Freitag, 24.05.2013 Ausgabe 21/2013 - Verbandsgemeinde ...

Guntersblum - 6 - Ausgabe 21/2013
Anträge zur Tagesordnung sind keine beim Vorstand eingegangen.
Ebenso werden keine Dringlichkeitsanträge zum Beginn der Sitzung
gestellt, die auch begründet sein und mit 2/3 Mehrheit der Anwesenden
beschlossen werden müssen. Die Sitzungsniederschrift der
letzten Mitgliederversammlung wurde ebenso satzungsgemäß im
Amtsblatt der VG Guntersblum in der Ausgabe 22/2012 mit Datum
vom 01.06.2012 veröffentlicht. Einwände hiergegen wurden keine
erhoben. Anschließend eröffnet er die Sitzung.
TOP 2
Jahresbericht des Vorsitzenden
Vorsitzender Bernd von Seelen weist zu Beginn seines Jahresberichtes
auf einige generelle Anmerkungen hin, die natürlich auch zum Teil
aus der Vereinsvorstandsarbeit resultieren.
Der Tourismus in der Verbandsgemeinde Guntersblum hat sich nach
den Beobachtungen des Touristikvereins und den geführten Gesprächen
mit den Betrieben recht positiv entwickelt.
Diese positive Entwicklung wird auch angetrieben durch Weinfeste
und Veranstaltungen der Winzerbetriebe sowie durch die unterschiedlichen
Veranstaltungen in den Ortsgemeinden.
Eine bedeutende Rolle spielen hier nach wie vor die Wochenend- und
Tagestouristen sowie die Radfahrer, die die Rheinterrasse erwandern,
resp. mit dem Fahrrad erkunden, oder einfach nur Weinliebhaber sind
und den Wein im Anbaugebiet kennenlernen wollen. Für Wanderer
und Radfahrer stehen der Rheinterrassenweg, die Rheinterrassenroute
und Veloroute Rhein im Mittelpunkt des Geschehens sowie auch
das recht gut ausgebaute Radwegenetz in den Berggemeinden. Für
den Touristikverein ist nach wie vor eine bereits vor Jahren geplante
Radwegeverbindung zwischen Gau Odernheim, den Berggemeinden
bis nach Guntersblum wünschenswert. Doch leider fehlen hierfür die
finanziellen Mittel um eine bestehende Lücke von rd. 1 KM unbefestigtem
Wirtschaftweg auf Guntersblumer Gemarkung zu schließen.
Die Veloroute, die direkt am Rhein entlang führt, befindet sich auf
dem Teilstück zwischen Eich und Oppenheim derzeit in einem baulich
katastrophalen Zustand. Wegen der schlechten Beschaffenheit
des Rhein-Radweges hat die VG-Verwaltung Kontakt mit der Außenstelle
Oppenheim der Wasserschifffahrtsverwaltung Mannheim aufgenommen,
da es sich bei dem Rhein-Radweg in erster Linie um
deren Betriebsweg handelt. Von dortiger Seite wurde auch mitgeteilt,
dass Reparaturen des Weges vorgesehen sind, aber zuvor noch
eine Abstimmung mit der SGD-Süd (Wasserwirtschaftsverwaltung)
erfolgen muss. Grund sei es für den derzeit schlechten Zustand des
Rhein-Radweges, dass er von den derzeitigen Deichbaumaßnahmen
(Ertüchtigung des Rheinhauptdeiches) betroffen ist. So ist zunächst
eine Rückmeldung der zuständigen Stellen zu den geplanten Unterhaltungsmaßnahmen
abzuwarten. Dabei ist auch nicht auszuschließen,
dass ggf. wegen der länger andauernden Deichbauarbeiten eine
zeitlich begrenzte Sperrung der Strecke erfolgt.
Die Übernachtungszahlen in der VG Guntersblum haben sich ebenfalls
positiv entwickelt.
Wobei auch hier eine Einschränkung zu machen ist, denn sie beziehen
sich zum größten Teil auf das Wochenende. Um auch die Wochentage
für Übernachtungen attraktiv zu gestalten, bedarf es einer stärkeren
Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Übernachtungsbetrieben,
Weinbaubetrieben, der Restauration und anderen touristischen Veranstaltern,
um vielleicht interessante Pauschalangebote zu entwickeln.
Der Touristikverein arbeitet seit Wochen daran und Frau Schäfer vom
Touristikbüro versucht bei ihren Vorortbesuchen, die Betriebe davon
zu überzeugen. Dies allerdings gelingt nur mit mäßigem Erfolg, da
viele Mitgliedsbetriebe eine zusätzliche Arbeit entweder nicht leisten
können oder wollen.
Zum Touristikverein selbst gilt es zu berichten, dass die Mitgliederzahlen
stabil geblieben sind. Zum Vorjahr hat sich kaum eine Veränderung
ergeben, so dass dem Touristikverein derzeit 90 Mitglieder – gegenüber
89 Mitgliedern im Vorjahr – angehören. Vom Vorstand wurden
neben der letzt jährigen Mitgliederversammlung insgesamt drei Vorstandssitzungen
durchgeführt.
Nach wie vor ist der Touristikverein aktiv bei der LAG Rheinhessen-
Zellertal (Umsetzung von EU Leader-Projekten) tätig und insbesondere
auch im LAG-Vorstand vertreten, so dass mit über die von Kommunen,
Privatinitiativen od. Vereinen eingereichte Projekte entschieden
wird. Teilgenommen wurde an vier Vorstandssitzungen und einer Mitgliederversammlung
der LAG Rheinhessen-Zellertal im Jahr 2012.
Beantragte und bereits von der LAG Rheinhessen-Zellertal beschlossene
Projekte, die die VG Guntersblum betreffen, ist u. a. die Reaktivierung
des alten linksrheinischen Rheinhöhenwegs durch das Einrichten
des künftigen Rheinterrassenweges von Mainz nach Worms. Zurzeit
laufen noch die von der VG-Verwaltung Guntersblum als Projektträger
in Auftrag gegebenen beschränkten Ausschreibungen für die Beschilderung
des Wanderweges mit Wegweisern und Infotafeln sowie deren
Montage durch eine Fremdfirma. Die Route soll voraussichtlich noch
Anfang Juli dieses Jahres eingeweiht werden. Der Wanderweg wird
allerdings nicht als ein sogenannter Premium-Wanderweg eingestuft,
da er fast ausschließlich über Betonwege führt.
Mit der damit verbundenen umfangreichen Arbeit, insb. der Koordination
der dreizehn an der Rheinterrasse gelegenen und am Projekt
beteiligten Kommunen zwischen Mainz und Worms, ist Rudolf Felgner
von der VG-Verwaltung Guntersblum betraut, dem Vorsitzender Bernd
von Seelen für sein Engagement seinen besonderen Dank ausspricht.
Ein weiteres wichtiges touristisches Projekt - für die VG Guntersblum
und der umliegenden Gemeinden der benachbarten Verbandsgemeinden
entlang des Rheins - ist die Rheinfähre von Guntersblum zum
Europaschutzreservat „Insel Kühkopf“. Für den Erhalt und die Sicherung
der Fährverbindung hatte die LAG Rheinhessen-Zellertal für die
geplante Anschaffung einer Solarfähre eine beträchtliche EU Leader-
Förderung bereits zugesagt. Da die Co-Finanzierung allerdings nicht
sicher gestellt werden konnte, wurde dieses Projekt vorerst wieder
zurück gestellt, um ggf. eine anderweitige kurzfristige Lösung zu erreichen.
Auch hier hat die LAG Rheinhessen-Zellertal einem Privatinvestor
zum Kauf der alten Rheinfähre entsprechende Finanzierungsmittel
aus der EU Leader-Förderung zugesagt. Nun warte man nur noch auf
dessen Antrag, der allerdings vom Privatinvestor wiederum davon
abhängig gemacht wird, ob die Ortsgemeinde Guntersblum einen
jährlichen kommunalen Zuschuss leisten kann und darf.
Offenstehend ist noch ein Projekt der Ortsgemeinde Guntersblum in
Bezug auf das Freilegen eines kleinen Teilstückes der „Römerstraße“
zwischen Guntersblum und Ludwigshöhe bereits vor eineinhalb Jahren.
So sollen nach heutigem Stand die Ausgrabungen noch in diesem
Jahr weitergeführt werden. Zudem ist es angedacht, zum Schutze der
Ausgrabungsstätte einen Schutzbau, ummantelt mit einer Drahtglasund
Stahlträgerkonstruktion, zu errichten. In Bezug auf die weitere
Vorgehensweise und die Beantragung der Eu Leader-Fördermittel gilt
es zunächst abzuklären, unter welcher Trägerschaft, deren der Ortsgemeinde
Guntersblum oder etwa des Kulturvereins Guntersblum
e.V., künftig das Projekt angegangen wird.
Gescheitert ist ein Projekt von dem Weingut Kolb den dort ausgegrabenen
Sarkophag der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ein
weiteres Projekt ist in Dorn-Dürkheim anhängig unter dem Titel „Frühe
Menschenspuren“. Die Ortsgemeinde plant dort die seinerzeitigen
Ausgrabungen zu visualisieren.
Eine weitere Mitgliedschaft besteht bei der Rheinhessen Touristik
(RHT) GmbH. Nach wie vor ist jedoch der Touristikverein nicht
selbst Mitglied, sondern die Verbandsgemeinde, da nur kommunale
Einrichtungen bei der RHT Mitglied sein können. Der Touristikverein
zahlt allerdings den jährlichen Beitrag in Höhe von 2.600,00 € und
die Vereinsinteressen werden von der VG Guntersblum wahrgenommen.
Unterstützung erfährt der Touristikverein von der RHT vor allem
bei Projekten, wie bspw. bei der Zertifizierung der Übernachtungsbetriebe,
bei der Rheinfähre und bei der einen oder anderen Marketingaktion.
Auch bei der Rheinhessen Marketing GmbH besteht eine Mitgliedschaft.
Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 50,00 €. Es findet alljährlich
eine Mitgliederversammlung statt, sowie eine oder zwei Veranstaltungen,
die sich resp. mit dem Thema „Rheinhessen 2016“ befassen.
Durch diese Mitgliedschaft darf der Touristikverein auch das Rheinhessen
Logo nutzen.
Besucht wurden auch einige Workshops, bspw. zum Thema „Pressearbeit“,
und die jährliche Rheinhessenkonferenz vom Dienstleistungszentrum
Ländlicher Raum (DLR), die sich u. a. mit dem Thema
„Weinfeste in Rheinhessen zu zertifizieren“, „Vermarktung der Dachmarke
Rheinhessen“ und „Vernetzung der Tourismusorganisationen“
befasste.
Ein wichtiges Werbeinstrument für den Touristikverein ist nach wie vor
die vereinseigene Internetseite www.guntersblum-tourismus.de. Der
Vorstand hatte z. B. beschlossen die Seiten angesichts des Layouts
moderner zu gestalten, was dann im Laufe des Jahres 2012 erfolgt ist.
Die Seiten sehen nun moderner aus, es können zwei- als auch dreispaltige
Informationen eingegeben werden und es wurde damit etwas
mehr Platz für Werbung der Mitgliedsbetriebe geschaffen. Allerdings
das Einstellen von Werbung konnte leider noch nicht realisiert werden.
Einige Seiten wurden zudem neu eingestellt, wie bspw. zu den „Weinköniginnen“
als auch zum Europaschutzreservat der „Insel Kühkopf“.
Im Jahr 2012 wurde die Internetseite mehr als 50.000-mal aufgerufen,
was gegenüber 2011 eine Steigerung von 4,5 % bedeutet. Stark
besucht waren die Seiten der Veranstaltungen, der „Insel Kühkopf“,
sowie der Freizeit- und Pauschalangebote. Dass die Seiten zur „Insel
Kühkopf“ und zu „Pauschalangeboten“ so stark nachgefragt wurden,
zeigt doch, wie wichtig diese Angebote für die Tourismusentwicklung
in der Region sind. Die bei der letzten Mitgliederversammlung
gewünschten Verknüpfungen vom Kulturverein Guntersblum und von
den Wein- und Kulturbotschaftern wurde umgehend vorgenommen.
Allerdings vermisst man, dass die Internetseite des Touristikvereines
auch bei Veranstaltungshinweisen auf der Homepage der beiden Vereine
verknüpft wird. Weiter sei es aufgefallen, dass die Internetseite
vom Touristikverein sehr stark von Mobilgeräten angeklickt wird. Hieraus
ergibt sich automatisch die Frage, in wie weit man sich mit den
modernen Kommunikationsmöglichkeiten bzw. sozialen Netzwerken
(Facebook) auseinandersetzt. Bei den Broschüren, Flyern und Veröffentlichungen
des Touristikvereins wird bereits jetzt schon grundsätzlich
ein QR-Code mit aufgedruckt, um über Mobilgeräte den schnellen
Zugang zu ermöglichen.