aufgeschlossene<br />
Menschen, die, obwohl sie nichts haben, glücklicher<br />
sind als so mancher Österreicher. Nach<br />
drei Tagen in Buena Vista, was übrigens guter<br />
Ausblick bedeutet, ging es mit Schnellbooten<br />
weiter nach Barthola, einer Forschungsstation<br />
mitten im Dschungel. Luftfeuchtigkeit von über<br />
80% und Sonnenintensität am Äqua<strong>to</strong>r waren<br />
sehr energieraubende Umstände. Nach einer<br />
Urwaldführung und etwas Erholung von den<br />
Strapazen ging es mit Booten zurück nach St.<br />
Carlos. Nach langer Boots-, anschließender<br />
Bus- und wieder Schnellbootfahrt kamen wir<br />
in Bluefields an, wo wir nur eine Nacht lang<br />
warten mussten, um den erholsamen Teil der<br />
Reise anzutreten. Am nächsten Tag ging es per<br />
Kurzstreckenflug nach Corn Island. Und wenn<br />
Sie sich jetzt eine Karibikinsel vorstellen, dann<br />
ist das durchaus berechtigt. Atemberaubende<br />
Natur, wolkenloser Himmel, türkises Meer und<br />
weißer Sandstrand. Nach drei Urlaubstagen an<br />
einem der schönsten Orte, die ich je bewundern<br />
durfte, ging es mit dem Flugzeug zurück<br />
in die Ha<strong>up</strong>tstadt Managua.<br />
Nun begann der 2. Teil unserer Reise. Mit<br />
dem Bus fuhren wir nach León, wo wir zu<br />
unsere Partnerschule, dem IPLS (Institu<strong>to</strong><br />
Politécnico La Salle) fuhren. Dort wurden wir<br />
auf Gastfamilien verteilt und fuhren jeder alleine<br />
mit Schülern, die großteils nur Spanisch<br />
sprechen, nach Hause. Wir sollten in diesen<br />
restlichen 2,5 Wochen Nicaragua so intensiv<br />
erleben wie nur möglich. Untergebracht<br />
bei Einheimischen wuchsen unsere<br />
Spanischkenntnisse rasch an und ich konnte<br />
mich langsam mit den Menschen unterhalten,<br />
auch mit meinem Gastbruder. Wir gingen gerade<br />
unsere Straße hinunter, da antwortete er auf<br />
meine Frage, ob er gerne was an seinem Leben<br />
ändern würde: „Nein, natürlich haben wir nicht<br />
viel, aber wir sind trotzdem glücklich, weil wir<br />
alles zum Leben, für die Arbeit und unsere<br />
Familie haben.“ Diese Tatsache zeigte mir, dass<br />
man auch auf andere Arten glücklich sein kann.<br />
In der letzten Woche der Reise fuhren wir noch<br />
in ein Naturschutzgebiet baden und zu dem<br />
Vulkan Cerro Negro, der noch immer aktiv ist.<br />
Dort durften wir mit Boards wie auf Schnee im<br />
Vulkansand herunterfahren. Langsam näherte<br />
sich das Ende unserer Reise und die Stimmung<br />
wurde getrübt, weil der Abschied nahe war. Am<br />
letzten Abend waren alle bei ihren Familien und<br />
verabschiedeten sich. Am letzten Tag wurde<br />
30 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Nicaragua<br />
auch die Stimmung in der Gr<strong>up</strong>pe anders. In 5<br />
Wochen Erlebnisreise raufte man sich zusammen<br />
und fand Freunde. Umso schwerer war<br />
nun der Abschied von allen. Die letzte Nacht<br />
verbrachten wir in der Schule. Wir saßen bis<br />
zur Abfahrt gemütlich beisammen und genossen<br />
die letzten gemeinsamen Stunden. Um 3<br />
Uhr morgens fuhren wir mit dem Bus zurück<br />
nach Managua zu unserem Flug nach Atlanta.<br />
Dank Rückenwind dauerte der Heimflug nur<br />
knappe acht Stunden und dann nach 5 Wochen<br />
landeten wir wieder in München.<br />
35 Tage Zeit, in denen wir Nicaragua erlebten<br />
und uns ein Bild von den Lebensumständen<br />
in einem völlig anderen Land machen konnte.<br />
840 Stunden Zeit, um zu genießen und zu<br />
verstehen, dass es auch andere Ideale im Leben<br />
geben kann. 20.160 Minuten Zeit, die wie im<br />
Flug vergangen sind und das Leben von 25<br />
jungen Leuten veränderten, ihnen Eindrücke<br />
vermittelten, die das Leben wieder mehr schätzen<br />
lassen. 1.209.600 Sekunden Zeit, um den<br />
tiefen Atem des Lebens zu fühlen, fern von<br />
jeder Technik. Deshalb bin ich froh, diese Reise<br />
gemacht zu haben.<br />
Simon Schlager<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 31
Nicaragua<br />
Hilfe von Bibliothek zu Bibliothek<br />
Mit 2000 Dollar haben die LIZ-Bibliothekare heuer die<br />
Bibliothek der Partnerschule IPLS unterstützt. Bei einem<br />
„Lokalaugenschein“ wurde festgestellt, dass die Hilfe<br />
dringend notwendig und sehr erwünscht ist.<br />
„Gott sei Dank ist das Lern- und<br />
Informationszentrum mit einem großzügigen<br />
Budget ausgestattet. Direk<strong>to</strong>r Blocher hat<br />
dafür gesorgt, dass Wünsche im Buch- und<br />
Medienbereich praktisch ausnahmslos erfüllt<br />
werden können“, erzählt An<strong>to</strong>n Planitzer, der<br />
für den Ankauf und damit auch für das Budget<br />
des LIZ zuständig ist. Da jedes Jahr mehrere<br />
Veranstaltungen im LIZ durchgeführt werden, die<br />
ein wenig Geld einbringen, hat sich das LIZ-Team<br />
entschieden, die Bibliothek der Partnerschule in<br />
Nicaragua zu unterstützen.<br />
Elisabeth Schaufler und An<strong>to</strong>n Planitzer haben<br />
heuer im Sommer an der Lehrer-Exkursion<br />
nach Nicaragua teilgenommen und sich<br />
bei der Schulbesichtigung auch ein genaues<br />
Bild von der Lage der Bibliothek gemacht.<br />
„Die Bücher sind ordentlich sortiert und der<br />
Zettelkasten ist auf dem neuesten Stand, aber<br />
man braucht sich nur das Erscheinungsjahr<br />
von mehr als 90 Prozent der Bücher ansehen,<br />
dann weiß man, dass einfach wenig Geld für die<br />
Bibliothek vorhanden ist“, erzählt Frau Schaufler.<br />
Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass sowohl im<br />
Bereich der Allgemeinbildung, aber auch in den<br />
Naturwissenschaften und in der Technik auch<br />
neuere Literatur angeschafft wird. „Wir haben<br />
jedenfalls beschlossen, dass wir uns auch in den<br />
nächsten Jahren bemühen werden, Mittel für die<br />
Bibliothek des IPLS durch diverse Veranstaltungen<br />
aufzutreiben. Nach tausend Euro im vergangenen<br />
Jahr haben wir mit 2000 Dollar in diesem Jahr<br />
auch eine kleine Steigerung durchführen können.<br />
Wir haben versprochen, die Bibliothek dauerhaft<br />
zu unterstützen“, erklärt An<strong>to</strong>n Planitzer.<br />
Dir. Jaime Saborío hat sich über die Unterstützung<br />
sehr gefreut und sich herzlich dafür bedankt. Es<br />
ist ihm ein großes Anliegen, dass die Bibliothek<br />
aktualisiert wird und die Hilfe vom LIZ <strong>Braunau</strong><br />
ist dafür ein kleiner Beitrag.<br />
32 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Nicaragua<br />
Nicaragua ist eine Reise wert<br />
Ausnahmsweise ohne Schülerinnen und Schüler war Bruno Plunger in<br />
den vergangenen Sommerferien in Nicaragua unterwegs. Er hat mit<br />
Lehrerinnen und Lehrern aus dem Gymnasium, der HLW und der <strong>HTL</strong><br />
sein Lieblingsland bereist und verschiedene Projekte vorgestellt.<br />
Drei Wochen sind für die vielen Facetten und<br />
Schönheiten Nicaraguas eine sehr kurze Zeit, aber<br />
Bruno Plunger hat für seine Kolleginnen und<br />
Kollegen die wichtigsten und interessantesten Ort<br />
zusammengestellt und eine wirklich <strong>to</strong>lle Reise<br />
organisiert. Vom Aufenthalt im Armenviertel<br />
Managuas über die landschaftlichen Schönheiten<br />
auf der Insel Ometepe zu den schwierigen<br />
Lebenssituationen der Kakaobauern im<br />
Dschungel oder dem wunderbaren Sandstrand<br />
der Karibik- Insel Corn Island zeigte er alles.<br />
Die Reisegr<strong>up</strong>pe war sich sicher, dass es kein<br />
vergleichbares „Reiseangebot“ für Nicaragua gibt.<br />
Auf großes Interesse sind die verschiedenen<br />
Projekte ges<strong>to</strong>ßen, die zum Teil auf die<br />
Schulpartnerschaft zurück gehen. Beeindruckt<br />
hat sicher der Fleiß der Kakaobauern im südlichen<br />
Dschungel Nicaraguas, die bei extremen<br />
Klimabedingungen – 7000 mm Niederschlag<br />
– ihre Arbeit leisten. Besonders sichtbar war<br />
die Zusammenarbeit auf dem Gelände der<br />
Partnerschule – das Windrad, die neuen<br />
Räumlichkeiten für den Uni-Zweig „Alternative<br />
Energie“, viele Ausrüstungsgegenstände, wie<br />
z.B. die alte CNC-Maschine. In den bisher 18<br />
Jahren Schulpartnerschaft ist wirklich sehr viel<br />
geschehen. Und die Begriffe <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> oder<br />
Austriaca, die haben einen besonders positiven<br />
Klang in Leon und darüber hinaus.<br />
Neben der landschaftlichen Schönheit des<br />
Vulkanlandes Nicaragua waren auch die<br />
kulinarischen Genüsse etwas ganz Besonderes.<br />
Vor allem von den tropischen Früchten und<br />
den wunderbaren Fischgerichten wurde bei<br />
der Nachbesprechung der Reise geschwärmt.<br />
Gallo Pin<strong>to</strong> (Reis und Bohnen) oder Maduros<br />
(gebratene Kochbananen) werden für immer<br />
Begriffe bleiben. Besonders beim Besuch mehrerer<br />
Märkte wurden viele neue Früchte probiert und<br />
vollkommen klar war, dass mindestens dreimal<br />
täglich ein „Jugo“, ein frisch gepresster Fruchtsaft<br />
getrunken wurde.<br />
Nicaragua ist sehr vielfältig: ein wunderschönes<br />
Land mit großen sozialen Verwerfungen und<br />
vielen armen Menschen; ein Land, das sicher<br />
Unterstützung im Bildungssek<strong>to</strong>r brauchen kann;<br />
engagierte Menschen, die sehr lebensfroh sind<br />
und die sich über den Besuch gefreut haben;<br />
beeindruckt waren die Reiseteilnehmer/innen<br />
auch von den vielen Projekten, die im Rahmen<br />
der Schulpartnerschaft entstanden sind und<br />
die sehr viel mit dem großen Engagement von<br />
Bruno Plunger zu tun haben. Lieber Bruno, vielen<br />
herzlichen Dank für diese fantastische Reise!<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 33
Einer unserer wichtigsten Erfolgsfak<strong>to</strong>ren....<br />
Sie als Bestandteil unseres Teams<br />
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AMAG Austria Metall AG, 5282 Ranshofen
Diplomprojekt<br />
TÜV-Wissenschaftspreis<br />
2012 an <strong>HTL</strong>-Team<br />
Zwei Maturanten der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, Alexander Dallinger und Michael<br />
Wurmshuber, haben in ihrer Diplomarbeit S<strong>to</strong>ffe erforscht, die den<br />
Kohlendioxidanteil in der Luft verringern. Ihre Arbeit wurde nun mit dem<br />
TÜV-Wissenschaftspreis 2012 in der Kategorie BHS ausgezeichnet.<br />
Bei einem Unfall in einem geschlossenen System<br />
– z.B. in einer Tauchkapsel, einem Bergwerk<br />
oder einer Raumstation, bei dem Menschen<br />
eingeschlossen werden, steigt durch die Atmung<br />
der CO 2<br />
Gehalt der Umgebungsluft rasch an,<br />
gleichzeitig wird Sauers<strong>to</strong>ff verbraucht. Das<br />
Ha<strong>up</strong>tproblem ist dabei der steigende CO 2<br />
-Gehalt<br />
der Luft, weil bereits bei etwa 1Vol% CO 2<br />
in der<br />
Luft Gesundheitsprobleme auftreten. Sauers<strong>to</strong>ff<br />
kann leicht gelagert werden (Gasflaschen), die<br />
Zunahme des CO 2<br />
-Gehaltes ist aber nicht so<br />
einfach in den Griff zu bekommen. Diesem<br />
Problem haben sich Alexander Dallinger und<br />
Michael Wurmshuber, beide Absolventen der<br />
Abteilung für Elektronik, Ausbildungszweig<br />
Bionik, unter Betreuung von Gerda Schneeberger<br />
in ihrem Maturaprojekt gewidmet. Die Anregung<br />
zu diesem Projekt kam dabei von Dipl.-Ing.<br />
Rudolf Gann von der Firma AMST in Ranshofen,<br />
die Sicherheitssysteme baut und entwickelt.<br />
„Unsere erste Aufgabe war die Entwicklung<br />
einer Messvorrichtung, mit der wir dann<br />
verschiedene Materialien in Serienversuchen<br />
möglichst einfach testen konnten“, erzählen die<br />
beiden jungen Forscher. Entstanden ist dabei eine<br />
kleine Testkammer, die mit einem Kohlendioxid-<br />
Sensor und einem Sauers<strong>to</strong>ff-Sensor ausgestattet<br />
ist und die mit Hilfe entsprechender Elektronik<br />
au<strong>to</strong>matisch jeden Versuch pro<strong>to</strong>kolliert und eine<br />
Art Datenblatt für jede Chemikalie erstellt. Sie<br />
haben dann vor allem mit Lithium-, Natriumund<br />
Kaliumverbindungen experimentiert und<br />
geforscht, die CO 2<br />
absorbieren können, und dabei<br />
Zusammensetzungen gefunden, die auch wirklich<br />
für diesen Zweck einsetzbar sind.<br />
In einem weiteren Schritt haben sie dann eine<br />
Vorrichtung entwickelt, die Luft sozusagen<br />
„wäscht“ und den CO 2<br />
-Gehalt verringert.<br />
Nach Versuchen mit Vorhängen, in denen<br />
die Chemikalien eingenäht waren, haben sie<br />
sich für ein Plattensystem entschieden, wo die<br />
rettenden Chemikalien aufgeklebt und luftdicht<br />
verschlossen sind. Im Notfall braucht nur eine<br />
Alufolie heruntergerissen zu werden und die<br />
au<strong>to</strong>matische CO 2<br />
-Reduktion beginnt.<br />
„Ich bin von der Arbeit der beiden wirklich<br />
sehr beeindruckt“, erklärt Dipl.-Ing. Gann von<br />
der AMST. „In diesem Bereich gibt es zwar<br />
beim Militär – vor allem im U-Boot-Bereich –<br />
entsprechende Vorrichtungen, im zivilen Sek<strong>to</strong>r<br />
sind allerdings nur wenige Forschungsergebnisse<br />
einseh- und verwendbar. Mich freut es sehr, dass<br />
die beiden Projektanten S<strong>to</strong>ffe gefunden haben,<br />
die sehr brauchbar sind und dass sie sich auch<br />
über die Realisierung eines entsprechenden<br />
Notfallsystems zielführende Gedanken gemacht<br />
haben“.<br />
„Mir gefallen vor allem die wirklich solide<br />
Umsetzung der Versuchsanordnung und die mit<br />
großem Fleiß durchgeführten Serienversuche“,<br />
erzählt Gerda Schneeberger, die mit der Arbeit<br />
der beiden Maturanten, sie haben mit gutem<br />
Erfolg bzw. mit Auszeichnung maturiert, sehr<br />
zufrieden ist.<br />
Eine besondere Auszeichnung erfuhr das<br />
Projekt durch die Verleihung des TÜV-<br />
Wissenschaftspreises 2012 in der Kategorie BHS.<br />
Wissenschaftsminister Töchterle hat den Preis<br />
am 2.10.2012 in Wien an die beiden Projektanten<br />
überreicht.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 35
Sport<br />
Mit der Fußballdress in die Werkstätte<br />
Mit großer Freude nahmen 23 Jugendliche an der<br />
von Klaus Falkner und seinem Team organisierten<br />
„Fußball trifft Computer“-Woche teil.<br />
Teilnehmern in der mechanischen Werkstätte.<br />
Unterstützt wurden die <strong>HTL</strong>-Lehrer dabei von<br />
<strong>HTL</strong>-Schülern der vierten Klassen.<br />
Bereits zum dritten Mal wurde heuer die Aktion<br />
„Fußball trifft Computer“ durchgeführt. An<br />
dieser Veranstaltung, die von Klaus Falkner,<br />
Sportlehrer an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und A-Lizenz-<br />
Trainer in Zusammenarbeit mit Lehrer/innen<br />
und Schülern der <strong>HTL</strong> gemeinsam mit dem<br />
Fußball-Nachwuchs-Koordina<strong>to</strong>r Helmut<br />
Söllinger organisiert und geleitet wurde, nahmen<br />
heuer 23 Kinder und Jugendliche im<br />
Alter von 9 bis 14 Jahren teil. 20 Schüler und<br />
3 Schülerinnen haben die Möglichkeiten, die<br />
diese Woche bietet, genützt.<br />
Der Tagesablauf war fix vorgegeben: Am<br />
Vormittag Training von 9:00 bis 11:00<br />
Uhr, danach Mittagessen im Sportlerheim<br />
Ranshofen, dann ab in die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, wo<br />
von 12:15 bis 13:45 entweder Computer oder<br />
Werkstätte am Programm stand, dann re<strong>to</strong>ur<br />
auf den Fußballplatz und weiteres Training<br />
von 14:30 bis 16:00. Besonderen Anklang<br />
bei den Schülerinnen und Schülern fand der<br />
Mittwoch Nachmittag – hier wurde einerseits<br />
Judo angeboten, andererseits konnte man seine<br />
Trittsicherheit auf der Slackline erproben.<br />
So wie bereits in den vergangenen Jahren hat<br />
die Aktion viele sehr positive Rückmeldungen<br />
ausgelöst. Die Eltern freuten sich über die<br />
Begeisterung ihrer Kinder, die Jugendlichen<br />
waren von der Mischung Sport und Technik<br />
angetan. „Das Kicken hat einen Riesenspaß<br />
gemacht“, erzählt einer der Teilnehmer „und<br />
mir hat auch die Bildbearbeitung und das<br />
Homepagemachen am PC gefallen“. Sehr gerne<br />
gehen die Schülerinnen und Schüler auch in<br />
die Werkstätte, die Arbeit mit dem Lötkolben,<br />
aber auch die Tätigkeiten in der mechanischen<br />
Werkstätte wird sehr gut angenommen. Klaus<br />
Falkner ist mit der Woche zufrieden: „Es<br />
sind diesmal, weil wir überha<strong>up</strong>t nicht für die<br />
Veranstaltung geworben haben, zwar deutlich<br />
weniger Jugendliche dabei gewesen, aber das<br />
hat überha<strong>up</strong>t nichts gemacht. Es ist einfach<br />
angenehm mit motivierten Jugendlichen zu<br />
arbeiten. Die ganze Woche hat keiner gefehlt<br />
und obwohl wir einiges an Einsatz verlangt<br />
haben, waren immer alle voll motiviert bei der<br />
Sache.“<br />
Die Schulleitung der <strong>HTL</strong> hat sich bei den<br />
beteiligten Lehrern sehr herzlich für ihren<br />
Einsatz und ihr Engagement bedankt.<br />
Der Technikteil in der <strong>HTL</strong> war die ideale<br />
Abwechslung für die jungen Sportlerinnen<br />
und Sportler. Reinhard Pfoser war für<br />
den PC-Bereich zuständig, wo es um<br />
Fo<strong>to</strong>bearbeitung und Homepagemachen ging.<br />
Franz Fellhofer fertigte in der elektrischen<br />
Werkstatt einfache elektronische Geräte und<br />
Ernst Reiter sowie Harald Riedler arbeiteten<br />
erstmals mit den Teilnehmerinnen und<br />
36 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Schriftsteller<br />
Beständig unterwegs<br />
Der Schriftsteller Vladimir Vertlib liest am Montag, 15. Ok<strong>to</strong>ber<br />
2012aus seinem neuesten Buch „Schimon schweigt“ und steht<br />
anschließend für Fragen bzw. für ein Gespräch zur Verfügung.<br />
In seinem neuesten Werk „Schimons<br />
Schweigen“ steht ein Schriftsteller, der auf<br />
Lesereise in Israel unterwegs ist und dabei<br />
Freunde und Bekannte trifft, im Mittelpunkt.<br />
Sehr differenziert wird dabei die Situation der<br />
Menschen in Israel angesprochen, gleichzeitig<br />
werden die Erfahrungen eines jüdischen<br />
Studenten in Wien in der Mitte der 1990er-<br />
Jahre behandelt.<br />
Vertlib zeichnet sich dadurch aus, dass er einerseits<br />
schreckliche und schwierige Ereignisse<br />
nicht verschweigt, sie aber andererseits so darstellt,<br />
dass doch der Lebenswille und auch die<br />
Lebensfreude der handelnden Personen sichtbar<br />
werden. So wie er in seinem eigenen Leben<br />
sind seine Protagonisten beständig unterwegs<br />
und bleiben trotz der Schwierigkeiten<br />
Menschen mit großem Lebenswillen.<br />
Vladimir Vertlib, der 1966 in Leningrad geboren<br />
wurde, ist ein österreichischer Schriftsteller<br />
russisch-jüdischer Herkunft. Vertlib emigrierte<br />
1971 mit seiner Familie aus Russland. Über<br />
Israel, die Niederlande, die USA und Italien kam<br />
er schließlich 1981 nach Österreich. Er studierte<br />
in Wien Volkswirtschaftslehre und erhielt<br />
1986 die österreichische Staatsbürgerschaft.<br />
Vertlib setzt sich in seinen Werken intensiv<br />
mit seinen eigenen Erfahrungen auseinander.<br />
So thematisiert er in seinen ersten<br />
beiden Werken „Abschiebung“ (1995) und<br />
„Zwischenstationen“ (1999) die Erlebnisse seiner<br />
Odyssee. In seinem Werk „Das besondere<br />
Gedächtnis der Rosa Masur“ beschreibt er<br />
die Lebensgeschichte einer 90-jährigen Frau<br />
von ihrer Kindheit im jüdischen Schtetl über<br />
die Entbehrungen im Leningrad des Zweiten<br />
Weltkriegs bis zur Repression gegenüber den<br />
Juden zur Zeit der Sowjetrepublik. Auch in<br />
seinen anderen Werken spielen die Themen<br />
Judentum und die Erfahrung der Repression<br />
bzw. der Ausgrenzung eine große Rolle.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 37
Spenden<br />
Roboter recyceln für den Laborunterricht<br />
Thomas Kirsch hat bei seinem Summer-<br />
School-Praktikum in der Firma PSG einen<br />
Roboter ausgebaut und ihn entsprechend adaptiert,<br />
sodass er ab sofort im Laborunterricht<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> verwendet werden kann.<br />
Zusätzlich hat er für den Roboter ein<br />
Handbuch geschrieben, das eine übersic<strong>htl</strong>iche<br />
Bedienungsanleitung und die wesentlichen<br />
Schritte für die Programmierung enthält.<br />
Der Geschäftsführer der Firma PSG, Ing.<br />
Mag. Franz Vilsecker, selbst Absolvent der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und Mitglied im Vorstand des<br />
Kura<strong>to</strong>riums des Vereins zur Förderung der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, hat nun gemeinsam mit dem<br />
Firmenbetreuer Stefan Lugstein den Roboter<br />
sowie weitere Steuerungskomponenten,<br />
Ak<strong>to</strong>ren und Sensoren an AV Dirnberger<br />
übergeben. „Für uns ist der Roboter eine<br />
wirklich willkommene Bereicherung des<br />
Laborunterrichts und ich freue mich, dass<br />
Thomas Kirsch einen wesentlichen Beitrag für<br />
das Zustandekommen dieses Projektes geleistet<br />
hat“, erklärte AV Dirnberger, der sich<br />
sehr herzlich für diese Unterstützung bei den<br />
Repräsentanten der PSG GmbH bedankt hat.<br />
Herr Vilsecker freut sich, dass das<br />
Unternehmen einen kleinen Beitrag dazu leisten<br />
kann, die Ausbildung interessant und<br />
praxisgerecht zu gestalten, und verweist auf die<br />
gute Zusammenarbeit mit der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>,<br />
die durch die sehr gute Ausbildung exzellente<br />
Absolvent/innen hervorbringt, die für die<br />
Wirtschaft unabdingbar sind.<br />
Spende von aktuellen Mainboards und Grafikkarten<br />
Sehr herzlich bedankt sich die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>,<br />
insbesondere Kollege Stangl, bei Herrn Lindner<br />
von der Firma Gigabyte/Deutschland, der<br />
durch eine Sachspende im Wert von ungefähr<br />
€ 2000 dafür gesorgt hat, dass im fachpraktischen<br />
Unterricht Mainboards und<br />
Grafikkarten am aktuellen Stand der Technik<br />
verwendet werden können.<br />
38 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Flugtag<br />
Über den Köpfen der <strong>HTL</strong>-Schüler/innen<br />
flitzten Modellau<strong>to</strong>s auf und ab, dass es nur so<br />
krachte.<br />
Für unser leibliches Wohl wurde selbstverständlich<br />
bestens gesorgt, außerdem hat zum Glück das<br />
Wetter von Anfang an mitgespielt.<br />
Mit dieser gelungenen Veranstaltung konnten wir<br />
entspannt in die wohlverdienten Ferien starten.<br />
Kurt Hurab<br />
Ein Sporttag in der letzten Schulwoche wird<br />
wohl allen, die dabei waren, lange in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Rund vierzig Schülerinnen und Schüler<br />
sowie einige Lehrer fanden sich auf dem<br />
Gelände der MFSU-Treubach zusammen,<br />
um gemeinsam den Modellflugsport näher<br />
kennen zu lernen. Die einzelnen Sparten wie<br />
Hubschrauber- und Flächenmodelle wurden<br />
kompakt und überschaubar präsentiert. Ein<br />
Düsenjet mit „echtem“ Strahlentriebwerk<br />
sorgte für den gewohnten Wirbel. Stuntshows<br />
von Kunstflugmaschinen von beac<strong>htl</strong>icher<br />
Größe ließen uns begeistert applaudieren.<br />
Modellhubschrauber beeindruckten nicht nur<br />
mit ihrer komplizierten Technik, sondern auch<br />
am Himmel imponierten sie mit verblüffenden<br />
Figuren. Auf der 200 m langen Asphaltpiste<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 39
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Die Oberbank Kon<strong>to</strong>-Kollektion.
Technikwettbewerb<br />
Zwei <strong>HTL</strong>-Projekte bei der<br />
„Erfindermesse“ in Nürnberg<br />
Vom 1. bis 4. November 2012 findet in Nürnberg die<br />
internationale Fachmesse „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ statt.<br />
Aufgrund ihrer Erfolge beim Wettbewerb Jugend Innovativ<br />
werden die Projekte „E-Rolla<strong>to</strong>r“ und „Intelligente Steuerung<br />
bei Alternativenergie“ auf dieser Messe präsentiert.<br />
Fast 800 Erfindungen aus 30 Ländern waren<br />
im vergangenen Jahr auf der sogenannten<br />
„Erfindermesse“ in Nürnberg zu sehen. Bei<br />
dieser Veranstaltung, auf der Erfindungen von<br />
Hightech-Lösungen bis hin zu praktischen<br />
Ideen vorgestellt werden, geht es darum, erste<br />
Kontakte zu Vermarktungsmöglichkeiten<br />
zu knüpfen, aber auch praktische Tipps<br />
und Hinweise zu erhalten. Die ausgestellten<br />
Erfindungen werden durch eine<br />
Fachjury bewertet und können dann eine<br />
„Erfindermedaille“, die es in den Kategorien<br />
Gold, Silber und Bronze gibt, erreichen.<br />
Besonderes Interesse gilt auf der Messe<br />
den jugendlichen Erfindern, die mit ihren<br />
Projekten eine wichtige Rolle spielen.<br />
realisiert hat, hat eine Steuerung geschaffen,<br />
die Verbraucher wie Waschmaschine,<br />
Geschirrspüler oder Trockner dann einschaltet,<br />
wenn Fo<strong>to</strong>voltaik-Zellen gerade Strom<br />
liefern. Das Besondere bei seinem Projekt<br />
ist die Übertragung der Schaltbefehle über<br />
die herkömmlichen Stromleitungen; für<br />
diese Technik wurde bereits ein Patentantrag<br />
eingebracht. Markus Moser und Chris<strong>to</strong>ph<br />
Neuwirth haben unter Anleitung von AV<br />
Paul Dirnberger und Siegfried Horvath einen<br />
Elektroantrieb für einen Rolla<strong>to</strong>r und die<br />
dazugehörige Steuerung entwickelt und realisiert,<br />
wobei besonders die Sicherheitsfrage<br />
beachtet wurde. Herausgekommen ist ein voll<br />
funktionstüchtiges Vorführgerät, das eine<br />
wirkliche Hilfe und Erleichterung für gebrechliche<br />
Menschen darstellt.<br />
Wir wünschen den beiden Projekten viel<br />
Erfolg in Nürnberg!<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist in diesem Jahr mit<br />
gleich zwei Projekten auf der Messe vertreten.<br />
Lukas Bernhofer stellt sein Projekt<br />
„Intelligente Steuerung elektrischer Geräte zur<br />
besseren Nutzung alternativer Energien“ vor.<br />
Markus Moser und Chris<strong>to</strong>ph Neuwirth sind<br />
mit ihrem „E-Rolla<strong>to</strong>r“ vertreten.<br />
Lukas Bernhofer, der zusammen mit der Fa.<br />
Ginzinger Electronics und unter Betreuung<br />
von Friederich Plötzeneder sein Projekt<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 41
Arbeitserfahrungen<br />
Roboterkontakte<br />
Thomas Kirsch hat im Rahmen der Summer School 2012 bei der Firma PSG<br />
GmbH ein interessantes Robotikprojekt bearbeitet – er hat einen Roboter<br />
aus einer bestehenden Anlage ausgebaut, ihn dann wieder in Betrieb<br />
genommen und so für den Laborunterricht in der <strong>HTL</strong> aufbereitet.<br />
Am Ende des letzten Schuljahres besuchte Thomas<br />
Kirsch (5AHETE) gemeinsam mit zehn anderen<br />
Schülern die <strong>HTL</strong>-Summer-School. Im Rahmen<br />
dieser Veranstaltung lernten sie in nur zwei<br />
Wochen zehn Firmen kennen und absolvierten<br />
ein vierwöchiges Praktikum in einem der in der<br />
Summer School vorgestellten Unternehmen.<br />
„Aufgrund des wirklich interessanten Projektes<br />
im Fachbereich Robomatik, habe ich mich<br />
für das Praktikum bei der Firma PSG GmbH<br />
entschieden“, erzählt der angehende Maturant.<br />
Die ersten Tage des Praktikums verbrachte er<br />
ha<strong>up</strong>tsächlich in der Werkstatt. Hier baute er<br />
die Anlage, in der sich der Roboter befand, ab<br />
und legte den Roboter mit dem Controller sowie<br />
alle anderen elektrischen Komponenten frei.<br />
Nach drei Tage übersiedelte er dann ins Büro,<br />
wo der Ha<strong>up</strong>tteil der Projektarbeit durchgeführt<br />
wurde. In einem ersten Schritt ging es darum,<br />
sich ausreichend Information zu beschaffen.<br />
Nach einer intensiven Internetrecherche, nach<br />
mehreren E-Mails und einigen Telefonaten waren<br />
die benötigten Datenblätter und Beschreibungen<br />
vorhanden. Erfreulicherweise funktionierte die<br />
erste Inbetriebnahme ziemlich schnell und in<br />
rascher Folge konnte danach ein erstes kleines<br />
Programm erstellt werden.<br />
wurde das Projekt mit der Erstellung eines<br />
Handbuches, wobei gerade diese Aufgabe, eine<br />
kurze und übersic<strong>htl</strong>iche Bedienungsanleitung<br />
zum Roboter und dessen Programmierung zu<br />
schreiben, sich als sehr anspruchsvolle Tätigkeit<br />
herausstellte.<br />
„Ich habe bei meinem wirklich interessanten<br />
Projekt größtenteils selbständig gearbeitet und<br />
wurde von Seiten der Firma PSG, insbesondere<br />
durch Herrn Stefan Lugstein, wirklich<br />
hervorragend unterstützt. Ich hab‘ sicher in<br />
diesen vier Wochen mehr gelernt als in meinen<br />
bisherigen Ferialjobs und ich kann allen Schüler/<br />
innen nur empfehlen sich für die Teilnahme an<br />
der Summer School zu bewerben“, zieht Thomas<br />
Kirsch sein Resümee aus seiner Ferialarbeit.<br />
„Für den Übungsaufbau im Labor der <strong>HTL</strong><br />
überlegte ich mir dann einen konkreten Ablauf.<br />
Ich wählte ein Regallager, welches im Halbkreis<br />
um den Roboter aufgebaut wird. Der Anwender<br />
gibt eine gewisse Position im Regal ein und der<br />
Roboter fährt au<strong>to</strong>matisch zu dem Behälter<br />
und bringt ihn zur Ausgangsposition“, erzählt<br />
der <strong>HTL</strong>-Schüler. Zum Testen wurde im Büro<br />
ein provisorischer Übungsaufbau errichtet und<br />
ein passendes Programm geschrieben, wobei<br />
die Übung beliebig erweiterbar (z.B. mit einem<br />
Förderband) gestaltet wurde. Abgeschlossen<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 43
Unsere Neuen<br />
Christina Wagner<br />
Christina Wagner ist seit diesem Schuljahr als<br />
Lehrerin für Angewandte Mathematik und<br />
Bewegung und Sport an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
tätig. Beide Fächer hat sie an der Universität<br />
Salzburg studiert.<br />
Aufgrund des sportlichen Interesses wird<br />
Sport auch in ihrer Freizeit groß geschrieben.<br />
Neben Zumba, Laufen und Schwimmen ist<br />
Christina Wagner auch beim ATSV <strong>Braunau</strong><br />
als Volleyballerin aktiv.<br />
Neben Schule und Sport unternimmt sie gerne<br />
etwas mit Freunden und Familie.<br />
Josef Neubauer<br />
Hat bis 1996 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> (Elektronik/<br />
Technische Informatik) besucht und 1999 an<br />
der TU München sein Studium Elektrotechnik<br />
mit dem Schwerpunkt Kommunikationstechnik<br />
abgeschlossen.<br />
Schnell erkannte er, dass ihm Abwechslung im<br />
Job sehr wichtig ist, und er ging in den technischen<br />
Vertrieb. So arbeitete er 2000–2005<br />
bei dem Halbleiterdistribu<strong>to</strong>r Memec, weiters<br />
bis 2007 beim Halbleiterhersteller Integrated<br />
Device Technologies als Field Application<br />
Engineer für Kommunikationstechnikfirmen<br />
Nokia Siemens, Alcatel Lucent, Ericsson, …<br />
In weiterer Folge betreute er bis 2011 für<br />
Altera wiederum Kommunikationskunden<br />
und Industriesteuerungskunden. Parallel dazu<br />
begann er sich ab 2006 mit alternativen Energien<br />
zu beschäftigen und treibt mit seiner Firma EST<br />
GmbH regionale Selbstversorgung (Energie<br />
Klaus Holzmann<br />
Klaus Holzmann hat 1996 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
in der Fachrichtung Energietechnik/<br />
Leistungselektronik abgeschlossen. Nach<br />
dem Bundesheer studierte er von 1997–<br />
2004 Mechatronik an der Johannes Kepler<br />
Universität Linz, was er von 2001–2002 für<br />
ein einjähriges Master-of-Science-Studium an<br />
der Loughborough University, England, unterbrach.<br />
Nach dem Studium in Linz war Klaus Holzmann<br />
2004–2007 als Assistent an der Universität<br />
des Saarlandes in Saarbrücken, Deutschland,<br />
tätig und beschäftigte sich im Rahmen seiner<br />
Dissertation mit dem Thema Elektrorheologie.<br />
Es folgte eine Fortsetzung der Forschung als<br />
Assistent an der TU Wien bis 2008, wo auch die<br />
und Futtermittel) in der Landwirtschaft voran.<br />
Josef wohnt in Geretsberg, treibt gerne Sport<br />
und lässt sich von seiner Lebensgefährtin gerne<br />
in die Welt des Gesanges und der Zither entführen.<br />
Promotion erfolgte.<br />
Von 2008 bis zum Beginn seiner Tätigkeit<br />
als Lehrer an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> war Klaus<br />
Holzmann für die Regelungstechnik bei<br />
der Firma Fludicon GmbH in Darmstadt,<br />
Deutschland, verantwortlich.<br />
Seine Freizeit verbringt er gerne mit Wandern,<br />
Lesen und Musikhören.<br />
44 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Lukas Hackl – der vielleicht letzte<br />
Zivildiener der Schulpartnerschaft<br />
Wie jedes Jahr bekommt die Schulpartnerschaft<br />
mit dem IPLS Leon in Nicaragua einen<br />
neuen Zivildiener. Der „Neue“ heißt Lukas<br />
Hackl, kommt aus <strong>Braunau</strong> und hat letzten<br />
Juni im Zweig Bionik maturiert. In seiner<br />
<strong>HTL</strong>-Laufbahn war er bei Messen und verschiedenen<br />
Veranstaltungen an der Schule als<br />
Öffentlichkeitsarbeiter dabei.<br />
Unsere Neuen<br />
In seiner Freizeit spielt er gerne Volleyball und<br />
Beachvolleyball. Beim <strong>HTL</strong>-Ball konnte man<br />
ihn bei diversen Tanzeinlagen beobachten.<br />
Manuela Faschang<br />
Manuela Faschang besuchte die HLW <strong>Braunau</strong>,<br />
wo sie den Zweig „Fremdsprachen und<br />
Wirtschaft“ belegte. 2005 schloss sie diese mit<br />
Auszeichnung ab und begann anschließend ihr<br />
Lehramtsstudium an der Leopold-Franzens-<br />
Universität in Innsbruck für die Fächer<br />
Englisch, Psychologie und Philosophie. In den<br />
Sommerferien während des Studiums arbeitete<br />
sie mehrfach im Fun&Learn Sommercamp in<br />
Neustift im Stubaital, wo sie als Englischlehrerin<br />
und Betreuerin tätig war. Nach ihrem<br />
Studienabschluss im April 2011 bekam sie ein<br />
Fulbright-Stipendium für Sprachassistenten,<br />
worauf von August 2011 bis Juni 2012 ein<br />
Aufenthalt in Oregon folgte und sie als<br />
Assistentin am Linfield College in McMinnville<br />
arbeitete. Ihre Aufgaben waren unter anderem<br />
die Leitung von Deutschkursen, die<br />
Betreuung des Deutschklubs und des Deutsch-<br />
Yvonne Kirchmayr<br />
Yvonne Kirchmayr hat im Juni 2003 an der<br />
HBLW Linz-Landwiedstraße maturiert und<br />
im Anschluss daran ein Lehramts-Studium in<br />
Salzburg begonnen. Seit diesem Schuljahr unterrichtet<br />
sie, wie ihr Name vermuten lässt, ha<strong>up</strong>tsächlich<br />
Religion, aber auch je eine Klasse in<br />
Stammtisches, die Organisation von kulturellen<br />
Events wie Ok<strong>to</strong>berfest, Adventkränzchen,<br />
Osterfeier, traditionelle Tanzaufführungen,<br />
Kochkursen, etc. Des weiteren ist sie Mitglied im<br />
Administra<strong>to</strong>renteam der Non-Profit Rezepte-<br />
Homepage www.koch-idee.at (Gestaltung,<br />
Inhalt, User-Betreuung, Marketing), welche<br />
sie gemeinsam mit zwei <strong>HTL</strong>-Absolventen<br />
(Faschang Mario und Pfeffer Michael), die<br />
die technische Betreuung leisten, aufgebaut<br />
hat und führt. Ihre Hobbys sind unter anderem<br />
Kochen und Backen, Joggen, Schwimmen,<br />
Lesen und die Welt bereisen. Dieses Schuljahr<br />
absolviert sie ihr Unterrichtspraktikum an der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> (Englisch) und an der HLW<br />
<strong>Braunau</strong> (Psychologie und Philosophie) und<br />
führt zusätzlich Klassen in Englisch & SOPK<br />
an der <strong>HTL</strong>.<br />
Geschichte und SOPK. Während des Studiums<br />
war sie ehrenamtlich bei der Katholischen<br />
Jugend beschäftigt und leitete unzählige<br />
Orientierungs- und Kommunikationstage. Die<br />
Erfahrungen dieser Tätigkeit versucht sie in<br />
den SOPK-Unterricht einfließen zu lassen. Ihre<br />
Freizeit verbringt sie v.a. mit ihrem knapp<br />
1 Jahr alten Patenkind Julia, trifft sich mit<br />
Freundinnen zum Kaffeetrinken oder im Kino,<br />
spielt Gitarre und schreibt Lieder oder faulenzt<br />
mit einem spannenden Psychothriller auf der<br />
Couch. Ein großes Ziel für ihre Zukunft ist den<br />
Jakobsweg zu gehen, diesmal will sie aber den<br />
gesamten Weg von Salzburg nach Santiago de<br />
Compostela in Spanien gehen, daher auch der<br />
Spruch über den sich so mancher wundern<br />
mag: No pain, no glory!<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 45
Join the Au<strong>to</strong>mation Team<br />
Mit mehr als 2.300 Mitarbeitern und einem weltweiten Vertriebsnetz in 70 Ländern zählen wir<br />
zu den größten und erfolgreichsten Privatunternehmen der Branche. Unsere technologisch<br />
erstklassigen Lösungen im Bereich Steuerung, Antriebstechnik und Visualisierung setzen neue<br />
Maßstäbe in der industriellen Au<strong>to</strong>matisierung.<br />
ENGINEERING CAMP<br />
Das B&R Engineering Camp ist ein Trainingsprogramm für Absolventen/innen technischer Fachrichtungen<br />
und bietet einen perfekten Einstieg ins Unternehmen. Egal ob Sie Au<strong>to</strong>matisierungsprojekte<br />
in Österreich oder international abwickeln wollen, Vertriebs- und S<strong>up</strong>portaufgaben interessant<br />
finden oder in Forschung und Entwicklung Fuß fassen möchten - als Absolvent/in des<br />
Engineering Camps bieten wir Ihnen weltweit herausfordernde Aufgaben im Au<strong>to</strong>mation Team.<br />
Werden Sie Trainee in unserem Engineering Camp und profitieren Sie von einer umfassenden<br />
Ausbildung in den Bereichen:<br />
■ Steuerungstechnik<br />
■ Antriebstechnik<br />
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■ Projektmanagement<br />
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Für detaillierte Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />
Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H.<br />
z.Hd. Mag. Nicole Rainer, B&R Straße 1, 5142 Eggelsberg, Austria<br />
Tel.: +43 (0)77 48 / 65 86-0, jobs@br-au<strong>to</strong>mation.com<br />
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Summer School<br />
Summer School – interessante<br />
Firmenkontakte<br />
Elf Schüler/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> haben im Rahmen der vom TechnoZ<br />
<strong>Braunau</strong> organisierten <strong>HTL</strong>-Summer-School 2012 wichtige Firmen in<br />
<strong>Braunau</strong> und Umgebung kennengelernt und gute Kontakte geknüpft.<br />
Bereits zum sechsten Mal hat das Techno-Z<br />
im Sommer 2012 die <strong>HTL</strong>-Summer-School<br />
organisiert. Zehn Unternehmen (AMAG,<br />
Bernecker & Rainer, Brückner Technology,<br />
EKB/Dräxlmaier Gro<strong>up</strong>, F&K Delvotec,<br />
Ginzinger electronic systems, PSG technology<br />
gro<strong>up</strong>, Sigmatek, tfk technology und troii<br />
software) haben sich beteiligt und den Schüler/<br />
innen in einem vierzehntägigen Kurs einerseits<br />
die Firmen vorgestellt und andererseits Tipps<br />
aus der Praxis zum Thema Bewerbung und<br />
Projektmanagement gegeben. Im Anschluss<br />
haben die beteiligten Schüler/innen dann ein<br />
vierwöchiges Praktikum in einem der beteiligten<br />
Betriebe absolviert.<br />
Rund 30 <strong>HTL</strong>-Schüler/innen haben sich im<br />
Herbst 2011 beworben und daraus sind dann<br />
11 ausgewählt worden, die in den Genuss<br />
dieser interessanten Veranstaltung gekommen<br />
sind. „Ich sehe in der Summer School eine<br />
große Chance für Schüler/innen mit Personen<br />
aus den Führungsebenen in Kontakt zu kommen<br />
und innerhalb kurzer Zeit wesentliche<br />
Zusammenhänge in Betrieben verdeutlicht<br />
zu erhalten“, erklärt Christian Zöpfl, der in<br />
der <strong>HTL</strong> die Summer School koordiniert und<br />
bewirbt.<br />
Am Freitag, 14. September, hat der Leiter<br />
der Wirtschaftskammer <strong>Braunau</strong>, Mag. Klaus<br />
Berer, den beteiligten Schüler/innen ihre<br />
Teilnahmezertifikate überreicht. Dir. Blocher<br />
hat an dieser Veranstaltung teilgenommen<br />
und sich in diesem Zusammenhang sehr herzlich<br />
bei den Organisa<strong>to</strong>ren/innen und bei den<br />
beteiligten Firmen bedankt.<br />
Die Schüler/innen waren von den gebotenen<br />
Möglichkeit sehr angetan. „Die zwei<br />
Wochen abwechslungsreicher und kurzweiliger<br />
Unterricht vergingen wie im Flug. Es<br />
war sehr interessant, sich die zehn verschiedenen<br />
Firmen anzuschauen und dadurch einen<br />
kleinen Einblick fürs späte Berufsleben zu<br />
bekommen“, meint Achim Kreilinger, einer der<br />
Teilnehmer an der <strong>HTL</strong>-Summer-School.<br />
Für das kommende Schuljahr wurde bereits die<br />
Fortsetzung dieser Veranstaltung vereinbart.<br />
Firmen konnten sich bis Ende September für<br />
eine Teilnahme melden, Zöpfl wird im Herbst<br />
die Summer School den Schüler/innen der<br />
4. Klassen präsentieren und zu Bewerbungen<br />
einladen. Bis Mitte November dauert die<br />
Bewerbungsfrist und Anfang Jänner wird dann<br />
entschieden, wer im kommenden Sommer<br />
dabei ist. Dass sich eine Teilnahme an dieser<br />
Veranstaltung unbedingt lohnt, darüber waren<br />
sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler<br />
einig.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 47
Kunsts<strong>to</strong>ff- und Metallverarbeitungsges.m.b.H.<br />
5231 Schalchen, Unterlochen 44 - www.promotech.at<br />
Wie schafft man es, auf einer vollau<strong>to</strong>matisierten Produktionsanlage<br />
auch Kleinserien günstig zu produzieren?<br />
Die vollau<strong>to</strong>matisierten Produktionsanlagen bei PROMOTECH kosten richtig Geld. Jede Anlage<br />
muss daher eine Vielzahl an Kunsts<strong>to</strong>ffteilen produzieren. Dazu muss immer wieder<br />
„umgerüstet“ werden, das heißt: Produktspezifische Bauteile wie Teilegreifer, Werkstückträger<br />
etc. werden direkt an der Anlage umgebaut. Dieser „Rüstvorgang“ dauert im Schnitt zwei<br />
Stunden. Ein Zeitraum, in dem die Anlage stillsteht, anstatt zu produzieren.<br />
Wer als Lieferant der Au<strong>to</strong>mobilindustrie wettbewerbsfähig bleiben will, muss generell „Stillstandzeiten“<br />
möglichst reduzieren. Und: Wer auch Kleinserien günstig produzieren kann, ist<br />
deutlich im Vorteil! Die einzige Krux dabei: Je kleiner die Serie, umso schwieriger wird es, die<br />
trotzdem notwendigen Rüstzeiten zu finanzieren! Viele Firmen lösen dieses Problem durch<br />
Auslagerung rüstzeitintensiver Kleinserien in Billiglohnländer. Nicht so bei PROMOTECH: Mit<br />
Innovation und technischen Know-how gelingen unseren MitarbeiterInnen immer wieder<br />
Rüstzeiteinsparungen bis zu 50%! Dadurch hält PROMOTECH Arbeitsplätze in Schalchen,<br />
statt sie in ein Billiglohnland auszulagern!<br />
Ein Beispiel für eine vorbildliche PROMOTECH-Rüstzei<strong>to</strong>ptimierung: Auf einer Parksensor-Multifunktionsanlage<br />
werden sechs unterschiedliche Parksensoren für verschiedenste, hochrenommierte<br />
Au<strong>to</strong>mobilhersteller gefertigt. Realisiert wird die Rüstzeiteinsparung durch einen vollau<strong>to</strong>matischen<br />
Wechsel der Teilegreifer- und Kontaktgreifereinheiten: Beim Rüstvorgang setzen die<br />
Scara-Roboter den Greiferkopf des zuletzt gefertigten Produktes auf einem definierten Abstellplatz<br />
ab und holen jenen Greifer, der für die nächste Variante benötigt wird. Die kraftschlüssige,<br />
elektronische und pneumatische Verbindung zwischen Roboter und Greifereinheit bildet eine<br />
„Multi-K<strong>up</strong>plung“. Die Herausforderung dabei ist einerseits das aufwändige SPS-Programm zur<br />
Koordination des au<strong>to</strong>matischen Wechsels, andererseits die Fahrprogramme der Roboter, die<br />
auf engstem Raum kollisionsfrei bewegt werden müssen.<br />
Wollen Sie mit uns spannende Herausforderungen dieser Art lösen?<br />
Kontakt<strong>date</strong>n: Ing. Günter Benninger, 07742 4490-13, office@promotech.at
Bessere Olympialeistungen<br />
durch mehr Sportstunden?<br />
Günther Weidlinger hat 1997 in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> maturiert. Schon in seiner<br />
<strong>HTL</strong>-Zeit verzeichnete er <strong>to</strong>lle sportliche Erfolge. Er war bei der Olympiade<br />
2012 in London dabei und antwortet im Interview auf die Fragen, die rund um<br />
dieses Ereignis entstanden sind und auch in der <strong>HTL</strong> diskutiert werden.<br />
Olympische Spiele<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Als erstes würde es mich<br />
interessieren, welchen Ausbildungszweig Sie an der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> absolviert haben?<br />
Weidlinger: Ich habe im Jahr 1997 im Zweig<br />
Elektronik/Informatik/Nachrichtentechnik<br />
maturiert.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Sie wurden bereits 1997 Junioren<br />
Europameister über 3000 m Hindernis, belegten<br />
vorher schon internationale Spitzenplätze, wie<br />
schafften Sie es, Schule und Sport zu koordinieren,<br />
wurden Sie von allen Lehrer/innen unterstützt?<br />
Weidlinger: Ich würde mal sagen, ich wurde von<br />
allen Lehrer/innen unterstützt oder zumindest<br />
nicht nachteilig behandelt. Ich muss aber sagen,<br />
dass ich mit Sicherheit mehr Glück mit der<br />
Betreuung durch meine Lehrkräfte hatte als<br />
manch anderer Laufkollege.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: War es von Anfang an ihr<br />
Traum, Läufer zu werden und wie viele Stunden<br />
mussten Sie täglich trainieren, um Ihren Traum zu<br />
verwirklichen?<br />
Weidlinger: Ich habe mit 10 Jahren beim<br />
Langsamlauftreff begonnen zu laufen. Damals<br />
war noch kein Gedanke daran verschwendet<br />
worden, dass ich einmal mein Geld mit dem<br />
Laufen verdienen könnte. Als ich 1996 zur<br />
Junioren WM nach Sidney fahren konnte, kam<br />
erstmals der Gedanke, einmal bei Olympischen<br />
Spielen dabei zu sein, denn diese fanden ja im<br />
Jahr 2000 dort statt. Erst als ich im Jahr 1999 in<br />
die absolute Weltklasse gelaufen bin, wusste ich,<br />
dass ich nun alles auf die Karte Sport setzen muss,<br />
um mir meinen Traum erfüllen zu können.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Zurzeit wird häufig diskutiert,<br />
weitere oder tägliche Turnstunden einzuführen; wie<br />
lautet Ihre Meinung zu dem Thema, hatten Sie zu<br />
Ihrer Schulzeit mehr als 1 Stunde pro Woche?<br />
Weidlinger: Wir hatten damals 41 Wochenstunden<br />
und nur eine Stunde Turnen. Meine<br />
Klassenkameraden und ich waren aber so<br />
schlau, dass wir eine zweite Stunde freiwillig<br />
dazunahmen, um zumindest eine Doppelstunde<br />
im Turnsaal oder am Außenplatz verbringen zu<br />
können.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Ganz ehrlich, glauben Sie, dass<br />
mehr Sportunterricht an Österreichs Schulen die<br />
Medaillenchancen erhöhen könnte?<br />
Weidlinger: Auf jeden Fall!!! Das dürfte aber<br />
nicht erst in den höheren Schulen starten, diese<br />
Aktion müsste in den Volksschulen beginnen und<br />
bis nach oben durchgezogen werden. Bewegung<br />
ist wichtig und der Schlüssel zum Erfolg. Es<br />
nützt aber nichts, wenn nur die Turnstunden<br />
abgehalten werden und kein Talentescout in die<br />
Schulen kommt. Die Kinder müssen gesichtet<br />
und gefördert werden. Dabei müssen Schule,<br />
Eltern, Lehrer/innen und Vereine zusammen<br />
helfen. Nur so kann der österreichische Sport<br />
wieder in Schlagdistanz mit anderen Nationen<br />
gebracht werden.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Eine letzte Frage noch: Finden Sie,<br />
dass Spitzensportler, unser Nachwuchs, und die<br />
Paralympics mehr und vor allem auf Sportarten<br />
bezogen gleichmäßiger gefördert werden müssten?<br />
Weidlinger: Das Fördersystem in Österreich ist<br />
sehr gut. Wir Leistungssportler dürfen uns nicht<br />
beklagen, dass wir vom Staat nicht unterstützt<br />
werden. Das Bundesheer ist der größte und<br />
wichtigste Sportförderer in Österreich, und<br />
das soll auch so bleiben. Ich denke nicht, dass<br />
man alle Sportarten gleich fördern kann und<br />
soll. Es müssen Chancen, Möglichkeiten, aber<br />
auch Verbandsstrukturen berücksichtig werden<br />
und man muss auch abwägen, welche Sportart<br />
kostenintensiv ist und welche nicht bzw. in welcher<br />
Sportart sowieso schon sehr viel Geld steckt und<br />
in welcher nicht. Spitzensport, Nachwuchssport<br />
und Behindertensport müssen meiner Meinung<br />
nach getrennt voneinander bewertet werden.<br />
Die Fragen (er)stellte Julia Höchsmann (2CHELS).<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 49
Auslandserfahrung<br />
Auslandsjahr in Chile – Volume 2<br />
Kakteen, Pinguine, Seelöwen, Atacama-Wüste und Weltraumbeobachtung<br />
– vielfältige Erlebnisse am anderen Ende der Welt. Michael<br />
Pointner (5BHELS) berichtet von seinem 2. Semester in Chile.<br />
Ein Jahr auf zwei Seiten zu beschreiben, das<br />
geht nicht. Darum habe ich die Reise in zwei<br />
eigenständige Teile geteilt.<br />
Es ist Februar und durch die Lage auf der<br />
Südhalbkugel befinden wir uns gerade im<br />
Sommer. Ich breche mit meiner Gastfamilie auf<br />
zu einer 11-tägigen Reise in den Norden Chiles,<br />
2.500 Kilometer vom Wald zur Wüste. Das<br />
beginnt mit einer spektakulären Vorstellung<br />
von trainierten Seelöwen im Buin Zoo von<br />
Santiago (Ha<strong>up</strong>tstadt), die von Reifenspringen<br />
bis „Hände“ klatschen alles konnten. Vom Berg<br />
San Cris<strong>to</strong>bal mit der Marienstatue (Gegenstück<br />
zur Jesusstatue in Rio de Janeiro) hat man einen<br />
wunderschönen Blick auf die 7-Millionen-<br />
Einwohner-Metropole und selbst von diesem<br />
300m-hohen Berg sieht man nicht den Horizont<br />
der Stadt. Nach einem Abstecher nach Viña<br />
del Mar, einem beliebten Sommerausflugsziel<br />
vieler Argentinier und Austragungsort des<br />
bekanntesten Musikfestivals Lateinamerikas,<br />
ging‘s dann nach La Serena, einer Stadt, die<br />
mitten in der Wüste liegt. In der Sternwarte<br />
Mamalluca haben wir mit einem Teleskop<br />
den Saturn mit all seinen Ringen beobachtet.<br />
Die europäische Südsternwarte plant in Chile<br />
übrigens das weltgrößte Teleskop mit einem<br />
Ha<strong>up</strong>tspiegeldurchmesser von 40 m zu bauen.<br />
Als Abschluss dieser Reise gab es dann einen<br />
Bootsausflug zu einer unbewohnten Insel, wo<br />
Pinguine und Seelöwen ihre Brutstätten haben.<br />
Die traumhaften Strände dieser Wüstenregion<br />
können fast mit der Karibik konkurrieren, nur<br />
gibt es hier statt der Palmen Kakteen.<br />
Zurück in meiner „Heimat“stadt Temuco steht<br />
zu Schulbeginn gleich mal die Osterzeit an,<br />
die in Chile ohne Ferien, jedoch mit einem<br />
mehrtägigen musikalischen Schulfest gefeiert<br />
wird. Ähnlich war es beim Tag des Schülers,<br />
wo es hieß „Gebt den Schülern Pizza und<br />
Spiele“. Internationale Freundschaften knüpft<br />
man am besten auf den halbjährlich stattfindenden<br />
Camps, wo Austauschschüler/innen<br />
von Asien bis Amerika zusammentreffen, um<br />
Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam<br />
Spaß zu haben. Da merkt dann jeder erst richtig,<br />
wie schnell man mit den Sprachkenntnissen<br />
vorangekommen ist.<br />
Die Matura besteht in Chile übrigens aus<br />
„Kreuzerltests“, wobei die Schüler/innen<br />
darauf trainiert werden, möglichst viele<br />
Aufgaben in kürzester Zeit zu lösen. Die<br />
erzielte Punkteanzahl entscheidet dann über<br />
die Aufnahme an die Uni. Die Durchfallrate<br />
liegt bei etwa 50%.<br />
Jeder Abschied ist schwer … Gegen<br />
Ende hin haben meine liebgewonnene<br />
Familie und Freunde jeweils eine<br />
Überraschungsabschiedsfeier mit knapp 50<br />
Leuten veranstaltet, wo bis spät in die Nacht<br />
gefeiert und getanzt wurde. Meine Familie hat<br />
mich dann noch zum Flughafen nach Santiago<br />
gebracht, von wo aus es zurück nach Österreich<br />
ging.<br />
Beim Wiedereinstieg in die <strong>HTL</strong> kommt einem<br />
die österreichische Gesetzgebung sehr zugute,<br />
da man das versäumte Schuljahr nicht nachholen<br />
muss und wieder in seiner alten Klasse einsteigen<br />
kann. Abschließend möchte ich, gerade<br />
wegen der <strong>to</strong>llen Erfahrungen, die ich im<br />
Ausland gemacht habe, speziell Schüler/innen<br />
der unteren Klassen ermutigen, ihre Freiheiten<br />
in der <strong>HTL</strong> zu leben, ein Auslandsjahr zu<br />
machen und eine neue Sprache zu lernen. Es<br />
lohnt sich auf jeden Fall!<br />
50 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>
Auslandserfahrung<br />
Als Volunteer in Thailand<br />
Björn Kronbiegl hat in den Sommerferien sieben Wochen in einer<br />
Universität in der Nähe von Bangkok als Praktikant verbracht. Im<br />
Interview erzählt er von seinen interessanten Erfahrungen.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wie kommt man zu einem<br />
Praktikum in Thailand?<br />
Kronbiegel: Da hat der Zufall Regie geführt.<br />
Ich hab‘ bereits eine große Menge von Firmen<br />
wegen eines Ferialjobs kontaktiert und keine so<br />
richtig <strong>to</strong>lle Arbeit angeboten bekommen, als<br />
mich ein Freund der Familie auf dieses Angebot<br />
hingewiesen hat. Da hab‘ ich natürlich gleich<br />
zugegriffen und mich beworben.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was war dann konkret deine<br />
Tätigkeit?<br />
Kronbiegel: Ich habe an der Asia-Pacific<br />
International University im Marketing gearbeitet<br />
und für diesen Bereich vor allem neue Konzepte<br />
und Ideen entwickelt. In meiner Tätigkeit habe<br />
ich viel mit anderen Jugendlichen und Dozenten<br />
gearbeitet. Diese kamen vorwiegend aus dem<br />
asiatischen und amerikanischen Raum.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was hat dir an Thailand besonders<br />
gefallen? Was bleibt dir sicher in Erinnerung?<br />
Kronbiegel: Die Kultur ist anders, in manchen<br />
Fällen gewöhnungsbedürftig. Besonders gefallen<br />
hat mir die Herzlichkeit der Menschen. Sicher<br />
in Erinnerung bleiben wird mir die Teilnahme<br />
an einer traditionellen thailändischen Hochzeit.<br />
Besonders bewegend war für mich der Besuch<br />
eines Waisenheims. Spannend war auch, in der<br />
12-Millionen-Metropole Bangkok (alleine) zu<br />
reisen und ganz allgemein werden mir natürlich<br />
die Menschen an der Uni, meine neuen Freunde<br />
und meine Arbeitskolleg/innen immer in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Gab es ein witziges, lustiges<br />
Erlebnis?<br />
Kronbiegel: Gab es sicher, spontan fällt mir nichts<br />
Herausragendes ein, vielleicht würden manche<br />
Heuschrecken- und Madenessen als etwas<br />
Witziges ansehen ...<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Welche Erfahrung nimmst du aus<br />
deinem Praktikum mit?<br />
Kronbiegel: Sicherlich eine Portion (mehr)<br />
Selbstbewusstsein und die Fähigkeit mich in der<br />
dortigen Kultur ein wenig sicherer zu „bewegen“<br />
und hoffentlich ein gutes Arbeitszeugnis ;-). Mein<br />
Englisch ist auf jeden Fall fließender geworden<br />
und etwas Thai habe ich auch gelernt.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Kannst du diese Art von<br />
Ferialtätigkeit anderen empfehlen?<br />
Kronbiegel: Grundsätzlich ja. Ob diese Art von<br />
Tätigkeit/Reisen/Leben konkret zu einem passt,<br />
hängt von den eigenen Lebensvorstellungen,<br />
Wünschen und Bedürfnissen ab. Wenn man<br />
bereit ist, auch mal auf Komfort im weitesten<br />
Sinn zu verzichten und offen ist, Neues und<br />
Spannendes zu erleben, dann ja!<br />
Wer außergewöhnliches erleben möchte, sollte auf<br />
jeden Fall reisen. Ich profitiere jedes Mal davon<br />
und empfinde es als Vorrecht andere Kulturen<br />
kennen lernen zu dürfen.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 51
Hertwich<br />
Engineering GmbH, mitt Sitz in <strong>Braunau</strong>, ist ein<br />
weltweitt tätiges Unternehmen<br />
im Bereich Maschinenund<br />
Anlagenbau für die Aluminiumindustrie.<br />
.<br />
Als einziger Komplettanbieter<br />
auf dem Gebiet von<br />
Aluminium‐Gießereiausrüstungen umfasst die Hertwich<br />
Produktpalette ein breites Feld von hoch innovativen<br />
Anlagen wie Schmelzöfen<br />
für Recycling<br />
von<br />
Aluminiumschrott,<br />
Gießmaschinen,<br />
Homogenisierungsanlagen,<br />
Ultraschallprüfanlagen<br />
sowie Säge‐ und Verpackungsanlagen.<br />
Bei Durchlaufhomogenisierungsanlagen sind wir seit<br />
Jahren Technologie‐ und Weltmarktführer (Marktanteil<br />
ca. 90%) ).<br />
So interessant wie<br />
unsere Produkte sindd auch unsere Aufgaben!<br />
Zur Verstärkung unseres Teams, das derzeit aus 120 Mitarbeitern<br />
besteht, suchen wir<br />
SOFTWAREENTWICKLER<br />
(m/w)<br />
FÜR AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
Sie entwickeln die komplette Anlagensoftw<br />
ware bei uns im Haus und verwenden dabei moderne<br />
Entwicklungs<strong>to</strong>ols wie Microsoftt Visual Studio (C und C# #), welche wir w um Funktionalitäten erweitert<br />
haben, die für die Au<strong>to</strong>matisierungstechnik notwendig sind.<br />
Da die Anlagen aufgrund der Dimensionen nicht bei uns<br />
im Hause aufgebaut werden können, wurde<br />
ein Echtzeit Simulationsmodell<br />
entwickelt, das die Anlagenkinematik simuliert und mit deren Hilfe<br />
die gesamte Software vor Inbetriebnahme getestet werden kann.<br />
Die Vielfalt der Au<strong>to</strong>matisierungsaufgaben (Positionierungen,<br />
Prozesstechnik, Hydraulik und<br />
Pneumatiksysteme,<br />
Datenbankanwendungen,…)<br />
erfordert<br />
ein<br />
breites Wissen unserer<br />
Programmierer/‐innen, das Sie im Rahmen unserer Schulungen erlangen und anschließend in die<br />
Praxis umsetzen können.<br />
Nach einer Einarbeitungszeit von<br />
ca. ½ Jahr werden Sie in der Lage sein, s bereits für kleinere Projekte<br />
die Anlagensoftwaree im Haus zu programmieren und diese dann anschließenda<br />
d am Montageort zu<br />
implementieren. Bei uns haben<br />
Sie die Möglichkeit, die Projekte vom Beginnn bis zum Abschluss<br />
selbständig abzuwickeln.<br />
Da über<br />
95 % unserer Kundenn im Ausland sind, erfordert die Inbetriebnahme vor Ortt längere<br />
Auslandsaufenthaltee (ca. 6 Monate/Jahr). Eine höheree technische Ausbildungg (z. B. <strong>HTL</strong>, , FH, TU)<br />
sowie hohe Reisebereitschaft sind erforderlich.<br />
Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten, dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf.<br />
Werden Sie Teil unseres Erfolgsteams!<br />
Hertwich<br />
Engineeringg GmbH<br />
zH. Fr. Berghammer Katharina<br />
Weinbergerstr. 6<br />
5280 <strong>Braunau</strong><br />
Tel.: +43 7722 806‐0<br />
Fax: +43 7722 806‐122<br />
info@hertwich.com<br />
www.hertwich.com
Elternverein<br />
Elternverein/Klassenelternvertreter/innen<br />
Wie zu Beginn eines jeden Schuljahres beschäftigt<br />
uns – ganz besonders in den ersten Klassen – auch<br />
heuer wieder die Frage der Klassenelternvertreter/<br />
innen. Ich möchte Ihnen im Folgenden ein paar<br />
wichtige Informationen zu diesem Thema geben.<br />
Die Klassenelternvertreter/innen sind ein<br />
wichtiges Element des Elternvereins und<br />
fungieren als Bindeglied zwischen den Eltern der<br />
Schüler/innen einer Klasse, dem Klassenvorstand<br />
und dem Elternverein.<br />
Sie werden von den Eltern der jeweiligen Klasse<br />
gewählt; die Wahl erfolgt im Rahmen eines<br />
Klassenelternabends.<br />
An der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist das im Anschluss an den<br />
„Infotag für die ersten Klassen“, der heuer am<br />
11. Ok<strong>to</strong>ber 2012 stattfinden wird.<br />
Fassen Sie sich ein Herz und unterstützen auch Sie<br />
gemeinsam mit den bereits engagiert arbeitenden<br />
Klassenelternvertreter/innen und gemeinsam mit<br />
dem Vorstand des Elternvereins Ihre Kinder.<br />
Wenn Sie sich darüber hinaus noch mehr<br />
einbringen möchten, können Sie auch aktiv im<br />
Vorstand des Elternvereins mitarbeiten.<br />
Um Sie bei der Entscheidungsfindung zu<br />
unterstützen, noch ein paar Informationen zu<br />
den Anforderungen (siehe weiter unten). Auf den<br />
ersten Blick sieht das nach Arbeit aus, ist es aber<br />
nicht.<br />
Wenn die Klassengemeinschaft funktioniert,<br />
hält sich der zeitliche Aufwand in Grenzen und<br />
beschränkt sich auf zwei bis drei Abende pro<br />
Schuljahr, ein paar Telefonate und ein paar Emails.<br />
Für die Mitarbeit im Vorstand kommen durch die<br />
regelmäßig stattfindenden Vorstandssitzungen<br />
ein paar Abende hinzu.<br />
Der Vorstand des Elternvereins heißt Sie recht<br />
herzlich willkommen!<br />
Aufgaben der Klassenelternvertreter/innen<br />
• Unterstützung der Klassenvorstände in<br />
ihrem Bestreben, ein positives Klima in der<br />
Klasse herzustellen und zu erhalten<br />
• Wahrung der Interessen des Elternvereins in<br />
den einzelnen Klassen<br />
• Übermittlung von Anregungen, Wünschen<br />
und Beschwerden der Klasseneltern an den<br />
Vorstand des Elternvereins<br />
• Artikulieren der Klasseninteressen<br />
gegenüber dem Vorstand des Elternvereins<br />
• Versuche durch Gespräche mit Eltern,<br />
Schüler/innen und Lehrer/innen, Probleme<br />
zu lösen<br />
• Wahrnehmen des gemeinsamen Erziehungsauftrags<br />
von Schule und Elternhaus<br />
• Information über die Pflichten von Eltern<br />
und Elternvertretern<br />
Eigenschaften der Klassenelternvertreter/innen<br />
• Verantwortungsbewusstsein gegenüber<br />
Kindern<br />
• Solidarität, Verantwortung auch für andere<br />
übernehmen<br />
• Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem<br />
• Organisationstalent, um die Klassen- und<br />
Schulgemeinschaft zu fördern<br />
• Verschwiegenheit gegenüber Dritten bei<br />
besonderen Problemen<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 53
Beratungsstelle<br />
Hilfe für Betroffene und Angehörige<br />
Die Diplomsozialarbeiterinnen Andrea Bauer und Anna Stumvoll haben interessierten<br />
Lehrer/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> die Beratungsstelle EGO vorgestellt. Im anschließenden<br />
Gespräch standen Fragen zu konkreten Fällen und Vorgehensweisen im Vordergrund.<br />
Fast jeder Mensch kennt in seinem<br />
Familienumfeld oder in seinem Freundeskreis<br />
Personen, die einen problematischen Umgang<br />
mit Alkohol oder mit illegalen Substanzen<br />
haben. Nicht wenige sind sich selbst bewusst,<br />
dass ihnen in diesem Bereich Gefahr droht.<br />
Eine wichtige Einrichtung, die bei solchen<br />
Problemen Unterstützung leistet, ist die<br />
Beratungsstelle EGO der pro mente OÖ.<br />
„Uns ist wichtig, dass viele Menschen unsere<br />
Angebote kennen und sich Unterstützung<br />
holen. Dabei sind wir nicht nur für direkt<br />
Betroffene da, sondern auch für Angehörige<br />
eine Anlaufstelle. Wir unterliegen einer<br />
strengen Verschwiegenheitspflicht, es werden<br />
keine Informationen über unsere<br />
Gespräche weitergegeben“, erzählen die beiden<br />
Sozialarbeiterinnen. Wichtig ist, dass<br />
Personen, die in diesem Bereich Probleme<br />
haben, möglichst frühzeitig in die Beratung<br />
kommen. Gerade beim ersten Auftreten von<br />
Schwierigkeiten ist es oft noch leichter, Hilfe<br />
zu leisten. Dies ist mit ein Grund, warum die<br />
Beratungsstelle Kontakt zu Schulen sucht, um<br />
hier ihre Angebote vorzustellen.<br />
Massive Fehlstundenzahlen, Vernachlässigung<br />
der eigenen Pflichten oder gesundheitliche<br />
Probleme können Hinweise auf Probleme<br />
im Alkohol- oder im Drogenbereich sein.<br />
„Wichtig ist es, Betroffene mit den eigenen<br />
Beobachtungen zu konfrontieren, auch<br />
wenn das nicht immer einfach ist“, erklärte<br />
beim Gespräch mit den Lehrer/innen Frau<br />
Bauer, die auch die Unterstützung für die<br />
Angehörigen be<strong>to</strong>nt hat. Hinsehen, Probleme<br />
wahrnehmen und kompetente Hilfe organisieren<br />
sind die besten Vorgehensweisen, wenn<br />
Menschen gefährliches Verhalten mit Alkohol<br />
oder Drogen an den Tag legen.<br />
Das Ego <strong>Braunau</strong> befindet sich in der<br />
Ringstraße 45 und ist unter 07722/84678<br />
erreichbar.
Künstler<br />
Ein Schauspieler und Regisseur<br />
zu Besuch in der <strong>HTL</strong><br />
Karl Markovics, einer der renommiertesten Schauspieler Österreichs<br />
und Regisseur des vielfach ausgezeichneten Films „Atmen“, wird am<br />
22. Jänner 2013 in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> seinen Film präsentieren.<br />
der Film 2011 bei den 64. Filmfestspielen<br />
von Cannes mit dem Prix Europa Cinemas<br />
Label ausgezeichnet. „Atmen“ erhielt weiters<br />
den Ha<strong>up</strong>tpreis bei Sarajevo Film Festival<br />
2011 und den Ha<strong>up</strong>tpreis in der Kategorie<br />
„Film“ beim 35. Sao Paulo International Film<br />
Festival 2011. In 2012 wurde „Atmen“ mit dem<br />
Österreichischen Filmpreis in der Kategorie<br />
„Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“ ausgezeichnet.<br />
Der Film „Atmen“ erzählt von Roman Kogler,<br />
der wegen Todschlag eine Haftstrafe absitzt<br />
und nun als Neunzehnjähriger vor seiner<br />
vorzeitigen Haftentlassung steht. Roman ist<br />
verschlossen, ein Einzelgänger ohne Familie.<br />
Ausgerechnet der Job als Bestatter ermöglicht<br />
ihm, eine langsame Rückkehr in ein normales<br />
Leben. Die Kritik hat „Atmen“ sehr gelobt und<br />
vor allem den ruhigen und sehr nüchternen<br />
Stil hervorgehoben. Hervorragend auch die<br />
packende Geschichte, die erzählt wird.<br />
Karl Markovics ist einer der bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Schauspieler Österreichs.<br />
Er begann in den 90er-Jahren mit dem<br />
Theaterspielen in Wien und wurde nach<br />
wenigen Jahren für den Film entdeckt. Vor<br />
allem durch seine Rolle als Bezirksinspek<strong>to</strong>r<br />
S<strong>to</strong>ckinger in der Krimireihe „Kommissar Rex“<br />
wurde er einem breiteren Publikum bekannt.<br />
In den Filmen „Hinterholz 8“, „Late Show“,<br />
„Geboren in Absurdistan“ und „Komm, süßer<br />
Tod“ spielte er jeweils Ha<strong>up</strong>trollen. Der Film<br />
„Die Fälscher“, in dem er die Ha<strong>up</strong>trolle des<br />
Salomon Sorowitsch spielte, wurde 2007 mit<br />
dem Oscar für den „Besten fremdsprachigen<br />
Film“ ausgezeichnet. Mehrmals hat Markovics<br />
bereits Theaterstücke inszeniert. 2011 gab er<br />
mit dem Spielfilm „Atmen“ sein Debüt als<br />
Regisseur und Drehbuchau<strong>to</strong>r.<br />
Karl Markovics wird am 22. Jänner Schüler/<br />
innen im Anschluss an die Filmvorführung für<br />
Fragen zur Verfügung stehen. Am Abend wird<br />
es um 19:00 eine öffentliche Vorführung des<br />
Filmes im Movieplexx geben, Markovics wird<br />
danach seinen Film erläutern.<br />
Karl Markovics hat für seine Arbeit bereits<br />
eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. So<br />
wurde u.a. 2007 und 2008 mit dem Romy<br />
in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler“<br />
ausgezeichnet und erhielt 2008 den Großen<br />
Diagonale-Schauspielpreis für herausragende<br />
Leistungen. 2010 wurde ihm der Nestroy-<br />
Ring verliehen. Internationale Anerkennung<br />
erhielt er für seinen Film „Atmen“, so wurde<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 55
Neu in der <strong>HTL</strong>?<br />
Alles für die Anmeldung<br />
Die wesentlichsten Termine und Informationen für<br />
eine Anmeldung in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Hier kannst du dir die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ansehen<br />
• SCHNUPPERTAGE:<br />
Fünf Stunden <strong>HTL</strong> – Führung und<br />
Unterrichtsteilnahme; Begleitung durch<br />
Erziehungsberechtigte möglich bzw.<br />
erwünscht; telefonische Anmeldung<br />
(07722/83690)<br />
• MÄDCHEN-TECHNIK-TAGE:<br />
Freitag, 23. und Samstag, 24.11.2012 –<br />
optimale Informationen für die angehende<br />
<strong>HTL</strong>erin – telefonische Anmeldung<br />
• TAG DER OFFENEN TÜR:<br />
Freitag, 30. November 2012 von 9.00-17.00<br />
• INFORMATIONSNACHMITTAG:<br />
Freitag, 15. Februar 2013 von 13.00 bis<br />
17.00 endgültige Anmeldung<br />
Hier erhältst du wichtige Informationen<br />
• Schulinfo – gegen telefonische<br />
Anforderung und auf der <strong>HTL</strong> Homepage<br />
einseh- bzw. downloadbar auf der <strong>HTL</strong>-<br />
Homepage: www.<strong>htl</strong>-braunau.at<br />
• durch den monatlichen <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>-<br />
Newsletter: Anforderung bei a.planitzer@<br />
eduhi.at<br />
• durch die Schulzeitung „<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>“<br />
– bitte ebenfalls bei obiger Mailadresse<br />
anfordern<br />
Orginal-Halbjahreszeugnis in der Schule<br />
vorgelegt wird – dies ist von Freitag, 15.<br />
Februar 2013 bis Freitag, 7. März 2013<br />
möglich.<br />
• Eine Benachrichtigung über eine vorläufige<br />
Platzzusage erfolgt Mitte April 2012.<br />
• Die Anmeldefrist endet am Freitag, 7.<br />
März 2013.<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> beginnt jedes Jahr mit mindestens<br />
acht parallelen ersten Klassen: drei<br />
Klassen Elektronik, eine Klasse Elektrotechnik<br />
und zwei Klassen Mechatronik in den höheren<br />
Abteilungen, sowie je eine Klasse in der<br />
Fachschule für Elektronik und der Fachschule<br />
für Elektrotechnik.<br />
Je nach Zahl der Repetenten ist Platz für<br />
rund 260 Schüler/innen. In den letzten<br />
Jahren konnten alle Bewerber/innen, die die<br />
Anmeldebedingungen erfüllten, aufgenommen<br />
werden.<br />
Die Schüler/innen werden für die Aufnahme<br />
nach ihren Leistungen gereiht. Dazu werden die<br />
Noten in Mathematik (zählt doppelt), Deutsch<br />
und Englisch herangezogen. Genaue Auskünfte<br />
hiezu gibt es bei den Schn<strong>up</strong>pertagen und am<br />
Tag der offenen Tür.<br />
Was man zur konkreten Anmeldung wissen<br />
sollte<br />
• Anmeldung ab 7. Jänner 2013;<br />
Anmeldeformulare auf der Homepage<br />
oder gegen telefonische Anforderung<br />
(07722/83690)<br />
• Die Anmeldung ist erst gültig, wenn das<br />
Diese Ausgabe wurde zur Gänze vom<br />
Absolventenverein der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> finanziert.<br />
Österreichische Post AG<br />
Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> Nr. 71<br />
Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />
56 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>