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htl up to date - HTL Braunau

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Los geht‘s!<br />

Film-Tage<br />

<strong>HTL</strong> Team stellt in<br />

Wien aus | 10<br />

China<br />

Schüler/innen im<br />

Reich der Mitte | 12<br />

Auslandszivildienst<br />

Absolvent enteckt<br />

Nicaragua neu | 28<br />

Unsere Neuen<br />

Verstärkung für das<br />

<strong>HTL</strong>-Team | 44<br />

<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong><br />

Höhere Technische Bundeslehranstalt<br />

und Bundesfachschule <strong>Braunau</strong>/Inn<br />

Neues aus der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> – Ausgabe 71 (Ok<strong>to</strong>ber 2012)<br />

www.<strong>htl</strong>-braunau.at


Inhalt | Edi<strong>to</strong>rial<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser!<br />

Österreich zählt zu den Ländern mit den ältesten<br />

Lehrkräften. Nur in Deutschland und Italien<br />

sind sie noch älter.<br />

Inhalt<br />

Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> wirkt dieser Entwicklung<br />

entgegen und hat allein in den letzten Jahren<br />

mehr als 20 neue Lehrkräfte aufgenommen.<br />

Besonders erfreulich ist dabei, dass immer<br />

mehr Absolventen an ihre frühere Bildungsstätte<br />

zurückkehren, dass sie ihre Schule nicht<br />

nur als Ausbildungsplatz, sondern nun auch<br />

als Arbeitsplatz schätzen. Aus einer einzigen<br />

ehemaligen Klasse (Matura 1996) konnten<br />

erst kürzlich drei Diplomingenieure gewonnen<br />

werden.<br />

Für Europa fordert die EU-Kommission dringend<br />

Reformen, um den Lehrberuf attraktiver<br />

zu machen. Ob das mit ständig steigenden<br />

Anforderungen an die Lehrerschaft bis an<br />

die Grenzen der Belastbarkeit möglich ist<br />

(immer mehr Erziehungsaufgaben, individuelle<br />

Förderung, Ausgleich von Lerndefiziten,<br />

Eingehen auf einzelne Bedürfnisse, generell<br />

Vermittlung von in der Gesellschaft verloren<br />

gegangenen Werten wie Sparsamkeit, Fairness,<br />

Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit, Zukunftsorientierung,<br />

Vertrauen …), wage ich zu<br />

bezweifeln.<br />

Seite<br />

3<br />

6<br />

11<br />

19<br />

36<br />

47<br />

50<br />

Artikel<br />

Schulstart<br />

Frauen in die Technik<br />

Big Band<br />

Interessanter Ferialjob<br />

Fußball & Technik<br />

Summer School<br />

Auslandserfahrungen<br />

Impressum<br />

erscheint:<br />

4 x pro Jahr<br />

titelbild:<br />

Michael Puttinger<br />

auflage:<br />

3.500 Stück<br />

redaktion:<br />

an<strong>to</strong>n planitzer, sabine schwaiger<br />

au<strong>to</strong>r(inn)en:<br />

layout, satz:<br />

hans blocher, an<strong>to</strong>n planitzer, teresa sporrer,<br />

mathias fasching, maximilian gruber, franz<br />

mühringer, konstantin korntner, elisabeth<br />

salomon, silvia koblechner, stephanie huber,<br />

johanna siegl, melanie witzmann, nicole<br />

kreuzhuber, simon schlager, alexander neuwirth,<br />

julia maurer, julia höchsmann, björn kronbiegl,<br />

felix gradinaru, lena kühleitner, <strong>to</strong>bias stachl,<br />

lisa bernbacher, michael pointner, anna<br />

priewasser, kurt hurab, thomas faschang,<br />

jakob feldbacher, joe schwaiger, elternverein<br />

hans blocher, an<strong>to</strong>n planitzer, lukas hackl, thomas wagner<br />

lek<strong>to</strong>rat:<br />

fo<strong>to</strong>s & grafiken:<br />

elisabeth schaufler, sabine schwaiger<br />

wenn nicht anders angegeben, dann privat<br />

(dominik knoll, alexander neuwirth,<br />

david huber, u.a.)<br />

herausgeber, medieninhaber, verleger:<br />

<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> eigenverlag & redaktion<br />

hans blocher, <strong>htl</strong> braunau<br />

osternbergerstr. 55, 5280 braunau<br />

tel: +43 (0)7722 83690, fax: -225<br />

www.<strong>htl</strong>-braunau.at<br />

office@<strong>htl</strong>-braunau.at<br />

2 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Neues Jahr, neues Glück<br />

Mit Schwung ins<br />

neue Schuljahr<br />

Acht erste Klassen, neue Lehrerinnen und Lehrer, Peers als Hilfe beim Einstieg,<br />

Pläne für eine weitere Nicaragua-Reise, Besuch aus China, Projekte mit Firmen,<br />

Wettbewerbserfolge, auch im Herbst, … viel tut sich wieder in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>.<br />

1078 Schülerinnen und Schüler besuchen<br />

2012/2013 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Das mag im<br />

ersten Moment nach einem leichten Rückgang<br />

aussehen, ist aber ein voller Erfolg. Denn die<br />

Zahl der Fünfzehnjährigen geht seit Jahren<br />

stark zurück. Auch die 174 Schülerinnen gelten<br />

uns als Erfolg, besuchen mit ihnen doch in diesem<br />

Jahr mehr Mädchen die <strong>HTL</strong> als je zuvor.<br />

Zusammen mit den Schülern werden sie von<br />

21 Lehrerinnen und 92 Lehrern unterrichtet,<br />

89 davon sind an der <strong>HTL</strong> voll beschäftigt.<br />

Der Zuspruch zur <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist weiterhin<br />

ungebrochen, in den acht ersten Klassen sitzen<br />

insgesamt 259 Schüler/innen.<br />

Doch worauf gründet nun eigentlich der<br />

Erfolg der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>? Besonderer Schwung<br />

kommt aus den Aktivitäten, die zusätzlich zum<br />

regulären Unterricht stattfinden. So werden im<br />

kommenden Jahr insgesamt 141 Schülerinnen<br />

und Schüler in der Öffentlichkeitsarbeit mithelfen.<br />

Sie werden die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> am Tag<br />

der offenen Tür, bei den Schn<strong>up</strong>pertagen<br />

oder auch bei Bildungsmessen vorstellen.<br />

Knapp 40 Schülerinnen und Schüler sind im<br />

Redaktionsteam der <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> und berichten<br />

als Jungjournalisten über die <strong>HTL</strong> und<br />

alles was sie sonst noch bewegt. Als „Helping<br />

Peers“ helfen weitere 40 Schülerinnen und<br />

Schüler den Erstklässer/innen, sich gut in ihrer<br />

neuen Schule zurechtzufinden. Und knappe<br />

50 Schülerinnen und Schüler geben in der Big<br />

Band ein deutlich hörbares Lebenssignal ab.<br />

Weitere 15 Schülerinnen und Schüler arbeiten<br />

in der Bibliotheksgr<strong>up</strong>pe des LIZ.<br />

Daneben gibt es zahlreiche Freigegenstände<br />

und Arbeitsgr<strong>up</strong>pen. Sehr viele Schülerinnen<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 3


und Schüler lernen zum Beispiel Spanisch,<br />

einige wagen sich auch an Russisch. In den<br />

höheren Klassen werden im Freigegenstand<br />

ECON die Englischkenntnisse verbessert.<br />

Ein breites Feld bietet der technische Bereich:<br />

Das Projekt Oc<strong>to</strong>pus ermöglicht Forschung<br />

im naturwissenschaftlichen Bereich, Vertiefung<br />

im Informatikbereich oder Anwendung der<br />

Robotik-Kenntnisse und bereitet nicht zuletzt<br />

auf die Informatik-Olympiade vor. Gleichzeitig<br />

wird auf die Persönlichkeitsbildung Wert<br />

gelegt. In den Abschlussklassen gibt es den<br />

Freigegenstand „Kommunikation und<br />

Persönlichkeit“, der die zukünftigen Absolvent/<br />

innen zu Studium und Arbeit hinführt.<br />

Und was wäre die <strong>HTL</strong> ohne ihre vielen<br />

Veranstaltungen? Allen voran wird der<br />

Schulball am 18. Jänner 2013 wieder mehr als<br />

2500 Gäste auf mehreren Ebenen unterhalten.<br />

Für die Abschlussklassen sind außerdem<br />

die Studieninformationsbörse am 11. Februar<br />

und die Jobbörse am 12. März interessant.<br />

Namhafte Fachhochschulen und Universitäten<br />

konkurrieren bei diesen Veranstaltungen mit<br />

mehr als 50 Firmen um unsere Absolvent/<br />

innen.<br />

Natürlich kommt auch die Kultur nicht zu kurz:<br />

Im Ok<strong>to</strong>ber liest der Schriftsteller Vladimir<br />

Vertlib, für November ist ein Jazzkonzert geplant,<br />

im Jänner wird Karl Markovics seinen<br />

Film „Atmen“ vorstellen.<br />

Doch mit all dem ist nur ein Teil der Aktivitäten<br />

genannt, die in der <strong>HTL</strong> im kommenden<br />

Schuljahr zusätzlich zum Unterricht stattfinden.<br />

Ca. 2600 Wochenstunden Unterricht gibt es in<br />

der <strong>HTL</strong>, wenn man den Gr<strong>up</strong>penunterricht<br />

separat zählt, knapp 100 technische Projekte<br />

werden im Bereich der Abschlussklassen durchgeführt<br />

und 64 Projekte gibt es in den vierten<br />

Klassen im Rahmen des Projektunterrichts<br />

Allgemeinbildung.<br />

Das zahlt sich aus, wie uns jedes Jahr wieder<br />

auch die Wettbewerbserfolge zeigen. Schon<br />

Ende Ok<strong>to</strong>ber wird ein <strong>HTL</strong>-<strong>Braunau</strong>-Projekt<br />

beim österreichweiten TÜV-Wettbewerb vorne<br />

mit dabei sein. Zwei <strong>HTL</strong>-Projekte sind bei der<br />

„Erfindermesse“ in Nürnberg vertreten und<br />

ein Projekt wird bei der ISWEEEP, der Int.<br />

Sustainable World Project Olympiade 2013 in<br />

Hous<strong>to</strong>n/Texas (USA), präsentiert.<br />

Projekte laufen auch immer mit unseren beiden<br />

Schulpartnerschaften. Zwischen 30 und<br />

40 Schülerinnen und Schüler aus den dritten<br />

und vierten Klassen werden auch heuer wieder<br />

drei Wochen lang durch Nicaragua reisen<br />

und danach in und mit unserer Partnerschule<br />

IPLS León Projekte abwickeln. Besuch von<br />

Lehrerinnen und Lehrern aus Nicaragua wird<br />

4 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Jazz<br />

es natürlich auch geben und die gemeinsamen<br />

Projekte im Bereich „Alternativenergien“ werden<br />

vorangetrieben werden. Besuch wird auch<br />

aus China erwartet: Im Frühjahr 2013 steht ein<br />

Besuch der Pekinger Partnerschule ins Haus.<br />

Kommunikationstage für die ersten Klassen<br />

wird es geben und natürlich werden auch<br />

die Sportwochen, die Schulschikurse und die<br />

Abschlusslehrfahrten viel zur Verbesserung<br />

der Klassengemeinschaft beitragen. Auch<br />

Sprachwochen sind in Planung: Nach London<br />

oder Malta soll es gehen.<br />

All diese vielen Aktivitäten sind natürlich aufgrund<br />

der Größe der Schule möglich, wären<br />

ohne das Engagement unzähliger Lehrer/<br />

innen und Schüler/innen aber nicht denkbar.<br />

Doch gerade weil es dieses Engagement gibt,<br />

gehören die Offenheit und Lebendigkeit seit<br />

Jahrzehnten zum Wesen der <strong>HTL</strong>. Die gesamte<br />

Schulgemeinschaft trägt und unterstützt diese<br />

„besondere Note“ der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Und<br />

darum sind wir auch heuer wieder mit Schwung<br />

und Lebendigkeit im neue Schuljahrunterwegs!<br />

„New Project“ swingt und rockt für guten Zweck<br />

Passend zum Nikolaus gibt’s am Donnerstag, den 6. 12. 2012,<br />

um 20 Uhr in der <strong>HTL</strong> ein <strong>to</strong>lles Konzert von „New Project“<br />

zu Gunsten des Kinderschutzzentrums <strong>Braunau</strong>.<br />

Die Combo „New Project“ besteht aus sieben<br />

begeisterten Musikern – Sepp Schausberger<br />

(tp, voc), Kalman Pozar (as), Martin Zaglmayer<br />

(tb, voc), Markus Breyer (g, voc), Helmut<br />

Berndorfer (dr), Siegi Horvath (b, voc), und Toni<br />

Herrmann (p, voc), die sich alle in der regionalen<br />

Musikbranche bereits bestens etabliert haben.<br />

Das abwechslungsreiche Reper<strong>to</strong>ire umfasst<br />

bekannte Stücke aus der Swing Ära (Bei mir bist<br />

du schön, All of me, Georgia ...) über Lieder der<br />

Oldies- und Soul-Zeit (z.B. Nummern von Ray<br />

Charles oder den Blues-Brothers-Filmen) bis hin<br />

zu modernen Interpretationen, die beim Publikum<br />

ebenfalls einen hohen Wiedererkennungsfak<strong>to</strong>r<br />

haben.<br />

Durch die Arrangements der Stücke treten<br />

mehrstimmige Bläser- und Vokalsätze in den<br />

Vordergrund. Dabei legt die Combo großen Wert<br />

auf mitreißende Rhythmen vom Swing bis zum<br />

Blues-Rock. Besondere Highlights sind jedoch die<br />

solistischen Improvisationen, die das Publikum<br />

immer wieder in Begeisterung versetzen.<br />

Karten gibt’s ab 12. November in der Raika<br />

<strong>Braunau</strong> und in der <strong>HTL</strong>.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 5


Frauen und Technik<br />

Mädchen und Frauen zur<br />

Technik ermutigen<br />

Der Mädchenanteil an der <strong>HTL</strong> beträgt 16% und es sollen mehr<br />

werden. Im Interview erklärt AV Wagner, Organisa<strong>to</strong>r der Mädchen-<br />

Technik-Tage, warum seiner Meinung nach die <strong>HTL</strong> eine sehr<br />

gute Ausbildungsmöglichkeit für Mädchen darstellt und warum<br />

noch viel mehr Mädchen einen guten Platz in der <strong>HTL</strong> hätten.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: 174 Schülerinnen an der <strong>HTL</strong>,<br />

das sind im Vergleich mit anderen <strong>HTL</strong>s, aber<br />

auch im Vergleich mit den Schülerzahlen vor<br />

15 Jahren, eine große Anzahl. Warum besuchen<br />

Schülerinnen die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>?<br />

Wagner: 174 Schülerinnen klingen für mich<br />

nicht sehr viel, wichtiger scheint mir, dass wir<br />

drei Klassen haben, in denen der Mädchenanteil<br />

höher als 50% ist. Warum kommen die Mädchen<br />

zu uns, warum schaffen wir es besser Mädchen<br />

anzusprechen als andere <strong>HTL</strong>s? Ich glaube,<br />

dass es eine große Gr<strong>up</strong>pe Mädchen gibt, die<br />

sich grundsätzlich für Naturwissenschaften,<br />

Informatik oder generell Technik interessieren.<br />

Mädchen wünschen sich mit 16 einen Roller,<br />

um mobil zu sein, sie können mit Handys oft<br />

besser umgehen als wir Erwachsenen. Die<br />

meisten Mädchen sind aber ganz einfach vorsichtiger<br />

mit den Entscheidungen etwas nicht<br />

so Gewohntes zu machen – und die technische<br />

Ausbildung für Mädchen ist leider noch immer<br />

etwas Ungewöhnliches.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wie schaft es die <strong>HTL</strong>, diese<br />

Scheu azubauen?<br />

Wagner: Durch die Mädchen-Technik-Tage<br />

versuchen wir zu zeigen, wie unsere Schule<br />

funktioniert. Wir spannen unsere Schülerinnen<br />

ein, sie zeigen, wie das Klima in der Schule ist,<br />

dass man sich bei uns wohlfühlt, obwohl – oder<br />

vielleicht sogar weil – man sehr viel lernt.<br />

Häufig sind in unserer Schule wirklich selbstbewusste<br />

junge Frauen zu finden, denen die traditionellen<br />

Frauenberufe wenig zusagen. Bei den<br />

Eltern, aber auch bei manchen Schülerinnen<br />

spielen natürlich auch die wirklich guten<br />

Berufsaussichten eine wichtige Rolle. Und<br />

last but not least wissen einige Schülerinnen,<br />

dass eine <strong>HTL</strong>-Ausbildungen eine hervorragende<br />

Vorbereitung für ein Naturwissenschaf<strong>to</strong>der<br />

Technik-Studium ist. Fast alle Technik-<br />

Studentinnen kommen aus <strong>HTL</strong>s.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Eigentlich könnten Sie ja mit der<br />

Steigerung bei den Schülerinnenzahlen zufrieden<br />

sein. Warum wollen Sie noch mehr Mädchen?<br />

Wagner: Die Zahl der Schülerinnen, die neu<br />

in die <strong>HTL</strong> einsteigen, ist in den letzten Jahren<br />

in etwa gleich geblieben, etwa 40 Schülerinnen<br />

beginnen jedes Jahr neu. Ich weiß aber, dass es<br />

viel mehr Mädchen gibt, die Talent für unsere<br />

Ausbildung haben und sich einfach unsere<br />

Schule anschauen sollten. Die Mädchen-<br />

Technik-Tage, die Schn<strong>up</strong>pertage, aber auch<br />

Gespräche mit Schülerinnen, die aktuell die<br />

<strong>HTL</strong> besuchen, sind gute Möglichkeiten,<br />

um sich einfach informieren zu können, um<br />

Sicherheit zu gewinnen, ein Gefühl für eine<br />

<strong>HTL</strong> Ausbildung zu bekommen, herauszufinden,<br />

ob es passen kann.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wenn Sie in diesem<br />

Zusammenhang Wünsche frei hätten, was würden<br />

Sie sich wünschen?<br />

Wagner: Ich würde mir sehr wünschen,<br />

dass Lehrerinnen und Lehrer sowohl an den<br />

Ha<strong>up</strong>tschulen als auch an den Gymnasien<br />

Mädchen, die eine Neigung im Bereich der<br />

Naturwissenschaften, der Mathematik oder der<br />

Informatik haben, ermutigen, sich über eine<br />

<strong>HTL</strong>-Ausbildung zu informieren und ihnen<br />

6 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Frauen und Technik<br />

eine solche auch nahelegen. Und ich würde<br />

mir wünschen, dass Eltern ihren Töchtern bei<br />

der Schul- und Berufswahl auch die wirklich<br />

zukunftsträchtigen Ausbildungen nahebringen.<br />

In diesen Bereichen wird es in Zukunft gut<br />

bezahlte und sichere Arbeitsplätze und interessante<br />

Studienplätze geben. Wir, und damit<br />

meine ich uns alle, werden unseren Wohlstand<br />

nur durch qualitativ hochwertige Produkte, die<br />

am Weltmarkt gefragt sind, sichern können.<br />

Dafür benötigen wir immer mehr Mitarbeiter/<br />

innen mit guter technischer Basisausbildung.<br />

Diese Mitarbeiterinnen werden deutlich besser<br />

verdienen als die Kolleginnen in anderen<br />

Branchen. Frauen mit technischer Ausbildung<br />

sind für Spitzenpositionen gesucht. Wir wünschen<br />

uns, dass möglichst viele dieser zukünftigen<br />

weiblichen Führungskräfte aus unserer<br />

Schule kommen.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Danke für das Gespräch!<br />

Mädchen-Technik-Tage: Freitag, 23.11. und Samstag, 24.11.2012<br />

Bei den Mädchen-Technik-Tagen haben Schülerinnen der 7. und 8. Schulstufe die Möglichkeit die<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und die dort angebotene Ausbildung näher kennen zu lernen.<br />

In kleinen Gr<strong>up</strong>pen können die Teilnehmerinnen unter der speziellen Betreuung von Schülerinnen<br />

höherer Klassen in einzelnen Ausbildungsbereichen erste Erfahrungen sammeln. So kann man selber<br />

in der mechanischen und elektrotechnischen Werkstätte, im Chemie- und Informatikbereich, aber<br />

auch auf dem Gebiet der elektrotechnischen Grundlagen tätig sein.<br />

Eine Teilnahme an den Mädchen-Technik-Tagen ist für einzelne Halbtage, einen Tag oder auch für<br />

beide Tage möglich. Man kann also am Freitag, 23. November um 8.00 oder um 13.00 beginnen,<br />

am Samstag, 24. November 2011 beginnt die Veranstaltung um 8.00. Am Freitag enden die<br />

Arbeitsgr<strong>up</strong>pen um 16.30, am Samstag um 11.00. Interessierte Mädchen können im Internat<br />

Osternberg übernachten und so auch gleich das Internat kennen lernen. Eltern, die ihre Töchter<br />

begleiten, haben die Möglichkeit sich bei einem Gespräch und einem Rundgang durch die <strong>HTL</strong><br />

genauer über die Schule zu informieren.<br />

Nähere Auskünfte gibt es unter 07722/83690/250 (AV Wagner) oder DW 251 (Bildungsberater<br />

Planitzer).<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 7


Frauen<br />

<strong>HTL</strong>-Ausbildung – eine<br />

hervorragende Grundlage<br />

Vier Absolventinnen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, die vor 25 Jahren ihre <strong>HTL</strong>-<br />

Ausbildung abgeschlossen haben, berichten von ihren Erfahrungen<br />

nach der <strong>HTL</strong> und nehmen zu ihrer Ausbildung Stellung.<br />

Die Zahl der Schülerinnen war in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

bis etwa zur Jahrtausendwende gering. Nur zwei<br />

Abschlussklassen hatten in diesem Zeitraum vier<br />

Schülerinnen – die 5 BE 1987 und die 5 AN 1996.<br />

Anlässlich ihres 25jährigen Maturajubiläums<br />

sind alle vier Schülerinnen an „ihre“ Schule<br />

zurückgekommen. Die <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> nimmt<br />

dies zum Anlass, um die vier kurz vorzustellen<br />

und über ihren Arbeitsweg zu berichten. Die<br />

Absolventinnen wurden dabei gefragt, wie sie<br />

die <strong>HTL</strong>-Ausbildung heute sehen und ob sie als<br />

Frauen im doch sehr männerdominierten Umfeld<br />

Benachteiligung erfahren haben.<br />

Sharma Doris, geborene Böhmer, hat im Anschluss<br />

an die <strong>HTL</strong> in der Telefunken <strong>Braunau</strong> zu arbeiten<br />

begonnen. Sie war in der Qualitätssicherung und<br />

in der Fertigungsüberwachung für Halbleiter<br />

beschäftigt. Als 1993 das Telefunkenwerk auf<br />

die Philippinen übersiedelt wurde, war sie als<br />

Prozessingenieurin wesentlich am Neuaufbau<br />

beteiligt und hat 1993 und 1994 in Manila<br />

gearbeitet. Nach Projektabschluss ist sie zurück<br />

nach Österreich gekommen und war 1995<br />

und 1996 bei Telefunken in Vöcklabruck tätig.<br />

Aufgrund ihrer internationalen Erfahrungen<br />

wurde sie von Telefunken dann nach Indien<br />

entsandt und hat dort von 1996 bis 1998 am Aufbau<br />

eines Werkes mitgearbeitet. 1998 ist sie dann nach<br />

Frankreich und später nach England gegangen und<br />

hat eine Tochter und einen Sohn bekommen. Seit<br />

2008 ist sie in Wien und arbeitet zur Zeit an der<br />

Amerikanischen Schule in Wien. „Mir hat die <strong>HTL</strong>-<br />

Ausbildung ein sehr interessantes, internationales<br />

Arbeitsfeld erschlossen und sie war mir immer<br />

eine sehr solide Grundlage. Ich bin sehr gerne als<br />

Ingenieurin tätig gewesen und habe wegen meines<br />

Frau-Seins in meinem Arbeitsumfeld nie Nachteile<br />

verspürt. Im Gegenteil, ich denke, dass mir soziale<br />

Kompetenz und Gespür für kulturelle Unterschiede<br />

Nächste Haltestelle:<br />

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Frauen<br />

eine große Hilfe bei meinen Auslandseinsätzen<br />

und -aufenthalten waren.“<br />

Dobetsberger Barbara, geborene Hager, hatte<br />

ihren Arbeitseinstieg bei der PSG GmbH in<br />

Burghausen, wo sie vor allem im CAD-Bereich<br />

für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik tätig<br />

war. Sie war dort von 1987 bis 1996 tätig.<br />

Danach war sie von 1996 bis 2008 bei Lang und<br />

Peitler im CAE-Bereich tätig und hat dort auch<br />

verschiedene Projekte geleitet. Seit 2008 ist sie<br />

bei der Spiratec AG beschäftigt. 2004 ist ihre<br />

Tochter zur Welt gekommen, sie ist deshalb<br />

auf eine Teilzeitbeschäftigung gewechselt. „Mir<br />

hat die umfassende und allgemeine technische<br />

Ausbildung, die ich in der <strong>HTL</strong> erhalten<br />

habe, eine wirklich gute Grundlage für meine<br />

Arbeitsplätze in den verschiedenen technischen<br />

Büros ermöglicht. Ich weiß, dass Technikerinnen<br />

in vielen Firmen aufgrund ihrer sozialen<br />

Fähigkeiten sehr geschätzt werden. Einige Firmen<br />

wollen deshalb Frauen bewusst in ihren Teams<br />

haben. Ich habe in den Firmen, wo ich tätig war,<br />

keine Diskriminierung erfahren.“<br />

Vierlinger Alexandra, geborene Simböck, hat<br />

nach der <strong>HTL</strong> eine halbjährige Weltreise gemacht<br />

und ist dann nach einigem Überlegen in den<br />

elterlichen Maler-Betrieb eingestiegen. Sie hat die<br />

Lehre gemacht und wurde 1992 Malermeister.<br />

Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und führt<br />

einen eigenen Betrieb, der sich traditioneller<br />

Handwerkstechnik verpflichtet fühlt und<br />

Materialien nach baubiologischen Kriterien<br />

verwendet. Am WIFI in Linz ist sie als Vortragende<br />

bei Meisterprüfungsvorbereitungskursen tätig<br />

und als Vorsitzende der Prüfungskommission<br />

nimmt sie Lehrabschlussprüfungen ab. „Ich habe<br />

in der <strong>HTL</strong> wirklich sehr viel gelernt und bereue<br />

keine Minute, dass ich in die <strong>HTL</strong> gegangen<br />

bin. Abgesehen davon, dass ich mir meine<br />

Wohnung selbst installiert habe, sind mir einfach<br />

die Grundbegriffe der Elektrotechnik geläufig<br />

und kann ich die auch praktisch umsetzen. Wir<br />

haben wirklich gute Lehrer gehabt und ich bin<br />

als Absolventin s<strong>to</strong>lz, dass die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

eine so gute Schule ist. Ich bin mir sicher, dass<br />

Frauen heutzutage im Bereich der Technik<br />

keinerlei Probleme haben. Mir ist auch keine<br />

Diskriminierung begegnet, das Einzige, was<br />

mir dazu einfällt, ist der Hinweis eines Siemens-<br />

Mitarbeiters bei einer Exkursion während<br />

meiner Schulzeit, dass Siemens nur die gesetzlich<br />

vorgeschriebene Frauenquote für Ingenieurinnen<br />

erfüllt und diese Frauen im Büro als techn.<br />

Zeichner sind, aber diese Zeiten sind lange<br />

vergangen und ich kann nur jedem interessierten<br />

Mädchen einen Beruf im Bereich der Technik<br />

empfehlen.“<br />

Wittmeier Johanna, geborene Schwarzmayr, war<br />

im Anschluss an die <strong>HTL</strong> eineinhalb Jahre bei<br />

B+R in Eggelsberg beschäftigt und ist dann zur<br />

Firma PSG GmbH gewechselt, wo sie fünfeinhalb<br />

Jahre vor allem in der Hardwareplanung und in<br />

der Dokumentation tätig war. Familienbedingt<br />

war sie dann sieben Jahre nicht berufstätig und<br />

seit 2002 arbeitet sie wieder bei der Firma PSG<br />

GmbH. Ihre Tochter und ihr Sohn besuchen zur<br />

Zeit die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. „Ich habe immer sehr<br />

gerne im Bereich der Technik gearbeitet und<br />

die <strong>HTL</strong>-Ausbildung hat mir einen sehr guten<br />

Einstieg ins Arbeitsleben ermöglicht. Obwohl<br />

ich meine Kinder nicht zur <strong>HTL</strong>-Ausbildung<br />

gedrängt habe, sind beide in die <strong>HTL</strong> gewechselt,<br />

vielleicht haben sich meine positiven Erfahrungen<br />

mit einer Tätigkeit im Bereich der Technik in<br />

ihrer Entscheidung niedergeschlagen. Für mich<br />

positiv ist auch, dass man im Bereich der Technik<br />

relativ leicht auf Teilzeitarbeit gehen kann. In allen<br />

Jahren meiner beruflichen Tätigkeit bin ich noch<br />

nie aufgrund meines Frau-Seins diskriminiert<br />

worden.“<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 9


Filmwettbewerb<br />

Auf großer Leinwand<br />

Einen besonderen Auftritt gibt es für ein Team aus der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> bei den<br />

Wiener Video und Film-Tagen. Ihr Filmbeitrag „Warum wir leben“ wird am<br />

Samstag, 20. Ok<strong>to</strong>ber, auf großer Leinwand gezeigt und besprochen.<br />

Die Wiener Video und Film-Tage haben<br />

einen ausgezeichneten Ruf bei jungen<br />

Filmschaffenden. In vier Tagen werden insgesamt<br />

51 Kurzfilme vorgeführt und zu jedem<br />

Film geben Filmprofis live ihr Feedback. Auch<br />

das Publikum im Kinosaal darf und soll mitreden<br />

und entsprechende Kommentare abliefern.<br />

Bereits die Einladung zu diesem Festival bedeutet,<br />

dass man einen guten Beitrag gemacht hat.<br />

Für den diesjährigen Wettbewerb sind Andreas<br />

Dobler, Fabian Hummer, Johanna Sigl und<br />

Johannes Sporrer (alle 3CHELS) mit ihrer<br />

Dokumentation „Warum wir leben“ nach<br />

Wien eingeladen. Sie haben am Ende des<br />

vergangenen Schuljahres im Rahmen einer<br />

Medienwoche ihren Beitrag erstellt. Das<br />

Besondere am Film ist sicherlich die Frage nach<br />

dem Sinn des Lebens. Sie ist keine einfach Kost<br />

und wird in Dokumentationen selten gestellt.<br />

Bemerkenswert ist auch die Umsetzung – der<br />

sehr ruhig gehaltene Film lebt von den unterschiedlichen<br />

Meinungen, die von den vier<br />

Projektteilnehmer/innen eingeholt und wirklich<br />

gut zusammengeschnitten wurden. Die<br />

Dokumentation ist auf der <strong>HTL</strong>-Homepage<br />

unter http://www.<strong>htl</strong>-braunau.at/aktivitaeten/<br />

kunst-und-kultur/medientage-2012/warumwir-leben.html<br />

einsehbar.<br />

Mit den Schüler/innen freut sich Georg<br />

Kreilinger, der für den Videoworkshop verantwortlich<br />

war und ihn zusammen mit An<strong>to</strong>n<br />

Planitzer organisiert hat. Besonderen Anteil<br />

am Erfolg haben Tanja Schmoller, Absolventin<br />

der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und der FH Salzburg (Multi-<br />

Media Art) sowie ihre Kollegin Katharina<br />

Pichler, die den Workshop inhaltlich und technisch<br />

geleitet und die Schüler/innen wirklich<br />

hervorragend beraten und betreut haben.<br />

Herzliche Gratulation dem Team, den<br />

Betreuerinnen sowie den Organisa<strong>to</strong>ren des<br />

Videoworkshops.<br />

10 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


The Band<br />

Ein Schulorchester der<br />

besonderen Art<br />

Seit fünf Jahren beschwingt die Big Band der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> schulische<br />

und außerschulische Veranstaltungen. Toni Herrmann formte ein<br />

Ensemble, das musikalisch hervorragende Leistungen bringt und bisher<br />

mehr als 100 Schüler/innen eine emotionale Heimat gegeben hat.<br />

einmal pro Schuljahr ein Probenwochenende<br />

und natürlich wird vor jedem Auftritt noch<br />

extra geprobt. Inzwischen sind es bereits rund<br />

fünfzehn Auftritte pro Jahr, die die Big Band in<br />

der <strong>HTL</strong> wie außerhalb absolviert.<br />

„Wir haben 2004, als Toni Herrmann in der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> als Lehrer eintrat, gleich mehrfach<br />

Glück gehabt“, erklärt Dir. Hans Blocher,<br />

„nicht nur weil wir mit ihm einen hervorragenden<br />

Techniker, der didaktisch und methodisch<br />

herausragt, bekommen haben, sondern<br />

auch, weil er neben seinem Techniker-Sein<br />

ein ausgezeichneter und begeisterter Musiker<br />

ist. So fiel die Idee, eine <strong>HTL</strong>-Big-Band zu<br />

gründen, auf fruchtbaren Boden und wurde im<br />

Herbst 2007 zügig umgesetzt.“<br />

Die Gründungsphase war durchaus arbeitsintensiv:<br />

Die Suche nach Musikerinnen<br />

und Musikern, die Adaption eines eigenen<br />

Proberaums im Keller der <strong>HTL</strong>, die Erarbeitung<br />

der ersten Stücke, … aber bereits im Frühjahr<br />

2008 gab es beim Tag der offenen Tür und bei<br />

der Jobbörse sehr erfolgreiche Auftritte. Aus<br />

den 15 Musikern, die bei der Gründung dabei<br />

waren, sind mittlerweile 48 Musikerinnen und<br />

Musiker geworden, die mit großer Begeisterung<br />

und hervorragendem Können im Einsatz sind.<br />

„Natürlich ist es viel Arbeit, die Schülerinnen<br />

und Schüler in den unterschiedlichen Klassen<br />

zu erreichen und zum Mitmachen zu motivieren,<br />

auch die Erarbeitung der Stücke<br />

oder das Schreiben der einzelnen Sätze und<br />

Instrumentenstimmen nimmt viel Zeit in<br />

Anspruch, aber wir sind in der Big Band mittlerweile<br />

eine gute Gemeinschaft, die sich auch<br />

musikalisch auf soliden Pfaden bewegt“, erzählt<br />

Herrmann, der froh ist, dass viele Big-Band-<br />

Mitglieder eine gute musikalische Ausbildung<br />

mitbringen. Einmal pro Woche gibt es Probe,<br />

Neben den Beiträgen beim Tag der offenen Tür,<br />

bei der Studieninformations- und der Jobbörse,<br />

bei den Maturafeiern, beim Abend der Talente<br />

oder beim Jugend-Innovativ-Halbfinale bereichert<br />

die Big Band natürlich die besonderen<br />

Feste der <strong>HTL</strong>, egal, ob das jetzt die Eröffnung<br />

der neuen Aula oder die 40-Jahr-Feier ist. Sehr<br />

gut aufgenommen wurde auch der Beitrag<br />

der Big Band beim Wettbewerb HoamtXang,<br />

wo sie mit einer „Swing-Version“ der oberösterreichischen<br />

Landeshymne, die Herrmann<br />

selbst geschrieben hat, Aufsehen erregte. Die<br />

Big Band hat die Fair-Trade-Modenschau im<br />

vergangenen Jahr wesentlich bereichert, heuer<br />

standen Auftritte bei der Lehrerversammlung<br />

in Linz und ein gemeinsames Konzert mit der<br />

Big Band Burghausen am Programm. Gerade<br />

in der Planungsphase ist ein Auftritt beim<br />

Jugend Innovativ Finale in Wien im kommenden<br />

Jahr.<br />

„Ich bin jetzt bereits das vierte Jahr bei der Big<br />

Band und ich bin s<strong>to</strong>lz darauf, dass ich mitspielen<br />

konnte“, erzählt Julia Maurer, die 2012<br />

ihre Matura gemacht hat. „Herr Herrmann<br />

steckt viel Zeit und Energie in die Band und<br />

es schaut wirklich was raus dabei. Ich glaube,<br />

dass die Big Band für viele Bandmitglieder eine<br />

zusätzliche Motivation für die <strong>HTL</strong> ist.“ Immer<br />

wieder kommt es vor, dass Absolvent/innen<br />

beim Probewochenende dabei sind und auch<br />

bei verschiedenen Auftritten wieder mitspielen<br />

– wer einmal bei der <strong>HTL</strong> Big Band war, der<br />

bleibt auf Dauer Mitglied.<br />

„Dass es mittlerweile eine „Musik-<strong>HTL</strong>“ gibt,<br />

deren Big Band ohne weiteres mit jedem<br />

Schulorchester mithalten kann, war mir neu“,<br />

lobte vor kurzem ein Besucher aus Wien<br />

das <strong>HTL</strong>-Orchester. Herzlichen Dank an<br />

Herrmann und seine Big Band – die <strong>HTL</strong> ist<br />

s<strong>to</strong>lz auf euch!<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 11


China<br />

China<br />

Mao dun – Land der Gegensätze<br />

Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> in China<br />

In den letzten zwei Schulwochen reisten wir<br />

mit Zustimmung von höchsten Kreisen nach<br />

China, in das Land, in dem mehr als 70 % aller<br />

Spielwaren produziert werden, in dem etwa<br />

300 Millionen Menschen rauchen, ein Land,<br />

das eine Ein-Kind-Familienpolitik betreibt, ein<br />

Land, in dem Meinungs- und Pressefreiheit<br />

ganz oben auf der Wunschliste stehen.<br />

Es wäre wohl zu aufwändig, hier einen detaillierten<br />

Reisebericht zu schreiben. Lassen Sie<br />

mich lieber einige Eindrücke von dieser Reise<br />

schildern. So wie ich es gemeinsam mit 2<br />

Lehrern, Herrn Wolf und Herrn Matejka, und<br />

26 Schülern und Schülerinnen erlebt habe.<br />

Oder waren es 27? Oder 28? Ich sollte es eigentlich<br />

genau wissen, denn ich war immerhin fürs<br />

Zählen zuständig. Aber es waren ja immer alle<br />

da. Egal, wie anstrengend die Nacht zuvor war<br />

oder wie zäh die Vorträge in manchen Schulen<br />

waren, die ganze Meute war präsent. Wenn<br />

auch nicht immer mit allen Sinnen, aber das<br />

war nicht ihre Schuld.<br />

Und dann war da noch Paul. Paul, der<br />

Chinese, der Wiener, der Übersetzer, der<br />

Allgegenwärtige, der „Billiglokalauftreiber“,<br />

der Käufer exotischer Früchte, der Apotheker,<br />

die Ansprechperson, der Engel, einfach Paul.<br />

Wenn ich mich recht erinnere, ist sein richtiger<br />

Name Ma, aber Ma in China heißt auch<br />

„Pferd“, „Mutter“, „schimpfen“ und noch<br />

irgend etwas – je nachdem, in welcher der vier<br />

Tonhöhen man es ausspricht. Aber sonst ist<br />

Chinesisch eine sehr einfache Sprache. Sagen<br />

die Chinesen. Sie haben keine Deklination,<br />

keine Artikel, keine Zeiten. Allerdings haben<br />

sie einige Schriftzeichen. Aber ca. 3000 reichen<br />

aus, um Zeitung lesen zu können. 20.000 wären<br />

besser.<br />

China hieß für uns zunächst Stadtbesichtigung<br />

in Shanghai mit Rundgang im Regen. Für<br />

mich keine Stadt zum Leben. 20 Millionen<br />

Menschen sind zu viele, keine Grünflächen,<br />

auf Grund der hohen Grundstückspreise muss<br />

man nach oben. Man sagt, dass jeden fünften<br />

Tag in China ein Hochhaus gebaut wird. Und<br />

natürlich müssen auch extrem hohe dabei sein.<br />

Schließlich darf es nicht sein, dass Japan höhere<br />

Wolkenkratzer hat.<br />

Der nächste Trip führte uns zu unserer ersten<br />

Kontaktschule nach Huang Zhou. Lächerliche<br />

12 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


China<br />

acht Millionen Einwohner, 10.000 Studenten<br />

an der Schule. Leider waren die Sommerferien<br />

schon im Anmarsch, so dass wir nur wenige<br />

zu sehen bekamen. Aber die Schule hat<br />

uns sehr herzlich aufgenommen und Spiele<br />

für uns vorbereitet. Natürlich hatten aber<br />

auch wir mit unseren zu Hause einstudierten<br />

Volkstanzeinlagen einiges zu bieten. Sonst gab<br />

die Stadt, in der Mopeds nur elektrobetrieben<br />

sein dürfen, wenig her.<br />

Dann kam die Zugreise nach Xi´an. 20 Stunden<br />

vielleicht? Ich weiß nicht mehr so genau, aber<br />

wir hatten Spaß. Und Instantnudeln. Ich habe<br />

die scharfen erwischt. Aber Paul war ja da. Er<br />

hatte immer das richtige Medikament bei sich.<br />

Und gerade dieses eine brauchten im Lauf der<br />

Reise alle, um den europäischen Magen wieder<br />

zu versöhnen. Shit happens. Xi´an gehörte<br />

für mich zu den Highlights der Reise. Eine<br />

sehr moderne Stadt mit großen Plätzen und<br />

grünen Flächen. Und natürlich nicht weit zur<br />

Terracotta-Armee. Das muss man wohl gesehen<br />

haben, ein 8. Weltwunder, 5 Kriegertypen,<br />

2.000 von etwa 7.000 wurden bis jetzt freigelegt,<br />

alle mit verschiedenen Köpfen, 2.000<br />

Jahre alt. Kuriosum am Rande: Der deutsche<br />

Ausstellungsführer kostete 12 €, der chinesische<br />

aber 15 €.<br />

Und dann war da noch Peking, die Ha<strong>up</strong>tstadt,<br />

Veranstaltungsort der Olympischen<br />

Sommerspiele 2008. Und das merkt man. Man<br />

kann viele Sachen lesen! Straßen sind auf<br />

Englisch beschildert, in der U-Bahn gibt es<br />

sogar englische Durchsagen. Nur die Schulen,<br />

in denen wir waren, hatten mit Englisch ihre<br />

Probleme. Als unsere Schüler/innen etwas von<br />

ihrer Heimat präsentieren sollten, taten sie das<br />

ohne zu zögern auf Englisch. Die chinesischen<br />

Student/innen taten es auf Chinesisch. Sogar<br />

die Professoren und Professorinnen hielten<br />

sich fast ausschließlich an ihre Muttersprache.<br />

Einmal musste Google Transla<strong>to</strong>r herhalten,<br />

sonst war es unser Herr Ma. Nicht das Pferd,<br />

sondern Paul.<br />

Als Englischlehrer war ich hoch erfreut, dass<br />

die Chinesen auf diesem Sek<strong>to</strong>r von unseren<br />

Schülern und Schülerinnen einiges lernen<br />

könnten.<br />

Natürlich waren wir nicht nur an Schulen,<br />

sondern auch im Himmelstempel, in der<br />

Verbotenen Stadt, am Platz des Himmlischen<br />

Friedens, im Lamatempel und auf der<br />

Chinesischen Mauer. Aber ich wollte ja keinen<br />

Reisebericht schreiben.<br />

Zum Schluss noch einige Gedanken zum<br />

Essen. Gut, scharf, gemüsereich, Pekingente<br />

schmeckt, Tofu ist gewöhnungsbedürftig,<br />

Bettelhühnchen muss ich nicht jeden Tag<br />

haben, Maultaschen waren sehr gut, Chilifisch<br />

schaut gut aus. Nach drei Wochen freute ich<br />

mich auf Österreichisches. Aber wer nicht.<br />

Wie sang unsere Lena Kühleitner doch so<br />

treffend (übrigens auch ein Highlight für<br />

die Chinesen): „Travelling, travelling, this is<br />

everything I‘ll do …“ Auch wenn ihr selbstgeschriebenes<br />

Lied nicht von dieser Art Reisen<br />

handelt, so hat sie doch Recht. Reisen bildet,<br />

macht Spaß oder wie eine Schülerin bemerkte:<br />

„Solche Schulpartnerschaften und Reisen tragen<br />

dazu bei, dass die Globalisierung im positiven<br />

Sinne voranschreitet und wir miteinander<br />

respektvoll umgehen können.“<br />

Und schließlich noch Zitate von Schülern und<br />

Schülerinnen, die die Reise besser zusammenfassen<br />

als viele Worte:<br />

„Auch die Freundlichkeit der Chinesen war<br />

sehr <strong>to</strong>ll und man fühlte sich wirklich immer<br />

wohl. Es gibt so viel Gutes, dass ich nicht alles<br />

beschreiben kann!“<br />

„Am besten fand ich, dass wir am Abend<br />

auch die Freiheit hatten selbst zu entscheiden,<br />

was wir unternehmen wollen. Ich finde, man<br />

kriegt wesentlich mehr von den Menschen mit,<br />

wenn man in kleineren Gr<strong>up</strong>pen unterwegs<br />

ist. Es war nicht immer leicht ein Taxi für die<br />

Heimfahrt zu organisieren, aber man ist doch<br />

immer im Hotel angekommen. :)“<br />

„Alles in allem war die Reise ein unvergessliches<br />

und wunderbares Abenteuer und ich<br />

hatte viel Spaß mit den Mitreisenden und auch<br />

den Lehrern und Herrn Ma, bei denen ich mich<br />

nochmals herzlich bedanke.“<br />

Josef Schwaiger<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 13


China<br />

Vorurteile – Wirklichkeiten<br />

Ordung, Disziplin, Struktur. Das sind doch bestimmt drei Schlagwörter, die<br />

Ihnen bei dem Gedanken an das Land der Mitte, einfallen. Ich bin eigentlich kein<br />

Mensch, der sich sehr an Vorurteilen festhält, aber diese Eigenschaften habe ich<br />

mir schon in gewisser Weise erwartet. Eingetroffen sind sie aber nicht wirklich.<br />

Was zum Beispiel den Verkehr betrifft, sind<br />

die Chinese alles andere als geordnet oder<br />

diszipliniert. Jeder fährt, wie es ihm passt.<br />

Aber wie soll man auch die Infrastuktur dieser<br />

riesigen Städte in den Griff bekommen? Vor<br />

allem in Shanghai wurde mir das bewusst. Es<br />

werden teilweise 10 Hochhäuser nebeneinander<br />

gebaut. Sie schießen förmlich aus dem<br />

Erdboden und es folgen bestimmt noch viele.<br />

Ein anderes Szenario, das ich in China nicht<br />

erwartet hätte, war das „Fo<strong>to</strong>grafieren“. Man<br />

steht an irgendeinem schönen Platz in China<br />

und bemerkt, dass neben einem mehr und<br />

mehr Personen ihre Kameras oder Handys<br />

zücken. Allesamt um ein Fo<strong>to</strong> von uns zu<br />

machen. Da gibt es nun drei verschiedene<br />

Arten. Die diskrete Art: Der Chinese zückt<br />

seine Kamera ganz heimlich still und leise<br />

und versucht unbemerkt ein Bild zu schießen.<br />

Natürlich blieb das quasi nie wirklich unbemerkt.<br />

Nummer 2 ist vielleicht ebenso amüsant. Es wird<br />

einfach ein Freund oder ein Familienmitglied<br />

ca. 2 Meter vor der Gr<strong>up</strong>pe platziert, dann<br />

werden zuerst ein paar Fo<strong>to</strong>s von dieser Person<br />

gemacht. Langsam bewegt sich die Linse etwas<br />

mehr in Richtung unserer Gr<strong>up</strong>pe, um wieder<br />

ganz heimlich und wie immer unbemerkt ein<br />

Fo<strong>to</strong> aufzunehmen. Nummer 3 ist die direkte<br />

Art: vor die Gr<strong>up</strong>pe oder eine Person stellen<br />

und einfach fo<strong>to</strong>grafieren. Am liebsten war<br />

mir, wenn die Chinesen mit einem Grinser auf<br />

einen zukamen und mit wildem Händefuchteln<br />

erklärten, dass sie gerne ein Fo<strong>to</strong> mit mir hätten.<br />

Ein weiteres Vorurteil ist auch, dass Chinesen<br />

eher kontaktscheu und unfreundlich sind. Das<br />

hat sich für mich eher selten bewahrheitet.<br />

Das Problem bei der Kontaktaufnahme ist hier<br />

vorwiegend die Sprache, denn Englisch spricht<br />

kaum jemand.<br />

Doch nur dank der freundlichen Art der<br />

Chinesen hatten wir, Tobias Stachl, Peter Weiss,<br />

Franz Strasser und ich sogar 3 „zufällige“<br />

Auftritte in Peking. Mit fremden Instrumenten,<br />

auf einer echten Bühne einfach so zu spielen,<br />

würde meiner Meinung nach in Österreich<br />

nicht funktionieren.<br />

All diese Dinge haben die gesamte Reise noch<br />

viel interessanter und speziell gemacht. Neben<br />

den faszinierenden Tempelanlagen, der Kultur,<br />

der chinesischen Kunst und der Schrift, den<br />

riesigen Städten und den vielen Menschen<br />

ist es ja vor allem spannend zu sehen, welche<br />

Vorurteile stimmen und welche nicht.<br />

Was man niemals erwarten würde und welche<br />

Erwartungen letzten Endes nicht eintreffen.<br />

China, wir sind noch nicht fertig! Ich werde<br />

also bestimmt noch einmal in dieses faszinierende<br />

Land reisen, zwar sicherlich auf eine<br />

andere Art, aber Eindruck hat das Land allemal<br />

hinterlassen!<br />

Lena Kühleitner<br />

14 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


China. Essen.<br />

China besitzt durch seine lange und stets gepflegte<br />

Tradition eine der ausgeprägtesten Esskulturen der Welt.<br />

(Fast) alle Mitreisenden waren überzeugt, dass<br />

sich die chinesische Küche nicht nur auf die<br />

Speisekarte eines „herkömmlichen“ chinesischen<br />

Restaurants beschränkt. Somit freuten<br />

wir uns auf interessante Speisen, manche fürchteten<br />

sich wohl auch ein wenig. Grundsätzlich<br />

lässt sich China in vier Geschmacksrichtungen<br />

einteilen. Der Norden isst salzig, der Osten<br />

sauer, der Süden süß und der Westen scharf.<br />

Auch die Tischsitten unterscheiden sich<br />

erheblich von den europäischen. Schmatzen,<br />

Schlürfen und mit vollem Mund reden ist sozusagen<br />

täglich Brot. Messer und Gabel? Nein.<br />

Wir wurden auf große runde Tische, auf denen<br />

ein Rondell stand, aufgeteilt und versuchten<br />

uns im Stäbchen-Essen. Zu den Speisen gab<br />

es grünen Tee, Cola und Sprite. Pro Mahlzeit<br />

wurden rund 10 verschiedene Teller gereicht,<br />

die unser jeweiliger Tourguide bestellt hat.<br />

Da Shanghai unser Startpunkt der Reise war<br />

und das bekanntlich eher im Süden liegt,<br />

genossen wir in den ersten Tagen sehr süßes<br />

Essen. Fleisch/Fisch mit Gemüse und süßlichen<br />

Saucen in verschiedensten Variationen.<br />

Als unsere Mägen vom süßen Essen satt waren,<br />

wurde uns Schärferes versprochen. Dieser<br />

Wunsch wurde jedoch von den Tourguides<br />

mit Pommes beantwortet. Unser Hunger auf<br />

fremdes Essen wurde trotzdem in typischen<br />

Garküchenstraßen mit Spießen aller Art<br />

China<br />

gestillt. Und der altbewährte McDonalds durfte<br />

auch nicht fehlen. Als wir im Pekinger Hotel<br />

angekommen waren, begrüßte uns sofort eine<br />

Bäckerei mit westlichem Brot und Kuchen.<br />

Daneben befand sich eine Art Kebabstand,<br />

bei dem wir unser tägliches Frühstück, eine<br />

Art Fladenbrot mit Fleisch, Salat und scharfer<br />

Sauce, einnahmen. Ab diesen Zeitpunkt begannen<br />

die kulinarischen Höhepunkte. In einer<br />

Seitenstraße neben unserem Hotel befanden<br />

sich viele kleine Restaurants. Dort genossen<br />

wir traditionelle Gerichte wie zum Beispiel den<br />

Chilifisch, Chilihuhn oder das mit Zwiebeln<br />

und Lauch gefüllte Fladenbrot.<br />

Die Krönung erreichten wir am vorletzten<br />

Abend in einer berühmten Garküchenstraße.<br />

Dort wurden uns jegliches Ungeziefer und<br />

alle Arten von Fleisch und Getier angeboten.<br />

So verspeisten wir zum Beispiel Hai,<br />

Frosch, verschiedenste Schlangen, Tintenfisch,<br />

Täubchen, Tausendfüßler, Mehlmaden,<br />

Skorpione und die Katze durfte auch nicht<br />

fehlen. Diese Speisen gelten jedoch nur als sehr<br />

seltene „Spezialitäten“ und sind auch dementsprechend<br />

teuer. Von diesen chinesischen<br />

Leckerbissen gesättigt, befanden wir uns kurze<br />

Zeit darauf wieder in München mit der guten,<br />

alten Leberkäsesemmel in der Hand.<br />

Tobias Stachl<br />

Pleiten, Pech und Pannen auf der China-Reise<br />

Wie man es in China nicht anders erwartet,<br />

gibt es viele ausgefallene Sachen zu essen, die<br />

zwar sehr lecker schmecken, doch nicht für<br />

jeden Magen verträglich sind.<br />

Daher konnten einige von uns nach der ersten<br />

Woche die Toiletten schon gar nicht mehr<br />

sehen.<br />

Doch unser lieber Herr Ma hatte immer ein<br />

paar Hausmittel für uns zur Hand, die schmeckten<br />

zwar sehr nach Maggi, halfen aber s<strong>up</strong>er.<br />

Herr Ma hat in China sehr gute<br />

Bekanntschaften, von denen wir auch ein paarmal<br />

Gebrauch machten, so zum Beispiel hat<br />

er bei Ohrenschmerzen, die seit dem Fliegen<br />

aufgetreten waren, für uns einen Termin im<br />

Navy Hospital in Bejing arrangiert. Schon bei<br />

unserer Ankunft warteten drei Fachärzte für<br />

HNO auf uns. Diese waren extra nach ihrer<br />

Schicht dageblieben, um sich unser Problem<br />

anzusehen.<br />

Egal welche Probleme wir hatten – Spinnenbiss,<br />

Fieber oder Ohrenschmerzen – unser Ma hat<br />

uns immer fürsorglich versorgt, sodass wir<br />

bald wieder fit waren.<br />

Silvia Knoblechner<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 15


China<br />

On <strong>to</strong>ur<br />

da!!!“ verwirrt wieder aussteigen. In der Zeit<br />

dazwischen bekamen die meisten übermüdeten<br />

Schüler/innen, teilweise sogar Lehrer,<br />

nichts mit. Außer man vergaß vor einer langen<br />

Fahrt noch das WC aufzusuchen. Denn sogar<br />

eine Fahrt von einem Teil Pekings in den nächsten<br />

kann sich bei starkem Verkehr als länger<br />

erweisen, als man zunächst denkt.<br />

... und da saßen wir nun endlich im Taxi. Nach<br />

etwa einer Stunde verzweifelten Suchens nach<br />

einem Gefährt, das uns nach einem gemütlichen<br />

Abend wieder zurück ins Hotel bringen<br />

sollte. Obwohl der Taxifahrer leicht verwirrt<br />

aussah, wusste er anscheinend schon mal, in<br />

welche Richtung wir ungefähr mussten. Wir<br />

hätten uns nicht gedacht, dass das Ganze sich<br />

als so schwierig erweist. Mit Englisch brauchte<br />

man gar nicht erst versuchen, ihm den Weg<br />

zum Hotel irgendwie klar zu machen und<br />

auch die etwas zu klein geratenen, schwer lesbaren<br />

Visitenkarten waren nicht zu entziffern.<br />

Während der Fahrt saßen wir dann alle angespannt<br />

im Fahrzeug und hofften auf das Beste.<br />

Wir Europäer waren es schließlich nicht wirklich<br />

gewohnt, ohne Sicherheitsgurt zu fahren.<br />

Noch dazu bei Fahrmanövern, bei denen man<br />

in Europa schlicht und einfach sagen würde:<br />

„Der spinnt ja“. Als wir dann immer näher<br />

kamen, versuchten wir ihm die von uns vermutete<br />

restliche Strecke irgendwie mit Händen<br />

und Füßen klar zu machen und als uns dann<br />

endlich die bekannte U-Bahn-Station ins Auge<br />

fiel, stiegen wir aus und gingen den restlichen<br />

Weg zufrieden zu Fuß zurück.<br />

Ja, leicht war es nicht immer. Da war das<br />

Busfahren noch der größte Luxus. Hier mussten<br />

wir schließlich nur einsteigen, einschlafen<br />

und schließlich, nach einem lauten „Wir sind<br />

Die Zugfahrt war sicher für jeden eine ganz<br />

neue Erfahrung. Unter starker Klaustrophobie<br />

leidende Schüler/innen wären hier sicher an<br />

der falschen Stelle gewesen. Da uns vorher<br />

noch beigebracht wurde, welche chinesischen<br />

Schriftzeichen auf den Zugkarten für „oben“,<br />

„unten“ und „Mitte“ standen, war die Suche<br />

nach dem richtigen Abteil und Bett nicht<br />

mehr so schwierig. Letztendlich war es so,<br />

dass wir unterwegs sogar jemandem unseren<br />

„Schuhplattler“ beibrachten und einen kleinen<br />

Jungen kennen lernten, der sich aber nach kurzer<br />

Zeit schon als ziemlich anstrengend und<br />

hyperaktiv erwies. (Wahrscheinlich hat er sich<br />

zu viele Jackie-Chan-Filme angesehen ;-). Bei<br />

unserer ersten langen Zugfahrt, von Hangzhou<br />

nach Xi‘an, die insgesamt 20 Stunden dauerte,<br />

waren wir es gewohnt, dass gelegentlich ein<br />

Zugbegleiter mit einem Wagen, auf dem die<br />

verschiedensten Snacks, Getränke und S<strong>up</strong>pen<br />

standen, vorbeifuhr. Netterweise bekamen<br />

wir von unserem schon von Anfang an lieb<br />

gewonnenen Begleiter Herrn Ma einige der<br />

S<strong>up</strong>pen spendiert. Bei der zweiten 12-stündigen<br />

Zugfahrt suchten wir dann jedoch vergeblich<br />

nach etwas Essbarem, schafften es aber<br />

dann doch uns alle gegenseitig mit ein paar<br />

Keksportionen durchzubringen. So schlimm<br />

war es natürlich dann auch wieder nicht, aber<br />

mit hungrigen <strong>HTL</strong>er/innen ist schließlich<br />

nicht zu spaßen und so bekamen wir dann am<br />

nächsten Tag, als wir in Peking ankamen, sofort<br />

leckeres Frühstück spendiert.<br />

Egal womit wir unterwegs waren, die Zeiten in<br />

Bus, Zug, Taxi oder sogar einem kleinem Tuk<br />

Tuk, in dem durchaus bis zu 6 <strong>HTL</strong>-Schüler/<br />

innen Platz haben, gehörten sicher zu den lustigsten.<br />

Auch wenn wir jetzt alle froh sind, länger<br />

keine hysterischen H<strong>up</strong>geräusche mehr auf<br />

den Straßen hören zu müssen, hat es sicherlich<br />

keine/r bereut auf dieser unglaublichen Reise<br />

dabei gewesen zu sein.<br />

Melanie Witzmann<br />

16 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


China<br />

China im Rückblick<br />

Am Donnerstag, 27.9., stand noch einmal das<br />

Thema China auf dem Programm. Wir hatten<br />

die Eltern und Freunde der chinareisenden<br />

Schülerinnen und Schüler in die Aula eingeladen,<br />

um ihnen Dias und Videos unserer Reise<br />

zu zeigen. Aus etwa 3 000 geschossenen Fo<strong>to</strong>s<br />

wurden die aussagekräftigsten ausgewählt<br />

und vorgeführt. So bekam man einen ausgezeichneten<br />

Überblick vom Himmelstempel<br />

zur chinesischen Mauer, vom Bettelhühnchen<br />

zum Skorpion am Spieß, von Teeplantagen<br />

zur Seidenfabrik, von Hinterhof<strong>to</strong>iletten zu<br />

Karaokeabenden, vom Laserschneiden zu<br />

Schuhplattlereinlagen. Nach der Diashow gab<br />

es original chinesisches Essen, zubereitet von<br />

unserem schon öfter erwähnten Paul, der es<br />

sich nicht nehmen ließ, extra aus Wien anzureisen,<br />

um für die ca. 100 Gäste zu kochen. Der<br />

Abend in entspannter Atmosphäre rundete ein<br />

Chinaerlebnis ab, von dem alle Teilnehmer/<br />

innen wahrscheinlich noch lange erzählen<br />

können. Wir bedanken uns auf diesem<br />

Weg auch für die finanzielle Unterstützung<br />

des Elternvereins und des Absolventenvereins.<br />

Mehrere Eltern kamen im Laufe des Abends<br />

zu uns Lehrern, um uns zu danken und uns<br />

zu versichern, dass die Reise ein großartiges<br />

Erlebnis für ihre Kids gewesen war. Auch dieser<br />

persönliche Dank ist nicht selbstverständlich,<br />

macht aber den Organisa<strong>to</strong>ren Mut, so weiterzumachen,<br />

und vielleicht können sich bald<br />

wieder einmal Schülerinnen und Schüler der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> entscheiden, ob sie chinesisch<br />

essen gehen wollen oder ob sie chinesisches<br />

Essen genießen wollen.<br />

Josef Schwaiger<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 17


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Düsseldorf über Wolfsburg nach Berlin. fünf<br />

harte, <strong>to</strong>lle, anstrengende, unterhaltsame und<br />

auf alle Fälle besondere Wochen sollen hier<br />

kurz zusammengefasst werden:<br />

Was genau ist Fundraising?<br />

Beim Fundraising geht es darum, in der<br />

Öffentlichkeit Leute auf gemeinnützige Vereine<br />

und Organisationen hinzuweisen, sie dafür zu<br />

interessieren und mit ihnen Förderschaften<br />

abzuschließen, da sich die Vereine schließlich<br />

durch eben solche Unterstützung finanzieren.<br />

Und wo könnte man mehr Menschen antreffen<br />

als auf öffentlichen Plätzen in Großstädten?<br />

Warum Fundraising? Und wie kommt man zu<br />

solch einem Ferialjob?<br />

Für Anna hat sich dieser Job genaugenommen als<br />

Notlösung ergeben. Nach relativ späten Absagen<br />

der umliegenden Firmen musste sozusagen ein<br />

Ersatz her. Interesse an Fundraising bestand<br />

bereits seit längerer Zeit und diese Option wurde<br />

natürlich jetzt verstärkt ins Auge gefasst. Und<br />

dann ging eigentlich alles recht schnell. Online-<br />

Bewerbung, kurzes Telefongespräch mit den<br />

Verantwortlichen um zu zeigen, dass man für<br />

diesen Job geeignet ist, und schließlich eine<br />

Einladung zum Infotermin nach Salzburg. Dort<br />

wurde erneut „geprüft“, wie es um die Softskills<br />

der Bewerber/innen bestellt ist und ob sie die<br />

Offenheit für Fundraising besitzen. Wurde man<br />

nun als „Werber/in“ aufgenommen, konnte der<br />

Abreisetermin frei gewählt werden und drei Tage<br />

vor Abreise wurden Ort und anzuwerbender<br />

Verein bekanntgegeben. Und los ging’s.<br />

Sofort auf die Straße?<br />

Natürlich wurden die Werber/innen nicht sofort<br />

ins kalte Wasser geschmissen, sondern vorher<br />

„für die Straße geschult.“ Kurze Einführungen<br />

zur Gesprächsstrategie, dem Auftreten und<br />

Verkaufspsychologie wurden vor Ort abgehalten.<br />

Anschließend folgten drei Probetage, an denen es<br />

nicht so sehr um abgeschlossene Förderschaften,<br />

sondern vorrangig darum ging, viele Menschen<br />

anzusprechen, Gespräche zu führen und in die<br />

Arbeit hineinzuwachsen. Natürlich wurde auch<br />

beobachtet, wie man sich in diesen Tagen so<br />

macht und es konnte schon passieren, dass man<br />

wieder nach Hause fahren musste.<br />

Positive und negative Seiten?<br />

Positiv an dieser Arbeit ist laut Anna vor allen<br />

Dingen das Team, mit dem man arbeitet,<br />

wohnt und herumreist. Da die Gr<strong>up</strong>pen bunt<br />

zusammengewürfelt sind, ergeben sich <strong>to</strong>lle<br />

Bekanntschaften aus allen Teilen Deutschlands<br />

und Österreichs. Auch auf den Straßen begegnet<br />

man interessanten Persönlichkeiten und kommt<br />

mit ihnen ins Gespräch.<br />

Das dauernde Stehen und Gehen empfand sie,<br />

vor allem anfangs, als relativ anstrengend. Hinzu<br />

kommt, dass Werber/innen besonders auf den<br />

Straßen und öffentlichen Plätzen von Großstädten<br />

doch auch viel Abweisung entgegengebracht<br />

wird, außerdem ist es der Sinn dieses Jobs, täglich<br />

eine stetige Leistung zu bringen, was auf Dauer<br />

durchaus kräftezehrend ist.<br />

Fazit/Erfahrungen?<br />

Man gewinnt in diesen Wochen vor allen<br />

Dingen an Menschenkenntnis und lernt viel<br />

über Menschen. Man verliert auch die Scheu auf<br />

diese zuzugehen und mit ihnen ein Gespräch zu<br />

beginnen. Kurz gesagt: „Es is nix dabei, wenn<br />

man Menschen anspricht!“<br />

Grundsätzlich ist dieser Ferialjob allen zu<br />

empfehlen, die gerne mit Menschen in Kontakt<br />

sind, sich für gemeinnützige Organisationen<br />

begeistern können und offen für neue<br />

Erfahrungen sind. Es ist ein einzigartiges Erlebnis.<br />

Nicole Kreuzhuber<br />

Johanna Siegl<br />

Anna Priewasser<br />

Nicole Kreuzhuber<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 19


Politik<br />

Shades of Grey<br />

E. L. James stürmt die<br />

Bestsellerlisten von Amazon,<br />

Spiegel und Co. Platz 1 und 2<br />

werden von ihren ersten zwei<br />

Bänden der Reihe „Shades of<br />

Grey“ besetzt. Ein rein durch<br />

Mundpropaganda bekannt<br />

gewordener Erotikroman.<br />

Doch hält er, was er<br />

verspricht?<br />

Die Bücher handeln von<br />

der Literaturstudentin Ana,<br />

die den einflussreichen,<br />

stinkreichen, selbstbewussten<br />

und attraktiven Unternehmer<br />

Christian Grey kennenlernt<br />

und ihm sofort verfällt. Doch<br />

schon bald bemerkt sie, dass<br />

er ein dunkles Geheimnis hat<br />

... Vor ihr hat er schon mehrere<br />

BDSM-Beziehungen geführt,<br />

wo er als Dominanter Sex-<br />

Sklavinnen gehalten hat und<br />

nun will er Ana als nächste<br />

haben.<br />

Die Bücher von E. L. James<br />

werden als schockierende<br />

Erotikwerke verkauft und<br />

gehen weg wie warme<br />

Semmeln. Es war nur eine<br />

Frage der Zeit, bis mir als<br />

„Leseratte“ das Buch in die<br />

Hände fiel.<br />

Ich war gespannt und habe<br />

mich schon gefreut, wieder<br />

ein richtig gutes Buch zu<br />

lesen – und war dann umso<br />

enttäuschter. Wort- und<br />

Phrasenwiederholungen<br />

häufen sich, die „schockierenden“<br />

Sexszenen gleichen<br />

einem Kitschroman.<br />

Spannend kann man es bis<br />

zum Schluss finden, da man<br />

immer darauf wartet, dass<br />

etwas Aufregendes passiert.<br />

Dies ist jedoch nicht der<br />

Fall, aber man kann auch<br />

nicht aufhören zu lesen.<br />

Der Hype um diese Bücher<br />

macht sie so faszinierend,<br />

wobei ich nicht verstehen<br />

kann, wie es dazu gekommen<br />

ist. Es ist weder eine neue<br />

Richtung vom Inhalt, denn<br />

es wird ja teilweise auch als<br />

BDSM-Aufklärungsbuch<br />

gehandhabt, jedoch gibt<br />

Phänomen Obama<br />

Menschenflüsterer und Wählerversteher<br />

2008. Zwei lange Regierungsperioden sind vorbei<br />

und es ist klar, dass nach Bush kein Republikaner<br />

mehr eine echte Chance hat. Der Weg ist geebnet<br />

für den schwarzen Hawaiianer aus Chicago mit<br />

kenianischen Wurzeln väterlicherseits und irischbritisch-deutschem<br />

Blut mütterlicherseits. Barack<br />

Obama lässt von einem besseren Land träumen,<br />

verzaubert die Mengen mit seinem Charme und<br />

seinem Enthusiasmus - Yes, we can! - und schon<br />

ist er der 44. Präsident der Vereinigten Staaten<br />

von Amerika. Doch was macht diesen Mann so<br />

besonders?<br />

Ein Mann – gewillt den Müll seines Vorgängers<br />

zu entsorgen, sich der Sorgen der Nation<br />

anzunehmen, ein Mann einfacher Herkunft,<br />

ein Mann des Volkes. Als der erste Präsident<br />

afroamerikanischer Herkunft bringt er allein<br />

schon den gefühlsmäßigen Ausgleich der<br />

geschic<strong>htl</strong>ichen Unterdrückung der schwarzen<br />

Bevölkerung, setzt sich für Frauen, ethnische<br />

Minderheiten und Arbeitsplätze ein. Aus<br />

den Medien kennt man ihn als tatkräftigen<br />

Politiker, vertrauenswürdigen Redner und als<br />

Familienmenschen, immer unterstützt von<br />

seiner First Lady, Töchtern und First Dog Bo<br />

(mit welchem er medienwirksam durch den<br />

Garten <strong>to</strong>bt). All dies hat in unseren Köpfen einen<br />

sympathischen Kerl geformt, dem man es schon<br />

mal verzeihen kann, dass er sich der Wiederwahl<br />

stellt und nun doch erklären muss, dass er<br />

vielleicht doch nicht alle Wahlversprechen so<br />

picobello eingehalten hat. Denn wenn wir uns die<br />

Alternative Mitt Romney ansehen, der irgendwie<br />

sowieso alles zu bekritteln hat, moralisch<br />

fragwürdige Wahlkampfphilosophien an den<br />

Tag legt, noch dazu aus wohlhabendem Hause<br />

kommt und sich selbst als den Repräsentanten<br />

der Reichen sieht ... werfen wir lieber doch<br />

nochmal einen Blick zurück zu unserem<br />

Friedensnobelpreisträger, denken uns insgeheim,<br />

kein Präsident ist perfekt, Veränderung braucht<br />

Zeit und je größer der Saustall, umso länger<br />

dauert´s. Egal wer die Wahl am 6. November.<br />

2012 für sich entscheidet, egal ob schwarz oder<br />

weiß, egal ob Demokrat oder Republikaner – die<br />

Welt hat sich selten an einem Tag zerstört. Sollte<br />

es innerhalb den nächsten vier Jahren doch soweit<br />

kommen, sind die Wahlen 2016 nicht weit.<br />

Anna Priewasser<br />

20 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Tradition<br />

O’zapft is!!!<br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Thomas Faschang<br />

Kurt Hurab<br />

Auch dieses Jahr fanden sich viele <strong>Braunau</strong>erinnen<br />

und <strong>Braunau</strong>er auf der „Wiesn“ zusammen, um<br />

gemeinsam das traditionelle Ok<strong>to</strong>berfest zu<br />

feiern.<br />

In drei großen Festhallen stellten viele Firmen ihre<br />

Produktauswahl vor. Zwischen Schneidereien<br />

und Wasserbetten konnten sich die Besucher auch<br />

neue Gestaltungsideen für Garten und Haushalt<br />

holen. Die Zukunft des Au<strong>to</strong>fahrens konnte man<br />

in einer eigenen Halle bewundern.<br />

Actionreiche Crashs im Au<strong>to</strong>drom und wilde<br />

Fahrten im Tagada ließen auch die Jugend<br />

aufleben. Im Bierzelt erinnerten Burschen und<br />

Mädels in Tracht an die schöne österreichische<br />

Kultur. Nette Kellnerinnen versorgten die<br />

durstigen Gäste mit Märzenbier der Privatbrauerei<br />

Schnaitl. Zahlreiche Volksmusikgr<strong>up</strong>pen sorgten<br />

bis in die frühen Morgenstunden für ausgelassene<br />

Stimmung.<br />

Als traditioneller Höhepunkt des Ok<strong>to</strong>berfestes<br />

wurde der Trachtenumzug nach 20 Jahren<br />

Pause wiederbelebt. Abmarsch war am<br />

<strong>Braunau</strong>er Stadtplatz. Nach ca. 600 Metern<br />

war das Messegelände mit Ok<strong>to</strong>berfest und<br />

Vergnügungspark erreicht.<br />

An diesem Umzug nahmen viele Vereine wie die<br />

Goldhauben, Schützen sowie Kulturvereine und<br />

Pferdekutschen aus <strong>Braunau</strong> und der Umgebung<br />

teil. Als Besonderheit galt das Brauereigespann<br />

der Privatbrauerei Schnaitl. Nach dem Umzug<br />

stärkten sich die teilnehmenden Gr<strong>up</strong>pen und<br />

alle Messebesucher im Festzelt bei schwungvoller<br />

Blasmusik.<br />

Das Fest hat eine lange Tradition. Ok<strong>to</strong>berfeste<br />

waren im frühen Bayern keine Seltenheit. Sie<br />

dienten dazu, das eingelagerte Märzenbier vor dem<br />

Anfang der neuen Brausaison aufzubrauchen, um<br />

Platz für das neue Märzen zu schaffen.<br />

In diesem Sinne – Prost!<br />

Thomas Faschang, Kurt Hurab<br />

Lisa Bernbacher<br />

es solche Bücher schon<br />

mehrere, noch hat es<br />

irgendetwas mit BDSM zu<br />

tun. (BDSM umschreibt<br />

eine Gr<strong>up</strong>pe mit sexuellen<br />

Verhaltensweisen, die unter<br />

anderem mit Unterwerfung,<br />

Dominanz und Schmerzen<br />

in Zusammenhang stehen<br />

können.) Im Endeffekt<br />

sind es zwei richtige<br />

Kitschromane mit ein paar<br />

Informationen über BDSM,<br />

die man sich aber selbst<br />

zusammenreimen kann,<br />

und leider bieten sie nichts<br />

Neues oder Spannendes.<br />

Was ich gut gefunden<br />

habe, ist, dass sie flüssig<br />

geschrieben und eine leichte<br />

Lektüre für den Abend oder<br />

für den Urlaub sind.<br />

Lisa Bernbacher<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 21


Sport<br />

Die tägliche Turnstunde –<br />

der Garant zum Erfolg?<br />

Kein Vorschlag war öfter zu hören nach dem medaillenlosen Auftritt Österreichs bei<br />

den Olympischen Sommerspielen in London als der Ruf nach der täglichen Turnstunde.<br />

Aber was kann eine Turnstunde wirklich bewegen, und ist es organisa<strong>to</strong>risch<br />

überha<strong>up</strong>t machbar? Wir erörtern die Fakten zu dieser nicht uninteressanten Idee!<br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Felix Gradinaru<br />

Jakob Feldbacher<br />

Melanie Witzmann<br />

Österreichs Sportlandschaft und der mangelnde<br />

Erfolg – oder doch nicht?<br />

Wenn man sich eingehend mit dem Sport in<br />

Österreich beschäftigt, wird man bald erkennen,<br />

dass es an Erfolgen nicht mangelt! Es ist oftmals<br />

die engstirnige und eingeschränkte Sichtweise von<br />

Frau und Herrn Österreicher, die den nationalen<br />

Sport in dieses schlechte Licht stellt. Denn viele<br />

Sportarten, besonders auch der Frauen- und der<br />

Jugendsport, werden nicht oder nicht richtig<br />

wahrgenommen. Schuld sind wir aber nicht nur<br />

selber, es liegt auch in der Verantwortung der<br />

Medien, wie zum Beispiel des ORF, die hier „gute<br />

Verdeckungsarbeit“ leisten.<br />

Erste Olympische Jugendwinterspiele – nie<br />

gehört!<br />

Wie das exklusivste und geheimste Treffen der<br />

Freimaurer wirken die ersten Olympischen<br />

Jugendwinterspiele, die heuer im Januar in<br />

Innsbruck ausgetragen wurden. Bis auf die<br />

Eröffnungsfeier, die auch „nur“ auf dem<br />

Nebensender ORF Sport+ übertragen worden<br />

ist, blieb die Berichterstattung über dieses Event<br />

komplett aus. Dabei könnten es die letzten<br />

Olympischen Spiele gewesen sein, die Österreich<br />

jemals ausgetragen hat. Denn seit 1976 haben sich<br />

die Spiele vom Amateurturnier zur professionellen<br />

Kommerzmaschine entwickelt, das Budget von<br />

13 Mrd. US-Dollar für die Winterspiele 2014 in<br />

Sochi wäre für uns bei weitem nicht mehr leistbar.<br />

Die Kosten für die Youth Olympic Games in<br />

Innsbruck hielten sich mit 23,7 Mio. € in eher<br />

engen Grenzen. Mehr Präsenz in den Medien<br />

hätten sie aber allemal verdient! Unsere Athlet/<br />

innen holten in Tirol an 10 Wettkampftagen<br />

sechs Mal Gold, vier Mal Silber und weitere vier<br />

Mal Bronze. Für den größten Rummel sorgten<br />

unsere Eishockey-Damen: Während die Austria-<br />

Burschen nur Platz 5 von 5 belegten, scheiterten<br />

die Mädchen erst im Finale an Schweden, blieben<br />

sonst ungeschlagen und ließen sogar Deutschland<br />

zweimal (5:3 und 2:0) hinter sich. Für den<br />

Österreichischen Eishockeyverband ist das die<br />

erste Medaille in einem Olympischen Bewerb seit<br />

der Gründung 1912. Ist das der Erfolg, den wir<br />

suchen, der uns aber von den Medien vehement<br />

verheimlicht wird?<br />

Die tägliche Turnstunde – was bringt sie<br />

wirklich?<br />

Eine Turnstunde ist nichts, wie viele von euch<br />

sicherlich nachvollziehen können. Von 50 Minuten<br />

gehen am Anfang ca. 5 bis 10 Minuten für das<br />

Umziehen drauf. Bleiben vierzig übrig, am Ende<br />

der Stunde müssen wieder 10 bis 15 Minuten für<br />

das Umziehen und Duschen eingeplant werden<br />

und in Randstunden müssen einige Schüler/<br />

innen früher weg, weil ihr Bus früher fährt. Somit<br />

sind wir am Ende bei 25 Minuten angekommen.<br />

Will man nun etwas Spezielleres machen, zum<br />

Beispiel einen Hindernisparcour, fallen wieder<br />

fünf Minuten für das Auf-/Abbauen von der zur<br />

Verfügung stehenden Zeit weg. Man sieht, eine<br />

Stunde reicht bei weitem nicht aus, schon gar<br />

nicht um in einigen Jahren eine Verbesserung<br />

bei Olympia & Co. zu sehen. Dazu kommt<br />

noch, dass man in unserem Fall (zwei Turnsäle<br />

für <strong>HTL</strong> und HLW mit zahlreichen Klassen)<br />

vor einem enormen organisa<strong>to</strong>rischen Problem<br />

stehen würde, denn zwei Sportsäle reichen bei der<br />

Anzahl an Klassen und Schüler/innen bei weitem<br />

nicht aus, um eine Turnstunde pro Tag abhalten<br />

zu können. Da sich der Erfolg in Grenzen halten<br />

würde, brauchen wir uns hier gar keine Gedanken<br />

mehr über diesen Aspekt zu machen.<br />

Welche Lösungen gäbe es sonst?<br />

Es gäbe durchaus Alternativen, mit denen man<br />

die Erfolge vermehren könnte! Zum Beispiel<br />

das amerikanische Schulsystem, bei dem die<br />

professionellen Sportteams von der Schule<br />

ausgehen und auch Unterricht und Sport auf<br />

hohem Niveau vereint werden. Die beste Lösung<br />

von allen wäre aber einfach die Augen zu öffnen<br />

und den Sport in Österreich mit breitem Blick zu<br />

sehen. Es gibt nicht nur Fußball und Schisport, es<br />

gibt viele andere Sportarten und den Damensport,<br />

wo wir auch teilweise gute Leistungen bringen.<br />

Um noch einmal auf London 2012<br />

zurückzukommen: Auch dort haben wir einige<br />

Top-10-Plätze belegt, nur die fehlenden Medaillen<br />

werden von den Medien einfach hochgespielt.<br />

Felix Gradinaru<br />

22 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Politik<br />

Berufsheer oder Wehrpflicht?<br />

Entscheidung zur Volksbefragung<br />

„Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres<br />

und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres oder<br />

sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen<br />

Wehrpflicht und des Zivildienstes?“, so lautet die<br />

konkrete Frage, die Sie am 20. Jänner nächsten<br />

Jahres bei der Volksbefragung beantworten sollen!<br />

Da ich selbst auch wahlberechtigt bin, wollte ich<br />

mich natürlich ausreichend über dieses heikle<br />

Thema informieren. Wie kam es überha<strong>up</strong>t zu<br />

dieser Volksbefragung?<br />

Ganz interessant ist die Aussage von<br />

Verteidigungsminister Norbert Darabos nach<br />

Aussetzung der deutschen Wehrpflicht im Juli<br />

2010: “Mit mir als Verteidigungsminister wird es<br />

kein Ende der Wehrpflicht geben.“<br />

Dabei blieb es, bis der Wiener Bürgermeister<br />

Michael Hä<strong>up</strong>l (SPÖ) in der „Kronen Zeitung“<br />

Anfang Ok<strong>to</strong>ber (wenige Tage vor der Wien-<br />

Wahl) eine Volksbefragung zur allgemeinen<br />

Wehrpflicht forderte.<br />

Nach diesem Meinungsumschwung der SPÖ<br />

präsentierte auch Darabos Mitte Jänner 2011<br />

konkrete Pläne zur Abschaffung der Wehrpflicht.<br />

Nach vielen Misstrauensanträgen, Neukalkulationen<br />

und dem Sparpaket 2012, das<br />

dem Bundesheer Einsparungen in dreistelliger<br />

Millionenhöhe beschert, war ein Weilchen<br />

Würden freiwilliges Sozialjahr machen<br />

Ruhe eingekehrt. Bis der niederösterreichische<br />

Landesha<strong>up</strong>tmann Erwin Pröll am 25. August<br />

eine Volksabstimmung über die Zukunft des<br />

Bundesheeres forderte. Zwei Tage später gab<br />

ÖVP-Chef Michael Spindelegger bekannt, sich<br />

mit der SPÖ auf eine Volksbefragung geeinigt<br />

zu haben. Drei Monate zuvor hat er sich noch<br />

deutlich gegen eine solche ausgesprochen.<br />

Nicht nur die Politiker sind sich uneinig über<br />

dieses Thema, sondern auch die Österreicher/<br />

innen wissen nicht recht, was sie von dem Ganzen<br />

halten sollen. Eine Umfrage im August ergab<br />

noch eine klare Mehrheit für ein Berufsheer.<br />

Im September waren die Chancen auf eine<br />

Umstellung nur mehr 50:50.<br />

Es hat den Anschein, als ob die österreichische<br />

Sicherheitspolitik zu einer Spielwiese für<br />

parteipolitisches Kräftemessen verkommt.<br />

Kritiker schreiben, es sei ein reines<br />

Ablenkungsmanöver der Regierungsparteien. In<br />

den letzten Monaten war nämlich <strong>to</strong>te Hose, was<br />

die Arbeit unserer Regierung betrifft. Resultate?<br />

Fehlanzeige!<br />

Eines steht jedenfalls fest. So kann es nicht<br />

weitergehen mit unserer Wehrpflicht. Jungen<br />

produktiven Menschen werden 6 Monate<br />

weggenommen. Schülern sogar ein ganzes Jahr<br />

ihrer Ausbildung. Beim Bundesheer müsse man<br />

sich laut einigen Rekruten nur im ersten Monat<br />

benehmen, und ab dann würde nur mehr jeden<br />

Tag „gesoffen“.<br />

Das Rote Kreuz warnt andererseits vor einem<br />

Erliegen des örtlichen Krankentransportdienstes<br />

ohne Zivildiener. Andere argumentieren damit,<br />

dass es Zeit sei, im 21. Jahrhundert anzukommen.<br />

Nur mehr drei weitere EU-Länder hätten eine<br />

allgemeine Wehrpflicht. Eine verpflichtende<br />

Einberufung sei nicht der heutigen Zeit<br />

entsprechend.<br />

Auf welche Seite man sich nun schlägt, soll jedem<br />

selbst überlassen sein! Nur wäre es wünschenswert,<br />

dass die Befragung zur vernünftigsten Lösung für<br />

das österreichische Sozial-, Katastrophenschutzund<br />

Sicherheitssystem führt!<br />

Jakob Feldbacher<br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Lena Kühleitner<br />

Stephanie Huber<br />

Tobias Stachl<br />

Silvia Knoblechner<br />

Volksabstimmung – Volksbefragung<br />

Sowohl die Volksabstimmung als auch die Volksbefragung sind Vorgänge in der<br />

direkten Demokratie.<br />

In beiden Fällen sind alle Stimmberechtigten dazu aufgerufen, ihre Meinung zu<br />

einer bestimmten Frage anonym abzugeben. Der Unterschied dabei ist aber, dass<br />

es sich bei der Volksbefragung nur um eine Art Rat oder Meinungsäußerung des<br />

Volkes handelt und dieser Beschluss keinerlei direkte Auswirkung auf die Gesetzgebung<br />

hat.<br />

Hingegen werden bei der Volksabstimmung/dem Volksentscheid zwei oder sogar<br />

mehr fertige Gesetzesvorschläge zu einer verbindlichen Entscheidung vorgelegt.<br />

Das heißt, egal wie die Entscheidung des Volkes auch ausfällt, die Regierung<br />

ist dazu verpflichtet, dieses Gesetz auf jeden Fall durchzuführen.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 23<br />

Stephy Huber


Philosophie<br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Keine Technik<br />

Es gibt ja das Phänomen, dass man immer das will, was man gerade<br />

nicht haben kann. Vor allem bei kleinen Kindern. Und du magst mich<br />

jetzt vielleicht für ein bisserl dings halten, aber ich glaub‘, das hat jetzt<br />

auch bei mir eingesetzt. Lass mich doch etwas weiter ausholen …<br />

Maximilian Gruber<br />

Franz Mühringer<br />

Konstantin Korntner<br />

Matthias Fasching<br />

Da bin ich also gelegen. 4 schöne Jahre lang.<br />

Habe mich gesonnt in der Gemütlichkeit<br />

des Schülerlebens. Ich meine, natürlich, kurz<br />

aufrichten, um die Lage zu begutachten, das war<br />

schon drin. Aber wenn man beim Blick in die<br />

Zukunft am Horizont die Matura sowieso nur mit<br />

ganz viel Einbildung erkennen kann, warum nicht<br />

wieder zurücklehnen und entspannen? Ein kurzes<br />

Nickerchen noch, dachte ich mir. Tja … dachte ich<br />

mir. Im Endeffekt ist daraus nämlich ein Tiefschlaf<br />

geworden. Fast ein bisschen unsanft bin ich da<br />

rausgerissen worden. Die Schulglocke am ersten<br />

Schultag fungierte also praktisch als Wecker.<br />

Rein metaphorisch. Nicht, dass du glaubst, die<br />

Schulglocke hätte mir noch nie als Wecker gedient,<br />

aber diesmal eben reine Kopfsache. Nachdenken<br />

angesagt. Im ersten Moment halt schwierig,<br />

weil nach einem Tiefschlaf immer ein bisschen<br />

neben der Spur, aber relativ schnell habe ich es<br />

dann schon kapiert. Ich – 5. Klasse – was dann?<br />

Das menschliche Hirn arbeitet ja bekanntlich im<br />

Schlaf. Das ist ja sehr interessant, neurologisch,<br />

was sich da tut und so weiter. Also, du sollst<br />

jetzt keine falschen Schlüsse ziehen, Medizin ist<br />

auf keinen Fall was für mich. Mir wird ja schon<br />

schlecht, wenn ich nur an einen OP-Raum denke.<br />

Alles so steril und dings. Jedenfalls, so wie das mit<br />

dem Hirn in der Wirklichkeit ist, war das bei mir<br />

auch. Weil auf die Frage, die mir da so dermaßen<br />

spontan in den Kopf geschossen ist, dass ich<br />

gleich mal einen doppelten Espresso gebraucht<br />

habe, fiel mir nur eins ein: Keine Technik. Keine<br />

Elektrotechnik, keine Informatik, keine Physik,<br />

keine Chemie. Und da ist jetzt auch der Punkt,<br />

wo sich jeder sofort denkt: Warum dann <strong>HTL</strong>?<br />

Naja, schwierig. Mal abgesehen davon, dass sich<br />

mir jetzt Aufhören als dezent unklug darstellen<br />

würde, habe ich das ja mit 14 auch schlecht wissen<br />

können, was mir jetzt durch den Kopf geht.<br />

Damals für mich ja sowieso der Schulwechsel<br />

primär, geographisch auch nicht ungeschickt und<br />

gleichzeitig vielleicht noch ein bisschen Ehrgeiz<br />

vom Herrn Papa, dass wenigstens „dieser Bub<br />

was G’scheites macht, wenn schon nicht der<br />

erste“. So schnell kannst du gar nicht schauen, bin<br />

ich schon vor den Spannungsteilern gesessen. Im<br />

Endeffekt ist es ja auch von Vorteil, zumindest zu<br />

wissen, was man nicht will. Ausschlussverfahren<br />

sozusagen. Ob die <strong>HTL</strong> jetzt schuld daran ist?<br />

Vielleicht sogar die Lehrer? Das würd‘ ich jetzt<br />

eher bezweifeln. Der eine mag das, der andere<br />

das. Das mit dem Entscheiden ist ja sowieso so<br />

eine Bauchsache. Der Bauch entscheidet, was das<br />

Hirn lernen muss. Insofern auch eher Bauch die<br />

„Zentrale des Körpers“, aber anderes Thema. Und<br />

ob Schicksal oder Zufall, das bleibt dir ja sowieso<br />

selbst überlassen, da will ich gar nicht zu viel dahin<br />

philosophieren. Übrigens Philosophie auch nichts<br />

für mich. Sagt mein Bauch. Aber irgendwie hat<br />

mich also irgendwas irgendwann und irgendwo<br />

mal dazu bewogen, dass ich was anderes machen<br />

will – egal ob vorprogrammiert oder nicht. Aber<br />

das gilt es halt zu akzeptieren, für mich und für<br />

andere. Viel Geld in technischen Berufen schön<br />

und gut, technisches Grundverständnis immerhin<br />

auch vorhanden, aber wenn’s mir nicht gefällt? Die<br />

Blicke der Einzelnen sind ja oft ganz interessant,<br />

wenn man ihnen das erzählt, das müsstest du<br />

sehen. Und die verbalen Reaktionen. „Achso, ja,<br />

mhm, nagut, …“ und so weiter und dann kommt<br />

immer irgendwann „… und warum?“ Da sind<br />

wir auch schon wieder bei der Bauchsache. Im<br />

Endeffekt bereue ich sie ja gar nicht, die <strong>HTL</strong>.<br />

Wenn du dir vorstellst, meine Ausgangslage für<br />

einen vermeintlich „brotlosen Beruf “ könnte<br />

ja kaum besser sein mit dieser berufsbildenden<br />

Schule. Plan B, sozusagen. Aber ob du es glaubst<br />

oder nicht, ich werd jetzt nicht panisch, sondern<br />

lehn‘ mich einfach wieder zurück und mach ein<br />

Nickerchen. Und das andere wird er schon regeln,<br />

der Bauch. Aber eines muss ich dir jetzt ganz zum<br />

Schluss schon noch sagen, dann bin ich auch schon<br />

fertig. Das hat jetzt zwar auch gar nichts mit dem<br />

eigentlichen Thema zu tun, aber trotzdem: Wenn<br />

ich so dahin schreibe, dann komm‘ ich ganz gern<br />

ins Grübeln. Und was dann von dem Ganzen, was<br />

ich da so von mir gebe, wirklich noch der Realität<br />

entspricht. Naja. Das musst du dir dann fast selbst<br />

aussuchen. Viel Interpretationssache. Vermutlich<br />

also doch Philosophie …<br />

Matthias Fasching<br />

24 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Arbeitserfahrungen<br />

Ferial- „Praktikum“?!<br />

Wer kennt das nicht? Jedes Jahr schreibt man<br />

Bewerbungen für ein Ferialpraktikum oder<br />

einen Ferialjob und wartet gespannt auf die<br />

Rückmeldungen. Doch die Zeit vergeht und<br />

weder Zu- noch Absagen kommen.<br />

Von ca. 15 Bewerbungen habe ich letztes Jahr<br />

nur 7 Rückmeldungen erhalten. Davon waren<br />

5 Absagen und spät, aber doch, zwei Zusagen.<br />

Doch was ist mit den restlichen 8 passiert? Nicht<br />

angekommen, verlegt, gleich weggeschmissen<br />

oder doch vom Hund gefressen?<br />

Mittlerweile ist es ziemlich schwer, überha<strong>up</strong>t<br />

einen Ferialpraktikumsplatz zu finden.<br />

Oft nehmen Firmen nur noch Kinder von<br />

Angestellten. Wenn man keine Connections<br />

zu solchen Betrieben hat, ist die Chance, dort<br />

arbeiten zu können, also gleich Null.<br />

Ein objektiver Kriterienkatalog, in dem nicht<br />

Verwandtschaftsverhältnisse ausschlaggebend<br />

sind, würde für alle Bewerber/innen fairer sein.<br />

Es ist mir klar, dass Ferialpraktikant/innen nicht<br />

immer so produktiv sind wie fest angestellte<br />

Arbeiter/innen. In einem Praktikum möchte ich<br />

in einer Firma für meine Ausbildung wichtige<br />

praktische Erfahrungen sammeln. Dafür nehme<br />

ich auch ein geringeres Gehalt in Kauf.<br />

Ist es allerdings so, dass ein/e Ferialpraktikant/in<br />

dieselbe Arbeit macht, wie ein/e Ferialarbeiter/<br />

in und trotzdem um 500 € weniger verdient,<br />

so ist das eigentlich eine Frechheit. Der einzige<br />

Unterschied ist nur die Praktikumsbestätigung.<br />

Was den Frust noch größer macht, sind oft die<br />

Arbeitsbedingungen. Zum Beispiel an einem<br />

Samstag zu arbeiten, weil die Firma nicht imstande<br />

dazu ist, die Produktion richtig zu organisieren.<br />

Oder wenn man als Elektriker/in gemeldet ist und<br />

2 Wochen nur Schotter von A nach B fährt.<br />

Natürlich gibt es auch Firmen, in denen die<br />

Organisation für Ferialis sehr vorbildlich<br />

ist. Letztes Jahr habe ich wirklich gute<br />

Erfahrungen mit meinem Praktikum gemacht.<br />

Die Arbeitsbedingungen, der Lohn und das<br />

Firmenklima waren ein Traum im Gegensatz zu<br />

heuer. Der Lohn war dieses Jahr zwar etwas besser,<br />

aber dafür das Klima unter den Arbeitskolleg/<br />

innen furchtbar. Von einem Arbeitsvertrag keine<br />

Spur und der Zuständige für die Ferialis ließ<br />

sich kein einziges Mal blicken. Der Name war<br />

mir zwar bekannt, aber die Person selbst bekam<br />

ich nie zu Gesicht. Schlussendlich konnte ich<br />

mich am letzten Tag nicht einmal abmelden bzw.<br />

verabschieden. Daher machte ich es so, wie die<br />

anderen Arbeiter/innen auch: auf das Läuten<br />

warten und dann so schnell wie möglich weg von<br />

dort.<br />

Elisabeth Salomon<br />

25.5.2012<br />

How <strong>to</strong> be a Woman<br />

Schönheitschirurgie,<br />

Frauenfeindlichkeit,<br />

Abtreibung sind typische<br />

Themen, mit denen sich<br />

ein Buch beziehungsweise<br />

ein/e Au<strong>to</strong>r/in nur ungern<br />

beschäftigt.<br />

Doch mit ordentlich<br />

viel Selbstironie<br />

und Schlagfertigkeit<br />

beschreibt die britische<br />

Kolumnistin Caitlin<br />

Moran in ihrem Roman<br />

„How <strong>to</strong> be a woman“<br />

den Weg vom Mädchen<br />

zur Frau und von der Frau<br />

zur Feministin.<br />

Das Buch ist eine Mischung<br />

aus Selbstbiografie und<br />

Leitfaden über ihr Leben<br />

vom Kind zur Frau. Mit viel<br />

Humor und Sarkasmus<br />

werden die Sorgen des<br />

Erwachsenwerdens, wie<br />

die erste Liebe, aber<br />

auch andere Themen, wie<br />

zum Beispiel Sexismus,<br />

beschrieben.<br />

Es ist bewundernswert,<br />

wie ehrlich die Au<strong>to</strong>rin<br />

über ihr Leben plaudert<br />

und dabei jede noch so<br />

peinliche Situation offen<br />

kundmacht. Es gibt kein<br />

einziges Tabuthema, sie<br />

berichtet sogar „humorvoll“<br />

über ihre Abtreibung.<br />

Dabei überschreitet die<br />

Au<strong>to</strong>rin ein paar Grenzen<br />

und auch der Schreibstil<br />

ist manchmal einen Tick<br />

zu vulgär.<br />

Meiner Meinung nach<br />

ist „How <strong>to</strong> be a woman“<br />

eine sarkastische und<br />

schonungslos ehrliche<br />

Biografie, die leider<br />

manchmal ein bisschen<br />

über die Stränge<br />

schlägt. Wen das Thema<br />

„Feminismus“ jedoch interessiert,<br />

der sollte einmal<br />

einen Blick in das Buch<br />

werfen.<br />

Teresa Sporrer<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 25


Leses<strong>to</strong>ff<br />

„Helping peers“ in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Ellisabeth Salomon<br />

Teresa Sporrer<br />

Seit diesem Schuljahr gibt es in unserer Schule<br />

ein Projekt mit dem Namen „helping peers“,<br />

was auf Deutsch so viel bedeutet wie „helfende<br />

Kolleg/innen“. Schon im Vorjahr wurden einige<br />

Schülerinnen und Schüler aus den damaligen<br />

zweiten Jahrgängen gefragt, ob sie an diesem<br />

Projekt teilnehmen wollen. 39 wurden dann aus<br />

verschiedensten Klassen als „Peers“ auserwählt.<br />

Im Großen und Ganzen geht es in diesem Projekt<br />

darum, die „Jahrlinge“ (Erstklässler) in ihrem<br />

ersten Schuljahr in der <strong>HTL</strong> zu begleiten und zu<br />

unterstützen. Für uns Peers begann dieses Projekt<br />

mit einer kurzen Einführung in die Grundidee<br />

und die Ziele dieses Projektes. Einige Zeit später<br />

folgte ein Workshop, bei welchem wir uns<br />

darüber unterhielten, wem zum Beispiel welche<br />

Klasse zu geteilt werden sollte, und wir bekamen<br />

selbst noch einmal eine Führung durch die <strong>HTL</strong>,<br />

um einen besseren Überblick über die wichtigen<br />

Punkte in unserer Schule zu erhalten. Ein weiterer<br />

Workshop zum Thema „Gewaltprävention“<br />

folgte. Um es den Neulingen zu erleichtern, uns<br />

Peers von den anderen 1100 Schüler/innen zu<br />

unterscheiden, bekamen wir alle ein grünes Polo-<br />

Shirt mit unseren Namen darauf.<br />

Am ersten Schultag dieses Jahres ging es also los.<br />

Vor der ersten Stunde hatten die Peers noch eine<br />

kurze Besprechung und ab der 3. bzw. 4. Stunde<br />

war es dann für alle so weit, ihre Schützlinge<br />

zu begrüßen. An diesem ersten Tag ging es<br />

darum, einen ersten Kontakt herzustellen, uns<br />

vorzustellen und den Erstklässlern, die oft noch<br />

an keiner Führung durch die <strong>HTL</strong> teilnehmen<br />

konnten, unsere Schule zu zeigen. In den<br />

folgenden Tagen war es ebenfalls Aufgabe der<br />

Peers wiederum in den Pausen in ihre Klassen zu<br />

schauen, um zu sehen, ob sie zurechtkamen, oder<br />

wenn nötig zu helfen. In den Klassen richteten<br />

wir auch eine sogenannte „Peer-Ecke“ ein, wo<br />

noch einmal alle Peers, die für die jeweilige Klasse<br />

zuständig sind, vorgestellt werden und andere<br />

wichtige Informationen für die Erstklässler<br />

hängen. Für die folgenden Monate sind weitere<br />

Besuche in den Klassen bzw. kleine Workshops<br />

geplant, wie zum Beispiel die Neulinge mit<br />

unserer Schulhomepage und unserem Mailsystem<br />

vertraut zu machen.<br />

Ich als Peer bin der Meinung, dass es ein gutes<br />

Projekt ist, da sehr viele Schüler/innen, die in die<br />

<strong>HTL</strong> kommen, einfach noch niemanden kennen,<br />

weder aus dem eigenen Jahrgang, geschweige<br />

denn Kolleg/innen aus den höheren Klassen. Was<br />

für mich vielleicht etwas schlecht gelaufen ist,<br />

war die Führung gleich am ersten Tag, weil die<br />

Erstklässler einfach ziemlich überrumpelt werden<br />

mit neuen Klassenkolleg/innen, neuen Lehrer/<br />

innen, einfach einer neuen Schule und da waren<br />

sie natürlich noch mehr überfordert, als wir<br />

kamen, bzw. waren die, die schon mal an einer<br />

Führung teilgenommen hatten, desinteressiert, da<br />

sie meinten, dass sie das alles sowieso schon mal<br />

gesehen haben. Abschließend bleibt zu sagen: <strong>to</strong>lles<br />

Projekt mit kleinen Verbesserungsmöglichkeiten!<br />

Johanna Siegl<br />

Simon Schlager<br />

Julia Höchsmann<br />

26 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Nicaragua<br />

Auf Montage in Nicaragua<br />

Rund fünf Wochen arbeitet die <strong>HTL</strong>-Absolventin Julia Maurer<br />

gemeinsam mit ihrer Kollegin Marie Theres Sellmaier im<br />

Institut Politechnico Leon, um ihr Diplomprojekt „Intelligentes<br />

Gebäudemanagement für Nicaragua“ zu installieren.<br />

Julia Maurer hat gemeinsam mit ihrem<br />

Projektpartner Rene Neuländner im vergangenen<br />

Schuljahr unter Betreuung von Albert<br />

Schmeitzl und Albert Reichhartinger und mit<br />

Unterstützung der Firma B+R ein System entwickelt,<br />

das einen Laborraum au<strong>to</strong>matisiert. Im<br />

Mai 2012 wurden die entsprechenden Bauteile<br />

mit einem Container nach León/Nicaragua<br />

verschifft und nun wird das Vorzeigeprojekt<br />

vor Ort umgesetzt.<br />

Julia war schon vorher mit der <strong>HTL</strong> nach<br />

Nicaragua gereist. „Bei dieser Exkursion wurde<br />

mir klar, dass mein Projekt der Ausbildung<br />

von Schülerinnen und Schülern an unserer<br />

Partnerschule dienen sollte. Wir hatten in<br />

Nicaragua einen sehr interessanten Vortrag<br />

über Energieeffizienz gehört und daraus<br />

entstand dann die Idee, einen acht mal acht<br />

Meter großen Labborraum so zu au<strong>to</strong>matisieren,<br />

dass Energie und Kosten gespart<br />

und mit innovativer Technologie das Leben<br />

an unserer Partnerschule einfacher gemacht<br />

wird“, erzählt die <strong>HTL</strong>-Schülerin über die<br />

Motivation zu ihrem Projekt. Im vergangenen<br />

Schuljahr entstand nun ein System, bei<br />

dem Sensoren Daten über Umwelteinflüsse<br />

wie Lichteinfall, Temperatur oder Regen liefern<br />

und ein Bewegungssensor die Anwesenheit von<br />

Personen meldet. Diese Daten werden dann<br />

mittels einer Steuerung, konkret handelt es sich<br />

um ein Bernecker&Rainer Power Panel mit<br />

5,7‘‘ Touchdisplay, verarbeitet, visualisiert und<br />

umgesetzt. Die notwendige Software wurde<br />

selbst geschrieben. Da die Stromversorgung in<br />

Nicaragua instabil ist, wird das System zusätzlich<br />

durch eine Solaranlage mit Energie versorgt.<br />

„Wir wollen, dass unser System die<br />

Klimaanlage je nach Witterungsbedingungen<br />

und Anwesenheit optimal steuert. Dabei haben<br />

wir auch eine entsprechende Lüftung in kühleren<br />

Tageszeiten miteinbezogen. Bewegungsund<br />

Rauchmelder erhöhen die Sicherheit im<br />

Raum, der dadurch auch entsprechend überwacht<br />

wird, und bei einem Alarmfall wird das<br />

Wachpersonal mit einer SMS benachrichtigt.<br />

Um zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen,<br />

haben wir eine Solaranlage integriert.<br />

Natürlich ist unser System auch entsprechend<br />

den gewünschten Parametern einstellbar und<br />

werden die Abläufe auf unserer Steuerung visualisiert“,<br />

erzählt Julia Maurer.<br />

„Julia hat mit ihrem Projektpartner wirklich<br />

hervorragende Arbeit geleistet. Sowohl die<br />

technische Umsetzung als auch die organisa<strong>to</strong>rische<br />

Bewältigung ihres Projektes sind<br />

hervorragend“, sind sich die Projektbetreuer<br />

Albert Schmeitzl und Albert Reichhartinger<br />

einig. Durch die Nominierung des Projektes<br />

zum Halbfinale von Jugend Innovativ ist<br />

auch eine entsprechende Anerkennung<br />

von außen erfolgt. Bruno Plunger, der die<br />

Schulpartnerschaft zwischen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

und dem IPLS León koordiniert, war selbst<br />

Ende Juli in Nicaragua und freut sich sehr<br />

über die Arbeit: „Das Projekt hilft einerseits<br />

die Raumsituation deutlich zu verbessern und<br />

dient andererseits der Ausbildung im IPLS. Vor<br />

allem die Kombination der unterschiedlichen<br />

Fak<strong>to</strong>ren, aber auch die Energieeinsparung,<br />

verdeutlicht den Schüler/innen in Nicaragua<br />

die guten Möglichkeiten, die Technik bietet.“<br />

Auch Jaime Saborío, der Direk<strong>to</strong>r des IPLS,<br />

freut sich sehr über die Anwesenheit und die<br />

Arbeit der beiden Absolventinnen, die einen<br />

sehr konkreten und wichtigen Beitrag zur<br />

Schulverbesserung mit ihrem Projekt leisten.<br />

„Ich fühl‘ mich mittlerweile in León wirklich<br />

zu Hause und freu‘ mich sehr über die konkrete<br />

Unterstützung hier. Die Schulpartnerschaft mit<br />

Nicaragua und die damit verbundene Aussicht,<br />

einmal nach Nicaragua reisen zu können, war<br />

für mich ein Grund, dass ich in die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

gegangenen bin. Mit meinem Maturaprojekt<br />

und der Umsetzung hier vor Ort haben sich<br />

diese Wünsche mehr als erfüllt“, erzählt Julia<br />

Maurer, die aus Ebensee stammt und fünf Jahre<br />

im Internat Osternberg gewohnt hat. Sie hat im<br />

Juni ihre Matura mit Auszeichnung abgeschlossen<br />

und wird ab Herbst 2012 in Wien an der<br />

TU Technische Physik studieren.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 27


Nicaragua<br />

Frausein<br />

Zivildienst in Nicaragua<br />

Seit Juli 2011 ist Alexander Neuwirth Zivildiener in Nicaragua.<br />

November, 2011. Ich fasste gerade endgültig den<br />

Entschluss meinen Zivildienst im nächsten Jahr<br />

in Nicaragua zu absolvieren. Hinter mir lag eine<br />

5-wöchige Tour durch dieses wunderschöne,<br />

doch von Armut geprägte Land.<br />

Ich muss zugeben, die Entscheidung fiel mir nicht<br />

leicht. So hatte ich auf der Reise etliche Eindrücke<br />

gesammelt und wusste genau, dass sich mein<br />

gewohnt gemütlicher europäischer Alltag auf<br />

den Kopf stellen würde. Nach einigem Hin &<br />

Her realisierte ich jedoch: Solch eine einmalige<br />

Chance kann ich mir einfach nicht entgehen<br />

lassen!<br />

Rund acht Monate später. Flughafen Managua.<br />

Die Anreise hierher habe ich dazu genutzt, um<br />

in Miami erste Couch-Surfing-Erfahrungen zu<br />

sammeln. Sehr empfehlenswert.<br />

Alles läuft wie geplant. Bruno und Frau Schaufler<br />

winken mir schon durch die große Glasscheibe.<br />

Nach einer Nacht mit der Reisegr<strong>up</strong>pe der<br />

Lehrer im Armenviertel Managuas mache ich<br />

mich auf den Weg nach León, meiner neuen<br />

Heimat. Die nächsten vier Tage dienen dazu,<br />

meine Familie sowie die neue Arbeitsumgebung<br />

kennenzulernen. Gerade als die ersten Brocken<br />

Spanisch wieder zum Vorschein kamen, ging es<br />

zurück in die Ha<strong>up</strong>tstadt. Gemeinsam mit Pedro,<br />

einem Professor des IPLS León, der uns die<br />

nächsten zweieinhalb Wochen mit Rat zur Seite<br />

stehen wird, holten wir die Schülergr<strong>up</strong>pe des<br />

KUMAX (= Kurfürst Maximilian Gymnasium)<br />

Burghausen, inklusive sechs Schüler/innen der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ab, um gemeinsam die Rundreise<br />

durch Nicaragua anzutreten.<br />

Gleich am zweiten Tag wird es aufregend. „El<br />

Día de la Revolución“ steht an. Hunderttausende<br />

Menschen feiern ausgelassen die Befreiung von<br />

der Diktatur vor 23 Jahren. Busse fahren an<br />

diesem Tag gratis. Alle wollen in die Ha<strong>up</strong>tstadt.<br />

Laute Musik, ausgelassene Stimmung, heroische<br />

Reden der Führenden des Landes. Die Dichte an<br />

Menschenmassen ist vergleichbar mit der in den<br />

ersten Reihen eines Rock-Konzerts.<br />

Danach wurde es ruhiger, jedoch nie langweilig.<br />

Die Organisa<strong>to</strong>rin Frau Prof. Christine Hager,<br />

Pedro und die Begleitlehrer des KUMAX führten<br />

uns an die schönsten Orte des Landes.<br />

Imposante Vulkanlandschaften, unterstrichen von<br />

farbenfrohen Sonnenuntergängen, drückende<br />

Hitze, abgelöst von monsunartigen Regenfällen,<br />

exotische Früchte, Kulinarisches frisch aus dem<br />

Meer, lange Fahrten mit Bus und Schiff und vieles<br />

mehr prägten die Reise.<br />

Ja, ich kannte das meiste schon so oder so ähnlich.<br />

Fakt ist aber, dass einen großen Anteil an dem<br />

Gesamterlebnis die Gr<strong>up</strong>pendynamik hat. Und<br />

die war, wie auch im letzten Jahr, phänomenal.<br />

Jeder hat gewissermaßen seine Rolle, keiner wird<br />

ausgeschlossen. Einmal mehr durfte ich einige<br />

<strong>to</strong>lle Persönlichkeiten näher kennen lernen.<br />

Nach guten zwei Wochen purer Impressionslawine<br />

erreichen wir unseren Heimathafen. Die<br />

Gastschüler unserer Partnerschule, des IPLS<br />

León, warten bereits gespannt auf die Gesichter<br />

28 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Nicaragua<br />

zu den Namen, denen sie im zweiten Teil der<br />

Reise nicaraguanische Kultur, Sprache und<br />

Gewohnheiten näherbringen würden.<br />

Für mich beginnt jedoch am nächsten Tag offiziell<br />

der Zivildienst und somit der Ernst des Lebens.<br />

Meine erste Aufgabe wartet schon auf mich. Vier<br />

Labors für Alternativ-Energie sollen mit Elektro-<br />

Installationen ausgestattet werden. Der Rohbau<br />

steht schon.<br />

Anfangs gilt es zusammen mit Julia Maurer<br />

nahe meinem Arbeitsplatz, ich darf ein Zimmer<br />

mit kleinem Bad mein Eigen nennen, das Essen<br />

ist abwechslungsreich und echt lecker. Ja sogar<br />

eine Waschmaschine gibt es, die ich einmal<br />

wöchentlich benutzen darf. Kurz gesagt: Ich fühle<br />

mich hier richtig wohl!<br />

Zwei weitere Wochen waren schnell vorüber und<br />

dann, ein letztes Mal noch das zugegeben nicht<br />

uninteressante Nac<strong>htl</strong>eben von León genossen,<br />

hieß es auch schon Abschied nehmen von den<br />

deutschen und österreichischen Schülern. Julia<br />

und Marie taten es ihnen kurz darauf gleich und<br />

somit stand ich, was deutschsprachige Mitarbeiter<br />

anbelangt, alleine da.<br />

Arbeiten von 7 bis 5 bei durchschnittlich 30°C.<br />

Zum ersten Mal vermisse ich den verhältnismäßig<br />

doch eher gemütlichen Schulalltag. In genau<br />

diesen zurückversetzt fühle ich mich wenig<br />

später, als ich, vor einer kleinen Tafel sitzend,<br />

meine ersten Spanischstunden absolviere. Puh, da<br />

fehlt mir noch so einiges!<br />

Neben der Bewältigung der sprachlichen Hürden<br />

gilt es außerdem, sich kulturell anz<strong>up</strong>assen, neue<br />

Bekanntschaften zu knüpfen und bei all dem<br />

die Gratwanderung zwischen Offenheit und<br />

gesundem Misstrauen zu meistern.<br />

Derzeit bin ich durchaus noch etwas überfordert<br />

von all diesen neuen Eindrücken. Doch genau<br />

diese sind der Grund, warum ich mich für den<br />

Zivildienst in Nicaragua entschieden habe. Um<br />

zu lernen und daran zu wachsen.<br />

und Marie-Theres Sellmaier Julias Projekt<br />

„Intelligente Gebäudesteuerung“ zu installieren<br />

und erfolgreich in Betrieb zu nehmen, was uns<br />

auch rechtzeitig gelang.<br />

Die Tage verfliegen, Fenster für Fenster, Tür für<br />

Tür werden eingebaut.<br />

Abseits der Arbeit lerne ich meine Familie immer<br />

besser kennen. Ein relativ junges Ehepaar (beide<br />

28) mit zwei Töchtern, 4 und 7. Das Haus liegt<br />

Die ersten zwei von zwölf Monaten sind vorüber.<br />

Um wertvolle Erfahrungen, neue Freunde und<br />

einige Spanisch-Vokabeln reicher, sowie um ein<br />

iPhone ärmer, bereue ich meine Entscheidung<br />

keine Sekunde lang.<br />

«Twenty years from now you will be more<br />

disappointed by the things you didn’t do than by<br />

the ones you did do ... Explore. Dream. Discover.»<br />

Mark Twain<br />

Alexander Neuwirth<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 29


Nicaragua<br />

Mein Nicaragua<br />

Mein Nicaragua, weil mein Geist reich von vielen Erfahrungen und<br />

Eindrücken, mein Herz erfüllt von Freundschaft und Liebe und meine<br />

Gedanken beeinflusst und gesteuert durch alles Erlebte sind und<br />

mir so eine differenziertere Ansicht auf unsere Welt erlauben.<br />

Am 17.7. um 6:00 Uhr morgens traf sich die<br />

Reisegr<strong>up</strong>pe zusammengesetzt aus 6 <strong>HTL</strong>ern<br />

und Schülern des Kurfürst-Maximilian-<br />

Gymnasiums in Burghausen. Wir fuhren<br />

zum Münchner Flughafen und nach einem<br />

gut 9-stündigen Flug waren wir für 2,5h auf<br />

Zwischens<strong>to</strong>pp in Atlanta. Nach einem knapp<br />

4-stündigen Anschlussflug mit wunderschönem<br />

Sonnenuntergang kamen wir um 7:30<br />

Uhr Ortszeit in Managua an. Zwischen uns<br />

und Österreich lagen nun 9600 km und 8<br />

Stunden Zeitverschiebung. Wir wurden von<br />

unserem nicaraguanischen Organisationshelfer<br />

Pedro abgeholt und in ein Hotel gebracht.<br />

Die ersten Tage waren ungewohnt. Hitze,<br />

Menschen und Sprache sind nur drei der<br />

vielen Punkte, die anders waren. Nach drei<br />

Tagen in der Ha<strong>up</strong>tstadt ging es weiter auf die<br />

Vulkaninsel Ometepe, die im Nicaraguasee,<br />

dem zweitgrößten Binnensee Amerikas, liegt.<br />

Von Ometepe ging es mit der Fähre über den<br />

See bis St. Carlos am Südende, von wo aus wir<br />

dann mit Booten den Fluss San Juan hochfuhren.<br />

Dieser schlängelt sich der Costa Ricanischen<br />

Grenze entlang durch den Urwald<br />

und die Klimaverhältnisse zeigten hier ihre<br />

Auswirkungen. Wir erreichten Buena Vista. Ein<br />

kleines Urwalddorf und ehemaliger Heima<strong>to</strong>rt<br />

von Bruno Plunger, einem unserer Lehrer,<br />

der dort einige Jahre gelebt hatte. In Buena<br />

Vista gab es kein fließendes Wasser, keinen<br />

Strom, dafür aber freundliche, aufgeschlossene<br />

Menschen, die, obwohl sie nichts haben, glücklicher<br />

sind als so mancher Österreicher. Nach<br />

drei Tagen in Buena Vista, was übrigens guter<br />

Ausblick bedeutet, ging es mit Schnellbooten<br />

weiter nach Barthola, einer Forschungsstation<br />

mitten im Dschungel. Luftfeuchtigkeit von über<br />

80% und Sonnenintensität am Äqua<strong>to</strong>r waren<br />

sehr energieraubende Umstände. Nach einer<br />

Urwaldführung und etwas Erholung von den<br />

Strapazen ging es mit Booten zurück nach St.<br />

Carlos. Nach langer Boots-, anschließender<br />

Bus- und wieder Schnellbootfahrt kamen wir<br />

in Bluefields an, wo wir nur eine Nacht lang<br />

warten mussten, um den erholsamen Teil der<br />

Reise anzutreten. Am nächsten Tag ging es per<br />

Kurzstreckenflug nach Corn Island. Und wenn<br />

Sie sich jetzt eine Karibikinsel vorstellen, dann<br />

ist das durchaus berechtigt. Atemberaubende<br />

Natur, wolkenloser Himmel, türkises Meer und<br />

weißer Sandstrand. Nach drei Urlaubstagen an<br />

einem der schönsten Orte, die ich je bewundern<br />

durfte, ging es mit dem Flugzeug zurück<br />

in die Ha<strong>up</strong>tstadt Managua.<br />

Nun begann der 2. Teil unserer Reise. Mit<br />

dem Bus fuhren wir nach León, wo wir zu<br />

unsere Partnerschule, dem IPLS (Institu<strong>to</strong><br />

Politécnico La Salle) fuhren. Dort wurden wir<br />

auf Gastfamilien verteilt und fuhren jeder alleine<br />

mit Schülern, die großteils nur Spanisch<br />

sprechen, nach Hause. Wir sollten in diesen<br />

restlichen 2,5 Wochen Nicaragua so intensiv<br />

erleben wie nur möglich. Untergebracht<br />

bei Einheimischen wuchsen unsere<br />

Spanischkenntnisse rasch an und ich konnte<br />

mich langsam mit den Menschen unterhalten,<br />

auch mit meinem Gastbruder. Wir gingen gerade<br />

unsere Straße hinunter, da antwortete er auf<br />

meine Frage, ob er gerne was an seinem Leben<br />

ändern würde: „Nein, natürlich haben wir nicht<br />

viel, aber wir sind trotzdem glücklich, weil wir<br />

alles zum Leben, für die Arbeit und unsere<br />

Familie haben.“ Diese Tatsache zeigte mir, dass<br />

man auch auf andere Arten glücklich sein kann.<br />

In der letzten Woche der Reise fuhren wir noch<br />

in ein Naturschutzgebiet baden und zu dem<br />

Vulkan Cerro Negro, der noch immer aktiv ist.<br />

Dort durften wir mit Boards wie auf Schnee im<br />

Vulkansand herunterfahren. Langsam näherte<br />

sich das Ende unserer Reise und die Stimmung<br />

wurde getrübt, weil der Abschied nahe war. Am<br />

letzten Abend waren alle bei ihren Familien und<br />

verabschiedeten sich. Am letzten Tag wurde<br />

30 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Nicaragua<br />

auch die Stimmung in der Gr<strong>up</strong>pe anders. In 5<br />

Wochen Erlebnisreise raufte man sich zusammen<br />

und fand Freunde. Umso schwerer war<br />

nun der Abschied von allen. Die letzte Nacht<br />

verbrachten wir in der Schule. Wir saßen bis<br />

zur Abfahrt gemütlich beisammen und genossen<br />

die letzten gemeinsamen Stunden. Um 3<br />

Uhr morgens fuhren wir mit dem Bus zurück<br />

nach Managua zu unserem Flug nach Atlanta.<br />

Dank Rückenwind dauerte der Heimflug nur<br />

knappe acht Stunden und dann nach 5 Wochen<br />

landeten wir wieder in München.<br />

35 Tage Zeit, in denen wir Nicaragua erlebten<br />

und uns ein Bild von den Lebensumständen<br />

in einem völlig anderen Land machen konnte.<br />

840 Stunden Zeit, um zu genießen und zu<br />

verstehen, dass es auch andere Ideale im Leben<br />

geben kann. 20.160 Minuten Zeit, die wie im<br />

Flug vergangen sind und das Leben von 25<br />

jungen Leuten veränderten, ihnen Eindrücke<br />

vermittelten, die das Leben wieder mehr schätzen<br />

lassen. 1.209.600 Sekunden Zeit, um den<br />

tiefen Atem des Lebens zu fühlen, fern von<br />

jeder Technik. Deshalb bin ich froh, diese Reise<br />

gemacht zu haben.<br />

Simon Schlager<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 31


Nicaragua<br />

Hilfe von Bibliothek zu Bibliothek<br />

Mit 2000 Dollar haben die LIZ-Bibliothekare heuer die<br />

Bibliothek der Partnerschule IPLS unterstützt. Bei einem<br />

„Lokalaugenschein“ wurde festgestellt, dass die Hilfe<br />

dringend notwendig und sehr erwünscht ist.<br />

„Gott sei Dank ist das Lern- und<br />

Informationszentrum mit einem großzügigen<br />

Budget ausgestattet. Direk<strong>to</strong>r Blocher hat<br />

dafür gesorgt, dass Wünsche im Buch- und<br />

Medienbereich praktisch ausnahmslos erfüllt<br />

werden können“, erzählt An<strong>to</strong>n Planitzer, der<br />

für den Ankauf und damit auch für das Budget<br />

des LIZ zuständig ist. Da jedes Jahr mehrere<br />

Veranstaltungen im LIZ durchgeführt werden, die<br />

ein wenig Geld einbringen, hat sich das LIZ-Team<br />

entschieden, die Bibliothek der Partnerschule in<br />

Nicaragua zu unterstützen.<br />

Elisabeth Schaufler und An<strong>to</strong>n Planitzer haben<br />

heuer im Sommer an der Lehrer-Exkursion<br />

nach Nicaragua teilgenommen und sich<br />

bei der Schulbesichtigung auch ein genaues<br />

Bild von der Lage der Bibliothek gemacht.<br />

„Die Bücher sind ordentlich sortiert und der<br />

Zettelkasten ist auf dem neuesten Stand, aber<br />

man braucht sich nur das Erscheinungsjahr<br />

von mehr als 90 Prozent der Bücher ansehen,<br />

dann weiß man, dass einfach wenig Geld für die<br />

Bibliothek vorhanden ist“, erzählt Frau Schaufler.<br />

Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass sowohl im<br />

Bereich der Allgemeinbildung, aber auch in den<br />

Naturwissenschaften und in der Technik auch<br />

neuere Literatur angeschafft wird. „Wir haben<br />

jedenfalls beschlossen, dass wir uns auch in den<br />

nächsten Jahren bemühen werden, Mittel für die<br />

Bibliothek des IPLS durch diverse Veranstaltungen<br />

aufzutreiben. Nach tausend Euro im vergangenen<br />

Jahr haben wir mit 2000 Dollar in diesem Jahr<br />

auch eine kleine Steigerung durchführen können.<br />

Wir haben versprochen, die Bibliothek dauerhaft<br />

zu unterstützen“, erklärt An<strong>to</strong>n Planitzer.<br />

Dir. Jaime Saborío hat sich über die Unterstützung<br />

sehr gefreut und sich herzlich dafür bedankt. Es<br />

ist ihm ein großes Anliegen, dass die Bibliothek<br />

aktualisiert wird und die Hilfe vom LIZ <strong>Braunau</strong><br />

ist dafür ein kleiner Beitrag.<br />

32 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Nicaragua<br />

Nicaragua ist eine Reise wert<br />

Ausnahmsweise ohne Schülerinnen und Schüler war Bruno Plunger in<br />

den vergangenen Sommerferien in Nicaragua unterwegs. Er hat mit<br />

Lehrerinnen und Lehrern aus dem Gymnasium, der HLW und der <strong>HTL</strong><br />

sein Lieblingsland bereist und verschiedene Projekte vorgestellt.<br />

Drei Wochen sind für die vielen Facetten und<br />

Schönheiten Nicaraguas eine sehr kurze Zeit, aber<br />

Bruno Plunger hat für seine Kolleginnen und<br />

Kollegen die wichtigsten und interessantesten Ort<br />

zusammengestellt und eine wirklich <strong>to</strong>lle Reise<br />

organisiert. Vom Aufenthalt im Armenviertel<br />

Managuas über die landschaftlichen Schönheiten<br />

auf der Insel Ometepe zu den schwierigen<br />

Lebenssituationen der Kakaobauern im<br />

Dschungel oder dem wunderbaren Sandstrand<br />

der Karibik- Insel Corn Island zeigte er alles.<br />

Die Reisegr<strong>up</strong>pe war sich sicher, dass es kein<br />

vergleichbares „Reiseangebot“ für Nicaragua gibt.<br />

Auf großes Interesse sind die verschiedenen<br />

Projekte ges<strong>to</strong>ßen, die zum Teil auf die<br />

Schulpartnerschaft zurück gehen. Beeindruckt<br />

hat sicher der Fleiß der Kakaobauern im südlichen<br />

Dschungel Nicaraguas, die bei extremen<br />

Klimabedingungen – 7000 mm Niederschlag<br />

– ihre Arbeit leisten. Besonders sichtbar war<br />

die Zusammenarbeit auf dem Gelände der<br />

Partnerschule – das Windrad, die neuen<br />

Räumlichkeiten für den Uni-Zweig „Alternative<br />

Energie“, viele Ausrüstungsgegenstände, wie<br />

z.B. die alte CNC-Maschine. In den bisher 18<br />

Jahren Schulpartnerschaft ist wirklich sehr viel<br />

geschehen. Und die Begriffe <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> oder<br />

Austriaca, die haben einen besonders positiven<br />

Klang in Leon und darüber hinaus.<br />

Neben der landschaftlichen Schönheit des<br />

Vulkanlandes Nicaragua waren auch die<br />

kulinarischen Genüsse etwas ganz Besonderes.<br />

Vor allem von den tropischen Früchten und<br />

den wunderbaren Fischgerichten wurde bei<br />

der Nachbesprechung der Reise geschwärmt.<br />

Gallo Pin<strong>to</strong> (Reis und Bohnen) oder Maduros<br />

(gebratene Kochbananen) werden für immer<br />

Begriffe bleiben. Besonders beim Besuch mehrerer<br />

Märkte wurden viele neue Früchte probiert und<br />

vollkommen klar war, dass mindestens dreimal<br />

täglich ein „Jugo“, ein frisch gepresster Fruchtsaft<br />

getrunken wurde.<br />

Nicaragua ist sehr vielfältig: ein wunderschönes<br />

Land mit großen sozialen Verwerfungen und<br />

vielen armen Menschen; ein Land, das sicher<br />

Unterstützung im Bildungssek<strong>to</strong>r brauchen kann;<br />

engagierte Menschen, die sehr lebensfroh sind<br />

und die sich über den Besuch gefreut haben;<br />

beeindruckt waren die Reiseteilnehmer/innen<br />

auch von den vielen Projekten, die im Rahmen<br />

der Schulpartnerschaft entstanden sind und<br />

die sehr viel mit dem großen Engagement von<br />

Bruno Plunger zu tun haben. Lieber Bruno, vielen<br />

herzlichen Dank für diese fantastische Reise!<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 33


Einer unserer wichtigsten Erfolgsfak<strong>to</strong>ren....<br />

Sie als Bestandteil unseres Teams<br />

Näheres zu Ihren Karrieremöglichkeiten auf www.amag.at<br />

AMAG Austria Metall AG, 5282 Ranshofen


Diplomprojekt<br />

TÜV-Wissenschaftspreis<br />

2012 an <strong>HTL</strong>-Team<br />

Zwei Maturanten der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, Alexander Dallinger und Michael<br />

Wurmshuber, haben in ihrer Diplomarbeit S<strong>to</strong>ffe erforscht, die den<br />

Kohlendioxidanteil in der Luft verringern. Ihre Arbeit wurde nun mit dem<br />

TÜV-Wissenschaftspreis 2012 in der Kategorie BHS ausgezeichnet.<br />

Bei einem Unfall in einem geschlossenen System<br />

– z.B. in einer Tauchkapsel, einem Bergwerk<br />

oder einer Raumstation, bei dem Menschen<br />

eingeschlossen werden, steigt durch die Atmung<br />

der CO 2<br />

Gehalt der Umgebungsluft rasch an,<br />

gleichzeitig wird Sauers<strong>to</strong>ff verbraucht. Das<br />

Ha<strong>up</strong>tproblem ist dabei der steigende CO 2<br />

-Gehalt<br />

der Luft, weil bereits bei etwa 1Vol% CO 2<br />

in der<br />

Luft Gesundheitsprobleme auftreten. Sauers<strong>to</strong>ff<br />

kann leicht gelagert werden (Gasflaschen), die<br />

Zunahme des CO 2<br />

-Gehaltes ist aber nicht so<br />

einfach in den Griff zu bekommen. Diesem<br />

Problem haben sich Alexander Dallinger und<br />

Michael Wurmshuber, beide Absolventen der<br />

Abteilung für Elektronik, Ausbildungszweig<br />

Bionik, unter Betreuung von Gerda Schneeberger<br />

in ihrem Maturaprojekt gewidmet. Die Anregung<br />

zu diesem Projekt kam dabei von Dipl.-Ing.<br />

Rudolf Gann von der Firma AMST in Ranshofen,<br />

die Sicherheitssysteme baut und entwickelt.<br />

„Unsere erste Aufgabe war die Entwicklung<br />

einer Messvorrichtung, mit der wir dann<br />

verschiedene Materialien in Serienversuchen<br />

möglichst einfach testen konnten“, erzählen die<br />

beiden jungen Forscher. Entstanden ist dabei eine<br />

kleine Testkammer, die mit einem Kohlendioxid-<br />

Sensor und einem Sauers<strong>to</strong>ff-Sensor ausgestattet<br />

ist und die mit Hilfe entsprechender Elektronik<br />

au<strong>to</strong>matisch jeden Versuch pro<strong>to</strong>kolliert und eine<br />

Art Datenblatt für jede Chemikalie erstellt. Sie<br />

haben dann vor allem mit Lithium-, Natriumund<br />

Kaliumverbindungen experimentiert und<br />

geforscht, die CO 2<br />

absorbieren können, und dabei<br />

Zusammensetzungen gefunden, die auch wirklich<br />

für diesen Zweck einsetzbar sind.<br />

In einem weiteren Schritt haben sie dann eine<br />

Vorrichtung entwickelt, die Luft sozusagen<br />

„wäscht“ und den CO 2<br />

-Gehalt verringert.<br />

Nach Versuchen mit Vorhängen, in denen<br />

die Chemikalien eingenäht waren, haben sie<br />

sich für ein Plattensystem entschieden, wo die<br />

rettenden Chemikalien aufgeklebt und luftdicht<br />

verschlossen sind. Im Notfall braucht nur eine<br />

Alufolie heruntergerissen zu werden und die<br />

au<strong>to</strong>matische CO 2<br />

-Reduktion beginnt.<br />

„Ich bin von der Arbeit der beiden wirklich<br />

sehr beeindruckt“, erklärt Dipl.-Ing. Gann von<br />

der AMST. „In diesem Bereich gibt es zwar<br />

beim Militär – vor allem im U-Boot-Bereich –<br />

entsprechende Vorrichtungen, im zivilen Sek<strong>to</strong>r<br />

sind allerdings nur wenige Forschungsergebnisse<br />

einseh- und verwendbar. Mich freut es sehr, dass<br />

die beiden Projektanten S<strong>to</strong>ffe gefunden haben,<br />

die sehr brauchbar sind und dass sie sich auch<br />

über die Realisierung eines entsprechenden<br />

Notfallsystems zielführende Gedanken gemacht<br />

haben“.<br />

„Mir gefallen vor allem die wirklich solide<br />

Umsetzung der Versuchsanordnung und die mit<br />

großem Fleiß durchgeführten Serienversuche“,<br />

erzählt Gerda Schneeberger, die mit der Arbeit<br />

der beiden Maturanten, sie haben mit gutem<br />

Erfolg bzw. mit Auszeichnung maturiert, sehr<br />

zufrieden ist.<br />

Eine besondere Auszeichnung erfuhr das<br />

Projekt durch die Verleihung des TÜV-<br />

Wissenschaftspreises 2012 in der Kategorie BHS.<br />

Wissenschaftsminister Töchterle hat den Preis<br />

am 2.10.2012 in Wien an die beiden Projektanten<br />

überreicht.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 35


Sport<br />

Mit der Fußballdress in die Werkstätte<br />

Mit großer Freude nahmen 23 Jugendliche an der<br />

von Klaus Falkner und seinem Team organisierten<br />

„Fußball trifft Computer“-Woche teil.<br />

Teilnehmern in der mechanischen Werkstätte.<br />

Unterstützt wurden die <strong>HTL</strong>-Lehrer dabei von<br />

<strong>HTL</strong>-Schülern der vierten Klassen.<br />

Bereits zum dritten Mal wurde heuer die Aktion<br />

„Fußball trifft Computer“ durchgeführt. An<br />

dieser Veranstaltung, die von Klaus Falkner,<br />

Sportlehrer an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und A-Lizenz-<br />

Trainer in Zusammenarbeit mit Lehrer/innen<br />

und Schülern der <strong>HTL</strong> gemeinsam mit dem<br />

Fußball-Nachwuchs-Koordina<strong>to</strong>r Helmut<br />

Söllinger organisiert und geleitet wurde, nahmen<br />

heuer 23 Kinder und Jugendliche im<br />

Alter von 9 bis 14 Jahren teil. 20 Schüler und<br />

3 Schülerinnen haben die Möglichkeiten, die<br />

diese Woche bietet, genützt.<br />

Der Tagesablauf war fix vorgegeben: Am<br />

Vormittag Training von 9:00 bis 11:00<br />

Uhr, danach Mittagessen im Sportlerheim<br />

Ranshofen, dann ab in die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, wo<br />

von 12:15 bis 13:45 entweder Computer oder<br />

Werkstätte am Programm stand, dann re<strong>to</strong>ur<br />

auf den Fußballplatz und weiteres Training<br />

von 14:30 bis 16:00. Besonderen Anklang<br />

bei den Schülerinnen und Schülern fand der<br />

Mittwoch Nachmittag – hier wurde einerseits<br />

Judo angeboten, andererseits konnte man seine<br />

Trittsicherheit auf der Slackline erproben.<br />

So wie bereits in den vergangenen Jahren hat<br />

die Aktion viele sehr positive Rückmeldungen<br />

ausgelöst. Die Eltern freuten sich über die<br />

Begeisterung ihrer Kinder, die Jugendlichen<br />

waren von der Mischung Sport und Technik<br />

angetan. „Das Kicken hat einen Riesenspaß<br />

gemacht“, erzählt einer der Teilnehmer „und<br />

mir hat auch die Bildbearbeitung und das<br />

Homepagemachen am PC gefallen“. Sehr gerne<br />

gehen die Schülerinnen und Schüler auch in<br />

die Werkstätte, die Arbeit mit dem Lötkolben,<br />

aber auch die Tätigkeiten in der mechanischen<br />

Werkstätte wird sehr gut angenommen. Klaus<br />

Falkner ist mit der Woche zufrieden: „Es<br />

sind diesmal, weil wir überha<strong>up</strong>t nicht für die<br />

Veranstaltung geworben haben, zwar deutlich<br />

weniger Jugendliche dabei gewesen, aber das<br />

hat überha<strong>up</strong>t nichts gemacht. Es ist einfach<br />

angenehm mit motivierten Jugendlichen zu<br />

arbeiten. Die ganze Woche hat keiner gefehlt<br />

und obwohl wir einiges an Einsatz verlangt<br />

haben, waren immer alle voll motiviert bei der<br />

Sache.“<br />

Die Schulleitung der <strong>HTL</strong> hat sich bei den<br />

beteiligten Lehrern sehr herzlich für ihren<br />

Einsatz und ihr Engagement bedankt.<br />

Der Technikteil in der <strong>HTL</strong> war die ideale<br />

Abwechslung für die jungen Sportlerinnen<br />

und Sportler. Reinhard Pfoser war für<br />

den PC-Bereich zuständig, wo es um<br />

Fo<strong>to</strong>bearbeitung und Homepagemachen ging.<br />

Franz Fellhofer fertigte in der elektrischen<br />

Werkstatt einfache elektronische Geräte und<br />

Ernst Reiter sowie Harald Riedler arbeiteten<br />

erstmals mit den Teilnehmerinnen und<br />

36 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Schriftsteller<br />

Beständig unterwegs<br />

Der Schriftsteller Vladimir Vertlib liest am Montag, 15. Ok<strong>to</strong>ber<br />

2012aus seinem neuesten Buch „Schimon schweigt“ und steht<br />

anschließend für Fragen bzw. für ein Gespräch zur Verfügung.<br />

In seinem neuesten Werk „Schimons<br />

Schweigen“ steht ein Schriftsteller, der auf<br />

Lesereise in Israel unterwegs ist und dabei<br />

Freunde und Bekannte trifft, im Mittelpunkt.<br />

Sehr differenziert wird dabei die Situation der<br />

Menschen in Israel angesprochen, gleichzeitig<br />

werden die Erfahrungen eines jüdischen<br />

Studenten in Wien in der Mitte der 1990er-<br />

Jahre behandelt.<br />

Vertlib zeichnet sich dadurch aus, dass er einerseits<br />

schreckliche und schwierige Ereignisse<br />

nicht verschweigt, sie aber andererseits so darstellt,<br />

dass doch der Lebenswille und auch die<br />

Lebensfreude der handelnden Personen sichtbar<br />

werden. So wie er in seinem eigenen Leben<br />

sind seine Protagonisten beständig unterwegs<br />

und bleiben trotz der Schwierigkeiten<br />

Menschen mit großem Lebenswillen.<br />

Vladimir Vertlib, der 1966 in Leningrad geboren<br />

wurde, ist ein österreichischer Schriftsteller<br />

russisch-jüdischer Herkunft. Vertlib emigrierte<br />

1971 mit seiner Familie aus Russland. Über<br />

Israel, die Niederlande, die USA und Italien kam<br />

er schließlich 1981 nach Österreich. Er studierte<br />

in Wien Volkswirtschaftslehre und erhielt<br />

1986 die österreichische Staatsbürgerschaft.<br />

Vertlib setzt sich in seinen Werken intensiv<br />

mit seinen eigenen Erfahrungen auseinander.<br />

So thematisiert er in seinen ersten<br />

beiden Werken „Abschiebung“ (1995) und<br />

„Zwischenstationen“ (1999) die Erlebnisse seiner<br />

Odyssee. In seinem Werk „Das besondere<br />

Gedächtnis der Rosa Masur“ beschreibt er<br />

die Lebensgeschichte einer 90-jährigen Frau<br />

von ihrer Kindheit im jüdischen Schtetl über<br />

die Entbehrungen im Leningrad des Zweiten<br />

Weltkriegs bis zur Repression gegenüber den<br />

Juden zur Zeit der Sowjetrepublik. Auch in<br />

seinen anderen Werken spielen die Themen<br />

Judentum und die Erfahrung der Repression<br />

bzw. der Ausgrenzung eine große Rolle.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 37


Spenden<br />

Roboter recyceln für den Laborunterricht<br />

Thomas Kirsch hat bei seinem Summer-<br />

School-Praktikum in der Firma PSG einen<br />

Roboter ausgebaut und ihn entsprechend adaptiert,<br />

sodass er ab sofort im Laborunterricht<br />

der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> verwendet werden kann.<br />

Zusätzlich hat er für den Roboter ein<br />

Handbuch geschrieben, das eine übersic<strong>htl</strong>iche<br />

Bedienungsanleitung und die wesentlichen<br />

Schritte für die Programmierung enthält.<br />

Der Geschäftsführer der Firma PSG, Ing.<br />

Mag. Franz Vilsecker, selbst Absolvent der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> und Mitglied im Vorstand des<br />

Kura<strong>to</strong>riums des Vereins zur Förderung der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, hat nun gemeinsam mit dem<br />

Firmenbetreuer Stefan Lugstein den Roboter<br />

sowie weitere Steuerungskomponenten,<br />

Ak<strong>to</strong>ren und Sensoren an AV Dirnberger<br />

übergeben. „Für uns ist der Roboter eine<br />

wirklich willkommene Bereicherung des<br />

Laborunterrichts und ich freue mich, dass<br />

Thomas Kirsch einen wesentlichen Beitrag für<br />

das Zustandekommen dieses Projektes geleistet<br />

hat“, erklärte AV Dirnberger, der sich<br />

sehr herzlich für diese Unterstützung bei den<br />

Repräsentanten der PSG GmbH bedankt hat.<br />

Herr Vilsecker freut sich, dass das<br />

Unternehmen einen kleinen Beitrag dazu leisten<br />

kann, die Ausbildung interessant und<br />

praxisgerecht zu gestalten, und verweist auf die<br />

gute Zusammenarbeit mit der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>,<br />

die durch die sehr gute Ausbildung exzellente<br />

Absolvent/innen hervorbringt, die für die<br />

Wirtschaft unabdingbar sind.<br />

Spende von aktuellen Mainboards und Grafikkarten<br />

Sehr herzlich bedankt sich die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>,<br />

insbesondere Kollege Stangl, bei Herrn Lindner<br />

von der Firma Gigabyte/Deutschland, der<br />

durch eine Sachspende im Wert von ungefähr<br />

€ 2000 dafür gesorgt hat, dass im fachpraktischen<br />

Unterricht Mainboards und<br />

Grafikkarten am aktuellen Stand der Technik<br />

verwendet werden können.<br />

38 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Flugtag<br />

Über den Köpfen der <strong>HTL</strong>-Schüler/innen<br />

flitzten Modellau<strong>to</strong>s auf und ab, dass es nur so<br />

krachte.<br />

Für unser leibliches Wohl wurde selbstverständlich<br />

bestens gesorgt, außerdem hat zum Glück das<br />

Wetter von Anfang an mitgespielt.<br />

Mit dieser gelungenen Veranstaltung konnten wir<br />

entspannt in die wohlverdienten Ferien starten.<br />

Kurt Hurab<br />

Ein Sporttag in der letzten Schulwoche wird<br />

wohl allen, die dabei waren, lange in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Rund vierzig Schülerinnen und Schüler<br />

sowie einige Lehrer fanden sich auf dem<br />

Gelände der MFSU-Treubach zusammen,<br />

um gemeinsam den Modellflugsport näher<br />

kennen zu lernen. Die einzelnen Sparten wie<br />

Hubschrauber- und Flächenmodelle wurden<br />

kompakt und überschaubar präsentiert. Ein<br />

Düsenjet mit „echtem“ Strahlentriebwerk<br />

sorgte für den gewohnten Wirbel. Stuntshows<br />

von Kunstflugmaschinen von beac<strong>htl</strong>icher<br />

Größe ließen uns begeistert applaudieren.<br />

Modellhubschrauber beeindruckten nicht nur<br />

mit ihrer komplizierten Technik, sondern auch<br />

am Himmel imponierten sie mit verblüffenden<br />

Figuren. Auf der 200 m langen Asphaltpiste<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 39


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Technikwettbewerb<br />

Zwei <strong>HTL</strong>-Projekte bei der<br />

„Erfindermesse“ in Nürnberg<br />

Vom 1. bis 4. November 2012 findet in Nürnberg die<br />

internationale Fachmesse „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ statt.<br />

Aufgrund ihrer Erfolge beim Wettbewerb Jugend Innovativ<br />

werden die Projekte „E-Rolla<strong>to</strong>r“ und „Intelligente Steuerung<br />

bei Alternativenergie“ auf dieser Messe präsentiert.<br />

Fast 800 Erfindungen aus 30 Ländern waren<br />

im vergangenen Jahr auf der sogenannten<br />

„Erfindermesse“ in Nürnberg zu sehen. Bei<br />

dieser Veranstaltung, auf der Erfindungen von<br />

Hightech-Lösungen bis hin zu praktischen<br />

Ideen vorgestellt werden, geht es darum, erste<br />

Kontakte zu Vermarktungsmöglichkeiten<br />

zu knüpfen, aber auch praktische Tipps<br />

und Hinweise zu erhalten. Die ausgestellten<br />

Erfindungen werden durch eine<br />

Fachjury bewertet und können dann eine<br />

„Erfindermedaille“, die es in den Kategorien<br />

Gold, Silber und Bronze gibt, erreichen.<br />

Besonderes Interesse gilt auf der Messe<br />

den jugendlichen Erfindern, die mit ihren<br />

Projekten eine wichtige Rolle spielen.<br />

realisiert hat, hat eine Steuerung geschaffen,<br />

die Verbraucher wie Waschmaschine,<br />

Geschirrspüler oder Trockner dann einschaltet,<br />

wenn Fo<strong>to</strong>voltaik-Zellen gerade Strom<br />

liefern. Das Besondere bei seinem Projekt<br />

ist die Übertragung der Schaltbefehle über<br />

die herkömmlichen Stromleitungen; für<br />

diese Technik wurde bereits ein Patentantrag<br />

eingebracht. Markus Moser und Chris<strong>to</strong>ph<br />

Neuwirth haben unter Anleitung von AV<br />

Paul Dirnberger und Siegfried Horvath einen<br />

Elektroantrieb für einen Rolla<strong>to</strong>r und die<br />

dazugehörige Steuerung entwickelt und realisiert,<br />

wobei besonders die Sicherheitsfrage<br />

beachtet wurde. Herausgekommen ist ein voll<br />

funktionstüchtiges Vorführgerät, das eine<br />

wirkliche Hilfe und Erleichterung für gebrechliche<br />

Menschen darstellt.<br />

Wir wünschen den beiden Projekten viel<br />

Erfolg in Nürnberg!<br />

Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist in diesem Jahr mit<br />

gleich zwei Projekten auf der Messe vertreten.<br />

Lukas Bernhofer stellt sein Projekt<br />

„Intelligente Steuerung elektrischer Geräte zur<br />

besseren Nutzung alternativer Energien“ vor.<br />

Markus Moser und Chris<strong>to</strong>ph Neuwirth sind<br />

mit ihrem „E-Rolla<strong>to</strong>r“ vertreten.<br />

Lukas Bernhofer, der zusammen mit der Fa.<br />

Ginzinger Electronics und unter Betreuung<br />

von Friederich Plötzeneder sein Projekt<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 41


Arbeitserfahrungen<br />

Roboterkontakte<br />

Thomas Kirsch hat im Rahmen der Summer School 2012 bei der Firma PSG<br />

GmbH ein interessantes Robotikprojekt bearbeitet – er hat einen Roboter<br />

aus einer bestehenden Anlage ausgebaut, ihn dann wieder in Betrieb<br />

genommen und so für den Laborunterricht in der <strong>HTL</strong> aufbereitet.<br />

Am Ende des letzten Schuljahres besuchte Thomas<br />

Kirsch (5AHETE) gemeinsam mit zehn anderen<br />

Schülern die <strong>HTL</strong>-Summer-School. Im Rahmen<br />

dieser Veranstaltung lernten sie in nur zwei<br />

Wochen zehn Firmen kennen und absolvierten<br />

ein vierwöchiges Praktikum in einem der in der<br />

Summer School vorgestellten Unternehmen.<br />

„Aufgrund des wirklich interessanten Projektes<br />

im Fachbereich Robomatik, habe ich mich<br />

für das Praktikum bei der Firma PSG GmbH<br />

entschieden“, erzählt der angehende Maturant.<br />

Die ersten Tage des Praktikums verbrachte er<br />

ha<strong>up</strong>tsächlich in der Werkstatt. Hier baute er<br />

die Anlage, in der sich der Roboter befand, ab<br />

und legte den Roboter mit dem Controller sowie<br />

alle anderen elektrischen Komponenten frei.<br />

Nach drei Tage übersiedelte er dann ins Büro,<br />

wo der Ha<strong>up</strong>tteil der Projektarbeit durchgeführt<br />

wurde. In einem ersten Schritt ging es darum,<br />

sich ausreichend Information zu beschaffen.<br />

Nach einer intensiven Internetrecherche, nach<br />

mehreren E-Mails und einigen Telefonaten waren<br />

die benötigten Datenblätter und Beschreibungen<br />

vorhanden. Erfreulicherweise funktionierte die<br />

erste Inbetriebnahme ziemlich schnell und in<br />

rascher Folge konnte danach ein erstes kleines<br />

Programm erstellt werden.<br />

wurde das Projekt mit der Erstellung eines<br />

Handbuches, wobei gerade diese Aufgabe, eine<br />

kurze und übersic<strong>htl</strong>iche Bedienungsanleitung<br />

zum Roboter und dessen Programmierung zu<br />

schreiben, sich als sehr anspruchsvolle Tätigkeit<br />

herausstellte.<br />

„Ich habe bei meinem wirklich interessanten<br />

Projekt größtenteils selbständig gearbeitet und<br />

wurde von Seiten der Firma PSG, insbesondere<br />

durch Herrn Stefan Lugstein, wirklich<br />

hervorragend unterstützt. Ich hab‘ sicher in<br />

diesen vier Wochen mehr gelernt als in meinen<br />

bisherigen Ferialjobs und ich kann allen Schüler/<br />

innen nur empfehlen sich für die Teilnahme an<br />

der Summer School zu bewerben“, zieht Thomas<br />

Kirsch sein Resümee aus seiner Ferialarbeit.<br />

„Für den Übungsaufbau im Labor der <strong>HTL</strong><br />

überlegte ich mir dann einen konkreten Ablauf.<br />

Ich wählte ein Regallager, welches im Halbkreis<br />

um den Roboter aufgebaut wird. Der Anwender<br />

gibt eine gewisse Position im Regal ein und der<br />

Roboter fährt au<strong>to</strong>matisch zu dem Behälter<br />

und bringt ihn zur Ausgangsposition“, erzählt<br />

der <strong>HTL</strong>-Schüler. Zum Testen wurde im Büro<br />

ein provisorischer Übungsaufbau errichtet und<br />

ein passendes Programm geschrieben, wobei<br />

die Übung beliebig erweiterbar (z.B. mit einem<br />

Förderband) gestaltet wurde. Abgeschlossen<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 43


Unsere Neuen<br />

Christina Wagner<br />

Christina Wagner ist seit diesem Schuljahr als<br />

Lehrerin für Angewandte Mathematik und<br />

Bewegung und Sport an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

tätig. Beide Fächer hat sie an der Universität<br />

Salzburg studiert.<br />

Aufgrund des sportlichen Interesses wird<br />

Sport auch in ihrer Freizeit groß geschrieben.<br />

Neben Zumba, Laufen und Schwimmen ist<br />

Christina Wagner auch beim ATSV <strong>Braunau</strong><br />

als Volleyballerin aktiv.<br />

Neben Schule und Sport unternimmt sie gerne<br />

etwas mit Freunden und Familie.<br />

Josef Neubauer<br />

Hat bis 1996 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> (Elektronik/<br />

Technische Informatik) besucht und 1999 an<br />

der TU München sein Studium Elektrotechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Kommunikationstechnik<br />

abgeschlossen.<br />

Schnell erkannte er, dass ihm Abwechslung im<br />

Job sehr wichtig ist, und er ging in den technischen<br />

Vertrieb. So arbeitete er 2000–2005<br />

bei dem Halbleiterdistribu<strong>to</strong>r Memec, weiters<br />

bis 2007 beim Halbleiterhersteller Integrated<br />

Device Technologies als Field Application<br />

Engineer für Kommunikationstechnikfirmen<br />

Nokia Siemens, Alcatel Lucent, Ericsson, …<br />

In weiterer Folge betreute er bis 2011 für<br />

Altera wiederum Kommunikationskunden<br />

und Industriesteuerungskunden. Parallel dazu<br />

begann er sich ab 2006 mit alternativen Energien<br />

zu beschäftigen und treibt mit seiner Firma EST<br />

GmbH regionale Selbstversorgung (Energie<br />

Klaus Holzmann<br />

Klaus Holzmann hat 1996 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

in der Fachrichtung Energietechnik/<br />

Leistungselektronik abgeschlossen. Nach<br />

dem Bundesheer studierte er von 1997–<br />

2004 Mechatronik an der Johannes Kepler<br />

Universität Linz, was er von 2001–2002 für<br />

ein einjähriges Master-of-Science-Studium an<br />

der Loughborough University, England, unterbrach.<br />

Nach dem Studium in Linz war Klaus Holzmann<br />

2004–2007 als Assistent an der Universität<br />

des Saarlandes in Saarbrücken, Deutschland,<br />

tätig und beschäftigte sich im Rahmen seiner<br />

Dissertation mit dem Thema Elektrorheologie.<br />

Es folgte eine Fortsetzung der Forschung als<br />

Assistent an der TU Wien bis 2008, wo auch die<br />

und Futtermittel) in der Landwirtschaft voran.<br />

Josef wohnt in Geretsberg, treibt gerne Sport<br />

und lässt sich von seiner Lebensgefährtin gerne<br />

in die Welt des Gesanges und der Zither entführen.<br />

Promotion erfolgte.<br />

Von 2008 bis zum Beginn seiner Tätigkeit<br />

als Lehrer an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> war Klaus<br />

Holzmann für die Regelungstechnik bei<br />

der Firma Fludicon GmbH in Darmstadt,<br />

Deutschland, verantwortlich.<br />

Seine Freizeit verbringt er gerne mit Wandern,<br />

Lesen und Musikhören.<br />

44 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Lukas Hackl – der vielleicht letzte<br />

Zivildiener der Schulpartnerschaft<br />

Wie jedes Jahr bekommt die Schulpartnerschaft<br />

mit dem IPLS Leon in Nicaragua einen<br />

neuen Zivildiener. Der „Neue“ heißt Lukas<br />

Hackl, kommt aus <strong>Braunau</strong> und hat letzten<br />

Juni im Zweig Bionik maturiert. In seiner<br />

<strong>HTL</strong>-Laufbahn war er bei Messen und verschiedenen<br />

Veranstaltungen an der Schule als<br />

Öffentlichkeitsarbeiter dabei.<br />

Unsere Neuen<br />

In seiner Freizeit spielt er gerne Volleyball und<br />

Beachvolleyball. Beim <strong>HTL</strong>-Ball konnte man<br />

ihn bei diversen Tanzeinlagen beobachten.<br />

Manuela Faschang<br />

Manuela Faschang besuchte die HLW <strong>Braunau</strong>,<br />

wo sie den Zweig „Fremdsprachen und<br />

Wirtschaft“ belegte. 2005 schloss sie diese mit<br />

Auszeichnung ab und begann anschließend ihr<br />

Lehramtsstudium an der Leopold-Franzens-<br />

Universität in Innsbruck für die Fächer<br />

Englisch, Psychologie und Philosophie. In den<br />

Sommerferien während des Studiums arbeitete<br />

sie mehrfach im Fun&Learn Sommercamp in<br />

Neustift im Stubaital, wo sie als Englischlehrerin<br />

und Betreuerin tätig war. Nach ihrem<br />

Studienabschluss im April 2011 bekam sie ein<br />

Fulbright-Stipendium für Sprachassistenten,<br />

worauf von August 2011 bis Juni 2012 ein<br />

Aufenthalt in Oregon folgte und sie als<br />

Assistentin am Linfield College in McMinnville<br />

arbeitete. Ihre Aufgaben waren unter anderem<br />

die Leitung von Deutschkursen, die<br />

Betreuung des Deutschklubs und des Deutsch-<br />

Yvonne Kirchmayr<br />

Yvonne Kirchmayr hat im Juni 2003 an der<br />

HBLW Linz-Landwiedstraße maturiert und<br />

im Anschluss daran ein Lehramts-Studium in<br />

Salzburg begonnen. Seit diesem Schuljahr unterrichtet<br />

sie, wie ihr Name vermuten lässt, ha<strong>up</strong>tsächlich<br />

Religion, aber auch je eine Klasse in<br />

Stammtisches, die Organisation von kulturellen<br />

Events wie Ok<strong>to</strong>berfest, Adventkränzchen,<br />

Osterfeier, traditionelle Tanzaufführungen,<br />

Kochkursen, etc. Des weiteren ist sie Mitglied im<br />

Administra<strong>to</strong>renteam der Non-Profit Rezepte-<br />

Homepage www.koch-idee.at (Gestaltung,<br />

Inhalt, User-Betreuung, Marketing), welche<br />

sie gemeinsam mit zwei <strong>HTL</strong>-Absolventen<br />

(Faschang Mario und Pfeffer Michael), die<br />

die technische Betreuung leisten, aufgebaut<br />

hat und führt. Ihre Hobbys sind unter anderem<br />

Kochen und Backen, Joggen, Schwimmen,<br />

Lesen und die Welt bereisen. Dieses Schuljahr<br />

absolviert sie ihr Unterrichtspraktikum an der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> (Englisch) und an der HLW<br />

<strong>Braunau</strong> (Psychologie und Philosophie) und<br />

führt zusätzlich Klassen in Englisch & SOPK<br />

an der <strong>HTL</strong>.<br />

Geschichte und SOPK. Während des Studiums<br />

war sie ehrenamtlich bei der Katholischen<br />

Jugend beschäftigt und leitete unzählige<br />

Orientierungs- und Kommunikationstage. Die<br />

Erfahrungen dieser Tätigkeit versucht sie in<br />

den SOPK-Unterricht einfließen zu lassen. Ihre<br />

Freizeit verbringt sie v.a. mit ihrem knapp<br />

1 Jahr alten Patenkind Julia, trifft sich mit<br />

Freundinnen zum Kaffeetrinken oder im Kino,<br />

spielt Gitarre und schreibt Lieder oder faulenzt<br />

mit einem spannenden Psychothriller auf der<br />

Couch. Ein großes Ziel für ihre Zukunft ist den<br />

Jakobsweg zu gehen, diesmal will sie aber den<br />

gesamten Weg von Salzburg nach Santiago de<br />

Compostela in Spanien gehen, daher auch der<br />

Spruch über den sich so mancher wundern<br />

mag: No pain, no glory!<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 45


Join the Au<strong>to</strong>mation Team<br />

Mit mehr als 2.300 Mitarbeitern und einem weltweiten Vertriebsnetz in 70 Ländern zählen wir<br />

zu den größten und erfolgreichsten Privatunternehmen der Branche. Unsere technologisch<br />

erstklassigen Lösungen im Bereich Steuerung, Antriebstechnik und Visualisierung setzen neue<br />

Maßstäbe in der industriellen Au<strong>to</strong>matisierung.<br />

ENGINEERING CAMP<br />

Das B&R Engineering Camp ist ein Trainingsprogramm für Absolventen/innen technischer Fachrichtungen<br />

und bietet einen perfekten Einstieg ins Unternehmen. Egal ob Sie Au<strong>to</strong>matisierungsprojekte<br />

in Österreich oder international abwickeln wollen, Vertriebs- und S<strong>up</strong>portaufgaben interessant<br />

finden oder in Forschung und Entwicklung Fuß fassen möchten - als Absolvent/in des<br />

Engineering Camps bieten wir Ihnen weltweit herausfordernde Aufgaben im Au<strong>to</strong>mation Team.<br />

Werden Sie Trainee in unserem Engineering Camp und profitieren Sie von einer umfassenden<br />

Ausbildung in den Bereichen:<br />

■ Steuerungstechnik<br />

■ Antriebstechnik<br />

■ Visualisierung<br />

■ Projektmanagement<br />

■ Au<strong>to</strong>mation Studio<br />

■ Soft skills<br />

Weitere Jobangebote finden Sie unter: www.br-au<strong>to</strong>mation.com/jobs<br />

Für detaillierte Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />

Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H.<br />

z.Hd. Mag. Nicole Rainer, B&R Straße 1, 5142 Eggelsberg, Austria<br />

Tel.: +43 (0)77 48 / 65 86-0, jobs@br-au<strong>to</strong>mation.com<br />

Perfection in Au<strong>to</strong>mation<br />

www.br-au<strong>to</strong>mation.com


Summer School<br />

Summer School – interessante<br />

Firmenkontakte<br />

Elf Schüler/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> haben im Rahmen der vom TechnoZ<br />

<strong>Braunau</strong> organisierten <strong>HTL</strong>-Summer-School 2012 wichtige Firmen in<br />

<strong>Braunau</strong> und Umgebung kennengelernt und gute Kontakte geknüpft.<br />

Bereits zum sechsten Mal hat das Techno-Z<br />

im Sommer 2012 die <strong>HTL</strong>-Summer-School<br />

organisiert. Zehn Unternehmen (AMAG,<br />

Bernecker & Rainer, Brückner Technology,<br />

EKB/Dräxlmaier Gro<strong>up</strong>, F&K Delvotec,<br />

Ginzinger electronic systems, PSG technology<br />

gro<strong>up</strong>, Sigmatek, tfk technology und troii<br />

software) haben sich beteiligt und den Schüler/<br />

innen in einem vierzehntägigen Kurs einerseits<br />

die Firmen vorgestellt und andererseits Tipps<br />

aus der Praxis zum Thema Bewerbung und<br />

Projektmanagement gegeben. Im Anschluss<br />

haben die beteiligten Schüler/innen dann ein<br />

vierwöchiges Praktikum in einem der beteiligten<br />

Betriebe absolviert.<br />

Rund 30 <strong>HTL</strong>-Schüler/innen haben sich im<br />

Herbst 2011 beworben und daraus sind dann<br />

11 ausgewählt worden, die in den Genuss<br />

dieser interessanten Veranstaltung gekommen<br />

sind. „Ich sehe in der Summer School eine<br />

große Chance für Schüler/innen mit Personen<br />

aus den Führungsebenen in Kontakt zu kommen<br />

und innerhalb kurzer Zeit wesentliche<br />

Zusammenhänge in Betrieben verdeutlicht<br />

zu erhalten“, erklärt Christian Zöpfl, der in<br />

der <strong>HTL</strong> die Summer School koordiniert und<br />

bewirbt.<br />

Am Freitag, 14. September, hat der Leiter<br />

der Wirtschaftskammer <strong>Braunau</strong>, Mag. Klaus<br />

Berer, den beteiligten Schüler/innen ihre<br />

Teilnahmezertifikate überreicht. Dir. Blocher<br />

hat an dieser Veranstaltung teilgenommen<br />

und sich in diesem Zusammenhang sehr herzlich<br />

bei den Organisa<strong>to</strong>ren/innen und bei den<br />

beteiligten Firmen bedankt.<br />

Die Schüler/innen waren von den gebotenen<br />

Möglichkeit sehr angetan. „Die zwei<br />

Wochen abwechslungsreicher und kurzweiliger<br />

Unterricht vergingen wie im Flug. Es<br />

war sehr interessant, sich die zehn verschiedenen<br />

Firmen anzuschauen und dadurch einen<br />

kleinen Einblick fürs späte Berufsleben zu<br />

bekommen“, meint Achim Kreilinger, einer der<br />

Teilnehmer an der <strong>HTL</strong>-Summer-School.<br />

Für das kommende Schuljahr wurde bereits die<br />

Fortsetzung dieser Veranstaltung vereinbart.<br />

Firmen konnten sich bis Ende September für<br />

eine Teilnahme melden, Zöpfl wird im Herbst<br />

die Summer School den Schüler/innen der<br />

4. Klassen präsentieren und zu Bewerbungen<br />

einladen. Bis Mitte November dauert die<br />

Bewerbungsfrist und Anfang Jänner wird dann<br />

entschieden, wer im kommenden Sommer<br />

dabei ist. Dass sich eine Teilnahme an dieser<br />

Veranstaltung unbedingt lohnt, darüber waren<br />

sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler<br />

einig.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 47


Kunsts<strong>to</strong>ff- und Metallverarbeitungsges.m.b.H.<br />

5231 Schalchen, Unterlochen 44 - www.promotech.at<br />

Wie schafft man es, auf einer vollau<strong>to</strong>matisierten Produktionsanlage<br />

auch Kleinserien günstig zu produzieren?<br />

Die vollau<strong>to</strong>matisierten Produktionsanlagen bei PROMOTECH kosten richtig Geld. Jede Anlage<br />

muss daher eine Vielzahl an Kunsts<strong>to</strong>ffteilen produzieren. Dazu muss immer wieder<br />

„umgerüstet“ werden, das heißt: Produktspezifische Bauteile wie Teilegreifer, Werkstückträger<br />

etc. werden direkt an der Anlage umgebaut. Dieser „Rüstvorgang“ dauert im Schnitt zwei<br />

Stunden. Ein Zeitraum, in dem die Anlage stillsteht, anstatt zu produzieren.<br />

Wer als Lieferant der Au<strong>to</strong>mobilindustrie wettbewerbsfähig bleiben will, muss generell „Stillstandzeiten“<br />

möglichst reduzieren. Und: Wer auch Kleinserien günstig produzieren kann, ist<br />

deutlich im Vorteil! Die einzige Krux dabei: Je kleiner die Serie, umso schwieriger wird es, die<br />

trotzdem notwendigen Rüstzeiten zu finanzieren! Viele Firmen lösen dieses Problem durch<br />

Auslagerung rüstzeitintensiver Kleinserien in Billiglohnländer. Nicht so bei PROMOTECH: Mit<br />

Innovation und technischen Know-how gelingen unseren MitarbeiterInnen immer wieder<br />

Rüstzeiteinsparungen bis zu 50%! Dadurch hält PROMOTECH Arbeitsplätze in Schalchen,<br />

statt sie in ein Billiglohnland auszulagern!<br />

Ein Beispiel für eine vorbildliche PROMOTECH-Rüstzei<strong>to</strong>ptimierung: Auf einer Parksensor-Multifunktionsanlage<br />

werden sechs unterschiedliche Parksensoren für verschiedenste, hochrenommierte<br />

Au<strong>to</strong>mobilhersteller gefertigt. Realisiert wird die Rüstzeiteinsparung durch einen vollau<strong>to</strong>matischen<br />

Wechsel der Teilegreifer- und Kontaktgreifereinheiten: Beim Rüstvorgang setzen die<br />

Scara-Roboter den Greiferkopf des zuletzt gefertigten Produktes auf einem definierten Abstellplatz<br />

ab und holen jenen Greifer, der für die nächste Variante benötigt wird. Die kraftschlüssige,<br />

elektronische und pneumatische Verbindung zwischen Roboter und Greifereinheit bildet eine<br />

„Multi-K<strong>up</strong>plung“. Die Herausforderung dabei ist einerseits das aufwändige SPS-Programm zur<br />

Koordination des au<strong>to</strong>matischen Wechsels, andererseits die Fahrprogramme der Roboter, die<br />

auf engstem Raum kollisionsfrei bewegt werden müssen.<br />

Wollen Sie mit uns spannende Herausforderungen dieser Art lösen?<br />

Kontakt<strong>date</strong>n: Ing. Günter Benninger, 07742 4490-13, office@promotech.at


Bessere Olympialeistungen<br />

durch mehr Sportstunden?<br />

Günther Weidlinger hat 1997 in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> maturiert. Schon in seiner<br />

<strong>HTL</strong>-Zeit verzeichnete er <strong>to</strong>lle sportliche Erfolge. Er war bei der Olympiade<br />

2012 in London dabei und antwortet im Interview auf die Fragen, die rund um<br />

dieses Ereignis entstanden sind und auch in der <strong>HTL</strong> diskutiert werden.<br />

Olympische Spiele<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Als erstes würde es mich<br />

interessieren, welchen Ausbildungszweig Sie an der<br />

<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> absolviert haben?<br />

Weidlinger: Ich habe im Jahr 1997 im Zweig<br />

Elektronik/Informatik/Nachrichtentechnik<br />

maturiert.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Sie wurden bereits 1997 Junioren<br />

Europameister über 3000 m Hindernis, belegten<br />

vorher schon internationale Spitzenplätze, wie<br />

schafften Sie es, Schule und Sport zu koordinieren,<br />

wurden Sie von allen Lehrer/innen unterstützt?<br />

Weidlinger: Ich würde mal sagen, ich wurde von<br />

allen Lehrer/innen unterstützt oder zumindest<br />

nicht nachteilig behandelt. Ich muss aber sagen,<br />

dass ich mit Sicherheit mehr Glück mit der<br />

Betreuung durch meine Lehrkräfte hatte als<br />

manch anderer Laufkollege.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: War es von Anfang an ihr<br />

Traum, Läufer zu werden und wie viele Stunden<br />

mussten Sie täglich trainieren, um Ihren Traum zu<br />

verwirklichen?<br />

Weidlinger: Ich habe mit 10 Jahren beim<br />

Langsamlauftreff begonnen zu laufen. Damals<br />

war noch kein Gedanke daran verschwendet<br />

worden, dass ich einmal mein Geld mit dem<br />

Laufen verdienen könnte. Als ich 1996 zur<br />

Junioren WM nach Sidney fahren konnte, kam<br />

erstmals der Gedanke, einmal bei Olympischen<br />

Spielen dabei zu sein, denn diese fanden ja im<br />

Jahr 2000 dort statt. Erst als ich im Jahr 1999 in<br />

die absolute Weltklasse gelaufen bin, wusste ich,<br />

dass ich nun alles auf die Karte Sport setzen muss,<br />

um mir meinen Traum erfüllen zu können.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Zurzeit wird häufig diskutiert,<br />

weitere oder tägliche Turnstunden einzuführen; wie<br />

lautet Ihre Meinung zu dem Thema, hatten Sie zu<br />

Ihrer Schulzeit mehr als 1 Stunde pro Woche?<br />

Weidlinger: Wir hatten damals 41 Wochenstunden<br />

und nur eine Stunde Turnen. Meine<br />

Klassenkameraden und ich waren aber so<br />

schlau, dass wir eine zweite Stunde freiwillig<br />

dazunahmen, um zumindest eine Doppelstunde<br />

im Turnsaal oder am Außenplatz verbringen zu<br />

können.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Ganz ehrlich, glauben Sie, dass<br />

mehr Sportunterricht an Österreichs Schulen die<br />

Medaillenchancen erhöhen könnte?<br />

Weidlinger: Auf jeden Fall!!! Das dürfte aber<br />

nicht erst in den höheren Schulen starten, diese<br />

Aktion müsste in den Volksschulen beginnen und<br />

bis nach oben durchgezogen werden. Bewegung<br />

ist wichtig und der Schlüssel zum Erfolg. Es<br />

nützt aber nichts, wenn nur die Turnstunden<br />

abgehalten werden und kein Talentescout in die<br />

Schulen kommt. Die Kinder müssen gesichtet<br />

und gefördert werden. Dabei müssen Schule,<br />

Eltern, Lehrer/innen und Vereine zusammen<br />

helfen. Nur so kann der österreichische Sport<br />

wieder in Schlagdistanz mit anderen Nationen<br />

gebracht werden.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Eine letzte Frage noch: Finden Sie,<br />

dass Spitzensportler, unser Nachwuchs, und die<br />

Paralympics mehr und vor allem auf Sportarten<br />

bezogen gleichmäßiger gefördert werden müssten?<br />

Weidlinger: Das Fördersystem in Österreich ist<br />

sehr gut. Wir Leistungssportler dürfen uns nicht<br />

beklagen, dass wir vom Staat nicht unterstützt<br />

werden. Das Bundesheer ist der größte und<br />

wichtigste Sportförderer in Österreich, und<br />

das soll auch so bleiben. Ich denke nicht, dass<br />

man alle Sportarten gleich fördern kann und<br />

soll. Es müssen Chancen, Möglichkeiten, aber<br />

auch Verbandsstrukturen berücksichtig werden<br />

und man muss auch abwägen, welche Sportart<br />

kostenintensiv ist und welche nicht bzw. in welcher<br />

Sportart sowieso schon sehr viel Geld steckt und<br />

in welcher nicht. Spitzensport, Nachwuchssport<br />

und Behindertensport müssen meiner Meinung<br />

nach getrennt voneinander bewertet werden.<br />

Die Fragen (er)stellte Julia Höchsmann (2CHELS).<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 49


Auslandserfahrung<br />

Auslandsjahr in Chile – Volume 2<br />

Kakteen, Pinguine, Seelöwen, Atacama-Wüste und Weltraumbeobachtung<br />

– vielfältige Erlebnisse am anderen Ende der Welt. Michael<br />

Pointner (5BHELS) berichtet von seinem 2. Semester in Chile.<br />

Ein Jahr auf zwei Seiten zu beschreiben, das<br />

geht nicht. Darum habe ich die Reise in zwei<br />

eigenständige Teile geteilt.<br />

Es ist Februar und durch die Lage auf der<br />

Südhalbkugel befinden wir uns gerade im<br />

Sommer. Ich breche mit meiner Gastfamilie auf<br />

zu einer 11-tägigen Reise in den Norden Chiles,<br />

2.500 Kilometer vom Wald zur Wüste. Das<br />

beginnt mit einer spektakulären Vorstellung<br />

von trainierten Seelöwen im Buin Zoo von<br />

Santiago (Ha<strong>up</strong>tstadt), die von Reifenspringen<br />

bis „Hände“ klatschen alles konnten. Vom Berg<br />

San Cris<strong>to</strong>bal mit der Marienstatue (Gegenstück<br />

zur Jesusstatue in Rio de Janeiro) hat man einen<br />

wunderschönen Blick auf die 7-Millionen-<br />

Einwohner-Metropole und selbst von diesem<br />

300m-hohen Berg sieht man nicht den Horizont<br />

der Stadt. Nach einem Abstecher nach Viña<br />

del Mar, einem beliebten Sommerausflugsziel<br />

vieler Argentinier und Austragungsort des<br />

bekanntesten Musikfestivals Lateinamerikas,<br />

ging‘s dann nach La Serena, einer Stadt, die<br />

mitten in der Wüste liegt. In der Sternwarte<br />

Mamalluca haben wir mit einem Teleskop<br />

den Saturn mit all seinen Ringen beobachtet.<br />

Die europäische Südsternwarte plant in Chile<br />

übrigens das weltgrößte Teleskop mit einem<br />

Ha<strong>up</strong>tspiegeldurchmesser von 40 m zu bauen.<br />

Als Abschluss dieser Reise gab es dann einen<br />

Bootsausflug zu einer unbewohnten Insel, wo<br />

Pinguine und Seelöwen ihre Brutstätten haben.<br />

Die traumhaften Strände dieser Wüstenregion<br />

können fast mit der Karibik konkurrieren, nur<br />

gibt es hier statt der Palmen Kakteen.<br />

Zurück in meiner „Heimat“stadt Temuco steht<br />

zu Schulbeginn gleich mal die Osterzeit an,<br />

die in Chile ohne Ferien, jedoch mit einem<br />

mehrtägigen musikalischen Schulfest gefeiert<br />

wird. Ähnlich war es beim Tag des Schülers,<br />

wo es hieß „Gebt den Schülern Pizza und<br />

Spiele“. Internationale Freundschaften knüpft<br />

man am besten auf den halbjährlich stattfindenden<br />

Camps, wo Austauschschüler/innen<br />

von Asien bis Amerika zusammentreffen, um<br />

Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam<br />

Spaß zu haben. Da merkt dann jeder erst richtig,<br />

wie schnell man mit den Sprachkenntnissen<br />

vorangekommen ist.<br />

Die Matura besteht in Chile übrigens aus<br />

„Kreuzerltests“, wobei die Schüler/innen<br />

darauf trainiert werden, möglichst viele<br />

Aufgaben in kürzester Zeit zu lösen. Die<br />

erzielte Punkteanzahl entscheidet dann über<br />

die Aufnahme an die Uni. Die Durchfallrate<br />

liegt bei etwa 50%.<br />

Jeder Abschied ist schwer … Gegen<br />

Ende hin haben meine liebgewonnene<br />

Familie und Freunde jeweils eine<br />

Überraschungsabschiedsfeier mit knapp 50<br />

Leuten veranstaltet, wo bis spät in die Nacht<br />

gefeiert und getanzt wurde. Meine Familie hat<br />

mich dann noch zum Flughafen nach Santiago<br />

gebracht, von wo aus es zurück nach Österreich<br />

ging.<br />

Beim Wiedereinstieg in die <strong>HTL</strong> kommt einem<br />

die österreichische Gesetzgebung sehr zugute,<br />

da man das versäumte Schuljahr nicht nachholen<br />

muss und wieder in seiner alten Klasse einsteigen<br />

kann. Abschließend möchte ich, gerade<br />

wegen der <strong>to</strong>llen Erfahrungen, die ich im<br />

Ausland gemacht habe, speziell Schüler/innen<br />

der unteren Klassen ermutigen, ihre Freiheiten<br />

in der <strong>HTL</strong> zu leben, ein Auslandsjahr zu<br />

machen und eine neue Sprache zu lernen. Es<br />

lohnt sich auf jeden Fall!<br />

50 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>


Auslandserfahrung<br />

Als Volunteer in Thailand<br />

Björn Kronbiegl hat in den Sommerferien sieben Wochen in einer<br />

Universität in der Nähe von Bangkok als Praktikant verbracht. Im<br />

Interview erzählt er von seinen interessanten Erfahrungen.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wie kommt man zu einem<br />

Praktikum in Thailand?<br />

Kronbiegel: Da hat der Zufall Regie geführt.<br />

Ich hab‘ bereits eine große Menge von Firmen<br />

wegen eines Ferialjobs kontaktiert und keine so<br />

richtig <strong>to</strong>lle Arbeit angeboten bekommen, als<br />

mich ein Freund der Familie auf dieses Angebot<br />

hingewiesen hat. Da hab‘ ich natürlich gleich<br />

zugegriffen und mich beworben.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was war dann konkret deine<br />

Tätigkeit?<br />

Kronbiegel: Ich habe an der Asia-Pacific<br />

International University im Marketing gearbeitet<br />

und für diesen Bereich vor allem neue Konzepte<br />

und Ideen entwickelt. In meiner Tätigkeit habe<br />

ich viel mit anderen Jugendlichen und Dozenten<br />

gearbeitet. Diese kamen vorwiegend aus dem<br />

asiatischen und amerikanischen Raum.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was hat dir an Thailand besonders<br />

gefallen? Was bleibt dir sicher in Erinnerung?<br />

Kronbiegel: Die Kultur ist anders, in manchen<br />

Fällen gewöhnungsbedürftig. Besonders gefallen<br />

hat mir die Herzlichkeit der Menschen. Sicher<br />

in Erinnerung bleiben wird mir die Teilnahme<br />

an einer traditionellen thailändischen Hochzeit.<br />

Besonders bewegend war für mich der Besuch<br />

eines Waisenheims. Spannend war auch, in der<br />

12-Millionen-Metropole Bangkok (alleine) zu<br />

reisen und ganz allgemein werden mir natürlich<br />

die Menschen an der Uni, meine neuen Freunde<br />

und meine Arbeitskolleg/innen immer in<br />

Erinnerung bleiben.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Gab es ein witziges, lustiges<br />

Erlebnis?<br />

Kronbiegel: Gab es sicher, spontan fällt mir nichts<br />

Herausragendes ein, vielleicht würden manche<br />

Heuschrecken- und Madenessen als etwas<br />

Witziges ansehen ...<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Welche Erfahrung nimmst du aus<br />

deinem Praktikum mit?<br />

Kronbiegel: Sicherlich eine Portion (mehr)<br />

Selbstbewusstsein und die Fähigkeit mich in der<br />

dortigen Kultur ein wenig sicherer zu „bewegen“<br />

und hoffentlich ein gutes Arbeitszeugnis ;-). Mein<br />

Englisch ist auf jeden Fall fließender geworden<br />

und etwas Thai habe ich auch gelernt.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Kannst du diese Art von<br />

Ferialtätigkeit anderen empfehlen?<br />

Kronbiegel: Grundsätzlich ja. Ob diese Art von<br />

Tätigkeit/Reisen/Leben konkret zu einem passt,<br />

hängt von den eigenen Lebensvorstellungen,<br />

Wünschen und Bedürfnissen ab. Wenn man<br />

bereit ist, auch mal auf Komfort im weitesten<br />

Sinn zu verzichten und offen ist, Neues und<br />

Spannendes zu erleben, dann ja!<br />

Wer außergewöhnliches erleben möchte, sollte auf<br />

jeden Fall reisen. Ich profitiere jedes Mal davon<br />

und empfinde es als Vorrecht andere Kulturen<br />

kennen lernen zu dürfen.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 51


Hertwich<br />

Engineering GmbH, mitt Sitz in <strong>Braunau</strong>, ist ein<br />

weltweitt tätiges Unternehmen<br />

im Bereich Maschinenund<br />

Anlagenbau für die Aluminiumindustrie.<br />

.<br />

Als einziger Komplettanbieter<br />

auf dem Gebiet von<br />

Aluminium‐Gießereiausrüstungen umfasst die Hertwich<br />

Produktpalette ein breites Feld von hoch innovativen<br />

Anlagen wie Schmelzöfen<br />

für Recycling<br />

von<br />

Aluminiumschrott,<br />

Gießmaschinen,<br />

Homogenisierungsanlagen,<br />

Ultraschallprüfanlagen<br />

sowie Säge‐ und Verpackungsanlagen.<br />

Bei Durchlaufhomogenisierungsanlagen sind wir seit<br />

Jahren Technologie‐ und Weltmarktführer (Marktanteil<br />

ca. 90%) ).<br />

So interessant wie<br />

unsere Produkte sindd auch unsere Aufgaben!<br />

Zur Verstärkung unseres Teams, das derzeit aus 120 Mitarbeitern<br />

besteht, suchen wir<br />

SOFTWAREENTWICKLER<br />

(m/w)<br />

FÜR AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />

Sie entwickeln die komplette Anlagensoftw<br />

ware bei uns im Haus und verwenden dabei moderne<br />

Entwicklungs<strong>to</strong>ols wie Microsoftt Visual Studio (C und C# #), welche wir w um Funktionalitäten erweitert<br />

haben, die für die Au<strong>to</strong>matisierungstechnik notwendig sind.<br />

Da die Anlagen aufgrund der Dimensionen nicht bei uns<br />

im Hause aufgebaut werden können, wurde<br />

ein Echtzeit Simulationsmodell<br />

entwickelt, das die Anlagenkinematik simuliert und mit deren Hilfe<br />

die gesamte Software vor Inbetriebnahme getestet werden kann.<br />

Die Vielfalt der Au<strong>to</strong>matisierungsaufgaben (Positionierungen,<br />

Prozesstechnik, Hydraulik und<br />

Pneumatiksysteme,<br />

Datenbankanwendungen,…)<br />

erfordert<br />

ein<br />

breites Wissen unserer<br />

Programmierer/‐innen, das Sie im Rahmen unserer Schulungen erlangen und anschließend in die<br />

Praxis umsetzen können.<br />

Nach einer Einarbeitungszeit von<br />

ca. ½ Jahr werden Sie in der Lage sein, s bereits für kleinere Projekte<br />

die Anlagensoftwaree im Haus zu programmieren und diese dann anschließenda<br />

d am Montageort zu<br />

implementieren. Bei uns haben<br />

Sie die Möglichkeit, die Projekte vom Beginnn bis zum Abschluss<br />

selbständig abzuwickeln.<br />

Da über<br />

95 % unserer Kundenn im Ausland sind, erfordert die Inbetriebnahme vor Ortt längere<br />

Auslandsaufenthaltee (ca. 6 Monate/Jahr). Eine höheree technische Ausbildungg (z. B. <strong>HTL</strong>, , FH, TU)<br />

sowie hohe Reisebereitschaft sind erforderlich.<br />

Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten, dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf.<br />

Werden Sie Teil unseres Erfolgsteams!<br />

Hertwich<br />

Engineeringg GmbH<br />

zH. Fr. Berghammer Katharina<br />

Weinbergerstr. 6<br />

5280 <strong>Braunau</strong><br />

Tel.: +43 7722 806‐0<br />

Fax: +43 7722 806‐122<br />

info@hertwich.com<br />

www.hertwich.com


Elternverein<br />

Elternverein/Klassenelternvertreter/innen<br />

Wie zu Beginn eines jeden Schuljahres beschäftigt<br />

uns – ganz besonders in den ersten Klassen – auch<br />

heuer wieder die Frage der Klassenelternvertreter/<br />

innen. Ich möchte Ihnen im Folgenden ein paar<br />

wichtige Informationen zu diesem Thema geben.<br />

Die Klassenelternvertreter/innen sind ein<br />

wichtiges Element des Elternvereins und<br />

fungieren als Bindeglied zwischen den Eltern der<br />

Schüler/innen einer Klasse, dem Klassenvorstand<br />

und dem Elternverein.<br />

Sie werden von den Eltern der jeweiligen Klasse<br />

gewählt; die Wahl erfolgt im Rahmen eines<br />

Klassenelternabends.<br />

An der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist das im Anschluss an den<br />

„Infotag für die ersten Klassen“, der heuer am<br />

11. Ok<strong>to</strong>ber 2012 stattfinden wird.<br />

Fassen Sie sich ein Herz und unterstützen auch Sie<br />

gemeinsam mit den bereits engagiert arbeitenden<br />

Klassenelternvertreter/innen und gemeinsam mit<br />

dem Vorstand des Elternvereins Ihre Kinder.<br />

Wenn Sie sich darüber hinaus noch mehr<br />

einbringen möchten, können Sie auch aktiv im<br />

Vorstand des Elternvereins mitarbeiten.<br />

Um Sie bei der Entscheidungsfindung zu<br />

unterstützen, noch ein paar Informationen zu<br />

den Anforderungen (siehe weiter unten). Auf den<br />

ersten Blick sieht das nach Arbeit aus, ist es aber<br />

nicht.<br />

Wenn die Klassengemeinschaft funktioniert,<br />

hält sich der zeitliche Aufwand in Grenzen und<br />

beschränkt sich auf zwei bis drei Abende pro<br />

Schuljahr, ein paar Telefonate und ein paar Emails.<br />

Für die Mitarbeit im Vorstand kommen durch die<br />

regelmäßig stattfindenden Vorstandssitzungen<br />

ein paar Abende hinzu.<br />

Der Vorstand des Elternvereins heißt Sie recht<br />

herzlich willkommen!<br />

Aufgaben der Klassenelternvertreter/innen<br />

• Unterstützung der Klassenvorstände in<br />

ihrem Bestreben, ein positives Klima in der<br />

Klasse herzustellen und zu erhalten<br />

• Wahrung der Interessen des Elternvereins in<br />

den einzelnen Klassen<br />

• Übermittlung von Anregungen, Wünschen<br />

und Beschwerden der Klasseneltern an den<br />

Vorstand des Elternvereins<br />

• Artikulieren der Klasseninteressen<br />

gegenüber dem Vorstand des Elternvereins<br />

• Versuche durch Gespräche mit Eltern,<br />

Schüler/innen und Lehrer/innen, Probleme<br />

zu lösen<br />

• Wahrnehmen des gemeinsamen Erziehungsauftrags<br />

von Schule und Elternhaus<br />

• Information über die Pflichten von Eltern<br />

und Elternvertretern<br />

Eigenschaften der Klassenelternvertreter/innen<br />

• Verantwortungsbewusstsein gegenüber<br />

Kindern<br />

• Solidarität, Verantwortung auch für andere<br />

übernehmen<br />

• Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem<br />

• Organisationstalent, um die Klassen- und<br />

Schulgemeinschaft zu fördern<br />

• Verschwiegenheit gegenüber Dritten bei<br />

besonderen Problemen<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 53


Beratungsstelle<br />

Hilfe für Betroffene und Angehörige<br />

Die Diplomsozialarbeiterinnen Andrea Bauer und Anna Stumvoll haben interessierten<br />

Lehrer/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> die Beratungsstelle EGO vorgestellt. Im anschließenden<br />

Gespräch standen Fragen zu konkreten Fällen und Vorgehensweisen im Vordergrund.<br />

Fast jeder Mensch kennt in seinem<br />

Familienumfeld oder in seinem Freundeskreis<br />

Personen, die einen problematischen Umgang<br />

mit Alkohol oder mit illegalen Substanzen<br />

haben. Nicht wenige sind sich selbst bewusst,<br />

dass ihnen in diesem Bereich Gefahr droht.<br />

Eine wichtige Einrichtung, die bei solchen<br />

Problemen Unterstützung leistet, ist die<br />

Beratungsstelle EGO der pro mente OÖ.<br />

„Uns ist wichtig, dass viele Menschen unsere<br />

Angebote kennen und sich Unterstützung<br />

holen. Dabei sind wir nicht nur für direkt<br />

Betroffene da, sondern auch für Angehörige<br />

eine Anlaufstelle. Wir unterliegen einer<br />

strengen Verschwiegenheitspflicht, es werden<br />

keine Informationen über unsere<br />

Gespräche weitergegeben“, erzählen die beiden<br />

Sozialarbeiterinnen. Wichtig ist, dass<br />

Personen, die in diesem Bereich Probleme<br />

haben, möglichst frühzeitig in die Beratung<br />

kommen. Gerade beim ersten Auftreten von<br />

Schwierigkeiten ist es oft noch leichter, Hilfe<br />

zu leisten. Dies ist mit ein Grund, warum die<br />

Beratungsstelle Kontakt zu Schulen sucht, um<br />

hier ihre Angebote vorzustellen.<br />

Massive Fehlstundenzahlen, Vernachlässigung<br />

der eigenen Pflichten oder gesundheitliche<br />

Probleme können Hinweise auf Probleme<br />

im Alkohol- oder im Drogenbereich sein.<br />

„Wichtig ist es, Betroffene mit den eigenen<br />

Beobachtungen zu konfrontieren, auch<br />

wenn das nicht immer einfach ist“, erklärte<br />

beim Gespräch mit den Lehrer/innen Frau<br />

Bauer, die auch die Unterstützung für die<br />

Angehörigen be<strong>to</strong>nt hat. Hinsehen, Probleme<br />

wahrnehmen und kompetente Hilfe organisieren<br />

sind die besten Vorgehensweisen, wenn<br />

Menschen gefährliches Verhalten mit Alkohol<br />

oder Drogen an den Tag legen.<br />

Das Ego <strong>Braunau</strong> befindet sich in der<br />

Ringstraße 45 und ist unter 07722/84678<br />

erreichbar.


Künstler<br />

Ein Schauspieler und Regisseur<br />

zu Besuch in der <strong>HTL</strong><br />

Karl Markovics, einer der renommiertesten Schauspieler Österreichs<br />

und Regisseur des vielfach ausgezeichneten Films „Atmen“, wird am<br />

22. Jänner 2013 in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> seinen Film präsentieren.<br />

der Film 2011 bei den 64. Filmfestspielen<br />

von Cannes mit dem Prix Europa Cinemas<br />

Label ausgezeichnet. „Atmen“ erhielt weiters<br />

den Ha<strong>up</strong>tpreis bei Sarajevo Film Festival<br />

2011 und den Ha<strong>up</strong>tpreis in der Kategorie<br />

„Film“ beim 35. Sao Paulo International Film<br />

Festival 2011. In 2012 wurde „Atmen“ mit dem<br />

Österreichischen Filmpreis in der Kategorie<br />

„Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“ ausgezeichnet.<br />

Der Film „Atmen“ erzählt von Roman Kogler,<br />

der wegen Todschlag eine Haftstrafe absitzt<br />

und nun als Neunzehnjähriger vor seiner<br />

vorzeitigen Haftentlassung steht. Roman ist<br />

verschlossen, ein Einzelgänger ohne Familie.<br />

Ausgerechnet der Job als Bestatter ermöglicht<br />

ihm, eine langsame Rückkehr in ein normales<br />

Leben. Die Kritik hat „Atmen“ sehr gelobt und<br />

vor allem den ruhigen und sehr nüchternen<br />

Stil hervorgehoben. Hervorragend auch die<br />

packende Geschichte, die erzählt wird.<br />

Karl Markovics ist einer der bekanntesten<br />

und erfolgreichsten Schauspieler Österreichs.<br />

Er begann in den 90er-Jahren mit dem<br />

Theaterspielen in Wien und wurde nach<br />

wenigen Jahren für den Film entdeckt. Vor<br />

allem durch seine Rolle als Bezirksinspek<strong>to</strong>r<br />

S<strong>to</strong>ckinger in der Krimireihe „Kommissar Rex“<br />

wurde er einem breiteren Publikum bekannt.<br />

In den Filmen „Hinterholz 8“, „Late Show“,<br />

„Geboren in Absurdistan“ und „Komm, süßer<br />

Tod“ spielte er jeweils Ha<strong>up</strong>trollen. Der Film<br />

„Die Fälscher“, in dem er die Ha<strong>up</strong>trolle des<br />

Salomon Sorowitsch spielte, wurde 2007 mit<br />

dem Oscar für den „Besten fremdsprachigen<br />

Film“ ausgezeichnet. Mehrmals hat Markovics<br />

bereits Theaterstücke inszeniert. 2011 gab er<br />

mit dem Spielfilm „Atmen“ sein Debüt als<br />

Regisseur und Drehbuchau<strong>to</strong>r.<br />

Karl Markovics wird am 22. Jänner Schüler/<br />

innen im Anschluss an die Filmvorführung für<br />

Fragen zur Verfügung stehen. Am Abend wird<br />

es um 19:00 eine öffentliche Vorführung des<br />

Filmes im Movieplexx geben, Markovics wird<br />

danach seinen Film erläutern.<br />

Karl Markovics hat für seine Arbeit bereits<br />

eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. So<br />

wurde u.a. 2007 und 2008 mit dem Romy<br />

in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler“<br />

ausgezeichnet und erhielt 2008 den Großen<br />

Diagonale-Schauspielpreis für herausragende<br />

Leistungen. 2010 wurde ihm der Nestroy-<br />

Ring verliehen. Internationale Anerkennung<br />

erhielt er für seinen Film „Atmen“, so wurde<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 55


Neu in der <strong>HTL</strong>?<br />

Alles für die Anmeldung<br />

Die wesentlichsten Termine und Informationen für<br />

eine Anmeldung in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

Hier kannst du dir die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ansehen<br />

• SCHNUPPERTAGE:<br />

Fünf Stunden <strong>HTL</strong> – Führung und<br />

Unterrichtsteilnahme; Begleitung durch<br />

Erziehungsberechtigte möglich bzw.<br />

erwünscht; telefonische Anmeldung<br />

(07722/83690)<br />

• MÄDCHEN-TECHNIK-TAGE:<br />

Freitag, 23. und Samstag, 24.11.2012 –<br />

optimale Informationen für die angehende<br />

<strong>HTL</strong>erin – telefonische Anmeldung<br />

• TAG DER OFFENEN TÜR:<br />

Freitag, 30. November 2012 von 9.00-17.00<br />

• INFORMATIONSNACHMITTAG:<br />

Freitag, 15. Februar 2013 von 13.00 bis<br />

17.00 endgültige Anmeldung<br />

Hier erhältst du wichtige Informationen<br />

• Schulinfo – gegen telefonische<br />

Anforderung und auf der <strong>HTL</strong> Homepage<br />

einseh- bzw. downloadbar auf der <strong>HTL</strong>-<br />

Homepage: www.<strong>htl</strong>-braunau.at<br />

• durch den monatlichen <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>-<br />

Newsletter: Anforderung bei a.planitzer@<br />

eduhi.at<br />

• durch die Schulzeitung „<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>“<br />

– bitte ebenfalls bei obiger Mailadresse<br />

anfordern<br />

Orginal-Halbjahreszeugnis in der Schule<br />

vorgelegt wird – dies ist von Freitag, 15.<br />

Februar 2013 bis Freitag, 7. März 2013<br />

möglich.<br />

• Eine Benachrichtigung über eine vorläufige<br />

Platzzusage erfolgt Mitte April 2012.<br />

• Die Anmeldefrist endet am Freitag, 7.<br />

März 2013.<br />

Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> beginnt jedes Jahr mit mindestens<br />

acht parallelen ersten Klassen: drei<br />

Klassen Elektronik, eine Klasse Elektrotechnik<br />

und zwei Klassen Mechatronik in den höheren<br />

Abteilungen, sowie je eine Klasse in der<br />

Fachschule für Elektronik und der Fachschule<br />

für Elektrotechnik.<br />

Je nach Zahl der Repetenten ist Platz für<br />

rund 260 Schüler/innen. In den letzten<br />

Jahren konnten alle Bewerber/innen, die die<br />

Anmeldebedingungen erfüllten, aufgenommen<br />

werden.<br />

Die Schüler/innen werden für die Aufnahme<br />

nach ihren Leistungen gereiht. Dazu werden die<br />

Noten in Mathematik (zählt doppelt), Deutsch<br />

und Englisch herangezogen. Genaue Auskünfte<br />

hiezu gibt es bei den Schn<strong>up</strong>pertagen und am<br />

Tag der offenen Tür.<br />

Was man zur konkreten Anmeldung wissen<br />

sollte<br />

• Anmeldung ab 7. Jänner 2013;<br />

Anmeldeformulare auf der Homepage<br />

oder gegen telefonische Anforderung<br />

(07722/83690)<br />

• Die Anmeldung ist erst gültig, wenn das<br />

Diese Ausgabe wurde zur Gänze vom<br />

Absolventenverein der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> finanziert.<br />

Österreichische Post AG<br />

Info.Mail Entgelt bezahlt<br />

<strong>htl</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> Nr. 71<br />

Ok<strong>to</strong>ber 2012<br />

56 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>

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