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August - Kantonaler Gewerbeverband Zürich

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DasComeback der<br />

Schreibmaschine<br />

Auf Seite15<br />

Die Zeitungfür KMUund UnternehmerInnen >www.zuercher-wirtschaft.ch<br />

15.<strong>August</strong>2013–8/2013<br />

Interview Hans-Peter<br />

Burkhard<br />

Leuchttürme<br />

der Nachhaltigkeit<br />

thomasPfyffer,<br />

Chefredaktor«Zürcher Wirtschaft»<br />

Hans-PeterBurkhardleitet noch<br />

bisEnde <strong>August</strong>das Zentrum für<br />

unternehmensverantwortungund<br />

nachhaltigkeit (CCRS). DasInstitut<br />

istmit der universität <strong>Zürich</strong><br />

assoziiert. Wirreden mit ihm über<br />

die triebfeder nachhaltigen<br />

Handels undergründen, wieso<br />

gerade kMuvon ihrer Philosophie<br />

her dazu prädestiniertsind.<br />

Während die einen generationenübergreifende<br />

Perspektiven<br />

automatisch verinnerlicht haben,<br />

verfügen Grossunternehmen eher<br />

über spezialisierte nachhaltigkeits-<br />

Stellen. Der Anmelderekordzum<br />

kMu-Preis der ZkBunterstreicht<br />

das hohe Interesse am thema.<br />

Interview ab Seite4.<br />

WorldSkills2013Leipzig<br />

Abräumer<br />

vomDienst<br />

Foto:SwissSkills<br />

Jubeln ohne Ende. Die Schweiz glänzte an den Berufsweltmeisterschafteninleipzig<br />

undtratdie Heimreise mit 17 Medaillen und18Diplomen<br />

an. lesen Siemehr im Interview ab Seite10und im Bericht auf Seite12.<br />

6<br />

Mitgutem<br />

Beispiel voran<br />

8<br />

Fortschritte und<br />

Herausforderungen<br />

19<br />

Ratgeber<br />

Homepage<br />

20<br />

Ratgeber<br />

Online-Marketing<br />

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Werbeverbandes<strong>Zürich</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Kantonaler</strong> <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Zürich</strong>KGV<br />

Badenerstrasse 21, Postfach 2918<br />

8021 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon 043288 33 66<br />

Fax043 288 33 60<br />

Redaktion<br />

zuercherwirtschaft@kgv.ch<br />

Telefon 043288 33 68<br />

Mitarbeiter:RegulaNowak;<br />

Ursula Speich, Redaktorin BR; Ueli Bamert<br />

Chefredaktor<br />

ThomasPfyffer, Zürcher Wirtschaft<br />

<strong>Kantonaler</strong> <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Badenerstrasse 21, Postfach 2918<br />

8021 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon 043288 33 67,Fax 043288 33 60<br />

Zürcher Wirtschaft<br />

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Inhaber:Samuel Bachmann<br />

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Editorial<br />

Grüezi<br />

mitenand<br />

Einesvorweg: Es isttoll, dassich michkünftigfür das Zürcher Gewerbe einsetzen<br />

darf unddie anerkannt guteArbeit meinesVorgängers Martin Arnold mit einem engagiertenVorstand<br />

undeinem motiviertenGeschäftsstellenteamweiterführen kann.<br />

Mein erstes Thema führtmichnocheinmal in meine berufliche Vergangenheit, bei<br />

der ichmichmit Güterverkehrsthemen beschäftigt habe, welche für das Gewerbe<br />

relevant sind.<br />

Die Schweiz verfügtüber einesder besten Infrastrukturnetze weltweit. Diesesstellt<br />

einen zentralen Faktor für die Standortattraktivität undWettbewerbsfähigkeit unseresLandesdar.DochsowohlEisenbahn-<br />

als auch Strassenverkehr stossen an ihre<br />

Grenzen: So kames2012auf dem Strassennetzzu20’000 Staustunden, was geschätztevolkswirtschaftliche<br />

Kosten von1,2 Milliarden nachsichzieht. Drei Viertel<br />

der Verkehrsüberlastungfällt dabei im Grossraum <strong>Zürich</strong>an, wo sich die Staustunden<br />

aufderNordumfahrung seit2003verdoppelthaben. Ebenso bestehen heutewegenfehlender<br />

Trasseekapazität Engpässe auf dem Schienennetz, da der Personenverkehr<br />

gegenüber dem Güterverkehr gesetzlichprioritär behandelt wird. Generell<br />

gilt es festzuhalten, dassdie sogenannteOst-West-Achse für die Schweizer Volkswirtschaftbedeutend<br />

wichtiger istals die medial viel beachteteNord-Süd-Achse.<br />

Der Güterverkehr Schweiz steht zudem vorgrossen Herausforderungen: GemässInfrastrukturbericht<br />

desBundesrates wirdder Güterverkehr auf der Schiene bis2030<br />

um 85%, auf der Strasse um 35% zunehmen. Mitder Engpassbeseitigung desNationalstrassennetzes,<br />

der VorlageFinanzierung undAusbauder Bahninfrastruktur<br />

(FABI), der Motion Zukunftdes Schienenverkehrsinder Fläche haben der Bundesratund<br />

das Parlament den Handlungsbedarferkannt. Eine verkehrsträgerübergreifende<br />

Gesamtkonzeption desGüterverkehrsfehlt hingegen. DieseTatsacheführtzu<br />

einerunnötigen wie ineffizienten KonkurrenzderVerkehrsträgerundVerkehrsarten,<br />

bindet unnötigestaatliche Mittelund gefährdet schliesslichdie Wettbewerbsfähigkeit<br />

desGüterverkehrsinsgesamt.<br />

Wasist zu tun?Der Bundesrat solltedeshalb beauftragtwerden, eine verkehrsträgerübergreifende<br />

Gesamtkonzeption zu erstellen, in der auch der Güterverkehr seinen<br />

Platzfindet. Diese musskoordinierte Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und<br />

Massnahmen proVerkehrsträgerStrasse, Schiene (Binnen- undTransitverkehr inklusiveUmschlagterminals),<br />

Schifffahrtund Luftfracht enthalten. Auf diese Artund<br />

Weise istgarantiert, dassdem Gewerbetreibenden auch in Zukunftdie georderten<br />

Güter stetszur rechtenZeit, in ausreichender Menge, optimaler Qualität sowie zu<br />

wettbewerbsfähigen Bedingungen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

ThomasHess, Geschäftsleiter KGV<br />

Impressum 3<br />

Editorial 3<br />

IM BREnnPunkt<br />

Interview<br />

mit Hans-PeterBurkhard 4–5<br />

Mitgutem Beispiel voran 6<br />

Fortschritte in vielen Bereichen<br />

–neueHerausforderungen 8–9<br />

PolItIk &WIRtSCHAFt<br />

Interview mit noemi kessler 10–11<br />

Der DnA der Berufsbildung<br />

auf der Spur 12<br />

Einladung zum<br />

nach- undumdenken 13<br />

In der Balance 14<br />

Fracking –Revolution<br />

in der Engergieversorgung 15<br />

nein zurunsicherheitsinitiative 16<br />

koMMEntAR<br />

Diplomatisches Geschick,<br />

politischeklugheit 7<br />

Persönlich: AndreasVogel 7<br />

DasComeback<br />

der Schreibmaschine 15<br />

unsozialdemokraten 17<br />

FoRuM<br />

Grüner als der Rest der Welt 21<br />

DasParadiesamneumarkt 22<br />

14facher Grundzum Feiern 23<br />

Angehende Berufsleutefeiern<br />

in Winterthur 23<br />

RAtGEBER<br />

E-Mail im Geschäftsverkehr 18<br />

WiekMu Fehler vermeiden 19<br />

opfergaben<br />

mit beschränkterHaftung 20<br />

toPADRESSEn 16<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 3


Interview Hans-PeterBurkhard, Direktordes CCRS<br />

«Ein Konzept wider<br />

die Kurzfristigkeit»<br />

Interview thomasPfyfferund thomasHess<br />

Der rote Faden im Berufsleben vonHans-PeterBurkhardist die langfristigkeit seinesHandelns. nachFührungsaufgaben<br />

in einem Ingenieur-unternehmen undseinem Engagement als Chef desAmtes für Wirtschaft<br />

undArbeit leitet er seit 2005 das Zentrum für unternehmensverantwortungund nachhaltigkeit (CCRS) an der<br />

universität <strong>Zürich</strong>. Wirsprechen mit ihm über verantwortlichesunternehmertum. Wiesteht es um das<br />

Engagement der kMuund werhat Aussichtauf die Früchte, die mit dem kMu-Preis der Zürcher kantonalbank<br />

zu ernten sind?<br />

Wie definieren Sie Nachhaltigkeit?<br />

Bildet das Drei-Kreise-Modellmit den<br />

Ebenen Ökologie-Soziales-Finanzielles<br />

die Grundlagedazu?<br />

Auch wenn unterdem BegriffNachhaltigkeitfälschlicherweise<br />

oftausschliesslichUmweltschutzverstanden<br />

wird: Das<br />

Modell,basierend auf den drei erwähnten<br />

Ebenen, erfasst das Wesentliche.<br />

ZumBegriffNachhaltigkeit gehörtallerdings<br />

auch die Langfristigkeitdes(unternehmerischen)<br />

Denkensund Handelns.<br />

Sehen Sie die Nachhaltigkeit als<br />

«Megatrend»?<br />

Wer inseinem Unternehmen Nachhaltigkeitsmanagement<br />

betreibt, will<br />

langfristigen Erfolg beim Wirtschaften:<br />

Er sorgt dafür, dass das Unternehmen<br />

rentiert, er investiertinInnovation,<br />

er belastet die Umwelt so wenig<br />

wie möglich und trägt nach Möglichkeiten<br />

zumWohlder Gesellschaftbei.<br />

Ob das schon ein<br />

«Megatrend» ist,<br />

weiss ich nicht.<br />

Eine zukunftsgerichtete<br />

Unternehmensführung<br />

ohne Einbezug<br />

der Nachhaltigkeit istaber undenkbar.<br />

Wo steht die Schweiz im internationalen<br />

Vergleich?<br />

Die Schweiz ist ein reiches Land mit<br />

vielen global agierenden Unternehmen.<br />

Das Bewusstsein über die Endlichkeit<br />

vonRessourcenist vorhanden.<br />

«Bei vielen KMU ist ein hohes<br />

Bewusstsein für das Thema<br />

Nachhaltigkeit meist automatischgegeben.»<br />

Hans-PeterBurkhard: «Welcher externeDienstleisterkennt denn die Firma besser als der Unternehmer<br />

selbst?».<br />

Viele Schweizer Unternehmen sind sich<br />

ihrer Verantwortungbewusst undverhalten<br />

sich entsprechend.<br />

Wer<br />

eine bestimmte<br />

Grösse erreicht<br />

und ander Börse<br />

kotiertist,verfügt<br />

oftmals über spezialisierte<br />

Nachhaltigkeits-Stellen innerhalb<br />

der eigenen Unternehmung.<br />

Diese nehmen sich kritischer Punkte<br />

an und suchen nach Optimierungen,<br />

legen RechenschaftinForm vonNachhaltigkeitsberichten<br />

ab.Sie haben das<br />

Thema somit institutionalisiertund auf<br />

ihrem Radar.<br />

Wirhaben die Grossunternehmen gestreift–wie<br />

präsentiertsichdie Situation<br />

bei den KMU?<br />

99%der Schweizer Unternehmen sind<br />

KMUmit durchschnittlich10Mitarbeitenden.<br />

Die Ausgangslage isthier eine<br />

andere. Dafür istdie<br />

langfristige Per-<br />

«Die Gewinner des KMU-<br />

Preises sind die Leuchttürme<br />

dieses Engagements und<br />

nehmen eine wichtige Botschafter-Funktion<br />

ein.»<br />

spektive quasi<br />

systemimmanent.<br />

Insbesondere bei<br />

Inhaber-geführtenbzw.bei<br />

Familienunternehmen<br />

reflektiert man Handlungen stets auf<br />

ihre Auswirkungen auf eine nächste<br />

Unternehmergeneration. Da istein hohesBewusstsein<br />

für das Thema Nachhaltigkeit<br />

meistautomatisch gegeben.<br />

Wo sehen SieAnsatzpunkte,wenn eine<br />

KMU-Unternehmerin den Wunsch äussert,<br />

sich vermehrtaktivmit der Nachhaltigkeit<br />

auseinander zu setzen? Istes<br />

sinnvoll,sichexterne Spezialistendafür<br />

zu rekrutieren?<br />

Oftmals drängtsich derSchrittnachaussen<br />

vorerstnicht auf.Welcher externe<br />

Dienstleisterkennt denn die Firma besser<br />

als die Unternehmerin selbst?Ich<br />

empfinde es als sehr nützlich, sich Zeit<br />

für die eigene Bewusstseinsbildung zu<br />

geben: Wo sind meine kritischen Punkte<br />

bei der Rentabilität, wie viele neue<br />

Produkte oder neue Dienstleistungen<br />

habe ichauf den Marktgebracht, kenne<br />

ichdie Bedürfnisse meiner Kunden<br />

und die Möglichkeiten meiner Lieferanten,<br />

wo belasteich die Umwelt am<br />

stärksten, habe ich auch langfristig<br />

ausreichend gute Mitarbeitende, wer<br />

führtdas Unternehmen, wenn ichabwesend<br />

bin oder einmal zu arbeiten<br />

aufhören möchte? Und mit welchen<br />

Massnahmen könnte<br />

ich Verbesserungen<br />

erzielen?<br />

Wenn ich das<br />

einmal gemacht<br />

habe, kann eine<br />

aussenstehende<br />

Fachperson auf<br />

«blinde Flecken» hinweisen undauch<br />

helfen, ein Vorgehensprogramm zu<br />

entwickeln.<br />

4<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Wasgeht Ihnen durch den Kopf,wenn<br />

wir uns als Schweizer mit aufstrebenden<br />

Wirtschaftsnationen wie beispielsweise<br />

den BRIC-Staaten bezüglich<br />

Nachhaltigkeit vergleichen?<br />

Wichtig ist, dass solche Vergleiche<br />

nicht der Ausrede dienen, selber nichts<br />

tun zu müssen. Klar, es bestehen in anderen<br />

LändernDefiziteimVergleichzur<br />

Schweiz. Aber die entwickelten «reichen»<br />

Industrie- undDienstleistungs-<br />

Nation haben die heutigen Probleme<br />

verursachtund müssen deshalb auch<br />

zurLösungbeitragen: Selber nachhaltigerwerden<br />

undressourcenschonendere<br />

saubereTechnologien für Schwellenländer<br />

(und Entwicklungsländer)<br />

einsetzen.<br />

Wie beurteilen Sie die Energiestrategie<br />

2050des Bundes?<br />

Wir kommen nicht um die Tatsache<br />

herum, dass die Quellen und Vorräte<br />

der heutigen Hauptenergieträger (Oel,<br />

Gas, Uran) endlich sind. Ob uns der<br />

eine oder andere<br />

noch 20oder 30<br />

Jahre mit Energie<br />

versorgenwird, ist<br />

nicht sonderlich<br />

relevant. Wirmüssen<br />

uns an einen<br />

sparsameren Umgang<br />

mit Energie gewöhnen, sieeffizienter<br />

nutzen und erneuerbaren Energien<br />

zumDurchbruch verhelfen. Denn<br />

unseren Enkeln stehen möglicherweise<br />

dereinst nur nochdiese zurVerfügung.<br />

Die technischeund wirtschaftliche Entwicklung<br />

der einst belächelten Neuen<br />

Energien istrecht eindrücklich. Und<br />

ZurPerson<br />

Dr.iur.Hans-PeterBurkhardhat an der<br />

Universität<strong>Zürich</strong>Rechtstudiertund doktoriert.<br />

Innerhalbseiner15-jährigenTätigkeit<br />

für ein Ingenieurunternehmen stieg<br />

erzumMitglied derGeschäftsleitungund<br />

Partnerauf.Esfolgteein abermals 15 Jahre<br />

andauerndesEngagement bei der öffentlichen<br />

Hand; erst als Chef desAmtes<br />

für technischeAnlagen undLufthygiene<br />

in der Baudirektion desKantons<strong>Zürich</strong>.<br />

Später als Chef desAmtes für Wirtschaft<br />

undArbeit. Seit 2005 leitet Hans-Peter<br />

BurkharddasZentrumfürUnternehmensverantwortungund<br />

Nachhaltigkeitan der<br />

Universität <strong>Zürich</strong>, das Center forCorporate<br />

Responsibility and Sustainability.<br />

Sein Arbeitsfokusliegtbei der nachhaltigenEntwicklunginWirtschaftund<br />

Gesellschaft.<br />

Er wohnt in <strong>Zürich</strong>.<br />

«Die technische und wirtschaftliche<br />

Entwicklung der<br />

einst belächelten Neuen Energien<br />

istrecht eindrücklich. Und<br />

das Potenzial istnochgross.»<br />

«Wer Nachhaltigkeitsmanagement betreibt, willlangfristigenErfolg.»<br />

das Potenzial istnochgross.Bedienen<br />

wiruns desBeispiels der SmartPhones:<br />

Werhat sich vor15Jahren schon<br />

vorstellen können,<br />

wozu wir dieseschlauenGeräte<br />

heute nutzen?<br />

Werhätte sich die<br />

Vielzahl an Anwendungen<br />

und<br />

die Vielseitigkeit<br />

ihres Einsatzes ausmalen können?<br />

Ichwilldamit darlegen, dasskein Argument<br />

dagegenspricht, dassauchim<br />

Energiebereicheine derartrasanteEntwicklungmöglichist.Das<br />

sollen wir mit<br />

der Energiestrategie 2050anstreben.<br />

Waskann Herrund Frau Schweizer direkt<br />

oder indirekt für die Nachhaltigkeit<br />

tun?<br />

Nicht nur ihr individuelles Wohl im<br />

Auge haben, sondern als Teil der GesellschaftvermehrtRücksichtnehmen<br />

undVerantwortunggegenüber künftigen<br />

Generationen wahrnehmen. Wer<br />

gerne indie Ferien fliegt spart Energie,<br />

indem er in einem Minergie-Haus<br />

wohnt und mit dem öffentlichen Verkehr<br />

stattmit dem Autofährt. Wersein<br />

Auto häufig braucht, fliegtnicht in die<br />

Ferien. Einfachnicht allesgleichzeitig<br />

bzw. nicht mehr,als mir beispielsweise<br />

in einer 2000-Watt-Gesellschaftzusteht.<br />

So wäre der Nachhaltigkeit am<br />

meistengedient.<br />

Wasbezwecktder KMU-Preis der Zürcher<br />

Kantonalbank?<br />

Viele KMU erbringen hervorragende<br />

ökonomische, ökologische und soziale<br />

Leistungen. Damit stärken sie<br />

die Wettbewerbsfähigkeit desUnternehmens,<br />

erhöhen den langfristigen<br />

Unternehmenswert und tragen auch<br />

zu einer postiven<br />

Entwicklung<br />

der Volkswirtschaft<br />

bei. Dies<br />

hat die Zürcher<br />

Kantonalbank<br />

dazu bewogen,<br />

mit den Partnern<br />

Öbu, WWF Schweiz und CCRS den<br />

Preis ins Leben zu rufen und zuvergeben.<br />

Er fördertund honoriertnachhaltiges<br />

unternehmerisches Handeln.<br />

Der KMU-Preis sollder Öffentlichkeit<br />

die Leistungender KMUbewusst machen,<br />

den Preisträgernneben der Belohnung<br />

undAnerkennung ihrer Leistungeinen<br />

Publizitätsgewinn bringen<br />

und weitere KMU motivieren, Nachhaltigkeit<br />

in ihren Unternehmen<br />

umzusetzen.<br />

Wiegross wardas Interesse an der aktuellen<br />

Ausschreibung?<br />

Es haben sich 102Unternehmen beworben,<br />

was einem Anmelderekord<br />

entspricht. Es finden sich darunter<br />

Firmen unterschiedlicher Grösse und<br />

aus verschiedenen Branchen. Bis<br />

Ende <strong>August</strong> werden die Anmeldungenbeurteilt<br />

unddie Finalistenermittelt,<br />

anschliessend bestimmt die Jury<br />

die Gewinner.Die Preisverleihung findet<br />

am 29. Januar 2014 statt.<br />

«Ob uns der eine oder andere<br />

noch20oder 30 Jahremit Energie<br />

versorgen wird, ist nicht<br />

sonderlichrelevant.»<br />

Sie engagieren sich mit Ihrem Institutvon<br />

Beginn an für den KMU-Preis<br />

der Zürcher Kantonalbank. Wastreibt<br />

Siean?<br />

Ich finde es grossartig, dass die Zürcher<br />

Kantonalbank mit dem Preis die<br />

Leistungender KMUeiner breiteren Öffentlichkeit<br />

bewusst machen willund<br />

dabei der Nachhaltigkeit einen hohen<br />

Stellenwert einräumt. Mir scheint es<br />

wichtig, den KMUnochvermehrtzuzeigen,<br />

dassNachhaltigkeit machbar ist<br />

undsie Vielesschon tun. Wer einmal<br />

verinnerlicht hat, über die Nachhaltigkeit<br />

zur Erhaltung oder gar Erhöhung<br />

des Unternehmenswertes beiträgt,<br />

wirdals Unternehmen geringerenRisikenausgesetzt<br />

sein. Die Gewinner des<br />

Preises sind die Leuchttürme dieses<br />

Engagementsund nehmen eine wichtige<br />

Botschafter-Funktion ein. Aussicht<br />

auf den Preis hat, wersein KMUnachhaltig<br />

führt.<br />

Siewerden in Kürzepensioniert. Sind<br />

Sie gut vorbereitet, um «nachhaltig»<br />

in Ihren neuen Lebensabschnitt<br />

einzusteigen?<br />

Ichmeine ja.Ende<br />

<strong>August</strong> ist es soweit.<br />

Vorerst lassen<br />

wir uns vorübergehend<br />

in<br />

einer schönen italienischen<br />

Lagunenstadt<br />

nieder<br />

undauf das dortige Alltagsleben ein.<br />

Herr Burkhard, besten Dank für dieses<br />

Gespräch.<br />

h<br />

kMu-Preis der Zürcher kantonalbank<br />

für nachhaltigeunternehmen<br />

DieZürcher Kantonalbank verleiht 2014<br />

zumfünftenMal ihren Preis für nachhaltige<br />

Unternehmen. ZurBeurteilung der<br />

Nachhaltigkeitsleistungder teilnehmendenFirmenberücksichtigt<br />

die Jury wirtschaftliche,<br />

ökologischeund gesellschaftliche<br />

Aspekte gleichwertig. Zusätzlich<br />

wirddem Potenzialfürdie künftige NachhaltigkeitsleistungRechnung<br />

getragen.<br />

Die Bank möchte mit dieser Auszeichnung<br />

ein Zeichen setzenund nachhaltiges<br />

Handeln fördernund honorieren. Bis<br />

zumEnde der Ausschreibung haben sich<br />

102Unternehmen beworben –ein neuer<br />

Anmelderekord. Zurzeit werden die Finalisten<br />

ausgewählt. Die Preisverleihung<br />

findet am 29. Januar 2014 statt. Die Gesamtpreissumme<br />

beträgt150’000 Franken.<br />

Mehrunter: www.zkb.ch/kmupreis<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 5


SIA-Auszeichnung:Umsicht –Regards –Sguardi<br />

Mitgutem Beispiel voran<br />

Marcel Hegetschweiler, Redaktion «Zürcher Wirtschaft»<br />

Werumsichtig plant undhandelt, hat auf langeSicht die besseren karten. Dochwie handelt man umsichtig?<br />

Mit«umsicht –Regards –Sguardi» zeichnet der SchweizerischeIngenieur-und Architektenverein (SIA)<br />

auch 2013Projekte aus, die in hervorragender Weise zurzukunftsfähigen Gestaltungdes lebensraumes<br />

Schweiz beitragen.<br />

Am 28. Juni 2013 hat eine international<br />

und interdisziplinär zusammengesetzteJuryin<strong>Zürich</strong>imRahmen<br />

der<br />

Auszeichnung «Umsicht –Regards –<br />

Sguardi» fünf Arbeiten aus insgesamt<br />

79 Eingaben gekürt. Diese fünf ArbeitenzeugengemässJury«vonumsichtigenSchaffensprozessen,<br />

die in ihrem<br />

Ergebnis beispielhafte und zukunftsfähige<br />

Lösungen imUmgang mit den<br />

aktuellen Herausforderungen des LebensraumesSchweiz<br />

darstellen». Am<br />

3. Dezember 2013werden im Auditorium<br />

Maximum der ETH<strong>Zürich</strong>diese fünf<br />

Arbeiten unddie Köpfedahinter vorgestellt<br />

undeswirdihnen der «Umsicht-<br />

Sesam» überreichtwerden. Danachwerdendie<br />

Arbeiten «auf verschiedene Art<br />

undWeise undaus unterschiedlichen<br />

Perspektiven» derÖffentlichkeitpräsentiertwerden<br />

–unteranderem in Form einer<br />

Wanderausstellung.<br />

Die Ausschreibung<br />

unddie kriterien<br />

Die Ausschreibung,die vom15. Februar<br />

biszum 30.April 2013lief,wolltelautSIA<br />

Vertreterinnen undVertreternallefürdie<br />

zukunftsfähigeGestaltungdes Lebensraumes<br />

relevanten Schaffensbereiche<br />

ansprechen:vonderRaumplanung über<br />

das Bau- undVerkehrswesen bishin zur<br />

Lichtplanung,der Geologie undnatürlichderArchitektur.<br />

Zugelassen warenArbeiten,<br />

die in ihren wesentlichen Teilen<br />

abgeschlossen sind, deren Umsetzung<br />

nachdem 1. Januar2008 abgeschlossen<br />

wurde, die direktoder indirektzur Zukunftsfähigkeit<br />

der Gestaltungdes LebensraumesSchweiz<br />

beitragen undan<br />

deren Konzeption, Planung oder UmsetzungFachleutedes<br />

SIAmassgeblich<br />

mitgewirkthaben. Beurteilt wurden die<br />

Arbeitenvon der 15-köpfigen Jury nach<br />

Die Jury:CarolynChristov-Bakargiev,Peter Richner,Pius Flury, Valentin Bearth,RobinWinogrond,<br />

Daniel Meyer,Daniel Kündig, Stefan Cadosch,SaskiaSassen, Jean-Louis Scartezzini, Barbara<br />

Zibell, Raphaël Domjan, René Schwarzenbach, ThomasHeld, Susanne Kytzia,Gabriele Guscetti.<br />

Foto:RetoSchlatter<br />

den Kriterien: Innovationsleistung, gesellschaftliche<br />

Relevanz-und Sozialverträglichkeit,<br />

ökologischeVerantwortung,<br />

ökonomischeLeistungsfähigkeitundkulturelleLeistungundästhetischeQualität.<br />

Wiedie Sprachregionen bauen<br />

DieAuszeichnung willsichmitdem dreisprachigen<br />

Namen «Umsicht –Regards<br />

–Squardi» explizit als nationalesUnternehmenverstanden<br />

wissen. Daherwollte<br />

ichvom SIA-Projektleiter undStv.Leiter<br />

Kommunikation, Michael Mathis,<br />

wissen, ob sich bei den Projekteingaben<br />

bis anhin Unterschiede in Bezug<br />

auf die Sprachregionen feststellen liessen.<br />

GemässMathis warendie Zahlen<br />

der Eingaben aus dem französisch-und<br />

italienischsprachigen Raum bei den erstenzweiDurchführungen<br />

2006/07und<br />

2011 nochenttäuschend. Die Ausschreibung<br />

habe dann gezielt auf diese Defizitereagiertund<br />

man könne nun2013<br />

insbesonderefür die Romandie einen<br />

Teilerfolg vorweisen,mit einerden Erwartungen<br />

und dem Mitgliederanteil<br />

des SIA in der französischsprachigen<br />

Schweiz entsprechenden Beteiligung.<br />

Architekteninder Mehrzahl<br />

Auf die Frage, aus welchen Schaffensbereichen<br />

bis anhin die meisten Projekteingaben<br />

kamen, erwähnteMathis,<br />

dassdie Projekteingaben vonArchitektenklarüberwiegen<br />

würden. 2011 sei zudem<br />

ein besonderer Fokusauf Sanierungenbeziehungsweise<br />

den Umgangmit<br />

dembestehenden «Gebäudepark» der<br />

Schweiz festgestelltworden. Auch 2013<br />

habe sich diesesThema als ein Leitmotivwieder<br />

finden lassen –wobei sich der<br />

Fokus der Eingaben thematisch deutlich<br />

weiter gefächerthabe: von Ersatzneubauten,<br />

über die Verbindung von<br />

energetischer Ertüchtigung und denkmalpflegerischen<br />

Aspektenoder Nachverdichtungenbis<br />

hin zu besondersambitioniertenenergetischen<br />

Sanierungen.<br />

Interessant:ImWasserlandSchweizhabe<br />

der Hochwasserschutzbisher nur ganz<br />

vereinzelteineRollebeidenEingabengespielt.<br />

Insgesamt seien die Themen Gewässermanagement,<br />

Siedlungsentwässerung,<br />

Grundwassermodellierung und<br />

-management, Wasserkraft, Wasserbau<br />

etc.auch2013einweisserFleckgeblieben.<br />

umsicht als unternehmensziel<br />

Der SIAschreibt im Dossier zurUmsicht<br />

2011, dass«umsichtiges Handeln» und<br />

«Handeln mit Weitsicht» unteranderem<br />

auch das Gegenteil desTunnelblickes<br />

sei, der Partikularinteressen undkurzfristigen<br />

Gewinn in den Fokus rücke.<br />

Da der SIAindirektemKontaktzuseinen<br />

fünfzehntausend Unternehmen in<br />

den Bereichen Bau,TechnikundUmwelt<br />

steht, wollteich vonMichael Mathisauch<br />

wissen, ob der SIAmit seiner Forderung<br />

nach«umsichtigem Handeln» –einer<br />

Forderung,die ja aus Politik undBevölkerung<br />

kommt –bei den Unternehmen<br />

auf offene Ohren stosse: «Ja, wir spüren<br />

denWunsch unsererMitglieder,umsichtigzuhandeln.<br />

DerTrend, nachhaltigvorgehen<br />

zu wollen, istklarerkennbar.Zudem<br />

haben sich unsereMitglieder via<br />

Standesordnung dazu verpflichtet, ihre<br />

beruflicheund ethischeVerantwortung<br />

gegenüberderGesellschaftund derUmwelt<br />

wahrzunehmen. Die Frageist nur,<br />

wasdaskonkretheisst.MitunserenAuszeichnungen<br />

zeigen wir Lösungsansätze<br />

auf undindem wir diese national und<br />

international bekannt machen, belohnen<br />

wirdie Urheber/VerfasserundschaffensoAnreize.<br />

Umsichtiges Handeln ist<br />

klar qualitativ sehr hochwertiges Handeln.<br />

Kurzgesagt:Werumsichtigvorgeht,<br />

arbeitet besser.Für sich selber undfür<br />

künftigeGenerationen. DassollteZiel jedesUnternehmenssein.»<br />

h<br />

6<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Diplomatisches<br />

Geschick, politische<br />

Klugheit<br />

karl lüönd, Publizist und Buchautor, www.lueoend.ch<br />

AndreasVogel<br />

Kommunikationsfachmann und Teilzeit-Bademeister<br />

Ein gelungener Arbeitstag beginnt mit...<br />

…einem Sprung in den Zürisee.<br />

Die Zeit vergesse ich, wenn...<br />

...ichvor lauter Gäste das Wasser nicht mehr sehe.<br />

Werals Bademeisterkühlen Kopf unddie Übersichtbehalten will, muss…<br />

…täglichmindestensdreiGlacesessen.<br />

Erfolge feiereich...<br />

…mit einer grossen Tafeldunkler Schweizer Schoggi.<br />

Es bringt michzur Weissglut, wenn...<br />

…jemand Flaschen, Zigarettenoder sonstigenAbfallinden Seewirft.<br />

(Ein Zigarettenstummel verunreinigt60Liter Wasser.)<br />

Mit18Jahren wollteich...<br />

…mit dem Fahrraddurch Europa radeln.<br />

Im Rückblickwürde ichnicht nocheinmal...<br />

…einen Köpfler instrübe Wasser machen.<br />

Geld bedeutet mir...<br />

…die Freiheit, mir eine Reise leistenzukönnen.<br />

Ratsuche ich...<br />

…im OR oder ZGB.<br />

Work-Life-Balanceheisst für michpersönlich...<br />

…hauptsächlichdas tun zu können, woran ichFreude habe.<br />

JüngerenMenschen rate ich...<br />

…mit Zelt undSchlafsack durch Neuseeland zu trampen.<br />

Mein Wegführtmich...<br />

…immer wieder in einen kühlen Bergsee.<br />

Es gibt Bücher,die kommen genau zumrichtigen Zeitpunktund sind voneiner<br />

Aktualität, die fast bedrängend ist. Bloss: Werindiesem ganzen politischen<br />

Betriebliest nochBücher?<br />

Seitmehralszwanzig JahrenstehtdieSchweizunterenormem diplomatischem<br />

Druck.ZuerstabMitte der Neunzigerjahremit ihrer Flüchtlingspolitik im ZweitenWeltkrieg,<br />

dann mit den nachrichtenlosen Vermögen unddem Raubgold,<br />

später undaus ganz anderen Gründen mit der finanziellen Privatsphäre, der<br />

Besteuerung ausländischer Vermögen undmit den Unternehmensgewinnen<br />

sowie dem Bankgeheimnis.<br />

Bei allen diesen Dossierssind die Schwäche undNachgiebigkeit desBundesrats<br />

unddie Profil- undEinfallslosigkeit der Diplomatie aufgefallen. Dabei hat<br />

die Schweiz in diesem Jahrhundertschon Vergleichbares,wenn nicht Schlimmeres<br />

erlebt, zumBeispiel nachdem 2. Weltkrieg den Druck derSiegermächte<br />

aufdie Neutralitätunddie gebieterischeForderung nachexorbitantenVergütungenfür<br />

angeblichinder Schweiz gebunkertedeutsche Vermögenswerte. Auch<br />

damals warfen die VereinigtenStaaten den Bengelbesondershoch.<br />

Werwill, kann aus der Geschichtelernen. Einer,der die diplomatischen Schlichedurchschauteund<br />

die Nervenbehielt, warWalter Stucki,der nicht nur wegenseiner<br />

Körpergrösse «der grosseStucki»genannt wurde: der ersteMinister<br />

derEidgenossenschaft,Chefdiplomatfürdie heikelstenDossiers,zeitweise «der<br />

achteBundesrat», ein biszur Arroganz selbstbewusster Herr, der immer tadellos<br />

vorbereitet an den Verhandlungstischgingund der dafür zu sorgenwusste,<br />

dassihn seine Gegner ernst nahmen.<br />

Stucki warauchSchweizer Botschafterbei der kompromittiertenVichy-Regierung<br />

undein Freund vonMarschallPétain. In seiner kurzen Zeit als Nationalratbewieserpolitischen<br />

Weitblick. Sein Eintreten für eine Koalition der Mitte<br />

mit der Sozialdemokratie kamzufrüh undwurde im Mief der dreissigerJahre<br />

vonseiner eigenen freisinnigen Partei unterHohngelächter abgeschmettert.<br />

StuckisErfolgsmischungbestand ausSachlichkeit, einwandfreierFaktengrundlage,sodann<br />

aus der beneidenswerten Gabe, Komplexität so langezureduzieren,<br />

bissie auch dieGegenseiteverstand –und die Würzewarenselbstbewusste<br />

Verhandlungstricks. Mehralseinmal, alserdie Eidgenossenschaftnichtgebührend<br />

respektiertsah, verliess er den Tisch undreiste ab.<br />

DasWichtigste aber war: «Ein Stucki verstecktsichnie.» Unterwürfigkeit und<br />

Kompromisse auf Vorratwaren verboten.<br />

Der Historiker undfrühere«Bund»-ChefredaktorKonrad Stamm hat das politische<br />

Buchdes Jahres geschrieben. Er zeichnet genau dasselbe Bild, das wir<br />

heutenochsehen: ein geltungssüchtigesParlament, ein nachgiebiginderLandschafteiernder<br />

Bundesrat undeine Mehrheit vonahnungslosen Journalisten,<br />

die den Kessel der Feinde der Schweiz heizen. Mögen sieallediesesBuchins<br />

Feriengepäckmitnehmen!<br />

karl.luond@tollhusen.ch<br />

Konrad Stamm: Der «grosse Stucki». Eine schweizerische Karriere von weltmännischem Format.<br />

Minister Walter Stucki 1888–1963, Verlag Neue Zürcher Zeitung<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 7


Umwelt Schweiz 2013<br />

Fortschritte in vielen Bereichen<br />

–neueHerausforderungen<br />

GabiHildesheimer, Geschäftsleiterin Öbu<br />

Der achteBericht desBundesamtsfür umwelt BAFu zumumweltzustand undzuden entsprechenden Entwicklungen<br />

istein spannendesWerk. Es umfasst gut 80 Seiten undgibt eine umfassende Beschreibung aller<br />

wichtigen umweltthemen, reichmit Zahlen undGrafiken untermauert, für die Schweiz undimglobalen kontext.<br />

Im ersten Teil wirdein Rechenschaftsbericht<br />

zurUmsetzungder Umweltpolitikvorgelegt.<br />

Der zweiteTeil beschreibt<br />

den Zustand der einzelnen Umweltbereiche<br />

sowie vonmenschlichen Aktivitäten.<br />

Der neu in die Berichterstattung<br />

aufgenommene dritteTeil «Globale Megatrends<br />

undEngagement derSchweiz»<br />

istwichtig, weil mehr als die Hälfte der<br />

Umweltbelastungen, welche wir durch<br />

den KonsumimInland verursachen, im<br />

Ausland anfällt.<br />

Anzahllärmbelasteter Personen,<br />

nachverschiedenen Schwellenwerten undlärmarten, 2009<br />

teil 1: Rechenschaftsbericht<br />

zurumsetzungder umweltpolitik<br />

Gegliedertnach18Themen wie natürliche<br />

Ressourcen, Chemikalien, Biodiversität,<br />

Lärm oder internationale Zusammenarbeit<br />

werden folgende Fragen<br />

beantwortet: Wo stehen wir heute? Welches<br />

sind Problembereiche, ihreUrsachen<br />

undAuswirkungen? Welche Massnahmen<br />

werden ergriffen?<br />

Hier das Beispiel desLärms: 1,3Millionen<br />

Menschen sind tagsüber übermässigemLärm<br />

ausgesetzt,nachtssind es<br />

930’000. Hauptquelle der Belastung<br />

istder Strassenverkehr,welcher externe<br />

Kosten in der Höhe von 1,26 Mia.<br />

Franken verursacht(der Schienenverkehr<br />

85 Mio. Franken). Dieser Zustand<br />

wirdmittels Smiley als schlecht bewertet,<br />

aber immerhin istinZukunft nicht<br />

miteiner Verschlechterung zu rechnen.<br />

Folgende Massnahmen sind unterdem<br />

Stichwort Handlungsbedarf erwähnt:<br />

Vermehrte Unterbindung desLärms an<br />

derQuelle, z.B.durch raumplanerische<br />

Massnahmen, leise Reifen, optimiertes<br />

Fahrverhalten.<br />

teil 2: Zustand der umwelt<br />

In diesem Teil werden Analysen undErläuterungenzu<br />

wiederum 18 Umweltthemen<br />

gegeben (wenn auch nicht genau<br />

den gleichen wie im erstenTeil). DieTexte<br />

undIllustrationen ermöglichen, die<br />

komplexenZusammenhänge zwischen<br />

menschlichen Tätigkeiten undder Umwelt<br />

besser zu verstehen.<br />

umweltbelastungverschiedener konsumbereiche, 2005<br />

DasBeispiel derUmweltbelastungdurch<br />

Konsumgibteinen Überblicküber die<br />

Grössenordnungen der Wirkungeinzelner<br />

Konsumbereiche. Die drei BereicheErnährung,Wohnen<br />

undMobilität<br />

machen zusammen zwei Drittelder gesamten<br />

Umweltbelastungaus.Und der<br />

sehr hohe Anteil (über 50 Prozent) der<br />

Gesamtbelastungentsteht im Ausland.<br />

Einzig beiderMobilitätüberwiegtderInlandanteil.AlsMassnahme<br />

wirdzurEntlastungder<br />

Umwelt im Konsumbereich<br />

insbesonderedie verbesserte Information<br />

der Konsumentinnen undKonsumenten<br />

betreffend des«ökologischen<br />

Rucksacks» von Produkten gefordert.<br />

Diesistim KontextdesAktionsplansgrüne<br />

Wirtschaftvorgesehen.<br />

8<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


teil 3: Die Schweiz<br />

im internationalen umfeld<br />

Der Fokusindiesem Teil liegtauf den<br />

globalen Megatrends. Zwei Beispiele<br />

mit grossen Auswirkungenauf den Zustand<br />

der Umwelt sind die zunehmende<br />

Verstädterung unddas ökonomische<br />

Wachstum. Neben solchen Megatrends<br />

werden drei wichtige, ökologischeEntwicklungenbetrachtet:diefortschreitende<br />

ÜbernutzungnatürlicherRessourcen,<br />

diezunehmende Belastungder Umwelt<br />

mit Schadstoffen und die verstärkten<br />

Auswirkungendes Klimawandels.<br />

Am Beispiel Biodiversität lässt sich der<br />

steigende Druck durch BevölkerungsundWohlstandswachstumklarerkennen.<br />

Änderungen der Landnutzung, wie<br />

z.B. Entwaldung zur Gewinnung von<br />

Landwirtschaftsflächen,führenzu einem<br />

Artenverlust. Ebenfalls Anlasszur Sorge<br />

geben die grossen Mengen an Plastikmüll,<br />

welche im Meertreiben undvon Fischen<br />

undMeeresvögeln gefressen werden<br />

–mitfatalen Folgen. DieSchweizals<br />

Importland istvom Verlustder Biodiversität,<br />

vonUmweltbelastungengenerell,<br />

im Ausland mitbetroffen.<br />

und wie steht es nun<br />

mit unserer umwelt?<br />

DieSchweizerUmweltpolitikhatseitden<br />

Achtzigerjahren deutliche Fortschritte<br />

gemacht. Die Qualität der Luft hat sich<br />

verbessert, ebenso sind Oberflächengewässer<br />

undGrundwasser heuteineinem<br />

guten Zustand. Die Böden werden<br />

weniger mit Schwermetallen verseucht.<br />

Aber:SeitderJahrtausendwende bewegt<br />

sich wenig undesentstehen neueGefährdungen.<br />

So istdie Luft nachwie vor<br />

insbesonderedurch Feinstaub stark belastet<br />

oder sogenannteMikroverunreinigungen<br />

gefährden die Gewässer.Unter<br />

der Umweltverschmutzung leidet<br />

der Mensch.Sosterben zwischen 3000<br />

und4000 Personenfrühzeitig wegender<br />

schlechten Luft.Aberauch wertvolleÖkosysteme<br />

werden durch Luft-und Wasserschadstoffe<br />

in Mitleidenschaftgezogen.<br />

Damit die Biodiversität langfristigerhaltenbleibt,<br />

verabschiedeteder BundesratimApril<br />

2012die Strategie Biodiversität<br />

Schweiz. Bis Mitte 2014 erarbeitet der<br />

Bundnungemeinsammitdenbetroffenen<br />

Kreisen einenAktionsplan. Dasrevidierte<br />

Gewässerschutzgesetzsieht vor, Flüsse<br />

undSeenzurenaturieren, damit sieihre<br />

natürlichen Funktionen wieder erfüllen<br />

undeinen Beitrag zurErhaltungund Förderung<br />

der Biodiversität leistenkönnen.<br />

Bautätigkeit dort,<br />

wo Erschliessungbesteht<br />

Entwicklungausgewählter Ökosystemtypen (livingPlanet Index 1 )<br />

Besondersdramatisch istdie Entwicklung<br />

beim Boden, diesem in derSchweiz<br />

knappen und wertvollen Gut. Hauptsächlichwegen<br />

der starken Siedlungsentwicklunggeht<br />

nachwie vorfast ein<br />

Quadratmeter Kulturland proSekunde<br />

verloren, darunterproduktivstelandwirtschaftlichgenutzteBöden.<br />

Der Bericht<br />

erwähnt, es gebeinder Schweiz kaum<br />

mehr Gegenden, in denen nochFlächen<br />

voneinem ViertelQuadratkilometer frei<br />

sind vonBauten undAnlagen.<br />

Eine Grundlagefür Massnahmen in der<br />

Raumplanung bietet das Raumkonzept<br />

Schweiz: Gebaut werden solldort, wo<br />

eine guteErschliessungdurch den öffentlichen<br />

Verkehr besteht. So sollauchdie<br />

Mobilität umweltverträglicher gestaltet<br />

werden können. Die Agrarpolitik 2014–<br />

2017 hilftdurch Abgeltungenfürumweltgerechte<br />

Leistungender Landwirtschaft,<br />

den DruckaufdieArtenvielfaltzu lindern.<br />

In Sachen Klima besteht generellerheblicher<br />

Handlungsbedarf. Bisher liess<br />

sich der globale Anstieg der Treibhausgasemissionen<br />

trotzinternationalerVerpflichtungennichteindämmen.Auch<br />

die<br />

Schweiz hat ihreEmissionen bisher zu<br />

wenig senken können, insbesondere<br />

beim Verkehr. Mitdem per 1. Januar<br />

2013revidiertenCO2-Gesetzhat sich die<br />

SchweizzumZiel gesetzt,ihreTreibhausgasemissionen<br />

im Inland bis2020um<br />

mindestens20% verglichen mit 1990 zu<br />

senken. Parallel dazu sollder Bundnun<br />

neu auch Massnahmen zurAnpassung<br />

an den Klimawandel koordinieren. Der<br />

ersteTeildernationalenAnpassungsstrategie<br />

wurde im März2012vom Bundesratverabschiedet.<br />

Er sollbis Ende 2013<br />

in einem nationalenAktionsplan konkretisiertwerden.<br />

Mitseinem im vergangenen Märzverabschiedeten<br />

Aktionsplan «Grüne Wirtschaft»<br />

sollen die Massnahmen koordiniertund<br />

gebündeltwerden, welche den<br />

DruckaufdienatürlichenRessourcenverringern<br />

sollen.<br />

h<br />

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Interview mit Noemi Kessler,Doppel-Goldmedaillen-Gewinnerin<br />

WorldSkills2013<br />

«UnsereStärkeheisst<br />

Flexibilität undAgilität»<br />

Interview thomasPfyffer<br />

noemi kessler (22) aus <strong>Zürich</strong>liess es nicht bei einem Sieg bewenden: neben ihrer Goldmedaille im Beruf<br />

Restaurant-Servicewurde sieals Besteinnerhalb ihres teams Schweiz geehrt, als «Best of nation».<br />

Washat siezuden Siegen beflügelt, wie setzt sieihreberufliche Reise fort?Hier lesen Siees.<br />

Herzliche Gratulation im Namen des<br />

Kantonalen<strong>Gewerbeverband</strong>es<strong>Zürich</strong><br />

zu Ihren zwei Goldmedaillen an den<br />

WorldSkillsinLeipzig. Welche bleibenden<br />

Eindrücke nehmen Sievon Leipzig<br />

mitnachHause?<br />

Wenn ichdie gesamteHerausforderung<br />

derWorldSkillsansehe, warendieTeam-<br />

Weekends undüberhaupt die Vorbereitungsphase<br />

sehreindrücklich. FürunsereTeambuildung<br />

unddenZusammenhalt<br />

warendie vonSwissSkillsorganisierten<br />

Weekends ein wichtiger Bestandteil.<br />

Während der intensivenWettkampftage<br />

ergaben sich starkeEindrücke.JederTag<br />

brachteneueAnspannung undharte Arbeit,<br />

aber auch viel Freude. Die zahlreichenZuschauerundihreminentes<br />

Interesse<br />

bedeutetenstetsgrosseMotivation.<br />

SelbstdieStimmung unterdensich konkurrierendenKandidaten<br />

warpositiv.Im<br />

Servicearbeitet man ja schliesslichimmer<br />

als Team!<br />

HattenSie während der vier Wettkampftage<br />

überhaupt Gelegenheit, die äusserstlebendigeund<br />

inspirierendeAtmosphäreinden<br />

Messehallen aufzusaugen<br />

oderwarenSieschlichtzustarkmitIhren<br />

Aufgaben beschäftigt?<br />

Ab und ankam ich dazu. In meinem<br />

zweiten Modul beispielsweise, dem<br />

«Bar-Modul», ergaben sich gelegentliche<br />

Wartezeiten.<br />

«Ich hätte mir vom Schweizer<br />

Fernsehen eindeutig mehr<br />

gewünscht.»<br />

In Aktion an den WorldSkills: mit höchster Konzentration zumidealen Drink.<br />

Selbstverständlichwaren<br />

Gespräche<br />

mit Zuschauern<br />

untersagt, es<br />

lag aber drin, mit<br />

Bekannten, Freunden<br />

undBesuchernein Lächeln auszutauschen.ZeitfürGespräche<br />

in den Pausen<br />

ergabsichnicht wirklich, denn die<br />

Essenszeiten waren knapp bemessen<br />

undich bewegte michauf bestimmten<br />

Pfaden.Insgesamt warenwir also recht<br />

abgeschirmtvomübrigen Messebetrieb.<br />

Wieweit spielt die Kultur in Ihrem Fachgebieteine<br />

Rolle, wiesehrlassensich die<br />

Leistungenvon Kandidaten ausallerWelt<br />

überhaupt messen?Ist der Wettbewerb<br />

eher europäisch oder asiatischgeprägt?<br />

Persönlich habe<br />

ichein fünfwöchiges<br />

Praktikum in<br />

Bangkok absolviert,<br />

um michmit<br />

der asiatischen<br />

Kultur und derenStärken<br />

im Service-Fachauseinander<br />

zu setzen. Die in Europa verbreitete<br />

ArtimRestaurant-Servicezuagieren,<br />

unterscheidet sich<br />

Foto:SwissSkills<br />

stark von der asiatischen.<br />

Oftmals<br />

steht dem Restaurant<br />

in Asien auch<br />

beträchtlich mehr<br />

Personal zur Verfügung,was<br />

eine andereGrundlagefür<br />

den Serviceschafft.Anden Wettbewerben<br />

selbst richten Expertenüber die erzielten<br />

Ergebnisse; jedesLand mit einer<br />

Kandidatin stellt auch einen Experten.<br />

Daher sind die Wettkämpfevon einem<br />

Totalaneinzelnen Meinungen geprägt.<br />

Gab esinLeipzig dennoch eine Art<br />

Richtschnur,ander man sich orientierenkonnte?<br />

«Wir müssen uns täglichder Herausforderung<br />

stellen, eine sehr<br />

vergängliche Dienstleistung zu<br />

erbringen.»<br />

Jede Nation pflegte den ihr eigenen<br />

«Touch». Als Anhaltspunkt diente ein<br />

Testprojekt, schliesslichwar es aber jedemselbstüberlassen,dieAufgabenach<br />

seinerFaçonzu lösen. ImVergleichzuandernNationen,<br />

die kein Berufsbildungs-<br />

System wiedieSchweizkennen,sind wir<br />

mit Ausnahmesituationen bestensvertraut.<br />

Unsereumfangreiche Praxis fördertdie<br />

Flexibilität undlässt uns auch<br />

beieinerneuenAusgangslage ruhigagieren.<br />

Arbeiten nachLehrbuch haben in<br />

unserem Alltag ja eher Seltenheitswert.<br />

In allen WorldSkills-Wettbewerben, egal<br />

in welcher Berufsgruppe, wird die ursprüngliche<br />

Aufgabenstellung zu mindestens30Prozentabgeändert.<br />

Und hier<br />

können wir unserebesonderen Stärken<br />

bezüglichFlexibilität undAgilität ausspielen.JenachAusbildungsbetrieboder<br />

Artder Trainings ergeben sich natürlich<br />

nichtnurimVergleichzudenasiatischen,<br />

sondernauchunter den europäischen<br />

Teilnehmernbeträchtliche Unterschiede.<br />

IhrFazitausdemWettbewerbsgeschehen?<br />

In einem Beruf wie unserem gibt es weder<br />

richtig nochfalsch.Neben klar festgemachten<br />

Kriterien spielen Faktoren<br />

wie dasGefühl, dasAufgehobensein, die<br />

Sympathie eine wichtigeRolle. In anderenBerufsgattungenlassen<br />

sich die Ergebnisse<br />

genau in Zentimeternund Millimeternmessen.<br />

Welche Massnahmen haben Sie im<br />

Rahmen Ihrer Vorbereitung auf die<br />

WorldSkillsgetroffen?<br />

Einerseitsbin ichimerwähnten fünfwöchigen<br />

Aufenthalt in die asiatische Service-Kultur<br />

eingetaucht. Sinn undZweck<br />

lagdarin, michmit den Service-Besonderheiten<br />

vertraut zu machen undmir<br />

Dinge anzueignen,<br />

die ich als gut erachte.<br />

In der Kronenhalle<br />

in <strong>Zürich</strong>,<br />

im Castello<br />

del Sole in Ascona<br />

sowie im Westinin<br />

Leipzig konnteich meinen Erfahrungshorizont<br />

erweiternund mir klar darüber<br />

werden, welche Elemente zumir und<br />

zu meiner Arbeitsweise passen und<br />

welche nicht. Mein Trainer Martin Erlacher<br />

vermitteltemir diesen wertvollen<br />

Kontaktindas BangkokerHotel undarrangierte<br />

das Praktikum. Meine Bereitschaft,<br />

nachAsienzu reisen undvon den<br />

Erfahrungen zu profitieren, warvon Anfang<br />

an gross.<br />

10<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Wiehat sich das Arbeitsleben im Rembrandt<br />

Hotel in Bangkokvon einem Hotelgleichen<br />

Standards in der Schweiz<br />

unterschieden?<br />

Interessant war die Zahl von fünf unterschiedlichen<br />

Restaurantsim«Rembrandt».<br />

Während das Thai-Restaurant<br />

das Landestypische pflegt, tut<br />

man im italienischen Hotel-Restaurant<br />

alles dafür, einen betont europäischen<br />

Serviceabzuliefern, der sich nur<br />

leicht vom «echten» Italiener unterscheidet.<br />

In allen Restaurants war<br />

es beispielsweise üblich, den Gästen<br />

die Serviette auf den Schoss zu<br />

legen, was man in Europa kaum antrifft.<br />

Als Europäerin muss man sich<br />

erst daran gewöhnen. In jedem besseren<br />

thailändischen Restaurant ist<br />

diesgebräuchlich.<br />

Haben Sieneben Ihres Aufenthaltes in<br />

BangkoknochweitereTrainings-Einheiteneingelegt?<br />

Einerseits gab es die SwissSkills-<br />

Wochenenden, die Einheiten mit Medienschulung<br />

über Schulungen zu unseren<br />

Rechtenund Pflichten als Kandidatenanden<br />

WorldSkillsbis hin zum<br />

Teambiulding abdeckten.<br />

Diese<br />

Schulungen haben<br />

uns zu EINER<br />

Schweizer Mannschaft<br />

geformt;<br />

das Fachliche war<br />

hier kein Thema.<br />

Meine gesamteTrainingsphase verteilte<br />

sich über ein halbesJahr.Neben den<br />

SwissSkills-Wochenenden undmeinen<br />

Praktika absolvierte ich die eine oder<br />

andereIntensivwoche mit meinemTrainer<br />

Martin Erlacher bei der «Hotel &<br />

Gastro formation» in Weggis.Anmein<br />

PraktikuminBangkok hängteich noch<br />

eines, quasi ein Willkommens-Praktikum,<br />

im Leipziger Westin-Hotel an.<br />

Wie haben Sie die Zeit nach den<br />

WorldSkillserlebt?<br />

In der Folgewoche nachLeipzig durfte<br />

ichden einen oder andernInterview-Termin<br />

wahrnehmen.<br />

Auch ein Privatfernseh-Sender<br />

interessierte<br />

sich für<br />

mich undrealisierte<br />

einen Kurzbeitrag.<br />

Die Resonanz<br />

in den Printmedien wargut, die Reaktion<br />

desSchweizerfernsehensaber ent-<br />

«Früh schon habe ichimHotelmeiner<br />

GrosselterninDavos-Wolfgang<br />

einen Einblick<br />

insGastgewerbe erhalten und<br />

geschnuppert.»<br />

Noemi Kessler:«Mitder Schweizerischen Hotelfachschule Luzern erfülle ichmir einen Traum.»<br />

Foto:ThomasPfyffer<br />

täuschend, um diese Feststellung komme<br />

ichnicht herum. Schade, denn die<br />

Leistungen vonuns jungen Berufsleuten<br />

–des Schweizer<br />

Teams ganz allgemein<br />

–waren eindrücklich.<br />

Wirhaben<br />

den zweiten<br />

Platz inder Nationenwertung<br />

errungen<br />

undwaren<br />

um Längen die besteeuropäischeNation.<br />

AndereLänder würden sich glücklichschätzenüber<br />

ein Berufsbildungs-<br />

System undderartguteLeistungen. Hier<br />

hätte ichmir eindeutig mehr gewünscht<br />

–das Schweizer<br />

Fernsehen hat diese<br />

Chanceschlicht<br />

«verbockt»!<br />

«EsseiGästenauchdurchaus erlaubt,<br />

uns dafür zu loben, wenn<br />

der Servicegut war!»<br />

Kehren wir an den<br />

Startpunkt Ihrer<br />

Karriere zurück.Wie kamen SiezuIhremjetzigen<br />

Beruf?<br />

Meine Grosselternführtenein Hotel in<br />

Davos-Wolfgang.<br />

Dort habe ich<br />

schon früh einen<br />

Einblickins Gastgewerbe<br />

erhalten<br />

und «Hotelluft»<br />

geschnuppert. Als<br />

die Berufswahl einmal anstand, wardie<br />

Gastronomie für mich schon gesetzt.<br />

«DieSchulungenvonSwissSkills<br />

haben uns zu EINER Schweizer<br />

Mannschaftgeformt.»<br />

Welcher Beruf es genau werden sollte,war<br />

nochoffen. Ichgenossstets die<br />

volleUnterstützungvon Zuhause, war<br />

mir aberauchbewusst,dassdie Brancheein<br />

hartesPflaster ist.<br />

Welche Pläne verfolgenSie für Ihreweitere<br />

berufliche Zukunft?<br />

Ab Oktober besuche ichdie SchweizerischeHotelfachschule<br />

Luzern.Damit<br />

erfülle ichmir einen grossen Traum.<br />

WieschätzenSie den Restaurant-ServiceinderSchweizimVergleichzum<br />

benachbartenAusland<br />

ein?<br />

Der Berufsstolz desEinzelnen hängt<br />

stark mit der<br />

Wertschätzung<br />

dieses Berufes in<br />

der Gesellschaft<br />

zusammen. Auf<br />

die Schweiz übertragen<br />

könnte<br />

mehr Wertschätzunggegenüber dem<br />

Gastrogewerbe vorhanden sein. Wir<br />

müssen uns täglich der Herausforderung<br />

stellen, eine sehr vergängliche<br />

Dienstleistung zuerbringen. Ich<br />

meine damit, dassdie Leistungeines<br />

Kochsoder etwa einer Floristinsichtbarist<br />

und für eine gewisse Zeit Bestand<br />

hat. Im Servicehingegenzählt<br />

der Moment. Und Momente sind<br />

flüchtig; hier entscheidet die einzelne<br />

Geste, ein Lächeln. Dem Gast gefälltdie<br />

eine oder andereArt desServiceoder<br />

eben auch nicht.<br />

Die gute Fee gewährt Ihnen einen<br />

Wunsch;welchen möchtenSieeinlösen?<br />

Im Allgemeinen wünsche ichmir mehr<br />

Anerkennung gegenüber unserer Leistung.<br />

Wir arbeiten oftmals zu Zeiten,<br />

wo sich anderevergnügen; das eigene<br />

Sozialleben kann darunter leiden. Unser<br />

«people-to-people»-Geschäfterfordert<br />

daher nichtzuletzt viel persönliche<br />

Aufopferung undVerzicht. Es sei Gästen<br />

auch durchaus erlaubt, uns dafür zu loben,wenn<br />

derServicegut war!<br />

Frau Kessler,besten Dankfür diesesGespräch.<br />

h<br />

WorldSkillsleipzig 2013<br />

Die 39 Schweizer Kandidatinnen undKandidaten<br />

holen an den Berufs-WeltmeisterschafteninLeipzig<br />

insgesamt17 Medaillen.<br />

DasSwissTeamerarbeitet sich damit den<br />

sensationellen zweiten Rang in der Nationenwertungund<br />

bleibt mit Abstand beste<br />

europäischeNation.<br />

MiteinergediegenenSiegerehrung sind am<br />

Sonntagabend die 42.WorldSkillsCompetitionsinLeipzig<br />

ausgeklungen. Dabei kam<br />

auch die Schweizer Fanglocke desSwiss-<br />

SkillsSupporterClubsgebührendzumEinsatz.DieSchweizkonnteihrenSpitzenplatz<br />

als besteeuropäischeNation erfolgreich<br />

verteidigen. MitneunGold-, drei Silber-,<br />

fünf Bronzemedaillen sowie 18 Diplomen<br />

belegt die Schweiz an den Berufs-WeltmeisterschafteninLeipzig<br />

den zweiten GesamtplatzhinterSüdkorea.DerTechnische<br />

Delegierte Rico Cioccarelliist mitdiesen Ergebnissensehrzufrieden:«Wirkonntenuns<br />

gegenüberden Berufsweltmeisterschaften<br />

in London 2011 deutlichsteigernund sind<br />

nunmit Abstand das besteeuropäische<br />

Land.» Das39-köpfigeSchweizerTeam hat<br />

es in Leipzig 17 MalaufsPodest geschafft.<br />

Auch Delegationsleiterin Christine Davatz<br />

isthocherfreut über das Spitzenresultat:<br />

«Wir habenalles gegeben unddas Optimum<br />

erreicht. Es warenvierunvergessliche<br />

Wettkampftage mit einerTop-Organisation<br />

undInfrastruktursowie einem sehr zuvorkommendenGastgeber.AndieserStelle<br />

ein<br />

herzlichesDankeschön an unser Nachbarland<br />

Deutschland.»<br />

DieSchweizer Delegation warin37Berufenvertreten.<br />

Mit1’000 Teilnehmenden in<br />

46 Disziplinen haben die WorldSkillsLeipzig<br />

2013eine bisher nochnie dagewesene<br />

Dimension erreicht. Junge Berufsleuteaus<br />

54 Nationen haben sich vom3.bis 6. Juli<br />

gemessen undihr beruflichesWissen und<br />

Können demonstriert.<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 11


WorldSkills2013inLeipzig<br />

Der DNA der Berufsbildung<br />

auf der Spur<br />

thomasPfyffer, Redaktion «Zürcher Wirtschaft»<br />

Im Juli massen sich die weltweit besten jungen Berufsleuteinleipzig. Welche Perfektion, welche Präzision!<br />

200’000 Besucher wandelten über die 180’000 Quadratmeter der Berufsweltmeisterschaftenund liessen sich<br />

vonden Spitzenleistungenbegeistern.Die leipziger Gastgeber danktenesmit einer perfekten organisation.<br />

Die einen haben eins, die andernmöchteneins.<br />

Politiker,welche die «verlorene»Generation<br />

jungerSpanierbeklagen,<br />

nennen alsGegenmassnahmeoft und<br />

gernedie dualen Berufsbildungssysteme<br />

vonLändernwie Deutschland oder<br />

der Schweiz. Wieweit sich gewachsene,<br />

kulturell-gesellschaftlichgetragene und<br />

traditionsreicheSysteme tatsächlichauf<br />

ein anderes Land übertragen lassen, sei<br />

mal dahingestellt.<br />

Reichlichgeerntetdank Exzellenz<br />

Die Schweiz dagegenhat Luxusprobleme.IhreLeistungenanden<br />

WorldSkills<br />

sprechen für sich,Leipzig bescherte uns<br />

eine reicheSommerernte: DieSchweizer<br />

flogen mit17 Medaillen und18Diplomen<br />

im Gepäckheim. Fürdie eindrückliche<br />

Ausbeuteist ein 39-köpfiges Team verantwortlich.<br />

Nicht weniger als neunmal<br />

stand die Schweiz ganz oben auf dem<br />

Treppchen. Als alpines Land sind wir<br />

es uns zwar gewohnt, den Wegauf den<br />

Gipfelzu bahnen.Sind die grossen Erfolgeauf<br />

Berufsweltmeisterschaftenalso<br />

selbstverständlichgeworden?Ganz im<br />

Gegenteil. Im Lichteder enormen Konkurrenzvon52Nationen<br />

undüber1’000<br />

Teilnehmernglänzen die Schweizer Medaillen<br />

nochviel heller.Viele LänderschickenihreKandidaten<br />

nicht blossinein<br />

paarVorbereitungswochenenden oder<br />

in einzelne Übungssequenzen. Nein –<br />

sieerklären ganzezweiJahrezum Trainingscamp.Fallweise<br />

kommtesvor, dass<br />

die aktuellen WorldSkillskünftigenKandidaten<br />

dienen, ersteWettkampfluftzu<br />

schnuppern und sich ab diesem Zeitpunkt<br />

zukonditionieren. Da nehmen<br />

sich die Teamweekends undTrainingseinheitender<br />

Schweizer Berufsleutegeradezu<br />

bescheiden aus.<br />

Ein Mann, eine Säge:Perfektion durch Konzentration.<br />

Die Asiatenkommen<br />

Die Schweizer Delegation kamaus dem Jubeln nicht mehr heraus:<br />

17-fachzelebriertensie es.<br />

FotosbySwissSkills<br />

Augenfällig ist eine weitere Entwicklung.Unter<br />

den Vertretern mit den erfolgreichsten<br />

Berufsleuten bis22Jahre<br />

befinden sich neben der Schweiz auf<br />

demstolzenzweiten Platzdreiasiatische<br />

Länder.Korea an erster,Taiwan an dritter<br />

undschliesslichJapan an vierterStelle.<br />

Die Asiatenrückenalso auf.Gefolgt werden<br />

die Top4vonBrasilien, dem Austragungsortder<br />

WorldSkills2015. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob sich diese Länder<br />

auf ein breit abgestütztes Berufsbildungssystem<br />

berufen oder einfach<br />

exzellentesSpitzenpersonal an die Weltmeisterschaftenentsenden.<br />

Der Wettbewerb<br />

zeichnet sich durch das Messen<br />

der Spitze aus, nicht durch differenzierte<br />

Vergleiche vonSystemen, die ohnehin<br />

im kulturellen Kontextdes Landes<br />

zu würdigen wären. So wurde denn gerne<br />

undnicht ohnedie nötigeSüffisanz<br />

die Geschichte umden japanischen<br />

Kandidaten der Floristenkolportiert: Er<br />

komme direktvon einer Schule für Gestaltungund<br />

habe noch nie einen Blumenladen<br />

voninnen gesehen. Ob Mythos<br />

oder Realität, spielt keine Rolle.<br />

Aber die Geschichtezeigt, dassdie Konkurrenz<br />

allesunternimmt, um sich positivzuinszenieren.<br />

Wirsind Weltmeister<br />

<strong>Zürich</strong> ist stolz auf die überragenden<br />

Leistungenseiner erfolgreichsten Kandidaten.<br />

Gold gewonnen haben Noemi<br />

Kessler (Restaurant-Service), Pascal<br />

Lehmann (Carrossier-Lackiererei) sowie<br />

ThomasEtterlin (Konstrukteur). Herzliche<br />

Gratulationen gehen weiter an die Diplom-GewinnerSharon<br />

Moll (Webdesign),<br />

an Nadine Wymann (Gesundheitspflege),<br />

an Remo Schacher (Netzwerkverkabelung)undStefanHeller(Maurer).Diese<br />

Leuchttürme derBerufsbildung strahlen<br />

weitinsZürcherLand;siehaben die DNA<br />

derBerufsbildung verinnerlicht undbeweisen,<br />

dassdasSystem rekordverdächtiggut<br />

ist.<br />

h<br />

Zuvorkommende Gastgeber:Die Leipziger verabschiedeten sich mit einer<br />

perfekt inszeniertenShow vonihren Gästen.<br />

12<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Studie zumMetropolitanraum <strong>Zürich</strong><br />

Einladung zum<br />

Nach- undUmdenken<br />

Dr.thomaso.koller, Kloten, Vizepräsident Komitee «Weltoffenes<strong>Zürich</strong>»<br />

unter dem Vorwand, der Flughafen nütze nur <strong>Zürich</strong>und der Schweiz, zwingt uns Deutschland ökologisch<br />

ungünstige undbetrieblichabsurdeAn- undAbflugrichtungenauf.Eine Studie zeigtnun,dassdie landkreise<br />

Waldshut undkonstanz massiv von<strong>Zürich</strong>und seinem Flughafen profitieren. Sieist eine Einladung zum<br />

nach- undumdenken.<br />

Die wirtschaftliche Kraft undDynamik<br />

einer Region iststarkvonihrer internationalen<br />

Erreichbarkeit beeinflusst.Ohne<br />

den Interkontinentalflughafen wäreder<br />

Wirtschaftsraum<strong>Zürich</strong>nichtdas,was er<br />

ist: Ein wirtschaftliches«Powerhouse»<br />

mitinternationalen Unternehmen, mit<br />

hoher Wertschöpfung,guten Zukunftschancen<br />

und Hunderttausenden von<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Über die nasenspitze<br />

hinaus sehen<br />

Bisher hat die wirtschaftliche Beurteilung<br />

<strong>Zürich</strong>s an der GrenzezuDeutschland<br />

halt-gemacht. Mehrnoch: Eine ökonomischeBetrachtungwurde<br />

mit dem<br />

Ziel ausgeblendet, daraus politisches<br />

Kapital zu schlagen: Seit Jahren bewirtschaften<br />

deutsche Politiker die Flughafenfrage.<br />

Sieversprechen sich mehr<br />

Wählergunst. Die Flughafenfrage ist<br />

für sieein «nützlichesProblem». «Die<br />

Schweiz kriegtden Käse, Deutschland<br />

nurdie Löcher», meintejüngstWolfgang<br />

Reuter (Mitglied desLandtages,CDU).<br />

Seine Behauptung reiht sich nahtlos<br />

in den Kanon ein, den man aus Baden-<br />

WürttembergimZusammenhangmitder<br />

Flughafenfragevielstimmig hört.<br />

<strong>Zürich</strong>:<br />

Der «deutschere» Flughafen<br />

Nancy<br />

Lausanne<br />

Mulhouse<br />

Bern<br />

Basel<br />

Kilometer<br />

0 12,5 25 50 75 100<br />

April 2013<br />

Strasbourg<br />

Freiburg<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Konstanz<br />

Lugano<br />

Vordem Hintergrund dieser politischen<br />

Differenzen verblüfft,dassgemässeiner<br />

repräsentativen Befragung zwei<br />

Drittelder Südbadener den Flughafen<br />

als «sehr wichtig» oder «eher wichtig»<br />

einstufen.Siespüren dessen Bedeutung<br />

nicht nur,sie liefernselbst auch den Beweis:<br />

In <strong>Zürich</strong>landen undstarten 4Millionen<br />

deutsche Passagiere, in Stuttgart<br />

nur 2,9Millionen. <strong>Zürich</strong>ist der «deutschere»<br />

Flughafen als Stuttgart.<br />

Südbaden sitzt im selben Boot<br />

Stuttgart<br />

St. Gallen<br />

Ravensburg<br />

Friedrichshafen<br />

Vaduz<br />

Chur<br />

Bregenz<br />

Ulm<br />

Trento<br />

München<br />

Innsbruck<br />

Bolzano<br />

Eine neue Studie tritt nun auch den<br />

wissenschaftlichen Beweis an, dassdie<br />

deutsche Politikauf demHolzwegist:<br />

Südbaden unddie Nordschweizsind eng<br />

miteinanderverwoben. Die beiden Landkreise<br />

Waldshut undKonstanz profitierenmassivvom<br />

Wirtschaftsraum <strong>Zürich</strong><br />

undvor allem auch vonseinem Wohlergehen.<br />

Mindestens22’000 Erwerbstätige<br />

pendeln täglichindenGrossraum<strong>Zürich</strong>und<br />

finden hierArbeit.ImLandkreis<br />

Waldshut machen diese Grenzgänger<br />

etwa 18%aller Erwerbstätigen aus, im<br />

Landkreis Konstanz etwa 6%. Unternehmen<br />

im Raum <strong>Zürich</strong>zahlen ihnen Gehälter<br />

vongesamthaftfast einer Milliarde<br />

Franken. Diese Gehälter erzeugenim<br />

Südbadischen Konsum, lokale Arbeitsplätze<br />

undSteueraufkommen.<br />

Wirtschaftstark verflochten<br />

Zahlen auf einen Blick<br />

Lohntransfer nachSüdbaden:<br />

davoninden LK Waldshut<br />

davoninden LK Konstanz<br />

Exportüberschuss:<br />

Einkaufstourismus im grenznahen Raum:<br />

Umsatzaus Tagestourismus:<br />

Umsatzaus Übernachtungen:<br />

Deutsche Passagierein<strong>Zürich</strong>:<br />

Erreichbarkeit Flughäfen<br />

<strong>Zürich</strong> und München<br />

Flughafen<br />

PKW-Fahrtzeit in Minuten<br />

240<br />

Staatsgrenzen<br />

NUTS-3-Gebiete<br />

Seen<br />

Informationsgrundlagen:<br />

-EuroRegionalMap (ERM) v.4.0, 2011,<br />

©EuroGeographics<br />

-Relief basierend auf SRTM 90,<br />

©CC-BY-SA 2.0<br />

Maßstab imOriginal<br />

1: 2.000.000<br />

Flughafen <strong>Zürich</strong>: Im Interkontinentalverkehr gibt es für Südbaden keine Alternative. Im Kontinentalverkehr<br />

bietet <strong>Zürich</strong>vor Basel undStuttgart das besteAngebot.<br />

Deutsche PassagiereinStuttgart:<br />

Jedes zweite Unternehmen aus dem<br />

Grossraum <strong>Zürich</strong>ist in Südbaden tätig.<br />

Umgekehrtsind 54% der südbadischen<br />

Unternehmen diesseitsder Grenze<br />

aktiv. MitNiederlassungensind 37%<br />

der Schweizer Unternehmen in Südbaden<br />

und33% der südbadischen Unternehmen<br />

in der Nordschweiz vertreten.<br />

Deutsche Unternehmen sind stärker auf<br />

<strong>Zürich</strong> ausgerichtet als Schweizer Unternehmen<br />

in RichtungSüdbaden. Dies<br />

unterstreichtdie starkeAnziehungskraft<br />

<strong>Zürich</strong>s. Südbadische Unternehmen<br />

exportieren denn auch klar mehr Güterund<br />

Dienstleistungeninden Metropolitanraum<br />

<strong>Zürich</strong>(2,4 Mrd. Franken)<br />

alssieausdiesem Raum importieren (1,8<br />

Mrd. Franken).<br />

Die Bedeutungdes«Einkaufstourismus»<br />

ausdemGrossraum<strong>Zürich</strong>fürSüdbaden<br />

istinden letzten Jahren stark gestiegen.<br />

Schweizer Einkaufstouristenaus RegionenmiteinerFahrdistanzvonhöchstens<br />

45 Minuten erzeugeninSüdbaden einen<br />

Warenumsatzvon rund 2,5Mrd.Franken.<br />

Die Stadt Konstanz undWaldshut-Tiengenprofitieren<br />

am meisten.<br />

Verwirrt michnicht mit Fakten!<br />

Don’t disturb me withfacts! So könnte<br />

man die reflexartigen Reaktionen von<br />

Politikernaus Südbaden auf die Ergebnisse<br />

der Studie zusammenfassen. Dabei<br />

haben die gewonnenen Erkenntnisse<br />

nichtsmitFluglärmzu tun.Die Botschaft<br />

lautet nur:Passt auf,liebe Südbadener,<br />

ihr gehörtzum selben Wirtschaftsraum,<br />

ihr sitzt im selben Boot. Die Südbadener<br />

sind (von ihren eigenen Volksvertretern)schlecht<br />

beraten, wenn siesotun,<br />

als ginge Südbaden das Wohlergehen<br />

<strong>Zürich</strong>s (miteinem gutfunktionierenden<br />

Flughafen) nichtsan. UnsereEinladung:<br />

Einfachmal darüber nachdenken –vielleicht<br />

sogar umdenken. h<br />

Andreas Wittmer, Roland Scherer et al.: Die Bedeutung<br />

des Metropolitanraums <strong>Zürich</strong> für Südbaden.<br />

Externe wissenschaftliche Begleitung: Prof.<br />

Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin Universität<br />

Friedrichshafen. St. Gallen, 2013.<br />

1,20 Milliarden Franken<br />

0,44 Milliarden Franken<br />

0,42 Milliarden Franken<br />

0,60Milliarden Franken<br />

2,50 Milliarden Franken<br />

0,20 Milliarden Franken<br />

0,05 Milliarden Franken<br />

4Millionen<br />

2,9 Millionen<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 13


Privatbanken unddie Ausgewogenheit zwischen Kunden, Mitarbeitenden<br />

undAktionären<br />

In der Balance<br />

Michael Petersen, Head of PrivateBankingJyske Bank, <strong>Zürich</strong><br />

Der Schweizer –und mit ihm der Finanzplatz<strong>Zürich</strong>–haben auch schon ruhigereZeiten hinter sich.Steuerabkommen,<br />

Weissgeldstrategie, Bankkundengeheimnis, Eigenkapitalquote, Boni-Systeme oder das integrierte<br />

Investment Bankingsind nur einigethemen, die nicht nur in der Branche, sondernunterdessen im ganzen<br />

land diskutiertwerden. Die heimischeFinanzindustrie befindet sich in einem grundlegenden umbruch und<br />

die Baustellen werden auch in nächster Zeit nicht weniger werden.<br />

Einerseits besteht Druckaus demAusland<br />

–und auch schon aus dem Inland,<br />

was unserehiesigenRahmenbedingungenanbelangt.Anderseitsformierensich<br />

mit «Occupy Wallstreet» oder «Occupy<br />

Paradeplatz» kritischeStimmen, die das<br />

globale Finanzsystem grundsätzlichin<br />

dieserForm anzweifeln.Selbstverständlichkann<br />

man jetztauf die Igeltaktiksetzenund<br />

mal abwarten, wiesich dasGanze<br />

weiterentwickeln wird. Odermansieht<br />

darin einen gewissen internationalen<br />

Tenor, der auch das zukünftige GeschäftsmodellSchweizer<br />

Banken beeinflussen<br />

kann. Die derzeitigen Tendenzenenthalten<br />

durchaus komplexe und<br />

äusserst umfangreiche Fragestellungen,<br />

die nicht nur vonder Politik, sondern<br />

auch vonden Banken selbstbeantwortetwerdenmüssen–in<br />

Form einer<br />

Anpassungder Strategie oder auch der<br />

Unternehmenskultur.<br />

Mitdem Prinzip der Ausgewogenheit verfolgt JyskeBank die Balancezwischen den einzelnen<br />

Stakeholders.<br />

Banken wissen um die Wichtigkeit der<br />

Reputation.Sie investierenZeitundGeld<br />

in ihr Image–mit Kampagnen, Public<br />

Relations oder Sponsoring. Aber vielleicht<br />

istdas allesnur Kosmetik unddie<br />

Finanzinstitute müssen sich verstärkt<br />

den grundsätzlichen Fragen widmen –<br />

um die Wirtschaftsethik, um Transparenz,<br />

um die Unternehmenskultur und<br />

schlussendlichumdaseigeneVerhalten.<br />

Es sollteeine Kultur geschaffenwerden,<br />

welche die Ausgewogenheit von Kunden,<br />

Mitarbeitenden und Aktionären<br />

fördert. Denn nur wenn sich diese<br />

Balancenicht zu Gunsten, beziehungsweise<br />

zum Nachteil einer oder zweier<br />

Gruppenverschiebt, kann ein Unternehmennachhaltig<br />

erfolgreichsein, so weit<br />

unsereMeinung.DieseAusgewogenheit<br />

bringt die Interessen der Stakeholders<br />

in Einklang –ein Prinzip,das nachinnen<br />

wie aussen Vertrauenschafft,aber<br />

auch ein aktives HandelnvomUnternehmenfordert.<br />

Die trümpfedes Schweizer<br />

Bankenplatzes<br />

Wer die Situation richtig einschätzen<br />

kann, sich auf neueGegebenheiten einstellt<br />

und eine nachhaltige Unternehmensstrategie<br />

wie auch -kultur verfolgt,<br />

kann in Zukunfterfolgreich tätig sein.<br />

Denn auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

verändernwerden, sind diese<br />

in unserem Land nochimmerals ausgezeichnet<br />

zu bewerten: Der heimische<br />

Bankenplatzhat immer nocheinen sehr<br />

guten Rufund eine langeTradition. Erverfügtübergrosse<br />

undlangjährigeKompetenzen,<br />

beinhaltet Innovationskraftmit<br />

ausgezeichnet qualifiziertenMitarbeitenden<br />

undbesitzt eine politischewie<br />

wirtschaftlicheStabilität, dieseinesgleichen<br />

sucht.<br />

Die Basisistalso auch fürdieZukunftgelegt.<br />

Die Schweizer Banken werden ihre<br />

Hausaufgaben machenund sich dieFrage<br />

stellen müssen, ob ihreStrategieden<br />

zukünftigenAnforderungen gerechtwird.<br />

Dabei wirdauchdie individuelle Reputation<br />

eine wichtigeRolle spielen –denn<br />

nurmiteinem guten Imagewirdesmöglichsein,<br />

neueKundenfürsich gewinnen<br />

zu können. Und die Reputation bezieht<br />

sich wiederum auf grundsätzliche Fragen,<br />

die beantwortetwerden müssen.<br />

Brauchen wirein Boni-System?Bietetdie<br />

WeissgeldstrategieChancen?Wie gehen<br />

wirmitdemThemaTransparenzum?Haltenwiran<br />

einem integriertenInvestment<br />

Bankingfest undpflegen wir eine Balancezwischen<br />

Kunden, Mitarbeitenden<br />

undAktionären?<br />

Michael Petersen<br />

Sollteesden Schweizer Banken gelingen,<br />

unddavongehen wir aus, ihreGeschäftsstrategie<br />

undihreUnternehmenskultur<br />

den veränderten Bedingungen<br />

anzupassen, wirdesumden hiesigen<br />

Finanzplatzauchinden nächsten Jahren<br />

nichtsoschlechtbestelltsein. DieVeränderungen<br />

bieten Chancen –für die Banken,<br />

für den Finanzplatz<strong>Zürich</strong>und für<br />

die Schweiz. Es istZeit, diese zu erkennen<br />

undanzugehen.<br />

h<br />

JyskeBank PrivateBanking, <strong>Zürich</strong><br />

JyskeBankistdie zweitgrössteunabhängige<br />

Bank Dänemarksund seit über 40<br />

Jahren in <strong>Zürich</strong>zuhause. Als Privatbank<br />

bietet Jyske Bank nicht nur ein ausgezeichnetesWealthManagement,sondern<br />

lebt eine Unternehmenskultur nachdem<br />

Prinzip der Ausgewogenheit zwischen<br />

Kunden, Mitarbeitenden undAktionären.<br />

Es erstaunt daher nicht, dassbei Jyske<br />

Bank weder fürsManagement nochfür<br />

die Mitarbeitenden Boni ausbezahltwerden<br />

–das No Bonus-Prinzip pflegtJyske<br />

Bankseitjeherkonsequentundistfester<br />

Bestandteil der Philosophie.<br />

In <strong>Zürich</strong>konzentriertsichein Spezialisten-Team<br />

aufdie Bedürfnisse derSchweizerKundschaft.<br />

«Beratungauf Augenhöhe»heissthierdasZauberwortnachdem<br />

Prinzip der Ausgewogenheit. Unkompliziert,<br />

kollegial undinitiativwirdsodie Klientel<br />

bestensberaten undbetreut.<br />

JyskeBankstellthierzulande nichtnurdie<br />

ganzeKlaviaturdes WealthManagement<br />

bereit, siebietetauch im BereichderVorsorge<br />

individuelle, flexible undabsolut<br />

transparenteLösungen–überaus interessant<br />

für Unternehmer,Unternehmen<br />

undleitende Mitarbeitende.<br />

JyskeBank (Schweiz) AG<br />

PrivateBanking<br />

Wasserwerkstrasse 12,8006 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +4144368 73 73<br />

Fax+41 44 368 73 79<br />

E-Mail: info@jyskebank.ch<br />

Web: www.jyskebank.ch/info<br />

14<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


AVES <strong>Zürich</strong><br />

Fracking –Revolution<br />

in der Energieversorgung<br />

En passant<br />

DasComeback<br />

der Schreibmaschine<br />

ueli Bamert, Redaktion «Zürcher Wirtschaft»<br />

Der Frühlingsevent der AVES <strong>Zürich</strong>widmetesichindiesem Jahr dem thema Gasförderung durch Fracking.<br />

Der erfahrene GeologePeter Burriinformierte das skeptischePublikum über die Vor- undnachteile dieser<br />

umstrittenen technologie. Fürihn steht fest: Die grossen wirtschaftlichen undökologischen Chancen überwiegendie<br />

potenziellen Gefahren deutlich.<br />

thomasPfyffer,<br />

Redaktion «Zürcher Wirtschaft»<br />

Grundzur Freude: Die guten alten Zeitenwerden<br />

wieder kommen. Vielleicht<br />

haben Sie die Meldung auch gehört:<br />

Der russische Geheimdienst will jetzt<br />

Schreibmaschinen anschaffen, damitdie<br />

NSA ihn im Internet nicht mehr anzapfenund<br />

ausspionieren kann. «Triumph»,<br />

«Adler»–andereGeheimdienstewollen<br />

sich anschliessen. Wenn Siealso so<br />

ein MuseumsstücknochimKeller und<br />

Lust haben, die Geheimdienstezuunterstützen:<br />

Spenden Siees! Gewissgibt<br />

es ja irgendwo nochBrieftaubenzüchter,<br />

diekönntendann diePostübernehmen.<br />

EinComebackderSchreibmaschine, wer<br />

hätte dasgedacht? Dasherrliche Kuddelmuddel<br />

mit den Farbbändern, die lustigverklemmten<br />

Typen, «Tipp-Ex», bislang<br />

nur geschätzt vonSchnüfflern, jetzt<br />

wieder geschätzt bei –Schnüfflern! Das<br />

Durchschlagspapier erst, vierfach! Es<br />

kann nicht langedauern, dann werden<br />

auch die anderen Techniken desklassischen<br />

«Agententums» wiedergewürdigt<br />

werden: Loch in die Zeitungschneiden<br />

unddie Leutebeobachten, den Kragen<br />

vom Trenchcoat hochklappen, die totenBriefkästen,<br />

wo die lebenden heute<br />

ja kaum mehr zu finden sind. Und worauf<br />

ichmichfast am meistenfreue:auf<br />

die spitzenSchuhe, die in den Edgar-<br />

Wallace-Filmen hinter den Vorhängen<br />

hervorlugen.<br />

EingenialerPlan,derbestePlanderWelt.<br />

Back to theKlapperkiste.Die «Zürcher<br />

Wirtschaft» läuftkünftigauchwieder in<br />

Schwarzweissüber die Druckwalze.<br />

Obwohlschon oftgehört, können sich<br />

die wenigstenetwas unterdem Begriff<br />

«Fracking»vorstellen.Vereinfachtgesagt<br />

besteht das Prinzip dieser Technologie<br />

darin, dichte undschwerdurchlässige<br />

Gesteinsschichten nicht wie bisanhin<br />

vertikal,sondernhorizontal anzubohren.<br />

Danachwirdmit hohem Druck Wasser<br />

in das Gestein gepumpt um darin Risse<br />

(die so genannten «Fracs») zu erzeugen,<br />

aus denen Gasausströmt, welches<br />

an die Oberfläche gefördertwerden kann<br />

–Gas, welchesmitkonventionellen Methoden<br />

bisanhin nichtwirtschaftlichgewonnen<br />

werden konnte.<br />

Riesige weltweiteGasreserven<br />

Fracking istkeineswegs eine neueTechnologie,<br />

siewirdinder Industrie in konventioneller<br />

Produktion schon seit vielen<br />

Jahrzehnten angewandt. Nunhaben<br />

neueregeologischeErkenntnisse ergeben,<br />

dassein grosser Teil desweltweit<br />

vorhandenen Erdgases in meist sehr<br />

dichtem Muttergestein gespeichert<br />

ist. DurchFrackingwerden diese Gasreserven<br />

auf einmal verfügbar, und<br />

zwar in einem nie erahnten Ausmass.<br />

Alle Prognosenzuden weltweiten Gasreserven,<br />

die älter als ein halbes Jahrzehnt<br />

sind, sind Makulaturgeworden.<br />

Insbesondereinden USAherrscht daher<br />

seit einigen Jahren ein regelrechterGas-Boom,<br />

der das Land unabhängig<br />

vonGaseinfuhren gemacht hat, ja<br />

ab 2015sogar zu einem Gas-Exporteur<br />

machen wird. Man musskein Hellseher<br />

sein um vorauszusehen, dassdiese<br />

neuerlangteUnabhängigkeit auch geopolitisch<br />

einschneidende Konsequenzenhaben<br />

wird.<br />

Risiken: nicht auszuschliessen,<br />

aber beherrschbar<br />

Fracking istden Menschen hierzulande<br />

vorallem aufgrund der befürchtetenRisikenein<br />

Begriff. Diese seien, so Peter<br />

Burri, nichtvollständig auszuschliessen,<br />

bei sauberer Planung undDurchführung<br />

aber absolut beherrschbar –wie übrigens<br />

bei allen industriellen Vorgängen.<br />

So sei eineVerunreinigung desTrinkwasserseigentlichnicht<br />

möglich, da die betroffenen<br />

Gesteinsschichten in der Regel1000–3000<br />

Metertiefer liegen als<br />

das Trinkwasser. Die Bildung der Risse<br />

werdesogesteuert, dasssie innerhalb<br />

der Gesteinsschicht bleiben, aus<br />

der das Gasgefördertwerden soll. Wo<br />

es zu nachgewiesenen Verunreinigungengekommen<br />

sei (weniger als 1% der<br />

Bohrungen), habe dies nichts mitder<br />

Technologie an sich zu tun,sondernmit<br />

defekten, leckenden Bohrungen, die unsauber<br />

ausgeführtwurden. DiesesRisiko<br />

besteht bei allen Bohrungen, gleich<br />

zu welchem Zweckdiese abgeteuftwurden.<br />

Auch die Gefahr vonErdbeben ist<br />

vernachlässigbar,zwarkönnen kleine Erschütterungen<br />

nie ausgeschlossen werden,<br />

diese haben bei derGasexploration<br />

jedochnochnie zu Problemen geführt.<br />

Als BeweisführtBurri weitüber100’000<br />

Bohrungen in den USAan: Dabei seien<br />

nachweislichnie seismischeSchäden<br />

aufgetreten.<br />

Fazit:Frackingnicht verteufeln<br />

Experten gehen davon aus, dass die<br />

Schweiz im Prinzip das geologischePotentialhat,<br />

sich selbstmitGaszuversorgen.<br />

Würdesichdiese Annahme durch<br />

Probebohrungen bestätigen, würde unserLand<br />

unabhängigervonImportenaus<br />

unsicheren Weltgegenden. Auch für die<br />

Umwelt hätte einUmstieg auf Gasals<br />

wichtigste fossile Energie enormpositive<br />

Auswirkungen: Erdgas hat nämlich<br />

den Vorteil, dassesvon allen fossilen<br />

Energieträgernnicht nur den geringsten<br />

CO2-Ausstosshat, sondernbei der Verbrennung<br />

auch keineanderenSchadstoffe<br />

hinterlässt.Aus alldiesen Gründen<br />

sei Gas, so Burri, die ideale Übergangslösung,<br />

um den Energiehunger der Gesellschaftzustillen<br />

–gerade unterdem<br />

Aspekt, dassneueerneuerbareEnergien<br />

wie bspw.Windkraftoder Photovoltaik<br />

diesinabsehbarereZeit nicht werden<br />

erfüllen können.<br />

Die Schweiz hat dieChance, in Europa<br />

eine VorreiterrolleinSachen Erdgasförderung<br />

zu übernehmen. Siesolltesich<br />

diesenicht aufgrund übertriebener und<br />

unbegründeter Ängste vordem Fracking<br />

entgehen lassen.<br />

h<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 15


ZurAbstimmung vom22. September 2013:<br />

«Jazur Aufhebung der Wehrpflicht»<br />

Nein zurUnsicherheitsinitiative<br />

Josef Wiederkehr, Unternehmer undKantonsrat CVP,Dietikon<br />

Nachmehreren missglückten Versuchen startetdie Gruppe für eine Schweiz ohne Armee(GSoA) einen<br />

weiteren Angriffauf unser Armeemodell. Am 22.September stimmen das Volk unddie Stände über die<br />

Volksinitiative zurAufhebung der Wehrpflicht ab.Diese Unsicherheitsinitiative rüttelt am Erfolgsmodell<br />

Schweiz undmusssomit abgelehnt werden.<br />

Josef Wiederkehr<br />

DerWirtschaftsstandortSchweizziehteinen<br />

grossen Teil seiner Attraktivität aus<br />

derStabilitätundSicherheitdesLandes.<br />

Sicherheit istkeine Selbstverständlichkeit,<br />

sonderneine nationale Aufgabe.<br />

Aber ohne geeigneteMittelkann dieser<br />

Auftrag nicht umgesetzt werden. Die Initiative<br />

derGruppe füreineSchweizohne<br />

Armee(GSoA)möchtedieWehrpflichtabschaffen,<br />

eine Berufsarmeeverhindern<br />

undimGegenzug einefreiwilligeMilizarmeeeinführen.<br />

Es istjedochillusorisch,<br />

zu glauben, eine freiwilligeMilizarmee<br />

könne dieSicherheitunseres Landesgewährleisten.<br />

Ohne Wehrpflicht läuftdie<br />

Armee Gefahr,zuwenig undvor allem<br />

qualitativ minderwertiges Personal zu<br />

rekrutieren.<br />

Die Abschaffung der Wehrpflicht<br />

gefährdet die Schweiz<br />

Die Kombination von Wehrpflicht und<br />

Milizsystem ist gemäss dem Bundesratnochimmer<br />

«das beste, weil effizientesteund<br />

wirksamste Armeemodell<br />

für die Schweiz». Die Herausforderungen<br />

inBezug auf die Sicherheit sind<br />

heutevielfältiger undweniger fassbar<br />

geworden. DasSchweizer Armeemodell<br />

ermöglicht eine flexible Anpassungder<br />

Truppenstärkebei Bedrohungen der inneren<br />

Sicherheit im Kriegsfall sowie bei<br />

Grossereignissen wie Terroranschlägen.<br />

DieSchweizerArmeebeschütztdasLand<br />

jedochnicht nur bei direktenAngriffen,<br />

sondernübernimmt auch bei Katastrophen<br />

eine wichtigeRolle in der UnterstützungderFeuerwehr,derSanitätund<br />

desZivilschutzesund siehilftder zivilen<br />

Behörde bei der Bewältigung von<br />

Notlagen.<br />

Die Initiative istein Angriff<br />

auf das ErfolgsmodellSchweiz<br />

Die Wehrpflicht und das Milizprinzip<br />

machen den Schutzdes Landesund der<br />

Bevölkerung zurgemeinsamen Aufgabe<br />

aller Schweizer Bürger. DiesesSolidaritätsmodellfestigt<br />

den Zusammenhang<br />

in derGesellschaftundstärktletztlichdie<br />

Stabilität der Schweiz. Die Wehrpflicht<br />

wirdvon derGSoAals«massiveFreiheitsberaubung<br />

für jungeMänner» abgetan.<br />

Jedoch lernen die jungen Leute während<br />

der Grundausbildung viele nützliche<br />

Kompetenzen wie Teamfähigkeit,<br />

Einsatzbereitschaft, Pflichtbewusstsein<br />

sowiekörperlicheundgeistige Belastbarkeit.DieFörderungsolcherEigenschaften<br />

erhöht nicht nur die Erfolgschancen des<br />

Einzelnen im Berufsleben,sondernprägt<br />

den Arbeitsmarktals Ganzes undstärkt<br />

damit die Attraktivität desWirtschaftsstandorts<br />

Schweiz.<br />

Die Abschaffung der Wehrpflicht durch<br />

die Unsicherheitsinitiative am 22.September<br />

rüttelt an den GrundwertenunseresLandesund<br />

musssomitabgelehnt<br />

werden.<br />

h<br />

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Unsozialdemokraten<br />

Es gabeinmal eine Zeit, da wardie SozialdemokratischeParteider Schweiz<br />

nocheine moderne Partei, die sich für die Anliegen der kleinen Leuteeinsetzte.<br />

Damals, als die übermächtigen Seilschaftenzwischen Freisinn, Armee<br />

undFinanzbranche den Tonangaben, erreichtedie SP wichtigesozialpolitische<br />

Erfolge,die unser Land in die Moderne führten: Arbeitnehmerrechte,<br />

Mieterschutz, Gleichstellung vonMann undFrau–youname it.<br />

Diese Zeiten sind längstGeschichte. Heuteist die SP nicht mehr die Arbeiterpartei,<br />

die sieeinst war, heutevertrittsie einen linksliberalen, gehobenen<br />

Mittelstand, bestehend aus Staatsangestellten, Kulturschaffenden und<br />

Lehrern. Menschen also,die der rauenKMU-Welt kaum Beachtungschenken,<br />

die reale Wirtschaftnur vomHörensagenkennen undsichunter dem Begriff<br />

«Wettbewerb» höchstensein Gewinnspiel in ihrer Lieblingszeitschriftvorstellen<br />

können.<br />

Die Politik der SP spricht vordiesem Hintergrund für sich:Die Energiewende<br />

wirddurchgedrückt,obwohlsie der breiten Bevölkerung keinen Nutzen, sondernnur<br />

höhereStrompreise bescheren wird. Die dringend nötigeSanierung<br />

der Sozialwerkewirdsabotiert, weil man nicht einmal die kleinsten Einsparungen<br />

hinnehmen will–immer auf Kosten künftigerGenerationen. Die<br />

1:12-Initiative wirdblind unterstützt,obwohldadurch kein Arbeiter auch nur<br />

einen Rappen mehr verdienen wird, aber dafür tausende ihreJobs verlieren<br />

werden. Der gemeinnützigeWohnungsbauwirdweiter vorangetrieben, obwohlerungerechter<br />

nicht sein könnte: Einer willkürlichausgewählten Gruppe<br />

wirdstaatlichsubventionierterWohnraum zugeschanzt, während der grosse<br />

Rest auch weiterhin normale Marktmieten bezahlen muss. Und nicht zuletzt<br />

hat es die Linkeauchimmer stärker auf die Autofahrer abgesehen: Vignettenerhöhung,höhereSteuern,teureres<br />

Benzin, schärfere Bussen, weniger<br />

Parkplätze.DassesauchMenschen gibt, die auf ihr Autoangewiesen sind,<br />

lässt die Genossen kalt. «Für alle stattfür wenige», der offizielle Slogan der<br />

SP istvor diesem Hintergrund wahrlichein Hohn. Die SP macht Politik für eine<br />

kleine Gruppe Gleichgesinnter,der Wohlstand aller interessiertsie kaum.<br />

Die Frage, wie es so weit kommen konnte, istschnellbeantwortet: Es braucht<br />

die Sozialdemokratie nicht mehr,sie hat alle ihreZiele erreicht, hat sich<br />

überlebt. Deshalb musssie sich in ideologischeGrabenkämpfeflüchten und<br />

ihreWählerschaftmit populistischen Vorstössen bei Launehalten. Siekommt<br />

einem vorwie eine einstmals grosse Sängerin, die ihrebesteZeit längsthinter<br />

sich hat undabgehalftert durch zweitklassige Bars tingeln muss, um über die<br />

Runden zu kommen. Eigentlichtragisch.<br />

Der Wadenbeisser<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 17


Ratgeber Recht<br />

E-Mail im Geschäftsverkehr –<br />

Probleme undPraxistipps<br />

Dr.iur.Samuel klaus*<br />

E-Mails erleichternimGeschäftsverkehr den Abschluss, die umsetzungsowie die Administration von<br />

Verträgen. E-Mails sind der korrespondenz auf Papier aber nicht in allem gleichgestellt. Dieser Beitrag zeigt<br />

zwei Problembereiche auf –und Praxistipps zurRisikominimierung.<br />

Samuel Klaus<br />

Fürdie meistenVerträgeimGeschäftsverkehr<br />

schreibt dasGesetzkeine bestimmteForm<br />

vor. Es gibt einzelne Ausnahmen,<br />

wie z.B.beim Lehrvertrag(OR<br />

344a.1), oder für bestimmte Klauseln<br />

(v.a. in Arbeits- undAgenturverträgen).<br />

Istgesetzlichkeine Schriftform vorgeschrieben,<br />

können Verträge ohne weiteresauchper<br />

E-Mail abgeschlossen,<br />

angepasst oder verlängert werden.<br />

Dazureicht bereitsdie Zusendung einer<br />

Offerte und deren Annahme/Bestätigung<br />

per E-Mail. Gegenüber Telefonatenhaben<br />

E-Mails den Vorteil,dasssich<br />

später genauer nachvollziehen (und im<br />

Streitfallbelegen) lässt,was vereinbart<br />

wurde.<br />

Vorbehalt der Schriftform<br />

Oftwerden aber auch vertragliche Formerfordernisse<br />

aufgestellt. Gerade in Verträgen<br />

mit langer Laufzeit (wie z. B. Rahmenverträgenoder<br />

Verträgenfür komplexeProjekte)wirdgerne<br />

vorgesehen,<br />

dassÄnderungen oder Ergänzungennur<br />

schriftlichmöglichsind. Wird «schriftlich»<br />

dabei nicht genauer definiert, so<br />

istgrundsätzlicheine eigenhändigeUnterschriftnötig<br />

(OR 16.2, 13 und14.1).<br />

Eine «elektronische Unterschrift» mit<br />

einer digitalen Signatur istzwarmöglich(OR<br />

14.2bis), aber wenig verbreitet.<br />

Werden nur «normale» E-Mails ohne<br />

elektronischeSignatur eingesetzt,besteht<br />

deshalb das Risiko,dassdie darin<br />

vorgesehene Änderung oder Erweiterung<br />

einesvorbestehenden Vertrags<br />

oderder AbschlusseinesVertrages unter<br />

einem übergeordneten (Rahmen-)<br />

Vertragnicht gültig ist. Mankann zwar<br />

argumentieren, dassimGeschäftsverkehr<br />

«Schriftlichkeit» auch Fax und<br />

E-Mail mitumfasse. Ob man mit diesem<br />

Argument im Einzelfallaber Gehör findet,hängt<br />

vonden Umständen ab –es<br />

bleibt ein Risiko.<br />

tipp1:Bei Änderungen undErgänzungenbestehender<br />

Verträge sowie beim<br />

Abschlussvon Verträgen unter einem<br />

übergeordneten Vertraglohnt sich die<br />

Prüfung,obimUrsprungs- bzw. im übergeordneten<br />

VertragSchriftlichkeit vorgeschrieben<br />

wurde. Istdiesder Fall,ist<br />

die Papierform miteigenhändigerUnterschriftvorzuziehen.<br />

tipp2:Bereitsbei der Vertragsredaktion<br />

kann späteren Problemen vorgebeugt<br />

werden: Elegant isteine Klausel,<br />

die zwar vorsieht, dassÄnderungen nur<br />

schriftlichmöglichsind (Beweiszweck),<br />

aber als «schriftlich» auch E-Mails miterfasst<br />

(Flexibilität). Eine solche Klausel<br />

könntez.B.lauten: «Änderungen dieses<br />

Vertrags müssen schriftlichoder in einer<br />

anderenFormerfolgen, dieden Nachweis<br />

durch Text ermöglicht (Fax, E-Mail<br />

etc.)».<br />

E-Mails als urkunden<br />

E-Mailssindeinesoschnelleundunkomplizierte<br />

Form der Kommunikation, dass<br />

sie dem Telefonieren näher scheinen<br />

als dem Briefeschreiben. Entsprechend<br />

unbeschwerter geht man damit um. Andersals<br />

bei einem Brief setzt man ja nirgends<br />

seine eigenhändigeUnterschrift<br />

darunter–was einenvielleichtnochkurz<br />

innehalten lassen würde. Der Senden-<br />

Knopf hingegenist schnellgedrückt.Es<br />

ist auch sehr einfach, ein erhaltenes<br />

E-Mail weiterzuleiten –und daranvielleicht<br />

nocheine Ergänzunganzubringen<br />

oder eine Änderung vorzunehmen.<br />

Dabei istman sich kaum bewusst,dass<br />

auch E-Mails Urkunden im strafrechtlichen<br />

Sinne sind (StGB110.4). Und Urkundenfälschung<br />

kann mit Freiheitsstrafe<br />

biszufünf Jahren oderGeldstrafe<br />

bestraft werden (StGB251.1). DasBundesgerichthatkürzlichinBGE<br />

138IV209<br />

(E. 5.4) die UrkundenqualitätvonE-Mails<br />

bestätigt.Strittigwarvorden Vorinstanzen,<br />

ob nur ein E-Mail mit digitaler Signatur<br />

als Urkunde gelteoder auch «normale»<br />

E-Mails (ohne digitale Signatur).<br />

NachdemEntscheiddesBundesgerichts<br />

ist nun klar, dass auch E-Mails ohne<br />

digitale Signatur Urkundenqualität haben<br />

können (StGB110.4).<br />

Im erwähnten Entscheid wurden E-Mails<br />

(insb.Bankbestätigungen) ge-bzw.verfälscht,<br />

um eine bessereKreditwürdigkeitvorzugaukeln,<br />

unddann an potentielle<br />

Darlehensgeberweitergeleitet. Dass<br />

gerade bei einer Bankbestätigung z.B.<br />

das betrügerischeHinzufügen vonein<br />

paarStellen auf dem Kontostand problematisch<br />

ist, istoffensichtlich. Aber<br />

auch werinehrlicher AbsichtE-Mails<br />

weiterleitet, solltesichdiesesProblembereichs<br />

bewusst sein. Denn schnell<br />

könntesonst im Streitfallder Vorwurf<br />

der Urkundenfälschung aufgeworfen<br />

werden!<br />

Ein Risiko besteht z. B. bei der Weiterleitungvon<br />

E-Mails vonDritten, um damit<br />

etwas zu bestätigen (wie einen Vertragsschluss,<br />

eine bestimmteZahlung,<br />

o. ä.), sowie bei längerenE-Mail-Konversationen<br />

(mit entsprechendem «Rattenschwanz»<br />

an E-Mails).<br />

tipp1:Bei derWeiterleitungvon E-Mails<br />

solltendaran keine Änderungen oderLöschungenvorgenommen<br />

werden. Ergänzungendazusollten<br />

nurimTextdeseigenen<br />

E-Mails gemacht werden (und nicht<br />

im Text desweitergeleiteten E-Mails).<br />

tipp2:Bei einerE-Mail-Konversation mit<br />

mehrfachem Hin undHersollteman den<br />

angesammelten «Rattenschwanz» an<br />

E-Mails nichtverändern. Denn auch hier<br />

kann u. U. eine Änderung/Löschungan<br />

der angesammelten VorgeschichtederenInhalt<br />

massgeblichverändern. Falls<br />

die Handhabung zu umständlichwird,<br />

dann schreibt man besser ein neues,<br />

blankes E-Mail. Auf die Vorgeschichte<br />

kann dann im Text verwiesen werden,<br />

z.B.mit der Formulierung:«Bezugnehmendauf<br />

unserebisherigeE-Mail-Konversation<br />

in dieser Sache...». h<br />

*Dr. iur. Samuel Klaus ist Mitglied des Zürcher<br />

Anwaltsverbands(ZAV)undRechtsanwaltmitSpezialisierung<br />

auf IT-Recht bei Walder Wyss (www.<br />

walderwyss.com).<br />

18<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


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WieKMU<br />

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als Erstes an Ihre Besucher: Was<br />

suchen sieund wie können Sieihnen<br />

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Überlegen Siesich, wie welche Besuchergruppen<br />

IhreWebsite nutzen, zum<br />

Beispiel bestehende Kunden, Neukunden,<br />

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eine logischeNavigation zu<br />

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AlsNächstes sammeln Siedie Schwächen<br />

Ihrer aktuellen Homepage. Wo liegenProbleme?Was<br />

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nicht. WendenSiebesondersviel<br />

Zeit daran, wasSiehiermitteilen<br />

möchten. Erklären SieIhreFirma<br />

in zwei bisdreiSätzen. WasunterscheidetSievon<br />

den Mitbewerbern? Waskönnen<br />

Siebestehenden Kunden bieten?<br />

Wiekönnen Interessenten mit Ihnen in<br />

Kontakttreten?<br />

Niemand liest gernelangeTexteimInternet.<br />

Auch wenn IhreProdukte komplex<br />

sind undSie IhreDienstleistungenausführlichbeschreiben<br />

möchten: Denken<br />

SieinersterLinie an den Nutzen, den<br />

künftige Kunden haben, wenn siesich<br />

für IhreFirma entscheiden. Erklären Sie<br />

ihn kurz,knackigund leicht verständlich.<br />

Wenn nötig, lassen Siesichvon einem<br />

Texter helfen, der komplexe Dinge<br />

einfacherklären kann.<br />

Wenn Siewissen, was Siesagen möchten,<br />

kümmernSie sich um die Struktur.<br />

Nicht mehr als fünf Hauptmenüpunkte<br />

sollten Ihr Ziel sein. Darunter maximal<br />

fünfSubmenüpunkte,das ergibt 25<br />

Seiten, plus Startseite. Wenn Sienicht<br />

Novartis oder Credit Suisse sind, sollte<br />

das ausreichen. Gratuliere, Siehaben<br />

nunein Konzept.<br />

Webdesigner stattHausgrafiker<br />

EngagierenSienicht Ihren Hausgrafiker<br />

fürIhrneues Design.Grafikerdenken für<br />

PapierundhabenvielfachkeineAhnung<br />

vonWebdesign.Eine moderne Homepage<br />

istaber kein BlattPapier oder Prospekt.<br />

Siebraucht eine Navigation. Es<br />

gibtkeine fixeGrösseund keine Begrenzungnachunten,<br />

IhreWebsite mussfür<br />

unterschiedliche Geräte optimiertsein.<br />

IhreBildwelt solltestimmig undhomogensein<br />

undzuIhnen passen. Ihr Hausgrafikerkann<br />

Ihnen helfen, die richtigen<br />

Bilder auszuwählen, Grafiken zu erstellen,<br />

aber den Rest überlassen Siebesser<br />

dem Webdesigner Ihres Vertrauens.<br />

Der 30-Minuten-test<br />

Bestehen Siebei der Technik auf Standards,<br />

verzichtenSieauf Exotisches und<br />

graphischen Schnickschnackwie Flash<br />

undsetzenSie auf reinesHTMLundCSS.<br />

Damit stellen Siesicher,dassIhreSeite<br />

überalleinwandfrei funktioniert, auch<br />

auf künftigerHardware.<br />

Siemüssen sich füreinContentManagement<br />

System (CMS)entscheiden, sozusagendas<br />

Cockpit Ihrer neuen Website.Wahrscheinlichbietet<br />

man Ihnen ein<br />

CMSwie Typo 3mit dem Argument an,<br />

es habe die grössteVerbreitung. Aber<br />

Achtung: Trotzdem istesvielleicht nicht<br />

dasRichtigefür Sie. Wichtiger als die<br />

Verbreitung ist die Frage: Haben Sie<br />

überhaupt Zeit, die eigene Homepage<br />

zu bearbeiten?Können SieGrafiken ins<br />

richtige Format bringenund sindSieein<br />

Texter? Fallsnicht, nützt Ihnen auchTypo<br />

3nichts.<br />

FragenSieIhren Web-Dienstleisternach<br />

der besten Lösung, wie SieeinfachbestimmteBereiche<br />

selbstbearbeiten können.<br />

Haben Siedas CMSnicht innert30<br />

Minuten begriffen, istesnichtsfür Sie.<br />

SocialMedia:<br />

nicht dem Hype erliegen<br />

SocialMediaklingenverlockend –eine<br />

MilliardeFacebook-Nutzerwinken als<br />

potentiellesPublikum. Aber haben Sie<br />

auch wirklichInhalte, die dieseinteressieren?Mein<br />

Rat: Haben SieMut zur<br />

Lücke.<br />

Nur um àjour zu sein, sollten Siekeine<br />

Facebook-Pageeinrichten. Vernachlässigte<br />

Fanseiten mit 20 Fans und<br />

dem letzten Eintrag vomvergangenen<br />

Jahr wirken peinlich. SetzenSie nur auf<br />

SocialMedia, wenn Sieüber passende<br />

Inhalteverfügen. Mindestensein- bis<br />

zweimal proWoche sollten Sieetwas zu<br />

sagenhaben, das interessiert, in Bild<br />

undText.<br />

Responsive:<br />

eine anpassungsfähigeSeite<br />

Die Zahl der Smartphonesund Tablets<br />

wirdinZukunft weitersteigen. Auch diese<br />

Nutzergruppe sollIhreSeiteauf ihren<br />

Gerätenproblemlos nutzenkönnen. Damitdas<br />

klappt, müssen sich Inhalt und<br />

Navigation den Gerätenund ihren Bildschirmauflösungenanpassen.<br />

MitanderenWorten:<br />

IhreneueSeitesollte«responsive»sein.<br />

Google nicht vergessen<br />

Unabhängig davon, ob Sieesgut finden<br />

oder nicht:Google istderAusgangspunktfür<br />

jede SuchenachInformationenund<br />

Produkten. WennSiehier nicht<br />

präsent sind, verpassen SieIhreKunden.<br />

Die guteNachricht:Sie brauchen<br />

dafür meistkeine Suchmaschinenoptimierung,imNormalfallreichen<br />

aussagekräftige<br />

Inhalteund eine logischeStruktur.<br />

Der richtigeWeb-Dienstleisterbaut<br />

IhreSeiteso, dasssie vonGoogle optimal<br />

indexiertwird.<br />

Wenn das nicht reicht, investieren Sie<br />

Ihr Geld mit Vorteil in Google Adwords.<br />

Wasfrüher die Werbung im Lokalanzeigerwar,ist<br />

heuteOnline-Werbung mit<br />

Google. Hier erreichen SieIhreKunden<br />

zielgenau undohne Streuverluste. h<br />

www.escapenet.ch<br />

Reto Frei istGründer undGeschäftsführervon<br />

Escapenet, einer Full-Service-<br />

Agentur für Webprojekte.Bereits1996,<br />

in der Pionierphase desInternetsgegründet,<br />

betreibt undbetreut Escapenet<br />

rund 800 Webprojekte.Mit Themis<br />

vertreibt das Unternehmen ausserdem<br />

eine Weblösung, die KMUdas Publizierenauf<br />

allen Kanälen erleichtert. Themis<br />

macht Schlussmit dem Inhaltechaos<br />

underlaubt das Verwalten vonWebinhalten,<br />

Printmaterialien undPräsentationen<br />

–einfachund aus einer Hand.<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 19


Online-Marketing<br />

Opfergaben mit<br />

beschränkterHaftung<br />

Mike Wieland, IAB Switzerland Association<br />

Agentur oder Inhouse-lösung? Eine Entscheidungshilfebei der Wahl der Google-AdWords-Beratungkann die<br />

Effizienz steigernund kosten senken.<br />

SiesinddieProphetendesdigitalenMarketing:Die<br />

spezialisiertenBändiger von<br />

AdWordsbeiGoogle,YandexoderBaidu.<br />

Befasst man sich mit dem Thema, wird<br />

schnellklar, dassesdochrecht komplex<br />

ist und trotz aussagekräftiger Zahlen<br />

völlig unberechenbar zu sein scheint.<br />

Ähnlichwie bei der IT im Allgemeinen,<br />

wissen auch hier die Auftraggeber oft<br />

wenigodernichtsdarüberundschonein<br />

klein wenig mehr Wissen versetzt den<br />

externenAnbieterineineÜberlegenheitsposition.<br />

Dabei istdas Ganzeletztlich<br />

blosseingutgemachtes,aktuell gehaltenesOnline-Handwerk,welchesabereine<br />

hohe Spezialisierung benötigt, um auch<br />

wirklichdiebestenResultatezuerzielen.<br />

Dem unwissen ausgeliefert<br />

Die meistenUnternehmen müssen sich<br />

mächtig anstrengen, um im digitalen<br />

Dschungel wahrgenommen zu werden.<br />

Da diesnicht so einfachist,gleichzeitig<br />

aber vonallen Chefetagen aus lauthals<br />

gefordertwird, werden die Verantwortlichen<br />

oftzerrieben zwischen pflichtbewussterErfüllung<br />

derAufgabe trotzUnwissenheitundderGewissheitpraktisch<br />

jedem,dernurschoneinwenigmehrdarüber<br />

weiss, hilflos ausgeliefertzusein.<br />

Auch wenn etwas zu demThema vonder<br />

AusbildungzumMarketingleiterhernoch<br />

präsentist–um beimThemaGoogleAd-<br />

Wordswirklichbrillierenzukönnen,istes<br />

praktischunumgänglich,sichzuspezialisieren.EinmöglicherWegdahinsindzum<br />

Beispiel die vielen Seminareund Kurse<br />

der IAB Academy –sowohlfür Neulinge<br />

wie auch für Profis.<br />

Selbst istder Mann –nicht immer<br />

Viele Firmen unternehmen indesSelbstversuche,<br />

um die vonGooglezuVerfügung<br />

gestellten Werkzeuge eigenständig<br />

zu nutzen. Ein E-Mail-Kontoneu aufsetzenbei<br />

Gmail macht man ja heuteauch<br />

selber.«MachenSiemal–esdarfeinfach<br />

nichtskosten» istdaoft der Tenor,welchen<br />

man als Verantwortliche/rzu hören<br />

bekommt. Erstaunlicherweise kann ein<br />

solchesVorgehen tatsächlichzum Erfolg<br />

führen. Zumindest wenn man über qualifiziertesPersonalverfügt,welchemauch<br />

die nötigen Ressourcen(Zeit) zu Verfügung<br />

stehen, damit die Arbeit gewissenhaftund<br />

richtig gemacht werden kann.<br />

Selbst machen?Hausagentur oder Spezialistenbeiziehen?Diese Fragestelltsich, wenn die<br />

Schlüsselworte potentieller Kunden zu einer guten Performancebeitragen sollen.<br />

Einen eigenen Spezialistengrosszuziehen,<br />

birgtjedochauchgewisse Risiken<br />

–bei einem Stellenwechsel geht dann<br />

nämlichauchdas sehr spezielle Wissen<br />

verloren und muss unter Umständen<br />

mühsamund untergrossem Einsatz von<br />

Ressourcenwiederbeschafft oderaufgebaut<br />

werden.<br />

VomSelbstgebastel<br />

zurProfi-Agentur<br />

Kommt man mit dieser Vorgehensweise<br />

an einen Punkt, an dem es nicht mehr<br />

weiter geht, istmeistder Wegzur «Werbeagentur»<br />

der nächst kürzeste. Und<br />

wenn man eine Mediaagentur hat, dann<br />

wirdmit ihr ein Budget besprochen, welches<br />

dann zu Zielen führen soll, welche<br />

mandannwiederum–irgendwannineinemJahroderso–analysiertunddanach<br />

dasweitereVorgehendefiniert.Auch eine<br />

Strategie. Werden dieZiele erreicht, wird<br />

in der Regelalles so belassen undweiter<br />

«verwaltet». Diesobwohldie KampagneneinebesserePerformancebeigleichzeitig<br />

tieferen Kosten erzielen könnten.<br />

Spätestenshier werden dann die echten<br />

Spezialistenauf dem Gebiet zu eigentlichen<br />

Erlösern, welche es schaffen, diesesunkontrollierbar<br />

wirkende System in<br />

den Griffzubekommen, zu optimieren<br />

unddorthin zu lenken, wo der Auftraggeber<br />

es gernehätte.Die wirklichguten,<br />

können diestatsächlich.<br />

Mitdem Spezialistender konkurrenz<br />

eine nasenlänge voraus<br />

Mittlerweile haben immer mehr Unternehmen<br />

verstanden, dassesgerade im<br />

Fall vonGoogle AdWords durchaus gewinnbringend<br />

undsinnvoll sein kann,<br />

wennmandiesenTeildesOnline-Marketingsaneinen<br />

Spezialistenabgibt. Auch<br />

wenn die Hausagentur solche Dienste<br />

ebenfalls anbietet undder Webmaster<br />

meint, er habe auch schon «mal Google<br />

AdWords gemacht». Der wesentliche<br />

Vorteil desSpezialistenist,dasserimmer<br />

über alle aktuellen Änderungen im<br />

System informiertist,diese aufnimmt,<br />

verarbeitet, allesentsprechend anpasst<br />

undumgehend in die Kampagnenarbeit<br />

seiner Kunden einfliessen lässt.Weil er<br />

ebennichtsanderestutalsdas.Undweil<br />

erdeshalb oftsogar der Realität voraus<br />

istund sich auf künftige Entwicklungen<br />

vorbereiten kann, um beim «goinglive»<br />

schon bereit zu sein undnicht erst wie<br />

ein altes Betriebssystem der Sachehinterherzu-hinken.<br />

Ein nicht zu verachtender<br />

Vorteil.<br />

AdWords-Agenturen –nicht immer<br />

GooglesbesteFreunde<br />

Nur, umesfestzuhalten: Eine wirklich<br />

gute Google AdWords-Agentur ist<br />

bei Google selbst unterUmständen gar<br />

nicht so beliebt. Ein aktuelles Beispiel:<br />

Dank der Optimierung der Google Ad-<br />

Words-Kampagne durch einenSpezialistenkonnteeinegrosseAutomarke(Name<br />

derRedaktionbekannt)inderSchweizeinensechsstelligenBetragimJahreinsparen.<br />

Bei gleichbleibender Performance!<br />

Dasheisst: Die Spezialistender GoogleAdWords-Agentur<br />

konnten die Kampagnederartoptimieren,<br />

dassder Kunde<br />

nur nochdie Hälfte desmonatlichen<br />

Budgetseinsetzenmussteundgleichzeitigdie<br />

bestehende Performancehalten<br />

konnte. Waswillein Online-Marketing-<br />

Verantwortlicher mehr?<br />

Jedersolldastun,waserambestenkann<br />

Wird ein Budget lediglich«verwaltet»,<br />

verändert sich inder Regel nicht sehr<br />

viel. Ein Spezialistjedoch möchte seinem<br />

Kunden die optimale Ersparnis<br />

undPerformancebieten undletztlichzu<br />

mehr Einnahmen undzuwenigerAusgabenverhelfen.Zwei<br />

Faktoren, welche der<br />

Kunde ganzklarsieht,spürtund –vorallem–versteht.LetztlichistesfüralleSeitennur<br />

das Beste: Der Kunde hat die optimale<br />

Lösung, diespezialisierteAgentur<br />

ihreDaseinsberechtigung,die Full Service-Agenturenmüssennichtstun,worin<br />

sienichtspezialisiertsindundderinterne<br />

VerantwortlichewirdvonTop-Profisunterstützt,denen<br />

er vertrauenkann, weil er<br />

weiss, siesuchen immer nachder bestmöglichen<br />

Lösungfür ihn –sogar wenn<br />

dieseine Reduktion desBudgetszur Folge<br />

hat.<br />

h<br />

www.iab-switzerland.ch<br />

20<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Studie «Best GlobalGreen Brands 2013»<br />

Grüner als der Rest der Welt<br />

tP.Zum drittenMal in Folge isttoyota zurweltweit grünsten Markegewählt worden. Die Studie «Best<br />

GlobalGreen Brands 2013» der internationalen MarkenberatungInterbrand führttoyota wie in den<br />

beiden Vorjahren auf Platzeinsder nachhaltig undumweltverträglicharbeitenden unternehmen.<br />

Als Grundfür die Führungsrolle desjapanischenAutomobilherstellersnennen<br />

Anzeige<br />

Berufsorientierte Weiterbildung<br />

Informationsabend<br />

Montag, 2. September, 18.00 Uhr<br />

Management und Kommunikation<br />

Kommunikation<br />

Mediation und kulturelle Vielfalt<br />

Management Nonprofit-Organisationen<br />

Eidg. FA Führungsfachfrau/-mann (SVF)<br />

Leadership SVF<br />

Projektmanagement<br />

Perspektiven in der Familienphase<br />

Marketing und PR<br />

Texter/in mit eidg. Fachausweis<br />

Eidg. FA PR-Fachfrau/-mann<br />

Journalismus<br />

Didaktik und Bildungsmanagement<br />

Basiskurs für Berufsbildner/innen<br />

SVEB-Zertifikat<br />

Eidg. FA Ausbilder/in<br />

Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom<br />

Software-Entwicklung, Betriebssysteme<br />

WebProgrammer PHP<br />

Java Programmer (OCAJP und OCPJP)<br />

Linux (LPI, LPIC-1 und LPIC-2)<br />

dieAutoren derStudie vorallem die VorreiterrollevonToyota<br />

auf dem Gebiet der<br />

Informatik und digitale Medien<br />

Informatik-Anwender/in Ibzw. IISIZ<br />

Web-Publishing EB <strong>Zürich</strong><br />

3D-Visualisierung und -Animation<br />

Video, Fotografie<br />

Deutsche Sprache und Text<br />

Deutschdiplom Zürcher Handelskammer<br />

Literarisches Schreiben<br />

Deutsch als Zweitsprache<br />

Start Deutsch A1 und A2<br />

telc Deutsch<br />

Goethe-Zertifikate<br />

Cambridge-Diplome<br />

Preliminary English Test<br />

First Certificate in English<br />

Certificate in Advanced English<br />

Certificate in Proficiency of English<br />

Business-Diplome, ILEC B2/C1<br />

Weitere Sprachdiplome<br />

DELF A1 –B2und DFP B1/B2<br />

Celi B1/B2, Diploma de Español B1/B2<br />

Hybridantriebstechnik mit bis<br />

heutemehr als fünf Millionen<br />

weltweit abgesetzten Fahrzeugen.<br />

2012überschrittdasUnternehmen<br />

mit 1,2 Millionen verkauftenHybridfahrzeugenpro<br />

Jahr erstmals die Millionenmarke. Dies<br />

istdie Folge der steigenden Akzeptanz<br />

durch die Kunden wie auch deskontinuierlichausgebauten<br />

Modellangebots.<br />

Ebenfalls erwähnt wirdder Aufbauder<br />

Toyota Ecoful Town in Toyota City,einer<br />

auf möglichst geringe CO2-Emissionen<br />

ausgelegtenModellregion.<br />

«Von derReduzierung derTreibhausgas-<br />

Emissionen biszum Einsatz wiederverwendbarer<br />

Metallcontainer in der Logistik:<br />

Toyota istein leuchtendesBeispiel<br />

dafür,was ein Unternehmenerreichen<br />

kann, wenn es Nachhaltigkeit zumintegralen<br />

Bestandteil unternehmerischen<br />

Handelnsmacht», heisst es in der Studie.<br />

DiesesnachhaltigeEngagementwird<br />

vondenKundenauch sowahrgenommen<br />

undverleihtToyota eine hoheGlaubwürdigkeit<br />

–diesfliesstebenfalls in die Gesamtwertungein.<br />

h<br />

EB <strong>Zürich</strong><br />

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung w<br />

Riesbachstrasse 11, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon 0842 843 844, www.eb-zuerich.ch<br />

Toyota Yaris Hybrid: Moderner Begleiter für urbane Gefilde.<br />

DIE NISSAN NUTZFAHRZEUGE–<br />

BRINGEN IHR GESCHÄFT IN FAHRT.<br />

Garage Egger AG •Zürcherstrasse 232 •8953 Dietikon •www.egger-dietikon.ch<br />

www.kgv.ch–18. Juli 2013–7/2013 21


Gemüse, Salate,Feinkostund Weine<br />

DasParadiesamNeumarkt<br />

ursula Speich, Redaktion «Zürcher Wirtschaft»<br />

Seit genau 31 Jahren steht Helen Faigle in ihrem lebensmittelgeschäft amZürcher «neumärt» undverkauft<br />

frisches Gemüse, Salate,käse, Milchprodukte,ausgesuchteDelikatessen aller Artsowie Weine undfeine<br />

Spirituosen. Daslokal gehörtder Stadt <strong>Zürich</strong>, der laden –den siemit vielen engagiertenteilzeit-Hilfen und<br />

mit unterstützungihres lebenspartnersführt–gehörtihr. und Helen Faigle istein bisschen übersAHV-Alter<br />

hinaus…<br />

Die Kundschaftkommt aus den nahen<br />

Altstadtgassen,aberauchvonweiterher,<br />

denn nicht nur die Qualität der Produkte<br />

isteinsame Spitze.Esist die sozusagen<br />

greifbare «Lebens-Zufriedenheit»<br />

der «Marktfrau«,wie sich HelenFaigle<br />

selber nennt, die auch einmal in herzhaftenSprüchen<br />

undebensolchem Lachen<br />

münden kann, die offensichtlich<br />

Menschen liebt undsichselbst ebenso<br />

spürbar eher hintanzustellen scheint.<br />

Diese Mischung vonPersönlichkeitsfacettenfasziniert<br />

underfreut unweigerlicheinen<br />

jeden, der ihr begegnet. Nicht<br />

umsonst überschlagensichsogar im Internet(siehe<br />

Kasten) die lobenden Kommentarezum<br />

kleinen, feinen Laden am<br />

Neumärt.<br />

Wie kommt es, dass diese Frau, die<br />

wie viele andereeinfach«nur ihren Job<br />

macht», eine derartige Ausstrahlung<br />

besitzt?<br />

Helen Faigle, wie kamen Siezudiesem<br />

herrlichen Lokalmitteninder Zürcher<br />

Altstadt?<br />

Voretwas mehr als dreissigJahren versuchtedie<br />

SP vomStadtzürcher Kreis 1<br />

diesen Laden in seiner ursprünglichen<br />

Artzuretten.Mankamdabeiaufmichzu,<br />

da ichinder Nähe arbeitete. Der Quartierladen<br />

gefiel mir,und ichgriffzu. Aber<br />

alsman michdann bat, auch im «Laden-<br />

Rettungs-Gremium» Einsitz zu nehmen,<br />

mussteich passen. Icheigne micheinfach<br />

nicht zumMitmachen im Kollektiv,<br />

warschon immer eine «Marktfrau» und<br />

werdediesauchbleiben.<br />

Helen Faigle: Herzlichund warmherzig, klug,sympathisch undäusserst «gschaffig»...<br />

Sie stehen täglich von früh bis<br />

spät im Geschäft. Das ist doch ein<br />

«Riesenchrampf»?<br />

Glücklicherweise kann icheine längere<br />

Mittagspause einschalten, sonst gäben<br />

die 14 bis15Arbeitsstunden schon einen<br />

etwas langen Tag. Übrigensöffnen<br />

wir um 7Minuten vor7am Morgen –respektive<br />

um 6Uhr 53 –und schliessen<br />

abends ebenfallsum 7vor7. Und das ergabsich,<br />

weil meine damaligeHilfeihrenZug<br />

um kurz nach7Uhr am Abend<br />

im Stadelhofen erreichen musste… jetzt<br />

bliebeshalt bei dieser komischen Zeit.<br />

Wasdie Hilfen betrifft,sowaren diesganze<br />

Heerscharen, die michimVerlauf der<br />

vergangenen drei Jahrzehntehochmotiviertund<br />

herzlichtatkräftigunterstützt<br />

haben; darunter garmanche Studentin<br />

–vorab der Germanistik–,mit denen<br />

ichausserdem wunderbareGespräche<br />

führen konnteund die mirweitmehrbedeuteten<br />

als eine einfache Zugeh-Hilfe.<br />

Dafür hat sich einiges verändert: Viele<br />

Leutekaufen bei denGrossen ein, bestellen<br />

«at home», kochen immer weniger<br />

undessen oftauswärts;Schulkinder gehen<br />

oftmals zumMittagstischoder werden<br />

fremd betreut, undabends gibt es<br />

PizzaoderPastaalsFertigmenüs.Infolge<br />

dieser Entwicklungwerden unsereMargen<br />

immer kleiner.Zwarkann ichdas<br />

alles verstehen: Die Jungengehen zum<br />

Sport, die Grossen wollen auch trainieren–und<br />

keiner hat mehr Zeit.<br />

Und dennochkönnen Sievom Geschäft<br />

leben?<br />

Es wird schwieriger. Wir bezahlen für<br />

die kleinen Mengen, die wir weiterverkaufen,<br />

hohe Einkaufspreise wegenden<br />

Kleinmengenzuschlägen. Dazukommen<br />

die tägliche Morgenfahrt zum Grossmarkt<br />

für Gemüse und Früchte, dann<br />

die wöchentliche Tour für den Einkauf<br />

der anderen Lebensmittel; das kostet<br />

Zeit undGeld. Würdenicht mein Partner<br />

diese Fahrtenfür micherledigen –ich<br />

wüsstenicht, was tun.<br />

Manchmal bezeichnet man mich, respektive<br />

meinen Laden als «Institution»<br />

oder «Oase» –dochdarüber denkeich<br />

nicht nachund freuemich, dassder Laden<br />

michfitund zufrieden hält…<br />

Sie haben Lebensmittelverkäuferin<br />

gelernt…?<br />

…und mein Leben lang praktischindiesem<br />

Beruf oder damit verwandten Tätigkeiten<br />

gearbeitet. Die Lehrehabe ich<br />

beim damaligen LVZ(Lebensmittelverein<br />

<strong>Zürich</strong>) absolviert, dann an verschiedenen<br />

Ortengearbeitet; so unteranderem<br />

in derneueröffnetenZürcherJugiinWollishofen.Später<br />

binich auf dem Zürcher<br />

Hirschenplatzmit dem «Chnusperwagen»<br />

aufgefahren, habe Verschiedenes<br />

zum«Chnuspern» angeboten, darunter<br />

dieindenVierziger-und Fünfzigerjahren<br />

bekannten «Zwieback-Haselnuss-Kondensmilch-Guetzli»<br />

nacheinem Rezept<br />

meiner Grossmutter.<br />

Epilog<br />

Es gäbe nochUnzähliges zu berichten<br />

vonund mit Helen Faigle: Etwas Spannendesausihrem<br />

ereignisreichen Leben<br />

oder vonihrem Hobby,der Fasnacht –<br />

dochdas sind andereGeschichten h<br />

Ausnahmsweise dientdasInternetfürKommentarezuHelen<br />

Faigle undihrem Laden.<br />

Es mag gleichzeitig erfreuen undbesinnlichstimmen,<br />

wie die Medien als Stimme<br />

der oftmals so sehr gehetzten undcoolen<br />

Leutevon heuteaufdie urigeMarktfrau Helenund<br />

ihren Laden reagieren:<br />

«Fünfundzwanzig Sterne undmehr für diesenQuartierladen!Seltensind<br />

diese derart<br />

herzlich, warm, herzallerliebst undsympathisch.Helen<br />

hat mit diesem Laden ein Lebenswerk<br />

geschaffen. Sieist einer der nettesten<br />

Menschen, die ichkenne…»<br />

(Quelle: yelp.ch)<br />

«Eine meiner Lieblingseckenist der Neumarktinder<br />

Zürcher Altstadt. Er istnicht<br />

cool, nicht urban, sonderneinfachschön.<br />

Undschön romantisch.Esgibt alles, was<br />

manzumstilvollen Leben braucht: einTheater,wunderbare(Tante-Emma-)Läden,<br />

Restaurants,<br />

ein altmodisches Café undeine<br />

atmosphärenreiche Bar. Am Neumarktwird<br />

gelebt, eingekehrtund eingekauft. Bei HelenFaiglesogarallesgleichaufsMal.<br />

Helen<br />

Faigle betreibt einen wunderbaren Laden,<br />

eine Mischung aus Delikatessengeschäft<br />

undQuartierlädeli. Im Gemüsesortiment<br />

findet manSaisonalessowie manchesfast<br />

inVergessenheitgeratenesGewächs,Fave,<br />

grosse grüne Bohnen…» (Quelle: nzz.ch)<br />

…und anderemehr:siehe Internet unter<br />

«Helen Faigle»<br />

22<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013


Erfolgreicher Abschlussder Berufsbildung bei der Ernst Schweizer AG<br />

14facher Grundzum Feiern<br />

tP.Alle14lehrabgängerInnen 2013der Ernst Schweizer AG schlossen ihreBerufsbildung mit Erfolg ab und<br />

fanden eine passende Anschlusslösung. Mitder Bestnotevon 5,5gehörtSeraina keller auch zu den Besten im<br />

kanton <strong>Zürich</strong>. ZoéChod undAngelo nietoschlossen mit einer guten 5,2 beziehungsweise 5,0ab.<br />

Für alle Lehrabgängerinnen und -abgänger<br />

(fünf Produktionsmechaniker<br />

EFZ, drei MetallbauerEFZ,dreiKauffrauen<br />

EFZ, ein MechanikpraktikerEBA und<br />

zwei MetallbaukonstrukteureEFZ)konnte<br />

eineAnschlusslösungnachihrerzwei-,<br />

drei- odervierjährigen Berufsbildung gefunden<br />

werden. Vier werden die Berufsmatura(BMS)<br />

absolvieren undzweieine<br />

Zusatzlehremachen. Sieben der jungen<br />

Berufsleutehaben einen Arbeitsvertrag<br />

bei Schweizer unterschrieben undeine<br />

Person wirdbei einem anderen Arbeitgeber<br />

ihreerste Stelle antreten.<br />

Ein Baustein in nachhaltiger<br />

unternehmensführung<br />

Lehrabschlussprüfungen KZEI<br />

Fünf Berufsgruppen –ein Jubel. Zudem freuen sich alle 14 darüber,dasssie bereitseine Anschlusslösunginder<br />

Tasche haben.)<br />

Angehende Berufsleutefeiern<br />

in Winterthur<br />

tP.Der Zürcher nachwuchs der Elektro- undtelekommunikations-Installationsbranche nimmt eine wichtige<br />

Hürde: Rund 355erfolgreiche Absolventen startendiesesJahr in ihrekarriere.<br />

Unter Strom: Die drei Besten jeder Berufsgattunglassen sich feiern.<br />

Am 28.Juni2013wurde es bei der Ernst<br />

Schweizer AG feierlich, als die 14 erfolgreichen<br />

Lehrabgängerinnen und-abgänger<br />

mit Erleichterung und Freude das<br />

Ende ihrer Lehrzeit bei Schweizer begingen.<br />

Zusammen mit ihren Eltern und<br />

nacheinem Rundgangdurch das Unternehmen<br />

nahmensieden DankvonHans<br />

Ruedi Schweizer,Unternehmensleiter,<br />

entgegen, der im Namen aller MitarbeiterInnen<br />

vonSchweizer demStolz auf<br />

die strahlenden Jungerwachsenen Ausdruck<br />

verlieh. Im Rahmen einer kleinen<br />

Zeremonie erhielten alle Lernenden von<br />

ihrem jeweiligen Berufsausbildner ein<br />

Kuvert überreicht. Es enthielt neben einem<br />

Einkaufsgutschein zurErinnerung<br />

ein Bild ihres ersten Ausbildungstages<br />

sowie ein Bild ihres Kunstwerks, das sie<br />

anlässlich eines Workshops imHaus<br />

Konstruktiverschufen. Alle Gästewurden<br />

schliesslichzuSpeis undTrank ins<br />

Werk 2gebeten, wo Lernende deserstenLehrjahres<br />

ein kleines Grillfest vorbereitet<br />

hatten.<br />

Im Sinne der nachhaltigen Unternehmensführung<br />

legtdie ErnstSchweizerAG<br />

grossen Wert auf ein gutes berufliches<br />

RüstzeugfürdenNachwuchs. Jährlichbildet<br />

siedeshalb jungeMenschen in rund<br />

zehn verschiedenen Berufen der Metallbau-<br />

undder kaufmännischen Branche<br />

aus.<br />

h<br />

Miteiner Erfolgsquotevon rund 86%<br />

an den Lehrabschlussprüfungen konntendie<br />

Lernenden der Zürcher ElektroundTelekommunikations-Installationsbranche<br />

an den Erfolg ihrer Vorgänger<br />

desletzten Jahres anknüpfen. «Diessoll<br />

undmussgefeiertwerden», verkündet<br />

AndreasEgli, Präsident desKantonalverbandesZürcher<br />

Elektro-Installationsfirmen<br />

(KZEI). Fürihn haben die jungen<br />

Berufsleuteein wichtiges Ziel auf ihrem<br />

Wegerreicht undden Lehrmeistern ist<br />

es gelungen, die Lernenden erfolgreich<br />

in die Branche einzuführen. Folgenden<br />

Tippgibt AndreasEgli den Absolventen<br />

mit auf ihren Lebensweg: «Wer über einenLehrabschlussverfügtund<br />

wersich<br />

weiterbildet, hat die besten Chancen<br />

auf Erfolge.»<br />

Vielversprechende Preise<br />

BegleitetvonMariaRodriguez,Moderatorin<br />

vonTeleZüri, zelebrierte der KZEI<br />

mit rund 1’200 GästenAnfangJuli in den<br />

Winterthurer Eulachhallen eine würdige<br />

Lehrabschlussfeier zum ErfolgseinerPrüfungsabsolventinnen<br />

und -absolventen.<br />

Diese wurden in den Berufen<br />

ElektroinstallateurIn EFZ, Montage-ElektrikerIn<br />

EFZ,TelematikerIn EFZund NetzelektrikerIn<br />

ausgebildet. Der wohlspannendste<br />

Moment desAbends bestand<br />

in der Verkündigung der besten Prüfungsresultate.<br />

Je Berufsgattunggewinnen<br />

die drei Besten einen Helikopter-<br />

Flug. Alsweiteres Highlight entpuppte<br />

sich die Verlosung der Einjahres-NutzungeinesAutos.Für<br />

Jugendliche, die<br />

sich für die Elektro-Welt interessieren,<br />

empfiehlt der KZEI die Lehrstellenplattform<br />

elektriker.ch –«Die Zukunft bist<br />

du.»<br />

h<br />

www.kgv.ch–15. <strong>August</strong>2013–8/2013 23


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